Kann mir mal jemand sagen, in welchen Klassen in welchen Schultypen man etwas mit Elektronik zu tun hat? Also nicht nur zu wissen wie ein Spannungsteiler funktioniert, sondern schon etwas mehr. Ich habe etwas in Beitrag "Suche Operationsverstärker" gelesen und finde es erstaunlich, was die Kinder da können sollen. Nach dem staunen frage ich mich dann, in welchem Unterricht (oder was auch immer) man sowas lernt. Ich habe Elektronik (was etwas mehr meint als das Zusammenstecken von Platikbauteilen auf einem Steckbrett) und wie man einen Lötkolben hält während meiner Schulzeit außerhalb der Schule in einer Arbeitsgemeinschaft Elektronik gelernt. Jetzt wüsste ich gern mal, wie das heutzusage ist.
Also ich kann nur für Österreich sprechen, und auch da nur für HTLs, aber bei uns gehörte zum Labor-Unterricht in der 3. Klasse der Aufbau und Programmierung eines Mikrocontrollerboards mit einem Atmega16. Ebenfalls in der 3. Klasse wurde ergänzend zum Theorieunterricht eine PWM-Endstufe aufgebaut und daran etliche Messungen durchgeführt.
Das steht in Deutschland in keiner Schulform auf dem "normalen" Lehrplan. Es wird wohl nur auf den sletenen "technischen Gymnasien" als normales Fach angeboten. Wenn es das gibt dann ist das eist wohl ein Wahlfach/AG was von einem Lehrer angeboten wird der als Quereinsteiger in den Schuldienst getreten ist oder sich einfach Hobbymäßig mit Elektronik beschäftigt.
das habe ich mich auf dem Gymnasium(Naturwissensschaftlich-Musik) auch immer gefragt. Leider lernte ich da nur, was zb Karl der Grosse so zum Frühstück aß.... Auf der FOS hatte ich dann ein bisschen Elektronik im Praktikum... NE555 etc, eher lächerlich wenig
Moin, Ich war auch auf einem Technischen Gymnasium. Dort habe ich 3 Jahre lang mein Abitur gemacht mit den Leistungskursen E-Technik und Mathe. Hatten Gleich-/Wechsel-/Dreiphasenwechselstrom, OPs, Transistoren, R, L, C, Regelungstechnik, Programmieren mit µC und noch vieles mehr. Vieles von dem gelernten Stoff kommt auch im Studium wieder vor. Allerdings wesentlich komplexer. Zusätzlich gabs auch noch verschiedene AGs wie eine Robotik AG oder Jugend forscht Projekte oder auch andere naturwissenschaftliche Wettbewerbe. Gruß
Andy G. schrieb: > Ich habe Elektronik (was etwas mehr meint als das Zusammenstecken von > Platikbauteilen auf einem Steckbrett) und wie man einen Lötkolben hält > während meiner Schulzeit außerhalb der Schule in einer > Arbeitsgemeinschaft Elektronik gelernt. haha, das mit den Plastikbauteilen mit Bananensteckern dran hatten wir heute an der Uni im Laborpraktikum gemacht. Also mit Widerständen in Reihe, Parallel, Spannungsteiler (Poti), Ampermeter, Voltmeter... Aber in der Schule hatten wir nichts damit am Hut... Schade
Naturwissenschaftliches Gymnasium: -Ohmsches Gesetz -Elektrische Arbeit und Leistung -Feldlehre (C, L, Schwingkreise, Induktion, Ladungsträger im E- und B-Feld) Äußerst theoretisch und für 99% der Schüler absolut nutzlos. Ich konnte nach dem Gleichstromteil in der 9. Klasse nicht mal eine LED anschließen, aber nach der 12. genau ausrechnen, welchen Kurvenverlauf ein Elektron im B-Feld beschreibt...
Leider nicht. Ich selbst dachte mal daran, eine Robotik-AG anzubieten, aber dann wieder verworfen, wegen mangeldem Interesse. Evtl. werden die Schüler eben nicht genügend begeistert. Aber alle meine Mitschüler mit WpF WISO möchten mal BWL Studieren. http://www.tfk-ev.de/ ist da ne ganz gute Adresse, nur die unterstützung (finazierung) ist nboch etwas lau. Kann man aber auch bei Pollin kaufen.
