Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dimensionierung von Drosselspulen für PWM-Dimmer


von Jan (Gast)


Lesenswert?

Hallo an alle,


vor einiger Zeit habe ich mein erstes Projekt im Bereich PWM-Dimmung 
realisiert und musste bei Inbetriebnahme der Schaltung feststellen, dass 
ich wohl zu blauäugig an die Sache gegangen bin :-o

Konkret habe ich ziemliche EMV-Probleme, was ja eigentlich auch bei 
einer oberwellenreichen Rechteckfunktion nicht sehr verwunderlich ist.
Nun möchte ich zur Entstörung eine Drosselspule einsetzen, nur weiß ich 
nicht, ob ich hierzu eine "normale" oder eine stromkompensierte Spule 
einsetzen soll oder beides?

Ich habe schon etwas gegoogelt und raus gefunden, dass eine Anstiegszeit 
des Stroms von 200us wohl recht akzeptabel sein sollte.
Daraus folgt bei 20V und einem Strom von 10A:

L= U*s / I = 400uH

Kann man die Sache so angehen? Oder ist die richtige Vorgehensweiße hier 
ein komplettes LC-Netzwerk?

Konkret handelt es sich um die Schaltung in diesem Threat:

Beitrag "Pfeiffen auf Lautsprechern durch PWM-Dimmung"

Vielen Dank schonmal!

Gruß Jan

von Fralla (Gast)


Lesenswert?

>Konkret habe ich ziemliche EMV-Probleme
Welche?
Diffrential Mode?
Common Mode?
Conducted, Radiated?

Da die PWM eine bestiimt differential Mode Störung verursacht, macht 
eine kompensierte Drossel keinen Sinn (zu bekämpfen der differential 
Mode, also Oberwellen der PWM störungen).


>Oder ist die richtige Vorgehensweiße hier ein komplettes LC-Netzwerk?
wird wohl so werden.

Eine Drossel "alleine" lassen ist immer gefährlich. Vl kommt eine Diode 
hinzu und dann hätten wir einen Buck.

Aber sag mal mehr zum Thema: PWM-Dimmung? beschreiben!
Was wird wie gedimmt?
Schaltung?
Strom?
Spannung?
Frequenz? 2,5kHz?

MFG Fralla

von Jan (Gast)


Lesenswert?

Wow, danke für die schnelle Antwort!


Ja eine Diode in Sperrrichtung parallel zur Spule wäre sicher sinnvoll 
:)

Den Schaltplan findest du in den von mir angehängtem Link. Wollte nicht, 
dass es zu unübersichtlich wird, daher der hinweis auf das bereits 
existierende Thema, aber hier nochmal kurz zusammengefasst:

Frequenz momentan bei ca 32Hz, gedimmt werden 2 21W Glühbirnen an einem 
12V KFZ-Bordnetz.
EMV-Probleme insofern, dass ein Brummen auf den Lautsprechern des Radios 
hörbar ist und das Blinkrelais bei Erhöhung des Duty-Cycles spinnt


Gruß Jan

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Ich habe schon etwas gegoogelt und raus gefunden,
> dass eine Anstiegszeit des Stroms von 200us wohl
> recht akzeptabel sein sollte.
> Daraus folgt bei 20V und einem Strom von 10A:
> L= U*s / I = 400uH

Im Prinzip geht es um die Frequenz deiner Störungen
der A/us Stromansteigszeit.
Bei 20V ist die bei gleicher Spule 10 mal niedriger
als bei 230V, du könntest also eine kleine Spule
nehmen. Natürlich ist umgekehrt eine grössere Spule
besser weil sie niedrigere Freqeunzen bereits stärker
dämpft, sie wäre auch für 230V besser, man hört aber
meist auf, "wenn es reicht" (EMV-Test) oder wenn
"der Platz nicht mehr da ist".

von Jan (Gast)


Lesenswert?

Ok je größer die Induktivität, desto niedriger die Grenzfrequenz.

Ich würde die Schaltfrequenz von jetzt ca 34 Hz auf 4.8kHz setzen  und 
in die Zuleitung zum Dimmer ein LC-Filter setzen mit einer Grenzfrequenz 
von 1/10 der Schaltfrequenz, ist das der richtige Ansatz?

Sollten dann die Störungen immernoch nicht weg sein, vielleicht an den 
Ausgang des Dimmers auch noch ein LC-Netzwerk bzw mit einer Diode einen 
Buck-Converter daraus machen?


Gruß Jan

von Hans M. (hansilein)


Lesenswert?

Fahr die Frequenz so hoch es geht und bau dann die größte Spule ein, die 
Du auftreiben kannst und die den Strom verträgt. Als LC.
Besser wäre natürlich nachmessen.

von Fralla (Gast)


Lesenswert?

Und direkt vor den Schalter einen Kondenstor, um den Wert zu nennen 
müsste man den Strom wissen. Vor den Kondensator eine Drossel. Die 
Resonanzfrequenz dieses LC-Filters muss natürlich je nach dämpfung unter 
der PWM-Frequenz liegen. (also hohe Frequenz recht hilfreich, 34Hz ist 
total unpassend, mach mal 25kHz) Wie weit darunter entscheidet die 
gewünschte Dämpfung. Das ganze ist natürlich schwingfähig, je nach Güte 
der Bauteile, vl etwas DC-Abgekoppelte Paralleldämpfung und gut ist.

MFG

von gaast (Gast)


Lesenswert?

Jan schrieb:
> Ich würde die Schaltfrequenz von jetzt ca 34 Hz auf 4.8kHz setzen

Mitten im hörbaren Bereich, yay.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.