Forum: HF, Funk und Felder 2W auf UKW als Funkamateur


von Jan (Gast)


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Hallo,

darf man als lizensierter Funkamateur mit 2W im UKW-Rundfunkbereich 
senden? Weil Pollin verkauft ein UKW-Sender und man darf angeblich als 
Funkamateur dort senden.

MfG
Jan

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Jan schrieb:
> Hallo,
>
> darf man als lizensierter Funkamateur mit 2W im UKW-Rundfunkbereich
> senden? Weil Pollin verkauft ein UKW-Sender und man darf angeblich als
> Funkamateur dort senden.
>
> MfG
> Jan

Ich vermute dabei handelt es sich um diesen asbach Uralten KEMO Bausatz 
der auch in diesem Thread diskutiert wird:
Beitrag "VHF Sender Leistung verringern"

Bei diesem ist eine seit 30 Jahren unveränderte Bedienungsanleitung 
dabei in der Steht das dieser Sender nur von Lizenzierten Funkamateuren 
BESESSEN werden darf.
ICh gehe daher auch mal davon aus das bei Pollin etwas von BESITZ und 
nicht von BETRIEB steht. (Andernfalls haben die einen großen FEhler 
gemacht)

Das mit dem BESITZ solcher Sender nur für einen sehr eingeschränkten 
Personenkreis WAR bis Anfang der 90er Jahre tatsächliche Gesetz.
Auf UKW Radiofrequenzen Senden war und ist aber nach wie vor als 
Funkamateur nicht gestattet (Wenn man von den 50nW mit zugelassenen 
Minitransmittern für Jedermann absieht)
Als Oszillator mit der einer Frequenz von 86-88 Mhz dessen Signal dann 
noch verfünffacht wird um auf das AFU Band von 430-440Mhz zu kommen 
hätte man den aber betreiben dürfen (oder darf man den auch noch 
betreiben) - WENN DENN die Abstrahlung der Grundfrequenz ausreichend 
verhindert wird.

Im anderen Thread habe ich etwas mehr zu der Rechtssache geschrieben.

Wird aber NIEMAND ernsthaft wollen, denn dazu ist der Sender ZU 
SCHROTTIG, zudem ist der Frequenzbereich um 86Mhz ( bis ca. 87,30 für 
K509) den BOS zugeordnet und dort als Relaisausgabefrequenz reichlich 
genutzt. Zwar jeweils nur so 5-10 Kanäle pro Landkreis für die 
verschiedenen Organsisationen, aber mit einem Breitbandigen 
Radiosignal...
Da zu stören ist schon sehr unvorteilhaft.

Mal ganz davon abgesehen das man heute aufgrund anderer technischer 
Möglichkeiten sowieso für 400Mhz eher den VCO/VFO direkt aufbaut und 
mittels einem Synthesizer stabilisiert anstelle einen auf einer 
niedrigen Frequenz freischwingend aufzubauen und dann vervielefachen wie 
zu den Zeiten als das 70cm Band noch zu der hohen Kunst des Selbstbaus 
gehörte.
(Teilweise waren da bei freischwingenden VFO Faktor 9 oder gar 11 
üblich. Bei Quarzstabilisierten Geräten dann aber eher Faktor 3)

Gruß
Carsten

von Jan (Gast)


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Es ist die Bestellnummer 810111, dort steht:

Achtung: Das Gerät darf in der EG nur von lizensierten Funkamateuren 
verwendet werden! Der Gebrauch als Abhörsender oder 
Privat-Rundfunksender ist bei Strafe in Europa verboten!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jan schrieb:
> Es ist die Bestellnummer 810111, dort steht:
>
> Achtung: Das Gerät darf in der EG nur von lizensierten Funkamateuren
> verwendet werden! Der Gebrauch als Abhörsender oder
> Privat-Rundfunksender ist bei Strafe in Europa verboten!

AUTSCH...
Tatsache. Aber es ist definitiv der KEMO Bausatz von dem in dem anderen 
Thread die Rede ist. Im ersten Beitrag des anderen Threads findet sich 
auch eine Abbildung der Anleitung mit diesem Text - Nur das dort statt 
EG EWG steht.
ICh vermute mal den hat einfach irgendsoein Ahnungsloser WEB-Praktikant 
abgetippt und dabei dann das W in EWG für einen Druckfehler gehalten...

Wobei: Es mag durchaus sein das dieser Text doch völlig richtig ist und 
das in der EG so ist. Nur das ich keine Ahnung habe wo sich die EG 
befindet.
Die EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT hat sich am 1 Dezember 2009 aufgelöst und 
die (Schon deutlich vorher bestehende) Europäische Union hat die 
Rechtsnachfolge übernommen. Also kann diese EG ja nicht gemeint sein...

Es ist also NICHT einfach nur eine bloße Namensänderung wie es 1993 bei 
der Umbenennung der "Europäischen Warengemeinschaft (EWG)" in 
"Europäische Gemeinschaft (EG)" war.

