Forum: HF, Funk und Felder fest abgestimmte 80m-Loopantenne


von KLS (Gast)


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Hallo,

im Anhang die Idee für einen Schaltplan für eine fest abgestimmte 
80m-Loop- (oder Ferrit-) Antenne.

Das ganze soll passend zum TT-Audionprojekt verwendet werden können 
(also direkt am verbesserten TT-Nachbau vor RF-Regler und Balun 
anschließbar sein).

Meine Idee ist eine relativ kleine Loop, eventuell mit mehreren 
Windungen, die leicht portabel ist und einen simplen FET-Verstärker zum 
Aufholen der Filterverluste und zur Impedanzwandlung hat.

Als FET möchte ich einen BF245A verwenden, finde ihn aber bei LTspice 
nicht, deshalb ersatzweise der J309.

Der 22M-R dient nur zur Untersuchung der Übertragungseigenschaften bis 
zum FET-Eingang und entfällt im realen Aufbau.

L1 soll die Loop darstellen (C1 soll ein Trimm-C sein) , während L2, C2, 
L3, C3 aus 10,7-MHz-Filterspulen plus Parallel-Cs gebildet werden 
sollen.


Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wie die überkritische Kopplung auf 
eine kritische Kopplung vermindert werden kann. Habe ein wenig 
rumprobiert, aber die Ergebnisse bleiben dürftig.

(eventuell müssen neben den Koppel-Cs auch noch die Schwingkreise leicht 
verstimmt werden !???)



Noch was: kann jemand kurz sagen, wie man bei LTspice ein Oszilloskop 
verwendet?

von KLS (Gast)


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Hier noch die Durchlasskurve.

Bin mir nebenbei gesagt nicht sicher, ob es gut ist, das Signal über 
einen hohen R und einen wintzigen C einzukoppeln... !?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo KLS.


> Bin mir nebenbei gesagt nicht sicher, ob es gut ist, das Signal über
> einen hohen R und einen wintzigen C einzukoppeln... !?

Für gute Selektion der Filter und der Loop solltest Du sie so wenig wie 
möglich belasten. Ist schon ok so mit dem Widerstand und dem c, wenn ich 
mich jetzt auch nicht auf den konkreten Wert festlegen möchte......1 Meg 
scheint mir schon was hoch. Kommt aber natürlich auch auf Deinen 
Generator- Pegel und Innenwiderstand an.

Letztlich hast Du einen Spannungsteiler aus Generator Innenwiderstand 
und dem nachgeschalteten Kram.
Über die Reihenschaltung von dem ganzen werden die beaufschlagten Kreise 
aber auch bedämpft.
Aus dem Bauch heraus würde ich eher Werte um 470 Ohm bis 1,5k verwenden, 
und den Pegel entsprechend niederiger wählen.

Allerdings, mit Simulationen kenne ich mich nicht wirklich aus. Es ist 
ja noch anderes zu berücksichtigen.

Ich habe mal mit einer Loop für Empfang experimentiert, die an einen 50 
Ohm Vorverstärker angeschlossen wurde (real Life, nicht Simulation). Die 
Loop hatte so 30 cm Durchmesser und bestand aus 6 (?) Windungen 1,5mm² 
paralell mit einem 500pF Drehko zur Abstimmung. Deckte 80 und 160 ab, 
und war, so aus der Erinnerung, ein guter Prehselektor.
Ausgekoppelt auf 50 Ohm habe ich über eine einzige zusätzliche Windung, 
die mit in der Loop lag.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Noch was: kann jemand kurz sagen, wie man bei LTspice ein Oszilloskop
> verwendet?

Als SImulation "Transient" waehlen und einfach nach dem Simulationslauf 
die Tastspitze im Schaltplan auf die entsprechenden Leitungen klicken!

Gruss

Michael

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Noch was: kann jemand kurz sagen, wie man bei LTspice ein Oszilloskop
> verwendet?

