Forum: Platinen ARM Board Layout


von Tobias P. (hubertus)


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Hallo,
ich hab da eine Frage bezüglich Layout.
Ich möchte ein ARM-System bauen. Als Controller habe ich mir den LPC1788 
im QFP208 ausgesucht.
Das Board soll Ethernet und CAN besitzen, sowie SDRAM und einen kleinen 
FPGA. Des weiteren führe ich dann die Pins vom FPGA sowie einige 
bestimmte IOs des LPC auf Stecker, ich plane nämlich das Board huckepack 
auf eine andere Platine zu montieren.
Soweit so gut. Ich habe sowas ähnliches mit dem LPC2468 schonmal 
gemacht; das war auf einer Europakarte mit 6 Layern. Nun möchte ich es 
wenn möglich auf eine halbe Europakarte zusammenpacken. Ansich ginge es 
wohl; denn die Bauteile haben locker Platz! nur: ich hab gestern den 
halben Tag dran rumgedoktert, wie ich die Bauteile am besten platziere, 
und bin einfach auf keinen grünen Zweig gekommen :-) ich denke mal: 
Ethernet und der externe Datenbus sowie das FPGA sind am kritischsten; 
daher so kurze Leitungen wie nur irgend möglich. Aber wie gehe ich sonst 
am geschicktesten vor? wie wird das bei PC Mainboards gemacht? die sind 
ja noch viel dichter gepackt, und ich denke aus Preisgründen werden die 
wohl kaum mehr als 6 Layer haben...
Also, habt ihr gute Tips zum Platzieren? ich kann sonst heute Abend noch 
nen Screenshot vom aktuellen Stand hochladen.

von ex-aetzermICROWAVE2 (Gast)


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Moin Tobias,

> nur: ich hab gestern den
> halben Tag dran rumgedoktert, wie ich die Bauteile am besten platziere,
> und bin einfach auf keinen grünen Zweig gekommen :-)

Nur den halben Tag? ;)
Nimm dir die nötige Zeit - eine gute Platzierung braucht diese. Auch 
wenn es mehrere Tage dauert, die richtige zu finden, das Layout wird es 
dir danken. Ist ein Stückweit auch Erfahrungssache.

> Ethernet und der externe Datenbus sowie das FPGA sind am kritischsten;
> daher so kurze Leitungen wie nur irgend möglich.

Ich gehe mal von einem Multilayer aus, hier lassen sich Impedanzen 
realisieren. Damit können die Leitungen wieder etwas länger werden und 
die Signalintegrität leidet weniger. Leider haben Impedanzen den 
Nachteil, das sich sowas meist im Pool nicht fertigen lässt (es sei 
denn, auf dem vom LP-Fertiger verwendete Bautyp lassen sich Impedanzen 
nutzen, was meist leider nicht geht wg. der grossen Lagenabstände und 
der daraus resultierenden breiten LBs).

Wieviel Lagen dürfen es sein ?
Beidseitige Bestückung (manuell/ automatisch)

Ein Bildchen vom Schematic und Board könnte hilfreich sein.

Gruss Uwe

P.S.
> wie wird das bei PC Mainboards gemacht? die sind
> ja noch viel dichter gepackt, und ich denke aus Preisgründen werden die
> wohl kaum mehr als 6 Layer haben...

Die meisten Consumer PC-Mainboards dürften 4 Lagen haben ...

von Tobias P. (hubertus)


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Hallo,
also ich wollte das im PCB-Pool machen lassen. Dort kann ich glaube ich 
nicht über 6 Lagen, und das sollte auch reichen, sonst wird es wirklich 
zu teuer ;-) Beidseitige Bestückung erfolgt von Hand, ist also keine 
Sache.

Das erwähnte Board, welches ich mit dem LPC2468er realisiert habe, hatte 
ich auch im PCB-Pool fertigen lassen. Dort hab ich ein paar einzelne 
Leitungen, die ich versucht habe, impedanzkontrolliert zu layouten, und 
das hat auch Funktioniert. Auf jenem Board hab ich den Clock fürs SDRAM 
ca. 70mm lang, aber wenn ich da mit dem Oszi rangehe, sieht der immer 
noch schön sauber aus, fast wie im Bilderbuch ;-) von daher denke ich 
dass das schon funktioniert hat, oder? und der PCB Pool publiziert ja 
den Lagenaufbau auch - der ist also bekannt.

