Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fassung für TQFP64


von Andreas (ah3112)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einer Fassung für den AT90CAN128. So, wie die 
hier

https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/ic-fassung_68-polig_plcc-14703

Allerdings in 64-polig.

Bei meiner Suche finde ich nur 68-polig.

Weiss jemand, wo ich die finde?

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße

von Andreas B. (abm)


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Für TQFP kenne ich keine Fassungen zum "normalen" Gebrauch, solche ICs 
werden immer direkt eingelötet. Es gibt natürlich Test-, Burn-In-, 
Programmiersockel oder wie immer man die nennen will. Die sind aber arg 
kostspielig und so voluminös, dass sie nicht für "normalen" Gebrauch 
geeignet sind:
https://www.aliexpress.com/w/wholesale-LQFP64-socket.html?spm=a2g0o.home.search.0
Und Vorsicht dabei: Pitch kontrollieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas schrieb:
> Allerdings in 64-polig.
PLCC in 64pol gibts nicht.

Aber weil es den Controller eh' nur im "64-lead TQFP and 64-lead QFN" 
gibt, hat sich die Frage nach einer Fassung schnell erledigt. Denn es 
gibt für keine der beiden Bauformen eine Fassung, die man einfach wie 
bei PLCC **anstatt** des Controllers auf die Leiterplatte löten und den 
Controller dann dort einstecken kann.

Das sieht man ganz leicht an dem Bild dort:
- https://de.aliexpress.com/item/1005008459228086.html

Oben ist es ein TQFP Pinout für den SMD-Controller, unten ist die 
Fassung THT.

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #7859052 wurde vom Autor gelöscht.
von Bauform B. (bauformb)


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Den AT90CAN128 gibt es auch im QFN-Gehäuse. Die sind deutlich stabiler, 
also müssten die Sockel eigentlich einfacher sein. Naja, Textool hat 2 
verschiedene für 0.4mm-Pitch und scheinbar keinen für 0.5mm. Muss ich 
das verstehen?

von Soul E. (soul_eye)


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Andreas schrieb:
> ich bin auf der Suche nach einer Fassung für den AT90CAN128.

Es gibt Nullkraft-Fassungen zum Programmieren der Controller, z.B. diese 
hier: 
https://eckstein-shop.de/Enplas-OTQ-64-08-01-IC-Test-Burn-in-Socket-for-QFP64-TQFP64-FQFP64-PQFP64-package
Die brauchen ein spezielles Layout, die Fassung hat THT-Pins.

Wenn Du den Controller im normalen Layout wechseln willst, brauchst Du 
sowas: https://www.mouser.de/new/yamaichi/yamaichiqfpic/
Gibt es von TET und Yamaichi. Das Unterteil wird auf die normalen 
TQFP-Pads auf der Leiterplatte gelötet. Oben kann man dann entweder den 
Controller einsetzen und einen Deckel aufschrauben, oder man kann den 
Schnoddel eines In-Cicuit-Emulators anschrauben, der dann den Prozessor 
simuliert.

Billig ist beides nicht, rechne mit 100 - 200 Euro für die benötigten 
Teile.

von Andreas B. (abm)


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Bauform B. schrieb:
> Den AT90CAN128 gibt es auch im QFN-Gehäuse. Die sind deutlich stabiler,
> also müssten die Sockel eigentlich einfacher sein. Naja, Textool hat 2
> verschiedene für 0.4mm-Pitch und scheinbar keinen für 0.5mm. Muss ich
> das verstehen?

Schon mal die Preise für QFN-Sockel angesehen? Da sind die für (?)QFP 
noch ein echtes Schnäppchen ...
Dass der Footprint der Sockel ganz anders als der der Chips ist, ist nur 
ein Ärgernis ganz am Rande.

