Forum: Markt Suche Multimeter für daheim


von Kernimo (Gast)


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Hi!
Wie der Titel schon sagt, suche ich ein Multimeter für zu Hause und 
Hobby.
Bräuchte daher mal fachlichen Rat von euch! :)
Die anderen Suchen waren alle schon so alt, daher dachte ich, neuer 
Thread is ok.

Anwendugsgebiete wären halt Stromleitungen, Heimelektronik, Auto und PC.
Der erste Einsatz wäre allerdings vorrangig erst mal unsere alte 
Wasserpumpe durchzumessen.
Der Motor wird heiss und schaltet sich ab. Vermute das der Motor schlapp 
macht.
Der gute Mann anner technischen Hotline meinte daher, Motor mal auf 
erhöhte Stromaufnahme prüfen.
Wollte mir eh immer schon mal ein etwas gescheiteres Multimeter holen,
also wenn nicht jetzt, wann dann...

Bestellen wollt ich wohl wie immer bei Reichelt, die sollten ja wohl was 
passendes dahaben denke ich.
Preislimit sind 100€ ausreichend? Denke schon oder?
Wenns woanders für mich die Eierlegendewollmilchsau gibt, wär natürlich 
auch kein Prob. :)

Gruß
Kernimo

von Ben _. (burning_silicon)


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> Der erste Einsatz wäre allerdings vorrangig erst mal unsere alte
> Wasserpumpe durchzumessen.
> Der Motor wird heiss und schaltet sich ab.
> Vermute das der Motor schlapp macht.
Wenn sie noch dreht wahrscheinlich Lagerschaden, elektrisch wird das 
Ding okay sein. Wenn sie nicht mehr dreht MP-Kondensator oder 
Wicklungsschaden.

von Ron (Gast)


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such dir eins aus:
http://www.pinsonne-elektronik.de/
auch mir Raichelt-Preis vergleichen...

von Tom (Gast)


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...wollte Dich nur vorwarnen. Du wirst vermutlich im Laufe des Threads 
von vielen mit tollen Empfehlungen zugeschmissen werden. Häufig wird Dir 
jeder genau das Multimeter empfehlen, dass er sich selbst gekauft hat.
Vorher wirst Du vermutlich auch die beiden Lager "bloß kein Chinakram" 
und "die XXX sind die besten" kennen lernen...

Mein Tipp an Dich:
1. Überlege Dir, was Du alles messen möchtest. Benötigst Du 
Frequenzmessung, benötigst Du Induktivitätsmessung, Temperatur... 
etc...?
2. In welchen Größenordnungen möchtest Du messen ? Soll die 
Spannungsmessung auch mal am Anschluß vom Küchenherd zum Einsatz kommen 
oder soll es mal im mV-Bereich sein ?
3. Wie genau müssen denn die Messungen sein ? Muss es bei 
Wechselspannung beispielsweise True-RMS sein ?

...und und und. Manchmal können auch Kleinigkeiten entscheiden. Wenn Du 
beispielsweise das DMM häufig in der dunklen Garage nutzen möchtest aber 
das ausgewählte DMM keine Hintergrundbeleuchtung hat....

Und danach such Dir einfach das entsprechende Gerät aus.

Gruß Tom

PS: Wenn Du mich nach meiner persönlichen Nutzung fragst: Ich nutze aus 
meinem DMM-Bestand fast ausschließlich das UNI-T70A und das UNI-T61E. 
Die beiden Chinesen ergänzen sich perfekt und bislang ist für jeden 
meiner (privaten und hobbymässigen) Einsatzzwecke eins von beiden gut 
geeignet gewesen.

von Tom (Gast)


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Bei all der Meinungsverschiedenheit sollte man nicht vergessen, dass die 
teuren Markengeräte sehr sicher sind und man sich und andere mit diesen 
kaum gefährden kann.

Beim billigsten Gerät ist das (natürlich) nicht so. Bei manchen 
Billiggeräten stehen auch CAT-Ratings drauf bei denen man sich schwer 
tut diese für voll zu nehmen, wenn man das Gerät mal aufgeschraubt hat.

Wenn es eine billige Marke sein soll, dann greif zu einem UNI-T, die 
sind schon echt gut für ihren Preis.

Falls Geld keine Rolle spielt, dann muss ich ehrlich sagen, dass das 
Arbeiten mit einem Fluke 87V echt verdammt viel Spaß macht.



Grüße Tom

von Harald W. (wilhelms)


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Kernimo schrieb:
> Hi!
> Wie der Titel schon sagt, suche ich ein Multimeter für zu Hause und
> Hobby.

Ich benutze seit einiger Zeit dieses als Allerweltsmultimeter:
http://www.elv.de/digitek-digital-multimeter-dt-4000-p2.html
Damit kann ich 90% aller Messungen machen und wenn man es
kaputtgespielt hat, ist der Verlust nicht allzugroß. Natürlich
habe ich noch andere Multimeter, z.B. ein 4 1/2 stelliges, welches
ich z.B. zum Laden von LI-Akkus benutze. Für die tägliche Arbeit
wäre mir dieses Gerät aber viel zu schade!
Gruss
Harald

von Christoph Z. (rayelec)


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Fluke 17B, erhältlich bei Delaextreme. Wir haben in der Firma 5 davon 
seit 1 Jahr im Einsatz. Das sind echte Fluke-DMM, nur ausserhalb 
Chinas offiziell nicht erhältlich). Preis $99.60

von Nicht neu (Gast)


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Tom schrieb:
> Bei all der Meinungsverschiedenheit sollte man nicht vergessen, dass die
> teuren Markengeräte sehr sicher sind und man sich und andere mit diesen
> kaum gefährden kann.
>
> Beim billigsten Gerät ist das (natürlich) nicht so. Bei manchen
> Billiggeräten stehen auch CAT-Ratings drauf bei denen man sich schwer
> tut diese für voll zu nehmen, wenn man das Gerät mal aufgeschraubt hat.
>
> Wenn es eine billige Marke sein soll, dann greif zu einem UNI-T, die
> sind schon echt gut für ihren Preis.

