Forum: Offtopic CCC 2020, enttäuschend


von Oliver S. (phetty)


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Hat jemand die Vorträge des diesjährigen Online-Kongresses verfolgt?
Ich habe erstmal versucht in diesem mit Hipster-Schrift erstellten 
Fahrplan ein paar interessante Beiträge rauszusieben.
So, dann hatte ich die endlich und wurde oft bitterlich enttäuscht. Hey 
was soll das denn sein? DIE digitale Vereinigung der Republik 
schlechthin präsentiert sich wirklich wie Podcast/Youtube-Anfänger von 
vor 10 Jahren.
Ton ist oft schrecklich, die Streams pixeln.
Was hat man sich immer selber auf die Schulter geklopft was man in 
Hamburg, Berlin, Leipzig wieder mal für eine fantastische 
Internetleitung hingelegt hatte. Und dieses Jahr?

Man, da war schaue ich lieber weiter Herrn Spieß aus der Schweiz, Herrn 
Bitbastelei aus der Eifel und sogar den Herrn Proofwood an!

Hatte ich zu große Erwartungen?

von Nick M. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Man, da war schaue ich lieber weiter Herrn Spieß aus der Schweiz,

Echt sooo schlimm?

von Johannes O. (jojo_2)


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Oliver S. schrieb:
> Hat jemand die Vorträge des diesjährigen Online-Kongresses verfolgt?

Ja, durchaus.

Oliver S. schrieb:
> So, dann hatte ich die endlich und wurde oft bitterlich enttäuscht. Hey
> was soll das denn sein?

"Früher war alles besser"? Was genau kritisierst du? Inhalt, 
Bildqualität, ...?

Was mir beim Online-Congress einfach fehlt ist die ganze Stimmung und 
der persönliche Austausch. Das war Schade, aber in Anbetracht der 
Situation nicht anders sinnvoll möglich.

Insgesamt fand ich es aber ganz nett!


Oliver S. schrieb:
> Man, da war schaue ich lieber weiter Herrn Spieß aus der Schweiz, Herrn
> Bitbastelei aus der Eifel und sogar den Herrn Proofwood an!
2/10 Trollpunkten ;-)

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Johannes O. schrieb:
> Insgesamt fand ich es aber ganz nett!

Ja, "ganz nett" fand ich es auch.
Mich stört auch soweit nichts, ich habe nur mehr erwartet als diese 
amateurhafte Darstellung von ausgerechnet diesem elitären Club.

von Hardy F. (hardyf)


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von Jens M. (schuchkleisser)


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Soweit ich verstanden habe, hat jeder der Leute mit seinem eigenen 
Equipment gestreamt, da kann der CCC nix für wenn die technische 
Qualität nix ist.
Manche Leute haben halt scheiß Internet oder eine 3,95€-Webcam.
Manche waren in irgendwelchen Studios, das war deutlich bestes FullHD in 
hoher Bitrate, bei manchen war der Vor/Nach-Engel ein Twitcher mit 
Superheadset und der Hauptredner ein VGA-First-Time-Youtuber.

Technisch war's wie immer teilweise interessant, teilweise Trollmist.

Vor allem der Beitrag mit der CIA-Wanze hat mir gut gefallen, aber der 
Vorträger war grauslig. Schlechte Tonqualität, das Video war mittel-OK.
Viel Geschnaufe und Ähm...

von Gustl B. (-gb-)


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Nun ähm Kritik an Video- und Audioqualität und Rednern die Füllwörter 
verwenden oder eben schlicht keine geübte Redner sind finde ich tut hier 
nix zur Sache. Das ist der CCC, der technikaffinen Zielgruppe ist sowas 
ziemlich egal. Wir sind da nicht bei Youtube/Twitch/ ... und müssen 
möglichst viele Zuschauer anlocken um über Werbung Geld zu verdienen. 
Wenn das nur wenige Leute gucken die sich für den Inhalt interessieren, 
dann ist das OK.

Aber:
Ich kritisiere, dass der Anteil der Technikthemen geringer wird. Im 
Gegensatz nimmt der Anteil der ganzen Politik/Gender/... Themen größer.

Kann man OK finden, der CCC verändert sich eben, finde ich aber nicht 
gut.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Naja, die reiten schon seit Jahren immer mehr auf der 
Gender/Autisten/Feministenwelle rum.
Das ist aber der CCC, nicht die Vortragenden.
Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter 
schon.

von Nick M. (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter
> schon.

Das waren noch Zeiten, als die Datenschleuder gedruckt ins Haus gekommen 
ist und der Mitgliedsbeitrag in DM zu zahlen war.

von Gustl B. (gustl_b)


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Jens M. schrieb:
> Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter
> schon.

Ich sage auch nicht, dass das dieses Jahr neu war. Es setzt sich eben 
ein Trend fort den ich nicht mag.

von Johannes O. (jojo_2)


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Hier etwas Erfahrung aus erster Hand, ich habe einen Vortrag gehalten.

Jens M. schrieb:
> Soweit ich verstanden habe, hat jeder der Leute mit seinem eigenen
> Equipment gestreamt,

Unterschiedlich. Es gab (CCC-)Studios für Voraufzeichnung oder 
Live-Vortrag. Alternativ geht auch das eigene Zuhause mit eigenem 
Equipment.

Studio-Live-Aufnahme war unmöglich für uns, da unser Slot um 20:00-21:00 
war... (Ausgangsbeschränkungen...)
Auch eine Aufzeichnung im Studio wäre mit 2 Personen/Hausständen + 
Aufnahmeteam verbunden gewesen. Also wurde das im kleinstmöglichen Kreis 
frühzeitig zuhause gemacht, ganz Corona-Regelkonform.

> da kann der CCC nix für wenn die technische
> Qualität nix ist.
Exakt. Das kannst du mit niedrigem Aufwand machen oder mit hohem 
Aufwand. Letztendlich ist es für mich als Vortragenden DEUTLICH 
aufwändiger als ein Vor-Ort Vortrag. Folienvorbereitung etc. mussten wir 
zwar genauso machen, aber Video + Ton + Schnitt war letztendlich bei 
uns. Es ist nicht nur so, dass hilfreiches Equipment zuhause teils nicht 
vorhanden ist, auch das ganze außenherum braucht Aufwand. Das sind 
insgesamt nochmal ein paar Tage zusätzlich, wenn es schön werden soll.