Dann sind da noch ein paar Kleinigkeiten:
- der PHY fürs Ethernet braucht einen 50 MHz Referenzclock (da er über 
RMII angebunden ist). Den Clock erzeuge ich mit einem Quarzoszi, und der 
ist dann per Y-Leitung einerseits mit dem MAC und andererseits mit dem 
PHY verbunden. Auf meinem 1. Board hab ich extra dafür gesorgt, dass 
beide Zweige gleich lang sind; ich frage mich jetzt allerdings, wie 
wichtig das denn ist?
- der Adressbus wird wohl extrem gruselig werden zum Layouten. Ich hab 
da bei meinem 1. Versuch solche "Stichleitungen" realisiert. Aber 
eigentlich sollte man das ja vermeiden, oder?
- Selbes mit dem Datenbus; dort hab ich über dies auch das Problem, dass 
D0..D15 sowohl zum FPGA als auch zum SDRAM müssen, während D16..D31 nur 
zum SDRAM gehen. Ob das ein Problem darstellt?
- Ich frage mich auch, wie kritisch die Leiterbahnlängen vom PHY zum 
Ethernet-Stecker sind. Ich meine, schlussendlich ist das Zeug dann ja eh 
mit einem Kabel verbunden, dessen Länge ich nicht kenne... Also, musss 
ich den PHY in der Nähe vom Stecker haben, oder kann der irgendwo 
sitzen, wo es halt grad Platz hat?

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Tobias Plüss schrieb:
> Dort hab ich ein paar einzelne
> Leitungen, die ich versucht habe, impedanzkontrolliert zu layouten, und
> das hat auch Funktioniert.

Versucht, impedanzkontrolliert zu routen ?? :)
Man definiert im Layout die Breite, Dicke der LB + Abstand zur nächsten 
Referenzlage (meist GND) als Impedanz (achja, und das Dielektrikum der 
verwendeten Materialien (Prepregs/ Cores)).

Hast du diese berechnet ?

> - der Adressbus wird wohl extrem gruselig werden zum Layouten. Ich hab
> da bei meinem 1. Versuch solche "Stichleitungen" realisiert. Aber
> eigentlich sollte man das ja vermeiden, oder?

Kommt drauf an wie lang die sind. AFAIK (man mag mich berichtigen) sind 
die Stich-LBs länger als 1/4 Lambda, dann sollte man dies vermeiden.

Du hast dir das CLK-Signal vom SDRAM angesehen, wie sehen die anderen, 
insbesondere die Stichleitungen, aus ?

> Selbes mit dem Datenbus; dort hab ich über dies auch das Problem, dass
> D0..D15 sowohl zum FPGA als auch zum SDRAM müssen, während D16..D31 nur
> zum SDRAM gehen. Ob das ein Problem darstellt?

Gab es diese Konstellation auch im Vorgängerboard ? Wenn die Signale 
i.O. aussehen, dann bleib dabei. Ich habe sowas ähnliches auch auf einem 
Kundenboard machen müssen (hier waren 3 ICs am Bus, allerdings keine 
Stichleitungen), das hat sehr gut funktioniert (naja, alles Impedanzen). 
Der gesamte Bus war ich glaub so um die 18cm lang.

> Ich frage mich auch, wie kritisch die Leiterbahnlängen vom PHY zum
> Ethernet-Stecker sind. Ich meine, schlussendlich ist das Zeug dann ja eh
> mit einem Kabel verbunden, dessen Länge ich nicht kenne... Also, musss
> ich den PHY in der Nähe vom Stecker haben, oder kann der irgendwo
> sitzen, wo es halt grad Platz hat?

Du meinst die Differentiellen Signale ? Ja, hier ist es prinzipiell egal 
wie lang diese sind (@ definierter Impedanz, das Kabel hat diese ja auch 
- mehr oder weniger). Innerhalb des Paares sollte der Unterschied 
allerdings möglichst gering sein.



