Gestern hatten wir ein Meeting und unser Geschaeftsfuehrer war auch dabei.. Na ja lange Rede kurzer Sinn unser Projekt laeuft nicht rund... Versuchen gerade den Fehler im System zu finden. Jedenfalls geht ihm das alles nicht schnell genug usw und fängt auf einmal an rumzubrüllen.. Droht damit das eventuell Köpfe rollen usw. Habt ihr sowas auch schon erlebt? Bisher habe ich sowas noch nicht erlebt jedenfalls nicht auf solch einer Art und Weise.
er wird wohl ordentlich Druck haben und kann als Chef damit nicht anders umgehen. Als GF hat man ja eine etwas höheres Risiko und Verantwortung wenns nicht klappt und der Laden in Haftung kommt und/oder zumachen muß. Als Angestellter geht man auf die Payroll vonn Herrn Hartz, aber als GF kommt dann schnell der Herr Zwegat vorbei, oder gleich der Unternehmens-Bestatter aka Insolvenzverwalter .... Oder seine Mitarbeiter sind alles Luschen und brauchen halt solch eine Ansprache, um aus den Puschen zu kommen ....
Hi, tja, sowas nennt man wohl cholerisch, bzw. cholerischen Anfall. Vor Jahren hab' ich mal so was gehabt, das zeitliche Ende war dann aber absehbar. Es gibt wohl Leute, die eigentlich schwer in Ordnung sind, und denen man dann so kurzzeitge Aussetzer nachsehen kann. Leute, denen es im Nachhinein leid tut. Müsste man sich ein dickes Fell zulegen und auf Durchzug schalten. Ansonsten ärgert man sich schwarz und kündigt langsam innerlich, sollte diesen Schritt dann aber, sowie ein neuer Vertrag da ist, dann auch nach außen tun. Man kann so Leute auflaufen lassen - sagen, daß man gerne sachlich diskutieren würde, ..."ich sehe, sie haben einen Anfall, soll ich ein Glas Wasser holen..." Manche Leute kann man so herausfordern, vielleicht sogar zu Handgreiflichkeiten bewegen - dann verlieren sie Ihr Gesicht Dir gegenüber. Aber das bringt nichts, wenn man weiterarbeiten möchte. Gruß, Walter
Sorry haette vielleicht sagen sollen das der GF auch nur Angestellter ist aber die macht hat Leute vor die Tuer zu setzen... Falls möglich möchte ich meinen Job behalten obwohl ich schon mit dem Gedanken spiele mich nach etwas anderem umzuschauen...
Walter schrieb: > Hi, > tja, sowas nennt man wohl cholerisch, bzw. cholerischen Anfall. Aus einem Zeitungsartikel einer Wirtschaftszeitung vor ein paar Jahren habe ich, daß 2/3 aller deutschen Chefs schwer cholerisch sind. Wenn man es weiß, kann man es vielleicht etwas für sich interpretieren, daß es keine wirklich minuziösen Drohungen sind. In unsere Entwicklung platzte auch schon mal der Chef hinein, und fragte rhetorisch breit in die Runde, was wir da alle überhaupt machen. Alles auf der Welt sei schon entwickelt. Man müsse es nur noch zusammen schustern. Na ja. Er war auch ständig mit dem allerneuesten Technik-Schnickschnack von anderswo verwöhnt. Hatte immer die neueste Konsumelektronik, bevor jemand anders sie hatte. Woher kommt eigentlich Cholerik? Machtgehabe? Gute Kinderstube und Manieren sind das jedenfalls nicht. Jedenfalls verläßt so jemand die Sachlichkeitsebene. Das sollte man sich als Angestellter bloß mal zu wagen versuchen.
Daniel Duesentrieb schrieb: > Sorry haette vielleicht sagen sollen das der GF auch nur Angestellter > ist aber die macht hat Leute vor die Tuer zu setzen... Falls möglich > möchte ich meinen Job behalten obwohl ich schon mit dem Gedanken spiele > mich nach etwas anderem umzuschauen... Das Leben ist eben kein Ponnyhof, auch wenn trotzdem geritten wird! Es ist ganz einfach: Wenn Ihr zu lange benötigt, um ein Projekt abzuschließen, fährt die Firma einen Verlust ein. Also müsst Ihr einfach mal zusammen halten und schaun das dies ganze wieder voran geht. Einen auf arbeitslos machen ist der Allgemeinheit nicht getan. Denkt auch drann, das die Existens Eures Betriebes, unter anderem einen Rattenschwanz nach sich zieht. Also zusehen wie Ihr das Problem löst, damit Cheffe nicht mehr rumschreien muss...
cebulon schrieb: > Mann/Frau ist auch deshalb Chef, weil man mit Druck umgehen kann. Gilt nur für selbstgeführte Unternehmen oder die Unternehmensspitze von Kapitalgesellschaften. Für das Mangement in der mittleren Ebene gilt aber, Druck von oben nach unten weiterzuleiten! Es gibt viel Facetten wie die mittlere Ebene sich zusammensetzt, vom alten Haudegen, über den jungen Schnösel über den Spezel etc. ... alles ikst im Topft was hier zum Zuge kommen. Wenn aber es zu Ausfällem in der oben genannten Art koommt, ist auf jeden Fall was schweres im anrollen, eigentlich sollte der TO sich langsam absetzen von der Abteilung! Allgemein: Ein Chef vulgo "Anführer" verliert die Nerven nicht! Denn er hat die PL eingesetzt (oder sonstwas!), also auch die Verantwortung für den Posteninhaber und die Folgen die so einer verursacht!