> Manche Leute haben halt scheiß Internet oder eine 3,95€-Webcam.
Ja, Internet ist ein Unsicherheitsfaktor, siehe weiter unten nochmal.
Die ganze Infrastrukur außenherum ist auch nicht trivial. Ich habe ein 
paar Stunden vor dem Vortrag mit dem, ich nenne es jetzt mal 
Übertragungs-Studio, gesprochen. Es war für mich sehr beeindruckend zu 
sehen, was dort an Technik aufgefahren wurde, wieviele Leute beteiligt 
sind, was alles gemacht werden muss. Auch wenn der Talk voraufgezeichnet 
war: Anmoderation ist afaik live und auch das Q&A am Ende ist wieder 
live. Da müssen die Übergänge passen, die richtigen Leute zum richtigen 
Zeitpunkt bereit sein.
Das ist leider von außen nicht sichtbar.
Die Beteiligten dort leisten aber alle sehr gute Arbeit, sehr 
freundlicher Umgang miteinander. Für mich war das sehr angenehm.


> Manche waren in irgendwelchen Studios, das war deutlich bestes FullHD in
> hoher Bitrate, bei manchen war der Vor/Nach-Engel ein Twitcher mit
> Superheadset und der Hauptredner ein VGA-First-Time-Youtuber.

Das kann teils mit Live vs. Voraufgezeichnet zusammenhängen. Ein Video 
mit höchster Bitrate vorab bereitzustellen ist trivial. Wenn es aber ein 
Live-Q&A gibt, am besten noch mit mehreren Personen, die an 
verschiedenen Orten sitzen, dann kann das anders aussehen. 
Beispielsweise mit Jitsi haben wir das gemerkt, dass aus unbekannten 
Gründen die Qualität teils massiv runtergeht. Eventuell war beim 
Kollegen der Uplink schlecht, bei mir liefs nämlich. Das ist alles vorab 
nicht planbar. Besonders während der Weihnachtsabende kann ich mir 
vorstellen, dass die Netze bereits gut am glühen sind...


Gustl B. schrieb:
> Aber:
> Ich kritisiere, dass der Anteil der Technikthemen geringer wird. Im
> Gegensatz nimmt der Anteil der ganzen Politik/Gender/... Themen größer.

In den Vorträgen sitzen aber auch Leute drin, d.h. diese Themen werden 
durchaus angenommen.
Es ist ja nicht so, dass der CCC allein die Themen bestimmt. Vorträge 
kann jeder einrichen, also nur zu :-)

von Jens M. (schuchkleisser)


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Nick M. schrieb:
> Das waren noch Zeiten, als die Datenschleuder gedruckt ins Haus gekommen
> ist und der Mitgliedsbeitrag in DM zu zahlen war.

Und die Leute wussten auch noch, wo dieses Loge aus dem Fernseher und 
den Strippen mit dem Knoten drin herkam.

Gustl B. schrieb:
> Ich sage auch nicht, dass das dieses Jahr neu war. Es setzt sich eben
> ein Trend fort den ich nicht mag.

Tja, Gender*innen machen auch vor dem CCC nicht halt.

von Gustl B. (gustl_b)


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Johannes O. schrieb:
> In den Vorträgen sitzen aber auch Leute drin, d.h. diese Themen werden
> durchaus angenommen.
> Es ist ja nicht so, dass der CCC allein die Themen bestimmt. Vorträge
> kann jeder einrichen, also nur zu :-)

Na klar. Aber dadurch, dass der CCC fast beliebige Themen erlaubt kann 
sich der Schwerpunkt auch schnell von einer Hackerveranstaltung zu einer 
Hipsterveranstaltung verlagern.
Und das stößt dann die Hacker eher ab. Wenn ich mir bei einem Vortrag 
vorher gut überlegen muss was wie gegendert werden muss und nach welchem 
aktuell gültigen Leitfaden weil es sonst irgendwelche Creepercards 
hagelt, dann halte ich dort eben lieber keinen Vortrag und überlasse das 
Feld den bunten Einhörnern.

Jens M. schrieb:
> Tja, Gender*innen machen auch vor dem CCC nicht halt.

Naja der CCC hat leider verpennt ein Themengebiet zu definieren das 
nicht verlassen werden darf. Oder zumindest ein Kernthemengebiet das 
immer z. B. >50% der Inhalte aus machen muss.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Gustl B. schrieb:
> Naja der CCC hat leider verpennt ein Themengebiet zu definieren das
> nicht verlassen werden darf. Oder zumindest ein Kernthemengebiet das
> immer z. B. >50% der Inhalte aus machen muss.

Das wäre dann ja diskriminierend!
So geht das doch nicht!

von Lotta  . (mercedes)


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Der CCC ist leider von ner Hackergemeinschaft
zu ner politischen Partei mutiert, mit allen
Nachteilen einer Partei, es allen "Recht machen"
zu müssen.
Leider. :-((

mfg

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Gustl B. schrieb:
> Das ist der CCC, der technikaffinen Zielgruppe ist sowas
> ziemlich egal. Wir sind da nicht bei Youtube/Twitch/ ... und müssen
> möglichst viele Zuschauer anlocken um über Werbung Geld zu verdienen.

Ich halte mich auch für technik-affin und gerade deswegen erwarte ich 
ein ordentliches Bild und nicht so ein Geruckel aus einer 3,95€-Webcam 
und einen Ton wie aus dem Bahnhofsklo.
Und die vielen Technik-Youtuber bieten ihren Zuschauern bestimmt nicht 
nur wegen des Geldes ein gutes Bild und einen ordentlichen Ton.
Es muss sicher nicht die momentan vollkommen überteuerte FullHD-Logitech 
sein aber bei DER Veranstaltung des Jahres hätte ich persönlich eben 
mehr erwartet.

von Nick M. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Ich halte mich auch für technik-affin und gerade deswegen erwarte ich
> ein ordentliches Bild

Soll man das wirklich so verstehen ...

Toller Beitrag: FullHD 78-fache Gender-Deklination von "Hacker*in"

Schlechter Beitrag: VGA-Auflösung über Methoden wie man gelöschte 
UV-EPROMS doch noch auslesen kann. Inkl. Schaltungsbeschreibung.

Ich seh das so, dass mir der Inhalt weitaus wichtiger ist wie alles 
Andere.
Da ist es mir dann echt egal, ob der Sprecher gut rasiert war oder die 
Sprecherin schöne Augen hat, die durch professionelle Ausleuchtung noch 
besser zur Wirkung kommen.

Ja, das ist übertrieben!

von Le X. (lex_91)


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Oliver S. schrieb:
> Es muss sicher nicht die momentan vollkommen überteuerte FullHD-Logitech
> sein aber bei DER Veranstaltung des Jahres hätte ich persönlich eben
> mehr erwartet.

