Forum: HF, Funk und Felder Übertragung von drei Schaltsignalen über 20m


von Steffen F. (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe die Aufgabe (Studienprojekt) bekommen ein Konzept zu 
entwickeln, hier kurz:

3 Endlagenschalter müssen betätigt sein, damit eine Anlage benutzt 
werden kann.
Die Logik dahinter ist ja denkbar einfach, das Problem ist die 
Übertragung der Lage der Endlagenschalter.
Dies kann leider nicht über Kabel geschehen, sondern muss aus 
Kostengründen per Funk erledigt werden.
Es besteht Sichtkontakt und die Übertragungsstrecken sind geringer als 
30 m.

Meine Idee war es, da man ja die Funkverordnung einhalten will, und die 
drei Sender möglichst nicht kollidieren sollen (Sicherheitsrelevant) 
eine Zweiweg-Übertragung einzurichten, bei der der Empfänger die 
Schalter einzeln abfragt. Vielleicht ist das ja auch nicht die beste 
Lösung, bin da ganz offen für Vorschläge.

Leider habe ich mit Funktechnik noch keine Berührung gehabt und weiss 
auch nicht, wie man Mikrocontroller programmiert, wäre also sehr 
dankbar, wenn ihr das bei euren Vorschlägen berücksichtigen könntet. 
(Bin erst im zweiten Semester).

Fragen wollte ich, ob ihr mir Module empfehlen könnt, die nicht 
programmiert werden müssen (hatte da so an automatisches Pairing 
gedacht), oder bei denen die Programmierung sehr simpel ist á la USB 
Interface. Habe leider keine Zeit VHDL zu lernen. Oder ob ihr mir 
Literatur (am Liebsten natürlich umsonst/Internet) empfehlen könnt.

Vielen Dank im Voraus!

von Harald W. (wilhelms)


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Steffen F. schrieb:

> 3 Endlagenschalter müssen betätigt sein, damit eine Anlage benutzt
> werden kann.

> Dies kann leider nicht über Kabel geschehen, sondern muss aus
> Kostengründen per Funk erledigt werden.

Wenn es sich dabei um eine sicherheitsrelevante Steuerung handelt,
z.B. eine Pressensteuerung, ist eine solche Funkübertragung wohl
nicht zulässig.
Gruss
Harald
PS:"Wer Funk kennt, nimmt Kabel."

von Steffen F. (Gast)


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Das große Problem ist, dazu irgendwelche eindeutigen Schriftstücke zu 
finden, kenne leider auch keinen der sich mit dem Thema schonmal 
beschäftigt hat. Funk war ja auch nicht meine Idee, war eine Order von 
oben...

Die Sicherheit ist natürlich relevant, daher auch die Zweiweg 
Kommunikation, damit der Default die Abschaltung der Anlage, also der 
Sicherheitsfall, ist. Menschlicher Schaden kann durch ein falsches 
Signal nicht entstehen, sondern würde einen einfachen aber nervigen 
Blechschaden nach sich ziehen. Dieser Fall ist im Moment die Regel, die 
Anlage hat keine Sicherheitsschaltung, die soll ich ja konzipieren, 
damit die nicht alle zwei Wochen wieder repariert werden muss.
Verhälts sich in so einem Fall anders? Danke!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn es sich dabei um eine sicherheitsrelevante Steuerung handelt,
> z.B. eine Pressensteuerung, ist eine solche Funkübertragung wohl
> nicht zulässig.

Man muss es halt failsafe gestalten.  Ein Ausfall der Funkstrecke
muss zu einem sicheren Zustand führen.  Ob dafür nun bereits die
Funkstrecke regelmäßig überwacht werden muss (aller 10 oder 100 ms
ein "ping"), oder ob es bereits sicher genug ist, wenn der Schalter
halt einfach sein "ich bin gedrückt" im Falle des Falles nicht
los wird und damit die Aktion nicht ausgelöst werden kann, darf sich
der TE näher zu Gemüte führen.  (In jedem Falle wäre es sicher
sinnvoll, u. U. sogar notwendig, dem Bedienenden den Ausfall des
Kommunikationskanals zu signalisieren.)

