Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug DDR Relais montieren


von Heinz (tachyonator)


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Mahlzeit,

da ich einige DDR-Kammrelais gerne auf einer Pertinaxplatte montieren 
würde, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das am besten anstellen 
könnte.
Die Relais sind mit Lötfahnen ausgerüstet, also nichts für einen 
Stecksockel. Und bis auf die M2,5 Schraube zwischen den Kontakten sehe 
ich keine Möglichkeit für eine anständige Montage.

Gibt es dafür irgendeine vom Hersteller empfohlene Vorgehensweise?
Die Bilder im Anhang sind nur Beispielbilder, aber meine Relais sind im 
Prinzip baugleich, nur daß 4 Wechsler vorhanden sind.

Vielen Dank und viele Grüße!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Den Hersteller wirst du nicht mehr fragen können. ;-)

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob's die Teile auch in einer 
PCB-Variante gab. Diese hier ist offensichtlich nicht dafür gedacht 
gewesen, sondern eher für die Montage auf einer Schiene. Neben der 
M2,5-Schraube hast du ja auch noch eine Arretiernase, die gegen 
Verdrehen sichert.

Nun kannst du natürlich in der Platine die Bohrungen vorsehen und dann 
zwei große rechteckige Durchbrüche, und die Anschlüsse mit Draht 
vornehmen. Alternativ beherrscht so ziemlich jeder Platinenhersteller 
mittlerweile auch Langlöcher, damit solltest du sie doch auch direkt 
montieren können, oder?

von René H. (mumpel)


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> Gibt es dafür irgendeine vom Hersteller empfohlene Vorgehensweise?

Nein, gibt es bicht. Diese Relais waren nie für den Einbau in Geräte 
gedacht.

> Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob's die Teile auch in einer PCB-Variante gab

So etwas ähnliches gab es. https://www.ebay.de/itm/125376583170

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Sie sehen aus wie Siemens Kammrelais aus den 70ger Jahren. Zu diesen gab 
es auch passende Sockel.
Es wäre zu prüfen, ob sie den gleichen Footprint haben wie die Siemens 
Relais.

Ralph Berres

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Heinz schrieb:
> Die Relais sind mit Lötfahnen ausgerüstet, also nichts für einen
> Stecksockel.

Ich bin mir einigermassen sicher, Stecksockel fuer solche Relais mal 
gesehen zu haben. Wird >40 Jahre her sein, wird also eher schwierig, 
diese Sockel ausfindig zu machen.
Aber ich weiss, dass ich mich noch geaergert hatte, "nur die Relais 
rausgerupft" zu haben und nicht diese Sockel, weil sie eben nur mit viel 
Gewurschtel auf Platinen zu bringen sind.
Eines dieser Relais hab ich noch da, in der transparenten 
Plastikabdeckung ist noch ein altes Siemens (und Halske) Logo. Auf dem 
Eisenkern steht:
V23154
00416-X014

Gruss
WK

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Die Relais sind mit Lötfahnen ausgerüstet, also nichts für einen
> Stecksockel. Und bis auf die M2,5 Schraube zwischen den Kontakten sehe
> ich keine Möglichkeit für eine anständige Montage.
>
> Gibt es dafür irgendeine vom Hersteller empfohlene Vorgehensweise?


Lt. DDR-Lehrbuch "Elektronik-Baugruppenfertigung" (im Anhang):  ... 
Anschrauben bzw direkte Befestigung durch Lötstifte ...

von Dieter W. (dds5)


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Diese Bauform mit Lötanschlüssen war in Gestellen auf schmalen 
Metallschienen verbaut.
Pro Relais gibt es zwei Bohrungen in der Schiene - eine für den 
Gewindestift und eine für den Nupsi der als Verdrehschutz wirkt.

von Heinz (tachyonator)


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Jörg W. schrieb:

> Nun kannst du natürlich in der Platine die Bohrungen vorsehen und dann
> zwei große rechteckige Durchbrüche, und die Anschlüsse mit Draht
> vornehmen. Alternativ beherrscht so ziemlich jeder Platinenhersteller
> mittlerweile auch Langlöcher, damit solltest du sie doch auch direkt
> montieren können, oder?