Natuerlich versteh ich seinen Druck auch... Was die Sache jedoch ungemein erschwert ist das bei uns seit geraumer Zeit alles "gestern" fertig sein muss plus das er auch technische Dinge entscheidet bzw uns Zulieferer vorschreibt. Jedenfalls läuft es immer auf schnell, billig hinaus... und Entwicklung darf nichts kosten.
Daniel Duesentrieb schrieb: > Bisher habe ich sowas noch nicht erlebt jedenfalls nicht auf > solch einer Art und Weise. Ich so auch noch nie, muss ich auch nicht haben. Da werden sich sicher ein paar Leute vorsorglich nach einem anderen Job umschauen. Wilhelm Ferkes schrieb: > Aus einem Zeitungsartikel einer Wirtschaftszeitung vor ein paar Jahren > habe ich, daß 2/3 aller deutschen Chefs schwer cholerisch sind. Die Zeitungen schreiben viel. Klar gibt es solche Chefs, manche brüllen halt mal gerne rum, wenn man es weiss, nimmt man es hin, eben die dollen 5 Minuten. @Daniel Duesentrieb Ist sowas schonmal vorgekommen oder hatte der Chef nur extrem schlechte Laune.
Hi, Daniel, > ...unser Projekt laeuft nicht rund... > Versuchen gerade den Fehler im System zu finden. Jedenfalls... fängt auf > einmal an rumzubrüllen.. Ja, und? Er hat halt Druck gehabt und die Fassung verloren. Das wird ihn auch ärgern. Auf keinen Fall ausnutzen - es sei denn, Du wolltest und könntest diese Rebellion erfolgreich zu Ende führen mit Unterstützung noch höherer Führungskräfte. Hi, Walter und Wilhelm, > tja, sowas nennt man wohl cholerisch, bzw. cholerischen Anfall. > ...daß 2/3 aller deutschen Chefs schwer cholerisch sind. Hippokrates hat mal die Gallenflüssigkeit als Ursache solcher "Anfälle" angesehen. Der Irrtum ist bis heute nicht ausgeräumt. Sondern: Wenn wir fragen "wie funktioniert ein cholerischer Anfall?", dann kann man wohl bei jeder Person einen solchen auslösen, wenn man nur deren Schwachstelle brutal genug ausnutzt. Oft ist solch ein "Anfall" auch nichts anderes als Theaterdonner, gedacht, das Team zu erschrecken oder um "Führungsstärke" zu präsentieren. Manche "herausragende Führungskraft" wie Werner von Siemens soll gelegentlich auch mal "cholerische Anfälle" gehabt haben. Charisma und Cholerik schließen sich gegenseitig nicht aus. Sondern zutreffender ist wohl die Deutung eines solchen Anfalls als Symptom besonderer Leidenschaft oder besonderer Not und Verzweiflung. Aber natürlich ist solch ein Anfall eine Einladung an jeden Heckenschützen im Management, die Person zum Choleriker zu erklären und als unvertretbar abzuschießen. Ciao Wolfgang Horn
Daniel Duesentrieb schrieb: > Jedenfalls läuft es immer auf schnell, billig hinaus... Klar ist schnell und billig möglich. Nur ist die Qualität dann eben sehr bescheiden.
Mark Brandis schrieb: > Nur ist die Qualität dann eben sehr > bescheiden. Die ist wohl schon im Pflichtenheft drinne. Ein Teufelskreis!
> Mann/Frau ist auch deshalb Chef, weil man mit Druck umgehen kann
Sagen wir, das ist das Ideal des Vorgesetzten.
Die Realität ist eine andere.
Mark Brandis schrieb: > Daniel Duesentrieb schrieb: >> Jedenfalls läuft es immer auf schnell, billig hinaus... > > Klar ist schnell und billig möglich. Nur ist die Qualität dann eben sehr > bescheiden. "Schnell" und "billig" (wobei natürlich meist "preiswert" gemeint ist) sind die Standardpfeiler jeden Auftrags - das ist also die Regel. Wenn man die Vorgeschichte des Projektes nicht kennt, kann man schwer beurteilen, ob der Chef nun stark überreagiert hat oder nicht. Möglicherweise gab es schon einige Meetings, bei denen er ruhig geblieben ist - aber irgendwann reicht es vermutlich auch, wenn die Leute nicht "inne Pötte" kommen. Und: niemand weiss, ob es nicht gerade private Probleme bei ihm gibt oder einfach nur einen beschissenen Tag - man hat es auch bei Chefs nicht mit Maschinen zu tun. Insofern: Abhaken - wenn er sonst umgänglich ist, würde ich das nicht zu hoch hängen. Chris D.
