News Hugging Face-Roboter, Ubuntu für DragonWing, neue Methode zur Behebung von Fehlern in PCBs


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Freunde des Einplatinencomputers können sich über neue Ubuntu-Versionen freuen, außerdem gibt es eine Preissenkung im Bereich Raspberry Pi. e-con Systems liefert derweil eine IP67-zertifizierte Kamera aus, die auf die Bedürfnisse des NVIDIA-Embedded-Ökosystems ausgerichtet ist.

HuggingFace Standard Open SO-100 & SO-101 - vergleichsweise preiswerter Roboterarm.

Arduino experimentierte zum Höhepunkt des Arduino-Bürgerkriegs mit einem als Braccio bezeichneten Robotergriff - da die entwickelnde Seite im Arduino-Bürgerkrieg den Kürzeren zog, sah das Produkt am Ende nie wirklich das Licht der Welt. Der AI-Spezialist HuggingFace hat vor einiger Zeit ein Robotikunternehmen aufgekauft, und liefert nun einen hauseigenen sehr preiswerten und dem Braccio vom Konzept her nicht unähnlichen Roboterarm aus.

Bildquelle: https://github.com/TheRobotStudio/SO-ARM100

Wer einen 3D-Drucker hat, muss „nur“ die mechanischen Teile kaufen - ein Preis-Breakdown präsentiert sich wie in der folgenden Abbildung gezeigt.

Bildquelle: https://github.com/TheRobotStudio/SO-ARM100

Da die Designs quelloffen sind, haben die üblichen Verdächtigen im Bereich Development-Board und Co. mit dem Anbieten hauseigener Implementierungen begonnen. Die Abbildung zeigt den vollständigen Satz aus dem Hause Seeed, der - bei Beginn der Auslieferung am 12. Mai - um ungefähr € 220 den Besitzer wechseln soll.

Bildquelle: https://www.seeedstudio.com/SO-ARM101-Low-Cost-AI-Arm-Kit-p-6426.html

Preissenkung für Raspberry Pi Compute Module 4

Der Fokus der Aufmerksamkeit für die Produkte der Raspberry Pi Foundation liegt auf den alleinstehenden Einplatinenrechnern – dass das Unternehmen mittlerweile wesentlich mehr Umsatz mit Compute-Module machen dürfte, fällt bei dieser Betrachtung oft unter den Tisch. Sei dem wie es sei, kündigen die Uptoniten nun unter https://www.raspberrypi.com/news/lower-prices-for-4gb-and-8gb-compute-module-4/ eine Preissenkung an:

1
From now, if you buy a standard operating temperature Compute Module 4 from a Raspberry Pi Approved Reseller, it will cost you $5 less for a 4GB RAM variant, and $10 less for an 8GB RAM variant.

Bei Betrachtung der Produktpalette präsentieren sich die Preisstaffeln nun wie in der folgenden Abbildung gezeigt.

Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/news/lower-prices-for-4gb-and-8gb-compute-module-4/

Über die Ursachen dieser Preisfindung vermelden die Uptoniten wie erwartet nichts - denkbar wäre es, dass entweder zu viel Stock auf Halde liegt, oder aber die Konkurrenz durch andere Hersteller, die ihr ebenfalls in den Bereich der Compute Modules vordringen, zu stark wird.

PCBRenewal - Verfahren zur Regeneration von falsch gelayouteten Platinen.

Dass man Fehler in produzierten Platinen beispielsweise mit Drahtbrücken an die Pelle rücken kann, dürfte für Leser von Mikrocontroller.net nicht wirklich neu sein. Das Paper „PCB Renewal: Iterative Reuse of PCB Substrates for Sustainable Electronic Making“ tanzt aus der Reihe, als die Autoren eine großindustrielle Methode zur Korrektur von Fehlern in PCBs vorschlagen. Spezifischerweise besteht der Prozess aus drei Stufen - im ersten Schritt wird eine CNC-Fräse verwendet, um nicht benötigte bzw. falschen Tracen zu entfernen und für neue Tracen flussbettartige Strukturen im FR4-Material anzulegen. Im nächsten Schritt entstehen neue Tracen durch das Deponieren und Sintrieren von Chemikalien.

Bildquelle: https://dl.acm.org/doi/10.1145/3706598.3714276

In einem Repositorium, das ein KiCAD-Plugin zur Vorbereitung der notwendigen Korrekturdaten enthält, finden sich die in der Abbildung gezeigten Optimierungsberechnungen.

Bildquelle: https://github.com/zyyan20h/PCBRenewal.

Canonical: Ubuntu 24.04 für Qualcomm Dragonwing-Prozessoren.

Im Hause Canonical ist man fest auf das Internet der Dinge fokussiert - nach dem Ankündigen eines offiziellen Images für den OrangePi RV2 (Besprechung unter Beitrag "OrangePi RV2 und ESP32-C5 im Hands-on" und https://www.youtube.com/watch?v=lCgpn_SE22o), folgt nun eine offizielle Variante für die Qualcomm DragonWing-Plattform. Zur Erinnerung handelt es sich dabei um eine Gruppe von SOCs aus dem Hause Qualcomm, die für die Bedürfnisse verschiedener Internet of Things-Anwendungen optimiert sind. Sei dem wie es sei, gibt es unter der URL https://ubuntu.com/download/qualcomm-iot sowohl Desktop- als auch Server-Images für die beiden in der Abbildung gezeigten Varianten.

