Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung einer LED welche nur über 12V an geht


von Julian R. (juliane34)


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Hallo,

ich möchte mir fürs Auto eine einfache Schaltung bauen, an der eine oder 
2 LEDs hängen (also sagen wir maximal 50-100mA). Da die Schaltung an 
einer Position eingebaut wird, an der ich nur 12V Dauerplus und Masse 
habe, möchte ich, trotz des geringen Stromverbrauchs, dass die LED erst 
ab 12V oder 12,5V anschaltet und darunter (zum Stromsparen) komplett 
abschaltet!

Wie kann ich das Lösen?
Schmitt-Trigger?

Vielen dank und Liebe Grüße
Julian

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Julian R. schrieb:
> Wie kann ich das Lösen?

Am einfachsten mit einem TL431 und einem Transistor oder Relais zur 
Verstärkung.

von Jörg R. (solar77)


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Julian R. schrieb:
> ich möchte mir fürs Auto eine einfache Schaltung bauen, an der eine oder
> 2 LEDs hängen (also sagen wir maximal 50-100mA).

Ist das geraten? Was willst Du mit LEDs die mit 100mA betrieben werden?
Gibt es schon konkrete LEDs? Datenblatt?

> Da die Schaltung an
> einer Position eingebaut wird, an der ich nur 12V Dauerplus und Masse
> habe, möchte ich, trotz des geringen Stromverbrauchs, dass die LED erst
> ab 12V oder 12,5V anschaltet und darunter (zum Stromsparen) komplett
> abschaltet!

Bei 12V würde ich mir Sorgen um die Autobatterie machen.

> Wie kann ich das Lösen?
> Schmitt-Trigger?

Nein, ein Komparator.

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Etwa so 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/578656/2022-11-27_09-45.png

Aber nicht mit einem Poti, sondern passend berechneten Festwiderständen.

50mA schafft der auch direkt anzusteuern, ohne Relais.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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von Enrico E. (pussy_brauser)


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Oder ganz klassisch über eine 12 Volt Z-Diode. Bei einer Bordspannung 
von etwa 12,5 Volt fangen die beiden LEDs relativ abrupt an zu leuchten. 
Unter 12,5 Volt verbraucht die Schaltung keinen Ruhestrom mehr.

von Arno R. (arnor)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Am einfachsten mit einem TL431

Nöö. Einfach mal die Kennlinie des TL431 ansehen. Der schaltet nicht 
unmittelbar unter 2,5V richtig ab, sondern erst viel tiefer. Solange 
fließt noch sichtbar Strom durch die LED und genau das wollte der TO 
vermeiden:

Julian R. schrieb:
> dass die LED erst
> ab 12V oder 12,5V anschaltet und darunter (zum Stromsparen) komplett
> abschaltet!

von Julian R. (juliane34)


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Hey,

okay, die LEDs benötigen 2,1V und 20mA maximal. Sie werden in Reihe 
geschaltet mit 910Ohm, sodass am Ende nur ca. 9mA fließen.
Es ist zwar sehr wenig, aber falls man vergessen sollte das ganze 
abzuschalten, wäre es besser wenn die LEDs unter 12V Spannung 
abschalten.

Vielen Dank!
Julian

von Sebastian W. (wangnick)


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Enrico E. schrieb:
> Bei einer Bordspannung von etwa 12,5 Volt fangen die beiden LEDs relativ
> abrupt an zu leuchten.

Braucht die Schaltung nicht 12V + 2*0,7V, also 13,4V, um Q1 freizugeben?

LG, Sebastian

von Julian R. (juliane34)


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Enrico E. schrieb:
> Oder ganz klassisch über eine 12 Volt Z-Diode. Bei einer
> Bordspannung
> von etwa 12,5 Volt fangen die beiden LEDs relativ abrupt an zu leuchten.
> Unter 12,5 Volt verbraucht die Schaltung keinen Ruhestrom mehr.



Das hört sich sehr gut an!
Wie dimensionier ich die Widerstände?