Gruss Uwe

von Tobias P. (hubertus)


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Hi Uwe,
naja versucht deswegen, weils ja nicht 100%ig garantiert ist, dass der 
PCB-Pool sich auch wirklich ganz exakt an den angegebenen Lagenaufbau 
hält ;-) Aber berechnet hab ich die Leiterbahnbreiten und -abstände 
schon, ja.
Altium Designer hat mir eine Leiterbahnbreite von 5.9 mils 
vorgeschlagen, ich hab das dann auf 6 aufgerundet und gemäss Application 
Note von meinem PHY auch einen Abstand von 6 mils eingehalten. 
Differentiele Signale immer schön parallel. An das hab ich mich streng 
gehalten, und es funktioniert - trotz PCB Pool.
Der SDRAM-Clock ist auch 6 mils breit. Vom LPC geht es zuerst zu einem 
PLL-Clocktreiber, anschliessend von dort aus zum FPGA und zu den beiden 
SDRAMs. Die Clockleitungen hab ich so gemacht, dass sie gleich lang sind 
wie die längste Adressleitung. Ist das so in Ordnung?
Die Signale am Datenbus etc. sehen auch sehr gut aus, wenn auch nicht 
ganz so toll wie der Clock, da der Datenbus ja nicht einen extra Treiber 
hat.
Nur ein einziges Signal (CKE war das glaub ich, fürs SDRAM) ist nicht so 
toll, aber es hält sich eigentlich alles sehr in Grenzen und das Board 
funktioniert zuverlässig.
Das Problem ist dann halt jetzt, dass ich, wenn ich alles auf die halbe 
grösse zusammenquetsche, sowieso nicht mehr alles genau gleich routen 
kann, denn ich hab ja weniger Platz ;-)
Dann noch die Frage, inwiefern es legitim ist, die Abblockkondensatoren 
auf die Unterseite der LP zu verschieben. Bisher hab ichs wie folgt 
gemacht:

VCC -> Via -> Abblockkondensator -> Pin

sodass der Abblockkondensator näher beim Pin ist als das Via, der Strom 
also "am Abblockkondensator vorbei  fliessen MUSS" :-) und GND hab ich 
immer direkt auf die GND-Plane genagelt.
Wenn die Abblock-Cs ja nun auf der Unterseite sind, dann ist zwischen 
Kondi und Pin noch das Via... stört das nicht, insbesondere beim FPGA, 
welcher ja einigermassen schnelle Signale hat und daher auf eine gute 
VCC- und Masseanbindung angewiesen ist?

von Uwe N. (ex-aetzer)


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> naja versucht deswegen, weils ja nicht 100%ig garantiert ist, dass der
> PCB-Pool sich auch wirklich ganz exakt an den angegebenen Lagenaufbau
> hält ;-) Aber berechnet hab ich die Leiterbahnbreiten und -abstände
> schon, ja.

Im Anhang ist der Standard-Lagenaufbau für 6 Lagen. Ist das der für dein 
Projekt verwendete ? Wenn ja, kann ich bei nächster Gelegenheit die 
Impedanzen mal gegenrechnen (POLAR).

> Altium Designer hat mir eine Leiterbahnbreite von 5.9 mils
> vorgeschlagen, ich hab das dann auf 6 aufgerundet und gemäss Application
> Note von meinem PHY auch einen Abstand von 6 mils eingehalten.

Wenn der AD den Lagenaufbau kennt, dann sollte der Vorschlag eigentlich 
passen.

> Die Clockleitungen hab ich so gemacht, dass sie gleich lang sind
> wie die längste Adressleitung. Ist das so in Ordnung?

Ist o.k.

> Dann noch die Frage, inwiefern es legitim ist, die Abblockkondensatoren
> auf die Unterseite der LP zu verschieben.

Absolut i.O.. Geht teiweise auch gar nicht anders mehr, man denke an die 
hochpoligen FPGAs im BGA Gehäuse.

> VCC -> Via -> Abblockkondensator -> Pin

Ja, klingt gut :)

> Wenn die Abblock-Cs ja nun auf der Unterseite sind, dann ist zwischen
> Kondi und Pin noch das Via... stört das nicht, insbesondere beim FPGA,
> welcher ja einigermassen schnelle Signale hat und daher auf eine gute
> VCC- und Masseanbindung angewiesen ist?

