Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil für Röhrenverstärker richtig dimensionieren


von Max W. (max96)


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Hallo,

ich bin gerade dabei einen Röhrenverstärker mit 2 EL84 als Push-Pull 
Endstufe zu planen. Ich orientiere mich dabei an diesem Schaltplan: 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/12-Watt-EL84-S.jpg. Nun weis 
ich nicht ob die 300V Anodenspannung im Leerlauf oder unter Last 
anliegen müssen. ich habe jetzt hier einen Trafo, der mir 270VAC im 
Leerlauf und 255VAC bei einer Belastung mit 1,4k liefert. Auch die 
Spannung für die Heizug liegt im Leerlauf bei 7,1VAC, ich habe jedoch 
nichts brauchbares zum belasten da. Könnt ihr mir einen Tipp geben, wie 
ich das Netzteil am besten dimensioniere?

von Peter Z. (Gast)


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Röhren sind einigermaßen robust, aus Erfahrung würd ich sagen passt 
scho...

Noch zwei Tips:
Immer eine Hand in die Hosentasche beim Umgang mit hohen Spannungen.
Röhrenverstärker nie ohne angeschlossenen Lautsprecher betreiben, 
sonst steigt die Anodenspannung grenzenlos und es gibt Überschläge.
Ist mir mal passiert, danach war die Platine kaputt weil durch die 
Überschläge verkohlt. Diese verkohlten Stellen sind elektrisch leitend 
=> Kurzschluss.

von karadur (Gast)


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Hallo


die 300V sind für EL84 max. Bei deinem Trafo mit 270V AC kommst du zu 
hoch. Solange die Heizung nicht auf Temperatur ist fließt noch kein 
Strom durch die Röhre. Evtl. erst heizen und dann die Anodenspannung 
aufschalten.

von Max W. (max96)


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Also müsste ich nach der Gleichrichtung auf knapp 300V kommen, sodass 
die Spannung bei Vollast dann auf 280V oder so sinkt? Könnte ich 
vielleicht die Anodenwicklung als Primärwicklung nehmen, dann müssten 
die Spannungen doch hinkommen. Brechen die 7,1V von der Heizung unter 
Last auf 6,3V ein oder muss da noch ein Widerstand dazwischen? Wie ist 
das eigentlich mit dem Symmetrieren der Heizung? Verbinde ich da einfach 
beide Leitungen der Heizung über 100Ohm mit der Masse der 
Anodenspannung?

von Harald W. (wilhelms)


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Max W. schrieb:
> Wie ist
> das eigentlich mit dem Symmetrieren der Heizung? Verbinde ich da einfach
> beide Leitungen der Heizung über 100Ohm mit der Masse der
> Anodenspannung?

M.W. nimmt man da eher ein Poti, einen sog. "Entbrummer".
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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karadur schrieb:
> 270V AC kommst du zu

1.Halbleitergleichrichter und 270V*1,4 =387 V nach Siebelko im Leerlauf!
Lt. Datenblatt EL84 Ua max 300V  - also weniger ideal für Röhre und 
knapp dimensionierte Elkos.

Der Netztrafo ist noch das kleinere Problem. Hast DU schon einen 
GEEIGNETEN NF-Ausgangsübertrager bekommen?

von Max W. (max96)


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Komme ich besser weg wenn ich das ganze mit einer Röhre gleichrichte? 
Als Überträger werde ich einen 25VA 7V Trafo verwenden. Laut dieser 
Seite eignen sich Trafos bei Gegentaktendstufen ganz gut als Überträger: 
http://www.b-kainka.de/roehren/trafos.htm. Ich bin Schüler und habe 
nicht das Geld mir zwei 100€ Überträger zu kaufen.

von Harald W. (wilhelms)


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Max W. schrieb:


> Ich bin Schüler und habe nicht das Geld mir zwei 100€ Überträger zu kaufen.

Dann solltest Du einen Transistorverstärker bauen.
Gruss
Harald

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dann solltest Du einen Transistorverstärker bauen.
> Gruss
> Harald

Würd ich auch sagen. Die haben auch meistens bessere Daten, sofern man 
nicht grenzenlos rumgemurxt hat.

Trotzdem sind Röhren schöne Bauteile ;)

von karadur (Gast)


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Hallo

Wenn du das machst um Erfahrung zu sammeln ist das ok.

Wenn du einen ordentlichen Verstärker willst, mach es mit Transistoren.

Zum Thema Röhrengleichrichter.  Viele Trafos in den alten Röhrenradios 
hatten ein Wicklung mit Mittelanzapfung und dann wurde mit einer 
Röhren-doppel-Diode gleichgerichtet.  Wenn du nur eine 
Einweg-Gleichrichtung machst brauchst du größer Cs. Bessere Geräte 
hatten damals einen Pi-Filter mit einer Drossel.  Deine Cs sollten 450V 
aushalten.

Mit dem Netztrafo wirst du keinen tollen Sound bekommen.

Was solls vor 45 Jahren habe ich auch mal so angefangen. Man lernt 
dabei.

Vorteil damals waren nur die Röhrenradios vom Sperrmüll mit brauchbaren 
Teilen.

von Max W. (max96)


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Einen schönen Transistorverstärker habe ich schon. Und berechnet und 
gebaut habe ich schon so ziemlich alles was mit Transistoren in sachen 
Verstärker geht. Ich will einfach mal einen kleinen Röhrenverstärker 
bauen. Ich finde die sehen einfach klasse aus und dümmer werde ich dabei 
ja auch nicht. Wenn er später nicht so toll klingt, ist das auch nicht 
das Problem.  Das einzige was ich gern noch von euch wissen würde ist, 
ob ich nun nach der Gleichrichtung noch einen Widerstand vor der Röhre 
brauche und wie groß der ungefähr sein sollte und ob die 7,1V 
Heizspannung im Leerlauf in Ordnung sind.

von oszi40 (Gast)


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Max W. schrieb:
> eignen sich Trafos bei Gegentaktendstufen ganz gut als Überträger
Ganz GUT ist leicht übertrieben. Ohne Gegenkopplung eher mies.

Der Hinweis nimm Transistorverstärker ist unter diesen Bedingungen 
berechtigt zumal Dein Röhren-Gegentakt-Verstärker sowieso mehr 
Verzerrungen bringt als eine simple EL84-A-Endstufe mit dem richtigen 
Trafo.

von karadur (Gast)


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Hallo

deine Heizung wird ca. 1A brauchen. Häng die Röhrenheizungen an den 
Trafo und mess die Spannung wenn die Heizung warm ist.  Einige Minuten 
sind noch kein Problem.

von Max W. (max96)


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Ok dann teste ich das mit der Heizung wenn die Röhren da sind. Eine 
Gegenkopplung werde ich einbauen, die ist weiter unten auf der Seite von 
Jogis Röhrenbude beschrieben.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

jetzt lasst ihn doch mal machen. Er hat eben sein Herz an einen
Röhrenverstärker verloren.
Komme mir niemand mit Klirrfaktor.., gefährlich.., weicher
Sound.. u. ä..
Fragen werden wir wohl noch einige bekommen.

Der Hinweis mit 'einer Hand in der Hosentasche' gehört einfach
dazu. Meine 1. 'Wumme' werde ich nie vergessen.

@ Max W.
Super, daß du die Teile so schnell gefunden hast.
Ist es ein Bausatz..?
Ich würde es ja zuerstmal mit einer Eintaktstufe versuchen.
Bin immer etwas vorsichtig.
Dein Anodenspannungstrafo erscheint etwas heftig.
Zur Not bekommt die EL84 'rote Backen'; das heisst, die Anodenbleche 
glühen. Das sieht man aber ziemlich schnell; dann weiss man, es
ist zuviel.

Erinnerung:
Mein 1. ECL86-Verstärker schwang wie 'Sau', habe ihn aber in die Gänge 
bekommen.

Über die 7,1 Volt bei der Heizung würde ich mir erstmal keinen Kopf 
machen.
Wird wohl bei Last zusammenbrechen. Die EL84 sind ja bei Uf nicht solche
Mimosen wie z. B. HF-Senderöhren.

Brummverminderung bei Heizung: Drähte verdrillen und zusehen, daß
immer! die gleiche Phase an den gleichen Pin kommt! Den 'Entbrummer'
wirst du dir dann sparen können.


@ Harald Wilhelms
> M.W. nimmt man da eher ein Poti, einen sog. "Entbrummer".
Hast du noch eins in der Schublade..??
In meinem Elektornetzteil von ca. 1973 ist sowas als einstellbare 
Strombegrenzung drin.

73 Wilhelm

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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@ oszi40

hast du schon mal etwas von 'Ultralinar' gehört?

Da waren die Schirmgitter mit einem besonderen Anzapf des
Ausgangsübertragers verbunden.

73 Wilhelm

von Achim M. (minifloat)


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Peter Zz schrieb:
> Immer eine Hand in die Hosentasche beim Umgang mit hohen Spannungen.

Wilhelm Schürings schrieb:
> Er hat eben sein Herz an einen
> Röhrenverstärker verloren.

Nein Wilhelm, zum Glück noch nicht!!

von Max W. (max96)


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Nein das ist kein Bausatz, die Röhren und Sockel beziehe ich alle von 
Ebay. Das sind zwar die russischen Versionen, dafür aber NOS und 
gematcht und nicht so teuer. Als Trafo nehme ich einen aus einem 
Stereomeister 35 den ich für 1€ bei Ebay erstanden habe. Bei diesem habe 
ich soeben noch eine 240V Primärwicklung gefunden, womit sich die 
Anodenspannung auf 250V und die Heizspannung auf 6,6V reduziert. Die 
restlichen Teile kaufe ich alle bei Reichelt. Als Widerstände 2W 
Metallschicht, weil die 500V aushalten. Mit ein bischen Parralel und 
Reihenschaltung komme ich dann auch auf die Werte im Schaltplan.

von Ventilator (Gast)


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Wilhelm Schürings schrieb:
> Da waren die Schirmgitter mit einem besonderen Anzapf des
> Ausgangsübertragers verbunden.

