Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik "Ideales Rechtecksignal"


von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Hi,

ich wuerde gerne Vergleiche zwischen verschiedenen Oszilloskopen und 
Tastteilern anstellen, dazu braeuchte ich ein "perfektes" 
Rechtecksignal. Damit meine ich, keine raise and fall time. Ist 
natuerlich nicht machbar, aber wie stellt man sowas denn am besten an ? 
Quarzofen ?
Also quasi eine Rechteckreferenz. Die Frequenz sollte um die 10MHz 
liegen.

Hat da jemand Ideen, Anhaltspunkte ? google hat mir nicht sehr geholfen.

Das Problem ist halt diese Katze in den Schwanz beiss Geschichte. Ohne 
"sauberes" Rechteck kann ich das Oszilloskop nicht beurteilen und ohne 
perfektes Oszi kann ich kein ordentliches Rechteck basteln.

von Max (Gast)


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Rise und Fall kommt von parasitären induktivitäten, Kondensatoren und 
Widerständen, halt die gering und fertig....
PS: 10 MHz Rechteck is fei ganz schön Owerwellen trächtig, da kannst du 
bei pfuschider Schirmung schnell ma ein paar nette MEssleute dahaben...

von Marek N. (Gast)


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Hi,

schau dir mal die AN98 von LT an: 
http://cds.linear.com/docs/Application%20Note/an98f.pdf
Da solltest du was passendes finden.

Beste Grüße, Marek

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Wie wäre es damit ?

http://www.adr-ag.de/hameg/products/osc/hz60-3.php?m=

http://www.ebay.ch/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=250843755452

Durch die Bucht ab und zu erhältlich , aber doch recht selten ..

von Anja (Gast)


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Nimm halt ein ECL-Gatter da gibts Flanken weit unter 1ns.

http://www.onsemi.com/PowerSolutions/parametrics.do?id=246

Gruß Anja

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max schrieb:
> da kannst du
> bei pfuschider Schirmung schnell ma ein paar nette MEssleute dahaben...
Jajaja, das hat man sich unter vorgehalterner Hand schon vor 30 Jahren 
zugeflüstert. Tatsache ist: da ist NIE einer gekommen. Ehrlich. Und das 
obwohl GARANTIERT alle Frequenzbereiche manipuliert wurden (Behörden, 
Militär, usw)....  ;-)

Kurz: mach ruhig knackige Flanken.
Die Energie, die du da rein bekommst, ist an der Haustür verflogen.

Anja schrieb:
> Nimm halt ein ECL-Gatter da gibts Flanken weit unter 1ns.
Aber nur bei durchdachtem Layout und super Entkopplung...

Peter W. schrieb:
> Also quasi eine Rechteckreferenz.
Wofür? Wozu soll sowas gut sein?
Sobald du son einen Rechteck auf eine Leitung loslässt, wirst du wegen 
Fehlanpassung&Co sowieso kein Rechteck mehr sehen...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ich nehme für diesen Zweck einen 50Mhz-Quarzoszillator. Der liefert 
schon ein so gutes Rechtecksignal, dass dessen Qualität von der Art und 
Weise, wie der Oszitastkopf angeschlossen wird, meist schon überdeckt 
wird (s. Kommentar von Lothar). Schon die Induktivität von 1cm Zuleitung 
zwischen IC-Pin und Tastkopf ist im Signalverlauf erkennbar. Wenn man 
will, kann man noch ein 74AC-Gatter als Flankenverbesserer 
dahinterschalten.

Welche Oszis möchtest du denn testen? Eher die einfachen mit ein paar 
hundert MHz oder die wirklichen High-End-Geräte?

von Purzel H. (hacky)


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>Welche Oszis möchtest du denn testen? Eher die einfachen mit ein paar
hundert MHz oder die wirklichen High-End-Geräte?


Die Billigen nauterlich. Denn die Teuren, naja benoetigen teures 
Equipment. zB einen ps-Laser auf eine Photodiode, die 26GHz kann. 
Alleine fuer den Preis der Photodiode kaufen andere Leute zwei Scopes.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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> Welche Oszis möchtest du denn testen? Eher die einfachen mit ein paar
> hundert MHz oder die wirklichen High-End-Geräte?

Nein, nein, nur ein paar billige Oszis. Rigol DS1052E, Tek. TDS220, 
Hameg 604, Tek. 540A und gut 100 verschiedene Tastteiler, von 
"schrottig" bis wirklich "High End" und 3 Aktive.