Du hast auch bei Platzierung auf TOP ein Via im Pfad, da du den "Saft" 
ja aus den Powerplanes holst. Ist o.k.

Lass dich nicht durch die teilweise harschen AppNotes der IC Hersteller 
verrückt machen - die halten sich selber kaum daran. Mein 
Lieblingsbeispiel ist mein S3E Starterkit - das Layout ist furchtbar und 
hat mit den Xilinxs'chen AppNotes nichts zu tun (z.B. Stichleitungen, 
mieses Abblock Layout)

von Tobias P. (hubertus)


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Hi Uwe,
jau, exakt so ist der Lagenaufbau. Genau nach diesem habe ich die 
Impedanz auch berechnet. Und AD hat mir was um die 5 komma irgendwas 
mils gesagt. Kann das nicht stimmen?

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Hallo Tobias,

hab mal das Polar-Tool rechnen lassen - wenn ich alle Parameter korrekt 
eingesetzt habe, dann komme ich bei ca. 70-72 Ohm raus.

Ich vermute, du wolltest eigentlich 50 Ohm und für die Diff.Signale 100 
Ohm (das reiche ich nach). Naja, nicht ganz korrekt, ...

Die jeweils erste (Layer 2) und letzte (Layer 5) Innenlage ist 
hoffentlich GND ?

von Uwe N. (ex-aetzer)


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By the Way:
Wie sieht deine Geometrie für die Diff. Signale aus ?
(LB Breite und Abstand der beid.Diff.Signale zueinander)

von Tobias P. (hubertus)


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Von oben nach unten habe ich den folgenden Lagenaufbau:

Signale
GND
Signale
Signale
VCC
Signale

Was müsste ich denn für 100 Ohm für eine Breite wählen? :-/

meinst du also, das passt alles irgendwie doch nicht? Wie können denn 
meine Signale so gut ausschauen? Ich poste dann heute Abend mal ein 
Photo von der LP sowie ein Bild vom Layout. OK?

von Tobias P. (hubertus)


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Geometrie der Diff. Signale:

Breite 6 mil
Abstand zueinander auch 6 mil

von Uwe N. (ex-aetzer)


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VCC als Referenz ist o.k.

> meinst du also, das passt alles irgendwie doch nicht?

naja, vielleicht nicht ganz korrekt, aber wenn es funktioniert ist doch 
alles i.O. ;)

AFAIK haben die meisten LP-Fertiger eine Toleranz von +/- 10% auf 
Impedanzen (wg. Fertigungs- und Materialtoleranzen).

Deine Diff. Impedanz ist soweit ok. (siehe Anhang), wenn du es genauer 
brauchst, dann verbreitere die LBs auf 180-190µm bei gleichem Abstand 
wie vorher (152µm). Näher zusammen geht auch, aber da könntest du den 
Mindest Abstand der Poolfertigung unterschreiten.

> Ich poste dann heute Abend mal ein
> Photo von der LP sowie ein Bild vom Layout. OK?

Ja, und bitte ein Bild vom Oszi (hüstel, ... den Signalen)

Gruss Uwe

von Tobias P. (hubertus)


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Das heisst also, wenn die differentiellen Signale ungefähr passen, dann 
ist es eigentlich nicht so wichtig, dass der PHY direkt beim Stecker 
hockt, ist das richtig?

Ach ja, mein Oszi, das hat 600 MHz Bandbreite. Sollte doch bei einer 
Prozessorfrequenz von 72 MHz passen, oder?
Die Oszibilder lade ich dann auch heute Abend hoch.

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Einen noch:

Das einzig unschöne an deinem Lagenaufbau ist, das Vcc nicht direkt ein 
GND
sieht.

Aber auch das ist egal, solange kein EMV-Test ansteht (scheint ein sehr 
ambitioniertes Hobbyprojekt zu sein - sehr schön !) - der könnte hier 
u.U. Sorgen bereiten.

Wenn du mit 3 Signallagen auskommst hier noch ein Vorschlag:

1. Signal 1
2. GND
3. VCC
4. Signal 2
5. GND
6. Signal 3

Vorteil: jede Signal/ Power sieht ein GND -> gut für die Rückströme/ 
Impedanz/ EMV.

