Forum: Markt LCR-Meter - aber welches?


von Geri (Gast)


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Grüss euch

Ich meine, ich benötige ein L(CR)-Meter. Widerstände und Kapazitäten 
konnte ich bisher eigentlich schon genügend genau mit meinem Fluke 
messen.

Nun möchte ich aber gerne ein wenig mit Spulen experimentieren 
(Kontaktlose Energieübertragung, DC-DC-Wandler selber bauen, Anwendungen 
zur Datenübertragung, Sensoren bauen) und es evtl. für Reparaturen 
einsetzen.
Mir geht es v.a. auch um den Lerneffekt, ich möchte aber trotzdem ein 
Messgerät welches

1.) zuverlässig ist,
2.) einen möglicht breites Spektrum an Induktivitäten für den (kein 
Profigebrauch) / Anwendungen, Experimente abdeckt
3.) und mit dem ich auch die nächsten Jahre Freude habe.

Gerne möchte ich ein Stand-Allone-Gerät. PC-Anschluss ist nicht 
notwendig.

Gefunden habe ich bei eBay beispielsweise diese Geräte:

NEW 10KHZ BENCHTOP DIGITAL LCR/LCZ/RCL METER,D,Q FACTOR
(261046494860)

TH2822C Portable Handheld LCR Meter 100-100KHz Mini USB
(140744067737)

NEW TONGHUI 10KHZ DIGITAL BENCHTOP LCR/RCL METER,TH2811D
(280888690317)

..oder sollte man auf die altbewährten Marken zurückgreifen?

Was würdet ihr für meine Anwendungen empfehlen, welche Geräte habt ihr 
hierfür im Einsatz und wie seid ihr damit zufrieden?

Vielen Dank für eure Infos

Geri

von Omega G. (omega) Benutzerseite


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Ich habe seit einer Weile ein TH2822A und bin bisher zufrieden damit. 
Die Bedienung ist okay, Messwerte sind zumindest plausibel und 
reproduzierbar. Schön finde ich, dass man einfach einen Abgleich mit 
offenen bzw. geschlossenen Klemmen machen kann und so schnell den 
Nullpunkt abgleichen kann. Vor allem bei 2-Leitermessung sinnvoll! Die 
PC Schnittstelle habe ich noch nicht getestet/gebraucht.

von Lindenbaum (Gast)


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Geri schrieb:
> TH2822C Portable Handheld LCR Meter 100-100KHz Mini USB
> (140744067737)

Warum sollte man für ein China-Gerät eines völlig unbekannten 
Herstellers 382€ ausgeben, wenn man das gleiche von Agilent für knapp 
360€ bekommen kann?

http://www.datatec.de/Agilent-U1733C-LCR.htm

von klausr (Gast)


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Vielleicht tuts auch sowas:
http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2561
Ist ein Nachbau des LC-meters von AADE (Funkamateur). Das Original von 
AADE scheint der Shop nicht mehr zu haben (war auch teurer, Bausatz, um 
110 €).

von Harald W. (wilhelms)


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klausr schrieb:
> Vielleicht tuts auch sowas:
> http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2561

Hmm, anscheinend wird dieses Gerät nur an eine gewisse Elite
(Zeitschriftenabonnenten) geliefert. :-(
Gruss
Harald

von Marko B. (glagnar)


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Harald Wilhelms schrieb:
> klausr schrieb:
>> Vielleicht tuts auch sowas:
>> http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2561
>
> Hmm, anscheinend wird dieses Gerät nur an eine gewisse Elite
> (Zeitschriftenabonnenten) geliefert. :-(

Dann sollte man froh sein, nicht zu dieser Elite zu gehören:

http://www.ebay.de/itm/L-C-Inductance-Capacitance-multimeter-meter-LC100-A-aak-/160814566604?pt=Mess_Pr%C3%BCftechnik&hash=item25714b8ccc

Bitte die Fotos der beiden Geräte genau vergleichen.

von H.B. (Gast)


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klausr schrieb:
> Vielleicht tuts auch sowas:
> http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2561
> Ist ein Nachbau des LC-meters von AADE (Funkamateur). Das Original von
> AADE scheint der Shop nicht mehr zu haben (war auch teurer, Bausatz, um
> 110 €).

Fürs gleiche Geld mit Gehäuse und PC-Schnittstelle:

cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=260856045395

von Dennis S. (bzzzt)


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Vielleicht auch für den TO von Relevanz:
Hat jemand mal diese einfachen LC-Meter, welche die Änderung der 
Resonanzfrequenz eines Schwingkreises durch das zu testende Bauteil 
messen (AADE-Bausatz & Co.), mit einem „richtigen“ LCR-Meter verglichen, 
das den komplexen Widerstand eines Bauteils bestimmt?

Mich würde interessieren, wie groß die Abweichungen z.B. bei so 
0815-Spulen für Schaltregler sind.