Gruß
Carsten

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jan schrieb:
> Das Gerät darf in der EG nur von lizensierten Funkamateuren
> verwendet werden!

Ja, denn wir Funkamateure wissen ja, das es verboten ist, auf UKW zu 
senden. Wir werden also entweder die Dreckschleuder gar nicht kaufen, 
weil sie eh Mist ist, oder die frequenzbestimmenden Bauteile so 
verändern, das sie im 2m Amateurband läuft, wobei die Frage offen 
bleibt, warum jemand einen Breitband FM Sender bei 145 Mhz laufen lassen 
sollte....

vy 73 de DC7UR

von Alex W. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ja, denn wir Funkamateure wissen ja, das es verboten ist, auf UKW zu
> senden.

Funkamateure dürfen auf UKW senden!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Aber nur zu Testzwecken und auch kein 'rundfunkähnliches' Programm. Das 
zähle ich jetzt mal nicht dazu. Und stören darf ich trotzdem keinen.

von W.S. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Aber nur...

Also, als Funkamateur darf man auch auf üblichen Rundfunk-Bändern 
senden wenn !!! man dafür eine ausdrückliche Einzelgenehmigung 
erhalten hat. Es gibt einige wenige FA, die lokales Radio für Jedermann 
machen. Pauschal gibt es dafür jedoch keine Erlaubnis.

W.S.

von OM since 1973 (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ja, denn wir Funkamateure wissen ja, das es verboten ist, auf UKW zu
> senden.

Als lizensierter Funkamateur darf ich auf UKW (144-146 MHz) senden.

von Carsten S. (dg3ycs)


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OM since 1973 schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> Ja, denn wir Funkamateure wissen ja, das es verboten ist, auf UKW zu
>> senden.
>
> Als lizensierter Funkamateur darf ich auf UKW (144-146 MHz) senden.

JA- Nur das es hier speziell um den o.g. Senderbausatz geht, bei dem es 
sich um eine Varainte der Typischen "Ein Transistor - freischwingend" 
Schaltungen handelt die für den Einsteiger mal ganz lustig, aber für 
nichts wirklich brauchbar ist...
Und dieser Senderbausatz ist im Original gar nicht dazu in der Lage auf 
dem AFU Bereich im 2m Band zu senden. Und selbst wenn er das währe würde 
der nicht dem STand der Technik hinsichtlich unerwünschten Aussendungen 
entsprechen und dürfte deshalb auch nicht "länger" in der Luft bleiben.

Daher ist hier mit UKW nur das im allgemeinen Sprachgebrauch als UKW 
bekannte Rundfunkband von 87,5 - 108Mhz gemeint. Was anderes kennt der 
"Laie" doch gar nicht und das ist in diesem Sinne also eine reine 
Spitzfindigkeit.
Das neben UKW Radio das 2m Amateurfunkband formell ebenfalls unter dem 
Oberbegriff UKW fällt und "wir" dort Senden dürfen, darauf hat Winfrid 
ja schon in der ersten Antwort hingewiesen...

Gruß
Carsten

von Stefan M. (derwisch)


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Schon erstaunlich das solche Bausätze noch vertrieben werden dürfen.
Aber auch schön, das noch nicht alles entdeckt wurde um die Bürger zu 
entmündigen.

Ich hab in den 80ern auch sowas zusammengelötet. Wenn einen sowas 
fasziniert, dann hat einen eh der HF Virus gepackt :-)

Aber da die "tollen" EU Verordungen demnächst wahrscheinlich noch 
vorschreiben wann man die Klospülung betätigen darf, wird es wohl nur 
eine unenteckte Lücke sein, weil die Herren in Brüssel noch nicht bei 
Pollin & Co in den Katalog geschaut haben.

Da komme ich auf eine Frage, die ich gleich mal als neuen thread 
verfasse:

Werden Rundfunkfrequenzen aktiv auf "Piraten" überwacht?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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OM since 1973 schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> Ja, denn wir Funkamateure wissen ja, das es verboten ist, auf UKW zu
>> senden.
>
> Als lizensierter Funkamateur darf ich auf UKW (144-146 MHz) senden.

Sach mal, liest du eigentlich was ich geschrieben habe?

Matthias Sch. schrieb:
> oder die frequenzbestimmenden Bauteile so
> verändern, das sie im 2m Amateurband läuft, wobei die Frage offen
> bleibt, warum jemand einen Breitband FM Sender bei 145 Mhz laufen lassen
> sollte....
Steht doch alles da.
DC7UR - OM since 1976

Carsten Sch. schrieb:
> Und dieser Senderbausatz ist im Original gar nicht dazu in der Lage auf
> dem AFU Bereich im 2m Band zu senden. Und selbst wenn er das währe würde
> der nicht dem STand der Technik hinsichtlich unerwünschten Aussendungen
> entsprechen und dürfte deshalb auch nicht "länger" in der Luft bleiben.