Die Pertinaxplatte ist 600 x 600 mm groß und 6mm dick. Dort sollen 
verschiedene Relais, Lötleisten, Stecker und Schalter montiert werden.

Da ich 20 dieser kleinen Relais darauf unterbringen muß, möchte ich 
dafür keine Durchbrüche machen. Für die Stecker habe ich 3 große 
Bohrungen gemacht, das war kein Problem.

von René H. (mumpel)


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So wie es aussieht, hat das Relais sogar einen Anschluß/Kontakt für den 
Schutzleiter!? Also eigentlich nichts für den Einbau in 
Geräte/Leiterplatten!?

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Miss doch mal die Breite der Kontaktzungen mit einem Messchieber nach.
Wenn es schon keinen passenden Sockel mehr dafür geben sollte, kannst du 
doch Presskabelschuhe auf jeden benötigten Kontakt aufschieben.
Es gibt z.B. welche mit dem Standardmaß 2,8mm.
Eventuell wirst du auch bei TME o. einem ähnlichen Anbieter fündig, bei 
den Crimpkontakten für diverse Stecker, wo es Kontakte und Gehäuse 
einzeln gibt.
Oder du machst dir so deine eigenen Sockel. Passenden Crimpkontakt in 
entsprechend großer Anzahl kaufen, kleine Leiterplatte entwerfen, bei 
einem Chinafertiger den Boardnutzen produzieren lassen und dann die 
Crimpkontakte so abkneifen, das sie sich gut einlöten lassen. Hinter den 
"Crimpärmchen" ist oft ein runder Teil, der dann in ein entsprechend 
großes Lötauge passt :-)))

von René H. (mumpel)


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Gerald B. schrieb:
> Presskabelschuhe

Sind die stabil genug?

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Heinz schrieb:
> Mahlzeit,
>
> da ich einige DDR-Kammrelais gerne auf einer Pertinaxplatte montieren
> würde, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das am besten anstellen
> könnte.
> Die Relais sind mit Lötfahnen ausgerüstet,
... Ja, man kann dort auch löten, aber wahrscheinlich auch in sockel 
stecken...
> Vielen Dank und viele Grüße!

von Lothar J. (black-bird)


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Da gab es auch Sockel dazu. Nur die brauchten auch zwei Ausschnitte.
Mit und ohne Sockel war nur der Unterschied, dass man das Relais ohne 
Löten wechseln konnte.

Blackbird

von Heinz (tachyonator)


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Lothar J. schrieb:
> Da gab es auch Sockel dazu. Nur die brauchten auch zwei Ausschnitte.
> Mit und ohne Sockel war nur der Unterschied, dass man das Relais ohne
> Löten wechseln konnte.


Die Relais würde ich gerne löten, die Frage ist nur die mechanische 
Befestigung.
Also werde ich mir vermutlich eine lange Stahlleiste - max. 10 mm breit 
und mit Bohrungen in gleichmäßigem Abstand - organisieren und quer über 
meine Pertinaxplatte schrauben, um daran die Relais an dem M2 Gewinde 
anzubringen.

von Route_66 H. (route_66)


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Relais "über Kopf" mit Hilfe eines Blechstreifenbügels auf der Platte 
montieren. Da kommt man gut an die Lötstellen ran.

von Harald K. (kirnbichler)


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Route_66 H. schrieb:
> mit Hilfe eines Blechstreifenbügels

Bei mehreren: stabileren Metallstreifen (Flachstange) verwenden, mit 
Abstandsbolzen an der Platine anschrauben.

von Ralph B. (rberres)


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Lothar J. schrieb:
> Da gab es auch Sockel dazu. Nur die brauchten auch zwei Ausschnitte.
> Mit und ohne Sockel war nur der Unterschied, dass man das Relais ohne
> Löten wechseln konnte.

bei den Siemens Relaissockel gab es noch ein Federbügel, welches das 
Relais gegen ein rausfallen aus dem Sockel hinderte.