>Oder seine Mitarbeiter sind alles Luschen und brauchen halt solch eine >Ansprache, um aus den Puschen zu kommen .... Jaaaaaa genau, alles Luschen. Soziale Inkompetenz im Quadrat =: schreien und drohen, sonst nichts..... Rosa
Chris D. schrieb: > "Schnell" und "billig" (wobei natürlich meist "preiswert" gemeint ist) > sind die Standardpfeiler jeden Auftrags - das ist also die Regel. Es ist eine Tatsache, dass man nicht alle drei Dinge gleichzeitig haben kann. Jedenfalls nicht bei einem komplexen technischen System. Vielleicht kann man aus günstigen Zutaten schnell ein leckeres Gericht zum Essen kochen :-) aber in der Hard- und Software-Entwicklung funktioniert das leider nicht. Zur Erläuterung: http://www.sixside.com/fast_good_cheap.asp https://confluence.cornell.edu/display/CUSDSIG/Reality+Triangle
Mark Brandis schrieb: > Chris D. schrieb: >> "Schnell" und "billig" (wobei natürlich meist "preiswert" gemeint ist) >> sind die Standardpfeiler jeden Auftrags - das ist also die Regel. > > Es ist eine Tatsache, dass man nicht alle drei Dinge gleichzeitig haben > kann. Jedenfalls nicht bei einem komplexen technischen System. Klar. Es kommt immer darauf an, wo die Grenze zwischen "preiswert" und "billig" liegt. Trifft man die, hat man das Optimum. > Vielleicht kann man aus günstigen Zutaten schnell ein leckeres Gericht > zum Essen kochen :-) aber in der Hard- und Software-Entwicklung > funktioniert das leider nicht. Auch da gibt es teure Entwickler, die nicht mehr bieten als preiswertere. Es darf eben nie "billig" werden :-) Das dem Kunden klarzumachen ist die große Aufgabe. Auf diese ruinösen Preiskämpfe habe ich allerdings keine Lust: wir entwickeln lieber Eigenes in entsprechenden Nischen und bieten das an. Allerdings stellen wir den Kunden auch sehr ausführlich dar, warum unsere Produkte diesen Preis haben. Ich denke, daran hapert es bei vielen Unternehmen. Chris D.
Chris D. schrieb: > Allerdings stellen wir den Kunden auch sehr ausführlich dar, *warum* > unsere Produkte diesen Preis haben. > > Ich denke, daran hapert es bei vielen Unternehmen. Ja, das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Das gilt auch nicht nur für fertige Produkte, das gilt genauso auch für kundenspezifische Entwicklungen.
> Droht damit das eventuell Köpfe rollen usw. ja, wird kommen. > Habt ihr sowas auch schon erlebt? ja, die Firma existiert heute nicht mehr. > Falls möglich möchte ich meinen Job behalten obwohl ich schon mit dem > Gedanken spiele mich nach etwas anderem umzuschauen... einen Reservefallschirm würde ich mir schon mal schon besorgen für alle Fälle.
Danke erstmal fuer die vielen Antworten... Heute hatten wir noch mal grosses Meeting und es hat sich einiges relativiert... ja es laeuft zur Zeit sehr bescheiden und es betrifft alle Abteilungen... Ich arbeite zur Zeit in der Taxi Abteilung und man muss sagen das einiges schief gelaufen ist. Das Projekt startete vor ca. 6 Monaten und ich bin seit ca. 2 Monaten mit dabei... Es fing damit an das wir fuer eine Lieferung von 450 Systemen zeitlich keinen Fertiger mehr finden konnten und wir somit gezwungen waren die Systeme selber zusammen zu bauen. Es wurden Spezifikationen nicht richtig gelesen. Ein Hauptlieferant kommt aus China und dieser musste seine Software unseren Wuenschen anpassen. Dies stellt sich nun als sehr viel schwieriger herraus als gedacht. Na ja, es sind einfach eine Menge Dinge falsch gelaufen... Lange Rede kurzer Sinn. Chefchen hat sich gefangen aber eben auch gesagt falls das alles nicht in kurzer Zeit besser wird sieht es schwarz... Na mal sehen wie wir das rumreissen...
@Daniel1976d: Mach Dir nix draus, bald wird Sommer... PS: Im No2012 hab ich, wieder auf diesem Kontinent zu verweilen. Da trifft der Mondschatten mal wieder die Erde...
>...und fängt auf einmal an rumzubrüllen..
unbeding mit der Handycam aufnehmen für die nächste Weihnachtsfeier :)
Daniel Duesentrieb schrieb: > Jedenfalls geht ihm das > alles nicht schnell genug usw und fängt auf einmal an rumzubrüllen.. > Droht damit das eventuell Köpfe rollen usw. Uncool ist das. Aber es ist seine Welt, und Du lebst nur darin. Nimms einfach nicht persönlich.
Alles zureuck... Heute sind unser Projektkoordinator und ein Techniker entlassen worden... Ich glaube ich sollte mich mal so langsam nach einem neuen Job umsehen...
Daniel Duesentrieb schrieb: > Ich glaube ich sollte mich mal so langsam nach einem > neuen Job umsehen... Ja, vor allem, wenn absehbar ist, dass es nicht mehr zu retten ist - oder hast du den Eindruck, dass sich die Situation bessert, wenn die zwei weg sind?
