Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AT Befehle - Kommunikation mit Datenaustausch


von Sascha T. (tubsids)


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Hallo allerseits,

kann mir jemand bitte ein tipp geben zur folgende Fragestellung:

was genau passiert, wenn Datenanruf aufgenommen wird, bzw. wie sieht 
Datenaustausch aus?
Kann ich dann Punkt 2 Punkt Verbindung einfach string/char schreiben, 
wenn ich RS-232 nutze? z.B Hterm was eintippen - wird es auf andere 
Seite empfangen als string/char?



Danke im Voraus
Gruß

von Peter II (Gast)


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Sascha T. schrieb:
> Kann ich dann Punkt 2 Punkt Verbindung einfach string/char schreiben,
> wenn ich RS-232 nutze? z.B Hterm was eintippen - wird es auf andere
> Seite empfangen als string/char?

genauso ist es. Es es werden 8bit übertragen, dies kann ein sinnvolles 
zeichen oder etwas anderes sein.

von Volker U. (volkeru)


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Aber nach dem ATA auf der Empfängerseite erstmal auf das CONNECT warten. 
Denn es kann bis zu einer Minute dauern, bis die Verbindung steht, wenn 
viele Protokolle von den Modems getestet werden. Sonst bewirkt das erste 
gesendete Zeichen i.d.R. einen vorzeitigen Abbruch der Verbindung.

von Sascha T. (tubsids)


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Wie sieht es mit Gebühren aus? Kommt was auf mich dazu? Ich habe ganz 
normale Handy ohne flat, aber ich kann zweite Handynummer mit kostnlose 
Gespräch dazuholen.
Bitte um die Ratschlag.

Danke

von Volker U. (volkeru)


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Achso, es geht um eine Handy-Verbindung :-). Ich dachte um eine 
Festnetz-Verbindung mit zwei Modems. Es fallen i.d.R. die ganz normalen 
Verbindungsgebühren wie bei Telefongesprächen an.

von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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Sascha T. schrieb:
> Wie sieht es mit Gebühren aus? Kommt was auf mich dazu? Ich habe ganz
> normale Handy ohne flat, aber ich kann zweite Handynummer mit kostnlose
> Gespräch dazuholen.
> Bitte um die Ratschlag.
>
> Danke

Hallo Sascha, wie du selber schon schreibst, ist bei der zweiten Nummer 
das "Gespräch" kostenlos. Eine Datenverbindung ist aber kein "Gespräch". 
Es kann dir also passieren, dass der Mobilfunkanbieter dafür Gebühren 
berechnet.

Praktisch alle Sprach-Flats gelten nur für Sprach-Verbindungen. Das 
lässt sich spätestens im Kleingedruckten nachlesen.

Wenn du es nicht übertreibst, kann es natürlich sein, dass der Anbieter 
trotzdem nichts zusätzlich berechnet, aber verlassen würde ich mich 
darauf nicht.

von Christian B. (casandro)


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Übrigens ein kleiner Tipp. Wenn Du Dich sowieso schon auf GSM-Netze 
verlässt (die nicht wirklich auf Zuverlässigkeit getrimmt sind), so 
kannst du auch gleich das Internet nehmen. Die meisten modernen 
GSM-Module haben auch IP-Stacks drin. Darüber kannst Du das zu deutlich 
geringeren Kosten machen.

von Sascha T. (tubsids)


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Christian Berger schrieb:
> Übrigens ein kleiner Tipp. Wenn Du Dich sowieso schon auf GSM-Netze
> verlässt (die nicht wirklich auf Zuverlässigkeit getrimmt sind), so
> kannst du auch gleich das Internet nehmen. Die meisten modernen
> GSM-Module haben auch IP-Stacks drin. Darüber kannst Du das zu deutlich
> geringeren Kosten machen.

Danke für Antworten!

Nun mal wieder Nachfragen:
1. Wenn ich zweite Karte mit kostenfreie Telefonat erwerbe und dazu bei 
zwei Nummern flat Internet freischalte - wird nix dazukommen? Wie kann 
man eine Frage/Anfrage an meiner Handyanbieter formulieren?
2. IP-Stacks ? Habe ich darüber gar nix bei nobbi gefunden. Ich benutze 
Siemens S65, Siemens C75.