Lothar Miller schrieb:
> Peter W. schrieb:
>> Also quasi eine Rechteckreferenz.
> Wofür? Wozu soll sowas gut sein?
> Sobald du son einen Rechteck auf eine Leitung loslässt, wirst du wegen
> Fehlanpassung&Co sowieso kein Rechteck mehr sehen...

Yalu X. schrieb:
> Schon die Induktivität von 1cm Zuleitung
> zwischen IC-Pin und Tastkopf ist im Signalverlauf erkennbar.

Genau das moechte ich mir ja genau ansehen um zu lernen und zu 
verstehen. HF ist fuer mich wie Kinder bekommen. Keinen blassen 
Schimmer. Deswegen auch die >10MHz. Mehr koennen die "kleinen" Oszis ja 
nicht.

Danke fuer die vielen kompetenten Antworten. Viel kann ich dazu jetzt 
nicht sagen, ich muss mich jetzt erst mal durch die ganzen Links wuehlen 
und gucken was fuer mich das geeignetste ist.

von mein Gott (Gast)


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Peter W. schrieb:
> HF ist fuer mich wie Kinder bekommen. Keinen blassen
> Schimmer.

Peter W. schrieb:
> Ohne
> "sauberes" Rechteck kann ich das Oszilloskop nicht beurteilen und ohne
> perfektes Oszi kann ich kein ordentliches Rechteck basteln.

Ohne fundierte HF-Kenntnisse kannst du gar nicht beurteilen, was du am 
Oszi siehst.
Also lerne erst mal HF.
Dann begreifst du vielleicht, dass die Anpassung des Rechtecks an das 
Kabel und dessen Anpassung an das Oszi mehr Einfluss haben wie die 
Idealität deines Rechteckgenerators.
Als Ersatz für HF-Verständnis taugt weder Google, YouTube, eBay oder ein 
BWL-Studium.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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mein Gott schrieb:
> Dann begreifst du vielleicht, dass die Anpassung des Rechtecks an das
> Kabel und dessen Anpassung an das Oszi mehr Einfluss haben wie die
> Idealität deines Rechteckgenerators.

Genau darum geht es mir doch. Eben diesen Einfluss zu erkennen und zu 
beurteilen. Dazu brauche ich aber nun mal ein bekanntes Signal, um zu 
sehen, wie sich die verschiedenen Geraete, in bestimmten Umgebungen, 
verhalten.

mein Gott schrieb:
> Also lerne erst mal HF.

Kann man HF lernen ? Nicht wirklich, da stimmst Du mir doch wohl zu. Ich 
denke aber, dass man sich an HF annaehern kann und hiermit versuche ich 
meine ersten Schritte zu machen.
Viele Wege fuehren nach Rom und ich moechte gerne diesen gehen. Erst mal 
mein Eqipment kennenlernen um nachher auch damit umgehen zu koennen.
Dann kann ich mich mit den Schaltungen / HF selbst beschaeftigen.

von Thomas R. (Gast)


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Peter W. schrieb:
> dazu braeuchte ich ein "perfektes"
> Rechtecksignal.

Das kannst du simulieren.
Dazu gibt es Simulationsprogramme. Das verbreiteste ist PSPICE.
Da kannst du dann vom idealen Rechtecksignal ein Kabel zum simulierten 
Oszi-Eingang ziehen und dir anschauen, was ein idealer (simulierter) 
Oszi anzeigen würde.
Dann spiele mal mit verschiedenen (simulierten Kabeln) rum:
unterschiedliche Kabelimpedanzen, Längen, Kapazitäten...
Die Erkenntnisse kannst du hier dann veröffentlichen.
Ich kann die Ergebnisse aber vorwegnehmen:
Deine Meinung, mit einem idealen Rechteckgenerator reale Oszis 
beurteilen zu wollen, zeigt, dass du von Elektrotechnik so viel Ahnung 
hast, wie mein Frisör von Quantenphysik.

von mein Gott (Gast)


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Peter W. schrieb:
> Kann man HF lernen ? Nicht wirklich, da stimmst Du mir doch wohl zu.

