Hallo, ich hätte auch in einem anderen Froum fragen können, da hier ja aber sehr viele tech. versierte Menschen sind, die meist auch noch in einem Industrieunternehmen abeiten, möchte ich hier fragen. Folgendes Problem: Meine Tochter (18) arbeitet z.Z. in einer kleineren Firma und macht dort einen Ferienjob. Sie muss dort Bohrungen in Metallteile ansenken, es fallen also auch Metallspäne an. Nun hat sie die erste Zeit immer von Zuhause Schnitthandschuhe zum arbeiten benützt welche sehr klein sind und auch also auch sehr gut an den Händen anliegen. Nun hat der Chef zu Ihr gesagt dass sie keine Handschuhe bei dieser Tätigkeit tragen darf - ich vermute dass er das nur sagt, weil nun sachon die ersten Kolleginen beim Chef fragen ob sie auch solche Handschuhe bekommen (im Allgm. ist dieser Betrieb furchtbar und meine Tochter wird dort nichtmehr hin gehen näheres dazu weiter unten). Dass sie keine Handschuhe beim ansenken von Metallteilen tragen darf legt er damit aus dass er sagt "es steht so im Gesetzt" - ich gehe davon aus, dass er mit "Gesetzt" die UVV meint!? Stimmt das wirklich? - darf man an rotierenden Maschinen (in diesem Fall Bohrmaschine) keine Schutzhandschuhe tragen? Die Firma ist in einem sehr schlechten Zustand weshalb ich nun auch überlege, meiner Tochter zu untersagen dort zu arbeiten (sie möchte halt das Geld verdienen). Obwohl das Firmengebäude rel. neu ist, ist es in einem sehr schlechten Zustand (Steckdose UNTER DEM WASCHBECKEN hängt zu Hälfte aus der Wand, Notausgang mit Palette versperrt, das W§asser im Waschraum geht nicht, umziehen muss man sich auf der Toilette da der Umkleideraum vollgestellt ist (wobei es auf der Toilette nichtmal einen Kleiderhaken gibt, Klamotten müssen auf den Boden gelegt werden...) Naja, alles im allen ist der Chef auch ein sehr unsympatischer Mensch der ständig Mitarbeiter beschimpft (auch mit "Kraftausdrücken") und die Mitarbeiter nehmen ihn eigentlich auch nichtmehr ernst (sie nehmen es also nicht mehr persönlich wenn er sie ausschimpft oder ähnliches) Naja egal, um was es ejtzt eignetlich geht ist die Frage ob man beim Bohren und senken wirklich keine Handschuhe tragen DARF? - ich habe mir auch schon überlegt die BG einzuschalten, nicht zuletzt auch wegen den verstellten Notausgängen, fehlenden Schutzeinrichtungen an Maschinen, defekte Bedinepults welche nicht mit Schaltern sondern mit Schraubenzieher umgeschaltet werden müssen, und, und, und, (mein Tochter hat ein paar Fotos mit dem Handy geschossen.) Naja, das verbieten der Arbeit mit Schutzhandschuhen würde das Faß jetzt echt zum überlaufen bringen, und darauf möchte ich ihn auch ansprechen da meine Tochter auch schon mehrere (z.T. wirklich sehr kleine) Metallspäne in den Fingern hatte die ich dann abends mit der Pinzette wieder ausfrimeln durfte!
ups, ich hab eben noch ein Bild der Handschuhe hinzugefügt, das sind solche Arbetishandschuhe die sie benützt!
Also mit dem Verbot Hanschuhe zu tragen hat er Recht. An rotierenden Maschinen ist das extrem gefährlich. Wo das in den UvV steht weiß ich auch nicht auswendig. Auch die Ärmel der Kleidung müssen anliegen/zugeknöpft sein. Falls sich der Handschuh im Bohrer/Senker verfängt hat sie Glück wenn nur ein Finger Karussell fährt. Ich habe in entsprechenden Unterweisungen schon Bilder gesehen, wo der komlette Arm um die Ständerbohrmaschine gewickelt war - ziemlich grausam! Um die Späne loszuwerden benutzt man in der Regel einen Metallhaken (Drehmaschine) oder einen Handfeger, den kann man auch bei laufender Maschine benutzen. Wegen der Zustände in diesem Betrieb würde ich, wenn der Ferienjob beendet ist, dem Gewerbeaufsichtsamt einen Tipp geben! ;)
Hallo blah, beim Arbeiten an schnell rotierenden Maschinen sind spezielle Sicherheitsvorschriften einzuhalten, u.a. Benutzen von Wellenschutz, eng anliegende Kleidung, Haarnetze bei langen Haaren etc. Ob die UVV Handschuhe verbietet weiß ich nicht. Da die UVV im Betrieb aber öffentlich zugänglich sein muß, könnte man ja mal um Einsicht bitten. Grundsätzlich muß jeder Betreiber einer Anlage (i.a. der Arbeitgeber) für einen gefahrlosen Betrieb der Anlage sorgen. D.h. wenn Handschuhe wirklich verboten sein sollten, muß er andere Maßnahmen treffen, die (Schnitt-)Verletzungen wirksam verhindern. Im Prinzip könnte Deine Tochter zum Arzt gehen und die Schnittverletzungen als Arbeitsunfall behandeln lassen. In diesem Fall wird das automatisch an die BG gemeldet, die dann evtl. nachhakt. Eine weiterer Punkt sind die von Dir angesprochenen anderen Mißstände. Vielleicht tust Du den Mitarbeitern einen Gefallen, wenn die Gewerbeaufsicht den Betrieb kontolliert. Stell Dir vor, morgen bricht z.B. ein Brand aus und Deine Tochter oder ein anderer Mitarbeiter kann den Sicherheitsausgang nicht benutzen. Deine Tochter ist in der glücklichen Lage nicht existenziell auf den Job angewiesen zu sein wie vielleicht andere Mitarbeiter.