So ist es. Deswegen hatte ich ja auch was von 'frequenzbestimmenden 
Bauteilen' gesagt, und das es Blödsinn ist, diese oder eine andere 
freischwingende Dreckschleuder zu betreiben, selbst und gerade als 
Funkamateur. Immerhin steht im AFuG auch was von 'Stand der Technik'. 
Und das sind nun mal DDS,PLL und Konsorten.

Stefan M. schrieb:
> Werden Rundfunkfrequenzen aktiv auf "Piraten" überwacht?

Soweit ich weiss, passiert das auf Anforderung (Störer) und bei 
'öffentlichem Interesse', was auch immer das heisst. Meine alten Feinde 
bei der Bundesnetzagentur können dir da bestimmt mehr sagen:

http://www.bundesnetzagentur.de/

von Träumer (Gast)


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Hallo,

es wäre ja auch zu schön wenn es ein "Rundfunkamateur"-Band gäbe in dem 
mit zugelassenen Sendern (kein Selbstbau also) echten Privat (=> also 
nicht kommerziellen Dudelfunk) machen dürfte.
Ohne Gema  Lizenzkosten  oder "Zensur" (welche ja in Deutschland nicht 
stattfindet...) durch politische Interessen bzw. Werbekunden.
Ja mann müsste dann auch mit extremen Meinungen umgehen können (sowohl 
Links- als Rechtsextremen)...
Aber realistisch gesehen : Ein "CB-Rundfunkband" wird es nie geben - für 
die "Quasselfreunde" gibt es den CB Funk und für die an der Funktechnik 
interessierten den Amateurfunk.
"Privat"-Rundfunk wird leider nur im "Bürgerfunk" gemacht - meist mehr 
schlecht als recht und immer unter der Oberaufsicht der zugehörigen 
Rundfunkanstalt (also meist Privatkommerzieller Dudelfunk).
Solange der örtliche Karneval- Schützen -Sportverein vorgestellt wird, 
wird es auch gesendet.
Kontroverse bzw. tiefgreifende Themen - > nein lieber nicht mann könnte 
sich ja unbliebt machen...

ein


       Träumer

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Aber nein. Für ein paar Euro im Jahr (ich glaube, zur Zeit irgendwas um 
die 100000) kannst du digitales Satellitenradio machen. Allerdings musst 
du dir noch einen Uplink mieten und dann auf Hörer warten. Das ist das 
Problem - da gibt es schon dutzende von Sendern und niemand hört ihnen 
zu.

von Träumer (Gast)


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Hallo,

genauso ist es - da wo die "Hörerreichweite" groß ist, und das ist 
tatsächlich immer noch der analoge Rundfunk im UKW Rundfunkband - ist es 
für einen Privatmann nahezu unmöglich sein eigenen Sender (im Sinne von 
Radioprogramm) legal zu betreiben.
Zum Glück gibt es ja die verschiedenen Programme des Deutschlandfunks 
und auch ein bis zwei Programme der jeweiligen öffentlich rechtlichen 
Rundfunkanstalten der jeweiligen Bundesländer welche für ein 
"vernünftiges" und anspruchvolles Radioprogramm sorgen.
Aber die frechen, polarisierenden, politisch unkorrekten, anspruchvollen 
und wirklich von Politik und Kommerz unabhängigen und freien Programme 
(Sender) fehlen und sind auch nicht erwünscht...

Träumer

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Träumer schrieb:
> Aber die frechen, polarisierenden, politisch unkorrekten, anspruchvollen
> und wirklich von Politik und Kommerz unabhängigen und freien Programme
> (Sender) fehlen und sind auch nicht erwünscht...

Erwünscht vllt. schon (und wir sind hier in Berlin mit Radiosendern 
recht gut versorgt, und die werden auch gehört), aber Privatmann, 
kommerzfrei und legal widerspricht sich halt, denn du musst deinen 
Sender ja bezahlen (da geht nichts aus der Bastelkiste wg. 'Stand der 
Technik') , evtl. Lizenzen zur Musikverwertung einkaufen und dann noch 
die Mitarbeiter. Wo soll also die Kohle herkommen, ausser durch Werbung 
oder Mäzene? Mäzene gibts nicht so viele (und wenn doch, haben sie schon 
ein kostspieliges Hobby) und Werbung ist ja 'Kommerz'. Vom 
Zulassungsverfahren mal ganz abgesehen, das ist gerade in Berlin ein 
unglaubliches Hick-Hack um Sendefrequenzen.

Selbst ein Sender ausserhalb des Hoheitsgebietes muss irgendwie 
finanziert werden, Schiffe und Generatoren kosten ja auch Mäuse. Die 
Besatzung muss was futtern und will vermutlich sogar Lohn oder Gehalt.

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