Johannes O. hat doch oben sehr gut dargelegt wieso die (mediale) 
Qualität teilweise nicht so toll war.

Ich bin mir sicher da hat jeder draus gelernt.
Sollte es dieses Format so wieder geben (müssen) wird man sicher im 
Vorfeld ein paar Punkte anders angehen.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Johannes O. schrieb:
> ich habe einen Vortrag gehalten
Vom Namen und der Zeit her schließe ich auf "Hacking German Elections"?

Johannes O. schrieb:
> aber Video + Ton + Schnitt war letztendlich bei
> uns. Es ist nicht nur so, dass hilfreiches Equipment zuhause teils nicht
> vorhanden ist, auch das ganze außenherum braucht Aufwand.

Wurde dann da Software vorgeschlagen mit Anleitung?
Auch wenns nur um sowas "banales" wie Folien einblenden geht.

von Reinhard S. (rezz)


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Mw E. schrieb:
> Wurde dann da Software vorgeschlagen mit Anleitung?
> Auch wenns nur um sowas "banales" wie Folien einblenden geht.

Nachdem das in den letzten Jahren in real ja eigentlich schon gut 
geklappt hat hätte ich jetzt nicht viel anderes erwartet als da 
(Folien/Folien + Redner(in) in klein/Redner(in), nur halt mit 
"HomeOffice" statt "Redner(in) am Pult".

Das man sowas als Otto-Normal nicht unbedingt schnell hinbekommt glaub 
ich sofort, andererseits hatte man ja Zeit und hätte zumindest die 
Vorträge vorbereiten können.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Gustl B. schrieb:
> Und das stößt dann die Hacker eher ab. Wenn ich mir bei einem Vortrag
> vorher gut überlegen muss was wie gegendert werden muss und nach welchem
> aktuell gültigen Leitfaden weil es sonst irgendwelche Creepercards
> hagelt, dann halte ich dort eben lieber keinen Vortrag und überlasse das
> Feld den bunten Einhörnern.

Musst du Technik gendern?

Warum sollte sich jemand*in, der/die einen Technikvortrag hält darüber 
Gedanken machen? Das Risiko, da was falsch zu machen liegt doch eher bei 
den nichttechnischen Themen.

von Le X. (lex_91)


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Reinhard S. schrieb:
> Nachdem das in den letzten Jahren in real ja eigentlich schon gut
> geklappt hat hätte ich jetzt nicht viel anderes erwartet als da
> (Folien/Folien + Redner(in) in klein/Redner(in), nur halt mit
> "HomeOffice" statt "Redner(in) am Pult".

Der Redner im Homeoffice muss sich aber um alles selbst kümmern 
(Hardware, Videoschnitt, Belichtung, Tontechnik, Ausgestaltung der 
Umgebung, Internetanbindung...).
Der Redner in der Kongresshalle stellt sich einfach ans Pult und redet 
während im Hintergrund das 10-köpfige Team am reibungslosen Ablauf 
werkelt.
Nur so kriegt man ein gleichbleibend hohes Niveau hin.

Man glaubt garnicht was für ein Riesenaufwand ein einigermaßen 
professioneller Youtube-Clip macht.
Von dem her ist das Ergebnis vom CCC nicht verwunderlich.
Ich gehe davon aus, sollte sich das Event so wiederholen, dass man den 
Rednern mehr Hilfestellung in Form von Tipps/Best-Practises und 
Richtlinien gibt.

von Gustl B. (-gb-)


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Le X. schrieb:
> einigermaßen professioneller Youtube-Clip macht.

Die Frage ist doch was das Ziel ist. Viele Youtube Clips da draußen 
sehen so gut und professionell aus weil der Ersteller das Beruflich 
macht und gerade weil das so gut aussieht (viel) Geld mit Werbung 
verdient. Der ist darauf angewiesen und er hat die Zeit das zu machen 
und da stehen auch oft Firmen dahinter.

Hier geht es um Leute aus der Wissenschaft/Forschung/Hacker/Bastler/... 
die verbringen ihre Zeit mit dem was sie da eben präsentieren. Beides 
gleichzeitig, also professionelle Redner mit tollem Video und tolle 
wissenschaftliche Arbeit geht eben selten. Vor allem weil die ja gerade 
kein Geld daran verdienen. Es gegt darum Information an Leute 
weiterzugeben. Dazu genügt eigentlich:

- Audio, das sollte verständlich sein, aber ich sehe keinen Grund wieso 
z. B. Atemgeräusche oder leichtes Rauschen den Informationsgehalt 
schmälern sollten.
- Bilder/Video von den Folien.

Ich sehe auch keinen Grund wieso man den Redner sehen sollte. Ja, ist 
schön, Mimik, Gestik, aber welchen Mehrwert bringt das am Ende? Ich will 
eine kompetente verständliche Erklärung und wenn dabei Schaubilder oder 
Animationen gezeigt werden, dann will ich die auch sehen können.
Aber was haben sie wieder gemacht wenn Folien zu sehen sind? Den Redner 
unten auch noch eingeblendet. Dadurch bekommt die Folie nurnoch grob 1/2 
der ganzen Videofläche. Toll wenn da Grafiken und kleiner Text drauf 
sind.

von Lotta  . (mercedes)


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Beachtet bitte, das das Ganze durch Corona mehr oder
weniger "zusammengehauen" wurde. Und das die Freaks zum
großen Teil Amateure sind.

Mich hat nur Andy Maguhn enttäuscht. :-(((

Die Führung des CCC weiß schon seit 20 Jahren,
wie weit es mit der Sicherheit der Telefonanschlüsse
in der berliner Marienstraße bestellt ist.
Und dann verhalten sich alle wie lütte Jungs und
schauen nur mal alle paar Jahre durch Zufall in die Telefone! :-O
Da schafft der Donnerhacker mit Freund Rieger ein
Cryptotelefonsystem und dann läßt Andy sich vorführen! :-(((

Sogar in der Landwirtschaft muß man Verantwortung zeigen und da
öfter reinschauen, wenn man keinen Ärger haben möchte! :-P


mfg

von S. R. (svenska)


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> Gustl B. schrieb:
>> Ich kritisiere, dass der Anteil der Technikthemen geringer wird. Im
>> Gegensatz nimmt der Anteil der ganzen Politik/Gender/... Themen größer.
> In den Vorträgen sitzen aber auch Leute drin,
> d.h. diese Themen werden durchaus angenommen.