Um den STROM durch ein Bauteil zu "oszillografieren", einfach mit der 
Tastspitze IN das Beuteil klicken


Gruss

Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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> wie die überkritische Kopplung auf eine kritische
> Kopplung vermindert werden kann.
Durch entsprechende Dämpfung. Zuerst muss durch parallelschalten von 
Widerständen eine realistische Güte für die Spulen hergestellt werden.

Die Loop hat 10µ, Güte ca. 320 -> Rp = Q * sqr(L/C) ~= 40k
Die Filter haben eine Güte von ca. 70 -> ~10k

> Als FET möchte ich einen BF245A verwenden, finde ihn
> aber bei LTspice nicht, deshalb ersatzweise der J309.

Im Verzeichnis von LTspice gibt es ein Unterverzeichnis lib\cmp und dort 
die Datei: "standard.jft". In diese Datei die angehängten models 
einfügen.

von KLS (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ich habe mal mit einer Loop für Empfang experimentiert, die an einen 50
> Ohm Vorverstärker angeschlossen wurde (real Life, nicht Simulation). Die
> Loop hatte so 30 cm Durchmesser und bestand aus 6 (?) Windungen 1,5mm²
> paralell mit einem 500pF Drehko zur Abstimmung. Deckte 80 und 160 ab,
> und war, so aus der Erinnerung, ein guter Prehselektor.
> Ausgekoppelt auf 50 Ohm habe ich über eine einzige zusätzliche Windung,
> die mit in der Loop lag.

Hallo,

Danke für die Info! Der Aufbau mit der Koppelspule ist auch keine 
schlechte Idee! Die Loop muss dann aber weiterhin auf dem Band selber 
von Hand abgestimmt werden, vermute ich...


Michael Roek schrieb:
> Als SImulation "Transient" waehlen und einfach nach dem Simulationslauf
> die Tastspitze im Schaltplan auf die entsprechenden Leitungen klicken!

Kannst noch jemand sagen, wo das gewählt wird?


> Um den STROM durch ein Bauteil zu "oszillografieren", einfach mit der
> Tastspitze IN das Beuteil klicken

Wenn ich mit der Tastspitze auf eine Leiterbahn klicke, ändert sich nur 
die Kurvenform in der .raw-Datei.


B e r n d W. schrieb:
> Durch entsprechende Dämpfung. Zuerst muss durch parallelschalten von
> Widerständen eine realistische Güte für die Spulen hergestellt werden.

Hallo Bernd!

Ach so, die Güte spielt auch eine Rolle!?! Habe irgendwo hier im Forum 
ein Vorfilter aus zwei C-Kreisen gefunden, welches ohne Widerstände 
aufgebaut war.


> Die Loop hat 10µ, Güte ca. 320 -> Rp = Q * sqr(L/C) ~= 40k
> Die Filter haben eine Güte von ca. 70 -> ~10k

--> man kann die Güte durch ein "günstigeres" LC-Verhältnis verbessern?

Danke für das Posten der .asc- und .txt-Datei! FET-Modelle sind 
eingebunden, sehr schön! :-)

Werde noch die Filterkurven von einem Doppel-LC-Filter und einer 
abstimmbaren Loop "gegensimmulieren" um man zu Schauen, ob der Aufwand 
eines Aufbaus sich lohnt.

Eine kleine Loop für ein bestimmtes Band, die nicht nachgestimmt werden 
muss, wäre schon eine feine Sachen :-)
Auch als Antennen-Eingangsfilter-Kombination für weitere Testzwecke, 
wenn es darum geht, einen Konverter/Superhet/... mit einem NE602 zu 
entwickeln. Dann müsste man nur noch einen abstimmbaren VFO am Mischer 
anschließen.

Viele Grüße!

von B e r n d W. (smiley46)


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> Der Aufbau mit der Koppelspule
Ist da Koppelschleife oder Koppelspule gemeint? Es geht beides, 
Koppelschleife und Koppelwicklung durch Ringkern.