Die Alternative wären Adapterplatinen, die gibt's günstig und wie Sand 
am Meer, und dort Pfostenleisten im 2.54mm-Raster drauf ...

von Soul E. (soul_eye)


Angehängte Dateien:

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Soul E. schrieb:
> Wenn Du den Controller im normalen Layout wechseln willst, brauchst Du
> sowas: https://www.mouser.de/new/yamaichi/yamaichiqfpic/

So sieht das aus, siehe Anhang. Links der Deckel, rechts und im Kasten 
die Basis, welche auf die Platine gelötet wird. Dazu gehören noch vier 
Schrauben.

von Andreas (ah3112)


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Danke Euch für die Antworten.

Habe es schon fast befürchtet, dass es nichts gibt und ich um direktes 
Löten nicht drumherum komme.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Andreas schrieb:
> und ich um direktes Löten nicht drumherum komme.

Machst du dir Sorgen wegen SMD löten? Das Ding hat doch einen Pitch von 
0.8mm oder? Das ist riesig, da kannst du sogar Drähte direkt anlöten und 
es fliegend aufbauen... Das auf ein PCB zu löten ist easy

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von Andreas (ah3112)


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Niklas G. schrieb:
> Andreas schrieb:
>> und ich um direktes Löten nicht drumherum komme.
>
> Machst du dir Sorgen wegen SMD löten? Das Ding hat doch einen Pitch von
> 0.8mm oder? Das ist riesig, da kannst du sogar Drähte direkt anlöten und
> es fliegend aufbauen... Das auf ein PCB zu löten ist easy

Das sagst Du so einfach :-)

Es ist schon ewig her, dass ich smd gelötet habe und die Augen werden 
auch nicht besser. Außerdem fand ich meine Ergebnisse achon damals nicht 
so toll.

Ich habe mir eben bei ebay eine Tischlupe bestellt. Da hoffe ich, dass 
ich das dann besser sehe.

Christoph db1uq K. schrieb:
> Eine Adapterplatine von TQFP64 auf DIL-64 zu 17,85 €

So ähnliche Dinger habe ich auch schon gefunden. Aber dann muss ich doch 
wieder smd löten. Es ging mir darum eine Fassung in THT zu finden und 
dann den Baustein nur einzusetzen. Ausserdem finde ich 17,85€ dann schon 
happig. Da ich sowieso 5 Platinen mindestens bei JLCPCB nehmen muss, 
werde ich dann wohl das Risiko eingehen, dass evtl. eine in den Müll 
wandert.

Es ist zwar momentan noch nicht klar, ob ich den AT90CAN128 nehme. 
Derzeit ist alles noch in der Planung und dafür ist ein ATMega162 in Dip 
vorgesehen. Aber der hat schon jetzt keine freien Ports mehr. Ich wollte 
nur vorsorgen, falls mir noch irgendwelche Erweiterungen einfallen bzw. 
wenn der Quellcode die 16k übersteigt. Bisher sind es 10K. Aber da kommt 
noch einiges hinzu.
Da ich den AT90Can128 hier schon seit Jahren rumliegen habe, kam mir die 
Idee den zu nehmen. Der Canbus wird dabei nicht benötigt.

Aber trotzdem nochmal danke an alle für den Input.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Andreas schrieb:
> Ich habe mir eben bei ebay eine Tischlupe bestellt. Da hoffe ich, dass
> ich das dann besser sehe.

Lupe, Entlötlitze & -Pumpe und Flussmittel sind Pflicht. Lötspitze ist 
eher unkritisch, da reicht eine recht dicke. Pads vorher verzinnen...

von Horst M. (horst)


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Der Olimex AVR-CAN ist keine Option?
https://www.olimex.com/Products/AVR/Development/AVR-CAN/

Edit: Ach so, Du hast den Chip schon rumliegen und brauchst CAN gar 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Niklas G. schrieb:
> Andreas schrieb:
>> Ich habe mir eben bei ebay eine Tischlupe bestellt. Da hoffe ich, dass
>> ich das dann besser sehe.
>
> Lupe, Entlötlitze & -Pumpe und Flussmittel sind Pflicht. Lötspitze ist
> eher unkritisch, da reicht eine recht dicke. Pads vorher verzinnen...