Nein!
Zu meinen Studienzeiten hiess die dazu geeignete Fachrichtung 
"Nachrichtentechnik".
Ich weiss nicht, ob es die heute noch gibt, oder durch YouTube und eBay 
restlos ersetzt wurde.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Ich denke doch wohl gerade heute wird es vieles in dieser Richtung 
geben. Wie die Fachrichtungen jetzt genau heissen, weiss ich auch nicht, 
das letzte Mal das ich eine Schule von innen gesehen habe, war vor 20 
Jahren.

Lasst mich mal machen, die Tips hier haben mir sehr geholfen und wie man 
weiss, durch Fehler kann man nur lernen. Irgendwann spaeter mal, werde 
ich mir sicherlich die passende Lektuere kaufen oder vielleicht noch 
einmal die Uni besuchen.

von Achim M. (minifloat)


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mein Gott schrieb:
> Ich weiss nicht, ob es die heute noch gibt

Witzbold. Natürlich gibts das. Manchmal heißt es/die Vertiefungsrichtung 
auch "Kommunikationstechnik".

Bitte nicht mit "Kommunikation und Medien" verwechseln!
mfg mf

von Lukas K. (carrotindustries)


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Ein 74HC14 gibt bei gutem Layout nahzu perfekte 10ns-Flanken aus. Packt 
man noch ein RC-Glied dazu, hat man den Oszillator gleich mit dabei.
Einzelgatter wie das SN74LVC1G04 sind noch schneller, siehe 
Beitrag "Re: 74AC04 Klingelt"
Allerdings ist das an 50 Ohm gemessen.

von Jochen F. (jamesy)


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Ein HC kann <5nsec, ein F kann <1.5 nsec, ein ECL 10K kann <0.6 nsec.
(jeweils bei vernünfiger guter Signalform, gutes Layout und Entkopplung 
vorausgesetzt)
BTDT

von ralf (Gast)


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Bei entsprechendem Aufbau sind 35ps möglich.

http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/ADCMP572_573.pdf

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Hey hey Jungs, macht mal halblang.
Ich kenne mich noch nicht aus und zu viel Input ist da nicht gut. Lasst 
mich erst mal die Links lesen und verstehen, wenn ich Fragen habe, wende 
ich mich wieder an euch.
Aus den Links suche ich mir jetzt etwas aus und dann fuehren wir das 
Thema weiter, okay ?
Lasst mir bitte etwas Zeit.

von Jan (Gast)


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mein Gott schrieb:
> Peter W. schrieb:
>> Kann man HF lernen ? Nicht wirklich, da stimmst Du mir doch wohl zu.
>
> Nein!
> Zu meinen Studienzeiten hiess die dazu geeignete Fachrichtung
> "Nachrichtentechnik".
> Ich weiss nicht, ob es die heute noch gibt, oder durch YouTube und eBay
> restlos ersetzt wurde.

heute heißt es Kommunikations- u. Informationstechnik zumindestens an 
unserer FH

und natürlich kann man es lernen, dafür haben wir extra den Kurs 
"Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik" mit passenden Labor

btw. Stoff des 6. Semesters und das nicht ohne Grund (Stichwort: 
Grundkenntnisse)

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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So meinte ich das auch nicht. Natuerlich kann man HF lernen, aber dazu 
braucht es etwas mehr als "Hobbymittel". Wobei HF ja nun ein dehnbarer 
Begriff ist. Bei 50GHz entscheiden µmm. Also eigentlich nur noch 
rechnerisch machbar.
Es werden ja Satelliten gebaut die mit einigen GHz arbeiten oder nehmen 
wir nur die Handynetze mit 1,5 - 2 GHz.
Du sprichst von einem Labor, sowas habe ich nicht und ich habe auch 
nicht die Mittel mir ein 20GHz Oszi zu kaufen. Zumindest ist mir das 
mein "Hobby" nicht wert.
Sollte ich sowas mal brauchen, kann man sich sicherlich an eine Uni 
wenden oder solche Geraete mieten.

Aber jetzt gehen wir schon viel zu weit, mir geht es im Moment erst mal 
um die Messtechnik, die ich zur Verfuegung habe, um damit gescheit 
messen zu koennen, bzw, zu wissen was ich da eigentlich messe.

Mein Dozent hat immer gesagt, "Wer misst, misst Mist". Da ist viel dran 
und genau das moechte ich lernen. Mit welchem Oszi und welchen Teilern, 
bekomme ich das annaehernste Signal. Darum geht es mir erst mal, mehr 
wollte ich eigentlich nicht.

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