Verbessern? Nein ueberhaupt nicht... Der Projektkoordinator war nur zu 35% ausgelastet. Das kann ich ja noch irgendwie verstehen aber der Techniker hat uns viel Arbeit abgenommen. Er hat viel getestet (auch Abends und am Wochenende) und mit einem Softwarezulieferer aus China kommuniziert. Ich muss jedoch zugeben das er einen Fehler gemacht hat. Er hat vergessen eine relativ wichtige Funktion "Sommerzeit/Winterzeitumstellung" zu testen. Besonders aergerlich ist das diese Funktion nicht ueber eine einfach zugaengliche Schnittstelle programmiert werden kann. Das heisst jemand muss nach Neuseeland fliegen, Taxis ins Depot kommen lassen, DVRs ausbauen, schon vorbereitete DVRs einbauen und alle ausgebauten DVRs abends im Hotel oeffnen und umprogrammieren. Und am naechsten Tag die gleiche Prozedur. Sind 3 verschiedene Standorte und ca. 450 Fahrzeuge. Wahrscheinlich werd ich das jetzt machen duerfen... Zu seiner Verteidigung muss ich jedoch sagen das er eben nur ein Techniker ist und eigentlich ueberhaupt keine Ahnung von systematischen Softwaretesten hat. Ich bin zwar Ing. aber habe von Software testen auch keine Ahnung... Gibt ja nocht nicht mal eine niedergeschriebene Anleitung was alles zu testen ist... Wirklich ein toller Start ins Wochenende... Ach so, ich sollte vieleicht noch anmerken das ich in Australien lebe und arbeite...
> Der Projektkoordinator war nur zu > 35% ausgelastet. Das kann ich ja noch irgendwie verstehen Ich nicht. Zu einem Projekt gehört nun mal auch eine "gescheite" Qualitäts-Sicherung. Das ist durchaus auch ein Teil der Aufgabe eines Projekt-Koordinators (wenns nicht dedizierte einzelne Personen für die QS gibt) Wenn dem Projektkkordinator langweilig geworden ist mit 35%, dann hätte er auch dem Techniker entwas vond er China-Kommunikation abnehmen könenn .... Zu einer richtigen Produktentwicklung gehört auch, sich mal vorzustellen, wie es wäre, wenn das Produkt im Einsatz ist, und auch mal ein paar Grenzsituationen betrachtet werden (Bordspannungs-Probleme, Zeitzonen, Temperaturgrenzwerte etc), und zwar sowohl aus dem Blickwinkel von Software wie auch von Hardware. > Besonders aergerlich ist das diese Funktion nicht ueber eine > einfach zugaengliche Schnittstelle programmiert werden kann. ungeschicktes Design? Das nächste Update kommt bestimmt, und dann werden wieder 450 Autos auf einen Haufen gekarrt ....
> Alles zureuck... Heute sind unser Projektkoordinator und ein Techniker > entlassen worden... siehst Du, meine Prognose war richtig. > Ich glaube ich sollte mich mal so langsam nach einem neuen Job umsehen... ein Reservefallschirm ist niemals schlecht, sonst kann die Landung sehr unsanft werden.
Hi, Daniel, > ... Heute sind unser Projektkoordinator und ein Techniker > entlassen worden... Der Projektkoordinator wohl zu Recht, wenn er tatsächlich verantwortlich war für den Gesamterfolg des Vorhabens. Dann wäre es seine Aufgabe gewesen, die von Dir beschriebenen Risiken früh zu erkennen, selber abzustellen - oder ein Brüllgespräch zu führen nach dem Motto: "Entweder gebt ihr mir, was ich brauche, um euren Auftrag wie beauftragt auszuführen, oder wir nehmen zu Protokoll, worin der Auftrag gefährdet ist." Die Wortwahl "Projekt-koordinator" lässt mich vermuten, dass er diese Verantwortung gar nicht hatte, sondern ein anderer, und er als Kümmerer und Sündenbock eingestellt wurde. Ciao Wolfgang Horn
>Das heisst jemand muss nach Neuseeland fliegen,..
Dienstreise nach very down under...?
Ein Traum ;-)
Sorry haette vieleicht sagen sollen das es noch einen Projektmanager gibt... der Projektkoordinator an sich hat nur ToDo Listen gefuehrt, wer welche Aufgabe erledigt, Termine nachgehalten usw. Die technische Verantwortung liegt beim Projektmanager... Vieleicht ein paar Worte zum Projekt selber... es handelt sich um ein Taxi Kamerasystem welches moegliche Uebeltaeter ueberfuehren soll... Gestartet hat es vor ca. 6 Monaten. Es gibt einen Projektmanager, einen Hardware Ingenieur, einen Mechanik Ingenieur, einen Projektkoordinator und einen Techniker. Wobei Projektkoordinator und Techniker nun ausfallen. Ich (HW) bin seit ca. 2 Monaten dabei... Bestandteil sind zwei oder vier Kameras mit IR LEDs, ein digitaler Videorekorder (DVR), ein Notfallknopf mit Knopf und LED, ein GPS Empfaenger und entsprechende Kabel. Der GPS Empfaenger kommt von Firma 1 der Rest (Hardware, Firmware und Software) kommt von Firma 2. Die Kameras haben ein von uns entwickeltes Gehaeuse. Die Anforderugen an das System sind von den einzelnen Staaten festgelegt. Fangen wir mit den Dingen die funktionieren an. Der GPS Empfaenger... und das war