Ralph Berres

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Harald K. schrieb:
> Route_66 H. schrieb:
>> mit Hilfe eines Blechstreifenbügels
>
> Bei mehreren: stabileren Metallstreifen (Flachstange) verwenden, mit
> Abstandsbolzen an der Platine anschrauben.

Wurden die nicht mit Federklemmen gehalten?

von Hans (ths23)


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Jörg W. schrieb:
> Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob's die Teile auch in einer
> PCB-Variante gab.
Die gab es auch als PCB, ich habe noch jede Menge davon. Man kann 
allerdings auch diese auf einer Leiterplatte montieren, wenn man die 
Bohrungen entsprechen groß macht - habe ich in meiner Sturm- und 
Drangzeit so gemacht.
Dann gab es für diese Relais auch noch Stecksockel (habe ich auch noch 
ein paar rum liegen.
Allerdings frage ich mich, warum man in einem Forum nachfragen muß, wie 
man diese Relais montiert. Das ist doch nun wirklich keine 
Raketentechnik. Da macht man in der Trägerplatte einfach 2 Ausbrüche für 
die Kontakte (einen für den Kontaktsatz, einen für die Spule) und in den 
verbleibenden Steg  kommen 2 Bohrungen (einmal für den Schraubbolzen, 
einmal für die Verdrehsicherung) - sieht man auf dem Bildle rel1.jpg 
ganz gut.

Dergute W. schrieb:
> Ich bin mir einigermassen sicher, Stecksockel fuer solche Relais mal
> gesehen zu haben. Wird >40 Jahre her sein, wird also eher schwierig,
> diese Sockel ausfindig zu machen.
So ist es

Heinz schrieb:
> Die Pertinaxplatte ist 600 x 600 mm groß und 6mm dick. Dort sollen
> verschiedene Relais, Lötleisten, Stecker und Schalter montiert werden.
Wenn die Platte so dick ist, dann muß man halt die Befestigungslöcher 
von unten mit einem passenden Flachsenker 
(https://karnasch.tools/de/alle-produkte/werkzeuge-zum-senken/flachsenker/) 
ansenken, so das ca. 1,5mm Material stehen bleiben oder man nimmt 
passende Hülsenmuttern 
(https://www.ebay.de/itm/405226132747?mkevt=1&mkcid=1&mkrid=707-53477-19255-0&campid=5339016282&toolid=10049&customid=EAIaIQobChMIyInbovLUjAMVE4poCR2MNytEEAQYAiABEgJLN_D_BwE&gad_source=1&gbraid=0AAAAAoWc2zfZ0Z6CpG2mTaCoxD_O7JjZH).

René H. schrieb:
> Nein, gibt es bicht. Diese Relais waren nie für den Einbau in Geräte
> gedacht.
Ach ja? Wofür waren die denn gedacht? Für die Vitrine im Wohnzimmer?
Die beigefügten Fotos zeigen eine "Platine" aus einem Gerät. Eine Art 
Eurokarte aus 1970. Am unteren Rand ist auch noch ein Steckverbinder.

René H. schrieb:
> So wie es aussieht, hat das Relais sogar einen Anschluß/Kontakt für den
> Schutzleiter!? Also eigentlich nichts für den Einbau in
> Geräte/Leiterplatten!?
Das ist der Schraubbolzen, der ist intern mit dem Metallkern der Spule 
und der metallischen Trägerplatte für den Kontaktsatz verbunden. Den 
kann man auf Erdpotential oder GND legen oder man benutzt ihn einfach 
nicht

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Lothar J. schrieb:
> Mit und ohne Sockel war nur der Unterschied, dass man das Relais ohne
> Löten wechseln konnte.