Sicherlich, denn wenn man ein Thema X behandelt, dann zieht man damit 
Leute an, die gerne Thema X behandelt sehen wollen. Egal, ob Thema X 
relevant ist oder nicht.

> Es ist ja nicht so, dass der CCC allein die Themen bestimmt. Vorträge
> kann jeder einrichen, also nur zu :-)

Einreichen kann jeder, angenommen werden nicht.

Stefan H. schrieb:
> Musst du Technik gendern?

Die Zielgruppe beim CCC besteht einerseits aus Technikern und 
andererseits aus Politik/Gender/...-affinen. Letztere verlangen das, 
unabhängig vom Thema. Im CCC-Umfeld lautet die Antwort daher eindeutig 
"ja".

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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~Mercedes~  . schrieb:
> Beachtet bitte, das das Ganze durch Corona mehr oder
> weniger "zusammengehauen" wurde. Und das die Freaks zum
> großen Teil Amateure sind.
Der CCC ist schon lange nicht mehr das was er mal war - inzwischen 
unterwandert bzw. eine andere Form von Staatsfunk.

von Johannes O. (jojo_2)


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Mw E. schrieb:
> Johannes O. schrieb:
>> ich habe einen Vortrag gehalten
> Vom Namen und der Zeit her schließe ich auf "Hacking German Elections"?
Gut kombiniert!

> Johannes O. schrieb:
>> aber Video + Ton + Schnitt war letztendlich bei
>> uns. Es ist nicht nur so, dass hilfreiches Equipment zuhause teils nicht
>> vorhanden ist, auch das ganze außenherum braucht Aufwand.
>
> Wurde dann da Software vorgeschlagen mit Anleitung?
> Auch wenns nur um sowas "banales" wie Folien einblenden geht.
Soweit ich mich erinnere, hatten wir keine klare Softwarevorgabe. Das 
ist auch schwierig, weil je nach Thema, Betriebssystem des Vortragenden, 
Vortragskonzept, die Sache anders aussehen kann.
Was relativ klar definiert wurde war das Videoformat. Format, 
Video-Bitrate, Ton, Container, ...
Nur für das Q&A am Schluss, da war die Aussage, dass Jitsi+Chrom(ium) am 
besten funktioniert.
Allgemein sollte aber "such dir eine Aufnahmesoftware" für die wenigsten 
der Vortragenden ein Problem darstellen. Zur Not kannst du die Folien 
mit Powerpoint machen, den Bildschirm dann teilen, und das Live 
vorstellen.

Der Vollständigkeit halber: Bei uns war die Software eine Mischung aus 
OBS (Video+Greenscreen+Tonaufnahme), FFMPEG (Konvertieren), 
Kdenlive/Melt (Schneiden), Xbox-Game Bar (Aufzeichnung Folien). Folien 
selbst in Powerpoint, Grafiken in Inkscape und teils Gimp. Und ja, es 
ist ein Aufwand!

Le X. schrieb:
> Der Redner in der Kongresshalle stellt sich einfach ans Pult und redet
> während im Hintergrund das 10-köpfige Team am reibungslosen Ablauf
> werkelt.

Exakt. Ich habe auf dem Camp einen Vortrag vor-Ort gehalten, da wurde 
mir vieles abgenommen was ich dieses Jahr selbst tun musste. So haben 
die beispielsweise ihre Leute an den Kameras, ein Team von 
Tontechnikern, Leute die das Live schneiden/mischen, Bühne vorbereiten, 
...
Das Problem ist einfach: Ich kann das zwar alles "irgendwie", die Leute 
vor-Ort sind definitiv besser und haben da auch mehr Erfahrung. Auch das 
Equipment ist schöner (Mikros direkt zum dranhängen ans Hemd, 
Profikameras etc.)


Gustl B. schrieb:
> Aber was haben sie wieder gemacht wenn Folien zu sehen sind? Den Redner
> unten auch noch eingeblendet. Dadurch bekommt die Folie nurnoch grob 1/2
> der ganzen Videofläche. Toll wenn da Grafiken und kleiner Text drauf
> sind.

Das nervt mich auch teils ziemlich. Ich hatte das letztendlich so 
gelöst: Rechts unten ist Platz auf den Folien reserviert, da kommt kein 
Inhalt hin. Dort haben wir hernach unser Bild von uns selbst 
"hingeschnitten". Damit konnten die Folien immer im Vollbild bleiben, 
wir sind dennoch sichtbar.


Gustl B. schrieb:
> Es gegt darum Information an Leute
> weiterzugeben. Dazu genügt eigentlich:
>
> - Audio, das sollte verständlich sein, aber ich sehe keinen Grund wieso
> z. B. Atemgeräusche oder leichtes Rauschen den Informationsgehalt
> schmälern sollten.
> - Bilder/Video von den Folien.

Sehe ich weitgehend genauso. Solange bei den Infos nichts verloren geht 
ist mir die Video/Audio-Qualität als Zuhörer nicht so sehr wichtig.


Robert K. schrieb:
> ~Mercedes~  . schrieb:
>> Beachtet bitte, das das Ganze durch Corona mehr oder
>> weniger "zusammengehauen" wurde. Und das die Freaks zum
>> großen Teil Amateure sind.
> Der CCC ist schon lange nicht mehr das was er mal war - inzwischen
> unterwandert bzw. eine andere Form von Staatsfunk.

Wie kommst du zu diesem Schluss? Kann das gerade nicht nachvollziehen.

von Gustl B. (-gb-)


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~Mercedes~  . schrieb:
> Und dann verhalten sich alle wie lütte Jungs und
> schauen nur mal alle paar Jahre durch Zufall in die Telefone! :-O

Du unterstellst ihm also, dass er zu wenig paranoid war. Gut, kann man 
machen. Wenn du dir mal anguckst was in das Telefon eingebaut wurde, 
dann zeigt das aber wie krass gut die Gegner sind. Das war eine Platine 
mit vielen Bauteilen und Zeug die von den Abmaßen genau in dieses 
Telefon passt.
Das macht man nicht für ein Ziel. Da hat man Geld in die Hand genommen 
und für diese Telefonserie eine Abhörhardware gebaut - und vermutlich 
auch für viele weitere Telefonmodelle.

Wenn du als Aktivist mit solchen krass überlegenen Gegnern rechnest, 
dann bleibt doch nix anderes übrig als entweder aufzugeben oder 
vollständig verrückt zu werden. Wo ist denn auch der Unterschied ob er 
einmal im Jahr, einmal im Monat oder einmal die Woche seine Telefone 
aufmacht? Selbst bei einmal die Woche kann es sein, dass die Verwanzung 
schon 6 Tage her ist.