...die ein mißbrauchter Netztrafo ganz selten hat.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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@ Ventilator

Sicher hat ein Netztrafo als Ausgangstrafo so eine Wicklung nicht.
Siehe zu, was unser TO eben noch geschrieben hat: Einen Trafo aus
einem geschlachteten Rundfunkgerät, wird wohl irgendwie passen.
Es soll auch heute noch Trafowicklereien geben, die so etwas können;
aber soweit sind wir ja noch nicht.

@ Max
So etwas als Startprojekt finde ich schon verwegen.
Willst du das freischwebend oder auf einer Platine aufbauen?
Sieh mal zu, daß du da überhaupt einen Ton herausbekommst.
Die Feinheiten: nicht schwingen, rote Backen bei den Anoden,
Heizspannung und ähnliche Scherze werden dir (dem Teil) das Forum schon
austreiben.
Nur zu: wir sind gespannt.
Viel Erfolg,

73 Wilhelm

von Ralph B. (rberres)


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Ich hatte in meiner Lehrzeit auch mal eine Röhrenendstufe gebaut.

Es war eine Gegentaktendstufe mit 2*EL84 in Gegentakt B Betrieb.

Es war eine Ultralinearschaltung, aus einen Rim Katalog. Die 
Anodenspannung betrug im Leerlauf gute 360 V. Das hat den Röhren nichts 
ausgemacht. Die Ausgangsleistung. Ca. 16Watt Klirrfaktor um 0,5%.

Worauf man nachher achten sollte. Solche Endstufen schwingen mitunter 
gern im Langwellenbereich. Das merkt man zunächst nicht einmal. Man 
wunderst sich nur das einen andauernd die Hochtonchassis abrauchen.

Ich wünsche dir viel Erfolg

Ralph Berres

von Max W. (max96)


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Das ganze will ich freiverdrahten. Als Gehäuse wird ein abgekantetes 
Blech mit 2 Seien aus Holz verwendet.

von karadur (Gast)


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Kleiner Tip wenn du frei verdrahtest:  Man kann frei wunderbar 
strenförmig die Masse verdrahten. Wirkt Wunder.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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@ Max

Dein Chassis wird wohl ok sein, wir werden es sehen.
Siehe zu, daß zu gescheite Massen hast. Sternförmig!

Nochmal viel Glück.

73
Wilhelm

von Max W. (max96)


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Sternförmig verdrahten werde ich natürlich auch. Ich habe gerade mal 
eine provisorische Gleichrichtung aufgebaut. 
Trafo->Gleichrichter->120uF->235Ohm->420uF. Im Leerlauf habe ich dann 
330VDC und bei Belastung mit 3,8k - was ungefähr der halben Aussteuerung 
bei einer Stereoendstufe entspricht habe ich dann noch 295VDC anliegen. 
Das müsste in Ordnung sein oder?

von Peter D. (peda)


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Wenn die Spannung beim Einschalten hoch läuft, macht das nichts, die 
EL84 kann bis 550V ab.

Das Chassis darf keinen Strom leiten, d.h. es ist nur an einem Punkt mit 
Deiner Schaltungsmasse verbunden.
Für die alten Becherelkos gab es Isolierscheiben, damit der Minuspol 
nicht auf dem Chassis sitzt.

Das Verdrillen der Heizleitung ist sehr wichtig, sonst hast Du prima 
induktive Einkopplung auf die NF.

Ein Entbrummerpoti ist in der Regel nicht nötig. Man kann ein Ende 
direkt auf Schaltungsmasse legen. Es gab früher aber auch Heizwicklungen 
mit Mittelanzapfung (2*3,15V).

Und zum Lauststärkepoti und Eingangsbuchse geschirmte Leitung (einseitig 
geerdet).


Peter

von karadur (Gast)


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Sieht ganz gut aus.

Berichte mal deine Erfahrungen.

von Nufnuff (Gast)


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Peter Zz schrieb:
> Immer eine Hand in die Hosentasche beim Umgang mit hohen Spannungen.
> Röhrenverstärker nie ohne angeschlossenen Lautsprecher betreiben,
> sonst steigt die Anodenspannung grenzenlos und es gibt Überschläge.

Der alte Barkhausen würde armdick abkotzen wenn er das hier lesen würde.
Nur gut das er sowas nicht mehr erleben muß, er würde grenzenlose
Anodenspannung mit grenzenloser Dummheit ersetzen und auch beweisen.

von Michael_ (Gast)


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Max W. schrieb:
> Verstärker geht. Ich will einfach mal einen kleinen Röhrenverstärker
> bauen.

In der Röhrentechnik ist das kein "kleiner Röhrenverstärker"!
Ich wollte schon sagen, das der Trafo geht. Von den Spannungen her ja.
Aber 2X Gegentaktverstärker schaffst du mit deinem 170mA Trafo wohl nur 
knapp.
Besorge dir richtige Ausgangsübertrager, sonst ist der ganze Aufwand 
umsonst.
Sowas ist richtig:
ebay 110919603934
Und du weißt, das die russ. ECC83 eine andere Sockelbeschaltung haben?
Heizspannungssymmetrierung ist bei indirekt geheizten Röhren Quatsch!
Es ist kein Anfängerprojekt!

von Ralph B. (rberres)


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Nufnuff schrieb:
Peter Zz schrieb:
>> Immer eine Hand in die Hosentasche beim Umgang mit hohen Spannungen.
>> Röhrenverstärker nie ohne angeschlossenen Lautsprecher betreiben,
>> sonst steigt die Anodenspannung grenzenlos und es gibt Überschläge.

>Der alte Barkhausen würde armdick abkotzen wenn er das hier lesen würde.
>Nur gut das er sowas nicht mehr erleben muß, er würde grenzenlose
>Anodenspannung mit grenzenloser Dummheit ersetzen und auch beweisen.


Statt hier herum zu stänkern, wäre es doch ganz sinnvoll, wenn du uns 
allen hier mal schreibst, wie es wirklich ist. Damit hätten wir dann 
eine Diskussionsgrundlage. Oder weist du etwa auch nichts genaueres?

Nufnuff Warnungen muss man nichts hinzufügen.

Was der Anstieg der Anodenspannung ohne Last betrifft, stimmt das, wenn 
der Verstärker über keine Gegenkopplung von der Sekundärseite des 
Ausgangstrafo aus besitzt. ( z.B. bei so manchen Gitarrenverstärker).

Aber wenn der Verstärker ohne Last beginnen sollte zu schwingen, was 
über die Gegenkopplung über den Ausgangstrafo bei Frequenzen im 100KHz 
Bereich leicht passieren kann, dann wird es gefährlich, sowohl für die 
Röhren , als auch für die Ausgangstrafos.

Ausgangstrafos drehen bei so hohen Frequenzen nämlich gerne die Phase.

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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Ralph Berres schrieb:
> Nufnuff Warnungen muss man nichts hinzufügen.

Ich meinte natürlich Peterzz Warnungen.

von Peter D. (peda)


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Michael_ schrieb:
> Besorge dir richtige Ausgangsübertrager, sonst ist der ganze Aufwand
> umsonst.

Richtig!

Netztrafos sind auf 50Hz optimiert, d.h. mit Höhen (>5kHz) ists Essig.
Es sein denn, Du bist Rentner und kannst eh die Höhen kaum noch hören.


Michael_ schrieb:
> Sowas ist richtig:
> ebay 110919603934

Macht einen guten Eindruck.
Anzapfungen für Schirmgittergegenkopplung und Aufteilung der 
Sekundärwicklung in 4 Wicklungen (geringere Streuinduktivität) für die 
Höhen.


Peter

von Peter D. (peda)


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Nufnuff schrieb:
> Der alte Barkhausen würde armdick abkotzen wenn er das hier lesen würde.

Aber nur über Deinen Beitrag.

Es gilt das Induktionsgesetz, eine Spule will nach Abschalten den Strom 
weiter fließen lassen, d.h. ohne Last steigt die Spannung.

Ich hab das selber schon erlebt. Der Trafo knistert und in der Röhre 
blitzt es. Die Röhre (EL34) hat es überstanden, aber der Trafo war 
hinüber.


Peter

von Max W. (max96)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jo, das sind mit Sicherheit Eintakt Trafos. Aber eine einzige EL84 macht 
auch schon ganz schön Bums. Der kleine Fender 'Champ' war ein 
Röhrenübungsverstärker für Gitarristen und nicht zu überhören. Nominal 3 
Watt standen drauf, klang aber wie mindestens 10 Watt Transistor.

Die 12-17 Watt aus einem EL84 Paar sind jedenfalls richtig laut. Wie 
viele hier schon gesagt haben, lass den Verstärker nicht ohne Last 
laufen.
Wenn du noch ne interessante Röhrenvorstufe suchst, guck dir mal die 
SRPP an. Benutze ich z.B.in meinem Bassamp:
http://www.schoeldgen.de/bassalizer/
Mittlerweile nehme ich nicht mehr die 12AX7 sondern die 12AU7. Haut vom 
Pegel und der Ausgangsimpedanz besser hin.

von Max W. (max96)


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Ich würde ja Class A bauen aber ich weis nicht ob mir die Leistung dann 
reicht. Ich würde schon gern in gehobener Zimmerlautstärke hören, ohne 
den Amp voll aufreißen zu müssen.

von Michael_ (Gast)


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Max W. schrieb:
> Ich würde ja Class A bauen aber ich weis nicht ob mir die Leistung dann
> reicht. Ich würde schon gern in gehobener Zimmerlautstärke hören, ohne
> den Amp voll aufreißen zu müssen.

