Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfach Mischer mit 2N3819


von Sven N. (admiral_adonis)


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Servus zusammen.

Ich baue momentan an einem kleinen Einfachsuperhet als Spaßprojekt 
herum, komme da aber beim Mischer nicht weiter.
Als ZF habe ich 455khz gewählt, Versorgungsspannung beträgt 9V.

Momentan funktionieren: VFO (2n3819 LC-Oszillator mit Emitterfolger am 
Ausgang), ZF-Verstärker (4 stufig diskret mit BF199 und 2N3704) und 
NF-Verstärker (IC), sowie der einfache Diodendemodulator.

Da das ganze nichts kosten soll und nur dem lernen dient kann und will 
ich nur Bauteile benutzen die hier daheim so rumliegen.
Daher soll der Mischer auch trotz aller Nachteile erstmal mit einem 
einzigen FET 2N3819 realisiert werden. Momentaner Stand: 2n3819 in 
Sourceschaltung an 9V+ mit Schwingkreis 455khz an Drain und 220 Ohm an 
Source. Das LO Signal wird an Source eingekoppelt, während die Antenne 
über 100pF am Gate hängt.
Die ZF sollte dann an Drain über einen Koppel-C abgegriffen werden 
können.
Leider bleibt die Schaltung stumm seit ich den VFO abgeschirmt habe und 
die einzelnen Stufen auf einer durchgehenden Massefläche montiert sind.
Vorher als fliegender Aufbau mit Krokoklemmen habe ich in recht guter 
Qualität diverse Rundfunksender empfangen können. Dh. da muss vorher 
irgendwo an anderer Stelle eine Mischung passiert sein, die jetzt nicht 
mehr klappt seit die Verbindungsstrippen so kurz wie möglich sind.

Meine Frage wäre jetzt: Hat jemand evtl. eine Mischerschaltung parat die 
"garantiert" funktioniert?
Ich bin natürlich auch für jede andere Hilfe dankbar, damit ich endlich 
weiterkomme.

Kennt jemand eine Möglichkeit wie ich nur mit Multimeter den VFO 
Ausgangspegel messen kann? Evtl. an Germaniumdiode und die 
gleichgerichtete Spannung messen?

von Super Troll (Gast)


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Und das sollen wir uns alles merken ? Ein Schema waere passend.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Pardon, wo bleiben meine Manieren?^^

Mittlerweile funktioniert es auch nachdem ich einfach mal ein Poti als 
Sourcewiderstand genommen habe und ausprobiert habe. (Die 6.7k im Bild)

Jedoch, ich kann mir nicht erklären warum es funktioniert, mit den 
Bauteilwerten liege ich iwie weit ausserhalb der Kennlinien die ich vom 
3819 habe.

Wie dem auch sei, hier der Schaltplan.

Es gibt bestimmt noch einiges zu verbessern, und ich wäre wie gesagt 
dankbar für jede Hilfe.

von B e r n d W. (smiley46)


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Die TenTec 1320 bis 1380 arbeiten mit einem Fet als Mischer. Du findest 
das im Schaltplan ganz links unten:
http://www.tentec.com/pages/Transceiver-Downloads.html

Der Fet sollte im unteren Knick, nicht im linearen Bereich betrieben 
werden. Für den beim TenTec verwendeten J310 ist ein Source-Widerstand 
von 1k auch schon recht hochohmig.

Für die Filter am Eingang werden häufig 10,7 MHz Bandfilter verwendet. 
Bei mir hat es mit 100pF parallel zum Schwingkreis funktioniert, um von 
10,7 auf 7 MHz zu kommen. Ein doppeltes Vorfilter reicht für eine 
ausreichende Spiegelfrequenzunterdrückung fürs 40m AFU-Band und das 41m 
Europaband, da zwischen 7,9 und 8,3 MHz keine starken Störer aktiv sind.

Interessante Bereiche:
5900 -  6250   49m Europaband
7000 -  7200   40m AFU-Band
7200 -  7400   41m Europaband
9400 - 10000   31m DX Band

> wie ich nur mit Multimeter den VFO
> Ausgangspegel messen kann?

Das ist nur einer von vielen:
http://senderbau.egyptportal.ch/hf-voltmeter.htm

Als Gleichrichter würde ich eher eine für HF geeignete Schottky-Diode 
verwenden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ein ganz großes Dankeschön dafür!

2 Fragen die mir gerade beim Schaltbild schon in den Sinn kommen:

Hat das niedrige L/C-Verhältnis im Drain Zweig einen Grund?
Welche Vorteile bringt mir die induktive Auskopplung gegenüber der 
kapazitiven?

Ich hätte noch etwas mehr zu meinem Konzept, wenn man das Chaos so 
nennen möchte^^, schreiben sollen:
Geplant hatte ich einen Einfach-Super in diskreter Bauweise (bis auf den 
NF-Teil) für das 80m und 40m Band (Momentan läuft der VFO in einem 
anderen Bereich, da ich zum testen AM-Stationen brauche.).
Am Ende soll der Empfänger noch über eine HF-Vorstufe mit Preselektor 
und einen SSB-Demodulator verfügen.
Für die 455khz ZF habe ich mich entschieden, da ich passende Filter noch 
in der Kiste hatte.
Der Bau an sich gestaltet sich aber ohne Messmittel recht schwierig. So 
kann ich zb nur Vermutungen über den Ausgangspegel von meinem VFO 
anstellen, da die Werte aus der Simulation so nicht stimmen können. 
Daher ist das Ganze auch zu einem großen Teil eine blinde Versuch und 
Irrtum Methode.
Erfahrungen in HF habe ich lediglich durch einen Geradeaus-Zweikreiser 
den ich Anfang des Jahres gebaut hatte. Immerhin empfange ich damit 
Amateurfunk aus den USA^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

> Hat das niedrige L/C-Verhältnis im Drain Zweig einen Grund?

Das ist einfach das Modell eines typischen 455 kHz ZF-Filters aus der 
Bastelkiste.

