Forum: Offtopic Kann Deutschland ohne Atomkraft auskommen?


von Nico -. (electronico)


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Es ist ja bekannt, dass Deutschland vor hat, vollständig aus der 
Atomkraft auszusteigen.

Ist das möglich, kann Deutschland komplett ohne Atomkraft auskommen, 
oder ist das eine Illusion?

Ich nenne mal 2 Beispiele: Italien und Österreich. Beide Länder sind 
bereits aus der Atomkraft ausgestiegen.
Beide Länder kaufen im großem Maße Atomstrom aus dem Ausland ein:
Italien überwiegend aus Frankreich, Österreich aus Tschechien und bis 
vor kurzem aus Deutschland.

Wird es Deutschland ähnlich machen? Wird / muss Deutschland in großem 
Maße Atomstrom aus den Nachbarländern einkaufen?


Aber ich gehe noch weiter: Wird es Deutschland gelingen, nicht nur auf 
dem Papier ohne Atomkraft auszukommen?
Wenn nur auf dem Papier eine Null rauskommt, weil Strom Import und 
Export sich im Jahresmittel ausgleichen, zählt das meiner Meinung nach 
nicht.
Kann Deutschland auch real ohne Atomstrom auskommen, selbst unter 
ungünstigen Wetterverhältnissen (wenn Wind und Solar kaum etwas 
liefert), oder wenn wegen extermer Hitze oder Kälte mehr für die 
Heizung/Klimatisierung gebraucht wird? Oder auch bei sonstigen 
Ereignissen, wo viel Strom gebraucht wird.

Wird die Grundlast in Zukunft vom Ausland (Atomstrom) über das 
europäische Verbundnetz bereit gestellt, und Deutschland wird zum 
Mittellast/Spitzenlastlieferant im europäischen Verbundnetz?
So dass am Ende eine Atomstrom-Null da steht, obwohl es in wirklichkeit 
nur eine rechnerische Null (also eine lüge) ist?

Wäre ohne das europäische Verbundnetz, wenn Deutschland komplett 
Stromautark wäre, eine Reale Gefahr von Stromknappheit oder gar 
Blackouts gegeben? Geht der deutsche Atomausstieg nur, weil es ein 
starkes europäisches Verbundnetz gibt? Oder ist der Atomausstieg real 
(nicht nur auf dem Papier) möglich?

: Gesperrt durch User
von El Patron B. (bastihh)


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Nico --- schrieb:

>
> Wird es Deutschland ähnlich machen? Wird / muss Deutschland in großem
> Maße Atomstrom aus den Nachbarländern einkaufen?


Wir kaufen jetzt schon bereits der größten Teil des benötigten Stromes 
aus Finnland.. Trotz eigener AKWs & co.

Daher: nein aus eigener Kraft; nur mit Solar/Wind wird das nichts.

von Nico -. (electronico)


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Basti Benassi schrieb:
> Wir kaufen jetzt schon bereits der größten Teil des benötigten Stromes
> aus Finnland.. Trotz eigener AKWs & co.

Dass Deutschland momentan viel Strom einkauft, ist bekannt. Es werden 
auch viele Kohlekraftwerke derzeit gebaut/erweitert.
Aber noch laufen einige Atomkraftwerke, der Ausstieg ist noch nicht 
vollzogen. Meine Frage bezieht sich auf den vollzogenen Atomausstieg.


Technisch wäre mit immensem Bauaufwand vermutlich schon ein 
tatsächlicher Ausstieg machbar (also ein echter Ausstieg, nicht nur ein 
auf dem Papier schöngerechnet)

Man müsste Wind und Solar massiv ausbauen, und massiv schnellstartfähige 
Gaskraftwerke mit großem Regelbereich bauen, BHKW massiv ausbauen (Mit 
geeigneter Fernsteuerung).
Großverbraucher müsste man stark dazu drängen, eigene Kraftwerke zu 
errichten, um die Grundlast zu reduzieren.
Dann würde es vielleicht auch praktisch (und nicht nur auf dem Papier) 
ohne Atomstrom funktionieren.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ich denke, dass der Energiebedarf sehr stark reduziert werden kann. Die 
Industrie als Großabnehmer für Strom zahlt angeblich nur 4-5 ct./kWh. 
Riesieg Werkhallen, die keine Wärmedämmung besitzen werden z. T. 
elektrisch beheizt. Prozesswärme für die Produktion wird elektrisch 
erzeugt, auch hier ist die Dämmung oft schlecht und der Prozess nicht 
optimal: Einschmelzen, Halbzeuge gießen, einlagern auslager, neu 
Einschmelzen; Abkühlwärme wird nicht genutzt. Allgemein wir viel 
produziert und weggeschmissen. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. 
Ein Computer braucht für die Herstellung 3 MWh. In Rechenzentren werden 
sie alle 2 Jahre gegen neue ersetzt. Es wird viel im Freien geheizt. 
Wegwerfbatterien brauchen in der Herstellung 1000 mal soviel Energie, 
wie drin steckt. Fast jeder fährt ein Auto, das für 4 Personen ausgelegt 
ist, weil er sonst ein kleines und ein großes kaufen müsste. >90% der 
Zeit steht das Auto nur herum, auf Parkplätzen, die unter Energieaufwand 
gebaut wurde, Fläche belegen, dadurch die Wege in einer Stadt 
verlängern. Wegwerf-Verpackungen werden z. T. aus viel dicker Pappe, 
dickem Glas Kunststoff oder sogar Stahl! (Dose) hergestellt.

Ich denke die Halbierung des Energiebedarfs ist problemlos möglich. Es 
sind hunderte Kleinigkeiten, welche den Gesamtbedarf bestimmen. 
Beleuchtung: 2 %, ... Wenn an jeder Kleinigkeit gearbeitet wird ist viel 
getan.

von (prx) A. K. (prx)


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Für wohl sämtliche Argumente für und wieder, intelligent und dämlich, 
siehe Beitrag "Im Winter werden vorraussichtlich 1000MW an Kraftwerkskapazität fehlen"

von Michael K. (charles_b)


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Stefan Helmert schrieb:

> Beleuchtung: 2 %, ... Wenn an jeder Kleinigkeit gearbeitet wird ist viel
> getan.

Viele hängen sich aber schon nen Heiligenschein um, wenn sie mal das 
Licht ausmachen... Stromsparen wird so oft auf "mal das Licht ausmachen" 
reduziert.

Klar, wo man Licht nicht braucht soll man es ausschalten. Doch 
inzwischen gibt es schon Anweisungen von Rektoren, dass man in 
Klassenzimmern nur bis 9 Uhr das Licht anhaben darf.... Da lernen die 
Leute dann im Dunklen - was das Lernen stark erschwert.

Aber Hauptsache man hat "gespart", während im Lehrerzimmer ne 
500-W-Kaffeemaschinenwarmhalteplatte stundenlang vor sich hinbrötscht...

Da muss ich 100% Licht sparen, damit insgesamt 2% herauskommt - da gibt 
es bessere Ansätze.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Wenn man folgendes toleriert geht es sicher:

Ein Wasserkraftwerk verkauft tagsüber sauberen (teuren) Wasserstrom und 
nachts wird das Wasser mit (billigem) Atomstrom wieder hochgepumpt - 
dann verkauft man tagsüber wieder Wasserstrom usw. ist reale Praxis.

Der Strom hat die schöne Eigenschaft das man nicht weiß wie er erzeugt 
wurde.

von Robert L. (lrlr)


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>Ein Wasserkraftwerk

naja,
ein SPEICHER-kraftwerk

>verkauft tagsüber sauberen (teuren) Wasserstrom und
>nachts wird das Wasser mit (billigem) Atomstrom wieder hochgepumpt -

naja
gerade (AUCH) für WIND/SOLAR ist der ausbau von solchen Speichern  noch 
VIEL wichtiger (die produzieren ja auch "ungefragt" Strom , wohingegen 
man Atomanlage zumindest (etwas) relgeln kann)



>Der Strom hat die schöne Eigenschaft das man nicht weiß wie er erzeugt
>wurde.

wäre mal interessant, GLABUE aber nicht, dass der strom so 
"weiß"-gewaschen wird..

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Robert L. schrieb:
> wäre mal interessant, GLABUE aber nicht, dass der strom so
> "weiß"-gewaschen wird..

Du meinst da gibt es immer noch eine Restsignatur welche im HF-Bereich 
durch alle Filter durchgeht - und man könnte (wie als Witz schon 
vorgedacht) zu Leuten gehen mit einem Messgerät, an die Steckdose, 
Lastprüfung:

23% Solarstrom,
47% Wasserstrom,
20% Atomstrom,
10% Atomar veredelter Wasserstrom


Man müsste mal mit einem Oszi da ran - aber das dann rauszurechnen führt 
sicher zum inversen Problem...

von M. S. (bugles)


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Stefan Helmert schrieb:
> Ich denke, dass der Energiebedarf sehr stark reduziert werden kann. Die
> Industrie als Großabnehmer für Strom zahlt angeblich nur 4-5 ct./kWh.
> Riesieg Werkhallen, die keine Wärmedämmung besitzen werden z. T.
> elektrisch beheizt. Prozesswärme für die Produktion wird elektrisch
> erzeugt, auch hier ist die Dämmung oft schlecht und der Prozess nicht
> optimal: Einschmelzen, Halbzeuge gießen, einlagern auslager, neu
> Einschmelzen; Abkühlwärme wird nicht genutzt. Allgemein wir viel
> produziert und weggeschmissen. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft.
> Ein Computer braucht für die Herstellung 3 MWh. In Rechenzentren werden
> sie alle 2 Jahre gegen neue ersetzt. Es wird viel im Freien geheizt.
> Wegwerfbatterien brauchen in der Herstellung 1000 mal soviel Energie,
> wie drin steckt. Fast jeder fährt ein Auto, das für 4 Personen ausgelegt
> ist, weil er sonst ein kleines und ein großes kaufen müsste. >90% der
> Zeit steht das Auto nur herum, auf Parkplätzen, die unter Energieaufwand
> gebaut wurde, Fläche belegen, dadurch die Wege in einer Stadt
> verlängern. Wegwerf-Verpackungen werden z. T. aus viel dicker Pappe,
> dickem Glas Kunststoff oder sogar Stahl! (Dose) hergestellt.
>
> Ich denke die Halbierung des Energiebedarfs ist problemlos möglich. Es
> sind hunderte Kleinigkeiten, welche den Gesamtbedarf bestimmen.
> Beleuchtung: 2 %, ... Wenn an jeder Kleinigkeit gearbeitet wird ist viel
> getan.

Das ist die goldende Antwort. Du hast vollkommen recht. Alleine die 
ganzen Einkaufspassagen und Werbeschilder die nachts um 3 Uhr noch an 
sind. Kein Mensch sieht es aber hauptsache es ist an.

Der ganze Stand-by-müll irgendwelche Büros in denen nachts die Pc's 
nicht ausgeschaltet werden so das man sich morgends gleich einloggern 
kann, Strassen die Nachts beleuchtet werden etc..  Auch ich lebe im 
Altbau mit Nachtspeicherheizung. Die Fenster sind undicht aber neue 
einbauen kostet wohl erstmal zuviel weil besonders Format.

Und gerade Licht ist ja nur die Spitze vom Eisberg. Licht sieht jeder 
ein...

Ganz klare Antwort deutschland kann bestimmt ohne Atomstrom der Preis 
dafür ist ein konsequentes Energiesparen welche sicher weh tut, ein 
Ausbau der erneuerbaren energien und eine weiterentwicklung 
intelligenter speichermöglichkeiten.

von Robert L. (lrlr)


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@Michael Lieter

du weißt schon wie ich das meinte..

http://de.wikipedia.org/wiki/Stromkennzeichnung

ob der (in der Nacht gespeicherte atom/kohle-strom ) dann DORT (auch) 
als "erneuerbar" auf scheint..

von Robert L. (lrlr)


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ps. zum Thema Energiesparen:

da geht es aktuell ja eher genau ums Gegenteil:

möglichst viel Elektrische Energie verbrauchen (um fossile zu sparen):
(siehe Wärmepumpen zum Heizen, (angeblich?) umweltschonende E-Autos usw)

DASS ist der eigentlich knackpunkt (beides geht halt schwer)

von X. Y. (bastler_0815)


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Hallo Leute,

ist ein endloses Thema - mit dem Ergebnis:

1. Atomkraftwerkgegner und Vertreter der Erneuerbaren Energien sagen 
ganz klar: Atomstrom ist nicht notwendig (sofort oder über kurz oder 
lang).

2. Atomstrombefürworter und die großen Energieunternehmen behaupten: Der 
KKW-Ausstieg wird katastrophale Folgen haben (Versorgungssicherheit, 
Preis -> Wirtschaftswachstum).


Hier ein paar Fakten:
1. Es gibt einen freien EU-Strommarkt, d.h. große Firmen kaufen gerne 
"billigen" Strom im Ausland (z.B. Atomstrom aus Frankreich). Dies hat 
auch schon vor dem Abschalten der KKW stattgefunden. Wenn wir Atomstrom 
aus Frankreich exportieren, dann hat das selten mit Versorgungsengpässen 
zu tun, sondern ist meist eine Frage des Preises und bestehende 
Verträgen. Es macht ja Sinn billigen vorhandenen Strom erst 
aufzubrauchen, als teuren Strom zu erzeugen (Steinkohle, GAS).

2. Deutschland ist ein "Transitland" für Strom (EU-Verbundnetz), d.h. 
nicht jede KWh welche wir von Frankreich importieren wird in D 
verbraucht. Teilweise wird dieser Strom wiederum exportiert (z.B. nach 
Polen). Dieser Tatbestand wird gerne verschwiegen.

3. Pumpspeicherkraftwerke waschen nicht nur billigen Atomstrom rein, 
sondern sind wichtige Zwischenspeicher, die in Abnahmeflauten 
(Nachtstrom) Energie aufnehmen und in Peakzeiten wie Mittagszeit (Peak 
wird weniger wegen Photovoltaik) und Abendstunden. Stichwort 
Regelenergie. Die wichtige Schwarzstart (Start nach Blackout) Fähigkeit 
sei auch nur am Rande erwähnt.

4. Unsere große Kraftwerke KKW, Kohle) müssen konstant durchlaufen, da 
sie im Prinzip nicht regelbar sind (sehr sehr träge). Daher auch das 
Überangebot nachts (1-5 Uhr).

5. Für den Atomaustieg fehlt es in Zukunft nicht an Kraftwerken sondern 
an Energiespeicher (z.B. Pumpspeicherkraftwerke).

6. Der Stromverbrauch wird in Zukunft nicht merklich zurückgehen. Für 
ein paar Energiesparlampen und ECO-PC, kommt ein Wäschetrockner, 
Roter... dazu. Der Privathaushalt macht nur ca. 1/3 des Verbrauchs aus. 
Die Industrie (1/3) hat bereits in den vergangenen Jahren sehr in 
Energieeffizienz investiert (Wettbewerbsvorteil) - da sind keine riesige 
Schritte mehr zu erwarten.

7. Bei den Kosten für die einzelnen Kraftwerke (Kernkraft, Wind, 
Photov., Wasser, Gas,...) werden oft "Äpfel mit Birnen" verglichen. Als 
der Anhang (Achtung: Quelle Erneuerbare Energie Firma, bei der 
Meinungsbildung berücksichtigen). Fakt ist, dass bei den Erneuerbaren 
der Stromkunde den Mehrpreis bezahlt (EEG-Umlage: steht auf jeder 
Stromrechnung - somit transparent). Bei den anderen werden Bundesmittel 
(Subventionen = Position im Bundeshaushalt) eingesetzt. Erscheint auf 
keiner Stromrechnung - daher nicht transparent.

8. Die großen Vier (RWE, E.ON, ENBW, VATTENFALL) geben viel Geld für die 
Meinungsmanipulation aus (z.B. http://www.heise.de/tp/blogs/2/150783). 
Energie bedeutet: Macht und Geld!

9. Die aktuelle Atomkraft ist jetzt oder erst in 20-40 Jahren am Ende, 
da die Uranreserven immer weniger und daher teuerer werden. Neu 
Atom-Technologien (z.B. Kernfusion) werden noch teuerer werden.

10. Kein Energieversorger will und kann neue KKWs bauen ohne massive 
staatliche Subventionen zu erhalten. Die in Planung oder im Bau 
befindlichen Anlagen sind alle staatlich, auch in Finnland (Subventionen 
von Frankreich (ARIVA) und Bayern (Siemens) - Kostensteigerung 100%, 
Bauzeit 200%).

11. Die sichere Energieversorgung mit Atomstrom ist alles andere als 
sicher und zuverlässig (siehe Beispiel Stromexportland Frankreich: 
http://www.heise.de/tp/blogs/2/150709).

12. Eine effiziente Energieversorgung wird durch Dezentralisierung der 
Kraftwerke erreicht, d.h. viele kleinere sind besser als wenig Große. 
Dann ist auch der massive Netzausbau nur bedingt notwendig.

13. Der Strompreis wird mit und ohne KKW steigen. Die aktuellen 
Argumente der Großen hätte demnach zu einer Preisreduzierung in der 
Vergangenheit führen müssen. Auf lange Sicht (10-20 Jahre) führt die 
Energiewende zu niedrigeren Preisen und zu weniger Abhängigkeit.


Meine persönliche Meinung:
Kann Deutschland ohne Atomkraft auskommen?
Ja, aber nicht von heute auf Morgen. Wir wären heute schon so weit, wenn 
die großen Vier (RWE, E.ON, ENBW, VATTENFALL) in der Vergangenheit die 
Rahmenbedingungen dafür geschaffen hätten.

Zum Schluss: Die Sache wird noch viel komplexer ven man noch den CO2- 
Ausstoß berücksichtigt.

von j. c. (jesuschristus)


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von Timm T. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Die aktuellen
> Argumente der Großen hätte demnach zu einer Preisreduzierung in der
> Vergangenheit führen müssen.

Hat sie doch. Also die Schwarzgeld-Kopulation im Herbst der 
Entscheidungen den Ausstieg aus dem Ausstieg verkündete, hat mein 
Energieversorger sofort den Strompreis aber sowas von gesenkt. Eurer 
nicht? ;-)

Was mich bei der Preispolitik auch anstinkt: Dass ich den Strom der 
Großabnehmer mit subventioniere. Und während ich ESL kaufen soll, 
schweinsen die Großabnehmer mit Energie rum und haben aufgrund deren 
niedrigen kWh-Preise gar kein Interesse, langfristig in energiesparende 
Techniken zu investieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> Was mich bei der Preispolitik auch anstinkt: Dass ich den Strom der
> Großabnehmer mit subventioniere. Und während ich ESL kaufen soll,
> schweinsen die Großabnehmer mit Energie rum und haben aufgrund deren
> niedrigen kWh-Preise gar kein Interesse, langfristig in energiesparende
> Techniken zu investieren.

Ich habe noch so ganz dunkel in Erinnerung, etwa vor 2 Jahren, daß doch 
z.B. große Aluminiumschmelzen mit Standortverlagerungen und 
Arbeitsplätzen drohten, wenn man ihnen an den Strompreis geht.... Also 
muß der Kleinbürger es doch richten.

von Thilo M. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich habe noch so ganz dunkel in Erinnerung, etwa vor 2 Jahren, daß doch
> z.B. große Aluminiumschmelzen mit Standortverlagerungen und
> Arbeitsplätzen drohten, wenn man ihnen an den Strompreis geht.... Also
> muß der Kleinbürger es doch richten.