Mann, denkst du wirklich, unsere Vorfahren haben 1960 mit dem Hörrohr 
vor dem Radio gesessen?
Und warum hast du Angst, den" Amp voll aufreißen zu müssen"?

von Max W. (max96)


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Ich habe da immer ein schlechtes Gefühl bei. Die Röhren verschleißen 
doch dann viel schneller. Wenn das mit der Laufstärke hinkommt baue ich 
Class A.

von Frank X. (flt)


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Max W. schrieb:
> Ich habe da immer ein schlechtes Gefühl bei. Die Röhren verschleißen
> doch dann viel schneller. Wenn das mit der Laufstärke hinkommt baue ich
> Class A.

Aha.
Wenn man Angst vor Röhrenverschleiss hat betreibt man die Teile
in Class A?

Nicht besonders glaubwürdig...

von Max W. (max96)


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Das da Class A nicht gerade verschleißarm ist weis ich. Aber bei Class 
AB wäre mein Trafo leicht unterdimensioniert und ich bekomme günstig 
EL84 Class A Überträger.

von Michael_ (Gast)


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Wenn man Verschleißangst hat, dann schaltet man das Gerät nie ein :-)
Ich schätze mal, 3000h schafft so eine Röhre.
Und Röhren sind VERSCHLEISSTEILE!
Wenn die EL84 nicht reicht, dann mach die 6L6 im Eintakt-A-Betrieb.

von Max W. (max96)


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Ich werde das ganze als EL84 Class A Endstufe aufbauen. Da reicht mein 
Trafo für und ich bekomme preiswerte Überträger. 3000 Stunden ist ja 
doch ne Menge.

von lautsprecher (Gast)


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Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die 5Watt aus einem EL84 
eintakt A Verstärker verdammt laut sein können!

Wichtig ist ein Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad. Ich betreibe so ein 
Konstrukt auf privaten Veranstaltungen mit einer alten "Kinobox". Da 
sind zwei 12" Breitbänder drin und die machen genug Lärm für ein kleines 
Festzelt mit 40 Personen... Glaubt einem kaum jemand, dass das it 5 
Röhrenwatt geht, in Zeiten von Kilowatt PA-Verstärkern ;)

von genervt (Gast)


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5 Watt aus einem Glaskolben sind auch nicht lauter, als 5 Watt aus einer 
Transe.

von lautsprecher (Gast)


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Ja ich kann als Gast nicht editieren, sonst hätte ich die "Röhrenwatt" 
in Anführungszeichen gesetzt.

von Max W. (max96)


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von Michael_ (Gast)


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Diese Trafos würde ich nicht nehmen. Es ist keine Primärimpedanz 
angegeben und die haben zu geringe Leistung, wenn da auch EL95 steht. Du 
brauchst welche mit 5,2KOhm.
Gib mal bei Kugel EL84 ein.
Ein Link ist dieser:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL84-1.jpg&imgrefurl=http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL84.htm&h=349&w=607&sz=25&tbnid=giHIjgrl8hSzXM:&tbnh=77&tbnw=134&zoom=1&usg=__VYKJzeitUGB8N8Qs3-PQVA_2Ia0=&sa=X&ei=CMY_UJ2cA8TUtAa1hYHwDw&ved=0CC4Q9QEwAw&dur=617
Die Variante mit der ECC83 und Tonregler ist die Standardschaltung.

von Volker S. (sjv)


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genervt schrieb:
> 5 Watt aus einem Glaskolben sind auch nicht lauter, als 5 Watt aus einer
> Transe.

Eine Röhre macht diese 5W aber auch im Dauerbetrieb ohne Probleme, 
während eine 5W Transe meistens nach bkurzer Zeit thermische Probleme 
mangels ausreichenden Kühlkörpers bekommt!

MfG

von oszi40 (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Eine Röhre macht diese 5W aber auch im Dauerbetrieb

Sie verträgt sogar kurze Überlastung (wo Silizium schon flüssig wird).

von Harald W. (wilhelms)


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Volker S. schrieb:
> genervt schrieb:
>> 5 Watt aus einem Glaskolben sind auch nicht lauter, als 5 Watt aus einer
>> Transe.
>
> Eine Röhre macht diese 5W aber auch im Dauerbetrieb ohne Probleme,

Das ist wegen deren Grösse auch kein Wunder. Wenn ein Kühlkörper
genausogross wie eine Röhre ist, kann der auch 5W.
Gruss
Harald

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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@Max: Jogi hat auf der Website auch mehrere vertrauenswürdige Quellen 
für Trafos aller Art. Lies dich da mal durch, die Site ist voll mit 
Tipps aller Art.
Das ebay Angebot schreibt ja nicht mal die Ein- und Ausgangsimpedanzen 
dazu, da würd ich die Finger von lassen.

von Holm T. (Gast)


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Gegen die sterbenden Ausgangstrafos hilft ein 100Ohm Widerstand parallel 
zum Lautsprecheraugang. Der verbrät zwar etwas Leistung schützt aber 
wirkungsvoll vor Isolationsdurchschlägen auf Grund der ohne Last im 
Schaltbetrieb bei Übersteuerung arbeitenden Röhren im Class B Betrieb.
(Ereigniskette: Draht Ab...Nanu kommt nix ... laut 
drehen..patsch...Scheiße).
More sophisticatded sind Überspannungsgasableiter über der 
Primärwicklung oder Varistoren, Beides will aber ordentlich 
dimensioniert sein.

Röhrenwatt sind deshalb lauter als Transistorwatt weil ein etwas 
übersteuerter Röhrenverstärker immer noch "klingt" (genau das machen 
Gitarren Amps ständig, "die Röhre singt mit" aka erzeugt Harmonische die 
man anhören kann (Musikinstrument, kein HIFI!)) während ein auch nur 
geringfügig übersteuerter Transistoramp ... lassen wir das.

Die 12AX7 aka ECC83 macht heute zu Tage in den meisten Fällen wirklich 
zu viel Verstärkung, aber als erstes die Schaltung um zu dimensionieren 
würde ich dem TO nicht vorschlagen.., soll er vorläufig ein 
Dämpfungsglied davor setzen, das ist einfacher.

Ein Röhrenamp steht und fällt mit dem Ausgangsübertrager und der Effekt 
ist mehr als nur geringfügig. Leider graben Anfänger immer wieder solche 
wie Burkhards Links aus, klar geht es auch billig, klingt dann aber auch 
so. Das am Ausgangstrafo gesparte Geld investiert man dann mindestens 2 
Mal. Eine sehr gute Reputation haben die Trafos von 
www.roehrentechnik.de, aber billig sind die nicht. (Das ist ein Freund 
von mir, ist aber trotzdem keine unlautere Werbung, Andere werden das 
bestätigen können).

Ja, früher waren 5 Röhrenwatt echt Krach, das ist aber Geschichte.
Ursache dafür ist, dass aktuelle Lautsprecher viel beschissener 
Wirkungsgrade haben als früher. Danach fragt aber keiner mehr, weil 
Leistung ist heute zu Tage billig. Spaß macht also so ein Eintakt 
Röhrenamp auch nur an den alten Breitbandlautsprechern von alten Radios 
oder Fernsehern. Heutige Lautsprecher müssen offensichtlich auch nicht 
mehr zentriert werden ... bei über 2 mm Ringspalt hat man zu tun das 
nicht gleich die ganze Membrane mit im Spalt verschwindet.

Ein Gegentakt EL84 Amp läuft mit 350V immer noch, viele der 
Klampfenamphersteller übertreiben maßlos und messen angeblich über 20 
Watt aus 2 EL84... wenn die Röhre dann nicht hält war es miese Qualität 
der Röhren, niemals der Marschall oder Fender...weil die haben ja einen 
guten Namen.

Russische EL84 (6P14P) sind übrigens sehr zu empfehlen, die Röhren sind 
wirklich gut.

Ich helfe auch gerne per Mail..

Gruß,

Holm

Nachtrag: Diese Grundig Trafos kommen mir sehr mikrig vor. Bessere DDR 
radios hatten einen EI74b Kern bei Eintaktamps mit der EL84, die wiegen 
einzeln so viel wie vielleicht 3 Grundig...

von lautsprecher (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Röhrenwatt sind deshalb lauter als Transistorwatt weil ein etwas
> übersteuerter Röhrenverstärker immer noch "klingt" (genau das machen
> Gitarren Amps ständig, "die Röhre singt mit" aka erzeugt Harmonische die
> man anhören kann (Musikinstrument, kein HIFI!)) während ein auch nur
> geringfügig übersteuerter Transistoramp ... lassen wir das.

genauso meinte ich das im Beitrag weiter oben!

Breitbänder in dieser Kinobox sind aber hart aufgehängt, d.h. hoher 
Wirkungsgrad aber eben keinen Tiefbass. Also schon Bass, aber nicht was 
die heutige Jugend darunter versteht.

Holm Tiffe schrieb:
> Die 12AX7 aka ECC83 macht heute zu Tage in den meisten Fällen wirklich
> zu viel Verstärkung, aber als erstes die Schaltung um zu dimensionieren
> würde ich dem TO nicht vorschlagen.., soll er vorläufig ein
> Dämpfungsglied davor setzen, das ist einfacher.

Wie sieht so ein Dämfungsglied denn aus? Würde mich auch interessieren, 
habe das Problem mit einer ECC82 gelöst, da sie pingleich ist bei 
geringerer Verstärkung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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lautsprecher schrieb:
> Wie sieht so ein Dämfungsglied denn aus? Würde mich auch interessieren,
> habe das Problem mit einer ECC82 gelöst, da sie pingleich ist bei
> geringerer Verstärkung.

