Hallo, die alte TEC 5067 ist von 1992 und noch sehr robust konstruiert. Einfach und gut.... Seit einiger Zeit hat sie manchmal im Betrieb ein leichtes Knallgeräusch gemacht (aber funktioniert), heute war dann Feierabend... Könnte es der Hochspannungskondensator sein? Oder eher das Magnetron? Eigentlich würde ich das Gerät gern retten... Gruß Ronald
Wie entlade ich den Kondensator korrekt? Über einen Widerstand?
-Kondensator hat normalerweise einen Entladewiderstand intern. -welche Sicherung ist kaputt? Die Eingangssicherung oder die HV-Sicherung zwischen Trafo und Magnetron?
Es ist die 6,3A Eingangssicherung durchgebrannt, ist sogar etwas verschmort. Man soll laut Aufdruck den C entladen - beide Pole einfach einzeln gegen Masse schalten oder die Pole miteinander kurzschließen?
H.Joachim S. schrieb: > -Kondensator hat normalerweise einen Entladewiderstand intern. Aber nicht immer! Mein alter Backofen mit eingebauter Mikrowelle (Siemens!) hat einen Kondensator ohne Entladewiderstand. Und auch das Gerät vom TO ist schon älter... Also Vorsicht! Ronald K. schrieb: > Wie entlade ich den Kondensator korrekt? Über einen Widerstand? Am schonensten schon. :)
Wie ist der Widerstand zum Entladen sinnvoll zu dimensionieren? 100 Ohm? Also die beiden Pole darüber verbinden?
Die fest verbauten Entladewiderstände sind im Bereich von mehreren MOhm da bei 4kV im Betrieb sonst einiges an Strom und Leistung darüber gehen würde. Zum Entladen nach der Benutzung geht alles bis zum Stück Draht (könnte knallen). Wichtig ist dabei eine überschlagsichere Gestaltung, vor allem in Richtung der haltenden Hand.
Vielen Dank schonmal für die Rückmeldungen! Den Entladewiderstand wollte ich mit einer isolieren Zange gegen die Pole halten...
Ronald K. schrieb: > Hallo, die alte TEC 5067 ist von 1992 und noch sehr robust konstruiert. > Einfach und gut.... Meine habe ich seit 12/1993. Da ist mal der Türtaster gebrochen, war mit einem Aluwinkelchen und 2K-Kleber zu reparieren und ein andermal habe ich Steckschuhe nachgebogen. Seit ein paar Wochen dreht der Teller nicht mehr, die möchte wohl einen Nachfolger. H.Joachim S. schrieb: > -Kondensator hat normalerweise einen Entladewiderstand intern. Könnte am Aufdruck des Kondensators erkennbar sein. Ronald K. schrieb: > oder die Pole miteinander kurzschließen? Ja. Ronald K. schrieb: > 100 Ohm? Das ist fast ein Kurzschluß, wären bei 2kV 20Ampere. Thomas R. schrieb: > Zum Entladen nach der Benutzung geht alles bis zum Stück Draht (könnte > knallen). Das wäre wohl die übliche Vorgehensweise, Zange drüber, patsch und gut. Man darf danach gerne mit dem Multimeter prüfen, ob der wirklich leer ist.
Der Kurzschlussstrom beschädigt die Folie im Inneren des Kondensators. Nur bei Kondensatoren im Elektronenblitzgerät in der Fotografie wurde diese Betriebsart berücksichtigt. MfG
Klaus schrieb: > Der Kurzschlussstrom beschädigt die Folie im Inneren des Kondensators. > Nur bei Kondensatoren im Elektronenblitzgerät in der Fotografie wurde > diese Betriebsart berücksichtigt. Das will ich nicht bestreiten. Aber dann mal rechnen, welcher Betriebsstrom fließen könnte, komme ich auf 10kOhm als Entladewiderstand.
Ronald K. schrieb: > Wie entlade ich den Kondensator korrekt? Über einen Widerstand? Auf die Finger achten...