Eher nicht.
Der neue Standort der deutschen Industrie wird Tschechien sein, dort 
werden fünf neue KKWs gebaut. Auch Audi streckt schon die Fühler aus.

von Wilhelm F. (Gast)


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Thilo M. schrieb:

> Auch Audi streckt schon die Fühler aus.

Das ist doch uralt. Daß der VW-Konzern den Touareg in Tschechien 
produziert, zu Zehntel Lohnkosten, sah ich schon vor über 3 Jahren in 
einer TV-Doku.

Vielleicht wird auch der Porsche Cayenne dort gebaut. Dann weiß 
Zuckerle, der hier im Forum oft anwesend ist, sein Geld schwer mit IBN 
verdient, wo sein gutes sauer verdientes Geld hin geht. ;-)

von Thilo M. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das ist doch uralt.

Aktuell suchen sie wohl auch in der Slowakei, Herr Reimold von Audi war 
kürzlich deswegen in Bratislava.

von Wilhelm F. (Gast)


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Thilo M. schrieb:

> Aktuell suchen sie wohl auch in der Slowakei, Herr Reimold von Audi war
> kürzlich deswegen in Bratislava.

Ist doch ganz nett, wenn man so ein Industrieerzeugnis wieder in 
Deutschland zum deutschen Preis verkaufen kann. Noch mal: Autos können 
keine Autos kaufen.

von Thilo M. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ist doch ganz nett, wenn man so ein Industrieerzeugnis wieder in
> Deutschland zum deutschen Preis verkaufen kann. Noch mal: Autos können
> keine Autos kaufen.

Eigentlich meinte ich damit, dass eine Auto-Fabrikationsstätte von der 
Größe einer Kleinstadt sich anschickt, aus Deutschland abzuwandern. 
Wegen steigender Energiepreise und sinkender Versorgungssicherheit. Von 
Planungssicherheit ganz zu schweigen.

DAS muss die Region dann erst mal verkraften.
Stirbt die Autoindustrie in Deutschland, dann gehen wir sehr schnell am 
Stock.

von Wilhelm F. (Gast)


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Thilo M. schrieb:

> Stirbt die Autoindustrie in Deutschland, dann gehen wir sehr schnell am
> Stock.

Ich weiß es nicht exakt genau, aber ich befürchte, daß mein Ford Fiesta 
auch schon zu 2/3 aus dem Ostblock zugeliefert ist. Er wird aber zu 
einem Preis verkauft, als ob er rein in Deutschland mit auch deutschen 
Lohnkosten hergestellt worden wäre. Das kann ja nicht ewig gut gehen. 
Daher kam mein Spruch: Autos können keine Autos mehr kaufen. Es geht auf 
unsere Kosten, Leute in Deutschland die immer weniger verdienen, Spirale 
abwärts. Da hast du Recht.

Ich hatte 2006 zum Neuwagenkauf eine harte Diskussion mit meinem Vater. 
Er sagte: Kauf ein deutsches Auto, dann bleibt das Geld für die 
Wirtschaft hier im Land, schafft und erhält hier Arbeitsplätze. Mein 
Vater geht aber auch auf die 80 zu, kennt nur die guten alten Zeiten.

Hätte ich den FIAT Punto aus Italien gewählt, denn der stand nach meinem 
guten alten UNO auch zur Wahl, da könnte es sogar noch sein, daß da in 
Deutschland mehr Arbeitsplätze entstehen als beim urdeutschen Ford.

Die Amerikaner hatten da mal ein gutes Beispiel mit Toyota, die dort im 
Land mehr Arbeitsplätze schaffen, als alle amerikanischen Autobauer 
zusammen. Weil sie dort produzieren.

von Thilo M. (Gast)


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Um das Thema des Threads wieder aufzugreifen:
"Kann Deutschland ohne Atomkraft auskommen?"

Ja, sicher.
Zumindest ohne eigene KKWs (Importe ausgenommen).
Die Frage wäre dann eben: wie? (Lebensqualität und Luxus)

von X. Y. (bastler_0815)


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Aus aktuellem Anlass (Diskussion um Strompreis und Standort Deutschland) 
hier eine Ergänzung zu Punkt 13.
Beitrag "Re: Kann Deutschland ohne Atomkraft auskommen?"

Der Strompreis für unsere Großkonzerne ist im Gegensatz zum 
Privathaushalt in den letzten Jahren gefallen (siehe Anlage).

>Eigentlich meinte ich damit, dass eine Auto-Fabrikationsstätte von der
>Größe einer Kleinstadt sich anschickt, aus Deutschland abzuwandern.
>Wegen steigender Energiepreise und sinkender Versorgungssicherheit. Von
>Planungssicherheit ganz zu schweigen.

Das Argument "hoher Strompreis" wird von der Industrie gerne 
gebetsmühlenartig wiederholt, dabei ist es nur ein Vorwand, genauso wie 
die hohe Steuerbelastung (die großen Autokonzerne zahlen so gut wie 
keine Steuern, sondern kriegen im Gegenteil Vergünstigungen).

Die EEG-Umlage müssen die sowieso nicht bezahlen. Und die kleineren 
Firmen werden sie ab nächstes Jahr auch erlassen bekommen. Nur der 
Privatmann darf dann den Ausgleich bezahlen.

Apropos EEG-Umlage:
Die Erneuerbaren sorgen seit ein paar Jahren dafür, dass der Preis an 
der Börse sinkt, wovon die Industrie profitiert (sinkender 
Einkaufspreis). Dieser niedriger Preis sorgt jedoch dafür, dass die 
EEG-Umlage steigt (Differenz zwischen Börsenpreis und fixe Vergütung von 
Wind- oder Solarstrom) - ein Pradoxon - je mehr die EE den Börsenpreis 
absinken umso höher die Umlage.

Nun zum Atomausstieg:
Seit dem Abschalten der KKW ist in der Tat der Börsenpreis angestiegen, 
jedoch nicht so extrem, wie oft in den Medien berichten. Interessant 
wird sowieso das Winterhalbjahr werden. Engpässe wird es nicht geben, 
nur kann es vorkommen, dass teure Reservekraftwerke (Gas) öfters 
angeworfen werden müssen.

@ Thilo M
Kann gut verstehen, wenn evtl. der Arbeitsplatz durch die Energiewende 
gefährdet ist oder sich ändern wird. Auch ist es selbstverständlich, 
dass wenn man sich jahrelang für "eine Gute Sache" eingesetzt hat 
(unzählige Forenbeiträge pro Atomkraft), ein Umdenken nicht trivial ist, 
aber ich erkenne, dass Du schon einen Lernprozess hinter Dir hast ;-)

Wichtig ist nur zwischen Fakten und Meinungsmache unterscheiden zu 
können. Und dies ist für den Laien (damit meine ich nicht Thilo M !!!) 
kaum noch möglich.

Die großen Vier (RWE, E.ON, ENBW, VATTENFALL) verstehen es durch Ängste 
die Massen zu manipulieren.
"Wenn wir auch nur ein paar KKW dauerhaft abschalten, dann gehen bei uns 
Lichter aus" (Oktober 2010). Zwischenzeitlich waren von den 19 KKW nur 
noch 4 am Netz (Moratorium, Revision, Störfall).

Fakt ist jedoch auch, dass zur Energiewende es mehr Bedarf als nur mehr 
Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu errichten!

von X. Y. (bastler_0815)


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Anlage war weg!

von Thilo M. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Die großen Vier (RWE, E.ON, ENBW, VATTENFALL) verstehen es durch Ängste
>
> die Massen zu manipulieren.

Ich denke, die Medien und von Seiten der Grünen wird da deutlich mehr 
Angst vor der bösen "Atomkraft" geschürt und manipuliert (siehe 
Landtagswahl BaWü). ;-)

X. Y. schrieb:
> Auch ist es selbstverständlich,
>
> dass wenn man sich jahrelang für "eine Gute Sache" eingesetzt hat
>
> (unzählige Forenbeiträge pro Atomkraft), ein Umdenken nicht trivial ist,
>
> aber ich erkenne, dass Du schon einen Lernprozess hinter Dir hast ;-)

Naja, was hilft es mir, verbohrt an etwas zu hängen, was eben endlich 
ist. Man muss es akzeptieren, dass die Bevölkerung keine KKWs mehr will, 
auch wenn es in höchstem Maße unvernünftig und emotional ist. Ich für 
meinen Teil komme schon klar - so oder so.

Fakt ist auch, dass die Nachtstrompreise um 30 .. 50% angehoben wurden, 
da keine Überschüsse nachts mehr zu Verfügung stehen und der Strom 
teilweise importiert werden muss. Darüber regt man sich nun seitens der 
Bürger auf. Mir unverständlich, so wurde es gewünscht?!

Einen "Blackout" wird es nicht geben, wenn keine unvorhergesehenen 
Ereignisse eintreten. Nur partielle Ausfälle (Siehe Hannover, Hamburg 
dieses Jahr) wird es öfter geben. Und das ist es, was die Industrie 
fürchtet.

von X. Y. (bastler_0815)


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Thilo M. schrieb:

> Man muss es akzeptieren, dass die Bevölkerung keine KKWs mehr will,
> auch wenn es in höchstem Maße unvernünftig und emotional ist.

Ist Deine subjektive und emotionale Meinung :-)
Was Objektive ist, darüber streitet sich die Gesselschaft.



> Fakt ist auch, dass die Nachtstrompreise um 30 .. 50% angehoben wurden.

Nach meinen Recherchen kann ich diese Behauptung nicht bestätigen - auch 
wenn sie immer wieder auftaucht. Auch eine Statistik der Strombörse sagt 
wenig aus (siehe Anlage) da nur ein kleiner Teil an der Börse gehandelt 
wird und Base- und Peak-Index wenig mit Nachtstrom zu tun haben. Was ist 
Deine Quelle?

Fakt ist, dass subventionierte Vorzugspreise (Zweitarifzähler) z.B. für 
Nachtspeicheröfen oder Wärmepumpen auslaufen und dadurch teilweise eine 
Erhöhung um 70% stattgefunden hat bzw. stattfinden wird.
Das Model des zeitbezogenen Vorzugspreis (Nacht- bzw. Tagstrom) wird in 
Zukunft durch ein sinnvollen Bedarftarif nach dem neg. 
Regelleistungsprinzip ersetzt.



> Nur partielle Ausfälle (Siehe Hannover, Hamburg dieses Jahr) wird es öfter > 
geben. Und das ist es, was die Industrie fürchtet.

Ist richtig, nur diese Ausfälle haben nichts mit dem Atomausstieg zu tun 
sondern andere Ursachen z.B. altersschwache Transformatoren. (Achtung: 
Ursache ist nicht eine Netzüberlastung durch EE!).
In den letzten 10 Jahren war das Stromnetz (und die KKW)  eine 
Gelddruckmaschine. Viel Gewinn und kaum Investionen, dies rächt sich 
langsam. Der Transformator wäre auch mit Atomstrom abgefackelt.



> Ich für meinen Teil komme schon klar.

FREUT MICH !!!

von Michael K. (charles_b)


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Timm Thaler schrieb:

> Was mich bei der Preispolitik auch anstinkt: Dass ich den Strom der
> Großabnehmer mit subventioniere. Und während ich ESL kaufen soll,
> schweinsen die Großabnehmer mit Energie rum und haben aufgrund deren
> niedrigen kWh-Preise gar kein Interesse, langfristig in energiesparende
> Techniken zu investieren.

Mich ärgert so etwas auch. Dennoch: Die Unternehmen sparen und geizen ja 
wo es nur geht, dafür sorgen schon die vielen BWL-ler und 
Unternehmensberatungen.

Doch während wir uns ohne große Vorab-Rechnun ein neues Auto kaufen 
sollen, welches statt 8,0 l dann 7,9 l verbraucht, diese Einsparung aber 
erst nach 50 Jahren Betriebsdauer wieder hereinspielt, rechnen die 
Firmen auch hier mit spitzer Feder und kaufen nur das, was sich WIRKLICH 
rechnet.

Und bei 5 Cent/kWh rechnet sich was energiesparendes überhaupt nicht 
oder nur in geringem Maße.

Was wir in Form von Energielabeln A, B, C etc. haben, fehlt der 
Industrie. Und danach müsste sich deren Strompreis bemessen.

Es ist klar, dass man Industrien, die auf billigen Strom angewiesen sind 
wie ne Alu-Fabrik ggf. subventionieren muss - wenn denn die 
Energieeinsparmöglichkeiten dort ausgereizt sind.

Aber eine Verschwenderfirma, die höchsten ein D-Label erhält, könnte 
ruhig den gleichen Preis zahlen wie wir Normalverbraucher.

von Thilo M. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Was ist
>
> Deine Quelle?

EnBW hat 30% angehoben, Begründung: wegfall von Überschüssen.
Stand bei uns in den Medien.

X. Y. schrieb:
> Ist richtig, nur diese Ausfälle haben nichts mit dem Atomausstieg zu tun
>
> sondern andere Ursachen z.B. altersschwache Transformatoren. (Achtung:
>
> Ursache ist nicht eine Netzüberlastung durch EE!).

Doch, die Ausfälle waren dadurch bedingt.
Eben weil nicht genügend Reserven zur Verfügung standen und die Schalter 
wegen Unterspannung aufgingen.
Diese Ursachen werden aber seitens der Presse schön verschwiegen, 
genauso wie die sich häufenden Brände wegen falsch installierter, bzw. 
falsch betriebener Photovoltaik. (wir sind gut mit den umliegenden 
Feuerwehren bekannt, die kennen die Ursachen)

von X. Y. (bastler_0815)


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Thilo M. schrieb:

>EnBW hat 30% angehoben, Begründung: wegfall von Überschüssen.
>Stand bei uns in den Medien.

Ist reine Preispolitik, EnBW braucht dringend Kapital (OEW dafür, BW 
muss mitmachen bzw. sucht einen Investor).
Zur Zeit kann man jede Preiserhöhung mit der Energiewende begründen, 
ohne dass das Volk aufschreit. Damit lassen sich schön unternehmerisches 
Misswirtschaften  "rein waschen" - war bei der Finanzkrise I nicht 
anders.
Diese Quelle ist für mich nicht objektiv!

> Doch, die Ausfälle waren dadurch bedingt.
> Eben weil nicht genügend Reserven zur Verfügung standen und die Schalter
> wegen Unterspannung aufgingen.

Nicht nicht genügend Reserven - Diese Behauptung ist aus Sicht eines ÜNB 
(Übertragungsnetzbetreibers) völliger Quatsch! Bin beruflich im 
Regelenergiemarkt tätig (daher auch die Detailkenntnisse). Da hat man 
wohl an der falschen Stelle gespart (Stichwort: Bereitstellung 
Regelleistung Leistungspreis siehe regelleistung.net, oder am 
Netzausbau).

>...genauso wie die sich häufenden Brände wegen falsch installierter, bzw.
> falsch betriebener Photovoltaik.
Das kommt durchaus vor. Doch dann dürfte es auch keinen Tiefbau geben 
(Stichwort: Baggerfahrer und Erdkabel).

von Icke ®. (49636b65)


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X. Y. schrieb:

>> falsch betriebener Photovoltaik.
> Das kommt durchaus vor. Doch dann dürfte es auch keinen Tiefbau geben
> (Stichwort: Baggerfahrer und Erdkabel).

...und ist auch nicht dem Prinzip Photovoltaik an sich anzulasten. 
Brände entstehen u.a. auch durch falsch installierte bzw. betriebene 
Elektro- und Gasinstallationen. Im Gegensatz zu durchschmelzenden 
Reaktorkernen machen Brände jedoch nur einzelne Häuser für relativ kurze 
Zeit unbewohnbar und nicht ganze Landstriche auf Tausende von Jahren.

von Tobias X. (Gast)


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Jaja, der billige Atomstrom. Der ist vor allem so billig, weil die 
(End-)Lagerung von dem Atommüll so unheimlich billig ist. Auch sind die 
Kosten von einem Reaktorunfall absolut zu vernachlässigen, da muss man 
sich ja nur in Japan und der Ukraine erkundigen. Die bezahlen das ja 
quasi aus der Portokasse.
Auch ist die Gefahr die von radioaktiver Strahlung ausgeht völlig 
übertrieben. Die Gefahr ist so gering, das Mitarbeiter in einem KKW die 
ganze Zeit mit Strahlungsmessgeräten rumlaufen müssen.
Auch verschandeln die bösen Windmühlen die Landschaft während solch ein 
KKW ja in Wirklichkeit eine absolute Augenweide ist.


Aber jetzt zum Thema. Warum sollte eine sichere Stromversorgung ohne 
Atomkraft nicht möglich sein. Es gibt genügend Länder auf unserem 
Planeten die das schaffen. Natürlich wird der Umbau nicht von heute auf 
morgen funktionieren. Und es wird auch nicht reichen in der BRD ein paar 
mehr Windräder aufzustellen. Das ganz klare Stichwort ist hier 
Energieeffizienz. Aber hierzu muss endlich mal ein umdenken bei den 
Menschen stattfinden. Das ist das eigentliche Problem.

von Axel L. (axel_5)


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>Dennoch: Die Unternehmen sparen und geizen ja
>wo es nur geht, dafür sorgen schon die vielen BWL-ler und
>Unternehmensberatungen.

Das halte ich für eine extrem optimistische Annahme. Energiesparen ist 
vielleicht bei den Unternehmen ein Thema, welche wirklich viel Geld für 
Energie ausgeben. Aber auch bei denen betrifft das nur die 
Kernverbraucher, also Schmelzöfen etc.

Aber bei den meisten Unternehmen ist das kein Thema. Bei uns bleiben z. 
B. alle PC über Nacht an, damit sie an sind, wenn die IT irgendwas 
installieren will. Firmen-PKW werden nicht nach Verbrauch ausgewählt 
sondern nach Status und die Heizkosten der Gebäude spielen gar keine 
Rolle. Im Zweifel geht Optik mit viel Glas über Dämmung.

Und wenn man sich die ganzen Feldbussysteme ansieht, werden die 
Sparmechanismen gerade erst eingeführt, sind also weit davon entfernt 
etabliert zu sein. Da bleiben grosse Werkzeugmaschinen über Mittag 
grundsätzlich angeschaltet, weil ein Power Down Modus schlicht nicht 
vorhanden ist.

Und die ganzen Unternehmensberatungen haben davon ja nun gar keine 
Ahnung. Energiesparen beschränkt sich bei denen auf die Auswahl des 
billigsten Stromanbieters.

Gruss
Axel

von Wilhelm F. (Gast)


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Tobias C. schrieb:

> Aber jetzt zum Thema. Warum sollte eine sichere Stromversorgung ohne
> Atomkraft nicht möglich sein. Es gibt genügend Länder auf unserem
> Planeten die das schaffen.

Es gibt sogar schon Dörfer in Deutschland, die sich völlig unabhängig 
selbst versorgen. Es war mal im TV. Allerdings müssen die wohl erst mal 
einen Rechtskampf ausfechten.

Im Nachbarort meiner Eltern gibt es einen Bauern mit Biogasanlage. Mein 
Vater fährt dort alle Gartenabfälle, Rasenschnitt, Heckenschnitt, und 
faule Äste von den Bäumen hin. Er bekommt natürlich nichts dafür, aber 
ist froh, den Biomüll los zu werden. Und der Bauer freut sich. Die Reste 
aus der Anlage kommen wieder als Dünger auf den Acker. Es spart also 
auch noch zum Teil den Zukauf von Kunstdüngern. Alle Leute aus der 
Gegend fahren ihren Biomüll zum Bauern. Der hat so viel Vorrat, daß er 
überhaupt kein Betriebsmaterial nachkaufen muß.

