Forum: Platinen Idee digitaler Belichter im Eigenbau ?


von Kurt S. (kurt1978)


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Hallo Zusammen,

mir kam da die Tage evtl. eine Idee wie man einen digitalen Belichter 
für den Heimgebrauch selber bauen könnte. Diese möchte ich mit euch hier 
einmal diskutieren ob es wirklich funktionieren würde.

Grundidee:
Wir nehmen einen LCD-TFT Bildschirm (Monitor oder digitaler 
Bilderrahmen) bauen die serienmäßige Hintergrundlichtquelle um in eine 
UV-Lichtquelle.

Das Layout könnte dann einfach auf dem Bildschirm angezeigt werden, 
Platine drauf legen und belichten lassen. Beim digitalen Bilderrahmen 
hat man das Layout auf USB Stick oder SD-Karte...

Ich denke schon, wenn man sich die Funktionsweise eines TFT´s mal 
ansieht, es generell Funktionieren müsste.

Bei YouTube kann man sich so Infofilmchen zur Funktionsweise eines TFT´s 
ansehen. Demnach gibt es 2 Polarisationsfilter um 90 Grad versetzt 
angeordnet und dazwischen die Flüßigkristalle die das Licht "verdrehen" 
so dass es den 2.Poli-Filter passieren kann.
Demnach vermute ich, dass man auch keine Probleme mit Streulicht hat.
Beim üblichen Belichtungsverfahren sollte man ja immer darauf achten, 
dass die Filmseite auf dem Fotolack liegt.

UV Lichtquelle:
1. Möglichkeit :Umbau auf UV-LED´s... da habe hier im Forum doch schon 
einige Erfahrungen mit UV-Belichtern.

2. Möglichkeit : Seitlich einfach 8W UV Röhren hin... Bischen Alupapier 
als Reflektor und das Gehäuse anpassen ?

3. Möglichkeit : Wenn man einen Bildschirm hat, wo das "Licht" von 
hinten kommt, könnte man so einen Bildschirm nicht einfach auf einen 
Röhrenbelichter legen ?

Bin mal gespannt was Ihr davon haltet ;-)

Gruß

von Torsten W. (wirehead)


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Auflösung wäre mir viel zu gering.
Die UV Durchlässigkeit wird sehr zu wünschen übrig lassen.
Streulicht wird ein großes Problem.

von Gibts N. (schneeblau)


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abo

von Martin (Gast)


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Die Idee hatten schon andere --- > nach langer Diskusion und einigen 
Versuchen hat man eingesehen, das die genannten Probleme viel zu stark 
sind!

Torsten W. schrieb:
> Auflösung wäre mir viel zu gering.
> Die UV Durchlässigkeit wird sehr zu wünschen übrig lassen.
> Streulicht wird ein großes Problem.

Grüße martin

von Lukas K. (carrotindustries)


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Torsten W. schrieb:
> Auflösung wäre mir viel zu gering.
Genau, Drucker haben eine um mehrere Größenordnungen bessere Auflösung 
als heutige Bildschirme. Wenn du mit einer Optik (Verzerrungen beachten) 
das Bild eines Full-HD Bildschirms auf wenige cm² komprimierst, dann 
könnte das mit der Auflösung passen.

von Michael H. (michael_h45)


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von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

die Eigenschaft der Flüssigkritalle, die Polarisationsebene zu drehen, 
ist natürlich von der Wellenlänge abhängig. Ich vermute stark, dass UV 
nicht so beeinflusst wird und dass daher TFT bei UV nicht funktioniert. 
Fraglich ist auch, ob der TFT-Aufbau überhaupt UV-durchlässig ist.

Gruss Reinhard

von Timex90 (Gast)


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hmm ... wieviel pixel hätte ich dann bei einer platine 75x100 ??? das 
wäre glaube zu wenig. nicht umsonst gibt es belichter mit pumpen die das 
layout sehr dicht an die platinen drücken....

von Mat (Gast)


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Die Idee ist nicht neu und wird in neuen Photoplottern mit LCOS Displays 
angewand (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/LCoS). Diese haben dann 
auch die passende Auflösung, jedoch folglich nicht die große 
Bilddiagonale.