Klaus schrieb: > Der Kurzschlussstrom beschädigt die Folie im Inneren des Kondensators. Ronald K. schrieb: > Wie ist der Widerstand zum Entladen sinnvoll zu dimensionieren? 100 Ohm? Eher 4,7...10 MOhm. Manfred P. schrieb: > Ronald K. schrieb: >> 100 Ohm? > > Das ist fast ein Kurzschluß, wären bei 2kV 20Ampere. Korrekt. Selbst bei 1 MOhm wären es bei 2 kV (anfangs) noch 2 mA. Was einer Leistung von 4 Watt entspräche! Du siehst ja, ob es funkt. Ggfls. hat ein im Kondensator eingebauter Ableitwiderstand den Kondensator schon entladen. Nur verlassen würde ich mich nicht darauf. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme. Aber eine solche, die Leben retten kann.
Ist das Leben so wenig wert, dass man solch ein Risiko eingeht, wenn man so gar keine Ahnung hat? Schon mal den Hausarzt angerufen, ob das EKG frei ist? Alternativ bei der örtlichen Notaufnahme nachfragen. Anmerkung: Wenn die Mikrowelle schon öfters komische Anstalten gemacht hat und schon um die 33 Jahre alt ist, schmeiß weg und kauf dir eine Neue!
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Meine 20 Jahre alte Samsung hatte ähnliche Symptome gezeigt: Gelegentlich ein knisterndes Geräusch und später dann ein lautes Summen/Brutzeln, das vom Auslösen der Sicherung beendet wurde. Ursache war ein Durchschlag im HF- Filter an der Stromzuführung des Magnetrons. Eine Reparatur wäre möglich gewesen, ich habe angesichts des hohen Alters darauf verzichtet.
Also, ich habe mich bisher noch nicht mit Mikrowellen beschäftigt und komme daher evtl ahnungslos rüber. Aber vor langer Zeit wurde ich zum Funkelektroniker ausgebildet und habe anschließend Elektrotechnik / Nachrichtentechnik studiert. Ich würde immer versuchen ein hochwertiges altes Gerät zu erhalten bevor ich mir alle paar Jahre neuen obsolenten Kram anschaffe. Habe den C mit einem 820 k gebrückt, da war nix zu sehen, war wohl bereits entladen. Durchgang am C gemessen, geht hoch auf 9 MOhm. An der Diode war die Widerstandsmessung auch in beide Richtungen hochohmig.Dadurch kann nicht die Sicherung durchbrennen. Habe dann die Leitungen, die vom Trafo zum Magnetron gehen, abgezogen und hier gemessen - Null Ohm zwischen den Leitungen bzw am Trafo. Das ist wohl schlecht, oder? Oder ist die Wicklung dort so kurz? Auf der anderen Seite am Trafo habe ich gar keinen Durchgang gemessen. Da ist wohl der Trafo hinüber, oder?
Die Heizung eines solchen Magnetrons hat etwa 3V/10A, Kaltwiderstand natürlich deutlich weniger als 0,3 Ohm. Und die Heizwicklung des Trafos natürlich auch deutlich weniger.
Wenn die Netzsicherung mit Schmackes geflogen ist wird der Fehler nicht auf der Hochspannungsseite sein. Primärseite Trafo wäre ein Kandidat, aber ich tippe ebenfalls wie Fritz auf das Entstörfilter.
So, muss mich korrigieren... Auf der Primärseite vom Trafo ist unten an den Anschlüssen eine dünne Lackschicht Mit gezogenen Steckern habe ich 2,4 Ohm gemessen. Bei stromlos eingeschalteter MW messe ich am Netzstecker zwischen den Stiften 3,1 Ohm. Wenn ich im Gerät die Leitungen von der Eingangs-/Entstörplatine ziehe, messe ich ca 800 kOhm am Stecker. Äußerlich fällt mir kein Bauteil auf. Oder wo muss ich das beschriebene HF Filter suchen?
Die "Entstörplatine" ist das Filter. Steckkontakte (auf deinem Bild rechts) abziehen, Schutzleiter kann dran bleiben, Widerstand am Stecker nochmal messen, mit intakter Sicherung.
Die 800kOhm sind der Bleeder auf Filterplatine, also soweit normal. Und für die Primärwicklung des MOT sind 2,4 Ohm auch im normalen Bereich.
Bei der 800 kOhm Messung war eine neue Sicherung eingesetzt (sonst hätte ich ja auch nicht eingeschaltet die 3,1 Ohm gemessen)und ich hatte alle 3 Stecker gezogen, müsste auf dem einen Bild zu sehen sein...
Evtl sollte ich noch mal die Anschlüsse gegen Masse messen?
