Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tauscher Transformator, Spannungsangabe, effektiv oder spitze spitze?


von Thomas B (Gast)


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Hallo,

ich wollte mir bei Tauscher Transformatoren einen Trafo wickeln lassen, 
der mir aus 400V DC Spannung, die ich in eine 50 Khz Wechselspannung, 
Tastgrad 0,5 transformiere, eine 50kHz Wechselspannung mit 90V macht.

Jetzt weis ich allerdings nicht, ob ich den Effektivwert, den 
aritmetischen Mittelwert oder die Spitze Spitze Spannung angeben soll.

Hat jemand von euch schon mal bei so einem Trafowickler bestellt?

http://www.tauscher-transformatoren.de/html/anfrage.html


Gruß Thomas B

von MaWin (Gast)


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Da es nicht um 50Hz Trafos geht und nicht um Sinusspannung,
ist die Spitzenspannung relevant.

Da jedoch ein Schaltnetzteil noch einige Besonderheiten
hat (z.B. wird meist der billigste Kern gesucht, bei dem
die Verluste und Temperaturerhöhung im akzeptablen Bereich
bleiben, und das bei einer bestimmten Isolationspannung),
gelingt eine bessere Auslegung, wenn du denen den
Schaltplan und Simulationsdiagramme mitmailst.

Falls das Schaltnetzteil GEREGELTE 90V aus UNGEREGELTEN
400V machen soll, und es nur der Flusswandlertrafo ist,
dann müsste die Ausgangsspannug auch bei niedrigster
Eingangsspannung immer noch ausreichend hoch sein, um
den Strom durch die Drosselspule zu treiben, also eher
auf 180V ausgelegt sein. Vertu dich also nicht.

von Thomas B (Gast)


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der Schaltplan ist noch nicht fertig

Der Plan sieht aber so aus:


230V 50 Hz Eingang -> PFC Phasenkorrektur = 400V DC --> PWM Controller 
mit Transitoren = 400V AC mit Tastgrad von 0,5 --> Trafo = 90V AC 
Ausgang --> Gleichrichter --> LTC3810 --> Spannungsausgang


Die Ströme liegen dabei Eingangsseitig bei den 230V bei maximalst 2A, 
Ausgangsseitig sind maximal 60V bei 6A geplant, also 360 Watt


Beim Trafokern dachte ich an einen ETD59, als Topology für den Wandler 
dachte ich eigentlich an einen Flusswandler, entweder Eintakt oder 
Halbbrücke oder an einen Gegentaktwandler, entweder Halbbrücke oder 
Vollbrücke.

Ein Eintakt-Durchflusswandler wäre natürlich die einfachste Lösung, aber 
wohl nicht die Beste?

von MaWin (Gast)


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Sind deine 400V so konstant (geregelt und Elko so gross), daß die 
400V/90V Wandlung ungeregelt bleiben kann, weil der LTC3810 alles 
nachträglich ausregelt und mit der minimalen Spannung auskommt ?

Dann überträgt der Trafo Rechtecksignale. Das sollte man sagen, und die 
Spitzenspannung und Strombelastung nennen.
Er müsste die Streuinduktivität nennen können.

von Thomas B (Gast)


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Das Problem ist, dass die Spannung hinter den Dioden des Gleichrichters, 
also nachdem Ausgang des Trafos nicht auf unter 85V sinken sollte, von 
dem her, wäre eine Regelung der 400V / 90V Wandlung wohl schon 
angebracht.

von Thomas B (Gast)


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Bei nem Tastgrad von 0,5 fließen ja theoretisch in dem Moment das 
doppelte des maximalen Stroms, also müsste ich das ganze für mindestens 
4A auslegen, also kann ich wohl von nem Spitzenstrom von 6A bis 7A 
ausgehen

Am liebsten wär mir wegen der Eigenschaften eigentlich ein Vollbrücken 
Gegentaktwandler, ist aber auch am Schwierigsten von allem zu bauen.

Erfahrungen mit Schaltregler wie dem LTC3810 hab ich schon, genauso mit 
PFC ICs von Linear und natürlich Ringkerntransformatoren, aber einen 
Vollbrücken Gegentaktwandler hab ich noch nie gebaut

von Daniel R. (daniel_r)


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Thomas B schrieb:
> Die Ströme liegen dabei Eingangsseitig bei den 230V bei maximalst 2A,
> Ausgangsseitig sind maximal 60V bei 6A geplant, also 360 Watt
>
>
> Beim Trafokern dachte ich an einen ETD59, als Topology für den Wandler
> dachte ich eigentlich an einen Flusswandler, entweder Eintakt oder
> Halbbrücke oder an einen Gegentaktwandler, entweder Halbbrücke oder
> Vollbrücke.