Bildquelle, beide: https://ubuntu.com/download/qualcomm-iot

Zu beachten ist, dass es sich bei diesen Images zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels noch um Beta-Versionen handelt. Weitere Informationen hierzu finden sich in der unter der URL https://canonical.com/blog/canonical-announces-first-ubuntu-desktop-image-for-qualcomm-dragonwing-platform-with-ubuntu-24-04 bereitstehenden Ankündigung, die nach folgendem Schema auf den frühen Zustand der Software hinweist:

1
Certified versions of Ubuntu 24.04 Desktop and Server images will soon be available with long term support and maintenance.
2
This beta program is completely open to the public: developers will be able to download and flash the images on the Qualcomm Dragonwing RB3 Gen2 Vision and RB3 Gen2 Lite Vision kits by following the instructions on Canonicals Qualcomm IoT Platforms portal.

e-con Systems - 4K-Kamera mit IP67-Zertifizierung.

Der Kameraspezialist e-con Systems hat sich im Laufe der letzten Jahre als fixe Größe im Bereich aller Arten von intelligenten Kameras etabliert. Die in der Abbildung gezeigte Kamera ist dabei vor allem auf die Bedürfnisse der NVIDIA Jetson AGX Orin-Plattform optimiert, der Sensor wird in der Dokumentation folgendermaßen beschrieben:

1
STURDeCAM88_CUOAGX is a rugged, high-performance 4K HDR front view camera from e-con Systems®, designed to meet the demanding requirements of modern embedded vision applications. Equipped with an 8.3MP (1/1.73") automotive-grade OmniVision® OX08B40 image sensor, the camera supports up to 140 dB HDR using rolling shutter readout and features LED Flicker Mitigation (LFM) for stable and flicker-free imaging in dynamic lighting conditions.

Bildquelle: https://www.e-consystems.com/email/sturdecam88-cuoagx.asp

Hervorzuheben ist unter anderem die hohe Zertifikation in Bezug auf Robustheit: Dank IP67 lässt sich diese Kamera auch in fordernden Umgebungen einsetzen.

Basic-Interpreter für die ein Dollar-Platine von OLIMEX.

Der bulgarische Evaluationsboard-Spezialist OLIMEX bietet seit einiger Zeit eine auf einem WCH-Prozessor basierende Platine an, die - vor Versandkosten - um rund einen Dollar erhältlich ist (siehe https://www.olimex.com/Products/Retro-Computers/RVPC/open-source-hardware). Auf GitHub findet sich nun ein „primitiver“ Basic-Interpreter, der dem System C 64-artige Code-Ausführungs-Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen gedenkt.

Bildquelle: https://github.com/arduinousergroupcagliari/RVPC_TinyBasic

Weitere Informationen finden sich im unter der URL https://www.hackster.io/news/olimex-s-near-one-dollar-risc-v-single-board-computer-the-rvpc-gets-a-working-basic-interpreter-b02722557346 bereitstehenden und nach Ansicht des News-Autors durchaus lesenswerten Zusammenfassungs-Berichts.

Lesestoff: Medizin-Arduino, Blockchain-Avionik.

Das unter einer Open Access-Lizenz stehende Springer-Journal zum IoT veröffentlicht immer wieder Beiträge, die für im Internet der Dinge aktive Personen großen Neuigkeitswert aufweisen können. Im letzten Rundmail fand der Autor unter anderem die Meldungen Arduino-based devices in healthcare and environmental monitoring (Link unter https://link.springer.com/article/10.1007/s43926-025-00139-z) und Blockchain-driven framework for preventive maintenance management of aircraft hydraulic systems (Link unter https://link.springer.com/article/10.1007/s43926-025-00149-x?) in besonderer Weise lesenswert.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Vanye R. (vanye_rijan)


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>  Iterative Reuse of PCB Substrates for Sustainable Electronic Making“
> tanzt aus der Reihe, als die Autoren eine großindustrielle Methode
> zur Korrektur von Fehlern in PCBs vorschlagen.

Das sind so die palmface Momente des Lebens. Ob die Autoren jemals eine 
Industrie von innen gesehen haben?

Vanye

von F. (radarange)


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Vanye R. schrieb:
>>  Iterative Reuse of PCB Substrates for Sustainable Electronic Making“
>> tanzt aus der Reihe, als die Autoren eine großindustrielle Methode
>> zur Korrektur von Fehlern in PCBs vorschlagen.
>
> Das sind so die palmface Momente des Lebens. Ob die Autoren jemals eine
> Industrie von innen gesehen haben?