Kommt mir bekannt vor. Es fehlten nur die Federbügel, damit die Relais 
durch Erschütterungen nicht herausfallen aus dem Sockel. Übriges gab es 
die Relais z.B. auch von Zettler mit Goldkontakten.

von Hans (ths23)


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Lu schrieb:
> Übriges gab es
> die Relais z.B. auch von Zettler mit Goldkontakten.
RFT hatte auch eine Version mit Goldkontakten.

von Herbert Z. (herbertz)


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Es gibt sehr gute doppelseitige Klebebänder, da könnte man seitlich die 
Relais zu einem Block verkleben und stirnseitig auf ein Blech. Eventuell 
eine Streifen noch quer der mit eine Langen Schraube oder Stehbolzen am 
Montageblech befestigt wird. Diese Plexiglas Gehäuse schauen mir 
dickwandig und robust aus.

von Hans (ths23)


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Herbert Z. schrieb:
> Es gibt sehr gute doppelseitige Klebebänder, da könnte man seitlich die
> Relais zu einem Block verkleben und stirnseitig auf ein Blech. Eventuell
> eine Streifen noch quer der mit eine Langen Schraube oder Stehbolzen am
> Montageblech befestigt wird. Diese Plexiglas Gehäuse schauen mir
> dickwandig und robust aus.
Das ist "russisch" und wird sich am Ende rächen für den Fall das man mal 
an die Kontakte ran muß bzw. wenn man später mal ein Relais tauschen 
muß.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Hans schrieb:
> Das ist "russisch" und wird sich am Ende rächen für den Fall das man mal
> an die Kontakte ran muß bzw. wenn man später mal ein Relais tauschen
> muß.

Wieso, die kann man jederzeit nach oben rausziehen... Leiste wegmachen 
und gut ist es. Wer keine Leiste hin schraubt, hat noch weniger Arbeit. 
Unterschätzt mir gutes doppelseitiges Klebeband nicht.
Ich habe gerade eines gekauft von Tesa das hält 100° dauerhaft aus und 
200° kurzzeitig.

von Jörg R. (solar77)


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Ralph B. schrieb:
> Sie sehen aus wie Siemens Kammrelais aus den 70ger Jahren. Zu
> diesen gab es auch passende Sockel.
> Es wäre zu prüfen, ob sie den gleichen Footprint haben wie die Siemens
> Relais.

Ich habe Kammrelais verschiedener Hersteller, inkl. Sockel. Die Relais 
passen in beide Sockel.


Gerald B. schrieb:
> Miss doch mal die Breite der Kontaktzungen mit einem Messchieber
> nach. Wenn es schon keinen passenden Sockel mehr dafür geben sollte,
> kannst du doch Presskabelschuhe auf jeden benötigten Kontakt aufschieben.
> Es gibt z.B. welche mit dem Standardmaß 2,8mm.

Die Anschlüsse sind 2,3mm breit. Presskabelschuhe würden vermutlich 
nicht passen, auch wenn es sie in 2,3mm gäbe, weil zwischen den 
Anschlüssen zu wenig Platz ist.

: Bearbeitet durch User
von Hans (ths23)