> Ach so, die Güte spielt auch eine Rolle!?!
> Habe irgendwo hier im Forum ein Vorfilter aus zwei
> C-Kreisen gefunden, welches ohne Widerstände aufgebaut war.
Deine Induktivitäten haben ein Q = unendlich. Du mußt erst mal die 
realen Werte der Bauteile simulieren. Wenn das nicht reicht kann man 
weiter bedämpfen. Wird die Bandbreite des Filters zu groß, geht es micht 
mehr mit gekoppelten Schwingkreisen. Im Extremfall muß man sogar 
Hochpass und Tiefpass hinereinanderschalten. Benutz dafür "AADE Filter 
Design".

> Transient, kann noch jemand sagen, wo das gewählt wird?
Rechte Maustaste auf:
.ac dec 100000 3Meg 4.5Meg
Dann erste Lasche links oben wählen. Mindestens die Simulationdauer 
eingeben und die maximale Schrittweite im unteren Feld.
Als Faustformel t <= 1 / (30 * f)

> man kann die Güte durch ein "günstigeres" LC-Verhältnis verbessern?
Serienschwingkreis:   Q = sqrt(L/C)/Rp
Parallelschwingkreis: Q = Rp/sqrt(C/L)

Das ist die Theorie, in der Praxis wird oft der Kupferwiderstand der 
Spule höher, was den Gütegewinn wieder zunichtemacht.

> Eine kleine Loop für ein bestimmtes Band, die nicht
> nachgestimmt werden muss, wäre schon eine feine Sachen
Einfach mal nach aktive Breitbandloop suchen, da gibt es einiges. Dann, 
falls gewünscht, kann die Loop fest abgestimmt und evt. etwas bedämpft 
werden, damit die Bandbreite für 80m reicht. Umschaltbar 40/80m wäre 
auch möglich.

Also lieber nicht die Loop direkt in ein Filter einkoppeln, sondern die 
selektive / nicht selektive Loop verstärken und dann Filtern.

Nur eine abgestimmte Antenne in Resonanz funktioniert mit 
Koppelschleife/Wicklung, weil sonst kein Strom fließt, und nur dieser 
läßt sich transformieren. Bei einer nicht Abgestimmten muss die Spannung 
aus der Loop direkt verstärkt werden.

Bauform wegen dem Packmass:
http://www.wellenforum.de/topic.php?id=18963

Den Verstärker z.B. so:
Beitrag "Re: KW-Preselektor mit elektronischer Güteerhöhung"

Die Loop wird statt Drehkondensator fest abgestimmt, eventuell zwischen 
40/80m umschaltbar. Falls sie zu selektiv ist, kann mit einem Widerstand 
ein klein wenig bedämpft werden (1-10k ausprobieren).

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Zu Beitrag #2679302:

Hallo KLS.


>> Ausgekoppelt auf 50 Ohm habe ich über eine einzige zusätzliche Windung,
>> die mit in der Loop lag.
> Der Aufbau mit der Koppelspule ist auch keine
> schlechte Idee!

Koppelspulen bzw Windungen findet man bei Magnetischen Antennen häufig.
Bei magnetischen Sendeantennen, deren Wicklung auf eine Windung 
degeneriert ist, wird die Koppelwindung kleiner gemacht, typischerweise 
10% des Durchmessers, als die Antennenwindung. Das Streufeld spielt in 
dem Sinne also auch hinein.

Auch müssen die Wicklungen nicht zwangsweise galvanisch getrennt sein. 
Aus Gründen elektrostatischer Aufladung ist es eher günstig, sie beide 
im Massepunkt zu verbinden. "Spartrafos" gehen also auch.

Ich hatte damals meine Wicklungen nur über einen 470k Wiederstand zur 
Statikableitung verbunden. Ob es nötig war....keine Ahnung. Ich war nur 
etwas paranoid damit. ;-)

Im übrigen könntest Du auch Abstimm- und Dämpfungselemente per 
Koppelwindung anhängen, falls das irgendwie konstruktiv sinnvoll sein 
könnte. Sie wirken dann nicht ganz so "direkt" weil über einen Trafo und 
mit Streufeld, und Du hast natürlich auch parasitäre Induktivitaeten und 
Kapazitaeten.