Dass die erstgenannten LC-Metern den ohmschen Widerstand nicht bestimmen 
und nur einen Messfrequenzbereich haben, kommt halt auch noch dazu.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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von Micha (Gast)


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Einen Nachbau des AADE-Prinzips gibt auch als Bausatz hier: 
http://www.ebay.de/itm/LC-Messgerat-Kondensator-LCR-RLC-RCL-Bausatz-KIT-/320660728733?pt=Mess_Pr%C3%BCftechnik&hash=item4aa8de6b9d
Die haben das auch als Fertiggerät oder auch nur die Platine

von Geri (Gast)


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Hallo zusammen

Vielen Dank euch Allen für die Kommentare!

@Omega
Das klingt ja schon sehr gut. Dein Gerät ist in dem Fall ähnlich dem von 
Agilent.

@Lindenbaum
>Warum sollte man für ein China-Gerät eines völlig unbekannten
>Herstellers 382€ ausgeben, wenn man das gleiche von Agilent für knapp
>360€ bekommen kann?
Danke für den Hinweis. Dann würde ich auch bei Agilent kaufen!

Das Gerät von Agilent habe ich mir nun herausgesucht.

@Dennis S.
>Mich würde interessieren, wie groß die Abweichungen z.B. bei so
>0815-Spulen für Schaltregler sind.
>Dass die erstgenannten LC-Metern den ohmschen Widerstand nicht bestimmen
>und nur einen Messfrequenzbereich haben, kommt halt auch noch dazu.
Würde mich auch interessieren

@Andreas M.
Auch interessant - auch sehr kompakt

@klausr ff.
Der Bausatz des LC-Meters is wahrscheinlich schon gut. AE20204 LC-Meter 
Komplett-Bausatz mit RS232/USB
260856045395

Da es sich aber um ein Messgerät handelt, würde ich doch lieber auf ein 
geprüftest, kalibriertes Fertiggerät zurückgreifen.

Zum AGILENT-Gerät gibt es übrigens ein Youtube-Video, in dem ein wenig 
aufgezeigt wird, wie das Messgerät aufgebaut ist.
http://www.youtube.com/watch?v=Mp0n-Gu0aKk&feature=results_video&playnext=1&list=PL195AB0E12CE8BB8F

Soviel ich verstanden habe, hat das Gerät ein sehr durchdachtes, 
"sauberes" Design. Schaltungstechnisch sieht es auch deutlich komplexer 
aus wie das AE20204.

Fragt sich halt auch, was brauche ich für meine Anforderungen?
Brauche ich eigentlich die hohen Messfrequenzen bzw. stösst man sonst 
schnell mal an Grenzen?

Beste Grüsse und vielen Dank nochmals

Geri

von µHenry (Gast)


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von Geri (Gast)


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@µHenry
Sehr interessanter Beitrag! Ist schon erstaunlich, wie gut die 
Messergebnisse sind. Im Gegensatz zu den verglichenen Geräten misst sein 
Gerät mit einer deutlich höheren Messfrequenz. Es sieht so aus, als ob 
dies ein entscheidender Vorteil ist.


Im Vergleich (Apfel mit Birne):

L/C Meter IIB: Preis 130 USD (s.w. 50 USD Kosten, 50 Spanne)
Bis es da und verzollt ist 130 Euro.
Vorteile:
- reparierbar
- wesentl. günstiger


Agilent U1933C:
Preis 320 Euro
Kostenzusammensetzung: 100 € Kosten für das Gerät mit Entwicklung. 220 € 
wahrscheinlich für Marketing und Vertrieb und Mwst.

Vorteile:
- besseres Display
- misst auch Widerstände, mehr Möglichkeiten zum Messen
, Messbereich wahrscheinlich auch grösser
- besserer Geräteschutz
- professionelles Design und mechanischer Aufbau, Verwendung aktueller 
Chip-Generationen

Wenn man sich das Agilent innen anschaut, dann erhält man schon den 
Eindruck, dass man sich sehr viele Gedanken bzgl. Schaltungsdesign 
gemacht hat.

Beste Grüsse

Geri

von Dennis S. (bzzzt)


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Geri schrieb:
> @µHenry
> Sehr interessanter Beitrag! Ist schon erstaunlich, wie gut die
> Messergebnisse sind. Im Gegensatz zu den verglichenen Geräten misst sein
> Gerät mit einer deutlich höheren Messfrequenz. Es sieht so aus, als ob
> dies ein entscheidender Vorteil ist.

Die Messfrequenz sollte zu dem Bereich passen, in dem du die Bauteile 
einsetzt. Wenn du bei 1 kHz irgendeine Kapazität/Induktivität misst, 
heißt das noch lange nicht, dass das Bauteil in einem 1-MHz-Schaltregler 
immer noch diese Werte hat.