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Herbert Z. schrieb:
> Wieso, die kann man jederzeit nach oben rausziehen...
Wenn's verdrahtet ist geht das prima, da muß ich nämlich erst jedes 
Drähtchen ablöten. Noch blöder ist, wenn ich mal ein Relais tauschen muß 
und ich nicht mehr die exakt gleiche Bauform bekomme. Die durchsichtigen 
Kunststoffdeckel müssen nicht immer identisch sein. Sieht man auf dem 
einen von mir geposteten Foto 
(https://www.mikrocontroller.net/attachment/666534/rel2.jpg) sehr schön, 
die 2 rechten Relais haben eine komplett andere Abdeckung (die auch 
anders am Relaiskörper befestigt ist), die zu den anderen nicht 
kompatibel ist. Der Sockel ist allerdings bei beiden Typen identisch.
Nein die Klebebandmethode ist und bleibt russisch, das kann man machen 
wenn man in der Taiga steht und das die einzige Möglichkeit wäre.
Nein diese Relais befestigt man so wie es vorgesehen ist und zwar mit 
dem Schraubenbolzen. Wenn man keine rechteckigen Ausschnitte machen 
möchte, kann man auch an den Stellen wo die Kontakte sind Löcher (ca. 
3-4mm) bohren.
Eine dritte Möglichkeit wäre einen Streifen Leiterplattenmaterial (max. 
8mm breit, Länge richte sich nach der Anzahl der Relais) da werden für 
die Relais die Befestigunslöcher und die Löcher für die Verdrehsicherung 
rein gebohrt. Das Ganze dann mit Stehbolzen auf der Montageplatte 
befestigen. An Stelle des Leiteplattenstreifens geht natürlich auch ein 
passendes Aluprofil (z.B. U-Profil 8,6x12x1,5 - habe ich selbst 
probiert), was noch mehr Stabilät hat. Es gibt absoluten keinen Grund 
für so einen Klebestreifenpfusch. Es ist jedem unbenommen das mit der 
Klebestreifenmethode zu machen, aber empfehlen würde ich es nicht.

Herbert Z. schrieb:
> Ich habe gerade eines gekauft von Tesa das hält 100° dauerhaft aus und
> 200° kurzzeitig.
Mag ja alles sein und es gibt ja auch Situationen wo das als Quick & 
Dirty durchaus akzeptabel ist. Die Klebestreifenmethode ist aber 
definitiv keine Dauerlösung, weil sich der Klebestreifen mit der Zeit 
verändert und dann die Klebekraft nachläßt. Konnte ich schön an den 
Klebeschellen in unseren Geräten beobachten. Nach ein paar Jahren fallen 
die einfach runter wie die reifen Äpfel. Was genau zum Verlust der 
Klebekraft führt weis ich nicht

von Lu (oszi45)


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> Die Klebestreifenmethode ist
... Mist. Schiene ca. 5mm breit und Löcher bohren, wo sie befestigt 
werden ist eindeutig wartungsfreundlicher.

von Herbert Z. (herbertz)


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Lu schrieb:
> ... Mist. Schiene ca. 5mm breit und Löcher bohren, wo sie befestigt
> werden ist eindeutig wartungsfreundlicher.

Dir ist sicher entgangen, dass ich auch eine verschraubte Leiste 
angedacht habe?
Ich hatte an meiner Tür einen Rechen angeklebt um Messkabel daran 
aufzuhängen. Der war mit 0815 Klebeband verklebt. Als ich den abmachen 
wollte um was besseres anzubringen war der kaum zu lösen nach zehn 
Jahren.
Sogar an der A320 sind viele Teile geklebt. Ein Alurahmen von früher war 
auch in Muffen geklebt. Kleben ist heute ganz was normales.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Kleben ist heute ganz was normales.

Aber nicht, wenn man die Verbindung auch wieder problemlos lösen können 
möchte.

von Hans (ths23)


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Herbert Z. schrieb:
> Sogar an der A320 sind viele Teile geklebt.
Ja sicher, da wo es sinnvoll ist, Vieles ist eben auch geschraubt oder 
vernietet.

Herbert Z. schrieb:
> Kleben ist heute ganz was normales.
Aber eben nur da wo es angesagt und sinnvoll ist. Optische Bauteile z.B. 
werden schon sein Jahrzehnten miteiander verklebt. Es gibt viele 
Beispiele wo Kleben sinvoll ist, die Relais mit der Abdeckkappe 
anzukleben gehört nicht dazu.

von Jörg R. (solar77)


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Heinz schrieb:
> (..)
> Die Pertinaxplatte ist 600 x 600 mm groß und 6mm dick. Dort sollen
> verschiedene Relais, Lötleisten, Stecker und Schalter montiert werden.
>
> Da ich 20 dieser kleinen Relais darauf unterbringen muß, möchte ich
> dafür keine Durchbrüche machen. Für die Stecker habe ich 3 große
> Bohrungen gemacht, das war kein Problem.

