Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vertrauensarbeitszeit = Zwang zu unbezahlten Überstunden?


von richtig entscheiden (Gast)


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Hallo zusammen,

in einem Vorstellungsgespräch wurde mir gesagt, dass ich einer von den 
Kandidaten bin, die am besten für die Stelle passen und dass ich gute 
Chancen auf die Stelle habe. Die Entscheidung wird in wenigen Tagen 
mitgeteilt, dann muss auch ich mich entschieden haben. Gehalt passt gut, 
20% mehr als wo ich jetzt bin, die Eindrücke waren gut, im 
nachträglichen Telefonat habe ich allerdings rausbekommen, dass die 
Arbeitszeit dort als Vertrauensarbeitszeit geregelt ist, d.h. man 
braucht nicht stempeln, Überstunden sind gelegentlich nötig.

Aus diesem Beitrag hier 
Beitrag "Re: Wieviele unbezahle Überstunden leistet ihr im Jahr?" wird 
Vertrauensarbeitszeit scheinbar dazu gebraucht, zu unbezahlten 
Überstunden zu zwingen. Dies bestätigt auch der Abschnitt "Kritik" des 
Artikels "Vertrauensarbeitszeit" auf Wikipedia 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrauensarbeitszeit#Kritik).

Nun wollte ich mal fragen, welche Erfahrungen ihr so gemacht habt. Ist 
es sehr wahrscheinlich, dass bei dieser neuen Stelle viele unbezahlte 
Überstunden zu erwarten sind? Hat jemand Gegenbeispiele, also 
Vertauensarbeitszeit, aber keinen häufigen Überstundenzwang? Ich will da 
keine falsche Entscheidung treffen, habe Familie, Kinder, gelegentliche 
Überstunden sind ja in Ordnung, aber wenn es die Regel wird, dann ist es 
wohl nichts für mich.

Danke im Voraus!

von Michael S. (technicans)


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Gibts ein Gleitzeitmodell?

von richtig entscheiden (Gast)


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> Gibts ein Gleitzeitmodell?

Evtl. verstehe ich nicht was du meinst, vertraglich gibt es 40h/Woche, 
gestempelt wird nicht, jeder soll selbst schauen, dass er seine Zeit 
einhält, das ist Vertrauensarbeitzeit in der Theorie.

von j. c. (jesuschristus)


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Überdurchschnittliche Bezahlung = Überstunden sind dabei. Pech gehabt, 
mein Freund. Nimm den Job, wenn Du nicht drauf klarkommst, such was 
neues. Wenn Du nachverhandeln willst aka "aber Überstunden mach ich 
nicht", kriegst Du die Stelle eh nicht.

von Bei uns (Gast)


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Bei uns gibt es auch Vertrauensarbeitszeit. Das heißt hier aber nur, daß 
es keine Stempelkarte gibt. Die Stunden werden trotzdem aufgeschrieben 
und auch verrechnet.
a) als Gleitzeit
b) als Überstunden (wenn genehmigt)

von Michael S. (technicans)


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richtig entscheiden schrieb:
>> Gibts ein Gleitzeitmodell?
>
> Evtl. verstehe ich nicht was du meinst, vertraglich gibt es 40h/Woche,
> gestempelt wird nicht, jeder soll selbst schauen, dass er seine Zeit
> einhält, das ist Vertrauensarbeitzeit in der Theorie.

Gleitzeit bedeutet das du zu einer Kernarbeitszeit anwesend sein musst,
davor und danach aber gleiten kannst und nicht auf Pünktlichkeit
angewiesen bist. Da kannst du dir deine Tagesstunden quasi selbst
planen und einteilen. Überstunden gibts dann zwar auch aber seltener 
angeordnete als vielmehr selbstverantwortend je nach Arbeitsanfall.
Die Mehrarbeitsstd. kann man dann wieder abbummeln, oder sich
auszahlen lassen, wie man es möchte.
Ich hab mal mehrere Jahre unter dieser Regelung gearbeitet
und da war das Arbeiten so ganz angenehm. Wenn man Familie hat, ist
das vielleicht am besten, weil man seinen Tagesablauf dann
besser planen kann, denke ich. Muss man halt mal gemacht haben
um die Vorteile zu sehen.