Ich denke das ist Selbstschutz. Man weiß, dass man bei dem Gegener 
maximal paranoid sein müsste. Aber man weiß auch, dass das die 
Gesundheit nicht lange zulässt und das Sozialleben dann sowieso verloren 
ist. Also wählt man einen etwas leichteren Mittelweg den man noch für 
gut genug hält.

~Mercedes~  . schrieb:
> Da schafft der Donnerhacker mit Freund Rieger ein
> Cryptotelefonsystem

Beachte: Es wurde hier nicht die Crypto geknackt. Es wurde direkt eine 
Wanze installiert die das analoge Audio von Lautsprecher und Mikrofon 
abgreift.

Die Buchempfehlung ist: Security Engeneering
Das Fazit daraus ist ganz grob, dass man immer genau wissen sollte mit 
welchem Angreifer man es zu tun hat, welche Mittel der hat und dass der 
beste Schutz an einer Stelle nix bringt wenn andere Stellen schlechter 
geschützt sind.
Das beste Türschloss bringt dir nix wenn ein Mitbewohner einen 
vermeintlichen Klemptner der vorgibt etwas ablesen zu müssen 
unbeaufsichtig in deinem Zimmer machen lässt.

Robert K. schrieb:
> inzwischen
> unterwandert bzw. eine andere Form von Staatsfunk.

Unterwandert oder einfach offen überrannt von Einhörnern ja, aber 
Staatsfunk garantiert nicht.

: Bearbeitet durch User
von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Gustl B. schrieb:
> Unterwandert oder einfach offen überrannt von Einhörnern ja, aber
> Staatsfunk garantiert nicht.
natürlich indirekt, ganz doof sind die auch nicht.

Johannes O. schrieb:
> Wie kommst du zu diesem Schluss? Kann das gerade nicht nachvollziehen.
ich weiß das von einem Freund und dessen Erlebnis war relativ eindeutig 
- Du darfst von Unterwanderung ausgehen.

von Gustl B. (-gb-)


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Robert K. schrieb:
> natürlich indirekt, ganz doof sind die auch nicht.

Man sollte keine Verschwörung vermuten wenn das auch ganz ohne 
Verschwörung von selbst genauso hätte passieren können.

So Gruppen wie die mit den Gendersternchen sind auf der Suche nach 
Reichweite, nach Bühnen. Und der CCC ist einer der wenigen Vereine der 
(fast) Jeden rein lässt und kein festgeschriebenes Themenfeld hat.

Wenn du hier in den Sportverein eintrittst und dann dort die Sparte 
Harrenchor aufmachen willst, dann lachen die mal kurz und sagen nein. Du 
kannst eintreten, klar, aber mehr wie Sport ist da eben nicht.
Beim CCC kannst du aber eintreten und wenn genug Leute mit ähnlichen 
Themen eintreten, dann können die den Schwerpunkt neu setzen.

Der CCC ist also für solche Gruppierenungen sehr attraktiv, die gehen da 
von selbst hin. Und das war ja auch nicht ungewollt, man will ja Heimat 
von Leuten werden die sonst ausgegrenzt werden und denen helfen. Nur 
gibt es eben Leute die aus z. B. politischen grüden ausgegrenzt werden 
und denen man tatsächlich helfen und sie aufnehmen sollte, und es gibt 
aber auch viele die wegen "Spinnerei" ausgegrenzt werden. Denen sollte 
man nicht unbedingt eine Bühne bieten.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Nick M. schrieb:
> Schlechter Beitrag: VGA-Auflösung über Methoden wie man gelöschte
> UV-EPROMS doch noch auslesen kann. Inkl. Schaltungsbeschreibung.

Wo ist der Beitrag? https://media.ccc.de/c/rc3
Würde mich noch interessieren, Feministitische Ökocoronanazis eher 
weniger.

von Nick M. (Gast)


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Rote T. schrieb:
> Wo ist der Beitrag?

Willst du damit sagen dass die Generdeklination von "Hacker" tatsächlich 
stattfand oder interessiert dich das Thema?

von Gustl B. (gustl_b)


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Rote T. schrieb:
> Wo ist der Beitrag?

Das war vermutlich ein fiktives Beispiel um etwas deutlich zu machen.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Gustl B. schrieb:
> Das war vermutlich ein fiktives Beispiel um etwas deutlich zu machen.

Sorry, ich dachte das wäre ein Vortrag dort gewesen, hätte mich noch 
interessiert. Alles andere eigentlich nicht, entweder völlig abgehoben 
oder total uninteressant.

von Nick M. (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Das war vermutlich ein fiktives Beispiel um etwas deutlich zu machen.

Nicht völlig fiktiv. Das Thema existiert. Und Antworten dazu auch. Aber 
ich hab die Antwort nicht beim CCC gefunden. Aber das Thema ist trotzdem 
interessant und wäre auch für den CCC durchaus passend.

Ich hab nach dem Artikel gesucht, aber natürlich nicht mehr gefunden.
Auf YT gibt es einen Vortrag zu einer Möglichkeit:
https://www.youtube.com/watch?v=0_jyVflKjAE

Aber bevor ihr mich dafür schlagt, ich wäre beinahe eingeschlafen dabei, 
kurz die Erklärung. Wenn man mit der Versorgungsspannung für das EPROM 
runtergeht, lassen sich teil-gelöschte Bits wieder lesen. Man muss 
natürlich auch die Versorgungsspannung / Schaltschwellen für A0 ... Axx 
und D0 ... D7 anpassen.

Die andere Methode ist weitaus interessanter, aber auch destruktiv.
Man programmiert das EEPROM neu, aber mit 1/100 der lt. Datenblatt 
nötigen Zeit. Dann liest man aus und vergleicht mit den vorherigen 
Daten. Das macht man paarmal, bis sozusagen die "Untiefen" der Daten aus 
dem "Wasserspielgel" rausschauen. Das funktioniert darum, weil beim 
Löschen oft nicht komplett auf Null gelöscht wird, sondern nur auf 40%. 
Gibt man 15% Ladung wieder dazu, dann erkennt man die gelöschten jetzt 
mit ihren 55%. Das ganze natürlich umgekehrt, weil gelöscht == 0xFF.