Das sind wir dann schon beim Punkt. Gerade das UNI-T 71 sieht auf 
Bildern vom Inneren so wenig vertrauenerweckend aus, dass Ich es nicht 
mit der Kneifzange anfassen würde.

von bitte löschen (Gast)


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Das innere ist eigentlich OK, finde ich.
Was mich an meinem UT70A stört:
1. Die Kabel sind nicht so toll. Man sollte direkt ein paar vernünftige 
Kabel mitbestellen. (Siehe Beitrag "Sonderbarer Defekt am Messkabel - Stromschlag")
2. Um die Batterie auszuwechseln muss man es aufschrauben.
3. Eine Sicherung (0,63A) ist fest eingelötet. Es ist aber genügend 
Platz, das durch eine selbst improvisierte Halterung zu ersetzen.

Bis mir das vor Jahrzehnten geklaut wurde, hatte ich ein Fluke 75. Ein 
wenig vermisse ich das Autoranging, daher liebäugele ich mit einem 
UT71A. Das hätte auch größere Bereiche für Kapazität und Frequenz, 
jedoch im Gegensatz zum UT70A keine Induktivitätsmessung, die ich beim 
UT70A sehr schätze.

von Nicht neu (Gast)


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Hier sind die UNI-T 71 Bilder die ich meinte.

http://electroelvis.com/2012/02/09/multimeter-uni-t-ut71d-teardown/

Lächerliche Glassicherungen, obwohl offensichtlich ursprünglich andere 
vorgesehen waren, billige Plastikbuchsen mit Büchsenblech, Schraube in 
der Masseleitung, Schutzfunkenstrecke SG1 nicht bestückt (vermutlich 
eine Sparmaßnahme):

http://electroelvis.files.wordpress.com/2012/02/img_0514.jpg

Wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass ein Multimeter mehr können 
soll als gut aussehen, gut in der Hand liegen und schöne Messbereiche 
haben soll, dann kommt man angesichts solcher Bilder auf die Idee doch 
von Chinaschei*e zu reden, die man nicht mit der Kneifzange anfassen 
würde.

von Kernimo (Gast)


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Uh, das hört sich ja nicht so dolle an.
hatte mich jetzt eigentlich für ein Uni-T 71C für 114€ bei reichelt 
entschieden.
aber wenn ich das schon wieder lese, bin ich etwas confused...

von Klaus (Gast)


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@Nicht neu

Man kanns mit sonderbaren Ansprüchen auch übertreiben.

von brutzler (Gast)


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> Fluke 17B, erhältlich bei Delaextreme. Wir haben in der Firma 5 davon
> seit 1 Jahr im Einsatz. Das sind echte Fluke-DMM, nur ausserhalb
> Chinas offiziell nicht erhältlich). Preis $99.60

Das bekomme ich Geräte für 20€ mit höherer Genauigkeit.

von NaWerSchon (Gast)


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Da steht dann aber nicht das Zauberwort und/oder Zauberlogo drauf das 
hier
regelmäßig bei einigen für feuchte Hosen und Träume sorgt.

Nur das zählt, und der abartige Preis natürlich, sonst nichts.
Das bei diesen hochgelobten Plastebüchsen allein die Strompfadsicherung
hier in D nicht oder kaum zu beschaffen ist wird dezent verschwiegen,
genau wie der Preis Selbiger von 25US$.

Einfach ignorieren wenn das Zauberwort auftaucht, ist besser so.

von Frank K. (fchk)


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Im gewerblichen Bereich wird Benning ganz gerne genommen. Robust, aus 
dem eigenen Land (Firmensitz Bocholt), und hat auch einige Funktionen, 
die in Elektrikerkreisen ganz nützlich sind, zB niederimpedante 
Spannungsmessungen, damit man nicht auf Phantomspannungen reinfällt.

Und ein MM1-3 ist noch bezahlbar.

fchk

von W.S. (Gast)


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Kernimo schrieb:
> Wie der Titel schon sagt, suche ich ein Multimeter für zu Hause und
> Hobby.
> Bräuchte daher mal fachlichen Rat von euch! :)

Stell dir ganz am Anfang die Frage, ob du damit am Stromnetz (220V) 
messen willst. Das entscheidet nämlich, welche Geräteklasse du anzielen 
mußt.

Die für's Messen im Stromnetz geeigneten Geräte sind in der Regel 
größer, unhandlicher, teurer und auch sonst eben grobschlächtiger als 
Geräte, die man zum Messen am Auto, Basteltisch usw. benutzt. Gleiches 
gilt für die Meßkabel, die sind i.d.R. auch grobschlächtig, so daß man 
damit zwar im Sicherungskasten herumhantieren kann, aber auf der 
Leiterplatte von Brotröster oder Digitaluhr eher nicht, denn dort 
braucht es keine Besenstiele, sondern feine spitzige Meßspitzen.