Was die Vertrauensarbeitszeit angeht, ist das weniger günstig wenn man
Überstunden ausbezahlt haben möchte und das gegebenenfalls beweisen
müsste. Ohne Stempeluhr oder andere verlässliche Zeiterfassung ist das
kaum möglich. In einer Firma wo ich mal mit Vertrauensarbeitszeit
(und Gleitzeit) zu tun hatte, hat es auch Ärger gegeben obwohl ich
überhaupt nicht gemogelt hatte. Es waren nur einfach zu viel Überstunden
angefallen. Ich würde es aus Erfahrung einfach sein lassen und nur noch
in Betrieben mit Zeiterfassung und in Gleitzeit arbeiten wollen.
Muss aber jeder selbst wissen.

von Jasch (Gast)


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richtig entscheiden schrieb:
> Hallo zusammen,
[snip]
> Nun wollte ich mal fragen, welche Erfahrungen ihr so gemacht habt. Ist
> es sehr wahrscheinlich, dass bei dieser neuen Stelle viele unbezahlte
> Überstunden zu erwarten sind?

Das kann keiner wissen ausser denen die dort schon arbeiten.

> Hat jemand Gegenbeispiele, also
> Vertauensarbeitszeit, aber keinen häufigen Überstundenzwang?

Ja, ist bei mir so.

Für Unter-/Überstunden gibt es eine extra Betriebsvereinbarung, es gibt 
eine Untergrenze für Minus-Stunden und eine absolute Obergrenze für 
Plus-Stunden (natürlich gibt es manchmal auch inoffizielle finstere 
Listen für zusätzliche Plus-Stunden, hatte ich aber noch nie). Ausserdem 
eine Grenze für Plus-Stunden, ab der der Chef mit dem Mitarbeiter einen 
Plan zum Abbau vereinbaren muss.

Der Betriebsrat (sollte man haben, sowas...) kann ziemlich grantig 
reagieren wenn einzelne Chefs da Missbrauch treiben. Die 
Geschäftsführung meines Wissens nach auch, die sind halt nicht auf den 
Kopf gefallen.

Kommt eben immer drauf an.

von Ulli N. (Gast)


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Mit der Vertrauensarbeitszeit geht normalerweise eine Zielvereinbarung 
für das jeweilige Geschäftsjahr einher, die von Abteilungsleiter und 
Mitarbeiter vereinbart und schriftlich festgehalten wird. Damit kannst 
du deine Arbeitsaufwand so steuern, daß es für dich passt, ohne 
Überstunden. Das musst du halt abschätzen können. Für mich ist es das 
perfekte Arbeitszeitmodell. Ich kann kommen und gehen wann ich will, 
solange ich meinen Arbeit korrekt erledige und auch mal einen oder zwei 
Tage zuhause arbeiten. Das entspannt den Alltag ganz enorm, gerade wenn 
man kleine Kinder hat.

von hjk (Gast)


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>> Ich kann kommen und gehen wann ich will

und man wird von allen schief angekuckt.

Hab das auch schon durch: selbst wenn ich meine Arbeit über dem Soll 
erfüllt habe, schneller als alle Kollegen, wurde ich schief angekuckt 
wenn ich nach 8 std weg bin.

Musste es dann so machen, das ich vor allen anderen da war, da wusste 
wenigstens keiner wie lange ich schon da war. Bin letztendlich da aber 
weg, unter anderem deswegen.

Ich kanns einfach mal nicht haben wenn man jeden Tag 1-2 Std Däumchen 
drehen muss, nur damit die anderen einen nicht blöd ankucken weil man 
schon fertig ist und geht.
Einem langfristigen Arbeitsverhältnis ist es wohl auch nicht zuträglich 
wenn der Chef das so mitbekommt.


Mit Gleitzeit jetzt ist das zwar ähnlich wenn man fast immer zum Ende 
der Kernzeit abhaut, aber wenigstens steht dann schwarz auf weiß wie 
lange man da war und keiner kann was sagen.


Eine offene Firma bei der gilt: Arbeit gemacht -> nach Hause gehen, habe 
ich noch nicht erlebt.

von Jlagreen (Gast)


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Es kommt auf den Einzelfall an, bei mir ist z.B. das Gleitzeitmodell 
nicht tragbar :(

Als Inbetriebnehmer mit viel Außendienst hatte ich pro Jahr allein 150+ 
h an Reisezeit (bei 4 pro Tag angerechnet) und hinzu kamen noch etliche 
Überstunden im Außendienst. Als ich dann in weniger als 2 Jahren die 
600h Marke auf dem Zeitkonto geknackt hatte, hatte sich der BR und die 
Geschäftsleitung eingeschaltet. Seither habe ich Vertrauensarbeitszeit 
und eine Überstundenpauschale.