Ansonsten geht das mit jedem x-beliebigen Transceiver(modul).  Da
ich aus bestimmten Gründen voreingenommen bin, würde ich etwas auf
IEEE 802.15.4 basierendes benutzen, beispielsweise Zigbit oder die
ATmega128RFA1-Module von Dresden Elektronik.  Dann noch (vorsicht,
Eigenwerbung ;-) µracoli für die Kommunikation, und man kann sich
nach kurzer Einarbeitungszeit seiner eigentlichen Aufgabe widmen.

von gdin (Gast)


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So geht es:

Schalter -> F-SBS mit PROFI-NET/PROFIsafe -> WLAN -> F-SBS

von gdin (Gast)


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Sorry, noch mal:

Schalter -> F-SPS mit PROFI-NET/PROFIsafe -> WLAN -> F-SPS

von Steffen F. (Gast)


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WLAN leider keine Option, ist nicht vorhanden.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wie schon oft zu lesen war: Wer Funk kennt nimmt Kabel.
Eine Funkverbindung muß nicht jeden Tag stabil sein. Sobald der nächste 
WLAN-Freund auf dem gleichen Kanal sendet wird es interessanter. Lies 
Wiki. 
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:NonOverlappingChannels2.4GHzWLAN-de.svg&filetimestamp=20110318092252

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Sobald der nächste
> WLAN-Freund auf dem gleichen Kanal sendet wird es interessanter.

Wir machen naturgemäß hier viel mit IEEE 802.15.4 ("Zigbee").  Im
Nachbarzimmer (mit nur "Papp"wänden dazwischen) stehen zwei
WiFi-Accesspoints.  Die stören uns nicht, nicht auf die hier
genannten Entfernungen.

Alternativ könnte man immer noch auf 868 MHz gehen, dann muss man
sich nur an das 1-%-Belegungslimit halten.  Sollte für die hier
genannte Anwendung wurscht sein.

> Wer Funk kennt nimmt Kabel.

Guter Ratschlag, leider Thema verfehlt:

Steffen F. schrieb:
> Dies kann leider nicht über Kabel geschehen, sondern muss aus
> Kostengründen per Funk erledigt werden.

Seine Studie könnte also bestenfalls zu dem Schluss kommen, dass die
Funkverbindung trotz der geringeren Kosten nicht sinnvoll benutzbar
ist, aber dafür sollte man es zumindest erst einmal ernsthaft
versucht haben.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Man muss es halt failsafe gestalten.

Das könnte dazu führen, das eine Bedienung der Maschine praktisch nicht
mehr möglich ist, weil eine sichere Funkverbindung im industriellen
Umfeld schwierig bis unmöglich ist. :-(
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Man muss es halt failsafe gestalten.
>
> Das könnte dazu führen, das eine Bedienung der Maschine praktisch nicht
> mehr möglich ist, weil eine sichere Funkverbindung im industriellen
> Umfeld schwierig bis unmöglich ist. :-(

Ja, gut, dann müssen aber offenbar andere die Schlussfolgerungen
daraus ziehen.  Steffen können wir nur helfen, indem wir ihn
bestmöglich mit Ratschlägen versorgen, wie er seinen Auftrag nach
bestem Wissen und Gewissen erfüllen kann.

Völlig von vornherein aussichtslos halte ich ihn jedenfalls nicht.
Es gab hier auch schon andere, die im Industrieumfeld Dachfenster
per Funk gesteuert haben und damit wohl nicht erfolglos waren.

von Steffen F. (Gast)


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Erstmal Danke,
ist der erste Beitrag hier in diesem Forum und ich bin wirklich von 
eurer Mithilfe geplättet.

Zigbee hatte ich mir auch schon angeschaut.
Wie schwierig wäre es, da einzusteigen und sich die Geschichte selbst 
beizubringen/gibt es Startersets oder Tutorials?

