Forum: PC Hard- und Software Festplatte klonen mit Clonezilla


von Michael K. (charles_b)


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Hallo,

hab ne 160er Samsung ATA, die einen Bad Sector hat (lt. HDtune). Nun 
habe ich diverse Programme ausprobiert, ob ich die Platte klonen kann. 
Leider ohne Erfolg, entweder erlaubte die Testversion kein Klonen oder 
es gab Reklamtionen wg. Fehler auf der ersten Platte.

Ich habe die Platte auch ausgebaut und als 2. Platte in einem anderen 
Rechner mit chddsk reparieren lassen. Allerdings sagt er nur, dass er 
war getan hat, WAS erfahre ich nicht.

Iznwischen bin ich bein Clonezilla angelangt, was ich auch zum Laufen 
gebracht habe. Ich verwende die Option -rescue und klone on the fly.

Allerdings zeigt der Bildschirm über Stunden (ca. 4 Stunden) mehr oder 
weniger das gleiche (beigefügte) Bild. Es geht also schon Zeile um Zeile 
weiter, doch es kommen immer wieder Meldungen desselben Typs.

Nach 4. Stunden hab ich das Programm abgebrochen, da ich mir nicht 
sicher war, ob nicht ggf. die Zielplatte hin ist oder was anderes nicht 
geht.

Beide Platten "gehen", doch ich hab keine Ahnung, was ich mit den 
Fehlermeldungen anfangen kann und soll.

Habt ihr nen Tipp?

P.S.Besonders irritiert mich, dass die helle Schrift quasi über die 
dunkle Schrift drübergeschrieben wird. Das sieht so aus, als ob da was 
nicht stimmt.

von Peter II (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Nach 4. Stunden hab ich das Programm abgebrochen, da ich mir nicht
> sicher war, ob nicht ggf. die Zielplatte hin ist oder was anderes nicht
> geht.

du hast zu wenig geduld. Das Probelm ist der defekte Sektor. Ich hatte 
selber mal ein programm geschrieben was nach jedem Fehler an einer 
anderen STelle der Festplatte weiter macht. Damit kommt man sehr schnell 
zu einer kopie. Leider hatte ich kein Programm gefunden was es so macht. 
Also starte es noch mal neu und lass es über nacht laufen, wenn du glück 
hast ist es morgen fertig.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael K-punkt schrieb:

> Ich habe die Platte auch ausgebaut und als 2. Platte in einem anderen
> Rechner mit chddsk reparieren lassen.

Bei einer Platte mit defekten Sektoren eine der schlechtesten Ideen 
überhaupt.

> Allerdings zeigt der Bildschirm über Stunden (ca. 4 Stunden) mehr oder
> weniger das gleiche (beigefügte) Bild. Es geht also schon Zeile um Zeile
> weiter, doch es kommen immer wieder Meldungen desselben Typs.

Wahrscheinlich hat die Platte nicht einen, sondern eine Menge defekter 
Sektoren. Da die Plattenelektronik die Leseversuche bis zu einem 
gewissen Timeout wiederholt, ist diese Zeitdauer normal. Mein Rekord für 
das physische Klonen einer stark beschädigten Platte liegt bei ca. 8 
Tagen!

> Habt ihr nen Tipp?

Google nach "h2copy" und klone die Platte damit. Die Zielplatte muß 
mindestens so groß oder größer sein als die Quellplatte.

von Michael K. (charles_b)


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Icke ®. schrieb:

> Bei einer Platte mit defekten Sektoren eine der schlechtesten Ideen
> überhaupt.
>

Warum ist das so?


> Wahrscheinlich hat die Platte nicht einen, sondern eine Menge defekter
> Sektoren. Da die Plattenelektronik die Leseversuche bis zu einem
> gewissen Timeout wiederholt, ist diese Zeitdauer normal. Mein Rekord für
> das physische Klonen einer stark beschädigten Platte liegt bei ca. 8
> Tagen!

In einem anderen Thread ist ein Bild vom Ergebnis von HDtune. Es sind 
wohl 103 Fehler.

Das tröstet mich schon mal, ich werds wohl noch aufsetzen müssen.

