Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SCT013 15A/1V


von Markus G. (mge)


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Hallo,

mache gerade mit dem SCT013 15A/1V meine ersten Gehversuche zur 
indirekten Strommessung. Produkt ist von YHDO. Leider habe ich so meine 
Schwierigkeiten. Laut Datenblatt des Herstellers kann es 50mA treiben, 
wohl bei den 15A/[230V-50Hz] des Messbereichs. Ich habe den SCT013 
15A/1V an eine MC Schaltung angebaut, aber irgend wird nichts an sin() 
des Stromes mit Netzfrequenz gemessen. Von den 3 Polen an der 3,5mm 
Klinke brauche ich doch nur 2. Die Mitte ich NC ungenutzt, laut 
Datenblatt des Herstellers.

Mein Widerstandsteiler mit Offset braucht keine 5mA. Sollte somit nicht 
das Problem sein. Nun habe ich mal das Oszi angeklemmt. Komisch ist 
irgend wie, das kurz nach dem Anklemmen höhere Spannungswerte angezeigt 
werden, als wenn das Oszi dann z.B. 10 sec. läuft. Dann wird die 
Spannung irgend wie geglättet, hat vom ehemaligen Peak keine 10% mehr. 
Auch die Klinkenzuordung passt irgend wie nicht zu den Signalen.

Kann es sein, dass das nur Schrottprodukte sind, welche ich gekauft 
habe, Fälschungen, Ausschuss & Co. oder mache ich da was falsch?

Weiter Frage aus dem Datenblatt: Es sieht dort im Diagramm so aus, als 
würde ich mit der 15A Version unter 2,5A nichts messen können, also 
unter ca. 550W nichts auswerten können. Ist das tatsächlich so?


Gruß Markus

von H. H. (hhinz)


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Du hast wohl den Stromwandler nicht verstanden.

Deiner hat eine eingebaute Bürde von 20 Ohm, so dass bei den 
transformierten 50mA gerade 1V anliegt. Wenn du den Wandler zusätzlich 
belastest, dann bricht die Spannung natürlich ein.

von Markus G. (mge)


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Hallo,

vielen Dank für die Info. "..20 Ohm, so dass bei den
transformierten 50mA gerade 1V anliegt..." Das versteh ich grundsätzlich 
schon, aber wenn ich R zwischen den Polen der Klinke messe, also alle 
Varianten, finde ich keine 20 Ohm, nur einmal 85 Ohm, zwischen Pol 1 und 
3, also wie in der Doku beschrieben, die zu nutzenden Anschlüsse.

Aber da (Pol 1 und Pol 3) wird vom hochohmigen Oszi nichts an sin() 
angezeigt. Komisch ist auch, wenn ich überhaupt etwas mit dem Oszi 
messe, dann zwischen Pol 1 und 2. Das würde sogar dem skalierten 
Messbereich etwa entsprechen. Wird wohl nur "Rauschen" des Oszis bei 
freiem Ende 50Hz Einfang sein.

Wenn ich dann aber z.B. 480 Ohm zwischen Pol 1 und Pol 2 lege, bricht 
die Spannung komplett zusammen, sogar noch bei 10kOhm, erst bei 100kOhm 
bleiben 10% von Rauschsignal übrig..

"Wenn du den Wandler zusätzlich belastest, dann bricht die Spannung 
natürlich ein..." Aber bei Auslegung 20 Ohm oder 85 Ohm im Stromsensor 
sollten doch 480 Ohm, 10kOhm oder gar 100kOhm nicht den 
Totalzusammenbruch der Spannung am Sensor verursachen?

Gruß Markus

von H. H. (hhinz)


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Bist du sicher einen SCT03-015 zu haben?

von Markus G. (mge)


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Hallo,

nein, es steht nur so auf den 4 Stück drauf :-)

Ich habe nun mal einen der Sensoren geöffnet. Da ist eine kleine Platine 
drin mit einem SMD Widerstand (20 Ohm, 85 Ohm & Co.) damit wird dann 
wohl der Messbereich eingestellt. Das ist prima, da man sich dann ja 
alles selbst konfigurieren und kalibrieren kann. Weiterhin ein Baustein 
zur Spannungsbegrenzung und die 2x2 Lötstellen der Spule wie die zwei 
Kabel zur Klinke.

Komisch war, das die zwei dünnen Kupferfäden der Spule gekreuzt waren, 
zwei mal geflochten bevor diese auf die Platine gelötet wurden. Muss das 
so sein? Die Fäden sind ja bezüglich Spule isoliert beschichtet, aber 
....

Die Spule hat ohmschen Widerstand von 200 Ohm, ein Ende abgelötet...
Ich bin kein E-Techniker, aber ist das nicht etwas viel?