Ich selber benutze mehrere Multimeter, die ich vor Jahren bei Pollin 
gekauft habe. Preisspanne von 5 Euro, 12 Euro und dad teuerste zu 40 
Euro, was dann jeden Scnickschnack messen kann (Schall, 
Beleuchtungsstärke und sowas). Sind alles 3 1/2 stellige Teile, was fast 
immer völlig ausreichend ist.

W.S.

von Michael_ (Gast)


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Das hier habe ich für einen Bekannten mit ähnlichen Ansprüchen versorgt.
Er ist davon begeistert.
http://www.pollin.de/shop/dt/ODI3OTYxOTk-/Messtechnik_Uhren/Messtechnik/Multimeter/5_in_1_Digital_Multimeter_MASTECH_MS8229.html

von nanotech (Gast)


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NaWerSchon schrieb:
> Das bei diesen hochgelobten Plastebüchsen allein die Strompfadsicherung
> hier in D nicht oder kaum zu beschaffen ist wird dezent verschwiegen,
> genau wie der Preis Selbiger von 25US$.

Das klingt jetzt nach multipler akuter Blödheit. Zu blöd ein Fluke 
Multimeter richtig zu verwenden und zu blöd die richtige Ersatzsicherung 
zu besorgen.

von Proxxon (Gast)


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Frank K. (fchk) schrieb:

> Und ein MM1-3 ist noch bezahlbar.

Oh Leute!

Und du willst tatsächlich fast 100 Euro ausgeben für ein DMM mit 3 
Buchsen, also einem Gerät mit kastriertem Milliamperbereich?? Zudem mit 
einem Werteumfang eines 7107 Schaltkreises (der nicht schlecht ist), 
nämlich 2000 Digits, aber für ein DMM dieser Preisklasse nun wahrlich 
kein Gütesiegel. Und das alles bloß für ein Mehr die Sicherheit? Obwohl 
mit dem Gerät wahrscheinlich gar nicht professionell an Verteileranlagen 
gemessen wird oder?! Das bisschen gelegentliches messen der 230 V~ an 
einer Haussteckdose sollte doch niemanden mit E-Technik Ausbildung den 
kalten Schweiss auf die Stirn treiben! Sonst hat man definitiv die 
Profession verfehlt.

Wenn schon dann musst du bei Benning das Doppelte ausgeben. So für 200 
Euro gibt es das was andere DMM schon mit 25 Euro können + MEHR 
SICHERHEIT (wenn einem das wirklich so wichtig ist). Also beispielsweise 
ein Benning MM 7-1. Das ist wenigstens genau(er).

Das hier nachfolgend hat zwar auch nur 2000 Digits, dafür aber 
wenigstens ordentliche Messbereiche (mA) und sogar Induktivitäten lassen 
sich messen und das beste, es kostet gerade mal zwei Kinokarten, mehr 
nicht.

http://www.elv.de/digital-multimeter-rlc-meter-vc88c.html

Vom Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar und als Zweitgerät auch super.

von Christoph Z. (rayelec)


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Ich habe nun schon mehr als 20 Jahre Erfahrung und deshalb kommen mir 
irgendwelche Billigkrücken nicht mehr ins Haus. Ich habe schon zu viele 
schlechte Erfahrungen gemacht mit Voltcraft und anderen Billiggeräten, 
welche fürs halbe Geld dreimal soviele Funktionen bieten.
Die komischen und teuren Sicherungen, welche bemängelt wurden, sind 
übrigens Vorschrift, um bei den maximalen Messpannungen und Strömen noch 
sicher zu unterbrechen. Dass die Billigkonkurrenz auch Billigsicherungen 
verbaut, die dem nicht genügen, ist natürlich klar.

Aber es scheint auch bei profaner Elektronik so zu sein, dass das Wort 
der alten Hasen nichts gilt und jede Generation wieder die gleichen 
Erfahrungen machen muss. Also kauft, was am geilsten aussieht und am 
meisten Knöpfe hat. Irgendwann werdet auch ihr merken, dass es das nicht 
bringt.

Wir in der Firma sind für den täglichen Gebrauch mit dem wirklich 
preiswerten Fluke 17B sehr zufrieden. Die seltsamen Sicherungen gibt's 
bei Digikey für unter 5 Euro. Teuer, aber sicherheitsrelevant.

von Christian K. (ck12)


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Wenn ein Uni-T, dann eines aus der 61er Reihe. Die sehen von Innen schon 
viel besser aus als die aus der 71er Reihe. Hier ist ein Bild:
http://h13.abload.de/img/ut61dh3d5a.jpg
Gut wäre wohl das Uni-T 61D, denn erst ab D gibt es auch true RMS. 
Modell A bis C besitzen das leider nicht. Wenn Du das Multimeter nicht 
sofort brauchst, würde ich vielleicht sogar noch etwas warten. Reichelt 
wechselt ständig die Angebote bei der 61er Modellreihe. Jetzt ist gerade 
das C Modell im Angebot, in zwei Wochen kann es dann Modell D sein.
Stand damals auch vor der Entscheidung und hab mich dann für ein Fluke 
17B entschieden. Gibt es bei eBay für 80 Euro und macht von der 
Verarbeitung einen tadellosen Eindruck. Nur der Geruch der Messleitungen 
erinnert etwas an China, ansonsten nichts. Das Fluke 17B bietet 
allerdings kein true RMS.

von Ron (Gast)


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Die diversen shootouts und teardowns auf EEVblog sind bekannt?
http://www.eevblog.com/episodes/

von Michael_ (Gast)


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Christoph Z. schrieb:
> Wir in der Firma sind für den täglichen Gebrauch mit dem wirklich
> preiswerten Fluke 17B sehr zufrieden.