Wie schon gesagt, vielleicht war diese Sache mit der Sicherheitsrelevanz 
etwas übertrieben. Jetzt momentan läuft die "Sicherheit" über 
menschliches Auge. Da die Jungs auch alle paar Wochen mal nicht richtig 
hingucken schrotten die regelmäßig bestimmte Teile. Nicht gefährlich, 
nur nervig.

Alles, was ich tue kann im Prinzip nur Sicherheit hinzufügen, da die 
Funksignale nichts ansteuern sollen sondern einfach nur freigeben 
sollen.
Sind nicht alle drei Endlagenschalter aktiviert, soll die Maschine in 
der Hinsicht einfach vom Netz gekappt werden durch ein kleines Schütz.

Grüße

von Steffen F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Völlig von vornherein aussichtslos halte ich ihn jedenfalls nicht.
> Es gab hier auch schon andere, die im Industrieumfeld Dachfenster
> per Funk gesteuert haben und damit wohl nicht erfolglos waren.

Habe ich leider nicht gefunden...

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Steffen können wir nur helfen, indem wir ihn
> bestmöglich mit Ratschlägen versorgen, wie er seinen Auftrag nach
> bestem Wissen und Gewissen erfüllen kann.

> Völlig von vornherein aussichtslos halte ich ihn jedenfalls nicht.
> Es gab hier auch schon andere, die im Industrieumfeld Dachfenster
> per Funk gesteuert haben und damit wohl nicht erfolglos waren.

Da hast Du natürlich recht. Es gibt ja auch z.B. Fernsteuerungen
für Krane. Da sind die Sicherheitsvorgaben sicherlich auch recht
hoch; die Preise dafür allerdings auch. :-) Deswegen fand ich die
Formulierung im Eingangsposting schon etwas seltsam:
"Das Problem ist die Übertragung der Lage der Endlagenschalter.
Dies kann leider nicht über Kabel geschehen, sondern muss aus
Kostengründen per Funk erledigt werden."
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen F. schrieb:
> Zigbee hatte ich mir auch schon angeschaut.
> Wie schwierig wäre es, da einzusteigen und sich die Geschichte selbst
> beizubringen/gibt es Startersets oder Tutorials?

Naja, komplettes Zigbee ist hierfür Overkill.  Die unteren beiden
ISO-Schichten unter Zigbee werden von IEEE 802.15.4 standardisiert
(Zigbee standardisiert dann Schicht 3 bis 6).  Dafür gibt es eine
Reihe an fertigen Funkmodulen, die Schicht 1 (PHY) und einen Teil
von Schicht 2 (MAC) bereits in Hardware implementieren.  Mit dem,
was man da bekommt, kann man bereits relativ bequem und gar nicht
so unkomfortabel eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung aufbauen.

Das µracoli-Projekt habe ich dir bereits genannt, damit sollte es
dir gelingen, einen schnellen Einstieg zu finden.

von Frau Holle (Gast)


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1. was sind denn die geforderten worstcase Reaktionszeiten?
In Deinem Fall also vermutlich die Zeit, vom Verlassen einer 
Endschalterstellung bis zur "Stop-Auslösung" an Deinem Funkempfänger?

2. Gibt es ein Budget, wenn aus "Kostengründen" Funk verwendet werden 
soll?

von Steffen F. (Gast)


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Frau Holle schrieb:
> 1. was sind denn die geforderten worstcase Reaktionszeiten?
> In Deinem Fall also vermutlich die Zeit, vom Verlassen einer
> Endschalterstellung bis zur "Stop-Auslösung" an Deinem Funkempfänger?

Sehr groß, also <1s ist im Rahmen.



> 2. Gibt es ein Budget, wenn aus "Kostengründen" Funk verwendet werden
> soll?