Danke im Voraus

von Christian B. (casandro)


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Nimm Volumentarife, die sind für moderate Datenmengen am Günstigsten.

Und pass auf, dass Du entweder Anbieter mit öffentlichen IP-Adressen 
nimmst, oder lass auf einem Computer im Internet einen Dienst laufen, 
über den Du die Daten austauscht.

von Volker U. (volkeru)


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Markus W. schrieb:
> Eine Datenverbindung ist aber kein "Gespräch".
> Es kann dir also passieren, dass der Mobilfunkanbieter dafür Gebühren
> berechnet.

Quelle?

Mir ist kein Anbieter bekannt, der seit 1995 jemals Sondergebühren 
abhängig von der Art der Verbindung (Telefonie oder CSD) genommen hat. 
Es gab allenfalls Sondertarife zu bestimmten Rufnummern, unter denen 
CSD-Verbindungen hergestellt werden konnten (z.B. zur Einwahl bei 
Providern für WAP-Dienste). CSD-Verbindungen zu "normalen" Rufnummern 
wurden stets wie Telfongespräche abgerechnet. Das ist auch verständlich, 
da sie weniger Netzlast erzeugen, nämlich 9600 bps gegenüber einer 
Netto-Datenrate von 13 kbit/s bei Sprachtelefonie.

Gruß, Volker

von Volker U. (volkeru)


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Christian Berger schrieb:
> Übrigens ein kleiner Tipp. Wenn Du Dich sowieso schon auf GSM-Netze
> verlässt (die nicht wirklich auf Zuverlässigkeit getrimmt sind), so
> kannst du auch gleich das Internet nehmen. Die meisten modernen
> GSM-Module haben auch IP-Stacks drin. Darüber kannst Du das zu deutlich
> geringeren Kosten machen.

Unter schlechten Empfangsbedingungen und an "einsamen" Orten stehen 
GPRS-Dienste häufig nicht zur Verfügung. Da CSD aber wie Sprachtelefonie 
behandelt wird, steht CSD immer dort zur Verfügung, wo man auch 
telefonieren kann. CSD ist im GSM-Netz also deutlich sicherer als GPRS. 
Sinnvoll kann es sein, zu überprüfen, ob GPRS zur Verfügung steht und 
falls nicht, auf CSD auszuweichen. Das dürfte die höchste Verfügbarkeit 
sicherstellen.

von Volker U. (volkeru)


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Hier geht ja alles durcheinander :-(((

Sascha T. schrieb:
> Nun mal wieder Nachfragen:
> 1. Wenn ich zweite Karte mit kostenfreie Telefonat erwerbe und dazu bei
> zwei Nummern flat Internet freischalte - wird nix dazukommen? Wie kann
> man eine Frage/Anfrage an meiner Handyanbieter formulieren?

CSD ist KEINE Internet-Verbindung, sondern eine transparente 
Datenverbindung! Wenn du Daten übers Internet übertragen willst, so geht 
dies nicht über eine einfache Datenverbindung mit Hayes-Kommandos 
(ATD<Rufnummer>), sondern nur über Nutzung des IP-Stacks und eines APN 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Access_Point_Name). Das ist ein völlig 
anderes Verfahren und deutlich komplizierter, als die Nutzung von CSD.

> 2. IP-Stacks ? Habe ich darüber gar nix bei nobbi gefunden. Ich benutze
> Siemens S65, Siemens C75.

Eben. Deshalb kommt eigentlich nur CSD in Frage. Siehe meine im Thread 
Beitrag "Datenübertragung zwischen zwei Handys" geposteten Links.

von Christian B. (casandro)


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Nicht jeder Netzbetreiber hat CSD erlaubt. Da D1 Netz hat das 
beispielsweise lange Zeit nicht erlaubt. Du hast damit einfach keine 
Verbindung bekommen.