Wieder mal typisch, ein Firmenumfeld mit einem Heimelektroniker zu 
vergleichen.

von Proxxon (Gast)


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Christoph Z. (rayelec) schrieb:

> Die komischen und teuren Sicherungen, welche bemängelt wurden, sind
> übrigens Vorschrift

Jo klar und es darf nur noch Bleifrei gelötet werden ..

(Kopfschüttel)

von Nicht neu (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Wieder mal typisch, ein Firmenumfeld mit einem Heimelektroniker zu
> vergleichen.

Zuhause stirbt es sich also schwerer als im Firmenumfeld?

Ich weiß, jetzt kommt wieder die Ausrede, dass man das Billigteil 
Zuhause natürlich nie nicht für mehr als 48 V verwendet. Man weiß ja, 
was man hat.

Aber früher oder später steckt jeder, wirklich jeder so ein Teil doch 
mal in die Steckdose oder noch besser, fummelt in einem 
(Schalt-)Netzteil damit rum. Entweder weil man nicht weiß oder vergessen 
hat, was für eine Gurke man hat oder weil man ein cooler Typ ist, der 
Eier in der Hose hat und sich das locker traut. Ich muss gestehen, wir 
erschließt es sich nicht, was daran cool ist, sich selber in Gefahr zu 
bringen.

Oben steht ein schönes Beispiel für schreiende Dummheit dieser Art. Da 
beschwert sich einer, dass die Sicherungen eines vernünftigen 
Multimeters so teuer sind. Statt der Sicherung und den Ingenieuren dafür 
zu danken, dass die seinen Arsch gerettet haben weil er irgendwas 
verbockt hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nicht neu schrieb:
> Ich weiß, jetzt kommt wieder die Ausrede, dass man das Billigteil
> Zuhause natürlich nie nicht für mehr als 48 V verwendet.

Der TE sollte dies nicht tun, denn:

Kernimo schrieb:
> Der erste Einsatz wäre allerdings vorrangig erst mal unsere alte
> Wasserpumpe durchzumessen

Ich würde nicht erwarten, dass die Wasserpumpe mit Schutzklein-
spannung arbeitet ...

von Dieter (Gast)


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> Aber früher oder später steckt jeder, wirklich jeder so ein Teil doch
> mal in die Steckdose oder noch besser, fummelt in einem
> (Schalt-)Netzteil damit rum. Entweder weil man nicht weiß oder vergessen
> hat, was für eine Gurke man hat oder weil man ein cooler Typ ist, der
> Eier in der Hose hat und sich das locker traut. Ich muss gestehen, wir
> erschließt es sich nicht, was daran cool ist, sich selber in Gefahr zu
> bringen.

Und wo ist das Problem? Wieviele Leute sind dabei bei einem Uni-T oder 
Voltcraft zu Schaden gekommen und warum ist das passiert? Man sollte 
doch bitteschön die Kirche im Dorf lassen und keine fiktiven Gefahren 
herbeireden, die nicht existieren. Man kann sich auch mit dem teuersten 
Gerät umbringen. Wir haben auch in der Firma Voltcraft Geräte. Bisher 
hat das keinen gestört, obwohl die auch für Messungen in Netzteilen 
eingesetzt werden. Was soll ich mit einem teuren Markenmultimeter für 
über 100Euro mit miserabler Genauigkeit, ohne Kapazitätsmessung und ohne 
Frequenzzähler? Ja man kann sich auch für jeden Anwendungsfall ein extra 
teures Gerät kaufen. Aber für viele Anwendungsfälle ist genau das nicht 
sinnvoll. Man erhält zwar teilweise noch höhere Genauigkeit, die man 
nicht braucht und muss immer einen ganzen Messgerätepark mitschleppen. 
Auch die Kosten steigen dadurch leicht mal um das zehnfache. Das 
genehmigt zu Recht kein vernünftiger Chef.
Also man kauft sich das Gerät, was für den jeweiligen Einsatzzweck 
sinnvoll ist. Das können im Einzelfall natürlich auch mal Geräte für ein 
paar Kiloeuro sein. Aber sicher nicht für die hier erwähnten 
Einsatzfälle.

von Dieter (Gast)


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von Mike (Gast)


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Dieter schrieb:
> Und wo ist das Problem? Wieviele Leute sind dabei bei einem Uni-T oder
> Voltcraft zu Schaden gekommen und warum ist das passiert? Man sollte
> doch bitteschön die Kirche im Dorf lassen und keine fiktiven Gefahren
> herbeireden, die nicht existieren. Man kann sich auch mit dem teuersten
> Gerät umbringen. Wir haben auch in der Firma Voltcraft Geräte. Bisher
> hat das keinen gestört, obwohl die auch für Messungen in Netzteilen
> eingesetzt werden. Was soll ich mit einem teuren Markenmultimeter für
> über 100Euro mit miserabler Genauigkeit, ohne Kapazitätsmessung und ohne
> Frequenzzähler? Ja man kann sich auch für jeden Anwendungsfall ein extra
> teures Gerät kaufen. Aber für viele Anwendungsfälle ist genau das nicht
> sinnvoll. Man erhält zwar teilweise noch höhere Genauigkeit, die man
> nicht braucht und muss immer einen ganzen Messgerätepark mitschleppen.
> Auch die Kosten steigen dadurch leicht mal um das zehnfache. Das
> genehmigt zu Recht kein vernünftiger Chef.
> Also man kauft sich das Gerät, was für den jeweiligen Einsatzzweck
> sinnvoll ist. Das können im Einzelfall natürlich auch mal Geräte für ein
> paar Kiloeuro sein. Aber sicher nicht für die hier erwähnten
> Einsatzfälle.