Sowas ist doch mal ein guter Anfang!

von Niklas S. (niklas_s)


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Anstatt aus der Atomkraft auszusteigen ist es sinnvoller, sich zu 
überlegen, wie ausgebrannte Kernbrennstäbe zu 100% wiederverwendet 
werden können als auch wie Atomkraftwerke sicherer gemacht werden 
können.

Ohne Atomkraftwerke würde das Internet nicht mehr funktionieren, so viel 
Strom braucht es.

Was ich nicht verstehe ist, daß die Wüsten dieser Welt noch nicht mit 
Solarzellen vollgepflastert sind. Dort ist kein Mensch und die Sonne 
scheint lange.

Alternative dazu ist - weil Solarzellen bei steigender Hitze an 
Effizienz verlieren - ein Brennkessel oder besser ein Zylinder, auf den 
das Sonnenlicht zentriert wird. Durch das kochende Wasser werden 
Generatoren angetrieben. Gibt es schon einige Zeit, kenne aber den Namen 
nicht.

Das bringt pro Einheit nicht viel, aber wenn man alleine ein paar Hektar 
damit bestückt, kann man so manche Kleinstädte versorgen.

Z.B. im Death Valley oder der Wüste Gobi.

von Tobias X. (Gast)


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Niklas Schulze schrieb:
> Was ich nicht verstehe ist, daß die Wüsten dieser Welt noch nicht mit
> Solarzellen vollgepflastert sind. Dort ist kein Mensch und die Sonne
> scheint lange.

Wegen:
a) der Atom-Mafia
b) der Öl-Mafia
c) Transportproblemen
d) man möchte unabhängig von instabilen Ländern werden


Aber solche Fragen kann man sich zu Hauf stellen:

Warum fahren die Leute mit nem Porsche Cayenne zum Einkaufen?
Warum rasen manche mit Tempo 200 über die Autobahn?
Warum verbrennen wir Müll obwohl man ihn auch recyclen könnte?
Warum kaufen die Menschen in Norddeutschland Milch aus dem Allgäu und 
umgekehrt?
Warum ist es billiger Nordseekrabben zum Puhlen nach Nordafrika zu 
transportieren um Sie dann auf dem Hamburger-Fischmakrt als fangfrisch 
zu verkaufen?
...

von Niklas S. (niklas_s)


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Außerdem - welch Ironie - bestehen Solarzellen zum Großteil aus 
Silizium, was nichts anderes ist als Sand.

von Icke ®. (49636b65)


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Niklas Schulze schrieb:
> Anstatt aus der Atomkraft auszusteigen ist es sinnvoller, sich zu
> überlegen, wie ausgebrannte Kernbrennstäbe zu 100% wiederverwendet
> werden können als auch wie Atomkraftwerke sicherer gemacht werden
> können.

Beides ist leider technisch schwierig und ökonomisch unrentabel. 
Außerdem kann man selbst mit hohem Aufwand keine 100%ige Sicherheit 
gewährleisten. Daß sich Atomunfälle nicht an statistisch errechnete 
Wahrscheinlichkeiten halten, haben wir nun schon zur Genüge erlebt. Nach 
Fukushima ist es mir unbegreiflich, daß noch so viele Leute an der 
Atomkraft festhalten wollen. Sie ist in der Gesamtrechnung NICHT billig, 
sondern unverhältnismäßig teuer, daher kann man die ganzen 
wirtschaftlichen Argumente in die Tonne treten.
Wer das immer noch nicht begriffen hat, die fetten Jahre sind vorbei. 
Unser Lebensstandard -oder besser ausgedrückt- unsere Dekadenz läßt sich 
nicht mehr lange halten. Langfristig wird m.E. der Energiebedarf 
drastisch sinken, weil die Produktion und der Konsum infolge der 
drohenden Weltwirtschaftskrise ohnehin stark zurückgefahren werden wird. 
Sprich, in nicht allzu ferner Zukunft wird sich das Gros der Bevölkerung 
weder große Mengen an Energie, noch Energieverbraucher mehr leisten 
können. Ich würde mein Geld weder in Wertpapieren noch Immobilien 
anlegen. Ich würde mir einen Bauernhof und ein großes Stück Land dazu 
kaufen. Den Landwirten gehört die Zukunft, denn sie sind die einzigen, 
die autark überleben können.

von Niklas S. (niklas_s)


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Icke ®. schrieb:
> Niklas Schulze schrieb:
>> Anstatt aus der Atomkraft auszusteigen ist es sinnvoller, sich zu
>> überlegen, wie ausgebrannte Kernbrennstäbe zu 100% wiederverwendet
>> werden können als auch wie Atomkraftwerke sicherer gemacht werden
>> können.
>
> Beides ist leider technisch schwierig und ökonomisch unrentabel.
> Außerdem kann man selbst mit hohem Aufwand keine 100%ige Sicherheit
> gewährleisten.

Du verwechselst die beiden Punkte in meinem Text. Les ihn nochmal.

von Tobias X. (Gast)


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Niklas Schulze schrieb:
> Du verwechselst die beiden Punkte in meinem Text. Les ihn nochmal.

Aber der Betrieb eines KKW's ohne hunderprozentige Sicherheit ist 
absolut verantwortungslos, siehe u.a. Japan.

von Icke ®. (49636b65)


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Niklas Schulze schrieb:

> Du verwechselst die beiden Punkte in meinem Text.

Nee, hab ich nicht, das paßt schon.

von Niklas S. (niklas_s)


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Icke ®. schrieb:
> Niklas Schulze schrieb:
>
>> Du verwechselst die beiden Punkte in meinem Text.
>
> Nee, hab ich nicht, das paßt schon.

Doch hast du. Schau mal, worauf sich die 100% beziehen.

von Icke ®. (49636b65)


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Niklas Schulze schrieb:

> Doch hast du. Schau mal, worauf sich die 100% beziehen.

Nee, hab ich nicht. Du hast nur die Antwort falsch interpretiert. Ich 
beziehe mich gar nicht auf deine 100% Recycling, sondern auf (ebenfalls) 
100% Sicherheit, wie Tobias sogleich richtig erkannte.

von Niklas S. (niklas_s)


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Icke ®. schrieb:
> Niklas Schulze schrieb:
>
>> Doch hast du. Schau mal, worauf sich die 100% beziehen.
>
> Nee, hab ich nicht. Du hast nur die Antwort falsch interpretiert. Ich
> beziehe mich gar nicht auf deine 100% Recycling, sondern auf (ebenfalls)
> 100% Sicherheit, wie Tobias sogleich richtig erkannte.

Genau das meine ich ja, du verstehst meinen Text nicht.

von X. Y. (bastler_0815)


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@ Icke ®. und Niklas Schulze
Doch - Nein - Doch - Nein - Doch - Nein: Kinder!!!

@ Admin: Ich denke, diesen und die letzten 6 Beiträge kann man löschen.

von Icke ®. (49636b65)


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X. Y. schrieb:

> @ Admin: Ich denke, diesen und die letzten 6 Beiträge kann man löschen.

Bin dafür, er begreifts eh nicht.

von Niklas S. (niklas_s)


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X. Y. schrieb:
> @ Icke ®. und Niklas Schulze
> Doch - Nein - Doch - Nein - Doch - Nein: Kinder!!!
Aber ja doch. Wie gut, daß du nie auf die Idee kämst, ähnlich zu 
reagieren...

von Tobias X. (Gast)


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http://www.tagesschau.de/ausland/frankreich440.html

Ein sehr "amüsanter" Artikel. Im Winter laufen also 1,5 unser 
Atomkraftwerke nur, damit unsere französischen Nachbarn nicht frieren 
müssen. Und in Frankreich werden weiterhin Elektroheizungen verbaut um 
die Atomkraftwerke zu rechtfertigen.

von Thilo M. (Gast)


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"Französische Umweltschützer haben das für den letzten Winter 
ausgerechnet"

heißt es im Artikel.
Schön, was französische Umweltschützer so ausrechnen, die "objektive" 
ARD bringt nur diesen Standpunkt als bare Münze.

Das ist reine Stimmungsmache.

Wahr ist, dass die Franzosen ihren Strom im Winter selbst brauchen und 
uns keinen mehr liefern können, das sollte UNS zu denken geben. Die ARD 
versucht, hiervon abzulenken.

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Schön, was französische Umweltschützer so ausrechnen, die "objektive"
> ARD bringt nur diesen Standpunkt als bare Münze.

Aber Aussagen von EnBW sind unbedingt für bare Münze zu nehmen? Oder 
sollten wir den Mittelwert beider Aussagen annehmen? ;-)

von Tobias X. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> Wahr ist, dass die Franzosen ihren Strom im Winter selbst brauchen und
> uns keinen mehr liefern können, das solle UNS zu denken geben. Die ARD
> versucht, hiervon abzulenken.

Und wer hat das ausgerechnet?
Klingt für mich unlogisch, dass Frankreich ausgerechnet im Winter Strom 
nach Deutschland liefert, wenn die doch so gerne mit Strom heizen. Die 
werden wohl im Sommer den Strom den sie zuviel produzieren verkaufen. 
Denn eins ist mal Fakt. Deutschalnd ist im Jahresmittel Stromexporteur 
(siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Energiemarkt).

von Weingut P. (weinbauer)


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Icke ®. schrieb:
> Ich würde mein Geld weder in Wertpapieren noch Immobilien
> anlegen. Ich würde mir einen Bauernhof und ein großes Stück Land dazu
> kaufen. Den Landwirten gehört die Zukunft, denn sie sind die einzigen,
> die autark überleben können.

Im Prinzip geb ich Dir recht, aber schau mal ins Parteiprogramm der 
Linken was die zu Grundbesitz und Landreform schreiben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Landreform
Eigentum muss ja nicht solches bleiben ... :o(

Davon abgesehen ist Landwirtschaft auch kein Zuckerschlecken und doch 
ein bisschen Know How von Nöten. Das mit den dicksten Kartoffeln stimmt 
nur bedingt.

von Thilo M. (Gast)


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Tobias C. schrieb:
> Deutschalnd ist im Jahresmittel Stromexporteur

Das war mal so bis zum Moratorium.
Hier kann man das schön verfolgen:
http://www.entsoe.net/default.aspx
-operational - cross border physical flow - germany
(kostenlos einloggen).

Hier sieht man auch schön sehen (wenn man reglemäßig 'reinschaut), wie 
die Importe aus Frankreich weniger wurden, seit es kälter geworden ist.

A. K. schrieb:
> Oder
> sollten wir den Mittelwert beider Aussagen annehmen?

Das käme der Realität sicher am nächsten. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Das käme der Realität sicher am nächsten. ;-)

D.h. wer am schamlosesten übertreibt gewinnt. ;-)

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Thilo M. schrieb:
>
>> Das käme der Realität sicher am nächsten. ;-)
>
> D.h. wer am schamlosesten übertreibt gewinnt. ;-)

Ja, so ist es ja momentan. ;-)

von X. Y. (bastler_0815)


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> ..Schön, was französische Umweltschützer so ausrechnen, die "objektive"
> ARD bringt nur diesen Standpunkt als bare Münze.

Es gibt auch andere Quellen z.B. http://www.heise.de/tp/blogs/2/150783, 
darauf wurde bereits in einem früheren Beitrag hingewiesen.

Das Frankreich im Winter Strom Importeur ist, ist seit vielen Jahren 
bekannt.
Was relativ neu ist (erst seit wenige Jahren), ist die Tatsache, dass 
auch an heißen trockenen Sommermonaten Frankreich Strom importieren 
muss. Der Grund dafür ist, dass es Probleme mit den Kühlsystemen gibt, 
trotz Sondergenehmigungen (Teilweise Flußwassertemperaturen über 25°C 
--> Fischsterben).
Als weiteres haben die technisch absolut zuverlässigen Anlagen Probleme 
bei extremen Bedingungen (Kälte oder Wärme), so dass es in dieser Zeit 
häufiger zu Störungen und dadurch zu Abschaltungen kommt (Teufelskreis). 
Die Kraftwerke kommen langsam halt in ein Alter. Daher wollen/müssen die 
Franzosen neue Kraftwerke bauen, doch der Bau des Vorzeigereaktors (EPR) 
in Nordfrankreich, wird immer teurer und dauert immer länger (wie auch 
in Finnland). Rein wirtschaftlich betrachtet lohnt sich so eine Anlage 
schon lange nicht mehr. Und ein Exportschlager wird der EPR mit 
Sicherheit nicht!

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Hier kann man das schön verfolgen:
> http://www.entsoe.net/default.aspx
> -operational - cross border physical flow - germany
> (kostenlos einloggen).

Yep, das ist schön anzuschauen. Sollte jetzt nicht längst die deutsche 
Stromversorgung zusammengebrochen sein? Und was ist passiert: D 
exportiert in diesen schönen Tagen, weil Sonne und Wind. Und in 
Frankreich mit seinen vielen KKWs und Stromheizungen wärs ohne Importe 
kalt in der Bude.

von Timm T. (Gast)


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Heute bei http://www.transparency.eex.com/de/

um 12 Uhr 66 MW konventionell, 10 MW Solar, also 13%, fängt die 
Lastspitze um die Mittagszeit ab. Und es gibt bei -12°C am Tag und -18°C 
in der Nacht immer noch Reserve bei den Kraftwerkskapazitäten. Aber was 
wurden letztes Jahr für diesen Winter für Blackouts angesagt...

von (prx) A. K. (prx)


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Apropos Blackouts: Die drohen mittlerweile in der Schweiz:
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/schweiz_droht_stromausfall_1.14795363.html

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> weil Sonne und Wind

Negativ!
Bei korrekter Recherche wird man feststellen, dass auch nachts 
exportiert wird. Das liegt daran, dass alle Dreckschleudern (Kohle und 
Öl) wieder angeworfen wurden. Jedenfalls, solange der Importstrom teurer 
oder nicht verfügbar ist. Frankreich braucht z. Zt. den Strom selbst, 
fällt als Exporteur fast ganz aus. Die Saubermänner Österreich und 
Schweiz importieren, was die Leitungen hergeben. Hochgepumpt und 
abgelassen ist das dann der saubere Ökostrom, der bei uns teuer verkauft 
wird und weil Österreich am Limit ist.

Blackouts sollte es bei vernünftiger Planung und entsprechenden 
Verträgen nicht geben. Es wird unterm Strich eben teuer, wenn man sich 
in Abhängigkeit begibt.

von Timm T. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> Bei korrekter Recherche wird man feststellen, dass auch nachts
> exportiert wird. Das liegt daran, dass alle Dreckschleudern (Kohle und
> Öl) wieder angeworfen wurden.

Ja, Pippi Langstrumpf, ganz bestimmt drohen uns die Franzosen mit dem 
Einmarsch ins Saarland, wenn wir nicht nachts exportieren.

Hallo, es zwingt ja kaum jemand die Erzeuger, nachts mehr Strom zu 
produzieren als nötig, wenn wir tagsüber (Werte von heute) 78 MW Spitze 
haben, davon 66 MW konventionell, dafür in der Nacht unter 60 MW.

Im Gegensatz zu den AKW könnten die Kraftwerke ja gedrosselt werden. 
Wenn D trotzdem nachts exportiert, dann, weil es eine Nachfrage gibt und 
der Strom ausreichend billig ist.

von Thilo M. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> wenn wir nicht nachts exportieren.

Niemand hat von Exporten nach Frankreich geschrieben.

Timm Thaler schrieb:
> 78 MW Spitze

Wo kommt denn diese seltsame Zahl her?
78MW ist ja wohl ein Nasenwasser. Hast du dich in der Einheit verhauen?

Timm Thaler schrieb:
> Im Gegensatz zu den AKW könnten die Kraftwerke ja gedrosselt werden.
> Wenn D trotzdem nachts exportiert, dann, weil es eine Nachfrage gibt und
> der Strom ausreichend billig ist.

Und was spricht dagegen, Strom zu exportieren?
Damit wird Geld verdient, und zwar in Deutschland. Beim Export von Autos 
regt sich doch auch keiner auf, ist schließlich auch nur eine Ware.

von Timm T. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> 78MW ist ja wohl ein Nasenwasser. Hast du dich in der Einheit verhauen?

pro 1000stel Stunde. ;-) Jaja, 78.000 MW, kanns nicht mehr editieren.

> Und was spricht dagegen, Strom zu exportieren?

Nix. Aber dann bitte nicht so tun, als würden wir am Strom verhungern. 
Und immerhin scheint der Strom trotz Austieg aus dem Austieg aus dem 
Austieg noch so billig zu sein, dass es ausländische Abnehmer gibt.

von Thilo M. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Und immerhin scheint der Strom trotz Austieg aus dem Austieg aus dem
> Austieg noch so billig zu sein, dass es ausländische Abnehmer gibt.

Kommt immer auf die Verhandlungen und die Tageszeit an.
Ich weiß jedenfalls aus unserem Konzern, dass die Kohleklitschen nur so 
selten wie möglich genutzt werden sollen, weil Importstrom um einiges 
billiger ist.

von X. Y. (bastler_0815)


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Also die Lage ist kritisch, die Preise heben ab

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Um auf die Eingangsfrage zu antworten: Ja D. kann ohne Probleme ohne 
Atomkraft auskommen. Sind wir vor 70 Jahren ja auch und auch bei 
heutigem Energiebedarf kann man das anders machen - ohne Atomkraft.
Pro und Kontra der Atomkraft hin und her - ist es eine große Dummheit 
diese Technologie nicht weiter zu erforschen. Dann machen es Andere, wie 
auch beim Transrapid oder bei der Gentechnik, bei der Raumfahrt, beim 
Fusionsreaktor... Sollen doch alles die Chinesen machen und wir bitten 
dann irgendwann um Entwicklungshilfe.

von Timm T. (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> diese Technologie nicht weiter zu erforschen

Du verwechselst hier was. Erforschen ist nicht gleich Anwenden. Fakt 
ist, dass Atomstrom unter Einbeziehung der gesamten Kosten, also auch 
Entsorgung, Versicherung, Schadensbeseitigung einfach zu teuer ist und 
nur konkurrenzfähig sein kann, wenn man ihn stark subventioniert oder 
Risiken auf die Allgemeinheit überträgt.

Das hat aber mit der Erforschung nichts zu tun. AKWs sind auch selten 
Forschungsreaktoren.

> auch beim Transrapid

Na sorry, es war einfach eine blöde Idee, den Motor statt ins Fahrzeug 
in die Fahrbahn zu bauen. Hat nur reichlich lange gedauert, bis man 
dieses Prestigeprojekt endlich eingestampft hat. Als Ingenieur muss man 
erkennen, wenn man sich in eine Idee verrannt hat, und sich das auch 
eingestehen. In der Politik ist das offenbar deutlich schwerer.

von Tobias X. (Gast)


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Kann mir jemand mal den Unterschied in der Grafik bei Entsoe.net 
zwischen Cross border physical flow und Final Corss-Border Schedules 
erklären. Die Zahlen unterscheiden sich nämlich stark.

von Purzel H. (hacky)


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>Na sorry, es war einfach eine blöde Idee, den Motor statt ins Fahrzeug
in die Fahrbahn zu bauen. Hat nur reichlich lange gedauert, bis man
dieses Prestigeprojekt endlich eingestampft hat.