Was kommt am Ende dabei raus?

Ich würde die Relais ordentlich montieren. Eine Aluplatte mit ca. 1,5mm 
Stärke wäre die Trägerplatte. Für die Relais würde ich eine Schablone 
herstellen mit Löchern für die 2 Spulenanschlüsse und das Gewinde für 
die Befestigung. Für die Anschlüsse der Kontakte würde ich einen 
rechteckigen Ausschnitt vorsehen. Das Ganze würde ich dann auf die 
Aluplatte, oder ein anderes stabiles Trägermaterial, übertragen. Die 
Löcher für die Spulenanschlüsse und das Gewinde würde ich bohren. Die 
rechteckigen Ausschnitte würde ich mit einer Laubsäge aussägen. Das ist 
eine Fleißarbeit..die zeitlich aber überschaubar ist. Es sind ja nur 20 
Relais.

Die Trägerplatte wäre auch ein gutes Projekt für einen 3D-Druck.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Kleben ist heute ganz was normales.
> Aber eben nur da wo es angesagt und sinnvoll ist. Optische Bauteile z.B.
> werden schon sein Jahrzehnten miteiander verklebt. Es gibt viele
> Beispiele wo Kleben sinvoll ist, die Relais mit der Abdeckkappe
> anzukleben gehört nicht dazu.

Der Hauttunterschied ist, das Kleben nicht-lösbäre Verbindungen schafft. 
Wo man später nicht noch mal ran will (wegen Wartung, Messung, Austausch 
Verschleissteile) ist Kleben (wenn die Verbindung die geforderte 
Festigkeit hält) die passende Fall und obendrein leichter und billiger 
als bspw. formschlüssige Verbindungen.

https://www.nzz.ch/articleDNDTR-ld.43246

Kleben hat aber auch nicht ganz zu Unrecht den Ruf eine Behelfslösung zu 
sein. So hat man in den 40ern Flugzeugrumpfe aus verleimten Holz gebaut 
weil Aluminium fehlte. Bei Hochgeschwindigkeitsflügen hat's dann das 
Ganze in der Luft entlang der Klebenaht zerlegt.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Aber nicht, wenn man die Verbindung auch wieder problemlos lösen können
> möchte.

"Kleben " und "Kleben" sind zwei paar Stiefel. Es gibt die 
unterschiedlichsten Klebstoffe und es gibt die als Flüssigklebstoff oder 
als Film. Die allermeisten Klebeverbindungen sind wieder lösbar wenn es 
denn unbedingt sein muss.
Ich klebe vieles weil es praktisch ist und ich genügend Vertrauen habe. 
Man muss allerdings auf sauberen Flächen kleben.
Die letzte Bauanleitung für eine Portalfräsmaschine beinhaltete nur 
geklebte Blechteile. Thron ,so war der Name zum suchen...

von Herbert Z. (herbertz)


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Bradward B. schrieb:
> So hat man in den 40ern Flugzeugrumpfe aus verleimten Holz gebaut
> weil Aluminium fehlte. Bei Hochgeschwindigkeitsflügen hat's dann das
> Ganze in der Luft entlang der Klebenaht zerlegt.

Die Zeiten ändern sich und heute hat man andere Kleber und andere 
Flugzeuge (A320).

von Lu (oszi45)


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Man hat auch schon vor 40 Jahren gerissene Gussteile geklebt. Frage ist 
immer, ob der RICHTIGE Kleber am richtigen Material ist. Mit Büroleim 
wirds Mist und richtiger Kleber kann Geld kosten!

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Die allermeisten Klebeverbindungen sind wieder lösbar wenn es
> denn unbedingt sein muss.

Mit doppelseitigem Klebeband aneinandergeklebte Relaisgehäuse?

