Hi. Ich wollte mir ein Line Interface bauen. Nun habe ich ein Konzept im Internet gefunden, bei dem der Schleifenstrom über einen Gleichrichter und eine Stromregelung mit 2 Transistoren "erzeugt" wird. Damit die NF Sprechspannung nicht beeinflusst wird, hat man auch noch einen Gyrator eingebaut. (Konzept von Wolfgang Back, "Lallus", diskretes Line Interface" Nun habe ich ein moderneres kommerzielles "elektronisches" Telefon geöffnet. Die haben das anders gemacht. Die haben einen RC Tiefpass eingesetzt, hinter dem ein Brückengleichrichter sitzt. An dem Brückengleichrichter wird über eine weitere Diode, Widerstand und Siebung ein Teil des Schleifenstroms für die Versorgung der Elektronik verwendet, der "Überschuss" wird ebenfalls in einem Stromregler und Z-Diode "Verbraten". Nun, da ich den Gyrator noch nicht verstehe, wollte ich die Schaltung mit konventionellem Tiefpass-Filter von dem kommerziellen Telefon übernehmen. Aber welche Vorteile / Nachteile hat ein Gyrator im Vergleich zu einem Tiefpass?
> Aber welche Vorteile / Nachteile hat ein Gyrator im Vergleich zu einem > Tiefpass? Das kann man so direkt nicht vergleichen. Der Gyrator dient dazu, eine Impedanz in ihre duale zu transformieren, in diesem Fall den Kondensator in eine Spule. Diese synthetische Spule wird in der Schaltung als Drossel (als Blockierung) für den Sprachbereich verwendet. Das hat nichts mit Tiefpassfilterung zu tun.
Bastler schrieb: > Aber welche Vorteile / Nachteile hat ein Gyrator im Vergleich zu einem > Tiefpass? Transformatoren und Gyratoren sind Zweitore mit ganz bestimmten Transformationseigenschaften zwischen dem Eingangs- und dem Ausgangstor (siehe PDF). Ein Tiefpass kann nicht mit einem Transformator oder einem Gyrator verglichen werden.
@ ArnoR (Gast) >> Aber welche Vorteile / Nachteile hat ein Gyrator im Vergleich zu einem >> Tiefpass? Der Gyrator bildet eine SEHR große Spule mit eher kleinen Kondensatoren nach. Damit kann man einen SEHR niederfrequenten Tiefpass aufbauen. >in eine Spule. Diese synthetische Spule wird in der Schaltung als >Drossel (als Blockierung) für den Sprachbereich verwendet. Das hat >nichts mit Tiefpassfilterung zu tun. Aber sicher, denn das Blockieren IST Filterung. Ich denke der Unterschied zwischen den Ansätzen ist, dass der Gyrator als Filter für das Schleifensignal arbeitet, welches mit Spannungssignalen arbeitet. Der zweite Ansatz mit Tiefpass, der wahrscheinlich eher für die EMV zuständig ist, macht es wahrscheinlich anders, der erzeugt ein moduliertes Stromsignal, ähnlich 4-20mA Stromschleife. Da braucht man auf der Speiseseite keinen Gyrator.
> Aber sicher, denn das Blockieren IST Filterung.
Hier geht es nicht darum "was hinten raus kommt", sondern darum, dass
die Signalquelle in einem bestimmten Frequenzbereich nicht belastet
wird. Das ist nicht die klassische Filterung.
In einer selbstgebauten Telefonanlage habe ich zur Speisung der Telefone die Stromversorgung von der Sprech-Wechselspannung mit Hilfe von Hochpässen und Tiefpässen getrennt. Dabei musste ich große teure Spulen einplanen. Weil die zu teuer waren, kam ich dann auf den Gyrator, den ich bis dahin auch nicht kannte. Der Gyrator simuliert eine Spule mit Hilfe eines Transistors und eines Kondensators. Das Funktionsprinzip ist an eine Konstantstromquelle angelehnt, deren Regelung durch den Kondensator aber sehr Träge gemacht wird. So wird das Telefon mit konstanten 30mA versorgt, aber die Regelung arbeitet nicht "gegen" die überlagerten Stromschwankungen, die durch die Sprachübertragung entsteht. Letztendlich bekommst Du mit Hilfe einer großen Spule oder eines Gyrators doppelte Lautstärke heraus, als wenn Du eine gewöhnliche Konstantstromquelle verwendest.
Hi. Danke für den Hinweis, also ist die Lösung mit dem Gyrator auf jeden Fall vorzuziehen. Dann muss ich mich mal mit dem Thema Gyrator beschäftigen.
Bastler schrieb: > Hi. > > Danke für den Hinweis, also ist die Lösung mit dem Gyrator auf jeden > Fall vorzuziehen. > Dann muss ich mich mal mit dem Thema Gyrator beschäftigen. Es reicht meist, den Gyrator als schwarzen Kasten zu sehen, dessen Innenleben man nicht kennen muss. Er hat vier Klemmen. Vorn schliesst man einen Kondensator an. Hinten verhält sich der Kasten dann wie eine (meist sehr grosse) Induktivität. Gruss Harald
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