Nicht wirklich. Eine Magnetschwebebahn ist eine teure Infrastuktur, die 
man richtig auslasten koennen muss. Da muessen die Frequenzen stimmen, 
die Geschwindigkeit muss gefragt sein und die Auslastung muss auch 
passen.
Zwischen Berlin und Hamburg war einfach nicht die passende Anwendung. 
Das ist duenn besiedeltes Hinterland. Ein politischer Furz. Im 
Ruhrgebiet waere besser gewesen.
Ganz anders die Kueste von China. Da hat man eine ganz andere 
Bevoelkerungsdichte.

von Jörg S. (joerg-s)


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Timm Thaler schrieb:
> Michael Lieter schrieb:
>> diese Technologie nicht weiter zu erforschen
>
> Du verwechselst hier was. Erforschen ist nicht gleich Anwenden. Fakt
> ist, dass Atomstrom unter Einbeziehung der gesamten Kosten, also auch
> Entsorgung, Versicherung, Schadensbeseitigung einfach zu teuer ist und
> nur konkurrenzfähig sein kann, wenn man ihn stark subventioniert oder
> Risiken auf die Allgemeinheit überträgt.
Und genau bei den Punkten kann die Forschung evt. Abhilfe schaffen.


>> auch beim Transrapid
> Na sorry, es war einfach eine blöde Idee, den Motor statt ins Fahrzeug
> in die Fahrbahn zu bauen.
Was war daran blöd? Anstatt den schweren Motor immer mitzuschleppen und 
unnütz Energie dadurch zu verbraten, lässt man ihn  an Ort und Stelle. 
So gesehen sehr genial.

von Timm T. (Gast)


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Jörg S. schrieb:
> Und genau bei den Punkten kann die Forschung evt. Abhilfe schaffen.

Es ging aber bei der Diskussion um Blackouts mitnichten um Forschung, 
sondern um die Frage, ob man veraltete, unsichere Technologie 
weiterbetreiben muss, um winterliche Stromausfälle zu vermeiden. Und 
wenn man sich die Sicherheitsanforderungen und deren Entwicklung bzw. 
Blockade anschaut, kann man nicht behaupten, die Teile würden aktuellen 
Anforderungen genügen. Schon allein, dass die überwachende Einrichtung 
(TÜV Süd) zum Großteil den zu Überwachenden selbst gehört ist ja wohl 
ein Witz.

Jörg S. schrieb:
> Was war daran blöd? Anstatt den schweren Motor immer mitzuschleppen und
> unnütz Energie dadurch zu verbraten, lässt man ihn  an Ort und Stelle.
> So gesehen sehr genial.

Wieviel Prozent macht der Motor einer E-Lok im Verhältnis zum 
Gesamtgewicht des Zuges aus, z.B. beim ICE?

Je länger die Strecke, desto unwirtschaftlicher wird die 
Magnetschwebung. Genauso wie dieser Blödsinn mit Supraleitern und 
Neodymmagneten. Funktioniert im Labor prima, aber will ich wirklich zig 
Kilometer Infrastruktur ständig mit flüssigem Stickstoff kühlen? Oder 
mit teuren Hochleistungsmagneten aus Seltenerd-Metallen bepflastern.

Als Flughafenzubringer wär das vielleicht ganz nett gewesen, aber auch 
bei den Chinesen ist der Transrapid nicht ausgelastet und bringt keinen 
Gewinn. Also ein reines Prestigeprojekt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
>> Na sorry, es war einfach eine blöde Idee, den Motor statt ins Fahrzeug
>> in die Fahrbahn zu bauen.
> Was war daran blöd? Anstatt den schweren Motor immer mitzuschleppen und
> unnütz Energie dadurch zu verbraten, lässt man ihn  an Ort und Stelle.
> So gesehen sehr genial.

Nö, da der Motor so groß werden muss wie die gesamte Strecke lang ist. 
Was unglaubliche Mengen an Rohstoffen verbraucht, die deutlich teurer 
sind als die für klassische Rad-Schiene-Strecken erforderlichen. Ich 
verweise da nur auf die Statorspulen sowie die erforderliche 
Leistungsverkabelung und -Elektrik.

Dazu kommt die vollkommene Inkompatibilität zu allem anderen Systemen, 
die komplette Neubauten sowohl der Trassen als auch jedweder 
Infrastruktur zur Folge hätte, der dafür teilweise erhebliche Aufwand 
(Weichen!) und die reine Fixierung auf den Personenverkehr.

Das hebt die Vorzüge, die so ein System dem klassischen 
Rad-Schiene-System gegenüber haben mag, mehr als auf.

von Florian K. (fkb)


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Zurück zum Thema.
Wem soll man den glauben? Siehe aktuell in Japan:
http://fukushimaupdate.com/japan-realizes-they-dont-need-nuclear-power/

von Tobias X. (Gast)


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Das schöne ist ja zur Zeit, man kann einen Punkt ganz nüchtern 
festhalten. Wir haben seit dem Atom-Moratorim keine Stromausfälle 
gehabt. Auch jetzt nicht im Winter, wo uns die Franzosen wohl keinen 
Strom liefern können weil sie in selbst verheizen. Ist aber auch völlig 
egal. Denn letztes Jahr hat uns die Atom-Mafia, äh ich meine haben uns 
die großen Energiekonzern ständig damit in den Ohren gelegen, das 
Deutschland im Winter wenn es kalt wird, ohne die AKW's die abgeschaltet 
wurden, nicht genügend Strom produzieren kann ums sich selbst zu 
versorgen. Das ist ganz klar nicht der Fall. Wir können sogar noch mehr 
Strom produzieren wie wir selbst brauchen. Wie der Strom prodzuiert 
wird, ist dabei erst mal völlig unerheblich. Die Aussagen der 
Energieekonzerne bezüglich Stromausfällen waren schlichtweg falsch.
Sicherlich ist es unschön, wenn zu Zeit das ein oder andere dreckige und 
zudem teure Kohle- bzw. Ölkraftwerk wieder ans Netz genommen wurde. Aber 
preislich muss es sich für die Konzerne wohl immer noch lohnen oder wird 
der Strom von denen neuerdings verschenkt? Weiter halte ich die 
Produktion von CO's für klar weniger umweltschädlich wie die Produktion 
von radioaktivem Müll.

von X. Y. (bastler_0815)


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> ...Wir haben seit dem Atom-Moratorim keine Stromausfälle
> gehabt. Auch jetzt nicht im Winter, wo uns die Franzosen wohl keinen
> Strom liefern können weil sie in selbst verheizen...

Zur Zeit sieht es so aus, dass Deutschland (ohne Atomstrom) bei 
klirrender Kälte Strom exportiert und das ohne Reservekraftwerke!
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stromversorgung-stromnetze-trotz-klirrender-kaelte-stabil.d66f6928-f4f2-4894-922d-27654979ca5d.html.

Frankreich (80% Atomstrom) dagegen muss Strom importieren (siehe Grafik 
im Anhang)!

Fairerweise muss dazu sagen, dass die Franzosen fast nur mit Strom 
heizen und Gebäudewärmeisolierung nicht weit verbreitet ist, deshalb 
sind die Franzosen "sauer" auf unseren Atomaustieg, die haben Angst, 
dass sie wegen D in der kalten Bude sitzen müssen ;-)
Frankreich braucht zur Zeit etwa die doppelte Stromleistung als 
Deutschland (FR:100000MW; D:51000MW).

Doch alle Energiewende-Fans sollten nicht zu früh jubeln, die Sicherheit 
der Stromversorgung war schon mal viel besser, doch ich denke, den 
Kritikern (Atom- und Energielobby) gehen langsam die Horror-Argumente 
aus.

von Tobias X. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Doch alle Energiewende-Fans sollten nicht zu früh jubeln, die Sicherheit
> der Stromversorgung war schon mal viel besser, doch ich denke, den
> Kritikern (Atom- und Energielobby) gehen langsam die Horror-Argumente
> aus.

Da gebe ich dir Recht, es muss jetzt natürlich weiter in den Ausbau 
regenerativer Energieerzeugung und in die Netze investiert werden sowie 
auch in die Energieeffizienz.

Zum Stichwort Frankreich. Man muss auch noch dazu sagen, dass 
Deutschland ca. 82 Mio. Einwohner zählt und Frankreich nur 65 Mio.. Ein 
weiterer Beweis dafür, wie sinnvoll es ist in Energieeffizienz zu 
investieren.

von X. Y. (bastler_0815)


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> Da gebe ich dir Recht, es muss jetzt natürlich weiter in den Ausbau
> regenerativer Energieerzeugung und in die Netze investiert werden sowie
> auch in die Energieeffizienz.

Hier die Prioritäten:
1. Ausbau Energiespeicher (Pumpspeicherwerk)
2. Ausbau Energiespeicher (Strom -> Wasserstoff-> Gas)
3. Ausbau Energiespeicher (Sonstige (z.B. Schwungrad, Akku)
4. Netzausbau
5. Ausbau regenerative Energieerzeugung
6. Energieeffizienz

Die Energieeffizenz kommt als letztes, obwohl sie eigentlich an 
vorderster Stelle stehen sollte, da dies bei der "Masse" (Menschen), bei 
den momentanen Energiepreisen (viel zu günstig), nicht funktioniert. 
Lieber 10.000de EUR in Autos stecken als in energieeffizeinte Geräte. 
Warum?

*** Die Mehrheit denkt nicht langfristig ***

Und das weiß die Wirtschaft.
Beispiel: Der Autofahrer ärgert sich wegen 10ct/Liter Sprit 
Preisunterschied an den Tankstellen z.B. alle 1-2 Wochen (unterschied 
pro Tanken ~ 4-6€ --> 100€/a). Den einmaligen Anschaffungsmehrpreis für 
das 2 Tonnen-Auto (20.000E - 30.000€) verdrängt bzw. hat er schon 
"abgeschrieben" genauso wie höhere jährliche Versicherungsprämie 
(300-400€)...

von Uhu U. (uhu)


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von Thilo M. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Zur Zeit sieht es so aus, dass Deutschland (ohne Atomstrom) bei
>
> klirrender Kälte Strom exportiert und das ohne Reservekraftwerke!

Das ist nicht ganz richtig.
Die Öl- und Kohlemühlen in unserem Konzern laufen (noch) volle Pulle, 
wenn die Eisschollen noch mehr werden hat sich's aber mit der Öl- und 
Kohlelieferung über den Fluss.
Gaskraftwerke mussten schon abschalten, weil Gazprom nicht genügend 
lieferte.

Noch eine Woche muss dieser Frost nicht unbedingt sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Logik der Franzosen war einfach: Kernenergie ist billig - wenn man 
diverse Nebenkosten und Risiken auf die Gesamtgesellschaft umlegt - und 
anders als bei Kohlekraftwerken spielt der saumässige Wirkungsgrad 
bezogen auf den Energieträger keine bedeutende Rolle. Also ist eine 
Stromheizung günstig und Wärmedämmung als hohe Anfangsinvestition eine 
ziemliche Hürde beim Hausbau. Diese Argumentation war hierzulande in den 
70ern nicht anders. Stromheizung war eine Zeitlang en vogue.

Öl/Gas/Pelletheizungen kann man freilich mittlerweile so dimensionieren, 
dass sie einerseits bei -15% noch ausreichend und und andererseits bei 
+5° noch effizient funktionieren. Bei KKWs funktioniert das mit dem 
Teillastbetrieb nicht ganz so gut, was eine Dimensionierung für extreme 
Verhältnisse erschwert.

Ich nehme an, dass die Franzosen in wärmeren Zeiten quasi gezwungen 
sind, Strom zu exportieren. Andernfalls müssten die Kraftwerke weiter 
runter fahren als einem Betreiber von KKWs lieb sein kann. Und so kommt 
D in solchen Zeiten günstig an Strom, weil die Franzosen diesen Strom 
günstig anbieten müssen.

von X. Y. (bastler_0815)


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> Zur Zeit sieht es so aus, dass Deutschland (ohne Atomstrom) bei
> klirrender Kälte Strom exportiert und das ohne Reservekraftwerke!

Muss natürlich wie folgt heißen:
"Zur Zeit sieht es so aus, dass Deutschland (ohne Atomstrom) bei
klirrender Kälte Strom exportiert und das MIT NICHT ALLEN 
Reservekraftwerke!"

@ ENBW Thilo M.
> Die Öl- und Kohlemühlen in unserem Konzern laufen (noch) volle Pulle.

Ist schon klar, bei Strompreisen an der Börse von 150-200€/MW 
(Normalpreis >70€/MW) sind selbt alte Kohlekraftwerke Cashcows. Die 
Laufen, da man damit gut Geld verdienen kann und nicht umbedingt, weil 
Deutschland Strom braucht (z.B. Export nach Frankreich und Italien).

Das ENBW Steinkohle Reservekraftwerk in Mannheim, darf nur für 
Reservezwecke eingesetzt werden, ist laut Medien (Zeitung, Radio) nicht 
am Netz!

von (prx) A. K. (prx)


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X. Y. schrieb:

> Ist schon klar, bei Strompreisen an der Börse von 150-200€/MW
> (Normalpreis >70€/MW) sind selbt alte Kohlekraftwerke Cashcows. Die
> Laufen, da man damit gut Geld verdienen kann und nicht umbedingt, weil
> Deutschland Strom braucht (z.B. Export nach Frankreich und Italien).

Die Kosten von KKWs sind überwiegend Fixkosten, d.h. sie fallen 
unabhängig von der erbrachten Leistung an. Bei Kohlekraftwerken mit dem 
hohen Anteil an Brennstoffkosten sieht das anders aus. Und so müssen die 
Franzosen ihre in wärmeren Zeiten auftretenden Überkapazitäten billig 
verkaufen, während sie bei der in kälteren Zeiten auftretenden 
Unterdeckung teuer einkaufen müssen.

Rein wirtschaftlich betrachtet ist die Situation im Grenzverkehr aus 
deutscher Sicht also garnicht so übel. Billig einkaufen und teuer 
verkaufen. ;-)

von Thilo M. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Das ENBW Steinkohle Reservekraftwerk in Mannheim, darf nur für
>
> Reservezwecke eingesetzt werden, ist laut Medien (Zeitung, Radio) nicht
>
> am Netz!

Gerade gelesen:
http://www.stimme.de/suedwesten/wirtschaft/wi/Energie-Mannheimer-Reservekraftwerk-zum-ersten-Mal-am-Netz;art19071,2367135

von Timm T. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> Gaskraftwerke mussten schon abschalten, weil Gazprom nicht genügend
> lieferte.

Das kann nicht sein, wir haben doch 3 Monate Gasreserve. Oder willst Du 
behaupten, Mutti lügt?

Vielleicht eher: Gaskraftwerke wurden schon abgeschaltet, weil aufgrund 
der Verknappung durch unser sowjetischen Brüder die Gaspreise angezogen 
haben.

von X. Y. (bastler_0815)


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Danke Thilo für die Info.

Interessant sind die Ursachen für diesen Schritt:

1. Gaskraftwerke mussten schon abschalten, weil Russland nicht genügend
   liefert.

2. Die Gasreserven werden wegen solch einer "Lappalie" nicht angezapft.

3. Wir sind in einem EU-Verbundnetz, und unser "Atom"-Nachbar Frankreich 
braucht unsere Hilfe, da ein paar seiner sicheren Kernkraftwerke 
gedrosselt werden müssen, da sie paradoxerweise bei dieser Kälte 
Probleme mit dem Kühlen haben...

Nicht D braucht die Reserveleistung (wir Exportieren immer noch Strom) 
sondern, die Kapazität wird für die Stabilisierung des EU-Verbundnetzes 
benötigt (falls das ein odere andere (Atom)Kraftwerk ausfällt).

@ Timm Thaler

> Vielleicht eher: Gaskraftwerke wurden schon abgeschaltet, weil aufgrund
> der Verknappung durch unser sowjetischen Brüder die Gaspreise angezogen
> haben.

Die Reserven werden erst bei Angebotsüberschuß (= niedrieger 
Spormarktpreis) wieder aufgefüllt.

von Timm T. (Gast)


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Immerhin war das Anfahren eines Reservekraftwerks gestern dem DLF und 
heute dem Spiegel eine Meldung wert. Aber:

"In Deutschland gebe es zwar genügend Gas in Reservespeichern, zitierte 
die Zeitung einen Vertreter einer großen Gasgesellschaft. Die Speicher 
lägen aber in Norddeutschland - und bis das Gas nach Süddeutschland 
transportiert sei, vergingen ein paar Tage." Zitat Spiegel

Sorry, wollen die uns verarschen? Transportieren die das Gas in 
Einkaufstüten? Wozu gibt es ein Gasverbundnetz?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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X. Y. schrieb:
> ... Stromleistung ...
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

von (prx) A. K. (prx)


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Timm Thaler schrieb:

> Sorry, wollen die uns verarschen? Transportieren die das Gas in
> Einkaufstüten? Wozu gibt es ein Gasverbundnetz?

Das ist wie beim Strom. Der von einem Flensburger Windrad eingespeiste 
Strom ist auch erst nach einem Dreivierteljahr in Berchtesgaden.

von X. Y. (bastler_0815)


Angehängte Dateien:

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>> ... Stromleistung ...
> AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

Da nimmt es einer aber ganz genau.

Es gibt eben eine physikalische Fachsprache und eine Umgangssprache, die 
sogar die großen Energieversorger wie E. On benutzen (siehe Anlage).

Übrigens, deine A-Taste klemmt ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:

> Das ist wie beim Strom. Der von einem Flensburger Windrad eingespeiste
> Strom ist auch erst nach einem Dreivierteljahr in Berchtesgaden.

Sorry, Rechenfehler. Geht doch nicht ganz so schnell. ;-)

von jo d. (jo_d)


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Timm Thaler schrieb:
> Immerhin war das Anfahren eines Reservekraftwerks gestern dem DLF und
> heute dem Spiegel eine Meldung wert. Aber:
>
> "In Deutschland gebe es zwar genügend Gas in Reservespeichern, zitierte
> die Zeitung einen Vertreter einer großen Gasgesellschaft. Die Speicher
> lägen aber in Norddeutschland - und bis das Gas nach Süddeutschland
> transportiert sei, vergingen ein paar Tage." Zitat Spiegel
>
> Sorry, wollen die uns verarschen? Transportieren die das Gas in
> Einkaufstüten? Wozu gibt es ein Gasverbundnetz?

bist du so dämlich oder tust du nur so? Bei dir wird Gas wohl mit 
Lichtgeschwindigkeit transportiert

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Vermutlich liegt das daran, das man sich in Süddeutschland (bewusst zu~) 
lange auf Kernenergie verlassen und damit sich und ganz D. in deren 
Abhängiggkeit brachte, nach dem Motto: "Den Müll haben ja die Anderen 
vor der Haustüre." Die werden schon nicht wagen uns zu verbieten ihnen 
ständig noch mehr davon zu schicken. Wir machen hier den Reibach und die 
sollen gefälligst unseren Müll schlucken. Dumm nur das sich nun der 
politische Wind drehte und der lange Hebel nun im Norden liegt und bei 
den südlichen Nachbarn liegt, welche sich rechtzeitig auf eigene 
Ressourcen und vertretbare Technik orientierten,welche sich komplex 
armortisiert und ohne verdeckte Subventionen bei traditioneller 
Risikoabdeckung auskommt.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt regionale Unterschiede, aber in beiden Richtungen. Windräder 
ergeben an den Meeresküsten mehr Sinn und für Photovoltaik auf den 
Hausdächern eignen sich die individuelle Finanzkraft und das Wetter des 
Südens besser. Entsprechend ist die Verteilung.