Das ist genau der Unterschied zwischen der 12AX7 (ist ungefähr die 
ECC83) und der 12AU7 (~ECC82). Wenn du dem Link zu meiner Bassanlage 
folgst, scroll ein bisschen runter zur SRPP Stufe und da siehst du ein 
Poti am Ausgang. Das ist mein einstellbares Dämpfungsglied. Und bevor 
jemand über den für Röhrenverstärker sehr niedrigen Wert von 10k meckert 
- die SRPP Schaltung ist schon lange kontrovers diskutiert worden. In 
der besten Abhandlung, die ich bisher gesehen habe, wird die SRPP als 
eine Mischung zwischen Gegentaktschaltung und Eintaktschaltung mit 
Stromquelle beschrieben, der Übergang ist fliessend und hauptsächlich 
durch den Ausgangswiderstand bestimmt.
Mit einer 12AU7 ist die Verstärkung auch ohne Dämpfung so, das ich den 
nachfolgenden DSP mit meinem Bass gut aussteuere, das Poti ist also nun 
verschwunden. Die Röhre an sich ist auch wesentlich niederohmiger.

von Holm T. (Gast)


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Dämpfungsglied? Na 2 Widerstände in Reihe im einfachsten Fall. Ein Poti 
ist auch nichts Anderes. Ggf. noch ein kleiner Kondensator vom Heißen 
Ende zur Anzapfung um einem eventuellen Höhenabfall entgegen zu wirken.

Vom einfachen Umstöpseln einer ECC82 in eine Schaltung für die ECC82 
würde ich abraten, Röhren haben Kennlinienbereiche die auch nichtlineare 
Bereiche haben, mal sollte schon ins Datenblatt gucken in welcher Gegend 
man da landet, nicht das man eine Klirrmaschine produziert. Oft sind 
auch (gerade bei NF Trioden) verschiedene erprobte 
Beschaltungen/Dimensionierungen für die NF Stufen als Beispiel im 
Datenblatt angegeben, danach sollte  man sich halt richten...

Gruß,

Holm

von Paul B. (paul_baumann)


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Holm schrob:
>(Ereigniskette: Draht Ab...Nanu kommt nix ... laut
>drehen..patsch...Scheiße).

Das hast Du wunderbar beschrieben! Habe ich selbst mal geschafft...
:-))

MfG Paul

von Max W. (max96)


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Wie sieht es mit denen hier aus? 
http://www.ebay.de/itm/PAIR-OUTPUT-TRANSFORMER-FOR-SINGLE-ENDED-TUBE-AMPLIFIER-FREE-S-H-/130665559959?pt=Vintage_Electronics_R2&hash=item1e6c463797 
Ich habe gelesen, dass man zum Schutz von AÜ und Röhren 3 1n4007 in 
Sperrichtung zwischen Anode und Kathode schalten kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Holm Tiffe schrieb:
> Vom einfachen Umstöpseln einer ECC82 in eine Schaltung für die ECC82
> würde ich abraten

Öh, wie jetzt? Du meinst sicher ECC83 und ECC82. Umstöpseln geht nur bei 
solchen selbststabilisierenden Schaltungen wie die SRPP. In einer 
konventionellen Vor- oder Phasenumkehrstufe geht das sowieso nicht ohne 
am drumherum jede Menge zu ändern.
Die SRPP macht das jedenfalls klaglos mit, habs ja selber hier 
ausprobiert, unter Kontrolle von Oszi, Voltmeter und Bassgitarre.

Max W. schrieb:
> Wie sieht es mit denen hier aus?
> Ebay-Artikel Nr. 130665559959

Theoretisch ganz gut, aber willst du für einen Eintakttrafo wirklich die 
USA bemühen? Guck doch erstmal bei Jogi's Quellen. Bei den meisten 
Projekten steht sogar, woher die Leute ihre Trafos haben, denn das ist 
ja wirklich das einzige grosse Problem bei Röhren Amps.

von Holm T. (Gast)


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Ja natürlich meinte ich 82 gegen 83.
SRPP? Das ist keine Zauberschlatung, die wird genauso beschissen laufen 
wie jede andere, für die jeweils andere Röhre dimensionierte Schaltung.
Funktionieren wird das freilich...irgendwie.
Oszi Voltmeter und Gitarre? Da fehlt noch der Spektrumanalyzer oder 
Klirrfaktormesser...

Mit den Trafos sehe ich das auch so, es ist Quatsch für $35 Trafos zu 
kaufen und nochmal $50 für den Versand und 19% Einfuhrumsatzsteuer da 
drauf zu legen. Meine Empfehlung hatte ich bereits abgegeben.

Gruß,

Holm

von Max W. (max96)


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Ich habe auf jogis Seite keine Links oder Namen von Shops gefunden. Dann 
werde ich wohl doch 60€ für die AÜ von askjanfirst  investieren müssen.

von Frank W. (frank_w)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Holm Tiffe schrieb:
> Oszi Voltmeter und Gitarre? Da fehlt noch der Spektrumanalyzer oder
> Klirrfaktormesser...

Nö. Da entscheidet einzig und allein der Klang. Mit Klirrfaktoren und 
SAs fang ich gar nicht erst an. Wichtig ist, das die Stufe beim Slappen 
nicht clippt und den richtigen Pegel am Ausgang liefert, Frequenz- und 
Phasengang sind eh garantiert (und unwichtig). Die hohe Eingangsimpedanz 
ist genau das richtige für Gitarrenpickups und Rauschen kannste 
vergessen.
Interessant ist, das trotz unterschiedlichster Röhrenbestückungen (von 
Blackplates bis 12AX7) die Bauteilewerte in all den Publikationen nur 
gering differieren.
Wenn du Zeit hast, hier wird die SRPP mal richtig untersucht:
http://www.tubecad.com/may2000/

von Max W. (max96)


Angehängte Dateien:

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So ich habe mich für eine russische EL84 als Triode entschieden. 
Ausgangsleistung sind vielleicht 3Watt und das ist verdammt laut! Im 
anhang sind ein paar Bilder davon, danke für eure Hilfe. Der Klang ist 
einfach unbeschreiblich.

von Harald W. (wilhelms)


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Max W. schrieb:

> ...Röhrenverstärker...

Was sind das denn für seltsame Lautsprecherkabel?
Fragt sich
Harald

von Max W. (max96)


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Das sind Kabel für Leute mit Goldohren :-). Von Bowers and Wilkins 99,9% 
reines Kupfer. Die hatte mein Vater übrig ich hätte mir die nie gekauft.

von ArnoR (Gast)


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> Von Bowers and Wilkins 99,9% reines Kupfer.

Das ist nichts weiter als ganz normales Elektrolytkupfer, nur eben 
maßlos überteuert.

von Harald W. (wilhelms)


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ArnoR schrieb:

> Das ist nichts weiter als ganz normales Elektrolytkupfer, nur eben
> maßlos überteuert.

Ja, siehe hier:
http://www.semigent.hu/docs/CSF-ECu-adatlap.pdf

Übrigens ist Sauerstofffreies Kupfer, zumindest als Rundmaterial,
gar nicht mal soviel teurer als normales. Ich habe vor einigen
Jahren etwa das doppelte gegenüber normalem Elektrolytkupfer
bezahlt. Schwieriger war es schon, einen Lieferanten zu finden,
der bereit war, weniger als eine Tonne zu liefern. :-)
Und die Überprüfung, ob es denn wirklich sauerstofffreies Kupfer war.
Gruss
Harald

von Max W. (max96)


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Ich weis, dass es maßlos überteuert ist und ich habe auch keine 
Goldohren. Die Kabel sind von meinem Vater.

von Paul B. (paul_baumann)


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Da hast Du ein schönes Chassis gebaut, aber die Blechmäntel der 
Übertrager sind dreckig. Wenn Du die in einer Galvanik verchromen oder
glanzverzinken läßt, ist das nicht nur etwas für die Ohren sondern
auch noch für die Augen.

MfG Paul

von Max W. (max96)


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Ich wollte eigentlich noch 2 Trafohauben basteln, dazu muss ich aber 
erstmal 1kg Platinen bei Pollin bestellen :-).

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> So ich habe mich für eine russische EL84 als Triode entschieden.
>
> Ausgangsleistung sind vielleicht 3Watt und das ist verdammt laut! Im
>
> anhang sind ein paar Bilder davon, danke für eure Hilfe. Der Klang ist
>
> einfach unbeschreiblich.

Kann ich bestätigen.
Habe einen PL84 Übertrager aus einem Sperrmüllfernseher verwendet. Passt 
zur EL84 in Triodenschaltung besser als die üblichen Pentodenübertrager 
aus Radios. Treiber EF80 als Triode.
So ein Verstärker ist in einem meiner Werkstatt-Arbeitstische eingebaut.
Lautsprecher: Monacor SP-300GI mit zusätzlichem Hochtöner koaxial im 
Chassis auf Schallwand 173cm x 106cm.

LG Darius

von oszi40 (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> schönes Chassis gebaut, aber die Blechmäntel

Anschlüsse aus purem Gold und Trafo vom Sperrmüll? Isolation?