> Die Loop muss dann aber weiterhin auf dem Band selber
> von Hand abgestimmt werden, vermute ich...

Ja klar. ;-) Mein Uniden 2020 damals war nicht so toll großsignalfest, 
und so war eine Prehselektion VOR dem Eingang eigentlich die 
Ausgangsüberlegung für das Projekt. ;-) Bandbreite der Antenne so ca. 
50-100kHz.

Aus gleichem Grunde sehe ich den Vorschlag, die Antenne breitbandig zu 
verstärken und dann erst zu selektieren, sehr misstrauisch. Speziell für 
40m.

Wenn Du deine Antenne breiter machen möchtest, was von der Bedienung und 
konstruktivem Aufwand her verständlich ist, könntest Du sie mit einem 
Widerstand bedämpfen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von KLS (Gast)


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Danke für eure Postings!

Dann werde ich wahrscheinlich eine festabgestimmte Loop mit mehreren 
Windungen aufbauen und aus einer Koppel-Windung das Signal ins 
Koax-Kabel schicken.

Verbreitert wird die Resonanzkurve mit einem Lastwiderstand im 
Schwingkreis.

Eine simple und hoffentlich funktionale Lösung ;-)

Die Festeinstellung findet dann über einen Trimm-C statt. Eventuell mit 
einem Umschalter etc. für 160m und/oder 40m.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Loop mit mehreren Windungen aufbauen
Für mich sind Loops mit unnötig vielen Windungen Bä! Macht IMHO nur für 
Mittelwelle und tiefer Sinn.

von hewlett (Gast)


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Eine Ein-Windungsloop mit ca. 60 cm Durchmesser, nachfolgend ein FET, 
Google mal, dies funktioniert am Besten. Lass die Finger von 20-30cm 
Loops mit mehreren Windungen, nur verlorene Zeit.

von KLS (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> Loop mit mehreren Windungen aufbauen
> Für mich sind Loops mit unnötig vielen Windungen Bä!

Wenn Bernd schon Bä sagt, werde ich stutzig

;-)


hewlett schrieb:
> Eine Ein-Windungsloop mit ca. 60 cm Durchmesser, nachfolgend ein FET

Werde sowas mal testen...

von hewlett (Gast)


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Bau dir so etwas, funktioniert ufb, mehr brauchts nicht.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo hewlett

Deine Lieblingsloop hatte ich oben schon mal vorgeschlagen:
Beitrag "Re: fest abgestimmte 80m-Loopantenne"

KLS hatte die Idee, anstatt die Loop zu bedämpfen, diese in ein 
Bandfilter mit einer Breite von 300 kHz zu integrieren. Die Güte der 
Loop und der notwendige Koppelfaktor lassen jedoch keine vernünftige 
Durchlasskurve zu.

Der Knopf zur Resonanzeinstellung soll einfach weg. Das bedeutet: Eine 
feste Kapazität und einen Widerstand zur Bedämpfung. Der wird in der 
Größenordnung von 1 kOhm liegen. Leider bricht damit das Signal schon um 
fast 20 dB zusammen. Dies muß jetzt ein Verstärker ausgleichen, ohne zu 
viel Rauschen zuzufügen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Arbeitspunkteinstellung durch einen Choke anstatt S-Widerstand??

von Appaloosa (Gast)


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@Abdul: Die Spule in der Source soll zumindest bei Oszillatoren besser 
sein als ein normaler R. Betraf glaube ich das Phasenrauschen. Muss ich 
nochmal nachschauen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Könnte was dran sein. Ein L kann nicht rauschen aber Störungen einfangen 
oder induktiv woanders hin koppeln.
Ich tippe mal drauf, das der parasitäre Ersatzwiderstand der Spule dann 
den Rauschwert liefert.
Aus obigen Post kann man den berechnen, wenn man Q ermitteln kann:
>> man kann die Güte durch ein "günstigeres" LC-Verhältnis verbessern?
>Serienschwingkreis:   Q = sqrt(L/C)/Rp
>Parallelschwingkreis: Q = Rp/sqrt(C/L)

von KLS (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Leider bricht damit das Signal schon um
> fast 20 dB zusammen. Dies muß jetzt ein Verstärker ausgleichen, ohne zu
> viel Rauschen zuzufügen.