Dazu kam die traditionell konservativer geprägte politische Lage. Die 
gerne auf die Strategie setzte, dass unbeliebte Entscheidungen nicht 
falsch sind, sondern nur falsch kommuniziert (Motto: Das dumme Volk 
weiss es nicht besser).

Apropos Süden: Das m.W. bundesdeutsch einzige konkret wegprotestierte 
KKW wurde in Wyhl gebaut (bzw. begonnen). Das liegt ziemlich südlich, 
ungefähr bei Freiburg.

von (prx) A. K. (prx)


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PS: Und um die Bayern nicht dumm dastehen zu lassen: Die in Wackersdorf 
begonnene Wiederaufbereitungsanlage hatte auch keine strahlende Zukunft. 
Die Proteste im Süden waren summarum erfolgreicher als die im Norden, 
Brokdorf wurde trotzdem gebaut und das Projekt Gorleben ist immer noch 
nicht ganz gestorben.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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X. Y. schrieb:
>>> ... Stromleistung ...
>> AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
>
> Da nimmt es einer aber ganz genau.
>
> Es gibt eben eine physikalische Fachsprache und eine Umgangssprache, die
> sogar die großen Energieversorger wie E. On benutzen (siehe Anlage).
>
> Übrigens, deine A-Taste klemmt ;-)

Danke, hab das Problem behoben.. ;-)

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Apropos Süden: Das m.W. bundesdeutsch einzige konkret wegprotestierte
> KKW wurde in Wyhl gebaut (bzw. begonnen). Das liegt ziemlich südlich,
> ungefähr bei Freiburg.

Außer Rodungsarbeiten wurde dort nichts gemacht.

von Timm T. (Gast)


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jo d. schrieb:
> Bei dir wird Gas wohl mit
> Lichtgeschwindigkeit transportiert

"Einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zu Folge reduzierte der deutsche 
Verteiler Open Grid Europe den Weitertransport Richtung Süddeutschland 
deshalb auf die vertraglich vereinbarte Mindestmenge." Quelle 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,814836,00.html

Bevor Du anderen Dummheit vorwirfst: Man ist offensichtlich gar nicht 
gewillt, für entsprechende Versorgung zu sorgen. Klar, kann man mal 
wieder bißchen Druck machen und die Preise hochjubeln.

Irgendwie gefällt mir die Idee der Verstaatlichung von wichtiger 
Infrastruktur: Stromnetz, Gasverbundnetz, Wasser, Bahn, Post... immer 
besser.

Auch interessant: 
http://www.youtube.com/user/ddhechtplus#p/u/3/n63AaB9RGX0

Leider steht nicht dazu, von wann und von welchem Sender der Beitrag 
ist.

von Michael K. (charles_b)


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Na, das sind ja schöne Aussichten für die Kernkraft, mit Blick auf 
Frankreich:

1. Im Sommer funzt es nicht, weil sonst die Flüsse zu warm werden.
2. Im Winter langts auch wieder nicht.

Wäre gar nicht so schlecht, wenn man die Stromheizerei durch ne 
wirtschaftlich sinnvolle Dämmung ersetzt.

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Auch interessant:
> http://www.youtube.com/user/ddhechtplus#p/u/3/n63AaB9RGX0

Sehr empfehlenswert, danke für den Tipp.

von Timm T. (Gast)


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Deutschland kurz vor dem Blackout: 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,815587,00.html

Drecksäcke! Verstaatlichen!

von Tobias X. (Gast)


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Hab ich auch gerade gelesen. Wenn da nur ein bissl Wahrheit dran ist, 
dann ist das schon ein starkes Stück. Und wenn es aufgrund dessen 
tatsächlich zu einem Stromausfall gekommen wäre, dann hätte die 
Atom-Mafia wieder lautstark ihre ganzen 
Pro-Atom-Super-Sauber-Sicher-Billig-Parolen geträllert.

von Uhu U. (uhu)


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Tobias C. schrieb:
> Hab ich auch gerade gelesen. Wenn da nur ein bissl Wahrheit dran ist,
> dann ist das schon ein starkes Stück.

Aber so ganz unerwartet kam das nicht. Ob es wirklich nur die Raffgier 
einiger Händler ist, darf bezweifelt werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es gibt noch ganz andere Probleme mit der Kernkraft, über die auch gerne 
mal hinweggegangen wird. Neben dem Entsorgungsproblem gibt es z.B. auch 
ein Nachwuchsproblem. Da KK in den 80er bei uns so unpopulär wurde, hat 
das kaum jemand studiert und daher gibt es so gut wie keinen Nachwuchs.
Die Leute, die damals mitgebaut und die KKWs betrieben haben, sind jetzt 
am oder schon im Rentenalter und es stellt sich die Frage, wer die 
Dinger dann weiterfahren kann. Auch die NASA könnte heute übrigens nicht 
ad hoc wieder zum Mond, da die ganzen Spezies in Rente sind oder nicht 
mehr leben.

Ausserdem gibt es eine vom Hersteller garantierte Lebensdauer des KKW. 
Die bezieht sich nicht nur auf Steuer- und Regeltechnik (die könnte man 
ja updaten ) sondern auch auf Rohrleitungen, Gebäude, 
Druckwasserbehälter, Turbinen usw., alles Sachen, die nur sehr aufwendig 
und teuer erneuert werden können, teilweise mit monatelangem 
Kraftwerks-Stillstand.

Die meisten Kraftwerke haben eine garantierte Betriebsdauer von 30 bzw. 
40 Jahren, und das ist komischerweise genau die Zeit, die die EVs bei 
Merkel und Co. mit der 'Laufzeitverlängerung' rausholen wollten. Daraus 
ist nun nichts geworden. Man kann aber sicher sein, das die Jungs ihre 
Mäuse schon gemacht haben...

von Thilo M. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Da KK in den 80er bei uns so unpopulär wurde, hat
> das kaum jemand studiert und daher gibt es so gut wie keinen Nachwuchs.
> Die Leute, die damals mitgebaut und die KKWs betrieben haben, sind jetzt
> am oder schon im Rentenalter und es stellt sich die Frage, wer die
> Dinger dann weiterfahren kann.

Das Interesse hat erst mit dem Konsens unter Rot-Grün nachgelassen. Der 
Nachwuchs hat logischerweise kein Interesse an einem Arbeitsplatz, 
dessen Wegfall mittelfristig absehbar ist.
Studiert wird diese Technik auch weiterhin, nur gehen die Fachkräfte 
dann eben ins Ausland. Auf dem Gebiet Kernphysik gibt es ja nicht nur 
KKWs.

Dass das Betriebspersonal (Wartenpersonal, Schicht) irgendwann 
ausstirbt, da die Ausbildung 5 Jahre dauert und richtig Geld kostet, ist 
klar.
Es gibt eine behördlich vorgeschriebene Personal-Bedarfsordnung (PBO), 
die schreibt die Anzahl Mitarbeiter für bestimmte Stellen vor. Gibt es 
nicht mehr genügend davon, muss die Anlage abgefahren werden. - einfache 
Sache -

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Das Interesse hat erst mit dem Konsens unter Rot-Grün nachgelassen.

Um mal den Einzelfall aus der Statistik rauszufischen: Mein Interesse 
liess bereits in den 80ern nach, noch vor Tschernobyl, was im Studium 
zum Schwenk von Kernenergietechnik zu konventioneller Energietechnik 
führte (Nebenfach).

> Studiert wird diese Technik auch weiterhin, nur gehen die Fachkräfte
> dann eben ins Ausland.

Ich schätze wenn wir alle deutschen Kernergiefachleute aus der Schweiz 
heim ins Reich holen, dann schalten die ihre KKWs schneller ab als wir. 
Gezwungenermassen. ;-)

von Timm T. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> Das Interesse hat erst mit dem Konsens unter Rot-Grün nachgelassen.

Haha, bei uns hat man das Studienfach "Radioaktive Strahlung" mal 
schnell in "Ionisierende Strahlung" umbenannt. Offizielle Erklärung: 
Nicht jede ionisierende Strahlung entsteht durch radioaktiven Zerfall. 
Inoffizielle Erklärung: Naja, "radioaktive Strahlung" ist halt nicht 
sooo beliebt...

Und das war lange vor einer rot-grünen Regierung.

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ich schätze wenn wir alle deutschen Kernergiefachleute aus der Schweiz
> heim ins Reich holen, dann schalten die ihre KKWs schneller ab als wir.
> Gezwungenermassen. ;-)

Die Schweizer scheinen noch mehr Personalprobleme zu haben , das Stimmt!
Die haben auch bei uns versucht, Leute abzuwerben.

von Thilo M. (Gast)


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Naja, studierte Physiker kann man in einem KKW auch an einer Hand 
abzählen, soo viele braucht's da nicht.

Die meisten sind Maschinenbauer, Elektroings (-meister, -techniker), 
Chemiker ..

Deren Interesse hat nicht nachgelassen, erst seit die Zielflagge in 
Sicht ist. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Die meisten sind Maschinenbauer, Elektroings (-meister, -techniker),
> Chemiker ..

Siehe Tschernobyl. Da war auch keiner dabei, der wusste was er tat.

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Da war auch keiner dabei, der wusste was er tat.

Wie soll man das verstehen?
Das alle außer studierten Physikern Dummköpfe sind?
Ganz schön arrogant, mein Lieber!
;-)

Und alles was Kernkraft betrifft Tschernobyl gleichzusetzen, zeugt nicht 
gerade von erfolgter Information, Wissen oder Intelligenz.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe auch in den 80ern studiert ( L&R Technik) und habe den Trend 
bei den E-Technikern mitverfolgt. Kernenergietechnik wollte keiner mehr, 
denn wer wollte schon in einem studentischen Umfeld zum Buhmann werden 
und bei seinen Freunden als Bähbäh dastehen. Die Jungs (Mädels gabs da 
sowieso nicht ) sind reihenweise aus der KET rausgegangen und hin zur 
konventionellen Kraftwerkstechnik, besonders pfiffige sind zu uns 
gekommen, hehe.

Und wer Kernphysiker ist, sitzt vermutlich auch lieber beim CERN oder 
der DFVLR als in Krümmel :D
Der 26. April 1986 hat diesem Trend dann nochmal einen mächtigen Schub 
gegeben.

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Wie soll man das verstehen?
> Das alle außer studierten Physikern Dummköpfe sind?

Ok, das war etwas arg pointiert. Passte aber grad so schön. ;-)

Nur hatte dieser konkrete Unfall ziemlich viel mit den Grundlagen der 
Reaktorphysik und der Instabilität dieses Typs in bestimmten 
Betriebsbereichen zu tun. Klar, das heisst nicht, dass jemand mit 
anderer Ausbildung davon keine Ahnung haben könne oder jemand mit 
entsprechender Ausbildung nicht dennoch die Sache durchgewunken hätte.

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> oder jemand mit entsprechender Ausbildung nicht
> dennoch die Sache durchgewunken hätte.

Naja, wenn ich sehe, welcher Aufwand gemacht wird, ehe überhaupt ein 
Elektronikschrank geöffnet werden darf und wieviel Leute dafür 
unterschreiben müssen (incl. Behörde), dann bin ich mir sicher, dass 
Versuche wie '86 bei uns niemals stattfinden können.
Die erste Frage bei irgendwelchen Aktivitäten ist: "was kann passieren". 
Dann werden alle Möglichkeiten durchgekaut. Und das auch bei Banalitäten 
wie das Anmessen eines Temperaturwertes im Elektronikschrank.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias Sch. schrieb:

> Und wer Kernphysiker ist, sitzt vermutlich auch lieber beim CERN oder
> der DFVLR als in Krümmel :D

Intellektuell interessanter ist es beim CERN allemal. Aber die 
Berufsaussichten für Abbrucharbeiter ausgedienter KKWs wie Krümmel sind 
exzellent. Für die nächsten 2-3 Jahrzehnte kann man sich in dieser 
Branche über Mangel an Arbeit nicht beklagen. Und Outsourcing nach China 
oder Indien droht einem da wohl auch nicht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Auch standen dort keinesfalls Idioten, sondern sind sie vielmehr der 
Routine und der Hirarchie erlegen als die Risiken des Versuches richtig 
zu wichten, selbst als Ihn ein unterstellter Techniker warnte war es die 
Hybris des den Versuch leitenden Physikers, in Kombination mit dem 
technichen Design, welches ihm jedoch vertraut war, welche zur Havarie 
fürten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anatoli_Stepanowitsch_Djatlow


Ein Szenario welches meiner Kraftwerkserfahrung nach (3 Jahre 
E-Schaltwarte auf einem Berliner Kraftwerk) auch gut nach D. passte.

Namaste

von Thilo M. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Ein Szenario welches meiner Kraftwerkserfahrung nach (3 Jahre
> E-Schaltwarte auf einem Berliner Kraftwerk) auch gut nach D. passte.

Vor ~10 Jahren kamen einige Kollegen von konventionellen Kraftwerken 
(innerhalb des Konzerns) zu uns.
Sie haben viele Monate gbraucht, sich an unsere Arbeitsweise zu 
gewöhnen.
Konventionelles KW != KKW.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hat bei euch ein HiWi Vetorechte wenn es um Sicherheitsfragen geht?

Namaste

von Thilo M. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Hat bei euch ein HiWi Vetorechte wenn es um Sicherheitsfragen geht?

Definiere HiWi. Facharbeiter?

Jeder kann seine Sicherheitsbedenken vorbringen, es wird auf jeden Fall 
Dem nachgegangen. Ob das die Putzfrau oder der Fremdfirmen-Monteur ist 
spielt keine Rolle.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Aber eben auch ein einfacher E-Techniker mit seinem Azubi kann ein KKW 
ernsthaft gefährden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Greifswald
Die Jungs haben damals echt Glück gehabt, das sie nicht alle 6, sondern 
nur 5 Pumpen lahmgelegt haben.
Es ist eben nicht vorhersehbar, das ist der grosse Unterschied zum 
konventionellen Kraftwerk. Ihr wisst ja wahrscheinlich auch, das 3-Mile 
Island durch ein einfaches Missverständnis einer Kontrollampe kaputtging 
?

Wenn unser gutes altes Reuter-West in Berlin in die Luft fliegt, können 
die Leute in einer Entfernung von 1km da einfach weiter wohnen. Bei 
Tschernobyl oder Fukushima ist das eben ein richtiger grosser Bannkreis, 
der gezogen werden muss, bzw. Berlin müsste evakuiert werden.

von Thilo M. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Die Jungs haben damals echt Glück gehabt, das sie nicht alle 6, sondern
> nur 5 Pumpen lahmgelegt haben.
> Es ist eben nicht vorhersehbar, das ist der grosse Unterschied zum
> konventionellen Kraftwerk.

Leute, das war noch vor 20 Jahren so.
Die Weiterentwicklung hat auch bei den KKWs stattgefunden, aus den 
Fehlern der Vergangenheit wurde durchaus gelernt.

Eine Infotour oder ein Besuch eines Infozentrums eines KKW kann da 
schnell das Wissen auf den heutigen Stand bringen.

Aber irgendwie passt das Ganze jetzt nicht mehr zum Thread ...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Hat bei euch ein HiWi Vetorechte wenn es um Sicherheitsfragen geht?
>
> Definiere HiWi. Facharbeiter?

Hilfs Willi, welcher Qualifikation auch immer.

Wenn nicht jeder Mitarbeiter bis zur Putzfrau aufschiebendes Vetorecht 
hat ist aus meiner Sicht Sicherheit nicht gewährleistbar, da 
Qualifikation keine Garantie für risikofreies Handeln ist, eher eine 
Garantie für auftretende Hybris.

Namaste

von Vn N. (wefwef_s)


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Thilo M. schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> Die Jungs haben damals echt Glück gehabt, das sie nicht alle 6, sondern
>> nur 5 Pumpen lahmgelegt haben.
>> Es ist eben nicht vorhersehbar, das ist der grosse Unterschied zum
>> konventionellen Kraftwerk.
>
> Leute, das war noch vor 20 Jahren so.
> Die Weiterentwicklung hat auch bei den KKWs stattgefunden, aus den
> Fehlern der Vergangenheit wurde durchaus gelernt.
>
> Eine Infotour oder ein Besuch eines Infozentrums eines KKW kann da
> schnell das Wissen auf den heutigen Stand bringen.
>
> Aber irgendwie passt das Ganze jetzt nicht mehr zum Thread ...

Mir ist klar, dass du als begünstigter dieser Branche es nicht wahrhaben 
willst und es ebenso bestreitest wie alle anderen, die darin involviert 
sind, aber dass auch "moderne" AKW unsicher sind, zeigte erst Fukushima. 
Dass es in Deutschland nicht anders aussieht, sowohl von Seiten der 
Sicherheit (mehr Glück als Verstand eben) als auch vom Aspekt des 
Vertuschens von Störfällen, zeigen die letzten zehn Jahre.
Nach Tschernobyl hat man ungeachtet TMI eben gesagt, dass in Kraftwerken 
westlicher Bauart sowas nicht möglich sei, ja, was ist denn nun nach 
Fukushima die Ausrede? Das Erdbeben, das bei uns nicht möglich sein 
soll, blöderweise aber "nur" einen Stromausfall auslöste, der in dt. AKW 
ebenso möglich wäre und bereits auftrat?

Aber schön, dass du auf von AKW-Betreibern gestaltete Ausstellungen 
verweist, um das Wissen aufzufrischen. Am besten ergänzt man das dann 
noch mit den Panikmeldungen, dass Deutschland ab Dezember 2011 im 
Dunkeln liegen soll und Lobhudeleien auf die Kernkraft, wie sie auf 
zahlreichen "unabhängigen" Internetseiten verbreitet werden, welche über 
drei Ecken von der Atomlobby betrieben werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Sorry Thilo, das wollte ich so nicht lostreten. Nu ist der Thread wohl 
im A.... und die alten Kriege werden wieder aufgefrischt.

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> das wollte ich so nicht lostreten.

Ich wollt's ja auch wieder beenden.
Diskussionen mit verängstigten, aufgehetzten Menschen machen keinen 
Sinn. ;-)

von Timm T. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> Diskussionen mit verängstigten, aufgehetzten Menschen machen keinen
> Sinn.

Das stimmt wohl, und ich kann durchaus verstehen, dass Du Dich um Deine 
berufliche Zukunft ängstigst und durch die Propaganda diverser 
Energiekonzerne aufgehetzt wirst. Aber immerhin hast Du die Problematik 
schon erkannt, das läßt doch hoffen... ;-)

von Thilo M. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> um Deine
> berufliche Zukunft ängstigst

Das muss ich nicht, ich bin alt genug, um bis zum Schluss mitzumachen. 
;-)

Timm Thaler schrieb:
> durch die Propaganda diverser
> Energiekonzerne aufgehetzt wirst

Auch dafür bin ich lange genug dabei. Ich kann ganz gut erkennen, was 
Propaganda und was Fakt ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mir fehlt bei der Diskussion noch die Transparenz der EVs. Wir als 
Techniker werden wissen, das nachts meistens Strom überproduziert wird 
(und das wird sich mit steigendem Anteil von Windanlagen noch steigern) 
und tags dann der Strom fehlt, während die Solaranlagen (sein wir doch 
mal ehrlich) in unseren Breiten eigentlich Blödsinn sind und sich nur 
rechnen, solange sie subventioniert werden. Im Winter kannste die Dinger 
doch voll vergessen.