Gerade in einer Firma sollte man mit Geräten arbeiten bei denen man sich 
darauf vertrauen kann das sie keinen Unfug anzeigen. Im Endeffekt ist 
das dann preiswerter. Das sie im Fall der Fälle keine Mitarbeiter ins 
Krankenhaus oder auf den Friedhof schicken ist dann noch ein Bonus.

Der Unterschied liegt meistens an Stellen wo man ein paar Cent einsparen 
kann und es erst einmal nicht auffällt. Etwa bei der 
Eingangsschutzschaltung, der Messgenauigkeit oder bei kleinen nervigen 
Eigenheiten (z.B. Spannungsabfall im Strommessbereich, Diodentest der 
keine blauen LED testen kann oder ein Durchgangstester mit Verzögerung). 
Das CAT-Rating der China-Gurken aus dem Baummarkt dürfte nicht die Farbe 
wert sein in der es gedruckt ist.

Du kannst ja einfach mal Dave Jones beim Multimeter sprengen zuschauen:

http://www.youtube.com/watch?v=M-FZP1U2dkM

Für das Highlight mal nach 6:10 vorspulen.

Interessant sind auch die beiden Multimetershootouts:

http://www.youtube.com/watch?v=ZoeUgMFLyAw
http://www.youtube.com/watch?v=n3WGaiYF2sk

p.s.:
> Uni-T oder Voltcraft
Die meisten Mittelklasse-Meter von Conrad werden durch Uni-T hergestellt 
;).

von Kernimo (Gast)


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bin ja dankbar für die rege teinahme,
aber das geht alles ein wenig am thema vorbei mit firmenumfeld usw.

worauf muss ich denn achten, bzw was brauch ich,
wenn die pumpe ohne "schutzkleinspannung" arbeitet
und ich auch zur not mal an die hauselektrik will?

für meine "kleingeräte" muss ich mir dann halt mal ein separates dmm 
holen.

macht mir doch einfach mal ein paar vorschläge bis ca 100 euro
und ich werd mir dann schon das passende raussuchen.

ich fang mal an und schmeiss das uni-t 61d/e bzw fluke 17b innen topf :)
die wurden ja bisher am meisten genannt.

gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kernimo schrieb:
> worauf muss ich denn achten, bzw was brauch ich,
> wenn die pumpe ohne "schutzkleinspannung" arbeitet
> und ich auch zur not mal an die hauselektrik will?

Eine Zertifizierung für die passende Überspannungskategorie:

http://www.mikrocontroller.net/articles/Leiterbahnabst%C3%A4nde#.C3.9Cberspannungskategorien

CAT III also wohl in deinem Fall.

Dazu gehört es eben, dass da drin eine ordentliche Sicherung verbaut
worden ist (und nicht nur so'n 08/15-Glasrohrdings, das dann sofort
einen fetten Lichtbogen zünden würde), dass auf der Platine genügend
Leiterbahnabstände eingehalten sind usw. usf.  Dabei ist die
wesentliche Forderung durchaus nicht die, dass bei einer fetten
Überspannung das DMM überlebt, sondern ausschließlich, dass du
überlebst!

Dieter schrieb:
> Was soll ich mit einem teuren Markenmultimeter für
> über 100Euro mit miserabler Genauigkeit

Naja.  Hast du die Genauigkeit je kontrolliert?  Ich würde mal
vermuten, dass das teure Markenmultimeter mit der vermeintlich
miserablen Genauigkeit diese dafür auch nach 5 Jahren noch hat und
wenn's gerade in der Sonne betrieben wird, während die Specs für das
Billig-Multi nur eine gutmütige Schätzung à la "PMPO" sind, die sie
vermutlich schon nach dem Eintüten in die Verpackung im Werk nicht
mehr komplett einhalten.

Allerdings stellt sich natürlich immer die Frage, wie viel Genauigkeit
man für die jeweilige Aufgabe braucht.  Das Genaueste, was einem so in
der täglichen Praxis noch übern Weg läuft, sind die ±50 mV für die
Ladeschlussspannung eines LiIon-Akkus.  Das liegt aber auch noch im
Bereich 1 %, das schafft man schon fast mit einem guten
Analogmultimeter mit Spiegelskala.

Ich denke, neben der Überspannungskategorie (wenn man in
entsprechenden Bereichen unterwegs sein möchte, wie das beim TE der
Fall ist), sollte man sich noch andere Dinge ansehen.  Manches ist ja
schon genannt worden:

. Ein Durchgangsprüfer mit Piepser sollte nicht erst dann piepen, wenn
  der langsame Digitalteil einen genügend niedrigen Widerstand
  ermittelt hat, sondern er sollte dies sofort per analoger Auswertung
  tun.  Damit kann man beispielsweise eine IC-Pinreihe antlang
  "rutschen", bis es piept.

. Diodentester sollten alle gewünschten Dioden erfassen.  Wenn blaue
  oder weiße LED mit dazu gehören, wird einer, der nur mit 1,5 V
  arbeitet, versagen.

