Hallo Miteinander, ich bin schon seit Stunden im Internet auf der Suche nach einem sogenannten Belichtungs-/Fotoplotter. Das Teil soll nachher einfach ohne großen Aufwand automatisiert meine Platine wie in einem CAD Programm belichten lassen. Das ganze darf auch ruhig etwas kosten <2000Euro. Gedacht habe ich mir soetwas ähnliches wie das hier --> http://www.mivatec.com/en/catalog in dem Fall der MIVA 2616 ReSolution. Jedoch liegen wir hier bei utopischen Preisen. Kennt jemand Firmen die auf sowas spezielisiert sind und ähnliches anbieten? Oder hat jemand Erfahrung damit? Freue mich über jede Hilfe :) Mfg Mirakulix
Bedenkenträgerei: Diese Photoplotter sind für die Belichtung von Planfilmen ausgelegt (möglicherweise auch Glasoriginale). Weißt du mit Sicherheit, ob die Direktbelichtung einer Leiterplatte überhaupt funktioniert?
Ich bin mir sogar sehr sicher, weil ich dort angerufen und mich darüber informiert habe. Nur ist mir´das ganze zu teuer.
Sieh mal hier: http://www.bungard.de/index.php?option=com_content&view=article&id=139&Itemid=28&lang=german
Weiß jemand wieviel Leistung die UV-Laserdiode hat?
Bürovorsteher schrieb: > Weißt du mit > Sicherheit, ob die Direktbelichtung einer Leiterplatte überhaupt > funktioniert? Und ob die funktioniert, ist schliesslich bei vielen LP-Herstellern im Einsatz für Muster und Kleinserien, und das schon seit mindestens 15 Jahren. Das Problem liegt bloss darin, dass eine solche Anlage komplett etwa 2 Mio kostet und er nur 2000 zahlen will. Da ist eine Einigung nicht zu erwarten. Gruss Reinhard
Mirakulix schrieb: > Das ganze darf auch ruhig etwas kosten <2000Euro. Wovon träumst du eigentlich nachts? Häng mal ein Paar Nullen dran, dann wirds auch was.
Oder nimm einen alten HP7475 und montier da deine Laserdiode mit einer kleinen (Quarz-)Optik rein. Welche Auflösung stellst du dir für deine Anwendung vor? 8000 dpi für Platinen ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen.
Schau mal hier: https://www.das-labor.org/wiki/LaserExposer Alles da was man braucht: Aufbau, Platinen, Software... Damit erreicht man ca. 15 Minuten für eine Europlatine
> Und ob die funktioniert, ist schliesslich bei vielen LP-Herstellern im > Einsatz für Muster und Kleinserien, und das schon seit mindestens 15 > Jahren. Das war mir nicht bekannt, deshalb die blöde Frage. Ich habe mir seit gefühlten 20 Jahren keine Lp-Produktion mehr angesehen. Das kommt davon, wenn man nur in seinem Büro schmort.
Direktbelichter == Direct Imager Direktbelichter != Mask Writer >Und ob die funktioniert, ist schliesslich bei vielen LP-Herstellern im >Einsatz für Muster und Kleinserien, und das schon seit mindestens 15 >Jahren. Das Problem liegt bloss darin, dass eine solche Anlage komplett >etwa 2 Mio kostet und er nur 2000 zahlen will. Da ist eine Einigung >nicht zu erwarten. <2000 € ist natürlich kein Budget, da muss man schon ein paar Kiloeuros hinblättern, wenn man etwas gutes haben will. http://www.google.de/search?q=Direktbelichter
Interessant, aber irgendwie überzeugt mich das Ganze nicht. Nur um schnell einen Prototypen zu zaubern, der offenbar auf zwei Lagen beschränkt ist, ist der Prozess in summa für einen Nicht-Leiterplattenhersteller dann doch zu teuer (Personal braucht man ja dafür auch). Ich kenne es so, dass der Lp-Hersteller für Protos einen sog. Azofilm macht, der für einmalige Verwendung bestens geeignet ist und ansonsten seine normalen Prozesse benutzt. Ich kann den Zielanwender des Direktbelichters noch nicht erkennen, weil gegenüber dem üblichen Prozess nur der eine Schritt der Filmentwicklung und -trocknung gespart wird. Odddr? - würde der Schweizer fragen. Fast jede Lp-Firma bietet einen Blitzdienst an, weshalb sollte man sich soetwas anschaffen? Vllt ist alles ganz anders - weiß jmd etwas?