> Google nach "h2copy" und klone die Platte damit. Die Zielplatte muß
> mindestens so groß oder größer sein als die Quellplatte.

Hab ich schon runtergeladen. Allerdings will das ein Laufwerk und die 
DOS-Ebene. Wie kann ich das über ein Notebook simulieren? Mit nem 
USB-Stick?
Booten geht auf jeden Fall von diesem Clonezilla-Stick, wäre also nicht 
das Problem.

Hast du Erfahrung, ob h2copy auch mit defekten Sektoren klarkommt?
Ich stelle mir das so vor, dass die Daten auf einem defekten Sektor halt 
ausgelassen werden. Wenn der dann Schrott kopiert, ist ja auch keinem 
geholfen.

von Michael K. (charles_b)


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Beitrag "HD defekt oder nicht?"

HIer der Link, wo die Fehlermehldungsseite mit bei ist.

von raute (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
>> Google nach "h2copy" und klone die Platte damit. Die Zielplatte muß
>> mindestens so groß oder größer sein als die Quellplatte.
>
> Hab ich schon runtergeladen. Allerdings will das ein Laufwerk und die
> DOS-Ebene. Wie kann ich das über ein Notebook simulieren? Mit nem
> USB-Stick?
> Booten geht auf jeden Fall von diesem Clonezilla-Stick, wäre also nicht
> das Problem.
Probiere dann doch mal dd_rescue:
http://linuxwiki.de/dd#Defekte_Platte_sichern

von Michael K. (charles_b)


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raute schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>>> Google nach "h2copy" und klone die Platte damit. Die Zielplatte muß
>>> mindestens so groß oder größer sein als die Quellplatte.
>>
>> Hab ich schon runtergeladen. Allerdings will das ein Laufwerk und die
>> DOS-Ebene. Wie kann ich das über ein Notebook simulieren? Mit nem
>> USB-Stick?
>> Booten geht auf jeden Fall von diesem Clonezilla-Stick, wäre also nicht
>> das Problem.
> Probiere dann doch mal dd_rescue:
> http://linuxwiki.de/dd#Defekte_Platte_sichern

Da bekommt man erst mal eine tar-Datei, wohl Unix, die man erst 
entpacken muss. Mal sehen, ob ich das hinkriege.

Obwohl ich Unix/Linux ja gut finde: es sind immer wieder solche 
Stolpersteine, die mich davon abhalten, Linux zu verwenden.

von J.-u. G. (juwe)


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Michael K-punkt schrieb:
> Da bekommt man erst mal eine tar-Datei, wohl Unix, die man erst
> entpacken muss. Mal sehen, ob ich das hinkriege.

Sollte sich unter Windows mit 7zip entpacken lassen.

PS: Kompliment für die schöne Bastelei mit den vielen Weinkorken.
PS2: Bist Du das auf dem Bild mit der Bierflasche?

von Purzel H. (hacky)


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von David .. (volatile)


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ddrescue
dd_rescue
Funktioniert prima, noch vor wenigen Tagen mit einer gestorbenen SSD 
gemacht...

von Icke ®. (49636b65)


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Michael K-punkt schrieb:
>
> Warum ist das so?

Wo ein bad sector ist, sind fast immer noch mehr bisher unentdeckte. 
Jeder schreibende Zugriff verursacht mit hoher Wahrscheinlichkeit 
weitere Probleme. Bei Einsatz von Tools, die das Dateisystem eigentlich 
reparieren sollten, ist dies besonders fatal, wenn in den kritischen 
Bereichen (z.B. MFT) defekte Sektoren liegen. Der einzig richtige Weg 
ist eine Sektorkopie auf eine gesunde Platte und die anschließende 
Reparatur des Filesystems auf dieser.

> Hab ich schon runtergeladen. Allerdings will das ein Laufwerk und die
> DOS-Ebene. Wie kann ich das über ein Notebook simulieren? Mit nem
> USB-Stick?

Ja, zum Beispiel. Anleitungen zum Erstellen bootfähiger Sticks gibt es 
im Web zuhauf, suche nach "stick bootfähig machen".

> Hast du Erfahrung, ob h2copy auch mit defekten Sektoren klarkommt?