> Welche Vorteile bringt mir die induktive Auskopplung
> gegenüber der kapazitiven?

Eine Apassung der nachfolgenden Stufe ohne zu starke Belastung. Einen 
J-Fet kann man natürlich auch direkt anschließen, ein Bipolar würde den 
Schwingkreis zu stark bedämpfen. Was nützt es Dir, wenn es noch ein 
wenig lauter wird, aber die Bandbreite auf 20 kHz ansteigt.

> HF-Vorstufe mit Preselektor

Durch die niedrige ZF befindet sich die Spiegelfrequenz 910 kHz oberhalb 
der Empfangsfrequenz. Eine einigermaßen gute Unterdrückung würde 
mindestens um 50-60 dB dämpfen. Das entspricht einem Faktor 1000. Dies 
ist bei 7 MHz nur mit 3 gekoppelten Schwingkreisen zu erreichen.

Mit 2 gekoppelten Schwingkreisen erreicht man nur 30-40 dB, je nach Güte 
der Spulen. Es gibt durchstimmbare Bandfilter, die über einen großen 
Abstimmbereich ihren Koppelfaktor kaum verändern. Bei induktiv 
gekoppelten Schwingkreisen mit sehr hoher Güte (~300) wären der Abfall 
noch etwas größer, aber der Gleichlauf über einen so großen Bereich ist 
schwierig hinzubekommen.

Ein Vorkreis mit Q-Multiplier würde ähnliche Werte erreichen, allerdings 
ist die Spitze so schmal, dass bei 20kHz Frequenzwechsel jedesmal 
nachgestimmt werden.

> Der Bau an sich gestaltet sich aber ohne Messmittel recht schwierig.

Du benötigst sowiso zwei Oszillatoren: Den VFO und den BFO. Damit kann 
man den Vorkreis und die ZF prinzipiell schon vermessen. Beide 
Oszillatoren sollten driftarm laufen mit einer wiederzufindenden 
Frequenz. Was spricht also dagegen, damit weiterzumachen und z.B. dem 
VFO eine Skala zu verpassen.

Falls noch nicht vorhanden, empfehle ich Dir ein günstiges Oszi zu 
ersteigern. Mein Zweitoszi, ein Hameg 312-6, hat 35 Euro gekostet. Das 
Hameg triggert bis 40 MHz. Damit sieht man die Amplitude genauer, als 
mit dem HF-Tastkopf und kann auch die Kurvenform/Frequenz bewerten.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hallo,

die Sache mit der Spiegelfrequenzunterdrückung ist mir schon bewußt. Wie 
gesagt, ich hätte auch lieber mit 9Mhz ZF gearbeitet, hätte dann aber 
erst wieder teuer Filter kaufen müssen.
Ich denke aber dass die ganze Geschichte mit 2 Kreis-Bandfilter plus dem 
Antennenanpassgerät von meinem anderen Empfänger schon hinhauen wird.

Oszi für 35€ hätte ich nicht gedacht! Da werd ich mal schauen was man 
bekommen kann.

Mit dem BFO lasse ich mir noch etwas Zeit. Ich möchte dass zuerst 
AM-Empfang perfekt (im Rahmen des Machbaren) läuft, bevor ich SSB in 
Angriff nehme.

Mein VFO ist ein ganz einfacher Clapp-Oszillator mit Pufferstufe. Mit 
alten Bandfiltern als Induktivität. Obwohl ich mir den Luxus von 
Bauteilen mit gleichem (niedrigem) TK nicht leisten konnte ist der 
Oszillator nach der Aufwärmphase erstaunlich stabil. Ich kann nach 30 
min mit meinem Empfänger keinen Frequenzdrift mehr feststellen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ach ja, fällt mir gerade ein:

Sollte man, um die Empfindlichkeit zu steigern, die Diode im 
AM-Demodulator vorspannen?
Oder spricht etwas dagegen (Rauschen etc.)?

von B e r n d W. (smiley46)


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Durch Vorspannen wird es etwas besser, aber nicht so gut wie ein Aktiver 
Demodulator. Beim Aktiven Demodulator liegt der Klirrfaktor unter 1%.

Der passive Demodulator benötigt eine möglichst niederohmige Quelle und 
ein hochohmiges Filternetzwerk, um nur annähernd die selben Werte zu 
erreichen. Manchmal wird ein Gegentaktübertrager mit zwei Dioden 
verwendet.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ah, verstehe. Mit Transistoren kannte ich da bis jetzt nur  noch die 
Audionstufe.

Wie würde man denn am besten die HF-Vorstufe realisieren? In meinem 
Geradeausempfänger sind einfach 2 2n3819 Breitbandverstärker in Reihe 
zwischen erstem und zweitem Kreis.
Sollte man das evtl. so machen, dass die Vorstufe als selektiver 
Verstärker ausgeführt wird? Evtl. dann mit einem Doppeldrehko gleich 
Eingangskreis und Verstärker im Gleichlauf abstimmen?
Und welche Mindestspannung wäre da empfehlenswert? Ich hatte oben zwar 
9V geschrieben, war aber ein Fehler meinerseits, aktuell läuft die 
gesamte Schaltung mit knapp über 5V (4*NiMh).
Denn zumindest als Breitbandverstärker bekomme ich mit dem 2n3819 bei 5V 
gar keine Verstärkung mehr hin. Was auch prinzipiell Sinn macht, da im 
Datenblatt alle Kurven für Vds=10V angegeben sind.

Fragen über Fragen^^.Aber bis hierher schonmal ein dickes Dankeschön!

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Preselektor bringt, so wie er bei meinem Mischer-Vorschlag aufgebaut 
ist, eine "kostenlose" Verstärkung von > 10 dB. Von der Koppelwicklung 
zum Schwingkreis wird hochtransformiert und der Fet belastet den 
Schwingkreis kaum. Mehr würde ich hier auch nicht verstärken, denn das 
würde die Großsignalfestigkeit unnötig verschlechtern.