Einer der Ansätze, um die Versorgung klüger zu gestalten, wäre z.B. das 
'Smart Grid', bei dem z.B. per Internet der aktuelle Strompreis 
abfragbar wäre und mein Zähler es honoriert, wenn ich nachts die 
Überproduktion abgreife, z.B. für den Warmwasserspeicher oder die 
Waschmaschine. Tagsüber würde ein solcher intelligenter Verbraucher sich 
dann zurückhalten und vom Netz gehen. Man bräuchte einen kleinen 
Netzwerkrechner, den wir uns locker selber basteln könnten.

Dazu erfordert es aber eine gewisse Transparenz über Angebot und 
Nachfrage, zu der die EVs natürlich nicht bereit sind, denn das würde 
uns erlauben, in ihre Politik Einsicht zu bekommen. Ich verstehe 
natürlich, das ein Netzbetreiber Profit machen muss, um die Wartung, 
Neubau usw. zu bezahlen, allerdings ist das Drängen von Aktionären ja 
eher kontraproduktiv und führt dazu, die Kraftwerke und Netze 'auf 
Verschleiss' zu fahren und eben nicht vorbeugend Teile zu tauschen und 
zu warten.
Ein 'Smart Grid' würde auch z.B. der E-Mobility gut zu Gesicht stehen, 
denn wenn wir mit überprozuiertem Strom fahren, wäre das doch cool.

von Vn N. (wefwef_s)


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Thilo M. schrieb:
> Ich kann ganz gut erkennen, was
> Propaganda und was Fakt ist.

Weshalb du auf "Informationsveranstaltungen" der Atomlobby verweist 
anstatt auf unabhängige Stellen?
Natürlich hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Deshalb 
trainiert auch die US-Army Luftkämpfe über Grafrheinfeld. Obwohl dort 
Castorbehälter lagern.
Die verantwortungsvollen Betreiber haben in Philippsburg 2001 auch beide 
Reaktoren trotz Kühlmängel weiterbetrieben,auch wurde versucht, den 
Vorfall wesentlicher niedriger einzustufen als es später die IAEA tat. 
2010 trat ebendort radioaktiv verseuchtes Wasser aus, nur wenige 
Zentimeter fehlten zur kritischen Marke. Gemeldet wurde dies nicht, erst 
Monate später wurde es dank eines Insiders bekannt. 2004 wurden 
Sicherheitsmängel einfach erst beseitigt, nachdem es Post vom 
Staatsanwalt gab. 2004 versagten im AKW Biblis gleich 5 
Stromversorgungssysteme hintereinander. Im selben Jahr trat auch in 
Neckharwestheim Wasser aus, Konsequenzen: eine lächerliche Geldstrafe 
von 25000€ für den Betreiber und die Entlassung eines Mitarbeiters. 
Leider wurde nicht etwa der für den Vorfall Verantwortliche entlassen, 
sondern ein leitender Mitarbeiter, der sich kritisch zum Vorfall 
geäußert hat (Eberhard Grauf hatte veröffentlichten Protokollen zufolge 
Sicherheitsbedenken). Ein anderes Beispiel für die Verschleierungen war 
eine Explosion in Brunnsbüttel, welche eine Leitung auf mehreren Metern 
Länge zerstörte. Um den Raktor nicht abschalten zu müssen und um den 
daraus folgenden Millionenschäden zu entgehen, wurde der Vorfall einfach 
als spontane Dichtungsleckage gemeldet. Erst nach Monaten konnten sich 
unabhängige Sachverständige der Behörden Zutritt erwirken.

Alles innerhalb von weniger als zehn Jahren. Wie viel tatsächlich 
passiert ist, wissen wohl nur diejenigen, die direkt involviert sind, 
denn wie man sieht, müssen kritische Stimmen in den eigenen Reihen um 
ihren Job fürchten. In dieser Hinsicht kann ich auch nachvollziehen, 
dass du dich nicht kritisch äußern willst. Oder die Propaganda hat 
tatsächlich gewirkt.

Winfried J. schrieb:
> Wenn nicht jeder Mitarbeiter bis zur Putzfrau aufschiebendes Vetorecht
> hat ist aus meiner Sicht Sicherheit nicht gewährleistbar, da
> Qualifikation keine Garantie für risikofreies Handeln ist, eher eine
> Garantie für auftretende Hybris.

Klar, auf dem Papier hat wohl jeder was zu sagen. Obs die Betreiber 
interessiert?

von (prx) A. K. (prx)


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vn nn schrieb:

> Weshalb du auf "Informationsveranstaltungen" der Atomlobby verweist
> anstatt auf unabhängige Stellen?

Des Einen unabhängige Stelle ist des Anderen Lobbygruppe. ;-)

> müssen kritische Stimmen in den eigenen Reihen um
> ihren Job fürchten.

Da liegt der Hase im Pfeffer. In jeder Branche machen interne Kritiker 
und Bedenkenträger sich unbeliebt und werden vorzugsweise kaltgestellt 
oder gehen entnervt irgendwann selber.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thilo M. schrieb:
> Diskussionen mit verängstigten, aufgehetzten Menschen machen keinen
> Sinn. ;-)

Der TE ist aber offensichtlich ängstlich, das wir im Dunkeln stehen, 
wenn die KKWs vom Netz gehen, das war der Ausgangspunkt dieser 
Diskussion. Und diese Angst wurde von den EVs geschürt mit dem Hinweis, 
das uns etliche Gigawatt fehlen, wenn die Kraftwerke abgeschaltet 
werden. Nun möchte man sich dieser Diskussion wieder entziehen? Es hat 
sich im Winter gezeigt, das keineswegs die Lichter ausgehen, das wir 
sogar noch Strom verkaufen können, aber mein Versorger hat die 
Gelegenheit am Schopfe gepackt und mir ne Preiserhöhung aufs Auge 
gedrückt.
Das ist doch Angstmache, wenn nicht sogar Augenwischerei. Ich kann nur 
hoffen, das meine alten Feinde von der Bundesnetzagentur ( ich bin 
Funkamateur und zahle an die Jungs ) mit meinem Geld was sinnvolles 
anstellen und den Preistreibern auf dem Strommarkt auf die Füsse treten.

von (prx) A. K. (prx)


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Der Ausgangspunkt war wohl auch die Strombilanz in Zeiten, in denen im 
europäischen Verbundnetz erhebliche Überkapazität besteht. Dann nämlich 
wird der französische Atomstrom billiger angeboten als diverse fossile 
Kraftwerke hierzulande ihn produzieren können. Folglich fahren diese 
Kraftwerke runter und der Strom wird in F eingekauft.

Im kalten Winter letzthin war es nun aber genau umgekehrt. Die Franzosen 
mussten mangels ausreichender Eigenproduktion einkaufen, und sei es zu 
hohem Preis. Also wurde hierzulande hochgefahren was irgendwie Strom 
auswirft, egal wieviel es kostet.

Ergo: Die im Sommer verbreiteten Zahlen über die Strombilanz entsprachen 
mehr der wirtschaftlichen Bilanz als der möglichen Leistung.

von Vn N. (wefwef_s)


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A. K. schrieb:
> Des Einen unabhängige Stelle ist des Anderen Lobbygruppe. ;-)

Wer die Betreiber von welcher Einrichtung auch immer als unabhängig im 
Bezug auf die Einrichtung bezeichnet, ist nun wirklich nicht recht 
ernstzunehmen. Ölkonzerne stellen ja auch nicht gerade die 
Schattenseiten ihrer Industrie in den Vordergrund.

A. K. schrieb:
> Da liegt der Hase im Pfeffer. In jeder Branche machen interne Kritiker
> und Bedenkenträger sich unbeliebt und werden vorzugsweise kaltgestellt
> oder gehen entnervt irgendwann selber.

Leider handelt es sich in Kernkraftsektor nicht einfach nur um harmlose 
Kritik an der Wirtschaftlichkeit oder der Umweltverträglichkeit, wie sie 
bei anderen Energieerzeugungsmethoden oft totgeschwiegen wird. Da werden 
auch schwerwiegende Probleme aus wirtschaftlichen Gründen verschwiegen. 
Klar, denn wenn wirklich was passieren sollte, zahlt ja sowieso der 
Steuerzahler, also warum nicht noch ein paar Millionen auf dessen Risiko 
einfahren, anstatt den Reaktor vorschriftsgemäß herunterzufahren.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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A. K. schrieb:
> Siehe Tschernobyl. Da war auch keiner dabei, der wusste was er tat.

In gewisser Weise hast du Recht. Wir haben diesen Unfall analysiert.
Von: "Wir wissen wir haben ein Problem" bis zur "Explosion" vergingen 43 
s
dreiundvierzig Sekunden. Egal wie fit du in der Birne bist - da machst 
du gar nichts mehr.

Man wusste damals noch nicht das dieser Reaktortyp im unteren 
Leistungsbereich zu Instabilitäten neigt. Grundsätzlich ist vorzuwerfen 
an einem aktiven Reaktor einen Sicherheitstest derart durchzuführen dass 
die Sekundärkühlung ausfällt und man die Notmassnahmen testet aber man 
keine Reservenotmassnahmen vorhalten kann.

Die in den 43 s (so fit waren die Russen) noch durchgeführte 
Notabschaltung funktionierte nicht mehr, da sich die Brennstäbe so 
überhitzten, dass sie sich verbogen und nicht mehr in den Moderator 
eingefahren werden konnten.

Der besste Satz im Bericht: "Welche Abfolge von kausalen Ereignissen zum 
abheben des 1000 t schweren Reaktordeckels führte ist unklar."

Echt der besste Satz. Und die wissen was sie tun?

von Timm T. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Solaranlagen ... Im Winter kannste die Dinger
> doch voll vergessen.

Stimmt nicht, in diesen Winter hat die Photovoltaik an ettlichen Tagen 
Spitzen zur Hauptlast in der Mittagszeit abgefangen. Durch die Kälte 
steigt die Effizienz der Module.

Kann man schön auf http://www.transparency.eex.com/de/ beobachten.

Das Problem ist nicht, dass Photovoltaik im Winter nichts beiträgt. 
Sondern dass sie nicht so zuverlässig beiträgt, wie man das gern hätte. 
Da sind halt auch mal ganze Tage fast ohne Solarstrom.

Macht aber nix, gibt bald billig griechische Inseln zu haben...

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Lieter schrieb:

> dreiundvierzig Sekunden. Egal wie fit du in der Birne bist - da machst
> du gar nichts mehr.

Darauf spielte ich nicht an. Wer im Auto sitzt und vor sich eine Wand 
sieht, der wird instinktiv auf die Bremse latschen. Selbst wenn er im 
Sessel daheim in aller Ruhe ausrechnen könnte, dass er justament in 
diesem besonderen Spezialfall hätte keinesfalls bremsen dürfen. Darum 
geht es mir nicht.

Mich hat eher die Vorgeschichte irritiert. In meinen Augen gehört nicht 
sehr viel Spezialwissen dazu, um nach stundenlanger Teillast nach langem 
Vollastbetrieb ein Xenon-Problem im unteren Leistungsbereich zu 
erwarten, das zu extrem niedriger Regelstabbelegung führen wird. 
Spätestens wenn man dann noch, um die Leistung zu halten, die Vorschrift 
über die Mindestzahl eingefahrener Regelstäbe verletzen muss, sollte 
jemandem ein Licht aufgehen. Allein schon jenes, dass diese Vorschrift 
vielleicht nicht völlig willkürlich war.

Unabhängig davon wie vernünftig oder irrsinnig so ein Versuch bei einem 
produktiven Reaktor ist: Die wesentliche Änderung des vorgesehenen 
Ablaufs durch den ungeplanten Teillastbetrieb hätte nicht einfach 
ignoriert werden dürfen. Aber hier kam eben der übliche Betriebsdruck 
rein. Wenn man das nicht jetzt macht, dann hat man vielleicht so bald 
keine weitere Chance und kriegt Zoff mit den Chefs, also "bringen wir es 
hinter uns".

> Man wusste damals noch nicht das dieser Reaktortyp im unteren
> Leistungsbereich zu Instabilitäten neigt.

Ich habe das anders in Erinnerung. Demnach war es eher so, dass es beim 
KKW-Personal nicht bekannt war. Anderswo schon, zumal es m.W. auch nicht 
der erste Fall war, in dem der Reaktortyp diese Instabilität zeigte. 
Aber das war anderswo aufgefallen und ohne Folgen geblieben.

> Die in den 43 s (so fit waren die Russen) noch durchgeführte
> Notabschaltung funktionierte nicht mehr, da sich die Brennstäbe so
> überhitzten, dass sie sich verbogen und nicht mehr in den Moderator
> eingefahren werden konnten.

Massgeblich gefördert durch die eigenwillige Regelstabkonstruktion, die 
zunächst zusätzliche Reaktivität einbrachte, statt sie zu verringern. Es 
war ja paradoxerweise ausgerechnet die Notabschaltung, die dem Reaktor 
endgültig den Rest gab.

> Echt der besste Satz. Und die wissen was sie tun?

Diesen Aspekt sehe ich weniger kritisch. Es ist zu wenig übrig geblieben 
und eine gründliche Analyse aller Reste ohne Veränderung des Zustands 
hatte nicht grad Priorität. Folglich kann man die diesbezüglichen 
diversen Theorien nicht eindeutig entscheiden. Das gibts in anderen 
Branchen mit hohem Schadenspotential auch.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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A. K. schrieb:
> Aber hier kam eben der übliche Betriebsdruck
> rein.

Nicht der übliche Betriebsdruck. Ich stimme dir aber in allen Punkten 
zu.

Dieser Druck führt in solchen Systemen bei den Leuten die verantwortlich 
sind zum völligem Zusammenbruch. Dein Technobabbel verstehen die nicht 
und es gibt zwei Scenarien: A du bist der dumme, B du bist der dumme.

Beispiel: Ein Betrieb hat zwei Säurebecken welche durch eine Mauer 
getrennt sind. In beiden produktionsbedingt verschiedene Säuren. Kommen 
die in Kontakt, entsteht aus den so harmlosen bzw. handhabbaren Stoffen 
Cyancali und 400 Fabrikarbeiter sind nach 60 s tot. Problem bekannt, 
Antrag auf säurefeste Fliesen aus Kostengründen abgelehnt.

Gut. A - ich sperre die Produktion wegen Lebensgefährlichkeit -> Man 
wird als Volksschädling eingestuft und inhaftiert, die Familie wird auch 
inhaftiert.

B - ich sperre nicht und der Unfall passiert.
-> Man wird inhaftiert weil man es hätte wissen müssen und seiner 
Verantwortung nicht nachkam es zu sperren, die Familie wird auch 
inhaftiert.

Daran sind gute Leute kaputt gegangen.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>...entsteht aus den so harmlosen bzw. handhabbaren Stoffen Cyancali und
> 400 Fabrikarbeiter sind nach 60 s tot.

Du hältst doch Chemievorlesungen, dann solltest du wissen, daß Zyankali 
Kaliumcanid (KCN) ist. KCN ist definitiv keine Säure, sondern eine 
starke Base und auch nicht flüchtig. Eine Vergiftung ist daher nur oral 
möglich.

Was du meinst ist Blausäure (HCN).

Ich lerne gerne dazu, mich würde daher interessieren, welche säuren man 
mischen muß, um doch "Cyancali" freizusetzen.

von Purzel H. (hacky)


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Ich hab unwesentlich nach Tschenobyl Kernphysik studiert. Und wir gingen 
die Detail damals minutioes durch. Der Prozess haette stabil sein 
sollen. Es ging dabei um den Dampfblasenkoeffizient. Wenn es eine lokale 
Ueberhitzung gibt, und Dampfblasen entstehen so hat das 
Dichtunterschiede zur Folge. Bei einer gewissen Geschwindigleit der 
Neutronen kann Wasser als Moderator dienen. Die westlichen Wasser 
Reaktoren nutzen das aus, waehrend die russischen Modelle mit Graphit 
moderierten. Moderieren bedeutet hier das Abbremsen der Neutronen in ein 
Geschwindigkeitsgebiet wo sie wieder vom Kern eingefangen werden 
koennen. Also die Dampfblasen haetten so wirken sollen dass im 
ueberhitzen Gebiet weniger Neutronen gebremst werden, und die 
Kettenreaktion reduziert wird. Die Modelle und das Konzept ging von 
einer gewissen U235 konzentration aus wo die Dampfblasen stabilisierend 
haetten wirken sollen. Das damals in dieser Charge verwendete Uran war 
aber zu wenig konzentriert, Lieferschwierigkeiten. Und in dieser 
Konstellation waren die Dampfblasen nicht stabilisierend, sondern 
beschleunigend. Tja. Pech gehabt.
Dabei ist auch noch anzumerken, dass die Kenntnis ueber die Resonanzen 
des Urans als geheimes Wissen galt, moeglicherweise immer noch gilt, 
denn dieses Wissen geht in Richtung Unterschied zwischen Atommacht und 
Hoehlenbewohnern. Wobei nicht alle alles wissen muessen. Und die 
Betreiber des Reaktors damals kannten dieses Detail nicht. Aber Deppen 
waren sie trotzdem nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Pico Oschi schrieb:

> Die westlichen Wasser
> Reaktoren nutzen das aus, waehrend die russischen Modelle mit Graphit
> moderierten.

Nicht alle. Deren WWER-Typen sind Leichtwasserreaaktoren wie im Westen 
auch. RBMK-Reaktoren zu exportieren haben die Soviets sich nicht 
getraut. Zu einfach ist es bei dieser Bauweise, im Betrieb 
Waffenplutonium zu gewinnen. Dafür waren die Dinger ja gebaut worden.

von (prx) A. K. (prx)


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Pico Oschi schrieb:

> Konstellation waren die Dampfblasen nicht stabilisierend, sondern
> beschleunigend. Tja. Pech gehabt.

Ist ein kitzliges Spiel, da Wasser sowohl Moderator als auch Absorber 
ist. Nun ist aber bei den RMBKs der Hauptmoderator das Graphit. Weshalb 
eine Dichteveränderung die gesamte Moderationswirkung weniger stark 
beeinflusst als bei Leichtwassereaktoren. Die Auswirkung auf die 
Absorption bleibt freilich erhalten. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen 
für den Dampfblasenkoeffizienten, man kann froh sein wenn man den leicht 
negativ kriegt. Bei den Leichtwasserreaktoren hat man es in der Hinsicht 
leichter.

Und wenn man nun schon dummerweise grad im positiven Bereich liegt und 
dann auch noch bei der Schnellabschaltung zunächst etwas von dem zu 
diesem Zeitpunkt überwiegend als Absorber wirksamen Wasser durch den 
Moderator Graphit ersetzt (der untere Bereich der Regelstäbe), dann geht 
eben die Post ab.

Was damals vielleicht auch noch nicht in Umfang klar war wie heute: Die 
RMBKs sind ziemlich gross, so dass es Zonen recht unterschiedlichen 
Zustands geben kann, und zwar nicht nur entlang der Vertikalen. 
Regelungstechnisch ist das einerseits mit Regelstäben nicht so leicht in 
den Griff zu kriegen, andererseits muss man das sensorisch überhaupt 
erst einmal erfassen. Und umso weniger Regelstäbe drin sind, desto 
heikler wird dieser Aspekt natürlich.

von Juppi J. (juppiii)


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>Es ist ja bekannt, dass Deutschland vor hat, vollständig aus der
>Atomkraft Auszugsteigen.
Das ist nur ein politisches Alibi.
Es ist so verlogen Dies zu vertreten und alle gebrauchte Energie  aus 
dem Ausland zu beziehen.
Vielleicht lässt sich der Deutsche Michel auch besser über die 
Preissteigerungen aufklären.
Ich selbst nehme an ,das auch der Gewinn für die Energie Unternehmen 
höher ist.

von Vn N. (wefwef_s)


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Juppi J. schrieb:
> Das ist nur ein politisches Alibi.

