Hallo! Meine Freundin und ich wollen demnächst zusammenziehen. Nun haben wir ein Angebot über eine 70m²-Wohnung bekommen, die von der Kaltmiete sehr gut im Rahmen liegt. In den Nebenkosten sind allerdings nicht der Eigenverbrauch an Wasser, Strom und Gas enthalten. In der Wohnung befindet sich eine Gastherme für Warmwasser und Heizung. Nun wissen wir nicht so recht, welche Kosten man jeweils ansetzen muss. Ich habe schon einmal beim Mieterbund geschaut, die letzten Angaben sind aber von 2009, seit dem sind viele Preise im Bereich Energie allerdings gestiegen. http://www.mieterbund.de/service.html Auch bei Verivox.de habe ich mich mal umgesehen, dort wird für einen 2-Personenhaushalt 2800kWh Stromverbrauch angenommen. Was meint ihr, was kommt da an Kosten noch auf uns zu? Wieviel verbraucht ihr denn so?
Die Heizkosten hängen stark von Euch ab. Da die auch die Kosten für die Heißwasserbereitung enthalten, sind also die Faktoren - gewünschte Raumtemperatur (20° kosten erheblich weniger als 23°) - Isolationsgrad des Gebäudes (Hat das Haus Wände oder ist es eher ein Zelt?) - gewünschte Warmwassermenge (wie oft wird geduscht/gebadet?) entscheidend. In einem typischen Berliner Altbau (Mehrfamilienhaus, 5 Wohngeschosse, um die 20 Mietparteien, nicht "energetisch saniert") gelten Heizkosten von 10 EUR pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr als durchschnittlich(!), das wären bei Eurer Wohnung also nochmal 700 EUR. Das ist aber in Häusern mit intakter und gepflegter Heizungsanlage leicht zu unterbieten, das ist auch mit 7 EUR pro Quadratmeter und Jahr hinzubekommen. Bei Neubauten, Niedrigenergiehäusern etc. ist das entsprechend weniger. 2.8 MWh halte ich bei zwei Personen für schon recht viel, vor allem, wenn das Warmwasser nicht mit Strom erwärmt wird. Ich schaffe es, auf etwa der doppelten Wohnfläche mit 1.5 MWh auszukommen, das schließt die ganze übliche Infrastruktur mit ein (Heizung & Warmwasser ausgeschlossen), und gekocht wird mit einem Gaskochfeld. Backofen allerdings ist elektrisch. Nein, von spartanischer Einschränkung würde ich bei mir nicht sprechen, vor allem, da ich nur in einem einzigen Raum überhaupt eine sogenannte "Energiesparlampe" verwende (und das auch nur selten). Zeitweilig gab es auch zwei Waschmaschinen, die auch beide benutzt wurden (keine Fragen stellen. Frauen). Bei einer Gasetagenheizung kommen allerdings noch gewisse Stromkosten für eine etwaige Umwälzpumpe hinzu, aber das sollte nicht allzuviel ausmachen Die Kosten für Wasser sind im Vergleich zu den Energiekosten praktisch vernachlässigbar, sofern Ihr nicht einen Indoor-Swimmingpool betreiben wollt oder eben jeden Tag mehrere Wannenbäder benötigt.
Y. Ogi schrieb: > Auch bei Verivox.de habe ich mich mal umgesehen, dort wird für einen > 2-Personenhaushalt 2800kWh Stromverbrauch angenommen. Erscheint mir auch etwas viel. Möglicherweise helfen Dir die Angaben hier: Beitrag "Wieviel zahlt Ihr an Stromrechnung" weiter.
Nur mal so als Anhaltspunkte was wir so verbraucht haben, 2 Personen, beide berufstätig, Katze (viel Staubsaugen), 75qm Wohnung von 1983, Dachgeschoss, Warmwasser über Gas: Wasser: seit Jahren konstant bei 75qm/Jahr, täglich duschen, keine Badewanne Strom: 2000..2500 kWh/Jahr, incl. Server 24/7 Gas: 15000..20000 kWh/Jahr, SZ ca. 18°, WZ ca. 21..22° (Frauen halt ;-)), Rest 20°. Hängt immer vom Winter ab.
Ja, vielleicht sollte ich mal schauen, wann die Wohnung modernisiert wurde. An sich bin ich was den Strom betrifft ganz zuversichtlich, da ich den ganzen Tag auf der Arbeit bin und sie nur den Laptop zum arbeiten braucht wenn sie da ist. Einen Fernseher haben wir auch (noch) nicht und in der Woche essen wir in der Mensa und Kantine, da entfällt das Kochen. Das mit dem Swimmingpool klingt aber nicht schlecht... Mit dem Gas werde ich mich dann noch ein wenig schlau machen.
Super Grobi schrieb: > Wasser: seit Jahren konstant bei 75qm/Jahr Welche Wasserwerke rechnen in Quadratmetern ab? > Gas: 15000..20000 kWh/Jahr Das ist heftig. Das sind zwischen 200 und 266 kWh pro Quadratmeter und Jahr, bei 6ct/kWh also zwischen 12 und 16 EUR.