Unterm Strich komme ich damit zwar finanziell schlechter weg aufs Jahr 
gesehen (wobei bei uns 1/3 der Überstunden verfallen), aber ich fühle 
mich viel freier. Ich darf kommen und gehen, wann ich will und auch im 
Außendienst darf ich arbeiten, wie ich will, solange die Arbeit stimmt 
und die Kunden zufrieden sind.

Da ich z.B. im Büro in der Regel wenig zu tun habe (bin ja 
Inbetriebnehmer), arbeite ich da auch tatsächlich nur 35-40h pro Woche. 
Das stört selbst meinen Chef nicht, denn ich habe ihm klar vermittelt, 
dass ich unterwegs keine Limits kenne (im Schnitt >50h zzgl. Reisezeit), 
aber im Büro dann gerne etwas entspannter arbeite.

Überstunden macht man durchaus mit Vertrauensarbeitszeit, weil hin- und 
wieder bleibt man wegen einem Projekt schon länger. Und da bei mir sowas 
nicht aufgeschrieben wird, fällt das unter den Tisch. Aber wie gesagt, 
mir gefällt das besser, früher wurde ich teils ermahnt wegen der vielen 
Überstunden (ständige Mails vom BR) und nun stresst mich da keiner und 
ich kann arbeiten wie ich will. Außerdem habe ich durch die Pauschale 
ein festes Brutto, mit dem ich immer rechnen kann (auch im Urlaub), 
während mir Überstunden einfach zu dynamisch sind, mal mehr mal weniger 
Gehalt ist einfach schlecht für die Planung ;)

von D. I. (Gast)


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Wenn die Arbeit erledigt ist, lass die Kollegen doch blöd gucken?

von xXx (Gast)


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Frag einfach nach, ob es in Ordnung ist, wenn du deine Arbeitszeiten 
selbst trackst und dementsprechend Unter-/Ueberstunden selbst 
ausgleichst. Haben sie ein Problem damit, stimmt was nicht. Haben sie 
kein Problem damit, nimmst du den Job. Zwischen Idealismus und 
Boshaftigkeit ist manchmal schlecht zu unterscheiden, lass dich nicht 
von den Pesimisten hier vergiften.

von Ich (Gast)


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Dumme Sprüche von Kollegen gibt es häufiger, von dem AMhlzeit, wenn man 
erst um 7:30 Uhr kommt oder das "Wie, Frühschicht?", wenn man sich 
erlaubt um 16 Uhr zu gehen.

Firmen, bei denen man nach Hause gehen kann, wenn die Arbeit erledigt 
ist, gibt es, Natürlich nicht schom um halb 10, wenn man um 7 Uhr 
angefangen hat.
Dafür wird auch erwartet, dass man länger bleibt, wenn was anliegt.

von D. I. (Gast)


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Bei IBM in BB ist das auch so, und als ich da mein Praktikum gemacht 
habe fand ich dieses Modell sehr angenehm vor allem da man dank des 
gestellten ThinkPads und die Anbindung zur Firma von überall aus 
arbeiten konnte. Hauptsache die Arbeit wurde erledigt und man war zu den 
Meetings anwesend.

von richtig entscheiden (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Gleitzeit bedeutet das du zu einer Kernarbeitszeit anwesend sein musst,
> davor und danach aber gleiten kannst und nicht auf Pünktlichkeit
> angewiesen bist. Da kannst du dir deine Tagesstunden quasi selbst
> planen und einteilen.

So habe ich es jetzt und es ist wirklich sehr angenehm so.

Michael S. schrieb:
> Überstunden gibts dann zwar auch aber seltener
> angeordnete als vielmehr selbstverantwortend je nach Arbeitsanfall.
> Die Mehrarbeitsstd. kann man dann wieder abbummeln, oder sich
> auszahlen lassen, wie man es möchte.