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Arno R. schrieb:
> Solange fließt noch sichtbar Strom durch die LED

Ich habe ein Relais empfohlen, das fällt bei dem geringen Ruhestrom ab.

Wo ich dir allerdings zustimme ist, dass ständig ein Ruhestrom fließen 
wird. In welcher Höhe der TO damit leben kann, hat er nicht gesagt.

Jede Referenz braucht Strom. Eine simple Z-Diode tut das nicht, hat 
dafür aber einen sehr weichen Übergang zwischen an und aus.

Jetzt kann der TO nachreichen, was ihm wichtiger ist.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Julian R. schrieb:
> Wie dimensionier ich die Widerstände?

Über Stromverstärkung hfe der Transistoren und dem benötigten Laststrom, 
bzw. Strom zum Fahren des Q2 in die Sättigung.
Stichwort: Transistor als Schalter
https://www.mikrocontroller.net/articles/Basiswiderstand

ciao
gustav

von Arno R. (arnor)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Ich habe ein Relais empfohlen, das fällt bei dem geringen Ruhestrom ab.

Ach ja, stimmt:

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> 50mA schafft der auch direkt anzusteuern, ohne Relais.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Arno R. schrieb:
> Ach ja, stimmt:
>> 50mA schafft der auch direkt anzusteuern, ohne Relais.

Ein passender Widerstand parallel zur LED sorgt dafür, dass sie erst bei 
mehr als 1mA (dem Ruhestrom) leuchtet.

: Bearbeitet durch User
von Arno R. (arnor)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Ein passender Widerstand parallel zur LED sorgt dafür, dass sie erst bei
> mehr als 1mA (dem Ruhestrom) leuchtet.

Es geht nicht darum, daß die LED nicht leuchtet, sondern darum, daß kein 
Strom verbraucht wird. Nochmals für dich:

Julian R. schrieb:
> ab 12V oder 12,5V anschaltet und darunter (zum Stromsparen) komplett
> abschaltet!

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Arno R. schrieb:
> Es geht nicht darum, daß die LED nicht leuchtet, sondern darum, daß kein
> Strom verbraucht wird.

Wie gesagt:

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Wo ich dir allerdings zustimme ist, dass ständig ein Ruhestrom fließen
> wird. In welcher Höhe der TO damit leben kann, hat er nicht gesagt.
> Jede Referenz braucht Strom. Eine simple Z-Diode tut das nicht, hat
> dafür aber einen sehr weichen Übergang zwischen an und aus.
> Jetzt kann der TO nachreichen, was ihm wichtiger ist.

Nachtrag: Das bisschen Ruhestrom fällt an einer KFZ Batterie gar nicht 
auf. Deren Selbstentladung ist größer.

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Sebastian W. schrieb:
> Braucht die Schaltung nicht 12V + 2*0,7V, also 13,4V, um Q1 freizugeben?

Ja du hast Recht! Am besten man macht das Verhältnis der beiden 
Widerstände R3 und R4 asymmetrisch (2k2 und 22k), dann schaltet Q1 
spätestens bei 12,6V durch.

Julian R. schrieb:
> nur ca. 9mA fließen.

Bei dem geringen Strom könntest du Q2 sogar ganz weglassen. Und die 
beiden, in Serie liegenden, LEDs direkt mit Q1 schalten.

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Eine simple Z-Diode tut das nicht, hat dafür aber einen sehr weichen
> Übergang zwischen an und aus.

Durch die Verstärkung eines nachgeschalteten Transistors beträgt der 
Übergang ungefähr 0,1 bis max. 0,2 Volt.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Enrico E. schrieb:
> Durch die Verstärkung eines nachgeschalteten Transistors beträgt der
> Übergang ungefähr 0,1 bis max. 0,2 Volt.