Die zwei vorredner haben recht, handschuhe haben an bohrmaschienen nichts verloren. wichtig ist aber dass deine tochter einen eng anliegenden arbeitsmantel bekommt, eine mütze wo sie ihre evtl langen haare drunter einpacken kann und eine schutzbrille.
Hallo - Danke für die Infos! man verzeihe mir die vielen Tippfehler im oberen posting - ich hatte es eilig ;) Es ist eigentlich unpraktisch dass Handschuhe verboten sind, den sie liegen sehr eng an (ähnlich wie OP-Handschuhe, nur dicker). Was für Möglichkeiten gibt es sonst noch sich vor Spänen zu Schützen? Im übrigen ist es eine trockene Bearbeitung, also keine Bohremulsion und kein Öl welches die Späne weg spühlt. Meine Tochter sagt gerade dass das Problem auch nicht die Späne auf den Teile sind (sie hat einen Handfeger mit dennen sie dort die Späne weg machen kann) - vielmehr ist das Problem dass die Späne an der Hand "kleben" bleiben (Schweiß, Handcreme ect.). Letztes Jahr hat sie übrigens auch mit einer Freundin in einer anderen Firma gearbeitet wo sie auch bohren musste, dort waren eben diese Arbeitshanschuhe Pflicht, deswegen haben wir die Handschuhe ja auch noch, diese waren noch übrig und lagen bis jetzt im Keller! Naja, ich werde wohl in absehbarer Zeit das Gewerbeaufsichtsamt oder die Berufsgenossenschaft informieren, hierfür muss (sollte) ich meine Tochter aber noch dazu bringen, dort nicht mehr hin zu gehen. Dass sie jetzt auf die schnelle keinen anderen Ferienjob findet ist mir klar, aber das Geld hat sie nicht zwingend nötig und das Wohlergehen meiner Tochter ist mir wichtiger als mein eigenes! schon alleine die Tatsache dass man den Notausgang nicht nützen kann und dass Maschinen wegen einem kaputten Schalter mit dem Schraubenzieher bedient werden ist die absolute Höhe! (ich steche doch nicht mit einem Schraubenziehr in einem Schaltkasten rum!)
Nebenbei : eine Muetze, um die allenfalls langen Haare zu verstauen ist etwas unguenstig. Ein Schlauchtuch ist besser. Es muss unter allen Umstaenden verhindert werden, dass sich die Haare im Bohrer verfangen koennen, zb wenn die Muetze runterfaellt. Bei einen genuegen grossen bohrwerk ist die ganze Kopfhaut (skalp) innert Sekundenbruchteilen weg. Zu meiner Zeit waren kurze Haare Vorschrift. Das haben auch die Hippies unter uns begriffen.
Bitte hol deine Tochter weg von dieser Firma !!!!!
Ich hab irgendwie in Erinnerung, dass es spezielle Handschuhe für rotierende Maschinen gab. Diese Handschuhe zerreisen meiner Erinnerung nach sehr schnell, es besteht also nicht die Gefahr, falls sie sich verfangen, die Hand mitziehen.
Beitrag #822215 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #826572 wurde von einem Moderator gelöscht.
blah schrieb: > ups, ich hab eben noch ein Bild der Handschuhe hinzugefügt, das sind > solche Arbetishandschuhe die sie benützt! Der Chef hat recht wenn sie Handschuhe beim bohren nutzen können Sie sich sehr pférletzen
Beitrag #5655542 wurde vom Autor gelöscht.
Da der Thread nun eh schon sinnlos nach oben geholt wurde, kann ich auch die gesuchte, aber noch nicht gepostete Unfallverhütungs-Vorschrift liefern: https://www.bghm.de/fileadmin/user_upload/Arbeitsschuetzer/Gesetze_Vorschriften/Informationen/209-066.pdf Seite 49 Nur falls das nochmal jemand sucht...
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