Forum: Platinen Belichtungsautomat (Laserplotter) für Platinen


von Mirakulix (Gast)


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Hallo Miteinander,

ich bin schon seit Stunden im Internet auf der Suche nach einem 
sogenannten Belichtungs-/Fotoplotter. Das Teil soll nachher einfach ohne 
großen Aufwand automatisiert meine Platine wie in einem CAD Programm 
belichten lassen. Das ganze darf auch ruhig etwas kosten <2000Euro. 
Gedacht habe ich mir soetwas ähnliches wie das hier --> 
http://www.mivatec.com/en/catalog in dem Fall der MIVA 2616 ReSolution. 
Jedoch liegen wir hier bei utopischen Preisen.

Kennt jemand Firmen die auf sowas spezielisiert sind und ähnliches 
anbieten? Oder hat jemand Erfahrung damit?
Freue mich über jede Hilfe :)

Mfg Mirakulix

von Bürovorsteher (Gast)


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Bedenkenträgerei: Diese Photoplotter sind für die Belichtung von 
Planfilmen ausgelegt (möglicherweise auch Glasoriginale). Weißt du mit 
Sicherheit, ob die Direktbelichtung einer Leiterplatte überhaupt 
funktioniert?

von Mirakulix (Gast)


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Ich bin mir sogar sehr sicher, weil ich dort angerufen und mich darüber 
informiert habe. Nur ist mir´das ganze zu teuer.

von Dietmar (Gast)


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von lichtbringer (Gast)


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Weiß jemand wieviel Leistung die UV-Laserdiode hat?

von Reinhard Kern (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Weißt du mit
> Sicherheit, ob die Direktbelichtung einer Leiterplatte überhaupt
> funktioniert?

Und ob die funktioniert, ist schliesslich bei vielen LP-Herstellern im 
Einsatz für Muster und Kleinserien, und das schon seit mindestens 15 
Jahren. Das Problem liegt bloss darin, dass eine solche Anlage komplett 
etwa 2 Mio kostet und er nur 2000 zahlen will. Da ist eine Einigung 
nicht zu erwarten.

Gruss Reinhard

von Peter (Gast)


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Mirakulix schrieb:
> Das ganze darf auch ruhig etwas kosten <2000Euro.

Wovon träumst du eigentlich nachts?
Häng mal ein Paar Nullen dran, dann wirds auch was.

von Werner (Gast)


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Oder nimm einen alten HP7475 und montier da deine Laserdiode mit einer 
kleinen (Quarz-)Optik rein.
Welche Auflösung stellst du dir für deine Anwendung vor? 8000 dpi für 
Platinen ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen.

von Jens K. (jens_k)


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Schau mal hier: https://www.das-labor.org/wiki/LaserExposer

Alles da was man braucht: Aufbau, Platinen, Software...

Damit erreicht man ca. 15 Minuten für eine Europlatine

von Bürovorsteher (Gast)


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> Und ob die funktioniert, ist schliesslich bei vielen LP-Herstellern im
> Einsatz für Muster und Kleinserien, und das schon seit mindestens 15
> Jahren.

Das war mir nicht bekannt, deshalb die blöde Frage. Ich habe mir seit 
gefühlten 20 Jahren keine Lp-Produktion mehr angesehen. Das kommt davon,
wenn man nur in seinem Büro schmort.

von Mein Name ist Lose (Gast)


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Direktbelichter == Direct Imager
Direktbelichter != Mask Writer

>Und ob die funktioniert, ist schliesslich bei vielen LP-Herstellern im
>Einsatz für Muster und Kleinserien, und das schon seit mindestens 15
>Jahren. Das Problem liegt bloss darin, dass eine solche Anlage komplett
>etwa 2 Mio kostet und er nur 2000 zahlen will. Da ist eine Einigung
>nicht zu erwarten.