Der ETD59 ist viel zu gross für 360W bei 48kHz! Ich habe gerade ein 
ähnliches Projekt in meiner Semesterarbeit realisiert und jage 1500W bei 
48kHz über einen ETD59. Das thermische Limit ist ungefähr bei 2kW 
erreicht.

Mit einer Vollbrücke wird die ganze Geschichte am effizientesten, jedoch 
auch am kompliziertesten.
Für Deine Vorgaben wäre ein ETD39 völlig ausreichend, falls Du einen 
Gegentaktwandler verwendest. Bei einer maximalen Flussdichte von 180mT 
kannst Du mit 1.5W Kernverlusten rechnen. Viel schlimmer sind jedoch die 
Proximity-Verluste. Deshalb muss der Trafo unbedingt mit HF-Litze 
gewickelt werden. Mit normalem Draht hast Du gleich mal 15W 
Proximity-Verluste beieinander. Mit der richtigen Litze kommst Du 
schätzungsweise auf 2...3W Kupferverluste.

Bei einer deutlich einfacher zu realisierenden Halbbrücke würde der 
ETD44 in Frage kommen.

Mein Tipp: Wickel den Trafo selbst! Vor allem im Prototypen-Stadium hast 
Du einfach mehr Flexibilität. Der Preis ist vermutlich gleich und das 
Ding ist in ca. 2 Stunden gewickelt und isoliert.

>Erfahrungen mit Schaltregler wie dem LTC3810 hab ich schon, genauso mit
>PFC ICs von Linear und natürlich Ringkerntransformatoren, aber einen
>Vollbrücken Gegentaktwandler hab ich noch nie gebaut

Ein Vollbrücken Flusswandler ist DEUTLICH aufwändiger als eine PFC und 
man muss besonders beim Layout wissen was man tut. Für den Anfang wäre 
ein normaler Flusswandler mit einem Transistor und 
Entmagnetisierungswicklung das Erfolgsversprechendste.

Gruss Daniel

von Thomas B (Gast)


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Was haltet ihr vom UCC28950 von Texas Instruments?

Theoretisch sollte doch, wenn man den Spannungsteiler am Vsense anpasst 
und den Trafo etwas anderst dimensioniert, 90V machbar sein?

Gruß

Thomas

von Daniel R. (daniel_r)


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Thomas B schrieb:
> Was haltet ihr vom UCC28950 von Texas Instruments?

Abstand ;)

Ich bin kein Fan von integrierten All in One Dingern. Grund: Man muss 
die Schaltung so bauen, wie es der Baustein will und das ist selten 
optimal.

Allerdings ist die Ansteuerung eher das kleinste Problem bei solch einem 
DC/DC Wandler. Wirklich wichtig ist eine saubere Auslegung der Brücke: 
Auswahl der richtigen MOSFETs, Gatetreiber, Zwischenkreiskondensatoren 
und ein niederinduktives Layout.
Dann kommt die Frage nach den Schaltverlusten. Die können 5W 
betragen...oder 25W oder 100W... Das ist schlecht vorhersehbar. Der 
UCC28950 arbeitet mit Phase Shift Control, d.h. der Wandler wäre 
ZVS-fähig. Ob man wirklich ZVS erreicht hängt vom Gatetreier, den 
MOSFETs, dem Trafo (Streuinduktivität) und der Last ab. Die Theorie ist 
recht kompliziert.

Dann der Trafo: Wie schon erwähnt muss HF-Litze verwendet werden. Sonst 
brennt der Trafo einfach ab, wenn er nicht massiv überdimensioniert 
wird. Die Streuinduktivität des Trafos spielt eine wichtige Rolle für 
das Verhalten des Wandlers: Arbeitest Du hart schaltend, muss sie so 
klein wie möglich sein. Für ZVS muss sie jedoch einen gewissen Wert 
erreichen. Der Trafo muss demsntsprechend gewickelt werden (schon 
deshalb ist ein Trafo von der Stange eine schlechte Wahl).

Für die Litze gibt es ein Optimum, was die Anzahl und den Durchmesser 
der einzelnen Adern betrifft. Abweichungen davon wirken sich stark auf 
die Verluste aus.