es schon. Der Hersteller des DVR hat Probleme mit der Firmware, er behebt ein Problem und reisst woanders ein neues auf... Es scheint, das er grosse Probleme bei der Versionskontrolle hat. Schon oefters vorgekommen das er aus Versehen die Firmware eines anderen Kunden gesendet hat... Fuer die Software (um die Videos abzuspielen) gilt aehnliches. Die Hardware... es wurde schlichtweg vergessen was passiert wenn der Wagen getartet wird sprich Zusammenbruch der Betriebsspannung... wenn der DVR gerade dann auf die SD Karte schreibt passieren schon mal wirklich seltsame Sachen... Die Verbindung DVR / Panikknopf benutzt eine Eindrahtkommunikation mit 3.3V und das Kabel ist ca. 5m lang... und das im Automotivbereich. Getestet, speziell EMV, wurde eben mal getestet so dass es passt. Es wurde nur bei einem Operationsmodus getestet. Power down, Sleep Modus usw wurde einfach vergessen... Z.B lassen sich gewisse Fahrzeuge (Toyota Prius) seit dem Einbau des Systems nicht mehr ferngesteuert oeffnen. Lange Rede kurzer Sinn... ich denke das Projekt ist mit den Resourcen viel zu kurz angesetzt. Die Komplexitaet ist viel hoeher als erwartet und auch die Risiken bezueglich unseres Hauptlieferanten total falsch eingeschaetzt. Wenn der Lieferant ein neue Firmware sendet muessen wir alle Funktionen unter aller erdenklichen Vorraussetzungen und Bedingungen testen... eine Aufgabe die der Lieferant machen sollte wie ich finde... So Leute ich versuch jetzt zu schlafen, hab auch schon das ein der andere Bier auf... Trotzdem Danke an alle und alles Gute
Daniel Duesentrieb schrieb: > Der Hersteller des DVR hat Probleme mit der Firmware, er behebt ein > Problem und reisst woanders ein neues auf... Es scheint, das er grosse > Probleme bei der Versionskontrolle hat. Schon oefters vorgekommen das er > aus Versehen die Firmware eines anderen Kunden gesendet hat... Fuer die > Software (um die Videos abzuspielen) gilt aehnliches. > Die Hardware... es wurde schlichtweg vergessen was passiert wenn der > Wagen getartet wird sprich Zusammenbruch der Betriebsspannung... wenn > der DVR gerade dann auf die SD Karte schreibt passieren schon mal > wirklich seltsame Sachen... Die Verbindung DVR / Panikknopf benutzt eine > Eindrahtkommunikation mit 3.3V und das Kabel ist ca. 5m lang... und das > im Automotivbereich. > Getestet, speziell EMV, wurde eben mal getestet so dass es passt. Es > wurde nur bei einem Operationsmodus getestet. Power down, Sleep Modus > usw wurde einfach vergessen... Z.B lassen sich gewisse Fahrzeuge (Toyota > Prius) seit dem Einbau des Systems nicht mehr ferngesteuert oeffnen. Also mal ehrlich, da sind viele Bastelprojekte professioneller. Sieh zu, dass Du da wegkommst!
Daniel Duesentrieb schrieb: > Gestartet hat es vor ca. 6 Monaten. Wie ging eigentlich das Projekt davor aus, also das hier: Beitrag "System Fehlersuche (Hardware oder Software)" ?
Hi, Daniel, Danke für die plastische Schilderung. Meine Folgerung: 1. Ingenieur- und QM-kenntnisse wären auch im Einkauf hilfreich. 2. Wenn der Personaler meint, er könne Kosten sparen, indem er ein Entwicklerteam aus den billigsten Zeitarbeitskräften zusammen setzt, dann explodiert die nie eröffnete Kostenststelle "Qualitätskosten". Weil selbst ein Team aus Supermännern auf Zeit sich erst mal zusammen rappeln und in seiner Branche die Erfahrungen sammeln muss zur Unterscheidung der billigen Anbieter von Talmi und der für Massivgold. 3. Es gibt beliebig viele Arten, das Kapital der Investoren zu vernichten. Für recht groß halte ich die Wahrscheinlichkeit, die Geschäftsführung habe deutlich mehr kaufmännische Kompetenzen als fachliche. Ciao Wolfgang Horn
> Lange Rede kurzer Sinn... ich denke das Projekt ist mit den Resourcen > viel zu kurz angesetzt. Die Komplexitaet ist viel hoeher als erwartet > und auch die Risiken bezueglich unseres Hauptlieferanten total falsch > eingeschaetzt. Wenn der Lieferant ein neue Firmware sendet muessen wir > alle Funktionen unter aller erdenklichen Vorraussetzungen und > Bedingungen testen... eine Aufgabe die der Lieferant machen sollte wie > ich finde... ich würde anderswo mal Kontakte herstellen und ggf. die Firma wechseln, denn auf Dauer fällt diese Fehlplanung auf Dich zurück. Du kannst ja noch so gut sein, aber das ist eine unmögliche Aufgabe. Vielleicht auch mal oben gesagtes beim Chef offen ansprechen ... das kann dann natürlich die sofortige Kündigung zur Folge haben. Na ja, als Hardwareentwickler mit Berufserfahrung wird es wohl zum jetzigen Zeitpunkt nicht ganz so schlimm kommen ... kritisch ist die Situation - das ist auch meine Einschätzung. Viel Glück.