<2000 € ist natürlich kein Budget, da muss man schon ein paar Kiloeuros 
hinblättern, wenn man etwas gutes haben will.

http://www.google.de/search?q=Direktbelichter

von Bürovorsteher (Gast)


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Interessant, aber irgendwie überzeugt mich das Ganze nicht.
Nur um schnell einen Prototypen zu zaubern, der offenbar auf zwei Lagen 
beschränkt ist, ist der Prozess in summa für einen 
Nicht-Leiterplattenhersteller dann doch zu teuer (Personal braucht man 
ja dafür auch).
Ich kenne es so, dass der Lp-Hersteller für Protos einen sog. Azofilm 
macht, der für einmalige Verwendung bestens geeignet ist und ansonsten 
seine normalen Prozesse benutzt.
Ich kann den Zielanwender des Direktbelichters noch nicht erkennen, weil
gegenüber dem üblichen Prozess nur der eine Schritt der Filmentwicklung 
und -trocknung gespart wird.
Odddr? - würde der Schweizer fragen.
Fast jede Lp-Firma bietet einen Blitzdienst an, weshalb sollte man sich 
soetwas anschaffen?

Vllt ist alles ganz anders - weiß jmd etwas?

von Sebastian (Gast)


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Der Direktbelichter arbeitet ohne Film, direkt auf der Fotoschicht, man 
fertigt damit einzelne Exemplare. Es wird nicht nur die Filmentwicklung 
gespart, denn bei einer doppelseitigen Leiterplatte müßte man zwei Filme 
herstellen und paßgenau ausrichten. Bei einem gekauften Direktbelichter, 
der sich per Kamera orientiert, kann man eine doppelseitige LP praktisch 
ohne Sorge um die richtige Positionierung der Filme herstellen.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß ein UV-Laserschneider (mit 
wassergekühltem CO2-Laser, nicht mit Laserdiode), wie es ihn aus China 
relativ billig gibt, durchaus in der Lage ist, den Fotolack - vielleicht 
gar das Kupfer darunter - direkt wegzubrennen. Zu einem solchen Gerät 
gibt es einen Bericht hier: 
http://www.electricstuff.co.uk/lasercutter.html
Ist aber nicht ganz ungefährlich und sicher nichts für Anfänger. Sieht 
aber so aus, als könnte man damit auch SMD-Schablonen lasern, das wäre 
ein Zusatznutzen.

von Carl (Gast)


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Also ich weiß jetzt nicht ob das genau passt, aber der MArtin von 
jtronics hat mal einen CNC Laserplotter selbst gebaut - siehe: 
http://www.jtronics.de/laser/cnc-laser-plotter.html

Eine schöne Grafik über den allgemeinen Aufbau sieht man hier: 
http://www.trotec-leipzig.de/media/images/laserplotten.png

Ansonsten bleibt dir jeweils noch der Weg bei den jeweiligen Betreibern 
nachzufragen ;)

Grüße Carl

von Reinhard Kern (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ich kann den Zielanwender des Direktbelichters noch nicht erkennen, weil
> gegenüber dem üblichen Prozess nur der eine Schritt der Filmentwicklung
> und -trocknung gespart wird.

Was heisst nur - das ist nicht nur eine Preisfrage (bei einer 
LP-Fertigung wird dabei kiloweise Silber verbraucht, allerdings kann 
bzw. muss man das recyceln), sondern der Genauigkeit. Filmverzug ist 
eine der grössten Fehlerquellen.

Sebastian schrieb:
> Der Direktbelichter arbeitet ohne Film, direkt auf der Fotoschicht, man
> fertigt damit einzelne Exemplare.

Das war gestern. Zufällig habe ich gerade ein ganz aktuelles Angebot 
gelesen für einen Diretktbelichter, der schnell genug für 
Serienproduktion arbeitet, aber mit 0,6 Mio Euro ist er für Bastler eher 
weniger geeignet. Direktbelichten gibt es schon seit mehr als 10 Jahren 
für Prototypen, aber es wird sich jetzt bzw. in den nächsten Jahren in 
der LP-Industrie auch für Serienproduktion durchsetzen.