Auf der Sekundärseite wirst Du einen Diodensnubber brauchen...ansonsten 
zappelt's. Wenn der Snubber gut ist, kannst Du sogar Schottky Dioden 
verwenden (auch die brauchen einen Snubber).

Die Ausgangsinduktivität muss dimensioniert werden, der 
Ausgangskondensator muss den Rippel verkraften (genauso wie der am 
Eingang) und so weiter...

Wie Du siehst gibt es viele wichtigere Aspekte als die Ansteuerung.

Fragen? Immer her damit ;)

Daniel

von Thomas B (Gast)


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seh ich ein, dass es klüger wäre, den Trafo selber zu wickeln, ich hab 
sowas halt auch noch nie gemacht^^

Ich frag mich aber auch langsam ob das überhaupt in einem Zug möglich 
ist, von 400V auf 90V zu kommen, obwohls ja eigentlich die ICs von TI 
belegen, dass es gehen sollte.

Ich hab das mal so übern Daumen gepeilt, das wäre ja ca eine On Zeit von 
12 bis 15% bei einem Halbbrücken Gegentaktwandler.

Das Tool von TI hat mir ausgerechnet, dass es etwa 10% wären, bei einem 
Vollbrücken Gegentaktwandler etwa 15%, also schön viel Strom für ne 
kurze Zeit

von Fralla (Gast)


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Die ICs sind schon ok. Ein controller für harte Schaltende Vollbrücke 
wäre der UC28025. Der von dir genannte ist wie schon erwähnt für 
Phase-Shift ansteueerung.
Ich zieh über einen PQ32/30 um die 1,3kW bei weit weniger Spannung am 
Ausgang. Ein ETD39 hat in etwa das gleich Kernvolumen, aber weniger 
Querschnitt->mehr Wicklungen.
Für deine Leistung kommst du mit einem PQ26/20 auch durch, vor allem 
wenn du so hohe Ausgangsspannung hast.

>Ich frag mich aber auch langsam ob das überhaupt in einem Zug möglich
>ist, von 400V auf 90V zu kommen
Natürlich.

>Ich hab das mal so übern Daumen gepeilt, das wäre ja ca eine On Zeit von
>12 bis 15% bei einem Halbbrücken Gegentaktwandler.
So wenig Dutycycle? Das macht hohe RMS-Ströme, große Ausgangsdrossel, 
einfach bähh. Es stimmt das Übersetzungsverhältnis des Trafos nicht. 
Wähle dieses so, das bei minimaler Eingangsspannung gerade noch die 
Ausgangsspannung erreicht werden kann plus etwas Abstand für 
Regeldynamik.
Wenn das ganze Teil auch Holdup fähig sein muss, musst du wissen wie 
weit du den Zwischenkreis leersaugen willst, bis der Ausgang eingeht.

Als Phase-Shifted Brücke kannst du das ganze auch bauen. Für 
Streuinduktivität kann man extra sorgen. Bedenke, dass diese abhängig 
von der Seriendrossel ein anderes maximales Dutycycle hat, was bei Trafo 
berücksichtigt werden muss. Auch hängt es davon ab, in welchem 
Lastbereich der Wandler meist betrieben wird, bzw welche Form die 
Wirkungsradkurve habn soll.

Aufgrund deiner hohen Ausgangsspannung, wären deine Anforderungen ideal 
für einen Resonanzwandler, genauer gesagt LLC. Der schlägt die 
Phase-Shift Brücke, ist aber komplizierter, was Trafo und Regelung 
betrifft.


MFG Fralla

von Daniel R. (daniel_r)


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Fralla schrieb:
> Ich zieh über einen PQ32/30 um die 1,3kW bei weit weniger Spannung am
> Ausgang.

Bei 50kHz? Das fällt mir sehr schwer zu glauben.

Ein ETD39 hat ein 2.5 Mal grösseres Flächenprodukt als der PQ32/30. D.h. 
man bringt auch 2.5 Mal mehr Leistung drüber.

Welche Beziehung zwischen der über einen Trafo übertragbaren Leistung 
und der Ausgangsspannung siehst Du?

von Fralla (Gast)


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>Bei 50kHz? Das fällt mir sehr schwer zu glauben.

Achso um 50k gehts, nein das galt für ca 90Khz für 54V Sekundär aber 
55°C Umgebung. Aber mit mehr kHz geht auch nicht viel mehr. Hingegen 
gehen bei 180V am Ausgang paar 100W mehr.