. Während es heutzutage kein Thema mehr ist, dass die Spannungsmessung
  die Quelle möglichst wenig belastet (10 MΩ Eingangswiderstand sind
  Standard, gute Werkstattmultimeter gehen in den GΩ-Bereich),
  ist das bei Strommessung keinesfalls gegeben.  Ich habe in der Firma
  Billigmultimeter liegen, mit denen man Sleep-Ströme einer
  Controllerschaltung nicht einmal ansatzweise erfassen kann, weil der
  Innenwiderstand im empfindlichsten Strommessbereich so groß ist,
  dass die Schaltung wegen des Spannungseinbruchs abschaltet.

Interessanterweise unterscheiden sich dabei durchaus auch die
Billig-Multis drastisch.  Wir haben hier zwei verschiedene Iso-Tech-
Geräte (Haus-Label von RS Components).  Die "eierlegende Wollmilchsau"
(kann auch noch Frequenzen messen und Kapazitäten) glänzt durch
miserable Eigenschaften in allen aufgezählten Punkten.  Das etwas
einfacher gestrickte Pendant dagegen kann das, was es kann, wenigstens
ordentlich, also man kann auch Ströme im Mikroamperebereich an einer
Controllerschaltung damit messen, ohne dass sich das Ding abschaltet,
und der Durchgangspiepser funktioniert ordentlich.

von Mike (Gast)


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Kernimo schrieb:
> ich fang mal an und schmeiss das uni-t 61d/e bzw fluke 17b innen topf :)
> die wurden ja bisher am meisten genannt.
>
> gruß

Die beiden Uni-T scheinen recht gut zu sein. Wobei ich das "e" 
bevorzugen würde (genauer und piepst vor allem sofort). Der 
Spannungsabfall bei der Strommessung ist bei beiden nicht so besonders. 
Es scheint auch eher vom Zufall abzuhängen ob dort große oder kleine 
Sicherungen verbaut werden (Bestückungsoption).

Wenn du Conrad in der Nähe hast, dann könntest du sie dir als VC-840 
(=61D) oder VC-860 (=61E) anschauen.

Der 100$ Multimeter Shootout vom EEVBlog ist auch recht empfehlenswert:

http://www.youtube.com/watch?v=n3WGaiYF2sk

Von den getesteten Geräten scheint keins wirklich schlecht zu sein.

von Proxxon (Gast)


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Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) schrieb:

> Dazu gehört es eben, dass da drin eine ordentliche Sicherung verbaut
> worden ist (und nicht nur so'n 08/15-Glasrohrdings, das dann sofort
> einen fetten Lichtbogen zünden würde),

Da müssen aber erst mal eine Reihe von besonders dummen Umständen GENAU 
zusammentreffen. Die Wahrscheinlichkeit dafür drücken die Unfallzahlen 
darüber aus -> verschwindend gering bzw. nicht nachweisbar.

1. Die Messleitung ausgerechnet bei sensibler Messung am Stromnetz in 
der falschen Buchse (A, mA) anstatt (V, Ohm) und dann ausgerechnet 
Netzspannung "messen" wollen (in der Regel schaut man immer noch mal 
nach, ob auch alles richtig gesteckt ist).

2. Es entsteht (dabei) nicht zwangsweise ein Lichtbogen, der das ganze 
Gerät in Schutt und Asche zerlegt; Glassicherungen sind in vielen 
anderen Geräten seit Jahrzehnten als Überstromschutz im 
Netzspannungsteil der Geräte verbaut und verrichten dort ihren Dienst. 
Wäre das nicht der Fall wären sie schon längst aus dem Verkehr gezogen.

3. Falls doch ein Lichtbogen entsteht wird eine der betreffenden 
Leiterbahnen "weggebrutzelt" und die Sache ist erledigt. Das DMM ist 
dann zerstört, aber nicht in Flammen aufgegangen.

4. FALLS das DMM wirklich zerstört werden würde (was gar nicht sein 
muss) geschieht das auch nicht in ms. Es bleibt also i.d.R. Zeit zu 
reagieren, d.h. das DMM verbutzelt (sollte das wirklich mal der Fall 
sein) nicht in den Händen des Messenden, der dem Treiben munter 
seelenruhig zuschaut.

5. Bei einer heimischen Messung an 230V~ hält man das DMM nicht 
unbedingt in den Händen, schon gar nicht wer eher selten an Netzspannung 
misst. Das dann ausgerechnet dieses "qualmende" DMM eine Kettenreaktion 
und damit einen Hausbrand auslöst, da müssten erst mal eine Reihe 
weiterer unglücklicher Umstände dazu kommen. Genauso könnte man 
sämtliche FI (Fehlerstromschutzschalter) für sinnlos halten. Denn wer 
garantiert, das diese nicht mal einen Defekt haben können und dann ihre 
Funktion nicht erfüllen? Das ist aber eher unwahrscheinlich, genauso wie 
ein DMM, dass im Fehlerfall gleich das Eigenheim in Brand steckt.

6. Die normalen häuslichen Netzstromkreise mit 10/16 A Absicherung 
schalten ausreichend schnell im Kurzschlussfall ab, nicht so wie in 
diversen bangemachenden Show-Videos der Branche gezeigt, wo man extra 
viel Energie in das DMM hineinschickt (mit Hilfe extra träger 
Stromkreise), damit es auch richtig schön abfackelt; solche Videos sind 
"nett" anzusehen, haben aber mit der Realität auch nur bedingt (und zu 
weilen gar nichts) zu tun, außer Lobbyarbeit der Branche zu dienen.