Kein konkretes Budget, unter 300 Euronen wäre nicht verkehrt.
Funkmodule sind ja nicht so teuer im 433 oder 866 Mhz Bereich.
Was mir eigentlich fehlt ist ein Schimmer, wie am Besten das High, was 
ich vom Endlagenschalter abzapfen kann in Manchester Code moduliere, in 
ein Funkmodul jage und dann wieder demoduliere. Das am Besten natürlich 
mit einer Sicherheitszugabe versehen, also Mehrfachsendung des Pakets, 
erst beim dritten Sicher angekommenen Paket wird geschaltet oder sowas. 
Und dann Abschaltung des Senders um diese 1%-Regelung der 
Bundesnetzagentur einzuhalten.


Also konkret, wie bekomme ich ein High per Funk von A nach B um es dann 
mit einer (diskreten, bin kein mikrocontrollerexperte) Logik 
auszuwerten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen F. schrieb:
> Was mir eigentlich fehlt ist ein Schimmer, wie am Besten das High, was
> ich vom Endlagenschalter abzapfen kann in Manchester Code moduliere, in
> ein Funkmodul jage und dann wieder demoduliere.

Genau das sind alles Dinge, um die du dich bei Benutzung der
genannten Module für IEEE 802.15.4 gar nicht kümmern musst.  Die
ganze Aufbereitung des Modulationssignals und Demodulation erfolgt
dort in der Hardware.

Das Einzige, worum du dich noch kümmern musst, ist das Zusammenstellen
eines Pakets mit dem Datenrahmen, da gehören außer den Nutzdaten noch
(sinnvollerweise) Adressen mit dazu, damit jeder weiß, mit welchem
Knoten er es zu tun hat.

Die Module mögen auf den ersten Blick ja ein wenig teurer sein als
all die RFM12 und dergleichen.  Bedenke aber, dass diese Module
(wenn man sie als fertige Module nimmt und nicht nur als einzelne
ICs) ja auch gleich noch einen Controller mitbringen (in der Regel
einen mit wenigstens 128 KiB Flash), den du für einen RFM12 ja noch
zusätzlich benötigen würdest.

von Hauspapa (Gast)


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Evtl. so: Dein Endschalter schaltet direkt die Spannungsversorgung der 
Sendemodule, die machen fröhlich broadcast "ich bin nicht gedrückt"
Kommt ein Endschalter geht der Sender aus und die Maschine steht.

gruss
Hauspapa

von Steffen F. (Gast)


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Okay, habe mich jetzt mal mit den Specs der XBEE Familie vertraut 
gemacht, das sieht ja ganz gut aus. Ich werd mal versuchen, damit was 
anzufangen und werde mich dann mal mit Fortschritt melden.

Mein bisheriger Plan:

Endlagenschalter schaltet 230 V Lampe (Signallampe, geschickterweise 
ausserhalb der Sicht des Bedieners positioniert). Direkt n Trafo mit 
passendem Spannungsregulator parallel dazu sollte mir ein schönes High 
geben, das ich dann mittels XBEE direkt übertrage auf einen Empfänger, 
der dieses Signal dann weitergibt an ein Triple And mit Zähler, der 
dreimal durchzählt und so das Signal verzögert. (Kann man vielleicht 
sogar auf das XBEE Modul programmieren.) Wenn drei Pakete sicher durch 
sind, gibts den Schaltbefehl ans Schütz via Leistungstransistor.

Vielen Dank für eure Hilfe!

von Falk B. (falk)


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@  Steffen F. (steffen_f)

>Dies kann leider nicht über Kabel geschehen, sondern muss aus
>Kostengründen per Funk erledigt werden.
>Es besteht Sichtkontakt und die Übertragungsstrecken sind geringer als
>30 m.

Wie wäre es mit Laser? Hat keine EMV-Probleme und kann sehr genau 
ausgerichtet werden. Wenn er unterbrochen wird, steht halt die Anlage.
Einfache Lasermodule gibt es für paar Euro, diverse Empfängerschaltungen 
auch. Die noch bissel mit einer Blende for Fremdlicht Schützen, fertig.