Für den Preselektor bieten 2 gekoppelte Schwingkreise als Bandfilter 
bessere Eigenschaften, als zwei einzelne Schwingkreise mit Verstärker 
dazwischen. Jedoch muß auf die Kopplung über diesen weiten Bereich von 
3,5 bis ca. 7,4 MHz geachtet werden.

> dass die Vorstufe als selektiver Verstärker ausgeführt wird?
Entweder nach einer Schaltung suchen, welche die Kopplung über einen 
großen Bereich konstant hält, oder doch einen Puffer-Verstärker als 
Source-Folger dazwischen, welcher die Kopplung verhindert. Dann ein 
Schwingkreis davor und einer dahinter. Es sieht so aus, als sollte man 
mit an die Schwingkreis angepassten Koppelwicklungen arbeiten.

> mit knapp über 5V
In der Simulation wird das Signal mit 5,5V kaum schlechter

von Sven N. (admiral_adonis)


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Gestern Abend hatte ich diese Schaltung mal ausprobiert, und 
komischerweise funktioniert sie, im Gegensatz zur Simulation, scheinbar 
ganz gut.
Im Gegensatz zum Schaltplan hab ich aber in der Realität auch an der 
Eingangsspule induktiv eingekoppelt, ca 6:35 Windungen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

> im Gegensatz zur Simulation
Am J1 fehlt der DC-Pfad nach GND. Induktive Kopplung sollte aber besser 
funktionieren.

Zu meinem Schaltungsvorschlag:

Die Verstärkung beträgt ca. 11dB. Viel mehr würde ich auch nicht 
empfehlen. Stell Dir vor, an der Antenne kommen 40mV Signal an, wieviel 
wird wohl der Mischer vertragen? Er mischt alles miteinander, was er 
kriegen kann. Das nennt sich Kreuzmodulation. Erst das erste ZF-Filter 
dämpft die ungewollten Signale entscheidend, deshalb findet der 
Löwenanteil der Verstärkung dahinter im ZF-Verstärker statt.

Möglicherweise ist Dir das Meiste schon bewusst, ich schreib es trotzdem 
mal hin.

Für den Gleichlauf ist es von Vorteil, daß die Schwingkreise identisch 
aufgebaut sind. Die Induktivitäten sollten abstimmbar sein und parallel 
zum doppelten Drehkondensator ist jeweils ein Trimmer notwendig. Das 
Frequenzverhältnis beträgt ca. 1:2.11, dann muß sich die 
Schwingkreiskapazität mindestens im Verhältnis 1:4.5 verändern lassen.

Du möchtest ein Signal < 10µV klar hören. Dazu wird am Kopfhörer > 1Volt 
benötigt. Die Gesamtverstärkung sollte also 100-120dB betragen. Ca. 20dB 
verstärkt der Vorverstärker, 35dB der NF-Verstärker, dann verbleiben 
weitere 50dB für die ZF.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Habe das Konzept jetzt mittlerweile nochmal etwas geändert: Ich bin 
jetzt doch zu 2 Versorgungsspannungen übergangen, 5V und 10V 
stabilisiert, um dem HF-Vorverstärker 10V geben zu können. Mit 5V hab 
ich einfach keine Verstärkung hinbekommen mit einer reinen RC 
Beschaltung.
Die Vorstufe besteht jetzt aus 2 gekoppelten Schwingkreisen wie von Dir 
vorgeschlagen und dahinter einer Reihenschaltung aus 2x 2n3819 in 
Sourceschaltung. Laut Simulation bringt die Vorstufe insgesamt jetzt 
maximal 18dB, aber der 2. Verstärker hat einen regelbaren 
Sourcewiderstand, so dass die Verstärkung reduziert werden kann.
Bei meinem ZF-Verstärker bin ich mir unsicher, er bringt laut Simulation 
80dB, was mir aber viel zu hoch erscheint. Wahrscheinlich ist die 
tatsächliche Verstärkung durch ungewollte Kopplungen deutlich geringer.
Rein subjektiv betrachtet ist der Empfang gegenüber meinem Audion 
Zweikreiser aber bedeutend besser.

Deine Vorstufe finde ich sehr interessant, auf die Idee mit dem 
Sourcefolger mit Koppelwicklung als Arbeitswiderstand wäre ich im Leben 
nicht gekommen. Da fehlt mir wahrscheinlich auch einfach die praktische 
Erfahrung.
Sobald ich neue Ringkerne habe werd ich die mal so aufbauen. Wunderbar 
auf jeden Fall, dass die Kopplung über den gesamten Bereich fast gleich 
bleibt.

Was ich mich die ganze Zeit bei der Bastelei schon frage: Wie bekommt 
man eigentlich einen "echten" angepassten 50 Ohm Eingang wie in 
kommerziellen Geräten?
Momentan lege ich aber alles auf ca 2k Ohm aus, da ich eine L-Antenne 
gegen Erde verwende.

Vielen Dank und
vg
sn

von B e r n d W. (smiley46)


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> Rein subjektiv betrachtet ist der Empfang gegenüber
> meinem Audion Zweikreiser aber bedeutend besser.
Freu! Wie ist die Trennschärfe?

> er bringt laut Simulation 80dB
Vermutlich dämpft auch der Demodulator ein wenig

> Wie bekommt man eigentlich einen "echten" angepassten
> 50 Ohm Eingang wie in kommerziellen Geräten?

Bei Resonanz verhält sich der Schwingkreis ohmisch. Der Rp hängt von der 
Schwingkreisgüte ab und auch von der Belastung durch die nachfolgende 
Stufe. Die Schwingkreisinduktivität bildet mit der Koppelwicklung einen 
Übertrager, der auch Widerstände transformieren kann. Durch Verändern 
der Windungszahl der Primärwicklung ändert sich das 
Übersetzungsverhältnis. In der Simulation beträgt das Verhältnis 1:10, 
für den Widerstand also 1:100.

