Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kühlschrank-Regelung defekt


von Sebastian R. (sebrein)


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Hallo,

ich versuche gerade die Schaltung einer Kühlschrank-Regelung (ca. 15 
Jahre alter Neff K4510X302) zu verstehen, da diese scheinbar kaputt ist 
(Kompressor läuft ständig). Da sich meine Anfangsvermutung Triac defekt 
nicht bestätigt hat, hab ich die Schaltung mal in LTSpice nachgebaut um 
den Fehler vielleicht zu finden (Anhang).
Bei den Bauteilen Q1 und Q2 bin ich mir nicht sicher, was für Teile das 
sind, da es smd-Teile im SOT23-Gehäuse sind (Beschriftung 1FK und GBP 
oder 6BP). Zumindest Q2 sollte aber ein NPN sein, da ich mit dem 
Diodentester die PN-Übergänge BE und BC messen kann. Q1 hat scheinbar 
keine PN-Übergänge, müsste also was anderes sein (NMOS?, aber woher 
bekommt er dann bei offenem Komparatorausgang das Potential).
Allerdings verhält sich die Simulation gar nicht so wie die Schaltung. 
Das beginnt damit, dass die Versorgungsspannungen VCC und VSS in der 
Simulation viel höher sind als die gemessenen an der Platine (10V und 
-9.8V). Irgendwie fehlt in der Schaltung ja auch der Querregler nach dem 
Kondensatornetzteil. Die gemessenen Spannungen stellen sich aber 
trotzdem auf relativ konstante +-10V ein, unabhängig von den 
Komparator-Schaltzuständen.
Und die Komparator-Beschaltung versteh ich auch nicht.

Kann mir evtl. jemand beim Verständis der Schaltung weiterhelfen?

Danke,
sebrein

von oszi40 (Gast)


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Suche mal da 
http://www.kunnig-elektro.de/hilfe-service-1/infos-zu-hausgerate.html

Allerdings dürfte bei einem 15 Jahre alten Gerät die Isolierung nun so 
schlecht und der Energieverbaruch dadurch so hoch sein, daß eine A++ 
Neuanschaffung durchaus sinnvoll wäre?

von Dietrich L. (dietrichl)


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sebastian r. schrieb:
> da diese scheinbar kaputt ist (Kompressor läuft ständig)
Nur so als Hinweis:
Ein alter Kühlschrank von mir lief auch (fast) immer. Die Ursache war 
aber die Isolierung, die sich im Laufe der Zeit mit Kondenswasser 
vollgesaugt hatte. Der Regler war OK.

Gruß Dietrich

von GerK (Gast)


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Nur so als weiteren Hinweis:
Wenn durch Leckage bedingt, Kältemittel ausgetreten ist,
läuft er auch ständig.

MfG

von katombo (Gast)


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Hatte auch schon mal das gleiche Problem. Kein Kühlmittel mehr drin... 
Die Temperatur im Kühlschrank nachmessen hilft recht schnell den Fehler 
zu finden.

von Ulli N. (Gast)


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Abgesehen von den oben bereits genannten Argumenten, die für den 
Austausch eines 15 Jahre alten Kühlschranks durch einen neuen sprechen, 
gibt es bei Conrad, Reichelt, ... für 15€-20€ fertige Thermostatmodule, 
mit denen du die alte Regelung ohne allzu großen Aufwand ersetzen 
kannst.

Gruß Ulli.

von PeterL (Gast)


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@Ulli

ganz so einfach kann man die Steuerung nicht ersetzen.
Der Kompressor darf erst (wieder) eingeschaltet werden, wenn der Druck 
abgefallen ist incl. Wartezeit nach Stromausfall (Kompressor könnte ja 
gerade gelaufen sein.
Bei einem Kühlschrank mit 3Stern Fach wirds noch komplizierter, da muss 
manchmal die Innenbeläuchtung als Heizung eingeschaltet werden um die 
Gefrierfachtemperatur zu erreichen.

von Sebastian R. (sebrein)


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Danke für die vielen Antworten!

Also ein ***-Fach hat er nicht. Und er wird innen definit zu kalt, da 
alles eingefroren war (auf niedrigster Stufe) und an der Rückwand 
gefrorene Wassertropfen waren.
Wenn ich ihn nicht repariert kriege, ist ersetzen durch einen neuen, 
besser isolierten warscheinlich die besste Lösung.
Aber unabhängig davon würde mich die Sollfunktionsweise der Schaltung 
schon interessieren. Vor allem die Beschaltung des LM339.

Gruß
sebrein

von oszi40 (Gast)


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sebastian r. schrieb:
> unabhängig davon würde mich die Sollfunktionsweise der Schaltung
> schon interessieren. Vor allem die Beschaltung des LM339.

Dann suche mal Komparator mit Hysterese.
wie z.B. Beitrag "Komparator mit prozentual konstanter Hysterese"

von MaWin (Gast)


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Also die Schaltung ist sicher nicht so, wie du sie gezeichnet hast.
Zur Spannungsstabilisierung verwendet er wohl 10V Z-Dioden,
und wie du richtig erkennst wird zwischen LM339 Ausgang und TRIAC wohl 
irgendwas anders sein um open collector und Strombegrenzung in den griff 
uz bekommen.

Die Funktion wird einfach sein: So bald die Temperatur tief genug ist, 
schaltet er aus, und durch einen Integrator an der Hysterese sind die 
Schaltzeiten ausreichend träge, damit der Druck abfällt vor dem 
wiederanlaufen.

Meist sind bei solchen Schaltungen die Elkos nach 20 Jahren platt.

von Sebastian R. (sebrein)


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@oszi40: Danke für den Link! Muss ich mir später mal genauer anschauen.

MaWin schrieb:
> Meist sind bei solchen Schaltungen die Elkos nach 20 Jahren platt.

Multimeter sagt ca. 100uF. Sollten also passen.


> Zur Spannungsstabilisierung verwendet er wohl 10V Z-Dioden

Bis auf die zwei SOT23 Bauteile bin ich mir bei allen anderen eigentlich 
sicher, dass das keine Z-Dioden sind. Mein Diodentester geht auch nur 
bis 2V, deshalb kann ich das nicht genau überprüfen. Aber eigentlich 
machen Z-Dioden an der Stelle der Schaltung wenig Sinn, oder?

Ich hab zwar ungefähr 5mal überprüft, ob ich die Schaltung richtig 
nachgebaut hab, aber offenbar ist doch noch irgendwo der Wurm drin.


Übrigens glaub ich mittlerweile, dass der Fühler entweder kaputt ist 
(was kann an einem NTC kaputt gehen?) oder er eigentlich direkt am 
Verdampfer(nicht zugänglich, da eingeschäumt) angebracht war und da 
irgendwie rausgerutscht ist (er war mit 50cm Kabel nur durch ein 2mm 
großes Loch in die Innenwand des Kühlschranks gesteckt). Mit einem Poti 
statt Fühler an der Schaltung hab rausbekommen, dass die Schaltschwelle 
irgendwo im Bereich 30kOhm ist, der Fühler hat aber bei 20°C 2.4k und 
bei 10°C 2.7k.

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