Hallo, vor dem Hintergrund eines ausstehenden Bußgeldbescheids interessiere ich mich dafür, wie die Zeit zwischen Einschalten des Lasers und Ankunft der Reflektion gemessen wird. Nach meinem Verständnis ergibt sich die Entfernungsmessung dann aus zwei Einzelmessungen. Die Fahrzeuggeschwindigkeit beim annäherndem Fahrzeug wäre dann ja (d1-d2)/(t2-t1) mit dx = Distanz in Metern und tx=Zeitstempel in Sekunden. Wie groß ist da die Messunsicherheit? Wie relevant ist der Temperaturkoeffizient der Messeinrichtung? Welche Einflussfaktoren bestimmen die Messunsicherheit am stärksten?
Zahl einfach das Bußgeld und halte dich an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung.
Peter M. schrieb: > Wie groß ist da die Messunsicherheit? Was sagt der Hersteller Peter M. schrieb: > vor dem Hintergrund eines ausstehenden Bußgeldbescheids Viel Spaß beim Gutachterstreit wenn du das anfechten willst.
Die Dichte / Temperatur der Luft ist vernachlässigbar: https://www.astronews.com/frag/antworten/frage094.html Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist für Licht aller Wellenlängen gleich. Wenn Licht allerdings durch irgendeine Materie wie etwa Luft, Wasser oder Glas "leuchtet", reduziert sich die Lichtgeschwindigkeit um den sogenannten Brechungsindex des jeweiligen Mediums. In Luft beträgt er 1,000298 (für Licht der Wellenlänge 400 nm). Um die Lichtgeschwindigkeit in Luft zu erhalten teilt man den Vakuumwert der Lichtgeschwindigkeit durch den Brechungsindex. Generell wird vom Messergebnis 3 km/h abgezogen. Bau dir einen IR Garagentoröffner der laufend Signale aussendet.
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Technische Betrachtung der Messeinrichtung: Die Primärmessung beinhaltet eine Entfernungsbestimmung. Dafür sendet die Messanlage kurze Lichtpulse mit einer zeitlichen Länge von etwa 15 ns (0,000000015 s) aus. Trifft ein solcher Lichtblitz auf eine Fahrzeugfront kommt es zu einer Reflexion. Je nach Struktur werden Teile des Lichtes zurück zum Messgerät reflektiert. Die Messanlage stoppt die Zeit zwischen dem Aussenden des Lichtpulses und dem Empfang der Reflexion. Über die Lichtgeschwindigkeit wird die Entfernung des Reflektors berechnet. Die Position des Reflektors wird bestimmt, indem die Messanlage zeitgleich die Richtung der Primärmessung berücksichtigt. Damit ist der Ort des Reflektors als Koordinate dem System bekannt. Diese Primärmessung wird in einem Winkelsektor von 45° sequentiell 158 mal wiederholt. Die Winkelauflösung beträgt 0,28°. Über diese schwenkende Primärmessung erfasst die Anlage quasi den Sichthorizont. Dieser Scan wird 100 mal je Sekunde durchgeführt. Damit erfasst die Messanlage die zeitliche Veränderung des Sichthorizontes fortlaufend. Die Messanlage bildet aus dem Sichthorizont Gruppen bzw. Objekte. Diese Objekte werden in einer Liste gespeichert. Mit dem zeitlich nachfolgend erfassten Sichthorizont (Scan) erfolgt die identische Auswertung. Ergänzt wird hier, dass geprüft wird, welche der Datenpunkte und Gruppen einem bereits gelisteten Objekt zugeordnet werden können. Hierfür kommen verschiedene Kontrollen und Vorhersagemodelle zum Einsatz. Auf diese soll hier zur Übersicht nicht weiter eingegangen werden. Jedes gelistete Objekt wird mit jedem Scan mit weiteren Datenpunkten ergänzt. Aus diesem Datenbestand aus Ort und Zeit wird die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung berechnet. Für den nächsten Scan steht dann für jedes Objekt eine Erwartungsposition zur Verfügung. Anhand dieser wird die Zuordnung der Daten präzisiert. Je länger das Objekt von der Messanlage erfasst, verfolgt oder beobachtet wird, desto präziser wird das messtechnische Modell und damit die konkrete Messung. Die Ersterfassung erfolgt bis 75 m vor der Messanlage. Die Messwertbildung erfolgt innerhalb eines Bereiches von 50 – 20 m vor der Messanlage. Die Messung und das Messprotokoll sind allgemein anerkannt, das anzufechten gilt als erfolglos." Einzig die Messbedingungen (Ort und Aufstellweise) können erfolgreich angefechtet werden, wenn eine fehlerhafte Aufstellung oder Umgebung nachgewiesen werden.
Peter M. schrieb: > Wie groß ist da die Messunsicherheit? spielt gar keine Rolle, denn deine Formel ist grob falsch: > Die Fahrzeuggeschwindigkeit beim annäherndem Fahrzeug > wäre dann ja (d1-d2)/(t2-t1) mit > dx = Distanz in Metern und tx=Zeitstempel in Sekunden.
Peter M. schrieb: > vor dem Hintergrund eines ausstehenden Bußgeldbescheids interessiere ich > mich dafür, wie die Zeit zwischen Einschalten des Lasers und Ankunft der > Reflektion gemessen wird. Es ist ja erst mal wichtig, um welche Geschwinidkeit es sich hier handelt, und welcher Betrag dahintersteht. Bei 800,- Eur würde ich mir auch Sorgen machen.