Und Heißluft kann auch helfen. Aber das Ding würde meine Oma einlöten.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Andreas schrieb:
> Da ich den AT90Can128 hier schon seit Jahren rumliegen habe, kam mir die
> Idee den zu nehmen. Der Canbus wird dabei nicht benötigt.
>
> Aber trotzdem nochmal danke an alle für den Input.

Doofe Idee, dann diesen alten Knochen zu nutzen. Fange doch gleich bei 
modernen AVRs an oder noch besser mach direkt den Umstieg auf 32 Bit.

von Soul E. (soul_eye)


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Andreas schrieb:
> Es ist schon ewig her, dass ich smd gelötet habe und die Augen werden
> auch nicht besser. Außerdem fand ich meine Ergebnisse achon damals nicht
> so toll.

Die Fassung einlöten ist deutlich schwieriger als den Chip direkt 
einzulöten. Da kommt man nur schräg von der Seite dran, und Heissluft 
verträgt das Ding auch nicht.

von Andreas (ah3112)


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Niklas G. schrieb:
> Lupe, Entlötlitze & -Pumpe und Flussmittel sind Pflicht.

Ist teilweise vorhanden, steht aber schon bei Reichelt auf der Liste.

Niklas G. schrieb:
> Lötspitze ist
> eher unkritisch, da reicht eine recht dicke.

Da sind mehrere vorhanden. Auch recht dünne. Wegen des Equipment mache 
ich mir weniger sorgen als wegen meinen Fähigkeiten.

Horst M. schrieb:
> Ach so, Du hast den Chip schon rumliegen und brauchst CAN gar
> nicht.

Genau. Ich habe hier bestimmt 10 von den Dingern rumliegen, die ich mir 
mal für ein angedachtes Projekt gekauft habe, was aber doch nie 
realisiert wurde. Zum Wegschemissen sind die mir zu schade.

Cyblord -. schrieb:
> Doofe Idee, dann diesen alten Knochen zu nutzen. Fange doch gleich bei
> modernen AVRs an oder noch besser mach direkt den Umstieg auf 32 Bit.

Wenn ich den nicht hier liegen hätte, würde ich Dir zustimmen. Aber der 
liegt schon seit Jahren nutzlos rum. Momentan habe ich ein konkretes 
Projekt. Eben kam mir die Idee, dass man da verschiedene Erweiterungen 
machen könnte. Aber da reicht der Atmega162 nicht. Daher kam mir mein 
alter AT90CAN128 in Erinnerung.

Cyblord -. schrieb:
> Fange doch gleich bei
> modernen AVRs an oder noch besser mach direkt den Umstieg auf 32 Bit.
Funktionieren die mit dem jetzigen Compiler ode muss ich mir dafür einen 
neuen installieren?

Cyblord -. schrieb:
> Und Heißluft kann auch helfen.
Da habe ich auch schon dran gedacht und mir eine feine Düse bestellt.

Soul E. schrieb:
> Die Fassung einlöten ist deutlich schwieriger als den Chip direkt
> einzulöten. Da kommt man nur schräg von der Seite dran, und Heissluft
> verträgt das Ding auch nicht.
Ich wollte keine SMD-Fassung sondern eine für Durchsteckmontage. Die 
hätte ich von unten löten können.

Aber ich werde den direkt einlöten oder evtl. einen ganz anderen 
Controller nehmen.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Andreas schrieb:
> als wegen meinen Fähigkeiten.

Bei 0.8mm Pitch ist das komplett harmlos. Ich hab direkt mit 0.5mm 
angefangen, ging auch problemlos 😉

Andreas schrieb:
> oder noch besser mach direkt den Umstieg auf 32 Bit.
> Funktionieren die mit dem jetzigen Compiler ode muss ich mir dafür einen
> neuen installieren?

Wenn du auf ARM Cortex-M um steigst brauchst du einen neuen Compiler, 
aber den zu installieren ist ein Aufwand von Minuten...

Andreas schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Und Heißluft kann auch helfen.
> Da habe ich auch schon dran gedacht und mir eine feine Düse bestellt.