Kann man das Ausgangssignal der bedämpften Loop mit einem Balun (oder 
einem ähnlichen HF-Transformator) hochtransformieren und einem FET (weil 
hochohmiger Eingang) zur Impedanzwandlung zuführen?

So müsste sich Verstärkerrauschen vermeiden lassen.

Wenn der Baluneingang die Loop zusätzlich belasten sollte, könnte man ja 
den Dämpfungs-R entsprechend größer wählen.



PS: die kleine unabgestimmte 80m-Loop soll meine abstimmbare 165cm-Loop 
nicht ersetzen, sondern nur ergänzen (weil gut portabel) und eventuell 
für ein anderes Projekt benutzt werden.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo KLS

Der erste Verstärker
bedämpft die Loop direkt und das Signal wird komplett zur in der 
Verstärkerstufe "verwertet". Dadurch ist hier der Rauschabstand am 
geringsten. Die Drossel am Ausgang des JFet ist nochmals in Resonanz, 
was die Verstärkung erhöht. Der Durchlassbereich ist breiter und die 
Flanken weitab sind steiler.

Die zweite Stufe
bedämpft den Schwingkreis mit einem Widerstand, die Bandgrenzen werden 
bei ca. -3dB durchschritten. Das Ausgangssignal ist hier niedriger, bei 
einem Schwingkreis am Drain ist Vorsicht angesagt wegen der 
Schwingneigung.

Die dritte Stufe
> Wenn der Baluneingang die Loop zusätzlich belasten sollte,
> könnte man ja den Dämpfungs-R entsprechend größer wählen.
Der Baluneingang stellt eine Induktive Last parallel zur Loop dar. Die 
Induktivität wird reduziert und die Resonanz erhöht sich. Dies muß durch 
eine größere Kapazität ausgeglichen werden.

Ob ein Dämpfungswiderstand von 560 Ohm parallel zur Loop oder 2.2 k am 
Ausgang des Übertragers angeordnet wird, macht auch keinen Unterschied. 
Lediglich das Signal ist im Verhältnis zum Fet-Rauschen größer. Der Fet 
hat aber schon zuvor nur 10% Einfluß auf das Rauschen. Die 
Hauptrauschquelle ist der Dämpfungswiderstand. Wahrscheinlich ist das 
unterhalb von 15MHz egal, denn Hintergrundrauschen und QRM ist stärker.

Alle drei Varianten sind mit Korrekturfaktoren auf das Signal normiert, 
welches eine herkömmliche Loop der selben Größe in Resonanz liefern 
würde. Dadurch kann das Rauschen direkt verglichen werde. Bezogen auf 
eine Bandbreite von 3kHz beträgt das Rauschen zwischen 1.2µV und 1.5µV. 
Vom Ausgangspegel her liegen die Antennen in der Reihenfolge 1, 3, 2.

Gruß, Bernd

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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KLS schrieb:
> B e r n d W. schrieb:
>> Leider bricht damit das Signal schon um
>> fast 20 dB zusammen. Dies muß jetzt ein Verstärker ausgleichen, ohne zu
>> viel Rauschen zuzufügen.
>
> Kann man das Ausgangssignal der bedämpften Loop mit einem Balun (oder
> einem ähnlichen HF-Transformator) hochtransformieren und einem FET (weil
> hochohmiger Eingang) zur Impedanzwandlung zuführen?
>

Halte ich für eher aussichtslos, denn dann müßte dieser Übertrager ein 
höheres Q als die Loop haben. Wie willst du das realisieren?