Der Aufwand jedenfalls ist erheblich.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Der Aufwand jedenfalls ist erheblich.

Warum denkst du dir das so kompliziert? Kämst du mit "Gustav Meier" als 
Ideengeber besser zurecht?
Über die Klebefläche kann man allerhand Eigenschaften steuern, das 
sollte man auch tun...

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Warum denkst du dir das so kompliziert?

Was soll ich mir das "kompliziert" denken?

Herbert Z. schrieb:
> da könnte man seitlich die
> Relais zu einem Block verkleben und stirnseitig auf ein Blech.

Und jetzt nimm das dritte Relais von links aus Deinem verklebten Block 
raus.

von Peter D. (peda)


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Diese Relais wurden typisch in Fassungen gesetzt, die man in 
Leiterplatten einlöten konnte.
Oben ist auch eine Vertiefung für den Klemmbügel, damit der nicht runter 
rutschen kann.

von Herbert Z. (herbertz)


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Harald K. schrieb:
> Und jetzt nimm das dritte Relais von links aus Deinem verklebten Block
> raus.

Dann verbleibt das Gehäuse zurück und du kannst ein neues einsetzen 
falls da alte hin ist.
Im übrigen könnte man über eine Leiterplatte auf einen anderen noch 
kaufbaren Steckverbinder Typ umrüsten. Feder und Messerleisten gibt es 
doch zu Hauf. Dann hätte man das wieder steckbar.

von Herbert Z. (herbertz)


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Peter D. schrieb:
> Diese Relais wurden typisch in Fassungen gesetzt

Findet er offensichtlich nicht mehr... also sind andere Ideen gefragt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Herbert Z. schrieb:
> Dann verbleibt das Gehäuse zurück und du kannst ein neues einsetzen
> falls da alte hin ist.

Hier wurde schon geschrieben, daß die Befestigung der Gehäuse am Relais 
selbst durchaus unterschiedlich ausfallen kann.

Beitrag "Re: DDR Relais montieren"

Diese Lösung ist daher nur dann eine, wenn man nur exakt identische 
Relais hat.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Auf die Kontakte müsste man schmale (2,8mm) Flachsteckhülsen
aufstecken können. In diese vorher starren Draht eincrimpen.

Mit dem Draht im Footprint der Relais dann auf die Platine.

von Peter D. (peda)


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Diese Fassung könnte es sein:
https://de.rs-online.com/web/p/relaissockel/2561888
Der Preis ist allerdings nur für Sammler.

von Herbert Z. (herbertz)


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Peter D. schrieb:
> Der Preis ist allerdings nur für Sammler.

Kein Sammler würde soviel Geld ausgeben...

von Roland E. (roland0815)


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Peter D. schrieb:
> Diese Fassung könnte es sein:
> https://de.rs-online.com/web/p/relaissockel/2561888
> Der Preis ist allerdings nur für Sammler.

Die Stichworte bringen aber auch sinnvolle Treffer:
https://www.ebay.de/itm/225608131973
oder
https://www.elektro4000.de/Steuerungen-Schaltgeraete/Relais/Relaissockel/SHC-Steckfassung-V23154Z1002::1740704.html

Im Verein haben wir die auch noch kistenweise, mit den zugehörigen 
Relais.

von Lu (oszi45)


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Für ähnliche Finder Typ 40 sind bei Reichelt Sockel 1,60€
Frage ist nun, ob man wirklich genau DIE die RFT-Relais braucht oder 
eine andere Lösung preiswerter zusammenstellen kann?
Relaissockel für: FIN 55.32/.34, blau 2,35€

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Kleben ist nicht russisch, sondern amerikanisch. Bei Tesla wird viel 
geklebt, und bei Apple auch.

von Jörg R. (solar77)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Kleben ist nicht russisch, sondern amerikanisch. Bei Tesla wird
> viel geklebt, und bei Apple auch.

