Hallo, ich möchte euch kurz mein kürzlich fertiggestelltes Projekt vorstellen: Impulsgeber für Tochteruhren Ziel des Projektes: Ich habe eine alte Bahnhofsuhr in die Hände bekommen. Nach kurzem nachlesen hat sich herausgestellt, dass man um eine derartige Uhr zu betreiben jede Minute ein Polwechselndes signal von 24V benötigt. Das galt es nachzubauen. Im Bahnhof erledigt dies eine Zentrale Mutteruhr die dann alle anderen Uhren versorgt. Außerdem war dieses Projekt mein erstes richtiges Microcontroller-Projekt. Davor habe ich nur mit LEDs und Tastern gespielt. Gleichzeitig habe ich mit diesem Projekt mein erstes eigenes Platinenlayout mit Eagle entworfen, von daher wird es auch bei weitem nicht perfekt sein, aber es funktioniert. Schaltungsbeschreibung: Die Schaltung besteht generell aus folgenden Modulen: 1. Netzeil für Microcontroller 2. Microcontroller 3. Stepup Converter 4. H-Brücke 1. Netzteil für Microcontroller Ganz klassisch einfach ein lm7805 2. Microcontroller Der Controller muss ja nicht viel tun, ausser die Zeit nehmen und alle Minute mal 2 Pins auf high setzen. Daher habe ich einfach einen Attiny2313 gewählt, zumal der eh noch daheim rumgeflogen ist. 3. Stepup Converter Da die Uhr 24V verlangt, ich die Schaltung aber für 12V ausgelegt habe (um später noch die Wahl zu haben, ob Batteriebetrieb oder Netzspeisung), musste ich mir was einfallen lassen. Erste Ideen mit einer NE555 Ladungspumpe hab ich wieder verworfen, da diese wahrscheinlich den nötigen Strom nicht geliefert hätte und den Schaltungsaufwand enorm erhöht. Daher fiel die Wahl auf einen DC DC Wandler von Reichelt, der zwar mit gut 4 € zu buche schlägt, aber das war’s mir wert. 4. H-Brücke Nach kurzem Überlegen kam ich auf die Idee für den Polwechsel einfach eine H-Brücke zu nehmen wie sie üblich ist um Gleichstrommotoren in beide Richtung drehen zu lassen. Als Transistoren habe ich einfach die Standard BC557 genommen, weil die Uhr nicht sonderlich viel Strom zieht. Etwas größere schaden aber sicherlich auch nicht. Die vier dioden sind nur zur Ableitung der Induktionsspannungen, die bei Motoren (und die Uhr ist ja quasi nix anderes als ein Schrittmotor) ja zwangsläufig auftreten können. Das uC Programm habe ich in Bascom geschrieben. Es ist eigentlich nur ein Timer der alle Sekunde im Interrupt ne Variable hochzählt, naja und alle 60 Sekunden steuert der Controller die Brücke für 2 Sekunden an. Anmerkungen: Im Endeffekt werde ich die Uhr kaum mit Batterie betreiben können, da die Platine im Leerlauf schon zu viel Strom zieht (um die 30 mA). Das liegt am Step Up Converter. Man hätte noch einen Transistor setzen Können um den Wandler während den Ruhezeiten abzuschalten, daran habe ich aber leider gar nicht gedacht. In meinem Programm und auf der Platine habe ich im Nachhinein noch einen Taster angebracht der die Uhr einfach eins weiterspringen lässt, damit man die Uhr auch (Fein-)Einstellen kann. Im Anhang Eagle Dateien, der Quelltext und die Hex-Datei für den Attiny2313 mit 8Mhz Quarz. Vielleicht kann es ja jemand mal noch gebrauchen. Meint ihr es lohnt sich einen Wiki Artikel zu verfassen bzw. das hier noch etwas ausschmücken und mit Bildern versehen? Oder ist die Nachfrage sowieso zu gering? grüße
Bei ständiger Netzverbundenheit kann man – zumindest in Deutschland – mit einiger Versorgunssicherheit und Konstanz der Netzspannung rechnen. Daher hatte ich kürzlich jenes Projekt, mal ganz ohne Mikrocontroller, zusammengefrickelt: http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Haus,%20Hof%20und%20Garten/Uhren/Minutenimpuls-Zentraluhr/ Nur als Frequenzteiler ist ein Mikrocontroller Overkill; ein DCF77-Empfänger und automatische Sommer/Winterzeitumstellung wäre deutlich interessanter.
