Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Braucht ein 40W Gerät ein Netzfilter?


von Michael N. (much)


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Hallo,

ich bin gerade am Entwickeln  eines Geräts das so um die 45W verbrauchen 
wird. Es ist zwar nur ein Privatprojekt, aber ich möchte  es trotzdem 
halbwegs ordentlich haben und da frag ich mich jetzt, ob ich ein 
Netzfilter vorsehen sollte bzw. müsste. Ich glaub irgend wo mal gehöhrt 
zu haben, dass bis 60W die Bestimmungen noch etwas lockerer sein sollen. 
Stimmt das?

Einige Daten zum Gerät sollte ich vielleicht noch machen:
Die Versorgung soll über einen Kaltgerätestecker erfolgen. Die 
Netzspannung wird dann über eine Sicherung an einen Ringkerntrafo 
geführt, der auf 18V herunter transformiert. Darauf folgt ein 
Brückengleichrichter und ein Linearregler. Die maximale Schaltfrequenz 
ist evtl. auch interessant. Diese beträgt max. 10kHz im "Leistungsteil" 
und max 16MHz (Quarz) im Steuerungsteil.

lg much

von Ben _. (burning_silicon)


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Wegen dem Ringkerntrafo kannst Du Dir den Netzfilter sparen.

von Foxi (Gast)


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Hi,

bei dem Ringkerntrafo würde ich mir eher überlegen, ob ich eine 
Einschaltstrombegrenzung brauche.

Bis denn
Foxi

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ich glaub irgend wo mal gehöhrt
> zu haben, dass bis 60W die Bestimmungen noch etwas lockerer sein sollen.
> Stimmt das?

Nein.

> Die maximale Schaltfrequenz
> ist evtl. auch interessant. Diese beträgt max. 10kHz im "Leistungsteil"

Da die Messung der leitungsgebundenen Störungen erst bei 150 kHz 
beginnt,
ist hier wohl eher keine Gefahr in Verzug.

Wenn du mit den 16 MHz nicht reihenweise riesige Register taktes, ist 
hier nichts Schlimmes zu erwarten.
Wenn du ein Netzfilter sinnlos herumliegen hast, baue es zur Beruhigung 
des Gewissens ein.

von Michael N. (much)


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Danke für eure Antworten. Es scheint also eine klare Anglegenheit zu 
sein. Als Hobbybastler fehlt einem diesbezüglich ja die Erfahrung und 
der leichte Zugang zu den entsprechenden Normen.

Bürovorsteher schrieb:
>> Stimmt das?
>
> Nein.

Ok, dann hat sich das für mich auch von einer Behauptung die man von 
einem Bekannten eines Freundes mal gehöhrt zu haben glaubt in eine 
eindeutige Sache verwandelt.

Danke euch!
much

von MaWin (Gast)


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Bei mehr als 75W brauchst du PFC power factor correction.

Daher gibt es kaum noch 50Hz Trafonetzteile mit mehr Leistung.

von Michael N. (much)


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MaWin schrieb:
> Bei mehr als 75W brauchst du PFC power factor correction.

Damit hab ichs also verwechselt. Ich wusste doch da war irgenwas mit 
kleineren Leistung. Danke für den Hinweis!

von Thomas (kosmos)


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mach nicht so ein Geheimnis draus, was soll es den werden? Würden sich 
Störungen auf dem Netz überhaupt auswirken?

von Ben _. (burning_silicon)


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Eine kleine Störung ist kein Problem. Viele kleine Störungen werden eine 
große. Und bei den vielen Millionen Kleingeräten die am Netz hängen wird 
das zu einem Riesenproblem.

Kann man auch sehr schön sehen wenn man sich den Netzsinus anschaut. Die 
Spitzen sind durch die ganzen kleinen Netzgleichrichter schon ordentlich 
abgeschliffen...

von Thomas (kosmos)


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ich wollte schreiben die Störung aus dem Netz

von Ben _. (burning_silicon)


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Außer einem richtig fetten Surge geht davon nichts durch Deinen 
Ringkerntrafo durch...

von Michael N. (much)


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Thomas O. schrieb:
> mach nicht so ein Geheimnis draus, was soll es den werden?

Das ist natürlich kein Geheimnis. Ich dachte nur, dass es für die 
Fragestellung keine Rolle spielt was die Schaltung jetzt im einzelnen 
macht. Ich hab halt versucht die Angaben aufs wesentliche zu reduzieren.