Verstanden? Oder muss ich den Artikel suchen? War ein Schwede/Norweger 
der an der Stanford Uni arbeitete. So hab ich es zumindest bei mir im 
Hirn hinterlegt. Aber mglicherweise sind da auch schon paar Bits 
gekippt. :-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Nick M. schrieb:
> Wenn man mit der Versorgungsspannung für das EPROM
> runtergeht, lassen sich teil-gelöschte Bits wieder lesen.

Interessant wäre dagegen die Übertragung der Methode auf den 
Flash-Speicher von SSD, SD-Karten und USB-Sticks.

von Nick M. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Interessant wäre dagegen die Übertragung der Methode auf den
> Flash-Speicher von SSD, SD-Karten und USB-Sticks.

DIch bin auf Artikel-Titel gestoßen die das vermuten lassen.
Gesucht hab ich "PROM erased recovery". Können natürlich auch "undelete" 
Artikel gewesen sein.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Gustl B. schrieb:
> - Audio, das sollte verständlich sein, aber ich sehe keinen Grund wieso
> z. B. Atemgeräusche oder leichtes Rauschen den Informationsgehalt
> schmälern sollten.

Gleichmäßiges Rauschen ist ok.
Schauferei oder Ähmerei stört den Sprechfluss, und aufgrund der hohen 
Dynamik auch im Stream, denn dann bricht die Audioqualität kurz weg, 
wohl wegen AGC.

Gustl B. schrieb:
> Ich sehe auch keinen Grund wieso man den Redner sehen sollte.

Aus dem gleichen Grund warum im Internet Smileys verwendet werden: Der 
Mensch kommuniziert mit den Augen, auch wenn er hört.
Es fördert das Verständnis wenn man dem Redner dabei zusehen kann, 
zumindest wenn er emotional wird.

Gustl B. schrieb:
> Aber was haben sie wieder gemacht wenn Folien zu sehen sind? Den Redner
> unten auch noch eingeblendet. Dadurch bekommt die Folie nurnoch grob 1/2
> der ganzen Videofläche

Das ist allerdings natürlich dämlich.
Wenn sich der Redner auf die Folie bezieht, sollte die auch zu sehen 
sein.
Quatscht er ein wenig aus dem Nähkästchen, ist es besser, ihn größer zu 
machen.
Bei den letzten C3's hat das eigentlich auch gut geklappt, weil der 
Regisseur den Hebel im Griff hatte.

Johannes O. schrieb:
> Solange bei den Infos nichts verloren geht
> ist mir die Video/Audio-Qualität als Zuhörer nicht so sehr wichtig.

In hoher Auflösung plus Bitrate ist Platz für lesbare Folien plus 
Sprecher.
Beim Audio reicht dem Gehirn erstaunlich wenig, aber es muss gleichmäßig 
sein.
Störgeräusche sind genau wie Pixel im Bild.

Gustl B. schrieb:
> Wo ist denn auch der Unterschied ob er
> einmal im Jahr, einmal im Monat oder einmal die Woche seine Telefone
> aufmacht? Selbst bei einmal die Woche kann es sein, dass die Verwanzung
> schon 6 Tage her ist.

Der Gerät war versiegelt. Das Siegel war leider genau wie das Display 
verbrannt, und Siegel nachsehen dauert 4 Sekunden.

Gustl B. schrieb:
> Man weiß, dass man bei dem Gegener
> maximal paranoid sein müsste.

Eine Kamera im Flur die in die Cloud & auf's Handy meldet wenn einer zur 
Tür reinkommt hätte schon geholfen oder?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jens M. schrieb:
> ... in die Cloud ...
In diesem Falle hätte das nichts gemacht, außer dass es dem Gegner noch 
eine zusätzliche Arbeitsstunde für einen IT-Spezialisten im Homeoffice 
gekostet hätte. Bei einem Aufwand von vermutlich 3x8h für die 
Dienstreise von zwei Personen eigentlich nur Peanuts.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Nuja, wenn die Kamera im Moment der Türöffnung ein hübsches Gesicht auf 
dein Handy beamt, ist es da.
Die kann dann zwar offline gehen oder sogar gewanzt werden, aber die 
Meldung mit dem Bild weist dich ja schonmal drauf hin, das da irgendwer 
ohne Schlüssel rumgelatscht ist.
Das alleine sollte doch schon reichen.

Ein Türkontakt mit MQTT ginge auch.

Oder: Irgendwas, was man von außen mit Kurzstreckenfunk aktivieren und 
abfragen kann.
Rausgehen, einschalten, fällt ab wenn Tür geöffnet wird.
Bei Wiederkehr vor Öffnen von Außen Zustand kontrollieren. Noch an? OK. 
Sonst gleich 110 anrufen.
Da Einzelstück nicht sofort manipulierbar, und wenn es entdeckt wird ist 
es zu spät.

Oder überseh ich da was?

von Gustl B. (-gb-)


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Jens M. schrieb:
> Das Siegel war leider genau wie das Display
> verbrannt, und Siegel nachsehen dauert 4 Sekunden.

Gut eine Nachlässigkeit. Aber wirfst du ihm jetzt vor, dass er ein 
Mensch ist und manchmal nicht alles bedenkt?

Jens M. schrieb:
> Eine Kamera im Flur die in die Cloud & auf's Handy meldet wenn einer zur
> Tür reinkommt hätte schon geholfen oder?

Klar, aber will man seine Wohnung mit Kameras ausrüsten? Das ist noch 
ein Gerät mehr, dass manipuliert werden könnte wenn es am Netz hängt.
Natürlich kann man seine Wohung zur Festung machen und gut überwachen, 
aber dann hat man auch psychisch aufgegeben und innerlich zugegeben, 
dass einem der Gegner sehr wahrscheinlich deutlich überlegen ist. Das 
ist dann auch kein gutes Gefühl mehr.

Ziel ist es für das eigene Wohlbefinden ein möglichst normales Leben zu 
leben und nicht dauernd durch Technik daran erinnert zu werden, dass da 
vielleicht Jemand hinter einem her ist gegen den man sich schützen muss.

von S. R. (svenska)


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Jens M. schrieb:
> Oder überseh ich da was?

Wenn er ständig sein Telefon auseinandergebaut hätte, hätten sie anders 
verwanzt. Ihm daraus jetzt einen Strick zu drehen finde ich etwas 
vermessen.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Gustl B. schrieb:
> Aber wirfst du ihm jetzt vor, dass er ein
> Mensch ist und manchmal nicht alles bedenkt?