>Ein ETD39 hat ein 2.5 Mal grösseres Flächenprodukt als der PQ32/30. D.h.
>man bringt auch 2.5 Mal mehr Leistung drüber.
Benötig aber mehr viel mehr Bauraumr.

>Welche Beziehung zwischen der über einen Trafo übertragbaren Leistung
>und der Ausgangsspannung siehst Du?
Solange die Spannung die Isolation nicht deutlich erschwert wird 
bedeuted mehr Spannung tendenziel mehr Leistung. Klar mehr Spannung 
bedeuted mehr Wicklungen, doch hoher Strom ist weit bösartiger für 
proximity Verluste, also mehr Ohm. Das reduziert maxialen Strom und f 
bevor man temperaturmäßig an die Grenz stößt. Ist zumindest meine 
Erfahrung. Da kanns schon sein, dass eine dünnerer Folie auf der 
Hochstromseite, den Wirkungsgrad erhöht und die Trafotemperatur absenkt.

MFG

von Daniel R. (daniel_r)


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Fralla schrieb:
> Achso um 50k gehts, nein das galt für ca 90Khz für 54V Sekundär aber
> 55°C Umgebung.

Auch das ist noch extrem viel. Wird der Trafo zwangsgekühlt?

Fralla schrieb:
>>Ein ETD39 hat ein 2.5 Mal grösseres Flächenprodukt als der PQ32/30. D.h.
>>man bringt auch 2.5 Mal mehr Leistung drüber.
> Benötig aber mehr viel mehr Bauraumr.

Klar, von nichts kommt nichts.

Fralla schrieb:
> Klar mehr Spannung
> bedeuted mehr Wicklungen, doch hoher Strom ist weit bösartiger für
> proximity Verluste, also mehr Ohm.

Wenn man die Proximity-Verluste vernachlässigt, hebt sich die grössere 
Windungslänge bei mehr Spannung mit der grösseren Querschnittsfläche bei 
mehr Strom genau weg. D.h. im Idealfall ist die Ausgangsspannung nicht 
relevant.

Für die Proximity-Verluste ist das H-Feld (also die Ampere-Windungen) 
verantwortlich, nicht der Strom an sich. Gemäss Charles R. Sullivan gibt 
es ein Optimum in der Auswahl der Litze, sodass man auf nahezu die 
gleichen Verluste bei verschiedenen Strömen kommt.
Wichtig ist vor allem die Stromform, insb. die Anstiegszeit, da sich die 
Harmonischen stark auf die Verluste auswirken.

Hast Du Dich beim Treffen der Aussage, dass mehr Ausgangsspannung zu 
mehr Leistung führt, an die Auswahl der optimalen Litze gehalten? Falls 
ja wäre das interessant.

Fralla schrieb:
> Da kanns schon sein, dass eine dünnerer Folie auf der
> Hochstromseite, den Wirkungsgrad erhöht und die Trafotemperatur absenkt.

Folie ist thermisch sicher besser als Litze. Die Proximity-Verluste sind 
aber rund 4 Mal höher (Litze ist ja so gewickelt, dass jede Ader das 
gleiche Feld sieht, eine Folie kann da nicht mithalten).

Das ganze Trafo-Thema ist immer wieder eine interessante Sache.

Daniel

von Fralla (Gast)


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>Auch das ist noch extrem viel. Wird der Trafo zwangsgekühlt?
Nur Luftstrom. Keine aktive Kern- oder Wicklungskühlung.

>hebt sich die grössere Windungslänge bei mehr Spannung mit der grösseren 
>Querschnittsfläche bei mehr Strom genau weg. D.h. im Idealfall ist die 
>Ausgangsspannung nicht relevant.
Ja theoretisch. Doch praktisch paast die Wicklung nicht mehr hinein wenn 
man genau proportinal den Querschnitt verringert mit steigendem N.

>Für die Proximity-Verluste ist das H-Feld (also die Ampere-Windungen)
>verantwortlich, nicht der Strom an sich. Gemäss Charles R. Sullivan gibt
>es ein Optimum in der Auswahl der Litze, sodass man auf nahezu die
>gleichen Verluste bei verschiedenen Strömen kommt.
Auch das kann nicht so ideal umgesetzt werden (bzw schaffe ich es nicht, 
andere vielleicht) Den das optimum der Litze wird bei hohen Strömen dan 
Ohmsch zu schlecht, gibt es gar nicht.
Auch das interleaven der Windungen, zur Proximity Reduktion, hat Grenzen 
da man nur Begrenzte Windungsanzahl hat.