Tam hat offensichtlich die Veröffentlichung nicht gelesen. Das merkt man 
schon allein daran, dass er den Prozess falsch beschreibt. Leider ist es 
üblich, dass Tam irgendwas zusammenfantasiert, was die Qualität der 
Vorstellungen hier sehr durchwachsen macht.
Die Veröffentlichung ist ganz interessant, weil sie eine Möglichkeit 
aufzeigt, Platinen softwaregestützt zu ändern. Die Autoren sind sich 
völlig bewusst, dass es ein Demonstrator eines Konzepts ist und eben 
genau keine "großindustrielle Methode" vorschlagen. Auf die Grenzen des 
Verfahrens wird in der Veröffentlichung eingegangen, experimentell wurde 
beispielsweise ermittelt, dass auf dem Demo-Board mit SO-Package nach 
ca. 7 Änderungen Schluss ist, weil die Pads nicht mehr ordentlich 
gefräst werden können.

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Vanye R. schrieb:
>>  Iterative Reuse of PCB Substrates for Sustainable Electronic Making“
>> tanzt aus der Reihe, als die Autoren eine großindustrielle Methode
>> zur Korrektur von Fehlern in PCBs vorschlagen.
>
> Das sind so die palmface Momente des Lebens. Ob die Autoren jemals eine
> Industrie von innen gesehen haben?
>
> Vanye

Vanye, sorry dass ich da bisschen einen Stern gerissen habe. Mit 
grossindustriell meinte ich, nicht "artisanal production".

Sorry dass es unklar war. Bin im Moment sehr im Stress, arbeite an einer 
großen Story eh für ucnet.

Tam

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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F. schrieb:
> völlig bewusst, dass es ein Demonstrator eines Konzepts ist und eben
> genau keine "großindustrielle Methode" vorschlagen. Auf die Grenzen des
> Verfahrens wird in der Veröffentlichung eingegangen, experimentell wurde
> beispielsweise ermittelt, dass auf dem Demo-Board mit SO-Package nach
> ca. 7 Änderungen Schluss ist, weil die Pads nicht mehr ordentlich
> gefräst werden können.


Hallo,
das ist was ich meinte: es ist ein industrielles Verfahren. Es sitzt 
also kein Zwölfkreuzer mit Laborant da und macht es manuell!

Tam

von Harald K. (kirnbichler)


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Tam H. schrieb:
> Es sitzt
> also kein Zwölfkreuzer mit Laborant da und macht es manuell!

Was ist ein "Zwölfkreuzer"?

von Mairian (marianp)


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Die Bezeichnung „Zwölfkreuzer“ ist im heutigen Sprachgebrauch sehr 
ungewöhnlich und wird kaum noch verwendet. Um sie einordnen zu können, 
lohnt sich ein Blick in die Geschichte:

Kreuzer war eine alte Währungseinheit im deutschsprachigen Raum, 
besonders in Süddeutschland und Österreich, bis ins 19. Jahrhundert.

Ein Zwölfkreuzer-Stück war also eine Münze mit dem Wert von 12 Kreuzern.

Wenn jemand heute eine Person als „Zwölfkreuzer“ bezeichnet, handelt es 
sich sehr wahrscheinlich um eine ironische, spöttische oder abwertende 
Bemerkung. Die genaue Bedeutung hängt vom Kontext ab. Mögliche 
Interpretationen:

Veraltet, altmodisch oder von gestern – weil „Kreuzer“ eine veraltete 
Währung ist.

Geringer Wert / unbedeutend – Zwölf Kreuzer war keine besonders große 
Summe, also könnte es heißen, die Person sei "nichts wert" oder "nicht 
viel".

Einfacher Mensch / kleiner Krauter – etwa im Sinne von „armselig“ oder 
„kleiner Wicht“.

Es könnte auch eine lokale oder persönliche Redensart sein, etwa aus 
einem Dialekt oder einem bestimmten Milieu. In manchen Regionen gibt es 
kreative Schimpfwörter, die historische Begriffe aufgreifen.
Hochachtungsvoll ihr ChatGPT

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Mairian schrieb:
> Hochachtungsvoll ihr ChatGPT

Bitte: Lass' sowas sein.

Wenn Du eine Frage nicht selbst beantworten kannst, und auch nicht durch 
eigene Recherche zu einer Antwort kommst, dann antworte nicht.

Und erbrich' keine "KI"-Halluzinationen ins Forum, egal, wie deren 
vermeintlicher Wahrheitsgehalt auch sein mag.

Wir sind hier Menschen, und wir möchten mit Menschen kommunizieren.

Danke.

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Harald K. schrieb:
> Tam H. schrieb:
>> Es sitzt
>> also kein Zwölfkreuzer mit Laborant da und macht es manuell!
>
> Was ist ein "Zwölfkreuzer"?

Slangausdruck aus dem Privatmilizbereich.

Hoch qualifizierter Funktionär.

von Rick (rick)


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Tam H. schrieb:
> (siehe
> https://www.olimex.com/Products/Retro-Computers/RVPC/open-source-hardware).
Das eigentlich bemerkenswerte an dem Olimex-Board ist doch, daß der 
ganze 'Computer' in ein SO8-Gehäuse passt, finde ich.

Es bleibt halt kein Pin mehr über für einen Massenspeicher...

: Bearbeitet durch User
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