> So müsste sich Verstärkerrauschen vermeiden lassen.
>

Ist nur ein Aspekt. Großsignalfestigkeit usw. weitere.

von hewlett (Gast)


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Ob man das wohl alles hört und als Verbesserung/Verschlechterung 
erkennt. Warum wird kein Analyzer Bild vom Störabstand, mit/ohne 
gepostet?
Diese einfache Messung, erübrigt fast alle theoretischen Untersuchungen.
Kann man auch mit einem Oszi im NF-Bereich machen

von B e r n d W. (smiley46)


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@Abdul K.
> denn dann müßte dieser Übertrager ein höheres Q als die Loop haben
Die Loop wird doch absichtlich auf eine Bandbreite von 300 kHz 
runtergedämpft. Warum spielt dann das Q des Übertragers noch eine Rolle? 
Er benötigt einen hohen Koppelfaktor. Die erste Variante ohne Übertrager 
ist sowieso besser.

@hewlett
Durch die geforderte Bandbreite wird das Signal um 20dB runtergedämpft. 
Die Antenne liefert also noch ca. 1/10 des Signals Deiner 60cm Loop. Da 
macht es IMHO schon Sinn, den Rauschabstand nicht noch weiter zu 
verschlechtern.

@KLS
Diese Loops sind in Serienresonanz:
http://www.antenna-engineering.de/60_Einfache_Resonanz-Loop_40_80m.html

Laut DL4KCJ ist eine der Eigenschaften: Resonanz über ein komplettes 
Band ohne Nachstimmen. Bei Bedarf kann man da noch einen Verstärker 
nachschalten, damit der Rückkoppelempfänger nicht über die Antenne 
abstrahlt.

Eine Passivvariante der Serien-Loop läuft bei mir momentan mit subjektiv 
gutem Ergebnis. Die Resonanz direkt an 50 Ohm ist recht breit, jetzt 
könnte ich noch einen Übertrager 1:2 vorschalten, damit die Loopantenne 
12,5 Ohm sieht. Dadurch wird die Resonanz wieder etwas schärfer.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Argumentationskette macht für mich keinen Sinn. Dann kannste auch 
gleiche eine Ferritantenne nehmen:
- kleiner, eventuell auch billiger
- mehr Signal bei gleicher Größe im Vergleich
- und die Frage nach einem Anpaßübertrager hat sich dann auch gleich 
erledigt.

Ich dachte, du willst maximales Q um eines der Amateurbänder aus dem 
Frequenzen herauszukämmen.

von B e r n d W. (smiley46)


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@Abdul K.
Ich will garnix (ich kämme schon), KLS braucht eine funktionierende, 
selektive, nicht zu große Loop für seinen Neffen ohne 
Frequenzeinstellung (ohne Knopf). Und es soll bei voll aufgedrehter 
Rückkopplung nichts Abstrahlen.

Zwangsläufig muß die Bandbreite über den gesamten Bereich reichen und es 
wird eine Verstärker mit Rückwärtsdämpfung benötigt.

Allerdings hat mich diese Loop in Serienresonanz interessiert. Meine 
bisherigen Loops waren alle in Parallelresonanz, Kopplung mit Schleife, 
durch einen Ringkern gewickelt oder direkt mit Krokodilklemmen am Draht 
abgegriffen. Deshalb hab ich das gerade mal so angeschlossen und es 
spielt gut. Die Loop selbst hat einen Durchmesser von 70cm, das Material 
ist Aludraht mit D=4mm.

Für das Audion würde ich jetzt nicht zu sehr Verstärken, 6-10dB sollten 
reichen. Nur die Rückwärtsdämpfung muß gut sein. Dafür wäre ein JFet 
gut. Ein NPN Transistor in Basisschaltung hätte einen niedrigen 
Eingangswiderstand, aber keine gute Rückwärtsdämpfung. Also zweistufig: 
Einen NPN Transistor am Eingang und einen JFet als Buffer.

von KLS (Gast)


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Hallo und Danke an alle Poster! Bernd, Dir auch besonderen Dank fürs 
Simmulieren!