Bei Apple stimmen aber die Spaltmaße:-)

von Herbert Z. (herbertz)


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Hab gestern mein bestelltes Tesa 4965  doppelseitig und hitzebeständig 
bekommen. Klebt richtig gut. Ideal für Kühlkörpermontage zb.
Es gibt mittlerweile so viele Klebstoffe und die welche richtig gut sind 
und auch im Flugzeugbau eingesetzt werden bekommt man als "privat" gar 
nicht weil die oft giftig sind.

von Herbert Z. (herbertz)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Kleben ist nicht russisch, sondern amerikanisch. Bei Tesla wird viel
> geklebt, und bei Apple auch.

Kleben ist in der Mechanik kaum wegzudenken. Die genauesten Bohrungen 
sind die welche man abgebohrt hat. Meine Antriebsplatte für meine 
Kreissäge habe ich auf dem Sägetisch positioniert, mit angeklebten 
Leisten fixiert und dann nach nochmaliger Überprüfung von der 
Antriebsplatte abgebohrt. Einfacher und genaue geht es nicht. Klebeband 
ist schon was gutes.

von Hans (ths23)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Kleben ist nicht russisch, sondern amerikanisch.
Du verstehst halt den Ursprung von "das ist russisch" nicht. Man könnte 
auch sagen etwas hin gemurkst, daß es funktioniert. Ob das geklebt, 
geschraubt what ever ist, ist dabei völlig egal.

von Roland E. (roland0815)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Kleben ist nicht russisch, sondern amerikanisch. Bei Tesla wird viel
> geklebt, und bei Apple auch.

Amis sind auch nur Russen mit Westgeld.

Ändert aber nix daran, dass Kleben nicht wartungsfreundlich ist.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Amis sind auch nur Russen mit Westgeld.

Erkennt man daran dass Du überall im Land die gleichen Lichtschalter 
findest.
Und die WC-Technik ist auch ziemlich oft die gleiche.
Das ist noch echte Nachhaltigkeit.

von Harald K. (kirnbichler)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Und die WC-Technik ist auch ziemlich oft die gleiche.
> Das ist noch echte Nachhaltigkeit.

Oder Trostlosigkeit. Wenn ich an den Zustand der Sanitäranlagen denke, 
den ich bei meinem glücklicherweise schon eine Weile zurückliegenden 
Moskaubesuch wahrnehmen durfte, dann sehe ich in dieser Form von 
"Nachhaltigkeit" wirklich nix erstrebenswertes.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Kauf dir neue passende Relais, so teuer sind die auch nicht.

von Ulf P. (bastler2004)



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Lu schrieb:
> Für ähnliche Finder Typ 40 sind bei Reichelt Sockel 1,60€
> Frage ist nun, ob man wirklich genau DIE die RFT-Relais braucht oder
> eine andere Lösung preiswerter zusammenstellen kann?
> Relaissockel für: FIN 55.32/.34, blau 2,35€

Passt nicht, die Abstände der Kontakte-Reihen sind nicht gleich.

von Jörg R. (solar77)


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Das Vorhaben des TO klingt irgendwie nach Vorzeigeprojekt..wenn ich die 
Zutatenliste lese. Kammrelais, Pertinaxplatte usw. klingt interessant.


Ulf P. schrieb:
> Lu schrieb:
>> Für ähnliche Finder Typ 40 sind bei Reichelt Sockel 1,60€
>> Frage ist nun, ob man wirklich genau DIE die RFT-Relais braucht oder
>> eine andere Lösung preiswerter zusammenstellen kann?
>> Relaissockel für: FIN 55.32/.34, blau 2,35€
>
> Passt nicht, die Abstände der Kontakte-Reihen sind nicht gleich.

Ich könnte dem TO 20 passende gebrauchte Sockel zum Kauf anbieten. Die 
würde ich sogar noch aus den Platinen auslöten.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/666557/Rel-b.jpg

Er ist aber wohl nicht mehr dabei.

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