Diese Trafobügel kann man bestimmt abnehmen und mit Goldspay behandeln? 
Ob die Isolation noch ausreichend ist kann ich von hier aus nicht 
prüfen.

von Max W. (max96)


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Ich will nicht die blanken Trafos dastehen lassen, auch nicht lackiert, 
das wird mir zu golden. Da kommen noch ein paar Hauben drauf. Du meinst 
die Trafo isolation?

von oldeurope (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Eine Röhre macht diese 5W aber auch im Dauerbetrieb ohne Probleme,
>
>
>
> Das ist wegen deren Grösse auch kein Wunder. Wenn ein Kühlkörper
>
> genausogross wie eine Röhre ist, kann der auch 5W.
>
> Gruss
>
> Harald

Das stimmt nicht Harald. Ich spreche da aus Erfahrung:

http://triodelington.blogspot.de/2007/10/triodelington.html

Gruß
Darius

von Max W. (max96)


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Wie ist das eigentlich wenn ich das Teil probehalber mal als Pentode 
laufen lassen will? G2 über 100ohm an Ub legen?

von Michael_ (Gast)


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Wahnsinnige Erkenntnis! Mal die Röhre in Normalschaltung zu betreiben.
Schau ins Datenblatt!
Übrigens ist dein Übertrager nicht optimal. PL84 und EL84 sind nicht 
gleich!
Aber für deine Ansprüche wird es schon ein wunderbarer Röhren-Sound 
sein.

von Max W. (max96)


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Da verwechselst du mich jetzt mit oldeurope. Ich habe 2 El84 Übertrager 
verwendet.

von oldeurope (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Wahnsinnige Erkenntnis! Mal die Röhre in Normalschaltung zu betreiben.
>
> Schau ins Datenblatt!
>
> Übrigens ist dein Übertrager nicht optimal. PL84 und EL84 sind nicht
>
> gleich!
>
> Aber für deine Ansprüche wird es schon ein wunderbarer Röhren-Sound
>
> sein.

Schauen wir also ins Datenblatt (Valvo Handbuch 1962-63):

Pentodenbetrieb:
ra_PL84 = 2K4 Ohm
ra_EL84 = 4K5 Ohm bis 7K Ohm Je nach Arbeitspunkt.

Triodenbetrieb:
ra_EL84 = 3K5 Ohm

Der PL84 Übertrager hat ein Widerstandsübersetzungsverhältnis von 
2K4/5=480.

480 x 8 Ohm = 3K8 Ohm

Das passt doch perfekt laut Datenblatt.

Schaun wir mal ob es zum ri passt:
Aus Kennlinie abgelesen 80V/50mA=1K6.
Dämpfungsfaktor=
3K8/1K6=2,4 noch OK :-)

Fazit: PL84 Pentodenübertrager passt zur EL84 als Triodenübertrager.
Überzeugt?

von Michael_ (Gast)


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Ja doch!
Ich wundere mich nur, warum so schöne Röhren in abgewandelten 
Schaltungen mißbraucht werden. Es gibt doch genug passendere Röhren.
Warum denn nicht gleich Trioden nehmen? Wer Abneigung gegen die ECC83 
hat, kann doch auch eine EABC80, EC92 oder ECH81 nehmen.
Sicher hast du für die EF80 eine Begründung parat.

von oldeurope (Gast)


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>> Ja doch!

Siehst Du Gerd ak Michael,
hättet Ihr keine "Sanktionen" gengen User die nicht Eurer Meinung sind 
verhängt, könnten solche Fachdiskussion in der Röhrenbude laufen. Ihr 
schadet Euch selbst mehr damit als den Leuten die Ihr sanktioniert!

von Max W. (max96)


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Als Pentode ist das Teil einfach nur der Hammer! Ich habe heute mal 
gemessen. Bei ungefähr 2W ist das Ausgangssignal noch richtig sauber. 
Und schon bei einem Bruchteil davon kann man in ordentlicher Lautstärke 
Musik hören. Meine Boxen haben dazu einen nicht so guten Wirkungsgrad 
(Grundig Box 8500). Leider habe ich jetzt ein leichtes Brummen drauf, 
ich schätze 100Hz, schlägt da die Versorgung durch? Kann ich mit 
nochmehr uF sieben? Habe im Moment 120uF-220Ohm-450uF.

von Paul Baumann (Gast)


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Max schrob:
>Leider habe ich jetzt ein leichtes Brummen drauf,
>ich schätze 100Hz, schlägt da die Versorgung durch?

Jetzt ein Brummen, vorher nicht? Eventuell holst Du Dir das über das 
andere
Gitter rein, denn vorher war das Biest ja als Triode geschaltet.

MfG Paul

von Max W. (max96)


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Vorher hat mans nur gehört wenn man ganz dicht an der Box war, jetzt ist 
es je nach Potistellung mal sehr laut, mal grad so erträglich. 
Masseschleife kann ich ausschließen, weil ich alles sternförmig 
verdrahtet habe. Würde ein Groundlift was bringen?

von Michael_ (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Jetzt ein Brummen, vorher nicht? Eventuell holst Du Dir das über das
> andere
> Gitter rein, denn vorher war das Biest ja als Triode geschaltet.

Das Brummen war vorher schon da, aber die Verstärkung ist jetzt 
wesentlich höher.
Es kommt sicher vom Gitter der Vorstufe. Den C dort abschirmen.

oldeurope schrieb:
> Siehst Du Gerd ak Michael,
> hättet Ihr keine "Sanktionen" gengen User die nicht Eurer Meinung sind
> verhängt, könnten solche Fachdiskussion in der Röhrenbude laufen. Ihr
> schadet Euch selbst mehr damit als den Leuten die Ihr sanktioniert!

Du sprichst in Rätsel! Übersetze das mal.

von Max W. (max96)


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Also den Koppel-C? Kann ich das mit Alufolie machen oder besser mit 
Cu-Draht?

von Holm T. (Gast)


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@Darius: „Nur weil du paranoid bist, heißt das nicht, dass sie nicht 
hinter dir her sind.“ (Terry Pratchett)

Gerd ist hier nicht aktiv. Schreib doch einfach mal (zusammengekürzt auf 
eine A4 Seite) die ganzen Foren auf, bei denen Du schon raus geflogen 
bist.
Ich habe Gerd mal angeklingelt..


Gruß,

Holm

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Vorher hat mans nur gehört wenn man ganz dicht an der Box war, jetzt ist
>
> es je nach Potistellung mal sehr laut, mal grad so erträglich.

Wieviel Ohm hat den das Poti?

von Max W. (max96)


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Das Poti hat 100K linear. Ich werde heut nachmittag mal die 
Kondensatoren schirmen.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Das Poti hat 100K linear.

50K log. Ist ideal für einen Linepegeleingang.

> Ich werde heut nachmittag mal die
>
> Kondensatoren schirmen.

Hast Du auch die Leitung vom Schleifer zum Kondensator geschirmt?
2K2 Schwingschutz unmittelbar am Gitter angelötet?

Und wozu überhaupt einen Kondensator vom Schleifer zum Gitter?

Ich dachte Du hast einen Katodenwiderstand + Blockkondensator (also 
automatische Gittervorspannungserzeugung) an der Treiberröhre. ?!?

LG Darius

von oldeurope (Gast)


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PS:
Und die Verstärkung der Treiberstufe verringern.
Dämpfungsglied hinter der Treiberstufe
Oder
Treiber herunterbelasten
Oder
eine -wie auch immer geartete- Gegenkopplung anbringen
Oder
Eine Triode mit einem der geforderten Verstärkungsziffer mü verwenden
und mit einer Kennzahl >4 betreiben.
Letzteres würde ich tun wenn ich keine Gegenkopplung anbringen will.

LG Darius

von oszi40 (Gast)


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oldeurope schrieb:
> wenn ich keine Gegenkopplung anbringen will

Gegenkopplung ist oft eine klangliche Verbesserung (sofern die 
Verstärkung es zulässt), hat aber weniger mit Brummen zu tun. Da sind 
oft ungünstiger  Aufbau oder Masseschleifen als Ursache zu finden.

von oldeurope (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Gegenkopplung ... hat aber weniger mit Brummen zu tun.

1. Verringert sie die Spannungsverstärkung und das dies den Brumm 
ausreichend vermindert haben wir ja lesen dürfen.

2. Macht eine Spannungsgegenkopplung die Stufe signalmässig 
niederohmiger und damit unempfindlicher gegen Brumm.

von oldeurope (Gast)


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von oszi40 (Gast)


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oldeurope schrieb:
> 1. Verringert sie die Spannungsverstärkung und das dies den Brumm
> ausreichend vermindert haben wir ja lesen dürfen.

Dass bei geringerer Verstärkung weniger hinten ankommt und damit auch 
das Brummen weniger verstärkt wird, habe ich nicht bestritten.

Besser wäre jedoch das Brummen allgemein zu vermeiden durch bessere 
Abschirmung, Siebung, Aufbau.... und den Lautstärkeregler möglichst weit 
hinten in der Schaltung. Nicht umsonst hatten die Vorverstärkerröhren 
eine Abschirmkappe und einen möglichst großen Abstand zum Netztrafo...

von oldeurope (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Besser wäre jedoch das Brummen allgemein zu vermeiden durch bessere
>
> Abschirmung, Siebung, Aufbau.... und den Lautstärkeregler möglichst weit
>
> hinten in der Schaltung. Nicht umsonst hatten die Vorverstärkerröhren
>
> eine Abschirmkappe und einen möglichst großen Abstand zum Netztrafo...

Danke, dann dürfte der Endverstärker da

http://rl12t15.blogspot.de/2007/09/pc86-rl12t15-darius-loftin-white.html

ja ganz nach Deinem Geschmack sein.

http://3.bp.blogspot.com/_oCEpds9YoPw/Rt7nJE9mB0I/AAAAAAAAAGQ/P1wIvuYJmpM/s1600-h/Kopie+von+2007_0902Bild0006.JPG

von oszi40 (Gast)


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oldeurope schrieb:
> ja ganz nach Deinem Geschmack sein.

Die Zeit ist vorbei und 500V erfordern einige heute unübliche Teile.