Gruss Uwe

EDIT:
> Das heisst also, wenn die differentiellen Signale ungefähr passen, dann
> ist es eigentlich nicht so wichtig, dass der PHY direkt beim Stecker
> hockt, ist das richtig?

Sollte akzeptabel sein, ja.

von Frank B. (f-baer)


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Tobias Plüss schrieb:
> Von oben nach unten habe ich den folgenden Lagenaufbau:
>
> Signale
> GND
> Signale
> Signale
> VCC
> Signale
>
> Was müsste ich denn für 100 Ohm für eine Breite wählen? :-/
>
> meinst du also, das passt alles irgendwie doch nicht? Wie können denn
> meine Signale so gut ausschauen? Ich poste dann heute Abend mal ein
> Photo von der LP sowie ein Bild vom Layout. OK?

Der Aufbau ist aus mehreren Gründen sehr ungeschickt.
Auf I2 und I3 beeinflussen sich die Signale gegenseitig. Die 
Signalintegrität ist schlecht. Du musst also Leiterbahnen auf I2 bspw. 
nur waagerecht, auf I3 nur senkrecht routen, um die Gegeninduktivität 
und damit die gegenseitige Kopplung zwischen Signalen in I2 und I3 so 
gering wie möglich zu halten.
Bei Durchkontaktierung von Top bzw. I2 nach Bottom bzw. I3 wird das 
Bezugspotential der Signale geändert (von GND auf VCC). Hier musst du 
für hochfrequente Signale entweder einen Kondensator dem Via parallel 
schalten oder den Lagenaufbau ändern, sonst kriegst du EMV-Probleme.

von Tobias P. (hubertus)


Angehängte Dateien:

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Hi Uwe,
anbei die versprochenen Dateien.
Das Layout zeigt die Layer in der Reihenfolge

Top
GND
Inner 1
Inner 2
VCC
Bottom


Gruss Tobias

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Moin Tobias,

na, das sieht doch alles gar nicht schlecht aus ! :)

Das Schematic sieht sehr gut aus, so wie ich es als Layouter gerne seh: 
übersichtlich und nicht geizig an Seiten :)

Zum Board:
Richtig grobe Schnitzer sind mir erstmal nicht aufgefallen, vielleicht 2 
Punkte: D10: dessen CLK Out geht an D2 und D9 und ist Längenabgeglichen 
- das erscheint mir hier eigentlich unnötig. Ist aber kein Fehler.

N1: hier würde ich versuchen, die Diode V3 direkt in den Pfad zu L2 zu 
legen (aber etwas breiter). C1 kann man denke ich ruhig auf LS 
platzieren, bringt etwas Platz (die etwas dickere LB ist aber gar nicht 
verkehrt an dieser Stelle).

Was ich gar nicht gesehen (oder übersehen) habe sind Testpunkte. Das 
würd ich im Nachfolger noch einbauen (und im Klartext in den Best.druck 
setzen).


Ein allg. Tip noch: versuch Vias nicht zu dicht zueinander zu bringen, 
das erzeugt in den Powerplanes Schlitze. Das kann unbeabsichtig 
Engstellen erzeugen, wo sich der Strom nur mühsam durchquetschen muss ;)
Auch aus EMV Sicht kann das Nachteilig sein (weil Rückströme dann einen 
ungünstigeren Weg nehmen müssen, dies kann zu stärkeren Abstrahlungen 
führen).

Schau mal hier vorbei: (zum Lesen musst du dich registrieren)

http://www.emv.biz/downloads/fachartikel/

Das Thema EMV scheint dir nicht ganz wurst zu sein, im Design sind ja 
recht viele Drosseln verbaut.


Gruss Uwe


P.S. Wolltest du nicht per Hand bestücken ? Ich seh hier grad ein paar 
Passermarken ... ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Was für ein Elko ist der C2?
Denn da soll laut Webbench ein 10u Kondensator dran mit einem ESR von 
max. 3mOhm!!!  Ich kenne das nur als Kerko...

von Tobias P. (hubertus)


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moin Lothar,
es handelt sich um einen super low ESR Elko von Nippon; der passt da 
offenbar, war bei Webench jedenfalls in der Liste von empfohlenen 
Kondis.