Das ist ja auch ganz OK, aber dazu müsste die Zeit ja erfasst werden, 
aber so wie ich es jetzt verstanden habe, jeder sieht selbst, dass er 
die vertragliche Zeit einhält. Auf den ersten Blick ja ganz in Ordnung 
aber wenn die Projektplanung so ist, dass es fast die Regel ist, dass 
man täglich 1 bis 2 Überstungen macht um die Termine einzuhalten und 
dabei wird es gar nicht erfasst, dann lässt man sich ja einfach 
ausbeuten. Das befürchte ich halt.

von richtig entscheiden (Gast)


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xXx schrieb:
> Frag einfach nach, ob es in Ordnung ist, wenn du deine Arbeitszeiten
> selbst trackst und dementsprechend Unter-/Ueberstunden selbst
> ausgleichst. Haben sie ein Problem damit, stimmt was nicht. Haben sie
> kein Problem damit, nimmst du den Job.

Ich habe auch gefragt. Es hieß, dass es möglich ist auch mal weniger zu 
arbeiten, wenn davor öfters länger gearbeitet wurde. Aber ich denke, das 
gleiche würde jeder Arbeitgeber sagen, der Vertrauensarbeitszeit hat, 
oder? Keiner würde doch sagen, bei uns fallen Überstunden zwar immer 
wieder an, können in der Praxis aber nicht ausgeglichen werden und 
werden faktisch gestrichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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richtig entscheiden schrieb:
> Nun wollte ich mal fragen, welche Erfahrungen ihr so gemacht habt.

Gute.  Ich schreibe mir schon zur eigenen Abrechnung meine Stunden
selbst auf, so realistisch wie möglich.  Durch die Familie hat man
oft genug Bedarf, auch mal irgendwo eher zu gehen, da dient das
persönliche Tracken dann schon der eigenen Sicherheit, die
vereinbarte Stundenzahl erreicht zu haben.  Wegen ein paar Stunden
mehr im Monat wird keiner diskutieren, dafür hat man dann auch mal
einen Monat, in dem es weniger als das Soll war.  Regelmäßig massig
Überstunden möchte ich nicht auflaufen lassen.  (Das war aber früher,
als ich noch keine Familie hatte, anders.  Da verschmolzen oft auch
Arbeit und Hobbies mehr miteinander, eine klare Abgrenzung von beiden
war weder nötig noch wünschenswert.)

von Michael S. (technicans)


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richtig entscheiden schrieb:
> dann lässt man sich ja einfach ausbeuten.

Wenn das Grundeinkommen stimmt, man eine angenehme Arbeit hat,
nur selten Stress, SICH WOHL FÜHLT, man Mehrarbeit überschauen
kann und auch das sich unter dem Strich netto kaum bemerkbar macht,
denke ich, das man damit leben kann. Vorausgesetzt der Job ist
relativ sicher. Umgekehrt sehe das schon wieder ganz anders aus.
Da würde schon die kleinste Unzufriedenheit reichen um ganz
pingelig Stunden zu schieben und Kaffeeschlürfen gehört bekanntlich
dazu.

von Christoph S. (c_s)


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Ich kann mich Michael.S. nur anschliessen.

Entscheidend ist deine Zufriedenheit mit dem Job, die kannst du vorher 
nie ergründen.

Also bei 20% plus würde ich mir erstmal keine Sorgen machen, falls der 
Job sicher ist, den Job nehmen und ausprobieren wie du damit klar 
kommst.

Wenn es Dir nicht passt, suchst Du dir entspannt eine andere Stelle, den 
20% Sprung hast Du aber in der Tasche ;-)

Ich komme mit echter Vertrauensarbeitszeit - ohne jegliches Stempeln - 
seit Jahren gut klar, mit allen Vor- und Nachteilen.

Gruss
CS

von richtig entscheiden (Gast)


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Also der Vollständigkeit halber berichte ich noch wie es zu Ende ging. 
Ich habe im Telefonat gesagt, dass ich, was Überstunden angeht, folgende 
Sicht habe: Gelegentlich finde ich Überstungen ganz in Ordnung, wenn es 
aber zu häufig vorkommt, dann ist das für mich nicht OK.