Problem ist jedoch, dass diese Displays ähnlich wie die Mikrospiegel 
unter der zerstörenden Einwirkung des UV-Lichtes leiden.
Deswegen werden z.B. die Mikrospiegel extra beschichtet um die Reflexion 
stark zu erhöhen.

Ich würde mal schätzen, dass ein normales TFT unter starken UV Licht 
Einwirkung sehr schnell zu Grunde geht.

von Timex90 (Gast)


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und wer kann sich sowas auserdem leisten ??? wenn für hausgebrauch ...

vllt gibt es ja in naher zukunft etwas womit man so etwas realisieren 
kann ...

von Hans_Dampf (Gast)


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Ih hab einen digitalen Belichter:

Röhre  AN/AUS

Entschuldige, der musste einfach raus!

Schönen Gruß

von Kurt S. (kurt1978)


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Okay...
Die Idee ist wohl doch nicht neu...
macht aber nix... habe schon eine neue Idee :-)

Ihr kennt ja das Sprichwort:
Warum einfach wenn es auch kompliziert geht ?
oder
Auf direktem Umweg zum Ziel!

@Hans_Dampf:
Recht haste ja, und gut ists auch ;-)

von Netzpfuscher (Gast)


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Im Labor (www.das-labor.org) baut jemand einen digitalen Belichter. 
Dieser arbeit mit einem Polygonspiegel aus einem Laserdrucker. Als Laser 
kommt eine 1W 445nm Laserdiode zum einsatz. Die Ablenkeinheit wird dann 
mit einem altem Scannerschlitten über die Platine gefahren und 
zeilenweise belichtet. Die auflösung soll bei ca. 600dpi liegen. Ich 
habe schon eine damit belichtete Europlatine gesehen, einfach perfekt. 
Hat ca. 20 Minuten gedauert, wobei durch das Rastern die Zeit nur von 
der Länge der Platine abhägig ist. Er arbeitet noch an der Software, das 
sie deppensicher wird.
Aber das wird schon cool, Eagle --> Drucken  --> Platine einlegen --> 
Start --> Fertig --> Entwickeln --> Ätzen :)

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

nur mal zum Vergleich: unser Laserplotter für Leiterplattenproduktion 
belichtet (mit blauem Argon Laser) 5 µm Auflösung = 5080 dpi, das genügt 
bisher noch, weil die Fertigung auch nicht besser ist. Belichtet werden 
Filme bis 800 x 800 mm, also 160000 x 160000 Pixel, der Renderer erzeugt 
also rund 3 GB Daten.

Es gibt entsprechende Direkt-Belichter mit UV-Laser, aber zum Stückpreis 
von mehr als 1 Mio Euro. Ich habe auch davon gehört, dass es Systeme 
geben soll, die nicht mit dem Laser direkt die Platine belichten, 
sondern die mit einer beschreibbaren Folie ähnlich wie E-Paper arbeiten 
und dann konventionell belichten. Die Belichter arbeiten übrigens mit 2 
x 5500 Watt UV-Licht, das hält kein TFT länger aus.

Es existiert also alles schon, bloss nicht als Bastler-kompatible 
Version.

Gruss Reinhard

PS Nicht zu vergessen: TFT, Film oder was immer muss die Leistung der 
abgefangenen Strahlung absorbieren und abführen können, ohne beschädigt 
oder auch nur verzogen zu werden!

PS2 @ Netzpfuscher: tolle Konstruktion, aber 600 dpi reicht noch nicht 
für Feinleitertechnik. Und noch eine Frage: wie belichtet man 
entsprechend die andere Seite ohne Versatz?

von Netzpfuscher (Gast)


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@Reinhard Kern
Gute Frage, ich denke mal das es da später anschläge oder ähnliches 
geben wird, aber ich kann den entwickler von dem Teilchen ja mal fragen 
wie er sich das gedacht hat. Aber generell versuchen wir immer auf 
doppelseitige Platinen zu verzichten, wo es möglich ist. Von der 
Auflösung reicht das für unsere Zwecke auf jedenfall aus, vor allem weil 
man ja keinen Auflösungsverlust hat, wie z.B. bei Laserdruck (600dpi) 
auf Folie, die Kopie der Kopie wird ja nicht besser ;)
Der nächste Step wird es eh sein das Kupfer direkt abzutragen, der dazu 
erforderliche Puls ND:YAG mit Steuerung und Mechnanik liegt hier schon.

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