Abgesehen davon würde ich die Gegenkopplung möglichst über eine 
Sekundärwicklung des Ausgangstrafos machen wollen, um die 
Nichtlinearitäten des Trafos besser ausbügeln zu können.

von oldeurope (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Die Zeit ist vorbei und 500V erfordern einige heute unübliche Teile.

Soso. Welche Bauteile (abgesehen von der Wehrmachtröhre) sind denn da

http://3.bp.blogspot.com/_oCEpds9YoPw/Rt7nJE9mB0I/AAAAAAAAAGQ/P1wIvuYJmpM/s1600-h/Kopie+von+2007_0902Bild0006.JPG

heute unüblich?

Quellenangabe: 
http://rl12t15.blogspot.de/2007/09/pc86-rl12t15-darius-loftin-white.html

von oszi40 (Gast)


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> einige heute unübliche Teile.

Jedenfalls waren im letzten Jahrtausend noch reichlich "Organspender" im 
Sperrmüll vorhanden, die heute teuer beschafft werden müssten.

z.B. preiswerter, passender Netztrafo, geschachtelt gewickelter 
Ausgangstrafo, Röhrensockel, 500/5550V-Elkos, ausreichend spannungsfeste 
Widerstände, Chassis, Spulensätze, + mechanische Arbeiten ...

von oldeurope (Gast)


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oszi40 schrieb:
> 500/5550V-Elkos

Wie sagt man doch so nett in Foren:
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

"Dabei war es mir wichtig die Schaltung ... ohne Elektrolytkondensatoren 
aufzubauen."

Quellenangabe:

http://rl12t15.blogspot.de/2007/09/pc86-rl12t15-darius-loftin-white.html

von Max W. (max96)


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Ich habe das ganze nach diesem Plan aufgebaut: 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Goecking-EL84SE/plan.jpg. 
Mit Koppelkondensator meine ich den 0,22uF aber ich habe vor dem Poti 
noch mal 2,2uF damit bei Röhrendefekt nicht aus unerklärlichen Gründen 
DC am Eingang anliegt und mir die Quelle zerstört. Wie kann ich in 
meinem Fall eine gegenkopplung realisieren? Spannungsteiler und evtl. 
RC-Glied von Ausgang also hinter dem AÜ auf den Eingang? Die im Link 
gezeigte Schaltung leuchtet mir nicht so recht ein.

von oszi40 (Gast)


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Max W. schrieb:
> meinem Fall eine gegenkopplung realisieren? Spannungsteiler und evtl.
> RC-Glied von Ausgang also hinter dem AÜ

Vergleiche mal diese Gegenkopplungs-Schaltung aus der Röhrenbude:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/Elektor-PP/Elektor-PP.htm

Ist zuwar im Beispiel EL84-Gegentakt aber Lautsprecherausgang wird 
phasenverdeht auf EF86-Kathode zurückgeführt. Damit ändert sich bei 
großer Aussteurung das Kathodenpotential und somit folglich die 
Gittervorspannung. Wenn der Ausgangs-Trafo also schlecht ist, kommt 
weniger über den Gegenkopplungszweig zurück und Verstärker dreht mehr 
auf bei dieser Frequenz. Bei falscher Dimensionierung/Verdrahtung könnte 
aber evtl. auch eine böse Rückkopplung entstehen.

von Max W. (max96)


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Wo finde ich da die Tabelle, auf die im Text hingewiesen wird? EDIT: 
Sorry habs im Schaltplan gefunden.

von oszi40 (Gast)


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Max W. schrieb:
> die Tabelle wo

Keine Ahnung. Dunkel erinnnere ich mich an R= 1 MOhm und einige nF

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Ich habe das ganze nach diesem Plan aufgebaut:
> http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Goecki....
> Mit Koppelkondensator meine ich den 0,22uF aber ich habe vor dem Poti
> noch mal 2,2uF damit bei Röhrendefekt nicht aus unerklärlichen Gründen
> DC am Eingang anliegt und mir die Quelle zerstört.

Kaum. R5 begrenzt den Strom auf ungefährliche Werte.



> Wie kann ich in
> meinem Fall eine gegenkopplung realisieren? Spannungsteiler und evtl.
> RC-Glied von Ausgang also hinter dem AÜ auf den Eingang?

Ich würde R11 und den 100uF nicht an Masse, sondern an den LS-Ausgang 
legen. Phasenlage wie gezeichnet.

> Die im Link
> gezeigte Schaltung leuchtet mir nicht so recht ein.

Och! Wie das? Meinst Du den UL-Abgriff?

von oldeurope (Gast)


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PS
Das g2 würde ich von C5 speisen und R13 dann entsprechend verringern. 
2k2 Ohm oder so. R14 und C6 kannst Du Dir dann schenken.

von Max W. (max96)


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Ich hab jetzt ne Gegenkopplung vom AÜ mit 5,6k parallel mit 680p. Der 
Frequenzgang verbessert sich dadurch deutlich, aber das Brummen ist 
immernoch da. Dagegen habe ich C6 auf 600uF erhöht und R3 einen 2200uF 
parallel geschaltet. Das Brummen ist jetzt zwar leiser aber immernoch 
störend, bei leisen Passagen, bei 1/8 Potistellung ist es jedoch fast 
weg.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Ich hab jetzt ne Gegenkopplung vom AÜ mit 5,6k parallel mit 680p. Der
>
> Frequenzgang verbessert sich dadurch deutlich, ...

Gefällt mir gar nicht. Eine Gegenkopplung die nicht mit einem linearen 
Glied auskommt ist eine Entzerrung. Die kannst Du auch passiv machen.
Oder aus der Not eine Tugend: Die Gegenkopplung zur Klangregelung 
ausbauen. Ich brauche keine. Steht eh immer auf 0.

Jetzt sehe ich mir mal den Rest an ...

von oldeurope (Gast)


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oldeurope schrieb:
> Max W. schrieb:
>
>> Ich habe das ganze nach diesem Plan aufgebaut:
>
>> http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Goecki....

Geht nicht mehr. Da kommt 404 - Seite nicht gefunden.
Schade. :-(

von Michael_ (Gast)


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Du mußt das Original anklicken, das Original!

von oldeurope (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Du mußt das Original anklicken

Danke. :-)

@Max: Überbrücke mal bitte R9 und höre ob es dann noch immer brummt.

von Max W. (max96)


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Ich habs mal überbrückt. Das Brummen ist so gut wie weg, also liegt der 
fehler in der Vorstufe? Heizung ist aber gut verdrillt und über jeweils 
82Ohm mit Masse verbunden.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Ich habs mal überbrückt. Das Brummen ist so gut wie weg,

Der muss ganz weg sein.
Klemme mal bitte die Anodenspannung (Netztrafowicklung) ab und höre ob 
dann Ruhe ist. (Ohr am Lautsprecherchassis!)

Wenn ja, Übertrager so zum Netztrafo so ausrichten, bis Ruhe ist.

Dann R9 überbrückt lassen. Brumm weg? Wenn nicht den "Pentodenbonus" aus 
dem Beitrag von 17:09 anwenden.

Erst wenn die Endstufe ruhig ist, kannst Du Dich um den Rest kümmern.

Immer systematisch Schritt für Schritt vorgehen.

LG Darius

von oldeurope (Gast)


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oldeurope schrieb:
> Klemme mal bitte die Anodenspannung (Netztrafowicklung) ab und höre ob
>
> dann Ruhe ist. (Ohr am Lautsprecherchassis!)
>
>
>
> Wenn ja, Übertrager so zum Netztrafo so ausrichten, bis Ruhe ist.

Edit: Wenn dann noch Brumm zu hören ist, den Übertrager so zum Netztrafo 
so ausrichten, bis Ruhe ist.

von Max W. (max96)


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Ja jetzt ist Ruhe. Habe ich beim Pentodenbonus nich ziemlich wenig 
Siebung? Und ich habe auch gerade keinen 2k2 Lastwiderstand da kann ich 
das nicht auch irgendwie mit der jetzigen Schaltung hinbekommen?

von Michael_ (Gast)


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Und mach vor allem vom Gitter der ECC83 zu dem Poti einen C 50nF rein!
Den Schaltplanmurks kann man ja nicht ansehen.
Einmal kratzt so das Poti und zum anderen verschiebt sich der 
Arbeitspunkt, wenn am Eingang eine Gleichspannung anliegt.

von Michael_ (Gast)


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Max W. schrieb:
> Ja jetzt ist Ruhe. Habe ich beim Pentodenbonus nich ziemlich wenig
> Siebung?

Ist schon hoffnungslos überdimensioniert.
50µ+50µ reichen. Das war Standard für 2X EL84 in der Röhrenzeit.
Das doppelte kann man schon nehmen.
Früher hat da auch nichts gebrummt.

von oldeurope (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Max W. schrieb:
>> Ja jetzt ist Ruhe. Habe ich beim Pentodenbonus nich ziemlich wenig
>> Siebung?

Für Class-A nicht, weil die Stromentnahme nahezu konstant ist. Es genügt 
soweit zu sieben, bis der Brumm unhörbar wird.
Wenn man etwas AIKIDO machen will, sollte man Lademondensator (beim 
Experimentieren) so klein machen, dass man mit dem Brumm bequem 
abgleichen kann.
Danach kann man ihn dann wieder vergrössern.
>
>
> Ist schon hoffnungslos überdimensioniert.
> 50µ+50µ reichen. Das war Standard für 2X EL84 in der Röhrenzeit.
> Das doppelte kann man schon nehmen.
> Früher hat da auch nichts gebrummt.

Ist eine Frage des Anspruchs. Selbstverständlich brummt das noch und 
früher hat man den Brumm -für gehobenere Ansprüche- dann mit einer 
Kompensationswicklung im Übertrager ausgeglichen.