Ich habe mittlerweile selber ein paar Tests durchgeführt und auch den 
Verstärker mit FET in Gate-Schaltung und BF199-Nachbrenner auf dem 
Steckbrett aufgebaut.

Letzendlich werde ich das Audion für meinen Neffen wohl so aufbauen:


60cm-Koax-Loop mit Koppelschleife. Die Loop ist per Drehko abstimmbar, 
im Kreis befindet sich ein abschaltbarer Widerstand zur Bedämpfung.
Das Signal wird über eine Koppelschleife gewonnen und über eine relativ 
kurze Koaxleitung zum Audion geführt.

Der Eingang des Audions ist wie bei Bernds Tentec-Nachbau aufgeführt, 
erst RF-Poti, dann der Balun zum Hochtransformieren des Signals und 
anschließend der FET in Gainschaltung (um Abstrahlungen bei überdrehter 
RK zu vermeiden).

Wenn mein Neffe die Regler des Audions sicher beherrscht, kann er später 
dazu übergehen, den Dämpfungs-R in der Loop abzuschalten und diese als 
ganz normale abstimmbare Loopantenne zu verwenden.

Ich denke, das ist die beste Lösung, weil er so hinterher eine 
vollwertige Loopantenne besitzt und zum anderen das Audion auch mal mit 
Langdrahtantenne betreiben kann, ohne dass HF abstrahlt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich hoffe er ist schon infiziert und bastelt fröhlich mit, sonst liegt 
es dann alles irgendwann in der Ecke und du wirst nicht mitbekommen, 
dass seine Urenkelin in die Uni zum Lehrstuhl Archelogie muss um 
herauszufinden, wozu das merkwürdige Kunstwerk im verstaubten 
Schächtelchen dereinst diente, um dann zu erfahren das es eine Replik in 
Anlehnung ...

;-)


Ich bewundere deinen Eifer und hoffe der Bub wird deine Mühe würdigen 
und deine Leidenschaft teilen.

Namaste

von KLS (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Ich hoffe er ist schon infiziert und bastelt fröhlich mit, sonst liegt
> es dann alles irgendwann in der Ecke und du wirst nicht mitbekommen,
> dass seine Urenkelin in die Uni zum Lehrstuhl Archelogie muss um
> herauszufinden, wozu das merkwürdige Kunstwerk im verstaubten
> Schächtelchen dereinst diente, um dann zu erfahren das es eine Replik in
> Anlehnung ...
>
> ;-)
>
>
> Ich bewundere deinen Eifer und hoffe der Bub wird deine Mühe würdigen
> und deine Leidenschaft teilen.

Mein Neffe ist ziemlich funkverrückt und hört oft die CB-Kanäle mit 
seinem Walkitalki ab.

Schätze mal, wenn er was in Händen hält, wo er selber drehen und regeln 
kann, freut er sich wie ein Schneekönig.
Außerdem hat so ein 80m-Audion mit Loop eine "etwas" größere 
Empfangsreichweite als sein Handfunkgerät.

Es wird aber eine Überraschung, bin selber mal gespannt.


Der Bauaufwand wird sich ziemlich in Grenzen halten, weil ich eine 
Kupferplatine auf die Inneseite einer Blechdose klebe (genauer gesagt 
auf die Innenseite vom Deckel - mit Uhu Endfest). Durch die Platine und 
den Deckel werden alle Löcher für Schalter, Potis, Stecker und 
Lautsprecher gebohrt. Die Bauteile selber werden frei verdrahtet direkt 
auf die Kupferseite der Platine gelötet.
So ist der Bauaufwand minimal und das Gehäuse ergibt sich dann quasi von 
alleine.
:-)

Die Loop kommt in eine Kaffeedose, Verbindung per F-Stecker und Koax.

Das übliche eben, Abends beim Fernsehgucken nebenbei ein wenig Löten und 
Schrauben...
;-)))

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