Janein.
Einerseits macht man den Aufwand mit Cryptotelefonie und versiegelten 
Geräten (was ja schon ein wenig Paranoia oder Verdacht braucht), 
andererseits kontrolliert man das dann nicht.
Das ist Nachlässigkeit, aber ich gebe zu, Jahrelang bei jeder Wiederkehr 
nach Abwesenheit jedes Teil umdrehen und die Siegel kontrollieren würde 
ich wahrscheinlich auch irgendwann bleiben lassen.

Gustl B. schrieb:
> Klar, aber will man seine Wohnung mit Kameras ausrüsten?

Wollen nicht, aber wenn du weißt das jemand regelmäßig nicht nur deine 
Bude untersucht sondern sogar aktiv an deinem Eigentum manipuliert und 
versucht "neben dir zu sitzen und dir zuzuschauen", dann ist m.E. der 
Moment gekommen wo man sowas in Betracht ziehen sollte.
Vielleicht auch nur, um denen zu zeigen das man weiß das sie da sind. 
Machen die ja auch, siehe "der blaue Handschuh in der Küche" und "der 
Penner mit der Kamera".

Gustl B. schrieb:
> aber dann hat man auch psychisch aufgegeben und innerlich zugegeben,
> dass einem der Gegner sehr wahrscheinlich deutlich überlegen ist.

Wer nicht kämpft hat schon verloren.

Gustl B. schrieb:
> Das
> ist dann auch kein gutes Gefühl mehr

Jeder bei dem Eingebrochen wurde weiß das. Das Gefühl das ein Fremder da 
war ist schon schlimm genug, aber die Unsicherheit was er da gemacht hat 
ist zermürbend.

Gustl B. schrieb:
> Ziel ist es für das eigene Wohlbefinden ein möglichst normales Leben zu
> leben und nicht dauernd durch Technik daran erinnert zu werden, dass da
> vielleicht Jemand hinter einem her ist gegen den man sich schützen muss.

Das finde ich schizo.
Wenn man ein normales Leben führen will und der Gegner terroristische 
Methoden anwendet, ist Ignoranz der richtige Weg?
Achja wird schon nicht so schlimm sein.
Er benutzt Kryptophone, verschlüsselte Kommunikation und 
manipulationssichere Türschlösser, das ist m.E. schon genug Paranoia.
Die sei ihm zugestanden, versteh mich nicht falsch, aber wenn man dann 
trotzdem merkt "ich hab die Hürden hoch gesetzt, und trotzdem versucht 
der andere es nicht nur, er besucht mich tatsächlich, nur um mich zu 
ärgern", dann soll man einfach aufgeben?
Entweder ist dir deine Privatheit wichtig, dann versuche sie so hoch zu 
setzen wie es geht, und das erfordert Technik, denn es geht um Technik.
Oder gib dich dem Schicksal hin, mach da ein 5€-Schloss in die Tür, 
benutz Windows mit Outlook und wunder dich nicht das du nie alleine 
bist.

S. R. schrieb:
> Wenn er ständig sein Telefon auseinandergebaut hätte, hätten sie anders
> verwanzt.

Es hätte vermutlich gereicht das Siegel zu kontrollieren.
Einmal jeden Morgen. Anpacken umdrehen hinkucken hinstellen.
Und vermutlich sind andere Geräte auch verwanzt, evtl. sogar inklusive 
der Crypto im Fon.
Mich hätte interessiert ob der Schaden am Siegel aufgefallen wäre.
Vermutlich waren die zweimal da, einmal zur Inventur und dann zur 
Montage.
Das heißt aber auch, das die das Siegel hätten replizieren können und es 
vermutlich auch gemacht haben.
Ein Grund mehr, eine Falle zu stellen, die als Einzelstück nicht als 
Replikat gekauft werden kann.
Schon 007 hat vor 50 Jahren ein Haar mit Spucke an eine Schranktür 
geklebt.

S. R. schrieb:
> Ihm daraus jetzt einen Strick zu drehen finde ich etwas
> vermessen.

Einen Strick drehe ich ihm nicht. Der Vortrag war sehr interessant, ein 
Einblick in was man sich da einlässt bloß weil man einen kennt der einen 
kennt von dem man nix weiß.
Das ist aber m.E. kein Grund die Maßnahmen die man sich ausgedacht hat 
nicht zu nutzen und regelmäßig auf dem Stand zu halten.
Ich wette, das er täglich apt-get upgrade macht. ;)
Von daher war das auch eher ein Bericht das er selber sagt "ich hätte 
nie gedacht das das passieren kann".
Ich hatte auch das Gefühl das er resigniert hat, find ich schade.
Kann natürlich auch sein, das er über seine Maßnahmen nicht spricht, um 
nichts zu verraten, aber man muss davon ausgehen das die richtigen Leute 
eh Bescheid wissen....

von Gustl B. (-gb-)


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Jens M. schrieb:
> Vielleicht auch nur, um denen zu zeigen das man weiß das sie da sind.

Das wäre für mich ein Grund. Einfach um öffentlich Videos und Fotos von 
meinen Überwachern zu posten.

Jens M. schrieb:
> Wer nicht kämpft hat schon verloren.

Richtig, aber man will eben auch ruhige Momente ohne Kampf.

Andy macht das jetzt schon echt lange, ich glaube der ist so langsam 
durch. Vor allem stelle ich es mir sehr zermürbend vor nie auch nur 
einen Teilsieg zu erringen. Das liegt nicht an ihm und den anderen 
Unterstützern von Assagne, sondern eben daran, dass der Gegner sehr 
mächtig ist und das jetzt als abschreckendes Beispiel durchzieht.
Die Mafia bringt ihre Feinde teilweise erst Jahrzehnte später um wenn 
sie das vorher nicht schafft. Einfach um zu zeigen: Du kannst uns 
Schaden zufügen, aber du muss dafür bezahlen, irgendwann.
Genau das macht man jetzt mit Assagne um ein Zeichen zu setzen. Ja, du 
$Journalist hast die Pressefreiheit und kannst Dinge veröffentlichen, 
aber wenn die uns nicht passen, dann schnappen wir dich und es wird 
ungemütlich.

Jens M. schrieb:
> Entweder ist dir deine Privatheit wichtig, dann versuche sie so hoch zu
> setzen wie es geht, und das erfordert Technik, denn es geht um Technik.

So hoch wie geht ist schwierig zu erreichen. Man kann immer noch mehr 
Technik verbauen. Ich finde er hat da schon einen guten Kompromiss 
gemacht. Es ist sehr schwierig alles zu bedenken und gleichmäßig zu 
sichern.
Das ist es eben, wenn man eine Stelle weniger schützt, dann wird eben 
dort angegriffen. Crypto ist schön und gut, aber wenn man viel starke 
Crypto einsetzt, dann wird der Angreifer nicht die Crypto knacken, 
sondern eben lieber dein Türschloss. Oder sie hören dich ab, mieten die 
Nachbarwohnung und belauschen deine Tastatur, also das Geräusch.
Alles abzudecken ist hart.