Es soll eine kleine Steuerung mit einem AVR für einen Gleichstrommotor 
(12-18V, 20.000U/min, 40W) eines Handbohrerchens werden. Das ist mal die 
Hauptfunktion. Nebenbei will ich noch falls möglich optional ein Paar 
Features implementieren.
- LCD-Anzeige (für Strom, Spannung und Betriebsmodus)
- Einen Betriebsmodus, bei dem der Motor im unbelasteten Zustand mit 
einer niedrigen Drehzahl fährt und wenn das Lastmoment hochgeht soll der 
Motor auch die Drehzahl hochfahren. (Die Idee dazu hab ich in einem 
anderen Tread erhalten. In die Schaltung aus dem Tread will ich 
allerdings einen µC integrieren und den Komparator mithilfe des 
Komparators am AVR umsetzen.).
- evtl. noch eine Funktion zum ausmessen der Ankerkreiszeitkonstanten. 
Ausgelesen soll diese dann über eine PC-Schnittstelle werden (bau ich eh 
ein, da ich einen Bootloader integrieren will).
- da ich ja Stom und Spannung messen möchte evtl. noch eine Funktion die 
mithilfe der Motorgleichungen die tatsächliche Drehzahl schätzt und am 
LCD ausgibt. (Ist noch ein Feature das ich cool fände falls es mir 
gelingt das Feature zur Messung der Zeitkonstanten umzusetzen)

Das sind vorerst mal alle Angaben zum Projekt sein die ich Momentan zur 
Verfügung habe (Ist ja noch in der Planungsphase. Die Pläne dazu sind ja 
noch nicht mal wirklich auf Papier).

Sind die genaueren Angaben von Bedeutung für die eigentliche 
Fagestellung oder hast du nur aus Interesse gefragt?

lg much

(Link zum erwähnten Tread: 
Beitrag "Drehzahlregelung über Netzteil - Proxxon FBS-12")

von Thomas (kosmos)


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dafür brauchst du keinen Netzfilter, achte nur auf die Enstörung des 
Motors.

von Michael N. (much)


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Thomas O. schrieb:
> dafür brauchst du keinen Netzfilter, achte nur auf die Enstörung des
> Motors.

Das Thema bin ich bislang noch nicht so richtig angegangen aber es steht 
schon auf der TODO-Liste.

Nur so aus Interesse würd ich aber dich noch gern wissen, woran du 
dachtest als du nach der genaueren Funktion gefragt hast (falls das kein 
Geheimnis ist ;) ). Sensible Sensorik/Aktorik die durchs Netz gestöhrt 
wird?

von Foxi (Gast)


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MaWin schrieb:
> Bei mehr als 75W brauchst du PFC power factor correction.
>
> Daher gibt es kaum noch 50Hz Trafonetzteile mit mehr Leistung.

Hä?

Warum sollte ich bei einem 50Hz Trafo eine PFC davor bauen?
Der Trafo schneidet die Sinuskurve nicht nur oben ab.
Ich könnte einen Kondensator parallel schalten um eine andere Phasenlage 
zu bekommen, aber neeeee.

Bis denn
Foxi

von Thomas (kosmos)


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ich dachte an Audio, sieht(hört) man oft bei billigst PC-Lautsprechern 
mit integrierten Verstärkerschaltungen.

von Michael N. (much)


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ok, wollts nur wissen. danke

von MaWin (Gast)


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> Warum sollte ich bei einem 50Hz Trafo eine PFC davor bauen?

Elektrotechnik Grundlagen:

Ein Trafo transformiert.

Der Aufladestrom des sekundären Siebelkos wird mit seinem miesen 
Crest-Faktor direkt auf die primäre Seite transformiert.

Das ist nicht anders als ein Schaltnetzteil mit seinem primären 
Gleichrichter und Siebelko.

Und ebenso muss da eine PFC davor.

Audioverstärker sind übrigens kaum betroffen, weil bei Audio ohne 
Lautsprecher gemessen wird.

von Ben _. (burning_silicon)


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Jedenfalls haben sie es bei meiner Palmer 2000LX offensichtlich so 
gemacht. 3HE bzw. 20kg Ringkerntrafo und dahinter eine ganze Batterie 
Elkos. Das Ding direkt in die Wand gesteckt haut beim Einschalten in 4 
von 5 Fällen dem 16A-Automaten eine vor'n Zopf.

von Bastler (Gast)


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Braucht Glühobst einen Netzfilter?

von Ben _. (burning_silicon)


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Erzeugt Glühobst eine Phasenverschiebung? **ZONK!!**

von bitte bloß keine benachrichtigung... (Gast)


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Ben _ schrieb:
> **ZONK!!**
man, bist du ein prolet...

Ben _ schrieb:
> 16A-Automaten
das sagt doch gar nichts. es kommt auf die auslösecharakteristik an, du 
vollprofi...

von M. K. (sylaina)


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Michael N. schrieb:
> der leichte Zugang zu den entsprechenden Normen.

Der leichte Zugang ermöglicht dir die Landesbibliothek oder 
Unibibliothek deines Vertrauens, einfach mal nachschaun ;)

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