>Hast Du Dich beim Treffen der Aussage, dass mehr Ausgangsspannung zu
>mehr Leistung führt, an die Auswahl der optimalen Litze gehalten? Falls
>ja wäre das interessant.
Ja, sonst wäre es ja Sinnlos. Das ist eine praxisbezogene Aussage. Aus 
dem gleichen Trafo konnte ich mit sekundär 12V/110A weniger als bei 180V 
durchziehen. Beide intensiv optimiert und gleiche Topologie. Die 
resonante Version kann bei 180V noch mehr (welch Wunder).

>Folie ist thermisch sicher besser als Litze. Die Proximity-Verluste sind
>aber rund 4 Mal höher (Litze ist ja so gewickelt, dass jede Ader das
>gleiche Feld sieht, eine Folie kann da nicht mithalten).
Ich würde es nicht so pauschalisieren. Schon gar nicht "Litze". Da gibt 
schon so viele Drillmuster (bzw "Webmuster" welche bei gleicher Anzahl 
an Drähten signifikannte unterschiede machen. Bei sehr hohen Strömen ist 
die Litze dann ohmsch oft schon unterlegen. Folien kann man auch 
isoliert "Stacken", was hilft. Ich erzielte Bei Hochstromausgängen 
(dreistellige A) mit Folien oder gar Platten(gegeneinander isoliert) 
bessere Ergebnisse (Leistungsdichte) als mit fingerdicker viereckiger 
Litze welche schweineteuer ist (mag sein, das es andere Erfahrungen 
gibt, wäre interessant)

>Das ganze Trafo-Thema ist immer wieder eine interessante Sache.
Interessant ja. Leider gibts kaum Forschritte. Aber die Materiealen für 
den typischen Power Ferrite Bereich 50kHz-500kHz haben sich seit vielen 
Jahren kaum geändert. Außer im Bereich der hohen Leistungen für um die 
20kHz (Amporphe Matalle) wo man bis in den Tesala Bereich fahren kann.
Aber das es gibt bessere Maschinen, welche immer kompliziertere Sachen 
Wicklen können. Zb hatte ich mal einen Trafo bauen lassen, wo primär und 
sekundärwicklung in einem bestimmten Muster verwebt waren. Mit dem 
Ergebnis gernigster Verluste. Jedoch ist der kaum Einzusetzten wenn 
Hipot-Trennung erforderlich ist, da die Drähte nicht in irgendwelchen 
Safety-Listen aufscheinen und Prüfbehörden sich Querstellen. In der 
Simulation (Ansys, ect) hat sich auch einiges getan.
Die Halbleiter Hersteller reduzieren nach und nach den Rds,on und 
gleichzeitig die Kapazität, sodass oft ein simpler austausch die 
Performance einfach steigert. Aber bei den Magentics gibts das nicht. 
Die (Power)Ferrite sind seit vielen Jahren die gleichen. Bei den 
Drosseln gabs Koolµ, MPP, Highflux und co auch schon vor zig Jahren. 
Wenn etwas besser wird dann wenige % oder das DB wird geändert. Macht vl 
eine Wicklung weniger auf der PFC-Drossel...
Andererseits ein Trafomaterial/Ferrite was auch immer zu entwickeln 
stell ich mir um vielfaches komplizierter vor als einen Konverter.
Auf das Powerferrite welches statt 1W/cm³ bei 400mT und 200kHz nur 300mW 
Verluste braucht mal wohl nicht warten...

MFG Fralla

von Daniel R. (daniel_r)


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Fralla schrieb:
> Doch praktisch paast die Wicklung nicht mehr hinein wenn
> man genau proportinal den Querschnitt verringert mit steigendem N.

Vor allem nimmt die Drahtlänge überproportional zur Windungszahl zu (die 
Wicklung wird ja immer dicker)...

Fralla schrieb:
> Auch das kann nicht so ideal umgesetzt werden (bzw schaffe ich es nicht,
> andere vielleicht)
Manchmal ist das Optimum eine Litze, die man heutzutage noch gar nicht 
produzieren kann (oder nur mit extrem hohen Kosten). Wir haben einen 
guten Hersteller an der Hand, der individuell für uns produziert. Das 
ist teuer, aber in der Forschung kann man sich das erlauben :)

Fralla schrieb:
> Den das optimum der Litze wird bei hohen Strömen dan
> Ohmsch zu schlecht, gibt es gar nicht.