Jens M. schrieb:
> Das ist aber m.E. kein Grund die Maßnahmen die man sich ausgedacht hat
> nicht zu nutzen und regelmäßig auf dem Stand zu halten.

Exakt, er hat sich ja schön einmal die Mühe mit dem Siegel gemacht. Ja, 
kann man vergessen aber das ist tatsächlich schade.
Die besten Maßnahmen bringen nix wenn man sie nicht überprüft.

Jens M. schrieb:
> "ich hätte
> nie gedacht das das passieren kann".

Das finde ich aber wichtig. Denn er ist jetzt wirklich keine irre 
wichtige Person. Es geht hier um einen Journalisten. Dem wird geholfen 
von vielen Leuten, Anwälten, ... und eben auch von Andy. Dass ein Staat 
den Aufwand treiben würde hätte ich auch nicht gedacht. Alleine wenn man 
das mal kurz in Geld überschlägt. Leute die da jahrelang Jemanden 
überwachen, das kostet doch auch. Ist leider Realität.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Gustl B. schrieb:
> Alleine wenn man
> das mal kurz in Geld überschlägt.

Stell dir vor diese dreckige Laus von Lügenpresse macht Schule...
Da liegen Milliarden hinter, ach was, Billionen!
Wenn das dumme Volk rafft was hier geht ist Sense mit der Kohle.
Also machen 10 Mio mal gar nix aus, wenn dafür 3 andere Leute vor Angst 
sagen "neee über den Assange oder Wikileaks will ich nichts schreiben, 
mein Leben ist mir lieber".

von Gustl B. (-gb-)


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Exakt richtig.

Hier ist der Vortrag von einem anderen Beobachter, Dustin Hoffmann. 
Wurde auch auf dem rc3 gehalten, aber danach neu aufgenommen in sehr 
guter Qualität. Leider ist das alles ziemlich krass und traurig.
https://www.youtube.com/watch?v=3IySc7ZserI

von Gustl B. (-gb-)


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Nur als Info:
Es sieht gerade so aus, als würde Assange nicht ausgeliefert. Großartig!
Ob er jetzt frei? Er sitzt ja nur in Untersuchungshaft.

Wird wohl nicht entlassen und die USA gehen in Berufung. Ausserdem 
erkannte das Gericht nicht die wichtigen Gründe für die nicht 
Auslieferung an wie Angriff auf Pressefreiheit und so, sondern er wird 
"nur" nicht ausgeleifert wegen persönlicher Gründe.
Sprich das was das Gericht jetzt entschieden können andere Journalisten 
nicht für sich verwenden wenn sie ausgeleifert werden sollen. Im 
Gegenteil, die allgemeinen und eigentlich wichtigen Gründe, die gegen 
eine Auslieferung sprechen hätten laut dem Gericht der Auslieferung 
nicht im Wege gestanden.
Das ist ein sehr schlechtes Zeichen/Urteil für den Journalismus, aber 
jetzt für Assange ist das Urteil natürlich trotzdem gut.

: Bearbeitet durch User
von Benedikt M. (bmuessig)


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Jens M. schrieb:
> Naja, die reiten schon seit Jahren immer mehr auf der
> Gender/Autisten/Feministenwelle rum.
> Das ist aber der CCC, nicht die Vortragenden.
> Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter
> schon.

Die Themen waren dieses Mal nicht sonderlich interessant.
Nicht, dass die von dir genannten Themen unwichtig sind, aber ich hatte 
mich auf mehr technische Inhalte gefreut; bisher habe ich, im Gegensatz 
zu den Vorjahren, noch nichts für mich Interessantes gefunden.

Z.B. der Vortrag über xH* hat auf dem CCC meiner Meinung nach nichts 
verloren.
Den Vortrag zum Game and Watch-Hacking möchte ich bei Gelegenheit noch 
ansehen; dieser scheint im Moment am Vielversprechendsten zu sein.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Mich stört halt, wenn wichtige Themen verwässert werden.

Genderwissenschaften sind ja grundsätzlich kein Bullshit. Da geht es u. 
a. auch um medizinische Sachverhalte. Ein Herzinfarkt zeigt sich bei 
Frauen häufig anders als bei Männern. Aber wie zeigt es sich bei 
Menschen, die Transgender sind? Auch gesellschaftliche Themen: 
Gehalt/Tarifvertrag, Schwangerschaftsrisiko für Arbeitgeber oder die 
Tatsache, dass in anderen Ländern mehr Frauen MINT-Fächer studieren sind 
wichtig. Natürlich besteht auch ein Zusammenhang mit Technik. Such- und 
Bewertungsalgorithmen werden die Zielgruppen entsprechend behandeln, 
möglicherweise fälschlicherweise nach dem Parameter Geschlecht, obwohl 
der eigentlich relevante Parameter z. B. Einkommen oder Beruf sind, 
welche bei Frauen und Männern unterschiedlich verteilt sind.

Nun sind aber im CCC nur wenige Menschen, die sich in 
Genderwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, 
Technik und Statistik auskennen oder generell sehr wissenschaftlich 
kritisch an die Sache herangehen. Da rutschen halt schnell mal Themen 
durch, die wissenschaftlich klingen, aber zu viel Unsinn enthalten. Da 
wird dann eben der Kapitalismus (gemeint ist die Marktwirtschaft) für 
die Diskriminierung von Frauen verantwortlich gemacht. Stimmt das 
wirklich? Wäre es denn in einem anderen Wirtschaftssystem anders? Das 
Ergebnis ist schnell, dass die Marktwirtschaft als Problem identifiziert 
wird. Danach kommen dann noch einige andere Kritikpunkte an der 
Marktwirtschaft. Da wurde also das Thema "Gender" nur als Ausgangspunkt 
verwendet um irgend eine andere These zu verbreiten. - Das ist halt das 
was stört.

von Lotta  . (mercedes)


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Hmmm. :-P

Das mag ja alles sein.
Wenn Andy aber weiterhin mit Whistleblowerinnen, sei es
welche mit großem Ohrgehänge oder welche mit smatem Halsband
kommunizieren möchte, muß er dafür sorgen, das der Klassenfeind
nicht mithört, auch nicht aus Versehen! :-P ;-)


mfg

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