Auch durch Variieren des Koppelfaktors kann die Anpassung verändert 
werden. Bei einem offenen Spulenkörper mit oder ohne Kern kann der 
Koppelfaktor in einem weiten Bereich durch Verschieben der Koppelspule 
angepasst werden. Bei einem Ringkern geht das nur von 0,8-0,95.

Bei einer Simulation verpasse ich der Signalquelle einen Ri von 50 Ohm 
und gebe eine Spannung von z.B. 2mV vor. Nach dem 50 Ohm Widerstand 
fällt die Spannung auf 1mV ab -> Anpassung korrekt.

PS
Die asc-Datei hatte ich zuvor auch angehängt!

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nun, die Trennschärfe ist mit dem Super natürlich um Längen besser^^. 
Man muss sicher bei manchen Sendern die ZF-Verstärkung zurückdrehen, 
aber eine Option auf AGC halte ich mir auch noch offen.

Das mit der Transformation am Eingang war mir bewusst, habe ich so auch 
bei meinem anderen Empfänger schon angewendet. Ich frage mich nur wie 
man so etwas rein mit Transistoren hinbekommen könnte. Vielleicht in 
Richtung Basis/Gateschaltung als Eingangsstufe?

Die asc Datei hab ich gerade erst gesehen, werd ich mir morgen genauer 
Ansehen.

Ich hab mal die Datei von meinem ZF-Amp angehängt, würde mich mal 
interessieren was Du davon hältst. Da gibts sicher vieles zu verbessern.

Aber bevor die Frage aufkommt, warum da 2n3704 drin sind: Ich hatte 
einfach keine anderen mehr^^. Daher hab ich die beiden BF199 nach ganz 
vorne gepackt, da ich mal gelernt habe man soll die Verstärker mit der 
besten Rauschzahl ganz nach vorne packen.
Die 400pF zwischen Emitter/Kollektor sind drin um Eigenschwingungen zu 
unterbinden, da gegenkoppeln am Emitter teilweise nicht gereicht hat.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Ich hab mal auf die Schnelle einen modifizierten asc-file angehängt.

> eine Option auf AGC halte ich mir auch noch offen

Schau Dir mal die beiden Links an, speziell bezüglich 
Kaskoden-Verstärker. Dieser läßt sich ziemlich gut regeln und hat auch 
pro Stufe bis zu 40dB Verstärkung. Der Ausgangswiderstand ist sehr 
hochohmig, dadurch wird der Schwingkreis kaum bedämpft.

http://www.qrp.pops.net/cascode_bjt.asp
http://homepage.tinet.ie/~ei9gq/80M_.html

von Sven N. (admiral_adonis)


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> Ich hab mal auf die Schnelle einen modifizierten asc-file angehängt.

Lol, ich hab 2 Tage gebraucht um den ZF wenigstens simuliert zum laufen 
zu kriegen.

Wenn ich mir dein File ansehe fällt mir auch gleich wieder auf, was mich 
an meinem amp stört: Die sehr niedrigen Werte der Basisspannungsteiler.

Ich hab mich beim Arbeitspunkt streng auf Formeln verlassen, und mich 
gewundert dass so niedrige Werte kamen. Funktionieren tut es ja, aber 
inwiefern beeinflussen denn die Werte die Empfindlichkeit von so einem 
Verstärker?
Dass man die Basis auf rund 0.7V vorspannt ist ja klar, aber dieses 
Verhältnis kann ich ja mit niedrigen Widerständen genauso wie mit hohen 
erreichen. Der einzige Unterschied den ich sehe ist momentan der 
Ruhestrom, welcher bei meinem Entwurf ja recht hoch ist.

Ansonsten muss ich mich nochmals bedanken,du hast mir sehr geholfen bei 
meinem Projekt. Mittlerweile ist der Empfang so gut, bis auf ein paar 
Störgeräusche (minimal), dass als Antenne 2m Draht reichen.
Den einfachen Diodendemodulator habe ich durch einen aktiven ersetzt, 
mit einstellbarer Vorspannung. Damit kann man jetzt auf optimale 
Empfindlichkeit trimmen.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven:

Laut Cap 2 RF-Design nimmt man für den Spannungsteiler die "hochohmigen" 
Widerstände im selben Verhältnis natürlich.
Der Spannungsteiler ist jedoch kein unbelasteter Spannungsteiler, da man 
den Basisstrom mit einberechnen muss. Vergisst man das, rutscht der AP 
etwas weg. Daher der höhere Ruhestrom. Funktionieren tut die Schaltung 
meist trotzdem, aber mit höherem Ruhestrom.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Die sehr niedrigen Werte der Basisspannungsteiler
Ich richte mich immer nach dem Emitterstrom und der richtet sich nach 
dem stärksten möglichen Signal. Theoretisch würde ja ein Widerstand von 
der Basis auf die Betriebsspannung reichen, wenn die Stromverstärkung 
der Transistoren immer gleich wäre. Der Querstrom und der 
Emitterwiderstand gleichen das etwas aus. Zu niedrige Werte belasten die 
Stufe zuvor und erhöhen das Rauschen.

> ist der Empfang so gut, bis auf ein paar Störgeräusche
Bei diesen niedrigen Frequenzen sollte das Hintergrundrauschen beim 
Anschließen der Antenne deutlich ansteigen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Atmospheric_noise

Hier sind die Ursachen des Rauschens beschrieben. Bei Frequenzen 
unterhalb von 10 MHz ist das über die Antenne aufgenommene Rauschen so 
groß, daß eine Empfindlichkeit von <= 1µV für einen Empfänger nur Sinn 
macht, wenn man ihn mit einer kleinen Antenne betreiben will. Ein 
Eigenrauschpegel von 0,1µV bezogen auf den Eingang ist durchaus 
erreichbar.

von B e r n d F. (Gast)


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Mal ne dumme Frage zum ZF-Verstärker:
Warum haben ZF-Verstärker (nur KW betrachtet, AGC außen vor) so eine 
hohe Verstärkung von max. 80dB, oder bei mir max. 100dB? Verluste im 
Empfänger (Filter etc) werden doch schon vorher ausgeglichen 
(Ant.Eingang->ZF-Verst.Eingang 0dB).
..oder sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? ;)

von B e r n d W. (smiley46)


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@Sven N.
Ich hab noch den Kascodenverstärker simuliert, auch aus eigenem 
Interesse. Es ist schön der Regelbereich zu sehen, der aber vermutlich 
in der Realität durch Übersprechen nicht ganz so groß ausfällt.