Genau dafür wurde h2copy geschrieben. Nicht mehr lesbare Sektoren werden 
auf der Zielplatte mit Nullen gefüllt.

> Ich stelle mir das so vor, dass die Daten auf einem defekten Sektor halt
> ausgelassen werden. Wenn der dann Schrott kopiert, ist ja auch keinem
> geholfen.

Die Daten sind so oder so verloren. Man hat aber zumindest die Chance, 
den Rest zu retten.

von Michael K. (charles_b)


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J.-u. G. schrieb:

> PS: Kompliment für die schöne Bastelei mit den vielen Weinkorken.
> PS2: Bist Du das auf dem Bild mit der Bierflasche?

1. Danke, ich hatte noch weitere 1500 Weinkorken, die ich aber mangels 
Zeit zum Wertstoffhof gefahren habe.

2. Nein, das Bild zeigt Charles Bukowski...

von J.-u. G. (juwe)


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Michael K-punkt schrieb:
> 2. Nein, das Bild zeigt Charles Bukowski...

Da bin ich ja beruhigt. Ich befürchtete schon, es könnte ein 
Alkoholproblem möglich sein. ...tausende Flaschen Wein und dazu noch 
Bier.

von Michael K. (charles_b)


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von pesa (Gast)


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>Da bekommt man erst mal eine tar-Datei, wohl Unix, die man erst
>entpacken muss. Mal sehen, ob ich das hinkriege.

>Obwohl ich Unix/Linux ja gut finde: es sind immer wieder solche
>Stolpersteine, die mich davon abhalten, Linux zu verwenden.

dd_rescue oder auch normales dd erzeugen kein tar-Archiv, sondern 
kopieren eine Platte Byte für Byte bzw. Block für Block. Nach dem 
Kopieren hast du eine 1:1-Kopie deiner Platte als Image-File, dabei 
werden auch leere Sektoren mitkopiert (weil eben eine 1:1-Kopie). Um das 
Image zu verkeleinern, kannst du es komprimieren (z.B. zip).

von pesa (Gast)


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übrigens kannst du so ein Image auch unter Windows mit einem speziellen 
Programm (gibts als Freeware) als Laufwerk einbinden.

von Michael_ (Gast)


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dd_rescue ist auf der DVD von der letzten c`t-Zeitung Desinfect 2012 
09/2012 mit drauf.
Startet sofort.

von klon (Gast)


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es gibt auch noch myrescue für Linux, das wie dd_rescue arbeitet

von M. K. (avr-frickler) Benutzerseite


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Wenn du mit dd arbeitest, musst du die Festplatte nicht in einem Rutsch 
klonen. Du kannst angeben wie viele Blöcke gelesen/geschrieben werden 
sollen.

HDtune zeigt dir ja in etwa wo die defekten Sektoren liegen. Mit dieser 
Information kannst du erst einmal die Daten sichern, die noch gelesen 
werden können. Danach kannst du dich der defekten Sektoren widmen, 
sollte die Platte dabei endgültig kaputt gehen hast du zumindest eine 
Kopie der lesbaren Sektoren.

von Michael K. (charles_b)


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Michael_ schrieb:
> dd_rescue ist auf der DVD von der letzten c`t-Zeitung Desinfect 2012
> 09/2012 mit drauf.
> Startet sofort.

Hallo und Danke! Das Heft habe ich heute gesehen und gleich gekauft. 
Schade, dass nix über die Zusatzprogramme im Heft selber steht.

Mir scheint auch, die ct ist etwas Linux-lastig. Was da auf S 128 
erklärt wird zum unterteilen des USB-Sticks liest sich für einen 
nicht-linuxiaten ziemlich abstrakt...

Aktuell lasse ich die beiden Virenscanner über die Platte laufen. Nicht 
dass ich mir beim Klonen dann nen Virus rüberziehe.

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> Mir scheint auch, die ct ist etwas Linux-lastig.

Nein, das ist sie nicht.

von Michael K. (charles_b)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Mir scheint auch, die ct ist etwas Linux-lastig.
>
> Nein, das ist sie nicht.

Sollte jetzt kein Vorwurf sein und JA, es gibt auch ne Menge Artikel 
über Mac. Ich meine nur, dass der Win-Doofi sich erst mal schwer tut, 
wenn von einhängen, swapen etc. die Rede ist.