>geben, das ich dann mittels XBEE direkt übertrage auf einen Empfänger,
>der dieses Signal dann weitergibt an ein Triple And mit Zähler, der
>dreimal durchzählt und so das Signal verzögert. (Kann man vielleicht
>sogar auf das XBEE Modul programmieren.)

Ja.

> Wenn drei Pakete sicher durch
> sind, gibts den Schaltbefehl ans Schütz via Leistungstransistor.

Ja, aber wenn es einmal audfällt, darf es nicht sofort wieder angehen, 
sondern erst nach Freigabe durch den Anwender, Stichwort Selbsthaltung.

MfG
Falk

von Steffen F. (Gast)


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> Wie wäre es mit Laser? Hat keine EMV-Probleme und kann sehr genau
> ausgerichtet werden. Wenn er unterbrochen wird, steht halt die Anlage.
> Einfache Lasermodule gibt es für paar Euro, diverse Empfängerschaltungen
> auch. Die noch bissel mit einer Blende for Fremdlicht Schützen, fertig.

Hatte ich auch schon überlegt, da aber in unmittelbarer Nähe Güterzüge 
mit einer Beladung von zig Tonnen pro Waggon langgrumpeln werden, wird 
das Signal auf die Strecke ordentlich in die Runde geschickt.

Das ist in einer Höhe von vier Metern angebracht. Macht die 
Stahlkonstruktion eine Vibration von nur einem millimeter, macht mir das 
Signal auf meinen 20 metern schon 5 mm.

Ausserdem ist in der Umgebung eine hohe Staubentwicklung durch 
Schleifarbeiten, die eventuell stören könnte.

Alles in allem nicht sicher genug.

Ausserdem die Gefahr der Schädigung durch die Strahlen bei 
Wartungsarbeiten etc.

von oszi40 (Gast)


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Steffen F. schrieb:
> da aber in unmittelbarer Nähe Güterzüge

Ein Fahrdraht in der Nähe könnte z.B. auch für schöne Störungen 
sorgen....
Überwche erst mal ein paar Tage die Frequenz ob eine ausreichend 
ungestörte Verbindung möglich ist bevor Du große Dinge planst.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Ein Fahrdraht in der Nähe könnte z.B. auch für schöne Störungen
> sorgen....

Aber eher mit fetten Magnetfeldern denn mit EM-Feldern bis in den
UHF-Bereich.

Computermonitore direkt neben einer Eisenbahnstrecke muss zu Zeiten
der Röhrenglotzen echt grauenvoll gewesen sein.

von Steffen F. (Gast)


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Keine Computermonitore in unmittelbarerer Nähe, nur halt Waggons.
Die könnten den Funkverkehr durch ungewollte Reflexionen stören.
Deswegen werde ich auch die XBEE Pro verwenden, die eine hohe 
Sendeleistung haben.

Klingt vielleicht nicht nach der kostengünstigsten/effektivsten Lösung, 
scheint aber nach allem, was ich im Laufe des Tages gelesen habe die 
störfreieste Lösung zu sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen F. schrieb:
> Keine Computermonitore in unmittelbarerer Nähe, nur halt Waggons.
> Die könnten den Funkverkehr durch ungewollte Reflexionen stören.

Ach was.  Hauptsache das Signal kommt an, 20 m sind "peanuts".

> Deswegen werde ich auch die XBEE Pro verwenden, die eine hohe
> Sendeleistung haben.

Um Himmels Willen!  Die Dinger benutzt man, wenn man (bei freier
Sicht) ein paar *Kilo*meter weit übertragen möchte.

Gegen die Reflektionen (wenn sie wirklich ein Problem werden sollten)
hilft am ehesten "antenna diversity": zwei Antennen in geringem
räumlichen Abstand, um bei einer Interferenz durch das reflektierte
Signal dann mit der jeweils anderen Antenne arbeiten zu können.

