Forum: HF, Funk und Felder Verständnisfrage bzgl. Antennenmessung


von Frank v. (Firma: Privat) (bascominus)


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Hallo rundherum,

ich nehme mal Bezug auf diesen Beitrag:
Beitrag "75 Ohm verwendbar ?"

Und wie der Zufall manchmal so will, war ich kürzlich bei einem 
Bekannten, der über einen (alten) Wiltron 640 Networkanalyzer verfügt 
mit SWR-Autotester, aber alles für 75 Ohm ausgelegt.

Darauf hin hatten wir eine AFU-Groundplane (2m) am Autotester 
angeschlossen und uns das Ergebnis am Analyzer betrachtet. Antenne und 
Kabel sind für 50 Ohm ausgelegt.

Meine Kernfrage: Ist die am Analyzer angezeigte Resonanzfrequenz 
richtig, obwohl das Messgerät für 75R Impedanz und die gemessene Antenne 
für 50R ausgelegt snd?

Mir selbst fehlen leider die Kenntnisse um dies beurteilen zu können.

Ich danke Euch,
Frank

von Finsbury (Gast)


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Ja. Die unterschiedlichen Impedanzen wirken sich ggf. grundsätzlich 
konstant (als "Offset") über die Frequenz aus.

von Frank v. (Firma: Privat) (bascominus)


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Finsbury schrieb:
> grundsätzlich
> konstant (als "Offset")

Danke.
Also stimmt dann die angezeigte Resonanzfrequenz nicht.
Gibt es eine Formel um diesen konstanten Offset zu berechnen?

Fragt
Frank

von Finsbury (Gast)


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Nein, die Resonanzfrequenz wird stimmen. Mit der Fehlanpassung hast du 
halt ne konstante Dämpfung und damit Messfehler bzgl Anpassung auf dem 
Analyzer, SWR-Meter oder womit du da auch immer was misst. Sorry, ich 
hab den 75-Ohm Thread da nicht gelesen.

von Frank Bockwurst (Gast)


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STOP!

Das stimmt so nicht. Bei resonanten Gebilden macht die Port Impedanz 
sehr wohl etwas aus. Test: man nehme z.B. einen HF-Schaltungssimulator 
und simuliere z.B. eine Leitung mit 50Ohm Stichleitung dran im 50Ohm 
System. Macht eine schöne saubere Resonanz. Dann verstelle man mal die 
Portimpedanz von 50 auf 75Ohm und beobachte die Resonanzstelle...

Wer eine kompexe Struktur wie z.B. eine Antenne mit 50Ohm Anschluß mit 
einem 75Ohm VNWA misst misst Mist! Hinzu kommt noch das Problem der 
Kalibrierung und der Anschlußleitung. Da kann man sich noch zusätzliche 
Rippel einfangen...

Also unbedingt Anpassglied verwenden und dieses rauskalibreieren.

Und nochmals: niemals N50Ohm Stecker auf N75Ohm Buchsen schrauben. Bei 
BNC kann man mischen, wobei auch da die Pins unterschiedlich dick sind, 
aber die halten das aus (so sagte man mir bei Huber&Suhner). Nicht aber 
bei N. Da ist schnell die Buchse kaputt.

Bei R&S gibt's die Anpassglieder RAZ und RAN (jeweils ca. 800Euro). 
Billiger von Hiber und Suhner ca. 150Euro. Selber bauen für huhe 
Frequenzen ist sehr schwer, aber machbar bis ca. 1GHz...

von Martin (Gast)


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Das Problem ist das deine alte Kiste nur skalar misst.
Mit nem vektoriellen Analyzer könntest den komplexen 75R S-Parameter 
(S11) deines DUT einfach renormalisieren auf ein 50R System. Bei 
passiven DUTs problemlos möglich und wird in der Praxis auch so gemacht. 
Die ganzen neuen Analyzer machen das sogar in Echtzeit (PortZ0 
Conversion).

http://www.maxim-ic.com/app-notes/index.mvp/id/2866

von Finsbury (Gast)


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Frank Bockwurst schrieb:
> Test: man nehme z.B. einen HF-Schaltungssimulator
> und simuliere z.B. eine Leitung mit 50Ohm Stichleitung dran im 50Ohm
> System. Macht eine schöne saubere Resonanz. Dann verstelle man mal die
> Portimpedanz von 50 auf 75Ohm und beobachte die Resonanzstelle...

der Vergleich hinkt, gell, die Antenne hat bei Resonanz ja noch was 
reelles am Fuß. Am 50 Ohm VNA kannst meinetwegen auch auf 150 Ohm messen 
(Kalibrierung auf Port bzgl Kabel blabla natürlich vorausgesetzt), die 
Unsicherheiten kommen dann eben bzgl. Returnpfad und Directivity am Port 
gegen Fehlanpassung aber die Resonanz bleibt dieselbe. Lass sie 
meinetwegen was verschleifen. ok ok.

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