Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atxmega128a1 bzw tqfp100 löten


von M. Н. (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute.

Heute hab' ich mal kein programmiertechnisches Problem. xD

Ich brauche für mein Projekt einen ATxmega128a1a. Der ist im TQFP100 
Gehäuse (0,5mm pitch).

Das Problem ist das Löten.

Könnt ihr mir ein paar Ratschläge geben bzw. Methoden nennen, die am 
erfolgversprechensten sind?

P.S:

Ich habe vor das ganze auf ne selbstgemachte Platine zu löten. D.h. Kein 
Lötstopplack, keine Vorverzinnung etc.



Bin dankbar für jeden Ratschlag.

P.P.S
so ne Lötpaste wäre für mich auch in greifbarer Nähe

von Höffi (Gast)


Lesenswert?

> Bin dankbar für jeden Ratschlag.


Die Suchfunktion nutzen Du musst, junger Padawan.

von Harald (Gast)


Lesenswert?

Ich denk nen Handmanipulator zum SMD bestücken hast du nicht? ;)
sonst würd ich halt mit nem Zahnstocher etwas Lötpaste auf die einzelnen 
Pads auftragen und dann das IC Vorsichtig draufsetzen und grob 
ausrichten,
zum schluss dann mit dem Heißluftföhn bei ca 250 C das ganze gleichmäßig 
erwärmen bis die Lötpaste flüssig wird danach halt mit Lupe oder 
Mikroskop
optisch prüfen ob alle Pins gut verlötet sind.

von Der Neue (Gast)


Lesenswert?

Der ist zwar schon 3 Stunden alt, aber ich denke mal man kann ihn noch 
nehmen:
Beitrag "STM32 LQFP löten"

von M. Н. (Gast)


Lesenswert?

Der Neue schrieb:
> Der ist zwar schon 3 Stunden alt, aber ich denke mal man kann ihn noch
> nehmen:
> Beitrag "STM32 LQFP löten"

Ob ihr's glaubt oder nicht. Den hab ich schon gelesen und muss sagen, 
dass das mit dem "drüberstreichen" bei mir noch nie geklappt hat. Bei 
mir leibt das nicht am Lötkolben und wird dann über die Pads gestrichen 
sondern es klebt einfach gleich ganz am Anfang alles auf dem ersten 
Pin/Pad (wie auch immer).

Harald schrieb:
> sonst würd ich halt mit nem Zahnstocher etwas Lötpaste auf die einzelnen
> Pads auftragen und dann das IC Vorsichtig draufsetzen und grob
> ausrichten,

Mit nem Zahnstocher? Der ist doppelt so dick wie die Pads. Da mach ich 
ja immer zwei zusammen. Außerdem quillt das ja beim draufsetzen zur 
seite raus und dann ist es sowieso eine Schnur.

von M. Н. (Gast)


Lesenswert?

Noch was:

Die Pasten sind doch in der Regel nichts anderes als Flussmittel mit 
Lötzinnpartikeln. Da müsste es doch eigentlich wenig Brücken geben wenn 
man die einfach auf die Pins des bereits positionierten Chips "schmiert"

von Der Neue (Gast)


Lesenswert?

M. H. schrieb:
> Ob ihr's glaubt oder nicht. Den hab ich schon gelesen und muss sagen,
> dass das mit dem "drüberstreichen" bei mir noch nie geklappt hat. Bei
> mir leibt das nicht am Lötkolben und wird dann über die Pads gestrichen
> sondern es klebt einfach gleich ganz am Anfang alles auf dem ersten
> Pin/Pad (wie auch immer).

Flussmittel auf die Pins und dann klappt das schon.
Selbst wenn 2 oder mehr Pins miteinander verbunden sind --> Lötspitze 
sauber machen, Flussmittel auf die Pins und durch das "darüberstreichen" 
das überflüssige Lot mitnehmen.

Etwas Übung und das geht...

von M. Н. (Gast)


Lesenswert?

Das kleine Problem mit dem "etwas Übung" ist:

so n Chip kostet ja ne menge und selbst wenn ich irgendeinen billigen 
Chip nehme zum üben, dann muss ich den auch noch irgendwo draufmachen.

Bis das dann mal funktioniert hab ich dann schon mal 5 verheizt.

von Stephan W. (stipo)


Lesenswert?

M. H. schrieb:
> Das kleine Problem mit dem "etwas Übung" ist:
>
> so n Chip kostet ja ne menge und selbst wenn ich irgendeinen billigen
> Chip nehme zum üben, dann muss ich den auch noch irgendwo draufmachen.
>
> Bis das dann mal funktioniert hab ich dann schon mal 5 verheizt.

Das geht sehr gut mit dem was hier alle vorschlagen.
Flussmittel und nochmal Flussmittel ist das geheimnis. Habe am 
Wochenende auch meinen ersten FT232RL Chip verlötet. Wer den schonmal 
eingelötet hat, weiß wie fummelig das werden kann. Aber wie schon gesagt 
mit reichlich Flussmittel sehr dünnem Lötzinn 0.5mm und einer sauberen 
Spitze geht das wunderbar. Sollte dann doch etwas viel Lötzinn an den 
Pins hängen, einfach nochmal Flussmittel dran und mit Entlötlitze 
absaugen.