Thomas S. schrieb: > Es ist ja erst mal wichtig, um welche Geschwinidkeit es sich hier > handelt, und welcher Betrag dahintersteht. > Bei 800,- Eur würde ich mir auch Sorgen machen. Bei 800€ wegen zu schnellen Fahrens kommt es auf die Messunsicherheit nicht mehr an.
> Bau dir einen IR Garagentoröffner der laufend Signale aussendet.
Das kann teuer werden. Spätestens wenn irgendwo jemand mit einer
Laserpistole steht. Diese zeigt den Fehler an wenn die Geschwindigkeit
eines Fahrzeugs nicht gemessen kann, dann wirst du auch rausgewunken und
der Grund dafür gesucht. Wenn die dann sowas irgendwo am Fahrzeug
finden, kannst Dir 'ne Kippe anstecken.
Und wenn's wirklich um 800 Euro geht... entschuldige, aber wenn man sich
ein 800 Euro Bußgeld wegen Geschwindigkeitsüberschreitung einhandelt,
dann muss sich der Verstoß schon richtig gelohnt haben und da gibts
angesichts der ständigen Raser-Unfälle in letzter Zeit auch kein Mitleid
von mir - sondern ich finde, das sowas ab einer bestimmten Grenze noch
viel zu mild bestraft wird. Eigentlich sollte man den Lappen dauerhaft
abgenommen kriegen und in die MPU geschickt werden wenn man mit mehr als
z.B. 50km/h in der Wertung war. 10 oder 20 km/h drüber... jaaa, okay...
aber das kostet auch keine 800 Euro.
Hallo Hp M., Hp M. schrieb: > Peter M. schrieb: >> Wie groß ist da die Messunsicherheit? > > spielt gar keine Rolle, denn deine Formel ist grob falsch: > >> Die Fahrzeuggeschwindigkeit beim annäherndem Fahrzeug >> wäre dann ja (d1-d2)/(t2-t1) mit >> dx = Distanz in Metern und tx=Zeitstempel in Sekunden. Ja, danke! d1 und d2 sind keine Skalare, wie die Schreibweise suggeriert.
Ben B. schrieb: >> Bau dir einen IR Garagentoröffner der laufend Signale aussendet. > Das kann teuer werden. Spätestens wenn irgendwo jemand mit einer > Laserpistole steht. Diese zeigt den Fehler an wenn die Geschwindigkeit > eines Fahrzeugs nicht gemessen kann, dann wirst du auch rausgewunken und > der Grund dafür gesucht. Wenn die dann sowas irgendwo am Fahrzeug > finden, kannst Dir 'ne Kippe anstecken. Deshalb ein Gerät mt Fehlfunktion oder Designfehler.
> Deshalb ein Gerät mt Fehlfunktion oder Designfehler.
Draußen montiert? IR geht nicht sonderlich gut durch Fensterglas durch.
Hallo Peter H., für die ausführliche, präzise und gut verständliche Darstellung des Messvorgangs möchte ich Dir ganz herzlich danken! Gruß Peter M.
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Anstelle den Text von der Webseite hier reinzukopieren könnte man auch einfach den Link angeben: https://forsema.de/VitronicM1/VitronicM1.html Dort steht noch einiges mehr.
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Hallo Dieter S., Dieter S. schrieb: > Anstelle den Text von der Webseite hier reinzukopieren könnte man > auch > einfach den Link angeben: > > https://forsema.de/VitronicM1/VitronicM1.html > > Dort steht noch einiges mehr. vielen Dank für den Hinweis auf die außerordentliche Kopierleistung von Peter H, der ein besonderes Verhältnis zum Urheberrecht pflegt! Auf der Forsema-Seite hatte ich stellenweise gelesen, diesen spannenden Text aber nicht!
Ben B. schrieb: > IR geht nicht sonderlich gut durch Fensterglas durch. Nahes IR schon. Evtl. mit UV verwechselt?
Peter M. schrieb: > Ja, danke! > d1 und d2 sind keine Skalare, wie die Schreibweise suggeriert. Ist trotzdem falsch. Entwickle die Formel mal von Anfang, dann merkst du, wo es hakt.
https://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/elektro/laserjam/laserjam.htm Interessant, aber lass dich nicht erwischen ;). Wenn auf dem Display "Jammed" erscheint wirds defintiv teurer als das was du sparst, weil sie deine Geschwindigkeit nicht ermitteln konnten ;).
Hallo Hp M., wahrscheinlich stellst Du auf eine Metrik im Polarkoordinatensystem ab. Der Forsema-Darstellung nach gibt es aber kein einziges Objekt. Es ist die durchschnittliche Geschwindigkeit einer selektierten Punktewolke zu ermitteln, bei der es zu einem Punkt im Zeitpunkt t1 keine eindeutige Entsprechung im Zeitpunkt t2 gibt. Mit meinem jetzigem Wissen ist meine Formel für die Tonne.
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Mario M. schrieb: > Ben B. schrieb: >> IR geht nicht sonderlich gut durch Fensterglas durch. > > Nahes IR schon. Evtl. mit UV verwechselt? Durch Fensterglas vielleicht schon, aber Frontscheiben im Auto haben oft einen IR-Filter, damit sich das Auto nicht so aufheizt. Das ist z.B. ein Thema, wenn man ein Lidar hinter der Scheibe montieren will, weil man eine Aussparung in diesem IR-Filter braucht, was dann natürlich extra Kosten in der Herstellung verursacht.
Es soll Leute geben, die über ein Aufheizen der Kennzeichenfläche nachdenken. duckunwech
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