So ein Board sieht ungefähr so aus:

http://www.dresden-elektronik.de/shop/prod71.html
http://www.dresden-elektronik.de/shop/prod74.html

von Steffen F. (Gast)


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Alles klar, ich werde mal ein paar Versuche fahre mit den Pros (zehn 
Euro Unterschied sind echt kein Ding) und dann sehen. Das Handling 
scheint mir doch mit den XBEEs einfach.

von oszi40 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Computermonitore direkt neben einer Eisenbahnstrecke muss zu Zeiten
> der Röhrenglotzen echt grauenvoll gewesen sein.

Nicht NUR Monitore, auch PCs hatten wunderliche Effekte. Wir haben dann 
aus Verzweiflung den Arbeitsplatz auf die andere Seite verlagert, wo 
alles funktionierte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen F. schrieb:
> (zehn
> Euro Unterschied sind echt kein Ding)

Es geht ja nicht nur um 10 Euro Unterschied: man muss die Vermüllung
der Umgebung mit EM-Strahlen doch nicht weiter treiben als für die
Erfüllung der Aufgabe notwendig.  500 mW für 20 m Entfernung ist,
wie wenn du zum Bäcker um die Hausecke mit dem 20-Tonnen-LKW fährst:
ja, du darfst es von der Gesetzeslage natürlich tun, aber es hat
keinen Sinn.

von Steffen F. (Gast)


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Das stimmt schon, ist aber wie gesagt ein Studienprojekt und ich habe 
einen sehr begrenzten Zeitraum zur Verfügung. Wenn es dann nur im Labor 
klappt... das sehen die Herren nicht so gern. In der Zukunft, wenn ich 
die Zeit und das Geld habe zu probieren, werde ich das auch machen.

von Falk B. (falk)


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@  Steffen F. (steffen_f)

>> Wie wäre es mit Laser? Hat keine EMV-Probleme und kann sehr genau

>Hatte ich auch schon überlegt, da aber in unmittelbarer Nähe Güterzüge
>mit einer Beladung von zig Tonnen pro Waggon langgrumpeln werden, wird
>das Signal auf die Strecke ordentlich in die Runde geschickt.

Was?

>Das ist in einer Höhe von vier Metern angebracht.

Dort kommen nicht mal Basketballer ran.

> Macht die
>Stahlkonstruktion eine Vibration von nur einem millimeter, macht mir das
>Signal auf meinen 20 metern schon 5 mm.

Und? Sooo parallel ist der Laser nicht, der hat nach 20m auch schon 
einen gewissen Durchmesser, vielleicht 10mm. Ggf. nimmt man eine etwas 
größere Linse, sagen wir 50mm Durchmesser, damit fängt man den zittrigen 
Laser (wenn er denn zittert) wieder ein.

>Ausserdem ist in der Umgebung eine hohe Staubentwicklung durch
>Schleifarbeiten, die eventuell stören könnte.

Naja, mann kann alles kaputtreden.

>Alles in allem nicht sicher genug.

Muss es deiner Aussage nach auch nicht. Im Fehlerfall steht die Anlage 
kurz.

>Ausserdem die Gefahr der Schädigung durch die Strahlen bei
>Wartungsarbeiten etc.

Bist du GTI-Fahrer? Niemand schrieb was von 100kW Discolaser. Ein 
pissiger 1mW Laserpointer, das kleinste was man so kaufen kann, reicht 
LOCKER! Auch für 1km wenn es sein muss. Und der ist augensicher.

Just my two cents

von Steffen F. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> Dort kommen nicht mal Basketballer ran.

Basketballer mit Hebebühne schon. ;)

> Und? Sooo parallel ist der Laser nicht, der hat nach 20m auch schon
> einen gewissen Durchmesser, vielleicht 10mm. Ggf. nimmt man eine etwas
> größere Linse, sagen wir 50mm Durchmesser, damit fängt man den zittrigen
> Laser (wenn er denn zittert) wieder ein.

Also du bist dir sicher, dass das möglich ist?
Klar, wäre schön, weil super einfach aufzubauen.
Jemand anders ne Meinung dazu?