PS: Diese und alle anderen Brummkompensationen bezeichnet Broskie als 
Aikido.

Sehr lesenswert:
http://www.tubecad.com/index.htm

von oldeurope (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Und mach vor allem vom Gitter der ECC83 zu dem Poti einen C 50nF rein!

Nein. Begründung folgt ...

> Den Schaltplanmurks kann man ja nicht ansehen.

Oh Oh, da der schlägt der Röhrenbuden-Gerd wiedermal durch.

> Einmal kratzt so das Poti

Das vermeidet R1.

> und zum anderen verschiebt sich der
>
> Arbeitspunkt, wenn am Eingang eine Gleichspannung anliegt.

Wieviel Gleichspannung liefern Deine Quellen am Eingang? (Größenordnung 
angeben.)

Aufgrund der hohen Betriebsspannung in Relation zur Signalspannung 
sollten Röhrenschaltungen Arbeitspunktverschiebungen bequem wegstecken 
können.
Bei der Schaltung:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Goecking-EL84SE/plan.jpg

Machen ein paar hundert mV nichts aus.

Aber wenn Du mit DC auf dem Eingang rechnest und damit leben willst, 
gehört ein Koppelkondensator vor (!) das Poti, genau so wie Max das 
weiter oben erklärt hat. Sonnst kratzt das Poti. Da nutzt Dir Dein "50nF 
C" zwischen Gitter und Schleifer rein gar nichts.

LG Darius

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Und ich habe auch gerade keinen 2k2 Lastwiderstand da kann ich
>
> das nicht auch irgendwie mit der jetzigen Schaltung hinbekommen?

Mit den 33K bricht die Spannung an C5 zuweit zusammen. Musst halt mal 
probieren oder berechnen was noch geht.

von Michael_ (Gast)


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oldeurope schrieb:
> Ist eine Frage des Anspruchs. Selbstverständlich brummt das noch und
> früher hat man den Brumm -für gehobenere Ansprüche- dann mit einer
> Kompensationswicklung im Übertrager ausgeglichen.

Du kennst die Ansprüche aus der Röhrenzeit nicht. Zum Glück habe ich 
noch Kontakt zu jemanden, der damals von der Pike auf gelernt hat, und 
zwar in einem Betrieb, die Spitzensuper für gehobene Ansprüche 
hergestellt haben.
Er schüttelt nur den Kopf über die heutige Szene.

oldeurope schrieb:
>> Und mach vor allem vom Gitter der ECC83 zu dem Poti einen C 50nF rein!
>
> Nein. Begründung folgt ...
Wenn du ein Poti gleichstrommäßig betreibst, hast du kratzen, was mit 
der Struktur der Kohleschicht zu tun hat.

oldeurope schrieb:
>> und zum anderen verschiebt sich der
>>
>> Arbeitspunkt, wenn am Eingang eine Gleichspannung anliegt.
>
> Wieviel Gleichspannung liefern Deine Quellen am Eingang? (Größenordnung
> angeben.)
>
> Aufgrund der hohen Betriebsspannung in Relation zur Signalspannung
> sollten Röhrenschaltungen Arbeitspunktverschiebungen bequem wegstecken
> können.

Es reicht schon der Reststrom eines C am Quellgerät.
Am Gitter, eine hohe Betriebsspannung?

oldeurope schrieb:
> Oh Oh, da der schlägt der Röhrenbuden-Gerd wiedermal durch.
Ich kenn den zwar nicht, aber er kann mir symphatisch werden!
Bastel mal schön weiter.

von oldeurope (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Du kennst die Ansprüche aus der Röhrenzeit nicht.

Meine Werkstatt mit dem kleinen Radio- und Fernsehmuseum sind täglich 
geöffnet.
Komm einfach mal vorbei und mache Dir ein Bild. :-)

von Max W. (max96)


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Die Gleichspannung am Eingang hat höchstens einige mV wenn überhaupt 
(Handy oder Walkman) also stricke ich das mit dem Koppel-Cs wieder um 
aber da scheint ja auch nicht das Problem zu liegen. @oldeurope: du 
glaubst also, dass die Betriebsspannung der 6N2P zu niedrig ist? Woher 
kann das Brummen noch kommen? Kann ich irgendwie die Heizung als 
Verursacher ausschließen? Kann es auch von der Freiverdrahtung kommen? 
Die Kabel hängen alle recht wirr unterm Chassis rum. Aber alle Kabel bis 
zur Vorstufenröhre sind geschirmt.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Die Gleichspannung am Eingang hat höchstens einige mV wenn überhaupt
>
> (Handy oder Walkman) also stricke ich das mit dem Koppel-Cs wieder um

So wie im Schaltbild ist es richtig.

> aber da scheint ja auch nicht das Problem zu liegen. @oldeurope: du
>
> glaubst also, dass die Betriebsspannung der 6N2P zu niedrig ist?

Das musst Du mir sagen. Du hast den Apparat auf dem Tisch und kannst 
oszillographieren. :-)

Ich würde erstmal die Endstufe in Ordnung bringen und mich dann um die 
Vorstufe kümmern.

LG

von Max W. (max96)


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Ok ich hatte die Koppelkondensatoren kurz wie von Michael beschrieben 
verschaltet, das ändere ich. Ja ich hatte vergessen zu sagen, das ich 
russische Röhren verwende. 6P14P und 6N2P. Die Endstufe ist ja 
muksmäuschen still wenn ich ihren Eingang auf Masse ziehe. Kann dann ja 
eigentlich nur an der Vorstufe liegen. Soll ich die 0,22uF mal schirmen?

von oldeurope (Gast)


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Wieviel Gleichspannung liegen am Schirmgitter?
Ist das streng geheim ? ???

von oldeurope (Gast)


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Wieviel Gleichspannung liegen am Schirmgitter, Katode und Anode?
Ist das streng geheim ? ???

von Max W. (max96)


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Die Endröhre hat an der Anode 260V, an der Kathode 8V und am G2 300V. 
Die Vorstufenröhre an der Anode 150V und an der Kathode 0,6V.

von oszi40 (Gast)


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Max W. schrieb:
> Aber alle Kabel bis zur Vorstufenröhre sind geschirmt.

Na dann schau Dir z.B. die Gitterzuleitung genauer an. Je weiter vorn 
das Übel ist, desto mehr wird es verstärkt! Abstand von 
Netzzuleitung/Trafo??

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> G2 300V

Also ungefähr max 260V sollten am g2 sein. Hast Du Anode und g2 
verwechselt?

von oldeurope (Gast)


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@ oszi40

Ich vermute der Max hat keien "Oszi". Deslhalb lasse ihn mal von hinten 
anfangen. So kann er den Verstärker als Signalverfolger nutzen.

Da liegt mit der Endstufe eh etwas im argen bei den Werten ...

von oszi40 (Gast)


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oldeurope schrieb:
> So kann er den Verstärker als Signalverfolger nutzen.

Nach den Werten habe ich jetz nicht gesehen. Sie werden eher 
Verzerrungen zur Folge haben. Solamge kein übermäßiger Strom fließt wird 
auch die Siebung 2x50uF reichen. Das BRUMMEN kommt vom ungünstigen 
Aufbau, fehlender Abschirmung, schlechter Siebung  oder evtl. noch von 
der ~Heizung vorn. Das Ganze ist eine Baustelle wo Max noch viele 
Erfahrungen sammeln wird.

von Max W. (max96)


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Ein Oszi habe ich. Ich versuche jetzt mal den Übeltäter zu finden, der 
das Brummen verursacht.

von oldeurope (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Nach den Werten habe ich jetz nicht gesehen. Sie werden eher
>
> Verzerrungen zur Folge haben. Solamge kein übermäßiger Strom fließt


Das solltest Du mal tun und erst dann posten!

von Max W. (max96)


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Das Brummen ist weg! Ich habe einen 100Ohm Widerstand eingelötet und nun 
muss man ganz tief in den LS reinkriechen um noch Brumm zu hören. Keine 
Ahnung warum das geht, normalerweise hat meine Quelle ja keine Erdung. 
Egal es geht und klingt super. Danke euch allen.

von oszi40 (Gast)


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Dann verrate uns wooo Du die 100 Ohm angelötet hast und zieh den Oszi 
wieder ab. Die Masse des Oszis liegt meist auf dem Schutzleiter und 
erdet damit Dein Chassis.

von Max W. (max96)


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Oh habe ich ganz vergessen zu schreiben :D natürlich zwischen Masse und 
Schutzleiter. Darauf gekommen bin ich, weil der Verstärker am Oszi 
aufgehört hat zu brummen.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Darauf gekommen bin ich, weil der Verstärker am Oszi
>
> aufgehört hat zu brummen.

Es lohnt sich doch immer wieder zu oszillographieren, hi hi.
Ich arbeite eigentlich primär mit dem Oszilloskop. Ein Leben ohne,
gar nicht vorstellbar. :-)

Schön, dass der Amp nun brummfrei spielt.

Aber Deine Endröhre ist überlastet und irgendwie fällt da zu viel am 
Übertrager ab - wenn Deine Messwerte stimmen.

LG

von Max W. (max96)


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Kann auch sein, dass ich mich in der Hektik vermessen habe. Wenn die 
Röhre überlastet ist sehe ich das doch wenn die Anodenbleche anfangen zu 
glühen oder?

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Wenn die
>
> Röhre überlastet ist sehe ich das doch wenn die Anodenbleche anfangen zu
>
> glühen oder?

Das meinst Du jetzt nicht ernst, oder?