@B e r n d F.
Durch das viel geringere Hintergrundrauschen bei höheren Frequenzen 
lohnt es sich schon für Empfänger ab 14MHz aufwärts, die Möglichkeiten 
des rauschfreien Empfangs auszuschöpfen. Bei 14MHz können Störungen und 
Rauschen minimal ca. 20dB überm thermischen Rauschen liegen und bei 
29MHz 10dB. Da dann ein Signal um 100 nV noch hörbar ist, muss die 
Gesamtverstärkung eines Empfängers mindestens ca. 140 dB betragen.

Der HF-Vorverstärker sollte gerade ein klein wenig mehr Verstärkung 
haben, als notwendig, um die Verluste im Vorfilter, Mischer und 
1.ZF-Filter auszugleichen. Mehr wäre schlecht für die 
Großsignalfestigkeit und weniger Verstärkung würde den Rauschabstand zu 
sehr verschlechtern.

Das 1.ZF-Filter sollte so schmal als möglich sein, um keine 
unerwünschten Signale durchzulassen. Dann bleiben bis zum 
1.ZF-Verstärker evtl 3dB Gewinn übrig, der NF-Verstärker macht 40 dB und 
der Rest muß vom ZF-Verstärker bewältigt werden.

Ua/Ue = 140dB - 3dB - 40dB = 97dB

Eine interessante Quelle hierzu:
http://www.mydarc.de/dc4ku/
Intercept-Punkt Berechnung und Aufbau eines universellen
HF-Eingangsteils (0-30 MHz) bis hin zur 1. geregelten ZF-Stufe

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Zu niedrige Werte belasten die Stufe zuvor und erhöhen das Rauschen.

Das macht natürlich absolut Sinn. Hab ich im Eifer des Gefechts absolut 
nicht bedacht. Dann werd ich die Spannungsteilerwerte doch noch mal 
erhöhen. Vielleicht schwingt der Verstärker dann auch nicht mehr so 
stark und ich kann etwas weniger gegenkoppeln.
Die Kaskode sieht wirklich interessant aus. Falls ich noch ein paar 
HF-Transistoren in der Kiste finde werde ich den auch mal aufbauen.

Ich seh schon, das Projekt wächst immer weiter. Eben hab ich dem VFO 
noch einen Drehschalter und ein paar Spulen gegönnt, ist jetzt im 
Bereich 2-8MHz in 1.5Mhz-Schritten durchstimmbar. Wenn ich schon einen 
Doppeldrehko für die Vorselektion einsetze, warum den nicht gleich auch 
voll nutzen?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Vielleicht schwingt der Verstärker dann auch nicht mehr so stark

Schwingt das Ganze mit 455kHz, muss auf jeden Fall die Betriebsspannung 
sauber abgeblockt werden. Eventuell können zwei Stufen zusammengefasst 
werden, dann eine Drossel mit ca. 100µ oder 220µ und je ein 
Blockkondensator 100n gegen GND. Es sind im ZF-Teil wahrscheinlich 2 
Drosseln notwendig und für Vorstufe und Mixer nochmal eine. Ansonsten 
kann das schon über die Betriebsspannung rückkoppeln.

Dann schwingen Bipolartransistoren in Emitterschaltungen gerne mit der 
Resonanzfrequenz des Schwingkreises an der Basis oder einer Resonanz aus 
Koppelwicklung und BE-Kapazität, wobei dann die Frequenz im 
zweistelligen MHz-Bereich liegen kann. Oft hilft ein Widerstand 22 Ohm 
in der Basisleitung. Dann sollte verhindert werden, daß der Kollektor 
ebenfalls mit dieser Frequenz schwingen kann.

Deine ZF hatte auch schon in der Simulation geschwungen. Könntest Du den 
aktuellen Stand nochmal hochladen?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ist immer noch auf dem gleichen Stand, habe bis jetzt nichts am ZF 
geändert. Habs aber eben nochmal rangehängt.
In der Praxis schwingt er eigtl. nicht, zumindest nicht dass man es 
hören würde. Was in der Sim aber fehlt ist das 10k Ohm Poti am Emitter 
des letzten Transistors. Normal kann ich garnicht voll aufdrehen, da 
sonst der NF-teil schon übersteuert wird.
Die 5V kommen von einem LM340 mit recht großem Elko am Ausgang.

Eins am Rande noch: Beim VFO kann ich zwischen den einzelnen Bereichen 
eine Lücke von knapp 400kHz lassen, da der Mischer mir ja sowieso 
Summen- und Differenzfrequenz ausspuckt?
D.h. mit VFO 3-3.6 MHz überstreiche ich den Empfangsbereich 2.6 - 4 Mhz?
Hab jetzt der Einfachheit halber mit 400 statt 455khz gerechnet.

von B e r n d W. (smiley46)


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In der Simulation verlaufen die Durchlasskennlinien sehr flach und nicht 
selektiv. Falls der echte Aufbau trennscharf ist, befindet sich 
vermutlich eine Stufe kurz vor dem Schwingungseinsatz und funktioniert 
wie ein Q-Multiplier. Die Schwingneigung kann IMHO am Besten durch 
Koppelwicklungen vermieden werden, dann wird auch die Güte der 
Schwingkreise sehr gut.