Der Füllfaktor nimmt eben ab...

Fralla schrieb:
> Ich würde es nicht so pauschalisieren. Schon gar nicht "Litze". Da gibt
> schon so viele Drillmuster (bzw "Webmuster" welche bei gleicher Anzahl
> an Drähten signifikannte unterschiede machen.

Da hast Du Recht... Die Aussage hört sich zu pauschal an. Ein Doktorand 
bei uns stellt intensive Untersuchungen zu diesem Thema an. Er kam für 
mittlere Frequenzen (50kHz) grob vereinfacht zu diesm Ergebnis. Aber wie 
gesagt...es hängt von zu vielen Faktoren ab als dass man das hier im 
Forum vergleichen könnte.

Fralla schrieb:
> Ich erzielte Bei Hochstromausgängen
> (dreistellige A) mit Folien oder gar Platten(gegeneinander isoliert)
> bessere Ergebnisse (Leistungsdichte) als mit fingerdicker viereckiger
> Litze welche schweineteuer ist (mag sein, das es andere Erfahrungen
> gibt, wäre interessant)

Ich kann mir vorstellen, dass Litze bei sehr kleinen Windungszahlen 
schlechter wird.

Fralla schrieb:
>>Das ganze Trafo-Thema ist immer wieder eine interessante Sache.
> Interessant ja. Leider gibts kaum Forschritte. Aber die Materiealen für
> den typischen Power Ferrite Bereich 50kHz-500kHz haben sich seit vielen
> Jahren kaum geändert.

Das stimmt wohl.. Offensichtlich ist diese Technologie schon nahe an 
Limit und es muss etwas völlig Neues her.
Andererseits sind die Materialien gar nicht so schlecht. Die 
Kernverluste sind im ersten Anlauf meistens geringer als die 
Kupferverluste (Proximity mal wieder). Und wenn man bedenkt, dass man 
sich hier im Bereich von >95% Wirkungsgrad bewegt, kann man doch 
zufrieden sein.

Daniel

von Thomas B (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo, also ich hab einfach jetzt mal TINA heruntergeladen und mir das 
Excel Dokument von Texas Instruments zum UCC28950 geschnappt und mal ein 
paar Werte ausprobiert, die laut Dokument doch theoretisch zum Erfolg 
führen sollten

http://www.ti.com/product/ucc28950#model

Mit TINA hab ich dann die Beispielschaltung von dene genommen und die 
Werte halt einfach mal so eingesetzt.

Laut TINA komm ich nicht über die 40V drüber :-(


Ich kenn Multisim und LT Spice, hab aber noch nie mit TINA gearbeitet, 
villeicht liegts ja am Trafo :-(

von Daniel R. (daniel_r)


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Guten Morgen,

ich habe mir das Excel File gerade angesehen. Schon den Duty-Cycle würde 
ich anders wählen.

Hier mal ein grobes Design mit dem ETD39:

-Max. nomineller Duty-Cycle: 90% (damit soll bei U1=370 eine Spannung 
U2=90V erreicht werden)
-Absolut maximaler Duty-Cycle: 95% (=90% + 5% Regelreserve)
-Übersetzungsverhältnis des Trafos: 370V*0.9/90V = 3.7:1
-Primärwindungszahl (180mT bei 400V und voller Aussteuerung): 89
-Sekundärwindungszahl: 89/3.7 = 24
-Ausgangsinduktivität: 150µH (1A Rippel bei U1=400V, U2=90V, D=83.25%)
-Ausgangskapazität: Irgendwas > 100µF (je nach Rippel, Reglerdynamik und 
Überspannung bei Lastabwurf)


Das Excel File macht einen gewaltigen Fehler bei der Berechnung der 
Ausgangsinduktivität. Daher: Von Hand rechnen!

Daniel

von Daniel W (Gast)


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Hallo Daniel und Thomas,

ich habs auch gerade mal versucht und dabei festgestellt, dass das 
Exceldokument von dene echt bisschen schlampt.
Die Widerstände werden scheinbar auch nicht richtig berechnet, zumindest 
klappts bei mir mit den ausgerechneten Werten vom Dokument genauso 
wenig.

Danach hab ich Daniels Werte mit eingesetzt, was aber auch zu keinem 
Erfolg führt.

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