Der Direktbelichter arbeitet ohne Film, direkt auf der Fotoschicht, man fertigt damit einzelne Exemplare. Es wird nicht nur die Filmentwicklung gespart, denn bei einer doppelseitigen Leiterplatte müßte man zwei Filme herstellen und paßgenau ausrichten. Bei einem gekauften Direktbelichter, der sich per Kamera orientiert, kann man eine doppelseitige LP praktisch ohne Sorge um die richtige Positionierung der Filme herstellen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß ein UV-Laserschneider (mit wassergekühltem CO2-Laser, nicht mit Laserdiode), wie es ihn aus China relativ billig gibt, durchaus in der Lage ist, den Fotolack - vielleicht gar das Kupfer darunter - direkt wegzubrennen. Zu einem solchen Gerät gibt es einen Bericht hier: http://www.electricstuff.co.uk/lasercutter.html Ist aber nicht ganz ungefährlich und sicher nichts für Anfänger. Sieht aber so aus, als könnte man damit auch SMD-Schablonen lasern, das wäre ein Zusatznutzen.
Also ich weiß jetzt nicht ob das genau passt, aber der MArtin von jtronics hat mal einen CNC Laserplotter selbst gebaut - siehe: http://www.jtronics.de/laser/cnc-laser-plotter.html Eine schöne Grafik über den allgemeinen Aufbau sieht man hier: http://www.trotec-leipzig.de/media/images/laserplotten.png Ansonsten bleibt dir jeweils noch der Weg bei den jeweiligen Betreibern nachzufragen ;) Grüße Carl
Bürovorsteher schrieb: > Ich kann den Zielanwender des Direktbelichters noch nicht erkennen, weil > gegenüber dem üblichen Prozess nur der eine Schritt der Filmentwicklung > und -trocknung gespart wird. Was heisst nur - das ist nicht nur eine Preisfrage (bei einer LP-Fertigung wird dabei kiloweise Silber verbraucht, allerdings kann bzw. muss man das recyceln), sondern der Genauigkeit. Filmverzug ist eine der grössten Fehlerquellen. Sebastian schrieb: > Der Direktbelichter arbeitet ohne Film, direkt auf der Fotoschicht, man > fertigt damit einzelne Exemplare. Das war gestern. Zufällig habe ich gerade ein ganz aktuelles Angebot gelesen für einen Diretktbelichter, der schnell genug für Serienproduktion arbeitet, aber mit 0,6 Mio Euro ist er für Bastler eher weniger geeignet. Direktbelichten gibt es schon seit mehr als 10 Jahren für Prototypen, aber es wird sich jetzt bzw. in den nächsten Jahren in der LP-Industrie auch für Serienproduktion durchsetzen. Ein Bastlergerät ist technologisch eine andere Welt, aber da ist es ja egal wenn die Belichtung Stunden dauert. Keine Filmchemie oder keine Folien mit undichtem Lasertoner zu brauchen ist schon ein interessanter Vorteil. Man braucht natürlich gegenüber der Belichtung eines Films ein oder zwei Grössenordnungen mehr Strahlungsleistung. Gruss Reinhard
Das Problem wurde doch hier im Forum schon erfolgreich behandelt. Mit einem Laser für 25 EUR aus China. Einfach mal suchen.
Reinhard Kern schrieb: > Ein Bastlergerät ist technologisch eine andere Welt, aber da ist es ja > egal wenn die Belichtung Stunden dauert. das gleube ich nicht !
Dex schrieb: > das gleube ich nicht ! Was genau, dass es lange dauert oder dass es für Bastler nicht auf die Belichtungszeit ankommt? Die hängt von der benötigten Auflösung ab, denn mit einem Laser muss man ja die ganze Fläche abtasten. Wählt man z.B. 1/10 mm (das ist ziemlich grob, völlig ungeeignet etwa für 100µ Leiterbahnen) muss man eine 100mm LP mit 1000 Zeilen abfahren, für die 1200 dpi eines Laserdruckers bräuchte man schon fast 5000 Zeilen. Bei Antrieb mit Schrittmotoren kann das dauern. Gruss Reinhard PS professinelle Systeme arbeiten mit 5µ Auflösung.
Das Bastler so viel Zeit darauf aufwenden wollen.