> eine Lücke von knapp 400kHz lassen
Falls der Durchstimmbereich größer als 910kHz ist, könnte es ohne Lücke 
funktionieren. Aber bei 2,5 MHz befindet sich nichts interessantes. Dann 
wäre auch wichtig, wo jeweils die Spiegelfrequenz hinfällt.

Da kann der VFO gleich von
3,9 - 4,6 MHz die Bereiche 3,4 - 4,1 und 4,4 - 5,0
sowie
6,3 - 7,0 für die Bereiche 5,9 - 6,5 und 6,8 - 7,45
abdecken.

Die interessanten Bereiche sind nochmal:
80m 3,5 - 3,8
70m 3,9 - 4,05
49m 5,9 - 6,2
40m 7,0 - 7,2
41m 7,2 - 7,45

von Sven N. (admiral_adonis)


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>In der Simulation verlaufen die Durchlasskennlinien sehr flach und nicht
>selektiv

Habs mir gerade mal angesehen, das scheint wohl an der zu hohen 
Belastung durch die kapazitive Ankopplung liegen. Da ich sowieso jeweils 
Bandfilter genommen habe werde ich das Ganze gleich mal auf induktive 
Kopplung umlöten.

An sich muss der Verstärker aber garnicht so extrem trennscharf sein, da 
hinter dem Mischer ein 6kHz Keramikfilter liegt.

> Falls der Durchstimmbereich größer als 910kHz ist, könnte es ohne Lücke
> funktionieren.

Ich hatte es ja so gedacht, die Lücke eben dafür zu nutzen, um 
Durchstimmbereich zu "sparen" zwischen den einzelnen Bereichen, da der 
Oszillator ja immer nur knapp 1MHz abdeckt.

>Da kann der VFO gleich von
>3,9 - 4,6 MHz die Bereiche 3,4 - 4,1 und 4,4 - 5,0
>sowie
>6,3 - 7,0 für die Bereiche 5,9 - 6,5 und 6,8 - 7,45
>abdecken.

Genau so meinte ich es, die Spiegelfrequenzen nutzen, um den VFO nicht 
in einem so großen Bereich durchstimmbar machen zu müssen.
Die 2.5MHz waren nur mal aus der Luft gegriffen, ich werde 80m als 
untersten Bereich nehmen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Belastung durch die kapazitive Ankopplung liegen
Das liegt zur Hälfte an den niedrigen Basis-Vorwiderständen. Außerdem 
ist die Eingangsimpedanz der folgenden Stufe auch zu niedrig.  Nicht 
umsonst haben gekaufte Filter ein Windungsverhältnis von ca. 10:1.

> Genau so meinte ich es, die Spiegelfrequenzen nutzen
Lediglich das SSB Seitenband wechselt von Bereich zu Bereich zwischen 
LSB und USB, aber wenn es nicht stört, kann man das so machen.

von B e r n d F. (Gast)


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OT:
B e r n d W. schrieb:
> @Sven N.
> Ich hab noch den Kascodenverstärker simuliert, auch aus eigenem
> Interesse. Es ist schön der Regelbereich zu sehen, der aber vermutlich
> in der Realität durch Übersprechen nicht ganz so groß ausfällt.
>
> @B e r n d F.

> Das 1.ZF-Filter sollte so schmal als möglich sein, um keine
> unerwünschten Signale durchzulassen. Dann bleiben bis zum
> 1.ZF-Verstärker evtl 3dB Gewinn übrig, der NF-Verstärker macht 40 dB und
> der Rest muß vom ZF-Verstärker bewältigt werden.
>


Vielen Dank für deine Antwort. Nun ist mir einiges klarer geworden.
Es ist schön zu wissen, dass es heutzutage noch Leute gibt wie Sven, die 
sich einen Super aufbauen.

Zum 1. ZF-Filter:
Ich habe einen Doppelsuper mit hoch liegender ZF gebaut (der Bau läuft 
schon über ein Jahr). Soweit funktioniert er gut auf 80 und 40m. Jedoch 
besteht noch das 1. ZF-Filter (40 Mhz) aus zwei lose gekoppelten 
Schwingkreisen (mit 1 pF Hochpunktkopplung, Güte unbelastet ca. 200 pro 
Kreis).
B ist dadurch ziemlich groß denke ich. Ist das der Grund, weshalb der 
Empfänger über einen Bereich von 1-10 Mhz (fe) zirka 25 Pfeiffstellen 
hat (zum Glück nicht in den Afu-Bändern)?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Momentan ist mir bei meinem Aufbau noch ein anderes Problem aufgefallen:
Trotz Pufferstufe ändert sich der Ausgangspegel des Oszillators von ca 
1Vss  zu 300mVss hin zu den hohen Frequenzen.
Normalerweise würde ich da jetzt eine Regelschleife mit OPV andenken, 
aber nichts was ich daheim habe geht über 1 MHz...

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven: Hast du einen Schaltplan vom Oszillator+Puffer?
Normalerweise ist ein VFO über den kompletten Freq-Bereich 
amplitudenstabil (bei mir zB nach den Puffern+Dämpfungspad etwa 
1.4Vpp-1.2Vpp bei Delta-F 10 Mhz.)

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ist nur ein ganz einfacher Colpitts Oszillator. Ich nehme an es liegt an 
der Drossel am Source. Ist ja klar, die daran abfallende Spannung ist 
natürlich frequenzabhängig...

Hab ich leider am Anfang alles nicht bedacht^^.

Jetzt brauch ich ne Lösung die mir einen stabilen Ausgangspegel 
ermöglicht. Am liebsten ohne den ganzen VFO auseinanderzupflücken, ich 
hatte ihn gerade fertig abgeglichen :(.
Mir fällt nur bis auf OPV derzeit nix ein...