Ein Bastlergerät ist technologisch eine andere Welt, aber da ist es ja 
egal wenn die Belichtung Stunden dauert. Keine Filmchemie oder keine 
Folien mit undichtem Lasertoner zu brauchen ist schon ein interessanter 
Vorteil. Man braucht natürlich gegenüber der Belichtung eines Films ein 
oder zwei Grössenordnungen mehr Strahlungsleistung.

Gruss Reinhard

von Michael_ (Gast)


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Das Problem wurde doch hier im Forum schon erfolgreich behandelt. Mit 
einem Laser für 25 EUR aus China. Einfach mal suchen.

von Dex (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Ein Bastlergerät ist technologisch eine andere Welt, aber da ist es ja
> egal wenn die Belichtung Stunden dauert.

das gleube ich nicht !

von Reinhard Kern (Gast)


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Dex schrieb:
> das gleube ich nicht !

Was genau, dass es lange dauert oder dass es für Bastler nicht auf die 
Belichtungszeit ankommt?

Die hängt von der benötigten Auflösung ab, denn mit einem Laser muss man 
ja die ganze Fläche abtasten. Wählt man z.B. 1/10 mm (das ist ziemlich 
grob, völlig ungeeignet etwa für 100µ Leiterbahnen) muss man eine 100mm 
LP mit 1000 Zeilen abfahren, für die 1200 dpi eines Laserdruckers 
bräuchte man schon fast 5000 Zeilen. Bei Antrieb mit Schrittmotoren kann 
das dauern.

Gruss Reinhard

PS professinelle Systeme arbeiten mit 5µ Auflösung.

von Dex (Gast)


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Das Bastler so viel Zeit darauf aufwenden wollen.

von Falk B. (falk)


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von Falk B. (falk)


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@  Sebastian (Gast)

>Der Direktbelichter arbeitet ohne Film, direkt auf der Fotoschicht, man
>fertigt damit einzelne Exemplare. Es wird nicht nur die Filmentwicklung
>gespart, denn bei einer doppelseitigen Leiterplatte müßte man zwei Filme
>herstellen und paßgenau ausrichten.

Das ist kein exorbitanter Aufwand. Das machen sogar Bastler recht genau 
;-)

> Bei einem gekauften Direktbelichter,
>der sich per Kamera orientiert, kann man eine doppelseitige LP praktisch
>ohne Sorge um die richtige Positionierung der Filme herstellen.

Dann kauf ihn mal zu einem sinnvollen Preis, der die "Einsparungen" 
nicht auffrisst.

>Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß ein UV-Laserschneider (mit
>wassergekühltem CO2-Laser, nicht mit Laserdiode), wie es ihn aus China
>relativ billig gibt, durchaus in der Lage ist, den Fotolack - vielleicht
>gar das Kupfer darunter - direkt wegzubrennen.

Keine Sekunde. Bestenfalls belichten. Zum Wegbrennen braucht man ganz 
andere Leistungen und muss auch das Problem der Reflektion in den Griff 
kriegen. Ja, kriegt man, aber nicht einfach mal so.

>aber so aus, als könnte man damit auch SMD-Schablonen lasern,

In welcher Qualität?

@  Reinhard Kern (Firma: RK elektronik GmbH) (rk-elektronik)

>> Ich kann den Zielanwender des Direktbelichters noch nicht erkennen, weil
>> gegenüber dem üblichen Prozess nur der eine Schritt der Filmentwicklung
>> und -trocknung gespart wird.

>Was heisst nur - das ist nicht nur eine Preisfrage (bei einer
>LP-Fertigung wird dabei kiloweise Silber verbraucht, allerdings kann
>bzw. muss man das recyceln),

Siehts du, das erste Argument ist verpufft.

> sondern der Genauigkeit. Filmverzug ist
>eine der grössten Fehlerquellen.

Auch dieses Problem haben die Hersteller scheinbar im Griff.

>Das war gestern. Zufällig habe ich gerade ein ganz aktuelles Angebot
>gelesen für einen Diretktbelichter, der schnell genug für
>Serienproduktion arbeitet, aber mit 0,6 Mio Euro ist er für Bastler eher
>weniger geeignet.