@ Sebastian (Gast) >Der Direktbelichter arbeitet ohne Film, direkt auf der Fotoschicht, man >fertigt damit einzelne Exemplare. Es wird nicht nur die Filmentwicklung >gespart, denn bei einer doppelseitigen Leiterplatte müßte man zwei Filme >herstellen und paßgenau ausrichten. Das ist kein exorbitanter Aufwand. Das machen sogar Bastler recht genau ;-) > Bei einem gekauften Direktbelichter, >der sich per Kamera orientiert, kann man eine doppelseitige LP praktisch >ohne Sorge um die richtige Positionierung der Filme herstellen. Dann kauf ihn mal zu einem sinnvollen Preis, der die "Einsparungen" nicht auffrisst. >Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß ein UV-Laserschneider (mit >wassergekühltem CO2-Laser, nicht mit Laserdiode), wie es ihn aus China >relativ billig gibt, durchaus in der Lage ist, den Fotolack - vielleicht >gar das Kupfer darunter - direkt wegzubrennen. Keine Sekunde. Bestenfalls belichten. Zum Wegbrennen braucht man ganz andere Leistungen und muss auch das Problem der Reflektion in den Griff kriegen. Ja, kriegt man, aber nicht einfach mal so. >aber so aus, als könnte man damit auch SMD-Schablonen lasern, In welcher Qualität? @ Reinhard Kern (Firma: RK elektronik GmbH) (rk-elektronik) >> Ich kann den Zielanwender des Direktbelichters noch nicht erkennen, weil >> gegenüber dem üblichen Prozess nur der eine Schritt der Filmentwicklung >> und -trocknung gespart wird. >Was heisst nur - das ist nicht nur eine Preisfrage (bei einer >LP-Fertigung wird dabei kiloweise Silber verbraucht, allerdings kann >bzw. muss man das recyceln), Siehts du, das erste Argument ist verpufft. > sondern der Genauigkeit. Filmverzug ist >eine der grössten Fehlerquellen. Auch dieses Problem haben die Hersteller scheinbar im Griff. >Das war gestern. Zufällig habe ich gerade ein ganz aktuelles Angebot >gelesen für einen Diretktbelichter, der schnell genug für >Serienproduktion arbeitet, aber mit 0,6 Mio Euro ist er für Bastler eher >weniger geeignet. Eben. Und was du gesehen hast, war eine MARKETING-Katalog. Nicht eine Maschine, die seit ein paar Jahren in der Realität arbeitet und damit entsprechende technische wie ökonomische Fakten vorweisen kann. > Direktbelichten gibt es schon seit mehr als 10 Jahren >für Prototypen, aber es wird sich jetzt bzw. in den nächsten Jahren in >der LP-Industrie auch für Serienproduktion durchsetzen. Rankommen lassen.
Falk Brunner schrieb: > Rankommen lassen. Schon geschehen, ich habe den Beschluss für die Beschaffung unterzeichnet. Falls du nicht weit von Thüringen entfernt wohnst, könntest du die Anlage wohl irgendwann nächstes Jahr besichtigen. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Die hängt von der benötigten Auflösung ab, denn mit einem Laser muss man > ja die ganze Fläche abtasten. Wählt man z.B. 1/10 mm (das ist ziemlich > grob, völlig ungeeignet etwa für 100µ Leiterbahnen) muss man eine 100mm > LP mit 1000 Zeilen abfahren, für die 1200 dpi eines Laserdruckers > bräuchte man schon fast 5000 Zeilen. Bei Antrieb mit Schrittmotoren kann > das dauern. Das ist mir nicht klar. Wozu muß man die ganze Fläche abtasten. Die typischen Gerberdateien sind für einen "old fashioned" Photoplotter, nix mit Raster. Zeilen kommen da nicht vor. Die modernen rechnen das, wie jeder Laser/Rasterdrucker um, weil sie so gebaut sind. Ein Direktbelichter muß das nicht tun. But anyway, alle meine Leiterplattenlieferanten stellen auf Laserdirektbelichter um, heute noch für kleine Serien oder kleine Strukturbreiten. In ein paar Jahren ist es mit dem Film vorbei. MfG Klaus
Klaus schrieb: > "old fashioned" Photoplotter, nix > mit Raster. Plotter, die den programmierten Weg abfahren, wie die alten Stiftplotter und auch Gerberplotter mit Blendenteller gibt es definitiv nicht mehr. Wenn du heute einen Grossformatplotter kaufst, ist das schlicht ein sehr grosser Tintenstrahler. Und diese arbeiten ebenso wie Laserdrucker und auch die Laserplotter für Elektronik (und Zeitungsdruck) mit Rasterizern, die im Speicher aus den Befehlen wie "ziehe einen Strich von X1/Y1 nach X2/Y2" ein Rasterbild aufbauen. Bei Laserplottern ist meistens die ganze Seite im Speicher, bei unseren Leiterplattenplottern sind die Pixeldateien aber gigantisch, daher wird streifenweise gerechnet und an die Zeicheneinheit übertragen. Ein Bastler müsste das nicht genauso machen, aber es ist dringend zu empfehlen - es ist wesentlich einfacher, als komplexe Muster zu umranden und dann mit Strichen auszufüllen. Und bei der Bauweise als Trommelplotter geht das auch erheblich schneller, unser früherer Filmbelichter drehte mit einigen 1000 U/min und schob die Lasereinheit bei jeder Umdrehung um 5µ weiter (Der Film lag an der Innenwand der Trommel, was mit Leiterplatten leider nicht geht). Was dir vorschwebt ist wohl ein old-fashioned Gerberplotter, der per Blendenteller eine bestimmte Figur wie einen Kreis mit 0,5mm auswählt und dann eine Leiterbahn in einem Zug zieht bzw. ein Lötauge mit einem einzigen Blitz erzeugt. Die gibt es nicht mehr, für Direktbelichtung gab es sie nie. Und ein Lasergerät pixelt von Natur aus, weil der Laser nur einen Lichtpunkt erzeugt. Gruss Reinhard
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