Insofern korrekt, dass Bundesmerkel vorher die Atomlobby immer 
verteidigte. 2011 war das erste Jahr, in dem sich die Regierung mal 
nicht von den Energiekonzernen einschüchtern ließ wie so oft. Endlich 
ließ man diese mit ihren Lügen über drohende Stromausfälle links liegen, 
nicht so wie vor einigen Jahren, wo sie sich weigerten, AKW sicherer zu 
gestalten (angeblich zu teuer), und damit drohten, diese einfach ganz 
abzuschalten mit angeblich so schlimmen folgen, wenn die Regierung auf 
Modernisierungsmaßnahmen bestehe.

Juppi J. schrieb:
> Es ist so verlogen Dies zu vertreten und alle gebrauchte Energie  aus
> dem Ausland zu beziehen.
> Vielleicht lässt sich der Deutsche Michel auch besser über die
> Preissteigerungen aufklären.
> Ich selbst nehme an ,das auch der Gewinn für die Energie Unternehmen
> höher ist.

Blöderweise wird gerade kräftig Strom exportiert, ausgerechnet an 
Atomgroßmacht Frankreich. Einzig zu Spitzenzeiten muss nach wie vor 
ordentlich importiert werden, war aber letztes Jahr nicht anders, weil 
Atommeiler schlicht keine Sptzenlast zur Verfügung stellen können 
(weshalb staatlich subventionierter Atom- und Kohlestrom nachts zu 
Spottpreisen nach Österreich verkauft wurde und immer noch wird, um dort 
Wasser in Speicherseen hochzupumpen, welches am nächsten Tag zu 
Hochlastzeiten Strom erzeugt, der wieder zu einem Vielfachen des 
Einkaufspreises nach Deutschland zurück geht, danke Deutschland!).

von Juppi J. (juppiii)


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Wird noch Strom exportiert werden können,wenn D kein AKW mehr hat?
Dann werden von D finanzierte AKW im Ausland kostengünstig genutzt.
So können Arbeitskräfte ausgelagert oder freigesetzt werden.
Vielleicht wurde dies schon in den letzten Jahren getan.

von Vn N. (wefwef_s)


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Was genau willst du uns nun damit mitteilen?

von Juppi J. (juppiii)


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vn nn schrieb:
> Blöderweise wird gerade kräftig Strom exportiert,

Es geht darum, was nicht jetzt ist
P.S.
Bist du Forums Sprecher?
.;-))

von (prx) A. K. (prx)


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Er meint wohl, dass die deutschen Konzerne ihre KKWs im Ausland bauen 
sollten. Klar, das hätte schon Vorteile. Selber billig Strom nutzen und 
die nicht eingerechneten Nebenkosten den Staaten dort überlassen. Wenns 
weit genug weg ist muss man auch nicht so auf Sicherheit achten, das 
spart nochmal. Wenn man die richtigen Staaten aussucht, ist auch die 
Frage der Genehmigung und der dortigen Akzeptanz kein Problem (z.B. 
Weissrussland).

von Uhu U. (uhu)


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vn nn schrieb:
> 2011 war das erste Jahr, in dem sich die Regierung mal
> nicht von den Energiekonzernen einschüchtern ließ wie so oft.

Ich habe nicht den Eindruck, daß die  von den Energiekonzernen 
eingeschüchtert werden muß. Die Herrschaften wissen, wem sie 
verpflichtet sind und wenn mal der Eindruck entsteht, daß eine Abteilung 
des bundesrepublikanischen Großkapitals etwas weniger zuvorkommend 
behandelt wird, dann passiert das aus Machtkalkül, ohne daß sich dadurch 
irgendwas an der Gesamtlinie ändert.

Heute hüh und morgen hott ist Regieren 2.0

von Vn N. (wefwef_s)


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Juppi J. schrieb:
> Es geht darum, was nicht jetzt ist

Dann ist das "nicht-Jetzt". Sein oder nicht sein, das ist hier die 
Frage.
Konkrete Einwände gegen den Atomausstieg hast du ja offensichtlich 
nicht, du stellst nur eigenartige Fragen, ohne zu erklären, warum du 
denn nun Angst vor dem großen Stromausfall hast.

Juppi J. schrieb:
> Bist du Forums Sprecher?

Wer ist Forum und warum sollte ich sein Sprecher sein? Oder meinst du 
"Forumssprecher"? Nein, wüsste nicht warum. Würde mir auch nicht 
unbedingt zusagen, ich wollte damals schon nicht Klassensprecher werden.

A. K. schrieb:
> Er meint wohl, dass die deutschen Konzerne ihre KKWs im Ausland bauen
> sollten. Klar, das hätte schon Vorteile. Selber billig Strom nutzen und
> die nicht eingerechneten Nebenkosten den Staaten dort überlassen. Wenns
> weit genug weg ist muss man auch nicht so auf Sicherheit achten, das
> spart nochmal. Wenn man die richtigen Staaten aussucht, ist auch die
> Frage der Genehmigung und der dortigen Akzeptanz kein Problem (z.B.
> Weissrussland).

Mit auch nur einem Funken Verstand hättest du diese Idee teuer an die 
EVU verkauft, anstatt sie hier rauszuposaunen. Der unbequeme Uranabbau 
wurde ja schon lange erfolgreich ausgelagert, warum nicht gleich die 
Kraftwerke auch nach Afrika verfrachten? Wird halt dann wieder 
problematisch mit der Finanzierung, denn dort kann sich die 
Atomindustrie schwer ihre Kraftwerke vom Staat finanzieren lassen, weil 
der idR selbst kein Geld hat. Dafür kann man auf nervige und teure 
Sicherheitsvorkehrungen endlich komplett verzichten, und wenn das 
Personal nicht mal mehr Deutsch spricht, fällt das Vertuschen von 
Störfällen noch leichter. Nach einem Störfall muss man auch

von Thilo M. (Gast)


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vn nn schrieb:
> Mit auch nur einem Funken Verstand hättest du diese Idee teuer an die
> EVU verkauft

Da wäre er ein paar Jahre zu spät dran. Das ist längst im Gange. Mit 
"Regenerativen" ist kein Blumentopf zu gewinnen, zu kleine Stromerträge 
und ohne Subventionen kein Gewinn mehr.

Die Beteiligung an Grenznahen KKWs rund um Deutschland ist einfacher, 
den Strom hierzulande nur noch teuer zu verkaufen sehr lukrativ.

Und ja, wir könnten auch alle KKWs in D abschalten, das Netz würde nicht 
zusammenbrechen. Solange man genügend Zeit hat, sich darauf 
vorzubereiten. so wie diesen Winter, da hat man auch jede alte Öl- und 
Kohleschleuder reaktiviert. Die Luft (CO2) wird eben die Zeche 
übernehmen.

Gas- und Kohlekraftwerke (Neubau) rechnen sich mittlerweile nicht mehr, 
nur noch Import und Weiterbetrieb der alten Mühlen.

von Juppi J. (juppiii)


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vn nn schrieb:
> "Forumssprecher"?

Wenn du in der Wir Form sprichst,also spreche in der Ich Form!


Mein Rechtschreibprogramm  übersetzt das in Forumsprecher
Gruß

von Vn N. (wefwef_s)


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Thilo M. schrieb:
> Mit
> "Regenerativen" ist kein Blumentopf zu gewinnen, zu kleine Stromerträge
> und ohne Subventionen kein Gewinn mehr.

Hast du das auch von dieser Ausstellung in dem AKW, in dem du arbeitest? 
Was sagt die Ausstellung eigentlich so z.B. zu den geschätzten sechs 
Milliarden, die in den nächsten Jahren vom Steuerzahler in die Sanierung 
des "Endlagers" Asse fließen werden?
Und leider beträgt die monatliche Ersparnis durch Atomstrom für den 
Durchschnittshaushalt gerade mal 50 Cent. Wie schwer das wohl wiegt 
gegenüber den hunderten Milliarden an inoffiziellen Subventionen? Der 
Witz an der Sache ist ja, die Betreiber verdienen sogar noch an der 
Entsorgung ihres eigenen Mülls, denn potentielle Endlager werden im 
Auftrag der Bundesregierung durch die "Deutsche Gesellschaft zum Bau und 
Betrieb von Endlagern" erforscht. Bezahlt wird das Unternehmen durch den 
Steuerzahler, Mehrheitseigentümer sind die Energiekonzerne. Eine Farce 
sondergleichen.

Thilo M. schrieb:
> Gas- und Kohlekraftwerke (Neubau) rechnen sich mittlerweile nicht mehr,
> nur noch Import und Weiterbetrieb der alten Mühlen.

Na wenigstens etwas, AKW hätten sich noch nie gerechnet, wenn nicht der 
Staat alles übernehmen müsste. Allein die Rücklagen gegen Unfälle wären 
mit derzeitigen Strompreisen nicht zu bezahlen, aber egal, springt eben 
der Staat ein wie in England damals.

Thilo M. schrieb:
> Die Luft (CO2) wird eben die Zeche
> übernehmen.

Was sagst du bzw. dein Arbeitgeber denn so zu den Umwelt- und 
Gesundheitsschäden durch Kernenergie? In Deutschland gibt es ja kaum 
Probleme mit Uranabbau, da dieser bereits frühzeitig in Länder 
ausgelagert wurde, wo die Krebsrate keinen interessiert. Und wie sieht 
das mit der Endlagerung aus? Oder der Tatsache, dass radioaktive 
Abwässer, die bei der Wiederaufbereitung entstehen, oft immer noch in 
Flüsse geleitet werden?

von Thilo M. (Gast)


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Naja, werde mich wieder ausklinken.
Diese gebetsmühlenartigen Parolen sitzen so tief, dass der Blick für die 
Realität komplett ausgeschaltet ist.

Nur weiter so, vn nn, es ist noch Platz auf dem Seerver. :-)

von Vn N. (wefwef_s)


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Juppi J. schrieb:
> Wenn du in der Wir Form sprichst,also spreche in der Ich Form!

Ich gehe mal davon aus, dass du dich nicht ausschließlich mir mitteilen 
willst, wäre die Einzahl wohl kaum angebracht. Der Singular würde im 
Allgemeinen nur dann verwendet, wenn es tatsächlich ausschließlich um 
mich gehen würde.

Juppi J. schrieb:
> Mein Rechtschreibprogramm  übersetzt das in Forumsprecher

Von falsch auf falscher, na dann.

von Vn N. (wefwef_s)


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Thilo M. schrieb:
> Naja, werde mich wieder ausklinken.
> Diese gebetsmühlenartigen Parolen sitzen so tief, dass der Blick für die
> Realität komplett ausgeschaltet ist.

Leider entspricht all dies der Realität, vollständige Quellenangaben 
würden den Rahmen sprengen, einzelne können auf Nachfrage gerne 
nachgeliefert werden.
Von deiner Seite (bzw. von Seiten der Atomkraftbefürworter) kommen wie 
so oft aber tatsächlich nur leere Parolen, nachprüfbare Tatsachen 
fehlen. Dafür werden einfach irgendwelche Behauptungen in den Raum 
gestellt. Kommen Gegenfragen, werden diese ignoriert oder als 
"gebetsmühlenartige Parolen" oder "tiefsitzende Ängste" abgetan. Schade, 
dass du deinen Standpunkt nicht besser vertreten kannst.

von Thilo M. (Gast)


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vn nn schrieb:
> Schade,
> dass du deinen Standpunkt nicht besser vertreten kannst.

Diese Diskussion wurde hier schon 100x losgetreten, ideologisch 
verblendete Menschen taugen nicht zur Diskussion. Das kam bis jetzt 
dabei heraus.

vn nn schrieb:
> Von deiner Seite (bzw. von Seiten der Atomkraftbefürworter)

Das siehst du komplett falsch. Ich bin für alles offen, vorausgesetzt, 
es ist eine echte Alternative.
Ich höre die Atomkraftgener nur sagen, "es ist machbar", "man wird etwas 
finden ...". Aber noch keiner dieser Herrschaften (oder Herr "man") hat 
in 30 Jahren etwas gemacht oder gefunden. Maulhelden eben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Juppi J. schrieb:
> vn nn schrieb:
>> "Forumssprecher"?
>
> Wenn du in der Wir Form sprichst,also spreche in der Ich Form!
>
>
> Mein Rechtschreibprogramm  übersetzt das in Forumsprecher
> Gruß


@ juppi

Du solltest dein ~Programm anpassen, wenn eine einzelne Person mit dem 
Plural angesprochen werden handelt es sich um Pluralis Majestatis, auch 
wenn sie in dieser Weise von sich selbst sprechen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pluralis_Majestatis

Namaste

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Steuerzahler zahlt übrigens auch den Schutz der Transporte. Die 
Kosten sind ja bei tausenden von eingesetzten Polizisten nicht zu 
verachten. Lass uns das auch mal in den Preis/kWh bei der Kernkraft 
einrechnen...

@Thilo M.: Es ist auch sehr leicht, alle Leute, die sich um die 
Anwendung der Kernkraft sorgen machen, als ideologisch verblendet 
hinzustellen. Das ist immer eine Möglichkeit, den Diskussionspartner als 
Dummkopf hinzustellen, der nichts versteht und nur irgendwelchen Parolen 
nachläuft. Dem ist aber nicht so. Genauso, wie im KKW auch Leute 
arbeiten, die davon richtig Ahnung haben, haben auch viele Gegner ihren 
Standpunkt immer wieder reflektiert und überdacht.
Lassen wir mal die Entsorgungsprobleme beiseite, zu denen übrigens kein 
EV bisher einen sinnvollen Vorschlag gemacht hat, so bleibt doch die 
Tatsache, das die Kernkraft vom Abbau von Resourcen lebt und sich 
dadurch keinen Deut von Kohle, Gas oder Öl unterscheidet. Wenn das 
seltene Uran alle ist, kommt keines mehr nach, genauso wie beim Öl.
Möglicherweise werden uns unsere Kindeskinder nicht nur wegen der Asse 
II und etwaigen 'Endlagern' verfluchen, sondern auch dafür, das man in 
100 Jahren mit dem Öl so tolle Sachen machen könnte, und wir Knallköppe 
haben es durch die Auspüffe und Schornsteine gejagt - unwiederbringlich. 
So kann es mit dem Uran auch sein, vllt. sogar mit Kohle oder Erdgas. 
Kunststoffe, Medikamente, alles das basiert aufm Öl. Wer weiss, wofür 
Uran gut wäre, und was machen wir ? Wir wandeln es in Wärme um...

von Juppi J. (juppiii)


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Ich schreibe nicht falsch,nur mein Programm.;-))

Wie ich schon immer sage,
In den letzten 23 Jahren hat meine Schreibweise mir nie geschadet,
erreichte aber Vorteile, weil meine "Gegner" in ihre Arroganz und 
Überheblichkeit selbst in Ihren Antworten Sachliche Fehler machten.
Die Rechtschreibung in einer Antwort Interessiert mich nicht.
Soll ich jetzt kräftig lernen ,damit ich mir meinen Totenschein selbst 
korrekt ausstellen kann.;-)

Das nebenbei.
Rechtschreib Diskussionen und Korrektur in einem anderen Thread 
diskutieren.
Gruß

von Thilo M. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Der Steuerzahler zahlt übrigens auch den Schutz der Transporte. Die
> Kosten sind ja bei tausenden von eingesetzten Polizisten nicht zu
> verachten. Lass uns das auch mal in den Preis/kWh bei der Kernkraft
> einrechnen...

Und wegen wem ist dieser Schutz nötig? ;-)
Diejenigen sind auch für die Kosten verantwortlich.

Matthias Sch. schrieb:
> Das ist immer eine Möglichkeit, den Diskussionspartner als
> Dummkopf hinzustellen, der nichts versteht und nur irgendwelchen Parolen
> nachläuft. Dem ist aber nicht so.

Der Eindruck drängt sich aber erfahrungsgemäß auf.

Matthias Sch. schrieb:
> zu denen übrigens kein
> EV bisher einen sinnvollen Vorschlag gemacht hat

Dann bitte ich darum, sich zu informieren, wer die Erkundungen der 
möglichen Endlager angekurbelt und bezahlt hat.

Matthias Sch. schrieb:
> Wenn das
> seltene Uran alle ist,

Uran ist alles, aber nicht selten. Die Wiederaufbereitung hilft, massiv 
Resourcen zu sparen. Auch ist die benötigte Menge sehr überschaubar.


Wir haben momentan eben die Wahl, unseren Energiehunger mit Öl, Kohle 
oder Uran zu stillen. Aufs Megawatt pro Tonne umgerechnet hat Uran eben 
deutlich die Nase vorn.

Wie gesagt: eine machbare Alternative steht noch aus.
Anstatt Steuergelder durch sinnlose Demos zu verplempern könnte von 
dieser Seite auch ein Vorschlag kommen. Wer Kritik übt, der sollte 
wenigstens sagen, wie's besser geht. Dagegen sein hilft der Menschheit 
leider nicht weiter. Die einzigen Vorschläge münden in Solar- und 
Windkraft.
Photovoltaik: ca. 42GW installierte Leistung und ab und zu schlappe 3% 
des Bedarfs? Windkraft: 18GW installierte Leistung und knapp 10% des 
Bedarfs? Das ist für mich definitiv keine Alternative.

von Timm T. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> Und wegen wem ist dieser Schutz nötig?

Ach, wenns keine Demos gäbe, würde man die Castoren unbewacht durch die 
Gegend fahren lassen? Schon klar, entspricht auch dem sonstigen 
"Sicherheitsdenken" der Branche...

von Juppi J. (juppiii)


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Ich brauche 3.-4 KwH   am Tag.
Wenn ich ein Solarpanel mit 800Watt/ca 5Std am Tag bekomme,
würde ich es nehmen.
Es musste nur eine Überschaubare Amortisierungszeit haben,
ca 5 Jahre.
Damit würden aber die Leitungen schon stark entlastet.
Dann würde Einsparungen von Energie sofort zu Buche schlagen.
Wer will das aber von den Energieversorgern.

von Thilo M. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Ach, wenns keine Demos gäbe, würde man die Castoren unbewacht durch die
> Gegend fahren lassen?

Funktioniert z.B. in Frankreich prima!
So ein Castor neigt nicht zum Ausbrechen oder Randalieren, der bleibt 
brav auf dem Fahrgestell. :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thilo M. schrieb:
>> zu denen übrigens kein
>> EV bisher einen sinnvollen Vorschlag gemacht hat
>
> Dann bitte ich darum, sich zu informieren, wer die Erkundungen der
> möglichen Endlager angekurbelt und bezahlt hat.

Richtig, die Höhlenmenschen haben ihren Müll ja auch nur verbuddelt. Wie 
konnte ich das vergessen, Ich redete von sinnvollen Vorschlägen, nicht 
von 'Aus den Augen, aus dem Sinn'. Verbuddeln ist vor allem dann 
sinnvoll, weil man ja dann nur einige 1000-10000 Jahre sicherstellen 
muss, das da niemand Dummheiten macht, ganz easy. Aber ich bin ja 
verblendet, immer dran denken.

Thilo M. schrieb:
> Uran ist alles, aber nicht selten. Die Wiederaufbereitung hilft, massiv
> Resourcen zu sparen. Auch ist die benötigte Menge sehr überschaubar.