Heißluft hilft zwar, ist aber gar nicht nötig.

von Harald K. (kirnbichler)


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Andreas schrieb:
> Da ich sowieso 5 Platinen mindestens bei JLCPCB nehmen muss,
> werde ich dann wohl das Risiko eingehen, dass evtl. eine in den Müll
> wandert.

Dann lass' die Platinen doch gleich bestücken. Geht bei JLCPCB 
allerdings nur, wenn die das Bauteil auch selbst in ihrem Lager haben; 
die Logistik, daß man denen irgendwelche Teile schickt, um sie bestücken 
zu lassen, wäre viel zu teuer.

von Wolle G. (wolleg)


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Niklas G. schrieb:
> Andreas schrieb:
> Bei 0.8mm Pitch ist das komplett harmlos. Ich hab direkt mit 0.5mm
> angefangen, ging auch problemlos.

> Heißluft hilft zwar, ist aber gar nicht nötig.

Sehe ich auch so.
Ich nehme einen kleinen Lötkolben mit kleiner Lötspitze, sodass man 
jedes einzelne Beinchen des IS bearbeiten kann. Es wird bleihaltiges 
Lötzinn und in Spiritus gelöstes Kolophonium als Flussmittel verwendet.
Bei Bedarf Lötlitze, um überschüssiges Lötzinn aufzusaugen
Funktioniert schon Jahrzehnte.

von Soul E. (soul_eye)


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Wolle G. schrieb:
> Ich nehme einen kleinen Lötkolben mit kleiner Lötspitze, sodass man
> jedes einzelne Beinchen des IS bearbeiten kann.

Oder man nimmt einen dicken Lötkolben mit möglichst breiter Spitze, und 
bearbeitet alle Beinchen gleichzeitig. Möglichst aber nur dort, wo die 
Pins auf der Platine aufliegen. Dann gibt man ordentlich Flussmittel 
drauf, und sammelt mit dem Lötkolben den großen Zinntropfen wieder ein. 
Am Ende bleiben ein paar Kurzschlüsse, die macht man dann mit 
Entlötlitze und nochmal viel Flussmittel weg.

Wenn das Flussmittel nervt, kann man es hinterher mit Isopropanol oder 
Kontakt LR entfernen. Aus elektrischer Sicht kann es aber auch 
draufbleiben.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Soul E. schrieb:
> Oder man nimmt einen dicken Lötkolben mit möglichst breiter Spitze

Würde ich auch so machen.

Wolle G. schrieb:
> Es wird bleihaltiges Lötzinn

Auch nicht nötig, geht auch gut ohne.

Wolle G. schrieb:
> Spiritus gelöstes Kolophonium als Flussmittel

Das 0815 Flussmittel aus der Tube geht auch super

Wolle G. schrieb:
> Bei Bedarf Lötlitze, um überschüssiges Lötzinn aufzusaugen

Das ist ziemlich wichtig... Und vielleicht noch eine Hand-Entlötpumpe

von Wolle G. (wolleg)


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Soul E. schrieb:
> Wenn das Flussmittel nervt, kann man es hinterher mit Isopropanol oder
> Kontakt LR entfernen.
Die Entfernung von Flussmittelresten ist "Pflicht“. Die Leiterplatte 
soll doch auch "schön“ aussehen.
Nach der Reinigung wird deshalb auch noch ein lötbarer Lack aufgetragen.

von Andreas (ah3112)


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Harald K. schrieb:
> Dann lass' die Platinen doch gleich bestücken. Geht bei JLCPCB
> allerdings nur, wenn die das Bauteil auch selbst in ihrem Lager haben;
> die Logistik, daß man denen irgendwelche Teile schickt, um sie bestücken
> zu lassen, wäre viel zu teuer.

Das ist ne Idee. Werde ich mal anfragen, wenn es soweit ist. Danke

Auf der anderen Seite habe mir die anderen Beiträge mut gemacht, es doch 
selber zu probieren. Bis die bestückt werden, ist noch was Zeit.

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