Eben. Und was du gesehen hast, war eine MARKETING-Katalog. Nicht eine 
Maschine, die seit ein paar Jahren in der Realität arbeitet und damit 
entsprechende technische wie ökonomische Fakten vorweisen kann.

> Direktbelichten gibt es schon seit mehr als 10 Jahren
>für Prototypen, aber es wird sich jetzt bzw. in den nächsten Jahren in
>der LP-Industrie auch für Serienproduktion durchsetzen.

Rankommen lassen.

von Reinhard Kern (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Rankommen lassen.

Schon geschehen, ich habe den Beschluss für die Beschaffung 
unterzeichnet. Falls du nicht weit von Thüringen entfernt wohnst, 
könntest du die Anlage wohl irgendwann nächstes Jahr besichtigen.

Gruss Reinhard

von Klaus (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Die hängt von der benötigten Auflösung ab, denn mit einem Laser muss man
> ja die ganze Fläche abtasten. Wählt man z.B. 1/10 mm (das ist ziemlich
> grob, völlig ungeeignet etwa für 100µ Leiterbahnen) muss man eine 100mm
> LP mit 1000 Zeilen abfahren, für die 1200 dpi eines Laserdruckers
> bräuchte man schon fast 5000 Zeilen. Bei Antrieb mit Schrittmotoren kann
> das dauern.

Das ist mir nicht klar. Wozu muß man die ganze Fläche abtasten. Die 
typischen Gerberdateien sind für einen "old fashioned" Photoplotter, nix 
mit Raster. Zeilen kommen da nicht vor. Die modernen rechnen das, wie 
jeder Laser/Rasterdrucker um, weil sie so gebaut sind. Ein 
Direktbelichter muß das nicht tun.

But anyway, alle meine Leiterplattenlieferanten stellen auf 
Laserdirektbelichter um, heute noch für kleine Serien oder kleine 
Strukturbreiten. In ein paar Jahren ist es mit dem Film vorbei.

MfG Klaus

von Reinhard Kern (Gast)


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Klaus schrieb:
> "old fashioned" Photoplotter, nix
> mit Raster.

Plotter, die den programmierten Weg abfahren, wie die alten Stiftplotter 
und auch Gerberplotter mit Blendenteller gibt es definitiv nicht mehr. 
Wenn du heute einen Grossformatplotter kaufst, ist das schlicht ein sehr 
grosser Tintenstrahler. Und diese arbeiten ebenso wie Laserdrucker und 
auch die Laserplotter für Elektronik (und Zeitungsdruck) mit 
Rasterizern, die im Speicher aus den Befehlen wie "ziehe einen Strich 
von X1/Y1 nach X2/Y2" ein Rasterbild aufbauen. Bei Laserplottern ist 
meistens die ganze Seite im Speicher, bei unseren Leiterplattenplottern 
sind die Pixeldateien aber gigantisch, daher wird streifenweise 
gerechnet und an die Zeicheneinheit übertragen.

Ein Bastler müsste das nicht genauso machen, aber es ist dringend zu 
empfehlen - es ist wesentlich einfacher, als komplexe Muster zu umranden 
und dann mit Strichen auszufüllen. Und bei der Bauweise als 
Trommelplotter geht das auch erheblich schneller, unser früherer 
Filmbelichter drehte mit einigen 1000 U/min und schob die Lasereinheit 
bei jeder Umdrehung um 5µ weiter (Der Film lag an der Innenwand der 
Trommel, was mit Leiterplatten leider nicht geht).

Was dir vorschwebt ist wohl ein old-fashioned Gerberplotter, der per 
Blendenteller eine bestimmte Figur wie einen Kreis mit 0,5mm auswählt 
und dann eine Leiterbahn in einem Zug zieht bzw. ein Lötauge mit einem 
einzigen Blitz erzeugt. Die gibt es nicht mehr, für Direktbelichtung gab 
es sie nie. Und ein Lasergerät pixelt von Natur aus, weil der Laser nur 
einen Lichtpunkt erzeugt.

Gruss Reinhard

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