Ach? Also ich habe die Halden im Niger gesehen, kilometerweite 
künstliche Hügel, die unter den schrecklichsten Arbeitsbedingungen 
aufgeschüttet werden - alles auf dem Rücken von Leuten, die ihre 
Gesundheit ruinieren, um ein paar Franc CFA zu verdienen. Mir wurde 
dabei von franz. Technikern gesagt, das die Ausbeute an brauchbarem Uran 
dabei minimal ist, aber gemacht werden muss, weil la France einen 
unstillbaren Hunger danach hat.

Thilo M. schrieb:
> Aufs Megawatt pro Tonne umgerechnet hat Uran eben
> deutlich die Nase vorn.

Klar, ich weiss auch, das ein laufendes KKW die Lizenz zum Gelddrucken 
bedeutet.Deswegen hängt dein Arbeitgeber ja so dran und wills bis zum 
letzten Cent ausquetschen. Aber wenn der Sicherheitsstandard in den 
letzten 20 Jahren so toll geworden ist, wieso gibts nicht plötzlich 
einen radikalen Abfall der meldungspflichtigen Störfälle ?
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen
Ist ja irgendwie komisch, das ab Nummer 7 alle in den letzten 20 Jahren 
waren.
Ne,ne, lass ma - der KK Zug ist abgefahren. Grosse, zentrale Kraftwerke 
haben über kurz oder lang ausgespielt, was die Redundanz erhöht (das zum 
TE) und Monopole abbaut. Klar, das das den EVn nicht gefällt, aber 
gerade wir als Hochtechnologieland sollten den Vorreiter in 
regenerativer Technik machen, da gibts noch so viel, was wir noch nicht 
mal angedacht haben ( Geothermie, H2-Speicher, Smart Grid) und es sollte 
unser Job sein, daraus ein Zukunftsland zu bauen, wo die Kinder auch mal 
spielen gehen können, ohne in die Asse II zu fallen.

von Timm T. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> So ein Castor neigt nicht zum Ausbrechen oder Randalieren, der bleibt
> brav auf dem Fahrgestell.

Bißchen schizophren, oder?

Einerseits muss alles und jeder überwacht werden, weil die bösen 
Terroristen unter uns sind; und ich kann in der Apo kein H2O2 mehr 
bekommen ohne schief angesehen zu werden.

Andererseits müssen AKW plötzlich doch nicht gegen abstürzende Flugzeuge 
sicher sein, weil das ja Geld kostet. Und an so'n paar ausgebrannten 
Brennstäben für eine schmutzige Bombe hat natürlich auch keiner 
Interesse.

Klar, verkauft uns doch für dumm...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Matze,

 jetzt tu doch nicht so angepisst, auch wenn man glaubt der Gute zu sein 
sollte man andere Meinungen tollerieren, gerade dann wenn man scheinbar 
gerade nicht in unterlegener Position ist.

Wichtig ist st doch, dass man mit einander redet, nicht um den Andern zu 
überzeugen, sondern um zu wissen wie der Andere tickt. Und das ist doch 
jetzt hinreichend bekannt. ;-)

Thilo hat wenichstens das Kreuz seine Ansichten zu vertreten.

Also, und jetzt gebt euch brav Pfötchen. Der Keks ist vorerst 
geknabbert.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> sollte man andere Meinungen tollerieren

Du hast Humor, zum Glück nicht nur an Fasching ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Winfried J. schrieb:
> jetzt tu doch nicht so angepisst, auch wenn man glaubt der Gute zu sein
> sollte man andere Meinungen tollerieren, gerade dann wenn man scheinbar
> gerade nicht in unterlegener Position ist.

Winfried J. schrieb:
> Also, und jetzt gebt euch brav Pfötchen. Der Keks ist vorerst
> geknabbert.

Aber klar, ich bin ja auch gar nicht angepisst. Habe übrigens neulich 
Quarks&Co. gesehen und da wurde sogar behauptet, unser Netz wird 
stabiler und versorgungssicherer mit dem Wegfall der grossen, und dem 
Zuwachs der kleinen Kraftwerke.
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2012/0117/001_strom_2.jsp

Bei mir gabs heute nicht nur Keks, sondern Schokotorte :D

von Juppi J. (juppiii)


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Matthias Sch. schrieb:
> Bei mir gabs heute nicht nur Keks, sondern Schokotorte :D

Das gab es auch in der DDR ,wie auch sichere AKW.
Vor der Auflösung der DDR wurden der Sicherheit der BRD AKW
wesentlich mehr Aufmerksamkeit zugeführt.
So ist es eben, wenn keine Sozialistische Konkurrenz mehr vorhanden ist.
Das Aushängeschild BRD für den Kapitalismus gibt es eben auch nicht 
mehr.
Das soziale geht den Bach runter und das Kriminelle wird belohnt.

Hei,Gut Nächt'le

von G. C. (_agp_)


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Juppi J. schrieb:

> Das soziale geht den Bach runter und das Kriminelle wird belohnt.

Das Kriminelle bekommt dann den Ehrensold.

:)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Timm Thaler schrieb:
> Irgendwie gefällt mir die Idee der Verstaatlichung von wichtiger
> Infrastruktur: Stromnetz, Gasverbundnetz, Wasser, Bahn, Post... immer
> besser.

Ich bin mir sicher, das das nochmal irgendwann kommt, denn Energie wird 
neben Wasser und Nahrung einer der ganz grossen Gründe für Kriege 
werden, mittel- bis langfristig. Bevor das passiert, werden die Länder 
nochmal das Verstaatlichen probieren und dann auf die losschlagen, die 
noch Resourcen übrig haben. Immerhin gibts schon über 7 Milliarden von 
uns - and counting...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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g. c. schrieb:
> Juppi J. schrieb:
>
>> Das soziale geht den Bach runter und das Kriminelle wird belohnt.
>
> Das Kriminelle bekommt dann den Ehrensold.
>
> :)

Die Geschichte ist voller "Helden" welche bei genaurer Betrachtung auch 
gut als Kriminelle durchgehen.

Namaste

von Juppi J. (juppiii)


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> Timm Thaler schrieb:
>
>> Irgendwie gefällt mir die Idee der Verstaatlichung von wichtiger
>
>> Infrastruktur: Stromnetz, Gasverbundnetz, Wasser, Bahn, Post... immer
>
>> besser.
Das hatten wir in der DDR doch schon.
Wäre die DDR Vergangenheit nicht,wäre dies schon geschehen.

Meine Meinung,welche ich auch immer vertrete,.
Hier darf ich sie ja nicht äußern,sonst wird gelöscht,da politissssch.
Gruß

von Vn N. (wefwef_s)


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Winfried J. schrieb:
> Du solltest dein ~Programm anpassen, wenn eine einzelne Person mit dem
> Plural angesprochen werden handelt es sich um Pluralis Majestatis, auch
> wenn sie in dieser Weise von sich selbst sprechen.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Pluralis_Majestatis

Es kann auch schlichtweg der Fall sein, dass sie nicht nur von sich 
selbst sprechen, da es sich nicht um eine Unterhaltung unter vier Augen 
handelt. Mangels eigener Intelligenz wird sowas für welches Programm 
auch immer etwas schwer festzustellen.


Juppi J. schrieb:
> Wie ich schon immer sage,
> In den letzten 23 Jahren hat meine Schreibweise mir nie geschadet,
> erreichte aber Vorteile, weil meine "Gegner" in ihre Arroganz und
> Überheblichkeit selbst in Ihren Antworten Sachliche Fehler machten.

Mangels sachlicher Argumente kannst du ja keine Fehler machen. Hat auch 
so seine Vorteile, leere Worthülsen herumzuwerfen. Ernst genommen wird 
man damit leider nicht. So konntest du immer noch nicht erklären, worauf 
du deine Ängste eines Energiemangels stützt.


Juppi J. schrieb:
> Die Rechtschreibung in einer Antwort Interessiert mich nicht.

Bezeichnend, dass es dir egal ist, ob deine Beiträge (flüssig) lesbar 
sind. Offensichtlich hälst du den Informationsgehalt selbst für eher zu 
vernachlässigen.

Thilo M. schrieb:
> Diese Diskussion wurde hier schon 100x losgetreten, ideologisch
> verblendete Menschen taugen nicht zur Diskussion. Das kam bis jetzt
> dabei heraus.

Mit ideologisch verblendeten Menschen meinst du unter anderem dich nehme 
ich? Schließlich könntest du ja andernfalls Argumente und Quellen 
liefern.

Thilo M. schrieb:
> Ich höre die Atomkraftgener nur sagen, "es ist machbar", "man wird etwas
> finden ...". Aber noch keiner dieser Herrschaften (oder Herr "man") hat
> in 30 Jahren etwas gemacht oder gefunden. Maulhelden eben.

Kannst du dies auch irgendwie belegen? Wenn es nicht machbar wäre, hätte 
Deutschland gerade ein krasses Versorgungsproblem, das aber leider oder 
zum Glück nicht existiert. Trotz nachlässiger Energieversorger.
Ich höre dich komischerweise auch immer nur sagen, dass Atomenergie doch 
ganz dolle sein soll, auf Argumente kannst du nicht annähernd eingehen. 
Welchen Schluss lässt das zu? Ideologisch verblendeter Maulheld (deine 
Worte)?

Matthias Sch. schrieb:
> @Thilo M.: Es ist auch sehr leicht, alle Leute, die sich um die
> Anwendung der Kernkraft sorgen machen, als ideologisch verblendet
> hinzustellen. Das ist immer eine Möglichkeit, den Diskussionspartner als
> Dummkopf hinzustellen, der nichts versteht und nur irgendwelchen Parolen
> nachläuft. Dem ist aber nicht so. Genauso, wie im KKW auch Leute
> arbeiten, die davon richtig Ahnung haben, haben auch viele Gegner ihren
> Standpunkt immer wieder reflektiert und überdacht.

Vor allem vor dem Hintergrund, dass Thilo M. es nicht auch nur annähernd 
schafft, seinen Standpunkt zu untermauern, eine sehr zutreffende 
Feststellung.
Zumal Außenstehende wohl eine etwas differenziertere Sichtweise haben 
dürften, ich frage ja auch keine Angestellten der Ölindustrie, was sie 
so zu den Problemen unseres Ölverbrauches sagen.

Thilo M. schrieb:
> Und wegen wem ist dieser Schutz nötig? ;-)
> Diejenigen sind auch für die Kosten verantwortlich.

Leider machen die Kosten für die Bewachung nur einen Bruchteil der vom 
Steuerzahler getragenen und zum Teil gar in die Taschen der Betreiber 
fließenden Entsorgungskosten aus. Eine Stellungnahme dazu deinerseits 
fehlt leider immer noch.

Thilo M. schrieb:
> Dann bitte ich darum, sich zu informieren, wer die Erkundungen der
> möglichen Endlager angekurbelt und bezahlt hat.

Der Steuerzahler.
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2010/panoramaatom104.html
Und wenn man dann draufkommt, dass die "Endlager" nicht sicher sind, 
zahlt wiederrum der Steuerzahler.
Und das, obwohl ja Asse offiziell ja nur ein Forschungsprojekt und nicht 
zur massenhaften Einlagerung vorgesehen war. Man kippt also Atommüll 
billig in ein staatlich finanziertes Forschungsprojekt, obwohl dies 
nicht mal vorgesehen wäre, für die Sanierung darf dann wieder der Staat 
aufkommen. Statement wird dazu wie immer keines von dir kommen.

Thilo M. schrieb:
> Uran ist alles, aber nicht selten. Die Wiederaufbereitung hilft, massiv
> Resourcen zu sparen. Auch ist die benötigte Menge sehr überschaubar.

Ich hatte bereits die Auswirkungen von Uranbergwerken auf die dortige 
Bevölkerung angesprochen (in Deutschland baut man ja aus gutem Grund 
nicht mehr ab). Auch die Einleitung von hunderten Tonnen radioaktiver 
Abwässer von Wiederaufbereitungslagern in Flüsse hast du noch nicht 
kommentieren wollen.

Thilo M. schrieb:
> Wie gesagt: eine machbare Alternative steht noch aus.

Klar, die Energieversorger wären ja auch blöd, Alternativen zu schaffen, 
wenn sie weiter den Staat ihre Atommeiler finanzieren lassen können. Man 
dreht es sich eben, wie man will: Als erstes vernachlässigt man den 
Ausbau erneuerbarer Energien, weil man ja tolle AKW hat, und dann 
Argumentiert man mit dem selbstgemachten Mangel an Alternativen. Dieser 
Mangel wird aber nicht behoben, sondern als Begründung genommen, weiter 
bei Kernkraft zu bleiben. So erhält sich das System Kernkraft selbst am 
Leben.

Thilo M. schrieb:
> Anstatt Steuergelder durch sinnlose Demos zu verplempern könnte von
> dieser Seite auch ein Vorschlag kommen.

Kommen Massenhaft. Leider haben die EVU diese in der Vergangenheit kaum 
umgesetzt mit Verweis darauf, dass Kernenergie ja viel besser und das 
alles keine Alternative sei.

Thilo M. schrieb:
Die einzigen Vorschläge münden in Solar- und
> Windkraft.
> Photovoltaik: ca. 42GW installierte Leistung und ab und zu schlappe 3%
> des Bedarfs? Windkraft: 18GW installierte Leistung und knapp 10% des
> Bedarfs?

Wasserkraft und Biomasse sparst du aus. Auch schön.
10% aus Windkraft ist nebenbei nicht gerade wenig, wenn man 
berücksichtig, dass Leute wie du lieber rumjammern, dass es zu wenige 
Alternativen zu AKW gäbe, anstatt diese zu bauen.

Matthias Sch. schrieb:
> Verbuddeln ist vor allem dann
> sinnvoll, weil man ja dann nur einige 1000-10000 Jahre sicherstellen
> muss, das da niemand Dummheiten macht, ganz easy.

In diesem Zusammenhang kann man ja mal überlegen, wie viel wir aus der 
Zeit vor 2000 Jahren wissen. Genau. Abgesehen von bei Ausgrabungen 
entdeckten Dingen kaum etwas. Die Chancen stehen also gut, dass in 5000 
Jahren ein "Endlager" zufällig ausgebuddelt wird.

Winfried J. schrieb:
> Thilo hat wenichstens das Kreuz seine Ansichten zu vertreten.

"Ansichten vertreten" hat in meinen Augen etwas damit zu tun, dass man 
diese auch untermauern kann. Andernfalls ist es lediglich dummes 
Palaver. Ohne auf Gegenargumente einzugehen immer das selbe von 
"verängstigten Ideologisten" zu schwätzen kann jeder.

Juppi J. schrieb:
> Vor der Auflösung der DDR wurden der Sicherheit der BRD AKW
> wesentlich mehr Aufmerksamkeit zugeführt.
> So ist es eben, wenn keine Sozialistische Konkurrenz mehr vorhanden ist.

Die Sowjets haben dafür eben Tschernobyl vertuschen wollen. Schon damals 
fanden es die AKW-Betreiber wichtiger, einen guten Ruf zu haben, als die 
Bevölkerung über Störfälle zu informieren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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vn nn schrieb:
> Es kann auch schlichtweg der Fall sein, dass sie nicht nur von sich
> selbst sprechen, da es sich nicht um eine Unterhaltung unter vier Augen
> handelt. Mangels eigener Intelligenz wird sowas für welches Programm
> auch immer etwas schwer festzustellen.

Nun wenn ein du so argumentierst, frage ich mich wenn du da vereinnahmen 
willst um ihn ohne dessen eigenen Zustimmung zu vertreten.
du selbst tust was du einem Program nicht zutraust, Clusterbildung aus 
der Analyse ohne den Versuch einer Falsifikation.

Es bleibt die selbe Hybris, also doch Pluralis Majestatis.

Andererseits, in der Sache bin ich bei dir, nicht aber darin mich 
ungefragt vereinnahmen zu lassen.

Namaste

von Juppi J. (juppiii)


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vn nn schrieb:
> Juppi J. schrieb:
>
>> Wie ich schon immer sage,
>
>> In den letzten 23 Jahren hat meine Schreibweise mir nie geschadet,
>
>> erreichte aber Vorteile, weil meine "Gegner" in ihre Arroganz und
>
>> Überheblichkeit selbst in Ihren Antworten Sachliche Fehler machten.
>
>
>
> Mangels sachlicher Argumente kannst du ja keine Fehler machen. Hat auch
>
> so seine Vorteile, leere Worthülsen herumzuwerfen. Ernst genommen wird
>
> man damit leider nicht. So konntest du immer noch nicht erklären, worauf
>
> du deine Ängste eines Energiemangels stützt.

In deiner Arroganz und Überheblichkeit machst du sachliche Fehler.
"So konntest du immer noch nicht erklären, worauf du deine Ängste eines 
Energiemangels stützt."

Woher nimmst du Diese Information.
LOL

Ich habe die letzten 20 Jahre sehr viel erreicht,wenn du suchst steht 
alles irgendwo im Forum.
Es sind natürlich Angelegenheiten welche sich nur Einzelne trauen.
Was hast Du denn erreicht.

Ich sage immer,eine Antwort muß man nicht vorkauen,das sollte der 
interessierte Leser selbst machen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Juppi J. schrieb:
> Bezeichnend, dass es dir egal ist, ob deine Beiträge (flüssig) lesbar
> sind. Offensichtlich hälst du den Informationsgehalt selbst für eher zu
> vernachlässigen.

Das Du Juppis Einlassungen nicht lesen kannst liegt an der von im 
angewandten Verschleierung, welche aber von verständigeren Personen ohne 
Decoder gelesen wird. Siehe Simon der teilt Dein Problem.

scnr

Namaste

von Vn N. (wefwef_s)


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Juppi J. schrieb:
> In deiner Arroganz und Überheblichkeit machst du sachliche Fehler.

Die da wären? Wenn du Fehler in meinen Postings aufzeigen kannst, bin 
ich gerne bereit, diese gegebenenfalls zu korrigieren. Aber ganz 
offensichtlich bist du nich fähig dazu. Generell schaffst du es nicht, 
auch nur irgendein klares Statement abzugeben. Nur leere Worthülsen.

Juppi J. schrieb:
> Ich habe die letzten 20 Jahre sehr viel erreicht,wenn du suchst steht
> alles irgendwo im Forum.

Na dann.

Juppi J. schrieb:
> Was hast Du denn erreicht.

Die Fähigkeit, die deutsche Rechtschreibung recht gut zu beherrschen 
(womit wir bei der Frage wären, wo du irgendwas erreichen willst, ohne 
dich mitteilen zu können). Außerdem habe ich gelernt, meinen Standpunkt 
möglichst an Tatsachen zu orientieren, dafür habe ich es auch nicht 
nötig, auf irgendwelche angeblich erreichten Dinge, die hier sowieso 
keiner nachvollziehen kann, zu verweisen, um meinen Standpunkt zu 
verteidigen. Aus genau diesem Grund lasse ich mich auf dein lächerliches 
Spiel nicht ein, aber du kannst ja gerne erklären, was du denn so 
erreicht hast, und warum genau du deshalb die Wahrheit gepachtet hast, 
so dass du deine Ansichten nicht logisch begründen können musst, wenn du 
sie irgendwem aufschwatzen willst. Bist du etwa in der Politik? Dort 
lernt man ja ähnlich zu argumentieren.

Juppi J. schrieb:
> Ich sage immer,eine Antwort muß man nicht vorkauen,das sollte der
> interessierte Leser selbst machen.

Welche Antwort? Es kommt ja keine vernünftige von dir. Argumentation hat 
auch nichts mit vorkauen zu tun, das solltest du auf der Hauptschule 
gelernt haben.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Ich würde darum bitten mal wieder auf das Thema zurückzukommen und 
private Fehden per PN auszutragen.

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