Also dennoch finde ich, solche Schul-/ Hausaufgabenanfragen sollte man eigentlich hier gar nicht beantworten. Manch einer verdient sich damit in einer AG oder was auch immer ein gute Note, die er nicht selbstständig erarbeitet hat. IMHO tauchen hier in letzter Zeit immer mehr Fragen zu den einfachsten Dingen auf, deren Antwort man schnell mit Suchmaschine selbst finden würde und für seine Bedürfnisse umstellen könnte, aber dafür ist man dann wohl wieder zu faul. Lerneffekt = 0. Und überhaupt ist das hier ja ein Forum, und kein Antwort-Automat! Ach ja: Wir hatten in der 9. Klasse in Technik auch Elektronik, Bauteile wurden grob erklärt ("Diode ist wie ein Ventil"). Da habe ich dann daheim weitergeforscht.. In der Prüfung Technik (Hauptschule!!!) gabs dann eine Lichtschranke, glaube vom großen C, zum zusammenlöten, das wars auch schon. Aber damit war mein beruflicher Grundstein endgültig gelegt :-) . Die Lehre in der Gärtnerei meines Verwandten fiel augenblicklich zugunsten der Nachholung der mittleren Reife aus :-P) Wenigstens einmal im Leben das Richtige zur richtigen Zeit getan :-)
@ TO Andy G. , du hast damit wohl etwas sehr wichtiges angerissen. Darf man erfahren aus welcher Ecke Deutschlands du damals stammtest, und in welcher Zeit sich das abspielte? Denn genau solche Gedanken hast du bei mir damit wieder ausgelöst. Geht mir prinzipiell genauso, liegt wohl an ähnlichem Werdegang? Freiwillige "Arbeitsgemeinschaft Elektronik" war das Stichwort, man was waren das damals noch für Zeiten.
Elektronik hatte ich 1973 an einer ganz neuen Hauptschule mit Physik-Labor. Immerhin die Funktionsweise der Elektronenröhre. Oder Trafos. Wir hatten da Labortrafos mit Übersetzungsverhältnissen, die einen dicken Zimmermannsnagel durchglühten. Das bleibt auf jeden Fall im Gedächtnis. Auch vorher, 1970, als ich 10 war, an der Volksschule, hatten wir Physik. Aber ganz einfach. Es gab an der Schule ein einfaches Steckbrett in der Größe eines Billiard-Tisches, wo man mit Steckverbindungen an 220V Netzstrom einen Lampenstromkreis stecken konnte. Immerhin. Der Tisch hatte ein Lochmuster für die Steckverbindungen. Ein Riesen-Steckbrett. In der Hauptschule hatten wir den alten Rektor in Physik. Damals mußte ich schon eine Klassenarbeit über eine Energieumwandlungsform schreiben, die man sich selber einfallen lassen mußte. Beispielsweise, mit Wasser betreibe ich einen Generator, der dann wieder einen Trafo mit Verbraucher speist. Januar 1973. Also mit 12. Bundesland: Rheinland-Pfalz. Anständige praktische Elektronikgrundlagen gab es in meiner Postausbildung zum Fernmeldehandwerker in der zweiten Hälfte der 1970-er Jahre. War auch ausgezeichnet, Diode, Gleichrichter, viele Transistorschaltungen bis hin zum Highlight elektronischer Würfel mit 3 Bausteinen aus den damals neuen TTL-Bausteinen der 7400-Serie, wo wir selbst mit Ofenrohrlack und angespitztem Streichholz ein Platinenlayout malten, ätzten, bohrten, und bestückten. Wir konnten einen einstufigen Transistorverstärker annähernd praktisch berechnen, daß er auch funktionieren wird. Dafür fehlten aber andere Grundlagen, z.B. exakte Transistorgleichungen und Maschengleichungen. Einer meiner Berufsschullehrer ritt furchtbar auf Relaisdiagrammen herum. Das war auch nicht schlecht. Es gleicht heute der Simulation von Digitalnetzwerken mit Schaltzeiten, beispielsweise in PSPICE. Allerdings stundenlang alles handgezeichnet. Über die Zeit in einer großen Relaissteuerung den zeitlichen Ablauf ermitteln. Wer hätte das gedacht! Das hatten sie schon vor 1950. Die TK-Anlagen waren ja richtig große zeitliche Steuerungen und Schaltnetzwerke mit Unmengen an Relais. Nicht anders als Gatterschaltungen mit Halbleitern, nur mit großen Schaltzeiten. Im FH-Labor sah ich später wieder, wie die Jungs