Damit könnte ich leben.

von Julian R. (juliane34)


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Enrico E. schrieb:
> Sebastian W. schrieb:
>> Braucht die Schaltung nicht 12V + 2*0,7V, also 13,4V, um Q1 freizugeben?
>
> Ja du hast Recht! Am besten man macht das Verhältnis der beiden
> Widerstände R3 und R4 asymmetrisch (2k2 und 22k), dann schaltet Q1
> spätestens bei 12,6V durch.
>
> Julian R. schrieb:
>> nur ca. 9mA fließen.
>
> Bei dem geringen Strom könntest du Q2 sogar ganz weglassen. Und die
> beiden, in Serie liegenden, LEDs direkt mit Q1 schalten.
>
> Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
>> Eine simple Z-Diode tut das nicht, hat dafür aber einen sehr weichen
>> Übergang zwischen an und aus.
>
> Durch die Verstärkung eines nachgeschalteten Transistors beträgt der
> Übergang ungefähr 0,1 bis max. 0,2 Volt.

Die Schaltung gefällt mir!
Die LEDs müssen nicht schlagartig an und aus gehen.
Priorität hat die Stromabschaltung.
Kann ich statt der Schotky Diode auch eine N4148 nehmen?

Danke!

von Sebastian W. (wangnick)


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Julian R. schrieb:
> Kann ich statt der Schotky Diode auch eine N4148 nehmen?

Bin ich blind, oder wo siehst du eine Schotky Diode?

LG, Sebastian

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Julian R. schrieb:
> Kann ich statt der Schotky Diode auch eine N4148 nehmen?

Welche Schotky Diode? Da ist keine.

von Harald W. (wilhelms)


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Julian R. schrieb:

> okay, die LEDs benötigen 2,1V und 20mA maximal.

Du willst rote LEDs verwenden?

von Jörg R. (solar77)


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Harald W. schrieb:
> Julian R. schrieb:
>
>> okay, die LEDs benötigen 2,1V und 20mA maximal.
>
> Du willst rote LEDs verwenden?

Eher grün. Und da reicht modernen 1mA um hell zu leuchten.

von Julian R. (juliane34)


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Ich meinte natürlich Zener-Diode....

Rote / Orange LEDs, ja, wieso?

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Julian R. schrieb:
> Ich meinte natürlich Zener-Diode....

Der Sinn der Zener Diode ist, dass an ihr 12V abfallen. An der von dir 
angefragten 1N4148 fallen nur 0,6 Volt ab.

> Rote / Orange LEDs, ja, wieso?

Weil weiße LEDs üblicherweise mehr als 3 Volt brauchen.

von Peter N. (alv)


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Harald W. schrieb:
> Julian R. schrieb:
>
>> okay, die LEDs benötigen 2,1V und 20mA maximal.
>
> Du willst rote LEDs verwenden?

Klassische rote Leds haben 1,4V, 2,1V wäre grün.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Julian R. schrieb:
> ich möchte mir fürs Auto eine einfache Schaltung bauen

Julian R. schrieb:
> die LEDs benötigen 2,1V und 20mA maximal. Sie werden in Reihe
> geschaltet mit 910Ohm, sodass am Ende nur ca. 9mA fließen.
> Es ist zwar sehr wenig, aber falls man vergessen sollte das ganze
> abzuschalten, wäre es besser wenn die LEDs unter 12V Spannung
> abschalten.

Da habe ich ein prinzipielles Verständnisproblem. Warum sollte die 
Bordspannung im Auto (!) unter 12V fallen? Warum sollte man eine 
"Schaltung" direkt an der Auto-Batterie betreiben wollen und nicht an 
den geschalteten 12V, so daß sie aus ist wenn man das Auto verläßt?

Was soll das werden, wenn es mal fertig ist? Eine dauerblinkende LED, 
die anzeigt daß die Wegfahrsperre aktiv ist, haben die meisten Autos 
heutzutage. Soll das so etwas simulieren? Diese Autos bekommen ohnehin 
ein Problem mit der Batterie, wenn sie lange stehen (sehr lange). 
Andererseits reichen die typischen 55Ah bei 9mA gut 250 Tage. Die LED 
der Wegfahrsperre braucht aber sicher weniger als 9mA.

Und warum ausgerechnet 12V Schaltschwelle? Wenn der Akku bei 9mA nur 
noch 12V hat, dann springt der Motor ziemlich sicher nicht mehr an.

: Bearbeitet durch User
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