Danke erstmal fuer die vielen Tips... leider sieht die Situation fuer E-Tech hier in Melbourne nicht wirklich rosig aus. Ich schau mich schon seit ein paar Wochen um. Muss mal sehen ob ich ein paar alte Kontakte triggern kann. Ich habe mal geschaut... jedes Projekt das wir durchgefuehrt haben steht hier mehr oder weniger in mikrocontroller.net. Und alle hadern mit Fachkompetenz und Management. Ach ja, der Bericht "System Fehlersuche (Hardware oder Software)"... Habe einen Test (IO Karte und LabView) entwickelt der den Bus simuliert und das Ganze 24/7 laufen lassen und siehe da unter gewissen Bedingungen konnten wir den Fehler rekonstruieren... es war zum Teil die Software. Dann bin ich einfach mit etlichen Bussen als einfacher Fahrgast mitgefahren... Fehlbedienung, der Fahrer oeffnet tatsaechlich die Tuer waehrend er in die Bushaltestelle faehrt. Was er natuerlich nicht darf. Dann nochmals Fehlbedinung im Depot. Die Reperaturmannschaften fahren mit offener Tuer. Und als letztes zu wenig Druck im Pneumatiksystem. Der Zustand der Tueren werden durch Druckschalter eingelesen und oft ist der Druck zu gering. Die Tuer schliesst, aber der Schalter loest nicht aus oder eben viel zu spaet... In einem neueren Projekt werden nun Reed Schalter am Pneumatikzylinder verwendet...
Daniel, in Deutschland herrscht der Ingenieurmangel und Du schlägst Dich (freiwillig?) in Australien mit solchen halbgaren Projekten herum? Warum? Keine Frau?
Hi, Gastino, > Daniel, in Deutschland herrscht der Ingenieurmangel und Du schlägst Dich > (freiwillig?) in Australien mit solchen halbgaren Projekten herum? Daniels Probleme kommen überall da vor, wo irgend jemand entscheidet "seien sie nicht immer so pessimistisch, Herr Kollege, das wird schon gehen!" Ciao Wolfgang Horn
Danke der Nachfrage... gluecklich verheiratet mit dreijaehrigen Kind. Ehrlich Australien ist schon schoen und Kinder kann man hier wirklich toll grossziehen... Beruflich waere ich wahrscheinlich besser in Deutschland aufgehoben da es in 75% der australischen Firmen heisst "Don't worry...". Was soviel heisst man soll nicht so viel gruebeln / zweifeln schwarz malen pessimistisch sein... Meine Erfahrung aber sagt das was schief gehen kann wird auch schief gehen... wenn nicht heute dann garantiert morgen. Da ich hier bleiben moechte gibt es nur die Moeglichkeit in eine MNC zu wechseln... gibt ja hier Bosch, Holden, Toyota, FuturisAutomotive oder ein paar Contract Manufacturer mit Entwicklungsabteilungen... aber hier bleiben ist keine Option. Geruechte sagen das in der Softwareabteilung auch Koepfe rollen sollen...
@ Daniel Duesentrieb (daniel1976d) >Da ich hier bleiben moechte gibt es nur die Moeglichkeit in eine MNC zu >wechseln... gibt ja hier Bosch, Holden, Toyota, FuturisAutomotive oder >ein paar Contract Manufacturer mit Entwicklungsabteilungen... Mch das, klingt doch nach einigen Möglichkeiten. Dont't worry ;-) >aber hier >bleiben ist keine Option. Geruechte sagen das in der Softwareabteilung >auch Koepfe rollen sollen... Klares Zeichen von Versagen der Führungshierachie. Die ersten Bauernopfer (der Techniker und der Projektkoordinator) sind ja schon über die Klinge gesprungen. Menschen machen Fehler, Techniker als auch Ingenieure. Aber eine SOLIDE Hierachie mit Qualitätsmanagemetn kann die meisten abfangen, dan wäre auch das Problem mit dem Ausbau und Update erspart geblieben. Rumbrüllen und Köpfe rollen lassen ist nur ein Zeichen der Planlosigkeit, aka Aktionismus. http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionismus MfG Falk
>Rumbrüllen und Köpfe rollen lassen ist nur ein Zeichen der Planlosigkeit, >aka
Aktionismus.
Und gewöhnlich triffts die Falschen. War hier auch so.
Wenn man vorher sagt, das das so nicht geht, kommt man eine
"geklatscht".
Tritt danach genau das ein, was man vorausgesagt hatte, muss man das
noch begründen. Sagt man dann aber, weil man das und das tun SOLLTE,
Anweisung trotz Bedenken hatte etc. Will das wieder keiner hören...
"Fehlbedienung, der Fahrer oeffnet tatsaechlich die Tuer waehrend er in die Bushaltestelle faehrt. Was er natuerlich nicht darf. Dann nochmals Fehlbedinung im Depot. Die Reperaturmannschaften fahren mit offener Tuer." Mit sowas muss man aber immer rechnen... Menschen machen in den seltensten Fällen das, was sie sollen. Man tappt als Entwickler immer wieder in Fallen. Eine ganz triviale ist z.B. bei einem Tastenfeld, dass man als Entwickler kaum auf die Idee kommt, mehrere Tasten gleichzeitig zu drücken, wenn das nicht per Software vorgesehen ist.... Kinder sind da manchmal ideale "Prüfstände" ;-) Ansonsten wünsche ich Daniel Duesentrieb alles Gute... hoffentlich klappts
Ich glaub ich bin im Irrenhaus... Heute haben mein Vorgesetzter und unser GF nochmal ein Meeting gehabt. Dachte schon jetzt bin ich dran ... Weit gefehlt, er hat meinem Chef eroeffnet das er zwei Projekte an Land gezogen hat. Ein Projekt soll der andere HW Entwickler machen und das andere Projekt soll ich bekommen... Ich dreh echt am Rad... Was geht in den Koepfen wohl vor? Gruesse
> und das andere Projekt soll ich bekommen...
mach hier im Board ein neues Wiki zu deinem neuen Projekt auf, und lass
dir von der MC-Community dein Projekt pampern ...