> Muss es deiner Aussage nach auch nicht. Im Fehlerfall steht die Anlage
> kurz.

> Bist du GTI-Fahrer? Niemand schrieb was von 100kW Discolaser. Ein
> pissiger 1mW Laserpointer, das kleinste was man so kaufen kann, reicht
> LOCKER! Auch für 1km wenn es sein muss. Und der ist augensicher.

Bist du dir sicher, dass die Lichtlevelunterschiede Laser/Tageslicht 
reichen um da sicher zu unterscheiden, auch wenn ich ne direkte 
Sonneneinstrahlung habe?

von Steffen F. (Gast)


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Vielleicht bin ich ja zu blöd zum Suchen, aber die Lasermodule haben 
auch stolze Preise. Einen 2 Euro Laserpointer von TeDi umbauen kann ich 
leider keinem verkaufen, auch wenn ich das privat so machen würde.

von Harald W. (wilhelms)


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Steffen F. schrieb:

> Bist du dir sicher, dass die Lichtlevelunterschiede Laser/Tageslicht
> reichen um da sicher zu unterscheiden, auch wenn ich ne direkte
> Sonneneinstrahlung habe?

Mudulieren sollte man den Laser schon.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@  Steffen F. (steffen_f)

>Also du bist dir sicher, dass das möglich ist?

Sicher insofer, als dass ich es probieren würde. Selbst gebaut habe ich 
das mit deinen Randbedingungen noch nicht.

>Bist du dir sicher, dass die Lichtlevelunterschiede Laser/Tageslicht
>reichen um da sicher zu unterscheiden, auch wenn ich ne direkte
>Sonneneinstrahlung habe?

Bist du sicher, dass du meine Posting gelesen hast?

" Die noch bissel mit einer Blende for Fremdlicht Schützen, fertig."

Ein einfaches Plastikrohr wirkt Wunder.

@  Steffen F. (steffen_f)

> Einen 2 Euro Laserpointer von TeDi umbauen kann ich
>leider keinem verkaufen, auch wenn ich das privat so machen würde.

Wieso umbauen? Du nimmt den Laserpointer und schraubst ihn fest. Der 
Schalter wird von deinem Endlagenschalter ersetzt, mit Drähten 
angeschlossen, nicht mechanisch direkt wirkend. Alernativ einen 
Adapter/Trickschaltung an der Batterie.

Ausserdem gibt es auch einfache Module direkt mit Drahtanschluss.

http://www.reichelt.de/Lasertechnik/LAS-MOD-780-0015/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=32329;GROUPID=3057;

Gibt es aber noch preiswerter.

@  Harald Wilhelms (wilhelms)

>Mudulieren sollte man den Laser schon.

Nicht zwingend. Und da die Gesamtanlage nicht direkt gefährtet ist und 
im Moment sowieso regelmäßg geschrottet wird, kann man es erstmal ohne 
probieren.

von Falk B. (falk)


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von funky (Gast)


Angehängte Dateien:

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Warum alles neu erfinden?
Schau mal bei Steute in verschiedenen Ausführungen, oder bei Stahl (auch 
nicht Ex). 4-kanalig für unter 800.-

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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funky schrieb:
> für unter 800.-

Als wünschenswertes Ziel war aber < EUR 300 genannt.

von Steffen F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> funky schrieb:
>> für unter 800.-
>
> Als wünschenswertes Ziel war aber < EUR 300 genannt.

Und zusätzlich kommt, dass es ein Studienprojekt ist.
Klar gibts fertige Lösungen, aber es wird ja von mir erwartet, dass ich 
etwas auch entwickeln kann.
Daher die komplizierte Herangehensweise.

Ausserdem haben die XBEEs den Vorteil, dass ich die Signale auch noch 
anders verwenden kann. Sollte mal eine weitere Steuerung der Anlage 
erforderlich sein (man denke z.B. an eine Kommunikation mit einer 
anderen Anlage) kann ich einfach ein weiteres ins Netzwerk klatschen.

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