Zwischenstand: Der Rechner fuhr mit der DVD hoch und ich konnte das 
Programm auch anwerfen (ewiges Warten inclusive, liegt wohl an der 
DVD-Technik).

Allerdings wollte er zunächst kein gültiges Ziellaufwerk erkennen. Hab 
die FP dann entfernt und auf einem Win.Rechner neu formatiert, NTFS.

Danach sah die die ct-DVD das Laufwerk gar nicht mehr. Also zurück und 
Partition erstellen. Dann wurde die FP wieder erkannt. Hab sie dann 
eingehängt und die Originalplatte auch - was dazu führte, dass ddrecuue 
nun gar nicht mehr kennen wollte.

Also Platten wieder ausgehängt und die neue FP noch mal formatiert, 
diesmal vom ddrescue-Rechner aus.

So, und jetzt ist die Sache angelaufen, Wir sind jetzt beim Bitweises 
Klonen 1. Durchlauf - Bitte nicht schließen.

rescued 6852 MB
errors 2
errsize 749 kB (als es noch errors 1 hieß war errsize deutlich größer)
time from last successful read: 0 s

Allerdings läuft rescued schön nach oben, aber die 0 s seit dem letzten 
Fehler sind immer noch da.... Sorgen machen?
ganz unten steht: copying non-tried blocks...

vielleicht klappt es ja diesmal.

Werd mir heute noch nen USB-STick kaufen, um die ddrescue-DVD auch vom 
Stick aus starten zu können. Mal sehen, ob dann alles etwas 
geschmeidiger läuft.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:

> Mir scheint auch, die ct ist etwas Linux-lastig.

Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Zeitschrift für eine solche 
dem Heft beiliegende DVD keine Lizenzkosten von 30€ pro Heft an 
Microsoft abdrücken will.

von J.-u. G. (juwe)


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Michael K-punkt schrieb:
> Allerdings läuft rescued schön nach oben, aber die 0 s seit dem letzten
> Fehler sind immer noch da.... Sorgen machen?

Nein, denn die 0s sind nicht die Zeit seit dem letzten Fehler.

> time from last successful read: 0 s

von Michael K. (charles_b)


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J.-u. G. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Allerdings läuft rescued schön nach oben, aber die 0 s seit dem letzten
>> Fehler sind immer noch da.... Sorgen machen?
>
> Nein, denn die 0s sind nicht die Zeit seit dem letzten Fehler.
>
>> time from last successful read: 0 s

ok, da machte sich wohl etwas die Panik breit.

Zwischenstand rescued 12390 MB, errors wie gehabt

von Michael K. (charles_b)


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Grad eben ist das Programm fertig geworden.

"Das Kopieren ist abeschlossen."

Es gab 49 Fehler und insgesamt 3 Durchläufe.
Zeitdauer: rund 26 Stunden bei einer 160 GB Platte.

von herbert (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Grad eben ist das Programm fertig geworden.

Clonzilla oder welches?Man weiß ja nie ob man nicht selber mal ein 
solches Prob bekommt...

von Michael K. (charles_b)


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herbert schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Grad eben ist das Programm fertig geworden.
>
> Clonzilla oder welches?Man weiß ja nie ob man nicht selber mal ein
> solches Prob bekommt...

Also, erfolgreich war dann ddrescue, welches ich von der aktuellen 
ct-Zeitschrift-DVD gestartet habe.

Klar kann man sich die Sachen auch einzeln runterladen, doch als 
Halb-Profi ist es für mich i.O. die 3,90 Euro zu berappen.

von Michael K. (charles_b)


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...zur alten Samsung-HD habe ich noch die Quittung vom krongrad 
gefunden. Da ich die HD zusammen mit der Conrad-Card gekauft habe, gabs 
3 Jahre Garantie.

Nun, gekauft hab ich die HD im September 2009! Also FAST 3 Jahre.

krongrad hat mir die Platte anstandlos umgetauscht und ich hab jetzt ne 
neue vom selben Typ bekommen.

Also, bei aller Meckerei, das fand ich jetzt richtig gut.

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