Im Dokument wird von Sampling resistance 5 Ohm geschrieben. Ist da die 
Spule gemeint?

Wo kann der Fehler liegen?

Habe mal bei ebay nach Bildern gesucht. Die Aufdrucke ändern sich da 
wohl ständig. Die meisten haben R als eingetragenes Warenzeichen nach 
dem Label YHDC drauf. Meine Firma ist YHDO mit TM. Weiterhin haben die 
aktuell alle die Website des Herstellers www.YHDC.com drauf, meine 
nicht. Bin da wohl reingefallen...

Gruß Markus

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Markus G. schrieb:
> Komisch war, das die zwei dünnen Kupferfäden der Spule gekreuzt waren,
> zwei mal geflochten bevor diese auf die Platine gelötet wurden. Muss das
> so sein? Die Fäden sind ja bezüglich Spule isoliert beschichtet, aber

Das ist sinnvoll, verringert den Einfluss von Streufeldern.


> Die Spule hat ohmschen Widerstand von 200 Ohm, ein Ende abgelötet...
> Ich bin kein E-Techniker, aber ist das nicht etwas viel?

Keineswegs, die Spule hat ja ziemlich viele Windungen sehr dünnen 
Drahts, so wie man es auch von Relais kennt.

von Markus G. (mge)


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Hallo,

ich gebe mit den markenlosen Kopien erst mal auf, habe mir das Original 
bestellt. Irgend etwas muss da mit den Kopien nicht passen, nur was:

- Spule hat mit 200 Ohm Durchgang
- Lastwiederstand ist mit 85 Ohm verbaut (von außen an Klinke so 
messbar), größer als 20 Ohm und sollte irgend etwas an Spannung bei 
Stromfluss durch L1 liefern
- Kabel (2 Adern) von Platine zu Klinke passt auch hat Durchgang
- Spule 1 und Klinke 2 = 0 Ohm
- Spule 2 und Klinke 1 = 0 Ohm

Sollte ich mal testweise den Spannungsbegrenzer (TVS: Transient Voltage 
Suppressor 7.5V) auslöten? Das wäre die einzige Stelle, wo AC sich 
wegglättet...

>> Habe ich an einer Seite gelöst, aber keine Veränderung.

Nun habe ich den 150 Ohm Lastwiderstand entfernt. Die 85 Ohm kommen wohl 
aus 200 Ohm und 150 Ohm parallel. Auch ohne Last nur etwa 20mV bei wohl 
ca. 1A DC auf L1. Die Spule scheint die Magnetfeldänderung nicht in 
genügend Induktionsenergie umzusetzen....

Habe wieder etliches gelernt, aber halt ohne Erfolg...

Gruß Markus

von H. H. (hhinz)


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Markus G. schrieb:
> 1A DC

Das ist natürlich nicht schlau.

von Markus G. (mge)


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Hallo,

war natürlich Schreibfehler und muss AC Wechselspannung heißen. Auf L1 
kommt ja nur AC, kein DC.

Gruß Markus

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus G. schrieb:
> Sollte ich mal testweise den Spannungsbegrenzer (TVS: Transient Voltage
> Suppressor 7.5V) auslöten?
Ein Tipp: du solltest den Fehler nicht in diesem Sensor suchen, sondern 
eher in deiner Beschaltung.

> Auch ohne Last nur etwa 20mV bei wohl ca. 1A DC auf L1
Du hast aber schon nur eine einzige Ader der Zuleitung durch das Loch 
geführt?
Zeig mal ein Foto von deinem Aufbau.


BTW: es heißt Widerstand mit nur einem e.

von Markus G. (mge)


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Hallo,

danke für die Infos.

>> ..in deiner Beschaltung. + Zeig mal ein Foto von deinem Aufbau

Da gibt es an sich nicht spezielles zu zeigen. Der SCT013 15A/1V 
umschliesst das L1 Kabel, nur L1 und nichts anders, kein N, kein L2 kein 
L3, also nur ein Kabel. L1 führt V_eff = 230V AC. Gemessen wird per 
Handoszi an der Klinke "Außenpol" und "Innenpol", Mitte ist unbenutzt.

Die umfangreichere Schaltung rund um den MC habe ich für diese 
Basisanalyse gar nicht mehr in Betrieb.

Ich werde jetzt nichts mehr machen, auf die Originalsensoren warten, 
dann weiter suchen...

Gruß Markus

BTW: LRS Freigabe

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Lothar M. schrieb:
> du solltest den Fehler nicht in diesem Sensor suchen, sondern
> eher in deiner Beschaltung.

Vielleicht hilft ihm das: 
https://docs.openenergymonitor.org/electricity-monitoring/ct-sensors/interface-with-arduino.html

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