>Welche Wasserwerke rechnen in Quadratmetern ab? Geschenkt! Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? >Das ist heftig. BJ 1983, Dachgeschoss, Flachdach, ungedämmt, große Fenster aus dem Baujahr. Trotzdem haben wir die Wohnung nur ungerne aufgegeben. Unverbauter 12qm Südwest-Balkon mit Blick 10km in die Landschaft. Das eine was man will, das andere was man muss...
Das ist doch bestimmt eine von mehreren gleichen Wohnungen dort in dem Haus. Da könntest Du mal bei den Nachbarn drunter/drüber klingeln und sie nach deren Nebenkosten fragen. Das habe ich hier auch gemacht, um sicher- zugehen, daß man nicht so viele Scheine und Münzen von mir verlangt, daß ich nachher nur noch den Kitt aus den Fenstern kratzen muß, um etwas zu Essen zu haben. MfG Paul
Ja, das werde ich vielleicht mal machen, dann sieht man auch, wer in dem Haus noch so wohnt. Vom Wasserverbrauch gehen die meisten von ca. 100 Liter/Person am Tag aus. Da kann ich ja gleich mal beim örtlichen Versorger nachsehen wie hoch dort die Kosten sind. Aber wenn es heißt, dass die im Verhältnis eher niedrig sind...
Super Grobi schrieb: >>Das ist heftig. > > BJ 1983, Dachgeschoss, Flachdach, ungedämmt, große Fenster aus dem > Baujahr. Das ist trotzdem heftig. Bei mir: ungedämmt, Holzkastenfenster, Baujahr ca. 1910, Heizungsanlage (Gas) noch mit Original-Gusseisenheizkörpern ebenfalls Baujahr 1910. Und unter 180 kWh pro Jahr und Quadratmeter - inclusive Warmwasser. Das bei mit Deinen vergleichbaren Raumtemperaturen. Der einzige Unterschied zu Deinem Flachdach ist, daß bei mir noch ein ungenutzter Dachstuhl zwischen Wohnung und Dach ist.
Hm... mal eine zweite Frage noch. Wenn man eine Wohnung besichtigt, worauf sollte man dann alles achten? Qualität der Fenster, Geräuschpegel der Nachbarn,...!?
Klingeln, Postkästen und Treppenhäuser sagen viel über ein Mehrfamilienhaus aus. Modriger Geruch (oder Raumspray) sind Anhaltspunkte das etwas nicht stimmt. (Schimmel). Nachbarn kann man sich nicht immer aussuchen. Die können auch schnell mal wechseln. Wichtiger ist daher ein Vermieter der sich kümmert und nicht alles und jeden in sein Haus einziehen läßt. Natürlich zieht man als Nachtschichtarbeiter nicht unbedingt in ein Haus wo 3 Kinderwagen im Hausflur stehen. Häufig ist der erste Eindruck der auf den man hören sollte. Manchmal gibt es auch ganz offensichtliche Dinge. Ich habe schon Wohnungen angeboten bekommen, wo man durch die Risse in der Wand in den Garten schauen konnte. Wo es modrig roch, man aber nicht hinter die Vertäfelung schauen durfte. Oder wo im Treppenhaus auf der Etage darunter 20 Paar Schuhe querbeet lagen. Da braucht man nicht auf ein ruhiges Haus hoffen, das wäre illusorisch. 1. Erster Eindruck ist meist der Richtige 2. Keinesfalls unter Druck setzen lassen. 3. Gesamtbild entscheidet. Ob die Fenster von 1983 oder von 2003 sind ist erstmal schnuppe. Wie ist der Zustand? Sind die Fenster gepflegt, und in tadellosem Zustand? Davon kann man auf das Interesse des Vermieters schließen seine Sachen in Ordnung zu halten.
Nicht nur die Wohnung ansehen, sondern auch mal in der Gegend spazierengehen. Abends. Dann kann man den Lärmpegel einschätzen, bei dem man, so man die Wohnung mietet, später schlafen muss. Das Haus von außen ansehen, und auch die Nachbarhäuser, auch auf der Rückseite des Häuserblocks. Hier auf Gewerbe und Gastronomie achten, und auch sonst auf Schilder. Wenn da nämlich 'ne Diskothek oder 'n Partyschuppen ist, hat man zwar bei der tagsüber stattfindenden Besichtigung seine Ruhe, aber nicht, wenn man dann in der Wohnung wohnt. Auch gar nicht schön ist ein Hundezüchter ... so etwas kann einem durchaus in einem Mehrfamilienhaus begegnen, ich hatte (glücklicherweise nur indirekt) mal mit einem "Toypudel"-Züchter zu tun, der in einer normalen Drei-Zimmer-Wohung zeitweilig bis zu 30 von diesen hysterischen Viechern hielt. Und da das 'ne Eigentumswohnung war, war es sehr schwer, ihn davon zu überzeugen, das sein zu lassen. Das Veterinäramt war Dauergast und hat jedesmal bescheinigt, daß das ganze zulässig ist. Also auch mal mit der Adresse/dem Straßennamen googeln und sehen, was da so an Gewerbe bei herausspringt.
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