Daniel Duesentrieb schrieb: > Ein Projekt soll der > andere HW Entwickler machen und das andere Projekt soll ich bekommen... > Ich dreh echt am Rad... Was geht in den Koepfen wohl vor? Die haben jetzt im Meeting wohl gefunden, daß man den Zugpferden so viel Dampf unter den Hintern machen muß, daß sie kaum die Kurve noch kriegen, aber im Schnitt wohl mehr geleistet wird. Vermutlich geistert denen besonders die 35%-Auslastung des gefeuerten Projektierers im Kopf herum. Was ich übrigens so gar nicht kapiere, wie man einen mit 35% Auslastung herum schleppt, den man nicht mit anderen wichtigen Aufgaben betrauen kann. Z.B. den Softwaretests.
Daniel Duesentrieb schrieb: > Meine Erfahrung aber > sagt das was schief gehen kann wird auch schief gehen A.k.a. Murphys Gesetz.
Jetzt hat es mich getroffen... Wir fummeln schon seit recht langer Zeit an zwei relativ kleinen Projekten rum.... wir schlagen vor, bauen Prototype, Kunde mit irgendetwas nicht glücklich... Der kunde hat ingenieurtechnisch immer irgenwelche bedenken... Dazwischen noch Projektmanagement welches auch noch langsam ist.. Lange Rede kurzer Sinn... Er hat mir gesagt wenn die Dinge nicht bis Ende der Woche fertig sind brauch im am Montag nicht wiederkommen..
Daniel Duesentrieb schrieb: > Jetzt hat es mich getroffen... Wir fummeln schon seit recht langer Zeit > an zwei relativ kleinen Projekten rum.... wir schlagen vor, bauen > Prototype, Kunde mit irgendetwas nicht glücklich... Der kunde hat > ingenieurtechnisch immer irgenwelche bedenken... Dazwischen noch > Projektmanagement welches auch noch langsam ist.. > Lange Rede kurzer Sinn... Er hat mir gesagt wenn die Dinge nicht bis > Ende der Woche fertig sind brauch im am Montag nicht wiederkommen.. So einen ähnlichen Kunden hatte ich auch mal. Hat ständig gemeint das es nicht so ok sei. Wie er es haben möchte könne er aber auch nicht sagen. Wollte warscheinlich Firmware und Schaltung für lau. Als wir uns dann auf eine 10er Serie geeinigt hatten, kam das Zeug postwendend von seinem Bos zurück. Seither mach ich für die Firma nix mehr. War aber in den Anfängen. Heute ist man schlauer. Zum Glück hab ich damals die Source nicht rausgegeben, sondern nur eine HEX-Datei mit "Demofunktion" (100x Einschalten und dann geht nix mehr). Als ich dann von einem Produzenten kontakltiert wurde, das ich doch mal die Firmware überarbeiten solle, wusste ich was los war. Denen ist reihenweise die Hardware ausgestiegen. Klar, die haben die unbezahlte Demo-Hex mit der unbezahlten Schaltung fertigen lassen (was mein Part gewesen wäre weil ich damit Geld verdienen wollte), und nicht im Dauerbetrieb getestet.
Hi, Alex, > So einen ähnlichen Kunden hatte ich auch mal. Hat ständig gemeint das es > nicht so ok sei. Wie er es haben möchte könne er aber auch nicht sagen. > Wollte warscheinlich Firmware und Schaltung für lau. Das ist nicht die Schuld des Kunden! Sondern gewöhnlich wurde da mit Lastenheft und Pflichtenheft geschlampt. Das Qualitätsmanagement hat wohl auch versagt. Sondern: 1. Die Angebotsanfrage des Kunden ist das erste Lastenheft, vielleicht der Art "Ich will ein Perpetuum mobile!". 2. Euer Angebot enthält das Lastenheft, vielleicht der Art: "Hocheffizienter Sparmotor mit Spitzenleistung... Benzinverbrauch... gemessen auf Motorteststand bei ... Umdrehungen/min..." Wenn Ihr das technisch beste Angebot macht zum wettbewerbsfähigen Preis und Euer Kunde unterschrieben hat, dann braucht Ihr ihm die Einhaltung der Pflichtenheftwerte nur vormessen, und schon könnt Ihr seine Zahlung einklagen. Natürlich lernt der Kunde im Projekt mit, ändert manche Forderung oder stellt zusätzliche. Wunderbar, das nennt man Auftragsmehrung mit Nachtragsangebot und Erweiterungsvertrag. "Optimierung der Kernprozesse" ist kein Audruck zum Fürchten, sondern immer wieder mal notwendig. Vielleicht könnte die Aufgabe Qualitätsmanagementbeauftragter für Dich interessant sein. Ciao Wolfgang Horn
Für solche Fälle ist so eine Zeitbombe eine coole Sache. Ist zwar für ein Hacker nicht so schwer zu finden, aber es kostet eben auch Zeit und Geld, das dann wieder herauszufischen. Für Leute, die alles für lau haben wollen, ist das eine richtige Hürde... Rosa
Daniel Duesentrieb schrieb: > Jetzt hat es mich getroffen... Wir fummeln schon seit recht langer Zeit > an zwei relativ kleinen Projekten rum.... wir schlagen vor, bauen > Prototype, Kunde mit irgendetwas nicht glücklich... Der kunde hat > ingenieurtechnisch immer irgenwelche bedenken... Dazwischen noch > Projektmanagement welches auch noch langsam ist.. > Lange Rede kurzer Sinn... Er hat mir gesagt wenn die Dinge nicht bis > Ende der Woche fertig sind brauch im am Montag nicht wiederkommen.. Hat das dein Chef oder der Kunde gesagt? Ersteres wäre ja in Australien möglich und für dich äußerst besch***en. Ansonsten mal eine Frage, ich finde es komisch dass dein Chef rumbrüllt, laut Aussagen eines Bekannten ist das Rumbrüllen in Ländern wie den USA, Kanada, Australien usw (also Länder mit geringem Kündigungsschutz) eigentlich total unüblich. Jeder angebrüllte Angestellte dort weiß, wenn der mich anbrüllende Chef einen Besseren kriegen könnte, wäre ich schon weg. Ist das jetzt nur wegen der Stress-Situation, oder wie?