> http://www.aade.com/lcm2binst/HP.html

überzeugt mich gerade deswegen nicht, weil er halt speziell gefertigte 
Kalibrationsbauteile verwendet hat, bei denen man die parasitären 
Eigenschaften sicherlich minimiert hat. Deren Größe fehlt nämlich in 
seiner Tabelle.
Somit ist es kein Wunder, dass sein Gerät so gut abschneidet… :-)

Meine vorherie Frage zielte deswegen darauf ab, wie sich das Gerät mit 
realen Bauteilen schlägt, wenn man die Bauteile bei so, aus dem Bauch 
heraus, 100 kHz bis 1 MHz einsetzen will.
Ein „nee, der Unterschied ist nicht so groß“ würde mir auch die 
Entscheidung erleichtern. ;-)

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Wem´s gefällt, kann hier eine Kombination von LCR- mit 
ESR-Messmöglichkeit finden -> 
http://members.upc.hu/lethanh.hung/LCFESRmero/en/

von Karsten F. (Firma: von Dänemark) (bingo600)


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Ich habe einer Mastech MS5308 Portable Handheld LCR Meter RS232 100Khz
gekauft , und bis zufreden.
Ebay : 220926501998   - EU versand

Sind einer bischen gross , aber tun alles was ich brauche.

Kommt mit Batterien + PSU + USB-Link zum PC , SMD-Tweezer und 
KELVIN-Clips

Bingo - Dänemark

von Thomas (Gast)


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Hi,

Ich habe mir genau da Gerät vor 2 Tagen ebenfalls gekauft ist aber 
leider schon defekt. Es lässt sich zumindest nicht mehr einschalten. 
Habt ihr denn sonst gute Erfahrungen damit gemacht?

von Thomas L. (ics1702)


Angehängte Dateien:

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in der aktuellen Elektor Zeitung startet gerade ein Projekt

von Pascal H. (pase-h)


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Thomas schrieb:
> Ich habe mir genau da Gerät vor 2 Tagen ebenfalls gekauft ist aber
> leider schon defekt. Es lässt sich zumindest nicht mehr einschalten.
> Habt ihr denn sonst gute Erfahrungen damit gemacht?

Leichenschänder...

von F. F. (foldi)


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Ist zwar alt, aber ich wollte nicht einen neuen Thread aufmachen.

Welches wäre aktuell?

Hohe Messfrequenz sollte es haben, allerdings weiß ich nicht wie hoch 
die sein müsste, um ziemlich zuverlässig große Drehstrommotoren damit zu 
messen.
So um die 30 KW haben diese Motoren.
Ach ja, ein Vermögen sollte es nicht kosten.

Vielen Dank schon mal für eure Vorschläge!

von David P. (chavotronic)


Angehängte Dateien:

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LCR45 hat 200kHz. Messbereich sollte auch für größere Motoren reichen, 
solange du unter 10H bleibst

von Jörg R. (solar77)


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F. F. schrieb:
> Ist zwar alt, aber ich wollte nicht einen neuen Thread aufmachen.
> Welches wäre aktuell?

Wenn die Angaben aus dem alten Thread nicht aktuell genug sind wäre es 
schon sinnvoll gewesen einen neuen aufzumachen. Abgesehen davon gab es 
vor kurzem einen neueren Thread zu dem Thema.

Beitrag "S: gutes LCR-Meter"

Vielleicht hat Old Papa ja Lust einen Erfahrungsbericht zum DE5000 zu 
schreiben?

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> F. F. schrieb:
>> Ist zwar alt, aber ich wollte nicht einen neuen Thread aufmachen.
>> Welches wäre aktuell?
>
> Wenn die Angaben aus dem alten Thread nicht aktuell genug sind wäre es
> schon sinnvoll gewesen einen neuen aufzumachen. Abgesehen davon gab es
> vor kurzem einen neueren Thread zu dem Thema.
>
> Beitrag "S: gutes LCR-Meter"
>
> Vielleicht hat Old Papa ja Lust einen Erfahrungsbericht zum DE5000 zu
> schreiben?

Da der alte Mann "in Elektronik" meist nur in den Wintermonaten macht, 
hat er bisher nur einem alten Schweißtrafo seine vielen 
Windungsanzapfungen zugeordnet. Das ging mit dem Teil (s. anderer 
Thread) sehr gut, andere digitale LCR-Meter hatten versagt. Dazu habe 
ich den Induktivitäts- und den R-Messberecch benutzt.
Genaue C und R (unter 0,2%) als Vergleichsnormale habe ich da, für L 
fehlt mir allerdings was Vergleichbares.
Aber wie gesagt, im Winter....

Old-Papa

Old-Papa

von F. F. (foldi)


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Fein, das ist doch schon mal sehr gut.
Vielleicht bist du ja so nett und versucht es mal an einem dicken 
Drehstrommotor.
Ist ja auch schon kalt draußen ... ?

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