Und die Idee mit dem probieren an einem billigen Chip kannst Du dir 
sparen. Kaufe Dir den Chip und am besten noch eine gute Lupe dazu. Dann 
kannst Du unter der Lupe die Pins kontrollieren. Ich habe meinen Chip 
erst mit einer guten Lupe geprüft, wo er schon sehr gut verlötet aussah 
und man keine Brücken sehen konnte. Das ganze hab ich dann noch unterm 
Mikroskop nachgeprüft, was es bestätigte. Okay ein Mikroskop erleicht es 
nochmal ungemein, aber ist kein muss.

Also nur Mut zu dem Chip. Es ist echt nicht so schwer, wie man das 
meint.

von M. Н. (Gast)


Lesenswert?

OK. Werde mal probieren und auf jedenfall mal neues Flussmittel 
besorgen. (Das alte ist verschollen...)

Könnt ihr ein Flussmittel empfehlen bzw. eine gute Bezugsquelle

von M. Н. (Gast)


Lesenswert?

Ein Bekannter hätte auch noch so ne Tube auf der Löthonig draufsteht. 
Das ist doch im Grunde auch Flussmittel, oder?

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Ich löte 0.5er Pitch unter einem 20x Mikroskop. Mit Lötnadel (Weller), 
Flussmittelgel und 0.3er Lot geht das ganz gut, nur die Hände dürfen 
nicht zittern. ;-)

von SNR (Gast)


Lesenswert?

Ich finde den klassischen Löthonig nicht schlecht...hinterlässt aber 
meist eine riesen Sauerei und man muss die Platine dannach reinigen.

Gibts z.B. bei Ebay für 5EUR incl. Versand.

Ansonsten gibts auch noch schöne Flussmittelstifte...die habe ich im 
Geschäft. Die machen nicht so viel Dreck, funktioniert aber in meinen 
Augen auch nicht so gut.

Gruß

von Thilo M. (Gast)


Lesenswert?

Wir nehmen diese Paste:
http://www.weidinger.eu/shop/lote_und_loetmittel/handloeten/hilfsmittel/flussmittelpaste/wl10379

und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Die Reinigung (Waschen) nach der Bestückung mit Isopropanol ist sowieso 
Pflicht.

von Patrick W. (pawi777)


Lesenswert?

Ich weiss nicht, ob es mit 0.5mm Pitch auch noch geht, aber ich habe mit 
dieser Methode schon mehrmals AtMega128(0.8mm Pitch, glaube ich 
zumindest) gelötet:
    Platzieren des Bauteils.
    Das Bauteil irgendwie fixieren (Pinzette oder vorsichtig mit dem 
Zeigefinger etc.) Tesafilm ist recht praktisch und lässt sich leicht 
wieder entfernen.
    Mit dem Lötkolben einen Tropfen Zinn aufnehmen (entfällt bei 
verzinnten Pads).
    Das Bauteil an zwei diagonal gegenüberliegenden Pins festlöten.
    Überprüfen, ob der Chip wirklich richtig auf der Platine liegt, 
jetzt sind Korrekturen noch möglich.
    Wenn man einen Stift mit flüssigem Flussmittel hat, auf der zu 
lötenden Seite damit einfach über alle Pins pinseln.
    Mit dem Lötkolben über die erste Seite des TSSOP fahren. Dabei 
spielt es keine Rolle, ob Brücken entstehen. Wenn man vorverzinnte Pads 
und Lötstopplack hat, entstehen normalerweise keine Brücken, da die 
Oberflächenspannung die geringe Menge Zinn an Pad und Pin sammelt, so 
dass es zu wenig Zinn für eine Brücke ist. Den Lötkolben mit einer 
Geschwindigkeit von ca. 1 - 2 Pins pro Sekunde vorwärts bewegen.
    Jetzt kann man das Bauteil loslassen, da es genügend fixiert ist.
    Mit dem Lötkolben über die andere(n) Seite(n) fahren.
    Mit Entlötlitze überflüssiges Zinn entfernen.
    Zum Abschluss kann man mit einer Lupe die Lötstellen überprüfen.

Text ist von hier kopiert:
http://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten#L.C3.B6ten_von_.28T.29SSOPs_und_QFPs

mfg Patrick

von DIY Typ (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hab auch gerade meine erste (doppelseitige) Platine mit Tonertransfer 
gemacht und zum ersten Mal ein TQFP32 Package verlötet. Lötkolben 
konventionell 30W, Lötzinn bleihaltig 1,0mm, viel Flussmittel (Flux 
Stift). Erst diagonal geheftet, dann "dick" über alle Pins gelötet. Das 
überschüssige Zinn mit Entlötlitze Nr. 1 entfernt und nochmal kurz mit 
dem Lötkolben über alle Pins gefahren. Mit dem Ergebnis bin ich 
zufrieden, d.h. das Löten ist nicht das Problem, sondern das Ätzen ;-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.