Wenn es ein Isolationsfehler ist, dann wirst du den mit deinem DMM nicht messen können. Das misst ja nur mit ca. 3V, statt 500V.
H.Joachim S. schrieb: > Die "Entstörplatine" ist das Filter. > Steckkontakte (auf deinem Bild rechts) abziehen, Schutzleiter kann dran > bleiben, Widerstand am Stecker nochmal messen, mit intakter Sicherung. Ich meinte das im Magnetron integrierte Filter auf der Hochspannungsseite, das verhindern soll, dass Mikrowellenenergie über Heiz- bzw. Kathodenanschluss nach außen dringt. Im Bild hier ganz unten: https://www.hokuto.co.jp/eng/products/magnetron/index.htm Neben jeweils einer Drossel pro Anschluss befindet sich im Steckergehäuse noch ein Durchführungskondensator. Der versagt gerne mal mit der Zeit. Schau mal, ob es am Stecker verbrannt riecht oder ein schwarzer Punkt ist.
Martin M. schrieb: > Wenn die Mikrowelle schon öfters komische Anstalten gemacht hat > und schon um die 33 Jahre alt ist, > schmeiß weg und kauf dir eine Neue! Meine Bauknecht ist mindestens über 36 Jahre alt und immer noch o.k. Gerät hat keinen Drehteller und die Bedienung erfolgt über ein Drucktastenfeld mit Vorgabe der gewünschten Laufzeit. Zum Auftauen wird das Gewicht der Ware eingegeben. Lediglich die Innenraumlampe ist hin, stört mich aber nicht.
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...wenn die Bauteile optisch unauffällig sind und die Messung nichts aussagt - was kann man tun? Eine Sicherung opfern und beobachten wo es evtl funkt? Wenn der Fehler auf der Platine sein sollte müsste die Sicherung doch auch mit gezogenen Anschlusssteckern, also ohne Last durchbrennen? Die Spitzenspannung ist ja auch so vorhanden... Oder mache ich einen Denkfehler? U.U. habe ich noch irgendwo ein Messgerät für Isolationsmessungen, muss ich mal suchen...
Ronald K. schrieb: > So sehen die Anschlüsse im Magnetron aus ... Zumindest kein Schmauch zu erkennen.
Also, so ganz minimal sieht man etwas Verfärbung Aber bei Überschlägen wäre es wohl deutlicher.... Aber vielen Dank für die Beiträge!
Habe die MW wieder zusammengebaut, innen vorher mal Staub gesaugt... Dann einfach mal eingeschaltet - und sie funktioniert auf allen Stufen... Habe im Endeffekt nur die Sicherung ersetzt🤔
H. H. schrieb: > Die 800kOhm sind der Bleeder auf Filterplatine, also soweit normal. > Und für die Primärwicklung des MOT sind 2,4 Ohm auch im normalen > Bereich. An meiner messe ich am Netzstecker Aus 830 kOhm Ein 3,5 Ohm Der LCR-Tester "Escort ELC-130" mit unbekannten Meßbedingungen zeigt 470 nF und -53 mH.
Ronald K. schrieb: > Eine Sicherung opfern Ja, aber eine mit ausreichendem Abschaltvermögen. Üblicherweise sind das Typen mit Sandfüllung. Wenn die durchbrennt, Trafo abklemmen und neuer Versuch.
Zurzeit ist eine T 6,3A ohne Sand eingesetzt. Muss mal schauen ob ich noch eine bessere finde Vielen Dank für die Vergleichswerte!
Zeig mal die kaputte Sicherung. Es gibt Fälle wo nur der Sicherungsdraht durch Überlastung dünner geworden ist und es gibt Fälle wo das Glas durch plötzlichen Kurzschluss metallisiert wurde. Im 2. Fall ist mehr kaputt.
Ronald K. schrieb: > Zurzeit ist eine T 6,3A ohne Sand eingesetzt. Muss mal schauen ob ich > noch eine bessere finde Solltest du unbedingt!
Hm, könnte die durch Feuchtigkeit oxidiert sein? Bei manchen Mikrowellen lösen die Sicherungen schon aus, wenn man mal (aus Versehen natürlich) etwas aus Metall oder irgendwas anderes gut leitendes reingepackt hat. Metallisierte Folie oder ein Goldrand kann reichen, um ein schickes Plasma zu zünden...
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