Uwe,
danke für deinen ausführlichen Beitrag. Testpunkte fehlen tatsächlich 
;-)
beim neuen Boarrd hab ich ja viel weniger Platz, d.h. ich kann nicht 
alles so ideal platzieren. Aber offenbar sind meine Sorgen tatsächlich 
unbegründet?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tobias Plüss schrieb:
> super low ESR Elko von Nippon
Hast du da den Typ? Bei Elkos (auch SMD) würde ich schon die 
Anschlussdrähte als "hochohimger" bezeichnen...

von Tobias P. (hubertus)


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Typ kann ich dir heute Abend raussuchen, sitze grad inner Vorlesung an 
der FH und hab keinen Zugriff auf die Daten, die liegen zu Hause aufm Pc 
;-)

Gruss

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tobias Plüss schrieb:
> Typ kann ich dir heute Abend raussuchen
Ja, bin gespannt...

von Frank B. (f-baer)


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Ich sehe da einige Koppelkondensatoren, die nicht ordentlich eingebunden 
sind, z.B. C30, C32, C33, C34, C39. Die Kondensatoren an VCCAPLL1/2 des 
FPGA sind so nutzlos. Versuche mal, den Stack von Uwe umzusetzen, der 
ist aus EMV-Sicht wirklich deutlich besser.
Optimal wäre sowas hier:

Signal
GND
VCC
VCC
GND
Signal

Bei höherlagigen Boards dann immer abwechselnd eine GND-Plane und ein 
Signallayer.

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Hier noch eine kleine Inspiration für 6Lagen, die Konstellation ist hier 
ähnlich deiner (aber ohne SDRAM) ;)

http://www.unitel.at/publikationen/lp2010/LP-2010_Teil-8.pdf

Gibt es eigendlich einen besonderen Grund, das du dein bisheriges 
funktionierendes Design nochmal anpacken/ schrumpfen möchtest ?

@ Frank:
Dein Stackup ist gut (entspricht dem Bautyp der obigen Meltemi-Platine).
Wollt ich auch vorschlagen, aber ich fürchte, 2 Signal-Lagen sind in
Tobias' Fall wirklich etwas eng ;)


Gruss Uwe

von Tobias P. (hubertus)


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Hi Uwe,
Der Grund ist, dass ich einerseits nen anderen Prozessor habe, und 
ausserdem möchte ichs kompakter :-) zudem fehlt CAN auf dem jetzigen 
Board...

von Uwe N. (ex-aetzer)


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> Der Grund ist, dass ich einerseits nen anderen Prozessor habe, ...

Achja, ich vergass :)

> ... zudem fehlt CAN auf dem jetzigen Board...

Das mit "ohne CAN" ist neu ;)

Wie auch immer, Chancen zu Miniaturisierung sehe ich (fast) nur in der 
Änderungen einiger Gehäuse, Stichwort BGA - Passermarken hast du ja 
schon mal ;) - das verkompliziert natürlich die Handbestückung etwas.

Eine weitere wäre, X9 als miniSD Card zu realisieren. Der Platz 
unterhalb X9 (LS) hat auch noch freie Stellen zu vergeben.

Oder halt ein Sandwich: 2 Platinen huckepack, auf der einen 
Stromversorgung und etwas Periperie (sollte auf ein doppelseitiges Board 
passen), auf dem anderen die eigentliche Steuerung in 6 Lagen.

Gruss Uwe

von Tobias P. (hubertus)


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Also,
den Speicherkartensockel hab ich bereits als microSD vorgesehen. Dann 
werd ich den Schaltregler weglassen und einen kleinen Linearregler 
einsetzen, die Betriebsspannung wird dann halt 5 Volt sein, das wär 
grade gut und würde auch reichen um den CAN Treiber zu versorgen.
Jemand hier im Forum hat mal gesagt, es lässt sich alles routen, solange 
die Pads auf der LP platz haben. Das stimmt dann wohl nicht ganz? ;-)

von Uwe N. (ex-aetzer)


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> Jemand hier im Forum hat mal gesagt, es lässt sich alles routen, solange
> die Pads auf der LP platz haben. Das stimmt dann wohl nicht ganz? ;-)

Da gebe ich ihm zu 100% Recht ! Aber nur, weil er die Anzahl der Lagen 
dabei nicht limitierte ! ;)

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