Bascom erscheint mir reiner Overkill, in ASM sind das ca 20 Zeilen ohne Kommentar. Die genaue Bezeichnung des Quarzes fehlt noch. Ein DCF Anschluss ist nicht möglich, weil die Uhr vom Rechner nicht gelesen wenrden kann, dies ist aber erforderluich, sonst kannn der Rechner nicht erkennen, ob die Uhr die richtige Zeit anzeigt.
R. Freitag schrieb: > Bascom erscheint mir reiner Overkill, in ASM sind das ca 20 Zeilen ohne > Kommentar. > > Die genaue Bezeichnung des Quarzes fehlt noch. > > Ein DCF Anschluss ist nicht möglich, weil die Uhr vom Rechner nicht > gelesen wenrden kann, dies ist aber erforderluich, sonst kannn der > Rechner nicht erkennen, ob die Uhr die richtige Zeit anzeigt. Ja da magst du recht haben, aber bisher habe ich nur mit bascom gearbeitet. ich habe aber vor mir assembler auch noch anzueignen. das quarz ist ein standartquarz von reichelt mit 8mhz; Reichelt bestellnummer: 8,0000-HC49U-S
>Ein DCF Anschluss ist nicht möglich, weil die Uhr vom Rechner nicht >gelesen wenrden kann, dies ist aber erforderluich, sonst kannn der >Rechner nicht erkennen, ob die Uhr die richtige Zeit anzeigt. Das ist nur zum Teil richtig. Die mechanischen Mutteruhren konnten die Nebenuhren wieder nachstellen. Zum Beispiel nach einem Stromausfall. Nach einer Stunde stimmten die Zeiten wieder. Leider ist das Wissen um die Einstellung einer Mutteruhr in meinem alten Betrieb mit dem Abgang eines Kollegen verlorengegangen. Mit einem Prozessor schafft man das sicher, wenn man das Prinzip kennt.
Naja, DCF-77 hat schon Sinn, denn damit kannst Du den Minutenanfang genau bestimmen und Du hast keine Drift. Die 50 Hz Netzfrequenz sind zwar langzeitstabil, weichen kurzzeitig aber schon mal um +-20 Sekunden ab. Ein anderer Tipp ist es, mit 10 MHz Taktfrequenz zu arbeiten, dafür gibts auch sehr genaue Generatoren.
>Ein anderer Tipp ist es, mit 10 MHz Taktfrequenz zu arbeiten, dafür
gibts auch sehr genaue Generatoren.
Macht wenig Sinn, denn das Wiederanfahren nach einem Stromausfall ist
nichttrivial. Dann braucht man entweder einen DCF-77 oder ein GPS. Das
Eine oder Andere kann man daher gleich zu Beginn nehmen.
Christian Berger schrieb: > Die 50 Hz Netzfrequenz sind zwar langzeitstabil, weichen kurzzeitig aber > schon mal um +-20 Sekunden ab. Das hast Du doch bestimmt schon Mal messtechnisch nachgewiesen und auch dokumentiert, stell doch mal die Messreihe hier glaubhaft dar. Ich will das einfach mal sehen, nur so aus Spass.
2s ist viel zu lang. Du kannst ne Menge Strom sparen, indem Du kürzer wirst. Ich hab leider kein Datenblatt, aber 200ms sollten dicke ausreichen. DCF77 geht natürlich auch. Einfach die Uhr auf 12.00 stellen und dann ne Taste drücken, um dem MC zu sagen, daß 12.00 angezeigt wird. Und dann stellt er mit 1Impuls/s auf die richtige Zeit. Peter
Peter Dannegger schrieb: > 2s ist viel zu lang. Du kannst ne Menge Strom sparen, indem Du kürzer > wirst. > Ich hab leider kein Datenblatt, aber 200ms sollten dicke ausreichen. > > DCF77 geht natürlich auch. Einfach die Uhr auf 12.00 stellen und dann ne > Taste drücken, um dem MC zu sagen, daß 12.00 angezeigt wird. > Und dann stellt er mit 1Impuls/s auf die richtige Zeit. > > > Peter ja das da noch Einsparpotential da ist, ist mir bewusst. die Uhr wird in nächster zeit einigen Testläufen unterzogen, in denen ich auch diese Zeit noch verkürzen werde. DCF77 werde ich vorerst nicht einbauen, da ich nicht unbedingt eine neue Platine entwerfen will (bzw. den dcf empfänger da reinfriemeln) und soo genau muss die Uhr auch nicht gehen.
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