überhaupt nicht weiter kamen, wenn sie nur einen Taster an einen 8051 anschließen sollten. OK, ich habe niemanden ausgelacht, war sowieso der Opa-Student da. Die bauten sich die abenteuerlichsten Konstruktionen aus Taster und mehreren Widerständen zwischen Masse und Betriebsspannung, es funktionierte natürlich nichts. Haben den Input des 8051 nicht begriffen. Da mußte ich als Praktiker und Hobbybastler wieder ran, denen Hilfe geben. Denn es sollte ja alles schnell schnell schnell und noch schneller gehen, um zum Endergebnis zu kommen, die Jungs lasen also noch nicht mal die Manuals des µC ordentlich. Später im Beruf in den industriellen Schaltungen, die schon tausendfach verkauft wurden, und sogar zufällig funktionierten, begegnete mir der selbe Mist an Schaltungstechnik wieder, wie mit den hilflosen Studenten im FH-Labor. Für mehrere Relais einer Baugruppe steuerte einer Transistoren im linearen Bereich an. Das funktionierte jahrelang, sogar im Klimaschrank und Dauerbetrieb getestet und von QM als OK befunden, bis mal ein Netzteil nur ein klein wenig geändert wurde. Da zogen bei 20% Betriebsspannungsabsenkung die Relais auf einmal nicht mehr... Nicht wegen der Betriebsspannung der Relais. Aber ich bin inzwischen zu alt für den Scheiß, für die Industrie ein zu alter Esel, finden heute ein paar neumodische Damager...
Deutschland BaWü: Realschule: (Ich habe aber auch schon von wesentlich schlechteren Lehrern gehört, bei denen man weniger lernt) 9. Klasse Physik: Elektrostatik und Magnetismus/Induktion ohne Formelgedöns, Trafo (viele Windungen=hohe Spannung), Wechselstrom (Spannung hat eine Sinusform, wo kommt die Sinusform her),Leitfähigkeit, Reihen/ Parallelschaltung (Nur das verhalten von Strom und Spannung), Strom, Spannung, Leistung Technik: praktische Versuche mit Generator/Motor mit und ohne Last, Ohmsches Gesetz, Reihenschaltung und Parallelschaltung von Widerständen mit Rechnung 10. Klasse Technik: Theorie: Kondensator (Kapazität, laden über Widerstand ohne höhere Mathematik), Widerstandsbauformen, NTC/PTC, Diodenkennlinie, LED, Transistor und Darlingtonschaltung (Rechnung nur als Schalter), Fototransistor und Optokoppler, Logikgatter( Flipflop, Flankendetektor, Einschaltverzögerung), Unterschied Steuerung/Regelung ohne Rechnung Praxis: Schaltplan, Layout, CNC-Fräse programmiern, fräsen, Löten, Fehler suchen (Messen von Strom und Spannung), Dabei sind ein Blinker und ein PC-Interface mit Optokoppler entstanden Für die Technikprüfung konnte man nochmal ein (vielleicht elektronisches) Projekt seiner Wahl durchziehen. Technische Gymnasium: Physik (ich konnte wählen zwischen 0h,2h,4h): Elektrostatik mit Rechnung, Magnetismus und Induktion mit Rechnung, Schwingkreis mit Rechnung (gedämpft, ungedämpft, Frequenzverhalten), das ganze Teilchen-fliegt-durch-Felder wo trifft es wie schnell auf Technik: Alles aus der Realschule wiederholen, aber ohne den lustigen Qualm, weniger Praxis, mehr Rechnung Zusätzlich: mehr Logik (tausend KV Diagramme zeichnen, verschiedene FFs, Rechenwerk, synchrone und asynchrone Schaltwerke, Impulsdiagramme), Wechselstrom (Blindwiderstand, Kompensation, reihe, parallel und Umwandlung), Schwingkreis in reihe und parallel, Frequenzverhalten von Schaltungen (Hochpass, Tiefpass), zum Ende noch ein bisschen OP Computertechnik (Wahlfach): 8051 in Assembler besondere Lernleistung (3-4 Leute, 1 Jahr 3h, ersetzt eine Prüfung): Projekt der Wahl, es muss nur einen Lehrer geben der es betreut Ich bin froh, dass ich soviel ET lernen durfte, besonders die Realschulzeit war toll weil wir da genügend praktische Arbeit hatten. manometer schrieb: > Leider lernte ich da nur, was zb Karl der Grosse so zum Frühstück aß.... mein tiefes Beileid ist dir sicher
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