Du kannst ja mal testen bei welcher Verlustleistung die glüht (und dann 
in ablage P damit).

von Max W. (max96)


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Testen will ich das nicht! Der Verstärker funktioniert ohne zu glühen, 
Die Spannungen stimmen fast, habe vorhin nochmal gemessen, die Endröhre 
hat 275V am g2. Ist das Normal, dass der Trafo ungefähr 40-50° hat? Der 
Verstärker zieht 60W und der Trafo ist für 75W ausgelegt.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Die Spannungen stimmen fast, habe vorhin nochmal gemessen, die Endröhre
>
> hat 275V am g2. Ist das Normal, dass der Trafo ungefähr 40-50° hat? Der
>
> Verstärker zieht 60W und der Trafo ist für 75W ausgelegt.

Ich denke Deine EL84 ist überlastet.
Mit dem Trafo sehe ich keine Probleme. 20K über RT sind schon ok.

Dieser Tread könnte für Dich interessant sein:

Beitrag "ECC81/2/3 -Umstöpseln-"

LG

von Max W. (max96)


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So ich habe jetzt den Kathodenwiderstand auf 168 Ohm erhöht. So fallen 
an der Kathode 7V ab und an der Anode liegen 270V an, also müsste die 
Anodenverlustleistung bei 10,4W liegen. Vorher lag sie bei 12,8 oder so, 
das wäre nicht lange gut gegagen. Danke das du mich darauf hingewiesen 
hast. Nur weis ich nicht genau was der Thread mit meinem Problrm zu tun 
hat, schließlich ist die 6N2P bis auf die Heizung eine ECC83.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
Uk=7V @ Rk=168 Ohm @ Ua=270V
Das hört sich gut an. :-)

> Nur weis ich nicht genau was der Thread mit meinem Problrm zu tun
> hat, schließlich ist die 6N2P bis auf die Heizung eine ECC83.

Wegen der Gegenkopplung habe ich Dich darauf hingewiesen. Weiter oben 
hatten wir das Thema ...

LG Darius

von Max W. (max96)


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Das freut mich, das das mit den Spannungen jetzt so passt. Jetzt habe 
ich noch ein klitzekleines Problem. Bei lang anhaltenden, fast 
sinusähnlichen, hohen Tönen verzerrt der Verstärker. Kommt das durch 
mikrofonie? (Im Moment steht der Verstärker zum Testen relativ weit vor 
den Boxen) Oder kommen hier die Röhren einfach an ihre Grenzen?

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Das freut mich, das das mit den Spannungen jetzt so passt. Jetzt habe
>
> ich noch ein klitzekleines Problem. Bei lang anhaltenden, fast
>
> sinusähnlichen, hohen Tönen verzerrt der Verstärker. Kommt das durch
>
> mikrofonie? (Im Moment steht der Verstärker zum Testen relativ weit vor
>
> den Boxen) Oder kommen hier die Röhren einfach an ihre Grenzen?

Ich weiss jetzt nicht ob Du Du gegengekoppelt hast und kenne daher die 
Verstärkungsziffer Deines Apparates nicht.

Zeichne doch mal den Ist-Stand Deiner Schaltung auf.

Die Kombination EABC80 und EL84 findet man ja in Röhrenradios und da ist 
der Lautsprecher eingebaut. Gut, ein bissl entkoppelt ist das Chassis 
dann schon aber das eher für den UKW-Teil (der Mikrofonieempfindlich ist 
Wenn ein Sender empfangen wird). Ein Triodensystem der ECC83 entspricht 
weitestgehend dem der EABC80.

Da gibt es ja den obligatorischen Spruch in den Datenbüchern:
Zitat Valvo-Handbuch 1962-63

"Die ECC83 darf ohne spezielle Maßnahmen gegen Mikrofonie in Schaltungen 
verwendet werden, die bei einer Eingangsspannung >5mV eine 
Endröhrenleistung von 50mW ergeben, bzw. 50mV für 5W; der Lautsprecher 
(Wirkungsgrad=5%) darf dabei in unmittelbarer Nähe der Röhre montiert 
sein. ..." Zitat Ende.

Also Tongererator, Scope und Abschluß zum Messen, berechnen oder 
simulieren.
Bei Letzterem kann ich Dir nicht helfen aber das Resultat auf 
Plausibilität prüfen.
Ich habe anderswo schon den Ruf als Simulationsbuster weg. ;-)

von Michael_ (Gast)


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Max W. schrieb:
> Das freut mich, das das mit den Spannungen jetzt so passt. Jetzt habe
> ich noch ein klitzekleines Problem. Bei lang anhaltenden, fast
> sinusähnlichen, hohen Tönen verzerrt der Verstärker. Kommt das durch
> mikrofonie? (Im Moment steht der Verstärker zum Testen relativ weit vor
> den Boxen) Oder kommen hier die Röhren einfach an ihre Grenzen?

Da hast du den Mist! Schau endlich ins Datenblatt und orientiere dich an 
bewährten Schaltungen aus der Industrie. Und nicht so an dem Gebastel 
wie aus dem alten Europa.

>Die Endröhre hat an der Anode 260V, an der Kathode 8V und am G2 300V.
>Die Vorstufenröhre an der Anode 150V und an der Kathode 0,6V.
Deine Anodenspannung ist für die EL84 zu hoch und die Gitterspannung 
0,6V der ECC83 ist zu niedrig.
Auch wenn eine Röhrenschaltung einfach aussieht, trivial ist sie nicht.
Hier ein Beispiel:
http://andiradio.dyndns.org/Daten%200/Daten2/Oberon%20Stereo-Dateien/image015.jpg
Übrigens ein schönes Beispiel für die gleichstrommäßige Trennung des 
Lautstärkereglers.

von oldeurope (Gast)


Angehängte Dateien:

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Michael_ schrieb:
> die Gitterspannung
>
> 0,6V der ECC83 ist zu niedrig.
> Hier ein Beispiel:

> 
http://andiradio.dyndns.org/Daten%200/Daten2/Oberon%20Stereo-Dateien/image015.jpg

> Übrigens ein schönes Beispiel

Ja, finde ich auch. hi hi
Da hat die ECC83 nämlich 0,6V. In Stellung FM nur 0,5V. :-)

von Max W. (max96)


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Jetzt bin ich total verwirrt. Stimmen die 0,6V jetzt oder nicht? Ich 
glaube auch nicht, das der Klirr von der Dimensionierung der Schaltung 
kommt, weil er ja nur kurzzeitig bei diesen hohrn Tönen auftritt und der 
Rest super sauber klingt.

von oldeurope (Gast)


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Max W. schrieb:
> Jetzt bin ich total verwirrt. Stimmen die 0,6V jetzt oder nicht?

Musst halt mal nachmessen. :-)

> Ich
> glaube auch nicht, das der Klirr von der Dimensionierung der Schaltung
> kommt, weil er ja nur kurzzeitig bei diesen hohrn Tönen auftritt und > der
> Rest super sauber klingt.

Da gebe ich Dir recht. Komm mit dem Amp halt mal vorbei und dann kann 
ich Dir sagen woran das liegt.

Ohne aktuelles Schaltbild und Fotos vom Aufbau kann ich da noch nicht 
einmal Raten wodurch das kommt. ;-)

von Max W. (max96)


Angehängte Dateien:

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Der Aufbau ist nicht gerade schön, ich weis. Aber es funktioniert. Den 
Schaltplan habe ich mal schnell mit Paint geändert, wollte nicht nochmal 
alles in Eagle zeichnen. Am Oszi sind übrigens Sinussignale bis 20kHz 
total sauber, allerdings auch mit Lastwiderstand anstatt Lautsprecher am 
Ausgang. Der Übertrager hat noch eine Wicklung an die früher der 
Hochtöner angeschlossen war, kann es damit zusammenhängen?

von oldeurope (Gast)


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Danke. :-)

Die Bauteile sind mechanisch nur einseitig an den Pins der Fassung 
befestigt. Besorge Dir mal Lötstützpunkte zum Anschrauben bzw. Löten.

Ende und Anfang des Signalweges kreuzen sich mehrfach. Das gibt 
undefinierte Kopplungen.

Aber das Metallgehäuse ist gut.

Zur Schaltung hatte ich ja weiter oben schon etwas geschrieben, 
Pentodenbonus und so weiter. Beachte auch was da zur 
Schirmgitterspannung geschrieben wurde.

LG

von Max W. (max96)


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Ich habe nun den "Übeltäter" gefunden! Meine Boxen(Grundig Box 8500) 
sind defekt. Ich habe sie testweise mal wieder an den SV2000 
angeschlossen und es kratzt genauso! Danach habe ich an den Röhrenamp 
meine kürzlich erstandenen RFT B2410 Boxen angeschlossen und höre 
seitdem verzerrungsfrei Musik. Die Gegenkopplung habe ich trotzdem 
nochmal geändert. 66k mit 33p parallel von der Sekundärseite des AÜ 
direkt auf die Kathode der 6N2P, diese über 1k ohne Kondensator an 
Masse. Damit habe ich einen fast linearen Frequenzgang, der nur über 
18khz leicht absackt. Alle Arbeitspunkte stimmen mit dem Datenblatt 
überein, nur ohne Signal ist aus 10cm noch ein leichter Brumm zu 
vernehmen, aber das stört mich nicht. Danke für eure ganzen Tipps, ohne 
die wäre das Teil warscheinlich schon in magischen Rauch aufgegangen 
:-).

von oszi40 (Gast)


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Miß nochmals die Anodenspannung beim Einschalten! Durch Deine 
Halbleitergleichrichter ist die Anodenspannung schneller da als die 
zugehörige Last (die erst nach erfolgreicher Röhrenheizung einsetzt). In 
ungünstigen Fällen ist die Spannung zu dieser Zeit höher als Deine Elkos 
vertragen?

von Max W. (max96)


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Die Elkos habe ich schon auf Spitzenspannung ausgelegt, die vertragen 
beide 450V.

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