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Ist nur ein ganz einfacher Colpitts Oszillator. Ich nehme an es liegt an
> der Drossel am Source. Ist ja klar, die daran abfallende Spannung ist
> natürlich frequenzabhängig...
Ahh OK, nimm ersteinaml die Drossel raus und nur einen Sourcewiderstand 
mit dem man den AP so einstellt, dass er in der Nähe der 
Pinch-Off-Spannung liegt. Btw: Der kapazitive Spannungsteiler am 
LC-Kreis sollte zw. 1:1..1:3 betragen.
Leider kann ich deine Datei nicht anschauen, da ich Linux verwende.

>
> Hab ich leider am Anfang alles nicht bedacht^^.
>
> Jetzt brauch ich ne Lösung die mir einen stabilen Ausgangspegel
> ermöglicht. Am liebsten ohne den ganzen VFO auseinanderzupflücken, ich
> hatte ihn gerade fertig abgeglichen :(.
> Mir fällt nur bis auf OPV derzeit nix ein...

Siehe oben. Zusätzlich zur Amp.-Stabilisierung kann man eine sogenannte 
"Clamping"-Diode (Anode am Gate, Katode GND) am Gate verwenden. Dazu 
eignet sich bei deinen Frequenzen eine 1N4148. Diese verschlechtert 
jedoch angeblich leicht das Phasenrauschen.

von B e r n d F. (Gast)


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Btw: Eine Drossel am Source ist uebrigens nicht ungewöhnlich. Deshalb 
ist ein Schalplan im PNG-Format wichtig ;)

von Sven N. (admiral_adonis)


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No problemo. Das mit der Diode werd ich gleich mal versuchen.
Mit Widerstand anstatt Drossel schwingt der Oszi übrigens nicht an in 
der Simulation.

von B e r n d W. (smiley46)


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@ B e r n d F.

Vor allem beim Bau von Mehrfachsupern gibt es viele Möglichkeiten, wie 
Pfeifstellen entstehen können. Diese Birdies zeichnen sich meist dadurch 
aus, daß sie deutlich schneller "vorbeiwandern", als dies erwünschte 
Sender tun.

Es könnte eine Harmonische der Empfangsfrequenz oder des Oszillators auf 
die 1. ZF fallen. Mischer, welche diese beiden Signalpfade unterdrücken, 
sind da klar im Vorteil. Das wären Dioden-Ringmischer, Gilbert- und 
Schaltmischer. Eine Oszillatorfrequenz oberhalb der 1.ZF kann auch 
einige der Pfeifstellen verhindern.

Auch kann bei einer breiten 1.ZF ein Signal auf die Spiegelfrequenz des 
Mischvorganges beim Mischen von der 1. zur 2.ZF gelangen. Besonders, 
wenn die 1.ZF breitbandig und die 2.ZF niedrig ist. Es gibt hochliegende 
Quarzfilter für diesen Zweck mit z.B. 20kHz Bandbreite. Idealerweise 
wäre das 1. Filter der 1.ZF so schmal wie das breiteste Filter der 2.ZF.

Kreuzmodulation:
Hier (im Bild) gelangen zwei Signale mit 0dBm auf den Eingang. Nach dem 
Verstärker beträgt der IP3 14dBm und nach dem Mischer 5,5dBm. Reduziert 
man die Verstärkung um ca. 6dB, betragen die Werte 28dBm und 10 dBm 
(simuliert). Erstens zeigt dies, daß sehr vorsichtig mit der 
Vorverstärkung umgegangen werden muss und zweitens ist hier der Mischer 
die Schwachstelle. Trotzdem ist das schon deutlich besser als bei einem 
NE612.

Kreuzmodulation wirkt sich folgendermaßen aus: Gibt es ein schwaches 
Nutzsignal und zwei starke Störer innerhalb der Vorfilter-Bandbreite, 
kann die entstehende Kreuzmodulation das Nutzsignal vollkommen 
verdecken. Zu hören ist ein zischeln und man kann unter Umständen die 
Modulation der beiden Störer noch erahnen. Es ist keine Pfeifstelle in 
dem Sinne, denn die Störung bleibt auf der selben Frequenz.

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Drossel kann man weglassen, dann ist (in der Simulation) der Abfall 
am Oszillator weg. Die Arbeitpunkte der Buffer stimmt nicht. Deshalb 
wird es nicht ohne weglassen/ändern von ein paar Teilen gehen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier noch als gif.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Dazu eignet sich bei deinen Frequenzen eine 1N4148.
Man kann auch eine Schaltungsvariante anwenden mit Kondensator zum Gate 
und hochohmigem Widerstand gegen GND. Dann die Diode mit der Anode ans 
Gate und der Kathode gegen GND. Dadurch verschiebt sich das Gate-Nivau 
bei zu großen Amplituden in Negative.

@Sven
Wenn Du bei Deiner Simulation hinten 1n als größte Schrittweite 
anhängst, schwingt der Oszillator leichter an.

.tran 0 1m 10u 1n

Dann empfiehlt es sich, im Control Panel (Hammersymbol) die Kompression 
komplett abzuschalten.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Sauber, vielen Dank.

Ich hab einfach kein Glück mit den Arbeitspunkten. Ich kann zwar alle 
Werte ausrechnen, aber ich hab einfach immer noch nicht kapiert welchen 
Arbeitspunkt man denn jetzt wählen muss für welche Anwendung.

Leider wurde das Thema bis auf 1 Stunde Labor im 1. Semester so gut wie 
nicht behandelt an der Unität.

Die paar Widerstände hab ich ja schnell umgelötet.

von B e r n d W. (smiley46)


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> kein Glück mit den Arbeitspunkten
Vor Allem bei HF muß der Ruhestrom zur Amplitude passen. Wenn z.B. das 
Signal 1Volt Spitze hat, muß der Ruhestrom an einer Last von 270 Ohm 
mindestens > 3,7mA betragen. Man wird also versuchen, einen Ruhestrom 
von 4-5mA einzustellen, sonst werden die Spitzen des Signals abgekappt. 
Am Einfachsten dimensioniert man in der Simulation die 
Basisvorwiderstände so, daß der richtige Ruhestrom durch R2 und durch R3 
+ R10 fließt, die Belastung aber für die Stufe zuvor niedrig bleibt. 
Dabei darf es ein wenig mehr Strom sein, aber niemals weniger.