Wolfgang Horn schrieb: > Natürlich lernt der Kunde im Projekt mit, ändert manche Forderung oder > stellt zusätzliche. Wunderbar, das nennt man Auftragsmehrung mit > Nachtragsangebot und Erweiterungsvertrag. Mit dem Kunden zusammen im Vorfeld die Spezifikationen erstellen, ein Lastenheft rund gehen lassen, dann daraus ein erstes Pflichtenheft erstellen, solche Arbeitsweise ist auf jeden Fall elementar für alle Parteien wichtig. Ändert sich eine Spezifikation auf Kundenwunsch, dann wird das Pflichtenheft geupdatet, und in Versionsnummern durchnumeriert. Da kann im Nachhinein niemand mehr kommen, und was anderes behaupten oder wollen. Da in dieser Richtung scheint beim Daniel einiges schief gelaufen zu sein. Er berichtete ja schon mal über die unzulänglichen Softwaretests. Spezifikationen, Kundenverträge, Pflichtenheft, diese Dinge lernte ich ausführlich in meinem ersten Job. Und es war gut so. Auch wenn es bürokratischer Aufwand für mich war. Allerdings bin ich anfangs auch schon mal Kleinigkeiten aufgelaufen, wo der Kunde ganz pragmatisch Änderungswünsche hatte. Bekam Ärger mit meinem Projektleiter. Das weiß man dann für kommende Fälle. Und zwar waren die Änderungen jeweils so gravierend, daß sie mal 3 Wochen Zusatzaufwand nur in der Software machten. Das muß man dem Kunden dann auch alles gleich in Rechnung stellen, das Angebot ändern. Damit er Bescheid weiß. Aber den Projektingenieuren zu sagen, sie brauchen Montag nicht mehr zu kommen, wenn es nicht fluppt, das ist schon echt der Hammer.
Sorry habe das falsch geschrieben und muss das richtig stellen... Das hat er mir letzte Woche durch meinen Chef mitteilen lassen... Habe dann fuer Projekt 1 einen neuen Vorschlag aus dem Aermel geschuettelt (Donnerstag). Seit Freitag sitze ich aber an Projekt 2 (Beitrag "Phantom Noise"). Wahrscheinlich hat Projekt 1 ihn etwas versoehnlich gestimmt denn ich habe heute (Montag) ueberlebt... obwohl ich ihm Projekt 2 noch schuldig bin. Habe aber schon eine Idee wie ich vorgehe... Leider ist die Jobsituation im Bereich Elektronik in Melbourne nicht gerade rosig... ansonnsten waere ich schon weg. Ich meine selber wenn ich alles diese Woche fertig kriege (soweit ich darf)... was passiert naechste Woche, oder die Woche danach...
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ändert sich eine Spezifikation auf Kundenwunsch, dann > wird das Pflichtenheft geupdatet, und in Versionsnummern durchnumeriert. > Da kann im Nachhinein niemand mehr kommen, und was anderes behaupten > oder wollen. Kann man machen - muss man vielleicht auch - ich hab so mal in einem Projekt jede Woche ein neues PH erstellt und rumgeschickt - das war dann inklusive der Begründungen der Änderungen 2/3 meiner Arbeit als PL. Das musste gemacht werden weil CB den Termin für die Nullserie um 3 Monate vorverlegt hat. Es ging dennoch nicht schneller, aber man konnte nachvollziehen was (oder wer) Woche für Woche dafür verantwortlich war. Der Kunde konnte so erkennen das die Projektverzögerungen von seinen Entscheidern und den uns diktierten Zulieferern verursacht wurden. Und er uns auch noch verzögert hat durch - diese Vorschrift.
Wie ich schon schrieb, war das ganze bei mir am Anfang. Heute mach ich sowas auch komplett anderst. Nur ich denke der Kunde wollte seinen Vorteil ziehen. Wie gesagt, Geld hab ich keines gesehen, ausser für einen einzigen Prototypen, der exakt den geforderten Spezifikationen endsprach. Alles andere waren wünsche von ihm, die er bei jedem weiteren Prototypen erweiterte, anstatt von vorn herein klarzustellen. Naja, damals war ich halt naiv. Aber nicht naiv genug (Zeitbombe wars wirklich, denn danach stand die Produktion..)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.