GPRS sollte eigentlich auch überall da funktionieren wo CSD 
funktioniert. Es ist ja das selbe Modulationsverfahren, nur ein anderes 
Protokoll mit dem man die ungenutzten Zeitschlitze verwendet.

Zuverlässig, sprich für Dinge die laufen müssen ist keines der 
Verfahren. Mobiltelefonienetze sind nicht auf Verfügbarkeit ausgelegt.

von Volker U. (volkeru)


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Christian Berger schrieb:
> Nicht jeder Netzbetreiber hat CSD erlaubt. Da D1 Netz hat das
> beispielsweise lange Zeit nicht erlaubt. Du hast damit einfach keine
> Verbindung bekommen.

Es kommt aber auch immer darauf an, ob man eine Vertragskarte oder 
Prepaid benutzt. Teilweise war der Dienst für Prepaid freigeschaltet und 
für Vertragskunden nicht und umgekehrt. Bei O2 war er immer für alle 
Kunden freigeschaltet. Wie es heute ist, weiß ich nicht. Am besten 
ausprobieren.

> GPRS sollte eigentlich auch überall da funktionieren wo CSD
> funktioniert. Es ist ja das selbe Modulationsverfahren, nur ein anderes
> Protokoll mit dem man die ungenutzten Zeitschlitze verwendet.

Das ist richtig, trotzdem wurden aber nicht alle Basisstationen mit GPRS 
aufgerüstet. Erstaunlicherweise gibt es immer noch die eine oder andere, 
die diesen Dienst nicht anbietet. Außerdem kommt es durchaus häufiger 
vor, dass GPRS mal nicht verfügbar ist, obwohl der Telefoniedienst 
funktioniert. Ich beobachte dies in dünn besiedelten Regionen 
erstaunlich häufig!

> Zuverlässig, sprich für Dinge die laufen müssen ist keines der
> Verfahren. Mobiltelefonienetze sind nicht auf Verfügbarkeit ausgelegt.

Die Dauerüberwachung einer Müllverbrennungsanlage würde ich damit 
bestimmt auch nicht realisieren. Aber der Dienst ist völlig okay, um 
z.B. mehrmals täglich gesammelte Messdaten an eine Zentrale zu 
übertragen! Und dafür sind zwei alte Handies perfekt geeignet! (Ich 
würde Nokia 6150 nehmen - sind extrem zuverlässig)

von Stefan (Gast)


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Zum Übertragen von Messdaten eigent sich bei geringen Datenmengen eher 
SMS.

von Volker U. (volkeru)


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Stefan schrieb:
> Zum Übertragen von Messdaten eigent sich bei geringen Datenmengen eher
> SMS.

Na, das müssen dann aber SEHR wenig Daten sein! Mit CSD überträgst du in 
der Sekunde 960 Zeichen, das sind 6 SMS oder 360 SMS in der Minute. Ich 
würde CSD daher immer vorziehen.

von Stefan (Gast)


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Wenn nur wenig Daten zu übertragen sind (max. 160 Bytes) ist SMS aber 
viel einfacher. Das ist nicht so weit hergeholt. Ich weiss z.B. von 
einer größeren Anlage in Afrika für Erdbeben-Früherkennung, wo man das 
mit SMS realisiert hat.
Praktisch ist dabei eventuell auch, dass der Netzbetreiber die Datein 
zwischenspeichert, wenn der Empfänger nicht erreichbar ist.

von Volker U. (volkeru)


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Stefan schrieb:
> Ich weiss z.B. von
> einer größeren Anlage in Afrika für Erdbeben-Früherkennung, wo man das
> mit SMS realisiert hat.

Klar, um bei Bedarf eine Warnung abzusenden, ist SMS ideal. Zumal das 
Handy bei Netzunterbrechnung auch den Versand von selbst erneut 
versucht. Aber für die regelmäßige Übertragung gesammelter Messdaten ist 
das Verfahren meist eher weniger geeignet.

Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass es vom Einsatzzweck 
abhängt :)

Ob die Fragen des TO wohl beantwortet sind?

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