(Kleine Zwischenbemerkung: in diesem Zusammenhang sei mal erwähnt, dass 
die EU plant den TÜV-Zwang für Altaustos (darunter versteht man dort 
schon Autos, die das 6. Jahr auf der Strasse fahren) auf EINMAL JEDES 
JAHR einzuführen. Mit dem Deckmäntelchen "mehr an Sicherheit" lässt sich 
so ziemlich jeder gesunde Menschenverstand nebst technischer Erfahrung 
beliebig aushebeln - dem Sicherheitswahn folgt der ängstliche oder 
verängstigte Bundesbürger (dem es immer mehr zu geben scheint) 
bereitwillig und ohne groß nachzudenken. Es reicht gezielte Lobbyarbeit 
und ein Zertifikat aus der Amtsstube. Dann ist er (der Angstbürger) 
bereit alles abzunicken, willig zu befolgen und seinen Geldbeutel weit 
zu öffnen.)

7. Die Allermeisten hiesig am Markt verkauften DMM sind für das Messen 
an Netzspannung ausgelegt und CAT III zertifiziert. Also dürfen diese 
DMM ob mit oder ohne speziell hochstromfähige Schmelzsicherungen 
eingesetzt werden, sonst müsste man diese Geräte allesamt zur CAT I-Ware 
herabstufen, wozu es aber offensichtlich keinen Anlass gibt (auch nicht 
seitens der Hersteller, denn gerade die müssten doch aus Angst vor 
Regress umgehend CAT III-Messungen ihrer eigenen Geräte, die nur mit 
billigen Glassicherungen ausgestattet sind UNTERSAGEN in ihren Manuals. 
Die Manuals enthalten aber nur Warnrhinweise zum sicheren Umgang mit den 
Gerät. Entsprechende Klagen gegen Hersteller scheinen auch nicht zu 
laufen bzw. mir sind jedenfalls keine bekannt.

Das das Gewerbe natürlich nicht mit 25 Euro-DMM aus dem Baumarkt in der 
E-Verteilung herummisst, sollte dennoch jedem klar sein. Arbeitsgerät 
hat nun mal höhere Anforderungen an Robustheit und Sicherheit. Da 
bezahlt aber letzlich auch der Kunde mit seiner Rechnung das schöne 
Gossen Metrahit (mit) und nicht wie beim Privatmann der eigene 
Geldsäckel, der bei dem ein- oder anderen auch mal klamm ausfällt. 
Außerdem braucht gerade Routine im Arbeitsalltag (auch wenn dort Profis 
arbeiten, wobei das nochmal ein eigenes Thema ist, denn nicht jede 
Elektrokraft ist immer so professionell in seinen Ausführungen wie 
mancher sich das vorstellt) einen besonderen Schutz, weil hier im 
Gegensatz zum privaten Bastler der Zeitdruck eine Rolle spielt unter dem 
gearbeitet wird.

Wer dennoch lieber ein DMM mit (nahezu) perfekter Absicherung haben 
möchte, der soll halt das Geld dafür ausgeben, aber dann nicht auf 
solche Gurken mit 3 Buchsen hereinfallen. Da muss man halt mal 200 Euro 
bereit sein auszugeben, um auch anständige Genauigkeit und Messbereiche 
zu erhalten UND die Sicherheit obendrein. Oder event. sein DMM mit 
besseren Schmelzsichrungen nachrüsten, soweit das überhaupt möglich ist.

> dass auf der Platine genügend
> Leiterbahnabstände eingehalten sind usw.

Wie soll der normale (geneigte) Käufer das denn (ohne Teardown) 
herausfinden? DMM kaufen, aufschauben? Garantie futsch! Es ist zwar 
schön zu wissen, wie der Hersteller das Layout gestaltet hat (so man als 
jemand der in einem Forum nachfragt welches DMM er kaufen soll überhaupt 
das Fachwissen aufbringt ein Layout richtig zu beurteilen), aber 
normalerweise bleibt das dem Käufer erst mal verborgen. Beim Toasterkauf 
kommt auch niemand auf die Idee vorher mal nachzuschauen, ob denn die 
Sicherheit (Abstände, Leitungsführung, Material etc.) im Gerät 
gewährleistet ist und bittet im Elektromarkt den VK um einen 
Schraubendreher. Spass brächte das aber bestimmt.
;-)


Stichwort "Genauigkeit"

> Naja.  Hast du die Genauigkeit je kontrolliert?  Ich würde mal
> vermuten, dass das teure Markenmultimeter mit der vermeintlich
> miserablen Genauigkeit diese dafür auch nach 5 Jahren noch hat und
> wenn's gerade in der Sonne betrieben wird, während die Specs für das
> Billig-Multi nur eine gutmütige Schätzung à la "PMPO" sind, die sie
> vermutlich schon nach dem Eintüten in die Verpackung im Werk nicht
> mehr komplett einhalten.

Man macht doch immer wieder eine ganz andere Erfahrung. Uralt Geräte 
sind auch nach vielen, vielen Jahren noch erstaunlich genau. Selbiges 
wird immer wieder von Leuten berichtet, auch hier im Forum. Ein altes 
Voltcraft hat auch noch xx Jahren noch genügend Genauigkeit für das 
meiste was man so damit macht. Über die Jahre kommen auch neue Geräte 
hinzu.