Ausgegangen ist es so: Es hieß, ich werde um eine bestimmte Zeit 
angerufen und das Ergebnis wird mitgeteilt. Um die Zeit kam kein Anruf, 
nach ca. 3 Stunden habe ich selbst angerufen und es hieß, es gab gerade 
viel zu tun, der Anruf würde schon kommen. Zuerst wurde ich gefragt, ob 
ich denn immer noch Interesse an der Stelle habe. Nachdem ich mein 
Interesse bekundet habe, hieß es aber, dass nach einer internen Erwägung 
und Besprechung des ganzen, ich doch nicht genug Grundlagenkenntnisse 
für die Stelle habe und mir deswegen abgesagt wird. Obwohl im 
Vorstellungsgespräch ich aus meiner Sicht und auch laut Rückmeldung vom 
Bereichsleiter (er hat das Gespräch geführt, der Geschäftsführer und ein 
weiterer Kollege waren dabei) alle fachlichen Fragen erfolgreich 
beantwortet habe. Ich hatte auch den Eindruck, dass sie an mir ziemlich 
interessiert sind. Ich denke mal, das mit den Überstunden hat den 
Ausschlag gegeben. Was ich nicht verstehe, warum hat er am Telefon 
gefragt, ob ich interessiert bin, um mir dann nur abzusagen?

von Michael S. (technicans)


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Weil die Leute in Personalfragen oft überfordert sind.
das erlebe ich fast täglich.
Einmal hatte ich einen Kontakt zu einer Firma für ein
Praktikum. Als ich da anrief war eine Dame dran und der
Abteilungsleiter führte dann das Telefonat über die Dame
nach Prinzip der stillen Post. Man konnte ihn recht deutlich
im Hintergrund hören. Das er mal selbst den Hörer in die Hand
nimmt und mit mir spricht war wohl zu viel. Seine Zusage hab
ich später dann gecancelt weil mir eine derartige Behandlung
gegen den Strich ging. Hatte was besseres gefunden.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Hallo,


> nachträglichen Telefonat habe ich allerdings rausbekommen, dass die
> Arbeitszeit dort als Vertrauensarbeitszeit geregelt ist, d.h. man
> braucht nicht stempeln, Überstunden sind gelegentlich nötig.

Das kann so oder so ausgehen.
Ist im Wesentlichen eine Frage dessen, wie der Fuehrungsstil in dem 
UNternehmen generell und bei deinem Vorgesetzten in spe im Besonderen 
ist.
Auch mein Unternehmen hat Vertrauensarbeitszeit und das passt prima.
Du kannst zwischendurch (anstelle "Däumchen zu drehen" mal ins 
Fitnessstudio, zum Frisör oder Einkaufen gehen. Dein Arbeitspensum wird 
eben nicht nach Zeit sondern Aufgabe bzw. Projekt geregelt.
Durch die Zugangskontrolle werden die Zeiten dennoch erfasst und wenn Du 
ZU LANGE arbeitest bekommst Du Ärger mit der Personalabteilung!

Gruss

Michael

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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richtig entscheiden schrieb:
> Ich hatte auch den Eindruck, dass sie an mir ziemlich
> interessiert sind.

Aber offenbar nicht genug, um jemanden, der eine klare Arbeitszeit
abgesichert haben möchte, dennoch einzustellen.

Du wärst dann wohl in dem Laden über kurz oder lang nicht glücklich
geworden, und sei's nur, weil du ja ständig das Gefühl hast, im
Vergleich zu deinen Kollegen zu wenig zu arbeiten.

von richtig entscheiden (Gast)


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Nochmal zurück zu Frage nach meinem Interesse an der Stelle, trotz 
gefolgter Absage. Wenn man sich sowieso gegen einen Bewerber entschieden 
hat, was bringt den Leiter dazu, zuerst zu fragen ob meinerseits noch 
Interesse da ist? Habt ihr mögchliche Erklärungen dafür? Kann es sein, 
dass sie für später (wenn sich doch niemand findet) noch die Option 
offen halten, mich wieder zu kontaktieren und die Stelle anzubieten?

von Gästle (Gast)


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Vielleicht hat er einfach gehofft Du würdest absagen und ihm damit 
ersparen Dir absagen zu müssen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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richtig entscheiden schrieb:
> Kann es sein,
> dass sie für später (wenn sich doch niemand findet) noch die Option
> offen halten, mich wieder zu kontaktieren und die Stelle anzubieten?

Kann natürlich immer noch sein, aber dafür hätten sie auch nicht
fragen brauchen.  Zumal du ja ohnehin nach ausgebliebenem Rückruf
von dir aus angerufen hast, damit erübrigt sich die Frage praktisch
von selbst.

von richtig entscheiden (Gast)


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> damit erübrigt sich die Frage praktisch von selbst.

Stimmt. Dann ist die Erklärung von Gästle wohl am naheliegendsten.

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