Vielleicht sollte man sich eher mal darüber Gedanken machen was man ganz 
praktisch von einem DMM erwartet, nämlich beispielsweise einen 
brauchbaren Durchgangsprüfer der nicht erst extrem verzögert reagiert 
(durchaus wichtig) und einen akzeptablen Batterieverbrauch. Beleuchtung 
kann auch was nettes sein, wenn das DMM mal wieder nicht dort steht wo 
die Lampe gerade hinleuchtet oder es eben etwas schummrig ist. 
Vielleicht ist einem auch das Messen größerer Kapazitäten (über 1000 uF) 
mal wichtig oder das schnelle Erfassen einer Induktivität. Nicht jedes 
Display bietet angenehm ablesbare Ziffern. Da gibt es spürbare 
Unterschiede. Die Eierlegende Wollmilchsau wird man aber nie bekommen. 
Irgendwo ist jeder DMM-Kauf ein Kompromiss zwischen dem was man erwartet 
und dem was man letztlich für sein Geld bekommt. Bei der Genauigkeit der 
Wandler liest man das vor dem Kauf im Manual. Ein Fluke 87-V hat 
Traumwerte beim Schwanken der letzten Stelle (+ 1 im Gleichsp.-Bereich) 
während die Konsumerklasse je nach dem sich die letzte Ziffer oftmals 
auch schenken könnte (spätestens ab dem Wechselspg.-Bereich). Die 
meisten werden denoch gerne eine Stelle mehr haben wenn möglich, als 
Tendenz nach oben oder unten beim Messwert kann man das schon mal 
brauchen.

Und auch mal an den Wackel- und Rutschtest denken, den Dave in seinem 
Videoblog veranschaulicht. Sonst fliegt das Teil später allzu leicht vom 
Tisch.

PS: Waren nur ein paar Gedanken.

;)

von uni vs vc (Gast)


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Mike (Gast) schrieb:
> Wenn du Conrad in der Nähe hast, dann könntest du sie dir als VC-840
> (=61D) oder VC-860 (=61E) anschauen.
Das ist Lötzinn.
Hast du dir einmal die Datenblätter oder zumindest die Bilder angesehen?

UT61C ~ VC-830
UT61D ~ VC-850
Wobei den VCs die 60 mV DC- bzw. 60 mV/600 mV AC-Bereiche fehlen.
Ein Äquivalent zum UT61E mit 22000 Counts hab ich nicht gefunden.

Wenn man nicht unbedingt auf TRMS abfährt (stolze 3 bzw. 10 kHz, max. 
Crest-Faktor 3) hat das UT61C meiner Meinung nach das beste 
Preis/Leistungs-verhältnis dieser Serie.

Deshalb besitze ich selber eines davon - keinerlei Probleme mit 
Autorange, Piepser oder Sicherungen.
Die mitgelieferten Meßstrippen sind nicht besonders spitz und ziemlich 
steif obwohl sie, passend zum DMM, nur für CAT II - 600 V, CAT III - 300 
V bzw. 10 A geeignet sein sollen. Sind auch bis auf 3 mm an der Spitze 
dick isoliert, was Messungen an Buchsen oder gar Steckdosen nicht 
unbedingt erleichtert.
Da verwende ich doch lieber die alten Dinger die von irgendwelchen 
Normen ganz sicher nichts mitgekriegt haben.

Ri bei Strommessungen:
µA : ~51 Ohm
mA : ~1,5 Ohm
A  : <0,1 Ohm

von Mike (Gast)


Angehängte Dateien:

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uni vs vc schrieb:
> Mike (Gast) schrieb:
>> Wenn du Conrad in der Nähe hast, dann könntest du sie dir als VC-840
>> (=61D) oder VC-860 (=61E) anschauen.
> Das ist Lötzinn.
> Hast du dir einmal die Datenblätter oder zumindest die Bilder angesehen?
Hmm stimmt, mein Fehler. Ich hatte mich nach dem Aussehen der Buttons 
und True RMS ja/nein gerichtet.

> UT61C ~ VC-830
> UT61D ~ VC-850
> Wobei den VCs die 60 mV DC- bzw. 60 mV/600 mV AC-Bereiche fehlen.
Die Displays sehen allerdings auch etwas anders aus.

> Ri bei Strommessungen:
> µA : ~51 Ohm
> mA : ~1,5 Ohm
> A  : <0,1 Ohm

Das dürfte (leider) etwas zu niedrig sein. Die verwendeten Cyrustek IC 
haben bei Strommessungen immer 2 Widerstände im Pfad. Neben dem größeren 
sind 2 Dioden die ihn überbrücken wenn der Spannungsabfall zu groß wird. 
Je nach Strom schaltet das DMM-IC dann zwischen den beiden Widerständen 
hin und her. Man hat aber immer Widerstand+Widerstand oder 
Widerstand+Diode im Strompfad. Du hast irgendwie den kleineren der 
beiden Widerstände gemessen.

Im Anhang mal ein Ausschnitt aus dem Datenblatt für den ES51922 (22.000 
Counts).

Was auch etwas nervt ist das es nach dem 200/400/600mA-Bereich immer 
gleich mit 10A weitergeht.

von Harald W. (wilhelms)


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Mike schrieb:

> Die verwendeten Cyrustek IC
> Im Anhang mal ein Ausschnitt aus dem Datenblatt für den ES51922 (22.000
> Counts).

Hast Du da mal einen Link auf das komplette Datenblatt?
Gruss
Harald

von Ben _. (burning_silicon)


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Wenn ihr hier schon so viele Multimeter durchkaut:
Hat jemand Erfahrungen mit dem Mastech MS8229?

Mir ist so ein Ding in die Hände gefallen. Brauchbar oder sollte ich 
lieber ein paarmal mit dem Bus drüberfahren?

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