Nachtrag:
Bei der Version mit Kondensator zum Gate und Widerstand + Diode gegen 
GND scheint es mit R4=470 Ohm besser zu funktionieren.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hab die Schaltung eben nach deinem Plan geändert, aber mit Widerstand 
statt Drossel setzt keine Schwingung ein. Ich hab daher die Drossel 
wieder eingesetzt und zusätzlich die Diode ans Gate gesetzt.
Damit, und mit dem richtigen Arbeitspunkt, schwankt die Amplitude jetzt 
zwischen 1.2-1.4 Vss, was denke ich noch vertretbar ist, zumal die Werte 
sowieso mit dem selbstbau-HF-Tastkopf gemessen wurden und daher wohl 
wenig genau sind.
Nur oberhalb von 9 MHz bricht die Schwingung bei zu großer 
Drehkond.-Kapazität zusammen, was wohl an den recht großen 
Bandspreizkondensatoren und der wahrscheinlich schlechten Güte der 
kleinen Induktivitäten liegt.
Auf lange Sicht wird der LC-VFO aber irgendwann sowieso einem digitalen 
mit uC weichen, ein fertig bestücktes Board mit Display liegt hier 
schon, ich muss nur irgendwann mal ein Programm schreiben^^.


Lohnt es da noch ein Poti ranzuhängen um den Pegel den der Mischer 
bekommt regeln zu können? Oder sind die ca. 1V passend für alle 
Empfangssituationen?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Oder sind die ca. 1V passend
Das sollte recht gut passen. Auf +/- 20% kommt es hier nicht an.

von B e r n d F. (Gast)


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Hallo Sven. In deinem Schaltplan sehe ich keinen Kondensator gegen GND 
am Drain.
Die HF-Erde bildet also die Spannungsquelle?
Normalerweise, also in der Praxis, baut man in den Drain-Kreis ein C von 
ca. 100n (Keramik) gegen Masse, dann 100 Ohm in Reihe und wieder ein C 
von ca. 100n gegen Masse.
Hier eine praktische Schaltung (den Oszillator, den ich verwende):
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:VFO_Colpitts_Oszillator.svg

Siehe C8 und C9.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Die HF-Erde bildet also die Spannungsquelle?

Verstehe ich jetzt nicht so richtig, die Spannung kommt doch von der 
Batterie? Die HF-Erde bildet bei mir, so dachte ich zumindest, das 
Gegengewicht, also Masse.

Die Zuführungen (+ und -) von der Batterie laufen 2x durch einen 
Ferritkern.

Allerdings, jetzt wo du darauf hinweist, evtl. strahlt mein Oszi deshalb 
über das Gehäuse ab?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Eine Frage noch zum NF-Pfad:

Ich hab jetzt ein aktives TP-Filter 4. Ordnung nach der kritischen 
Dämpfung aufgebaut. Grenzfrequenz wären ca. 6 kHz (meines Wissens nach 
die Bandbreite von AM auf KW?).
Oder sollte ich mit fg noch niedriger gehen? Oder höher? 6 kHz 
erschienen mir erstmal logisch.
Evtl. kann man den sogar umschaltbar machen mit anderen Widerständen um 
für SSB auf 3kHz zu gehen?

von B e r n d W. (smiley46)


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Die AM-Bandbreite beträgt max. 9kHz, was sich auf 2 Seitenbänder 
aufteilt. Deshalb reicht eine NF-Bandbreite bis 4,5 kHz vollkommen aus. 
Manchmal wird ein 5 kHz Sperrfilter eingesetzt, da zwei eng 
zusammenliegende Sender im 5 kHz Raster liegen können. Der nervende 5 
kHz Dauerton entsteht durch Mischen der beiden Träger. Für SSB empfiehlt 
sich ein 200 Hz Hochpass, um den "Beat" zu unterdrücken, falls der BFO 
mal nicht ganz genau stimmt.

Zum aktiven Filter hab ich einen Gegenvorschlag 5.Ordnung angehängt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Sehr interessant. Nur 1 Ordnung höher aber 30 dB mehr Dämpfung bei 
10kHz.
Welches Verfahren benutzt Du denn um solche Filter zu entwerfen? Scheint 
sich ja um ein Bessel-Filter zu handeln wenn ich das richtig sehe?

Ich hatte mein Filter nach der kritischen Dämpfung entworfen, wie es in 
dem Buch "Kurzwellen-Amateurfunktechnik" aus dem franzis-Verlag 
beschrieben war/ist (zugegebenermaßen hab ich hier ne Ausgabe aus den 
70ern, also nicht unbedingt das Aktuellste^^).
Zumindest nach deren Ausführungen soll es den Vorteil haben, dass man 
gleiche Filter einfach in Reihe schalten kann.

von B e r n d W. (smiley46)


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Ich hab z.B. "Das Aktiv-Filter-Kochbuch", auch nicht mehr das Neueste 
Exemplar.

Es liegt nicht an der einen Ordnung höher. Das sind zwei 
Tschebyscheff-Filter 2. Ordnung mit je 3 dB Welligkeit und das 5. macht 
die 6dB Überhöhung weg. Wenn jedes der Filter unterschiedlich bemessen 
wird, geht es noch ein klein wenig besser, aber es sollen auch 
Kondensatoren und Widerstände aus der E12 Reihe ausreichen.

Es geht nochmal deutlich steiler. Ich hab hier Tschebyscheff 5. Ordnung 
mit 1dB Welligkeit und 4.5 kHz Grenzfrequenz vorgegeben:

http://www.beis.de/Elektronik/Filter/ActiveLPFilter.html

Leider sieht ein Filter mit einer tollen Durchlasskurve dafür im 
Zeitbereich nicht mehr so schön aus. Die Dämpfung bei U2 beträgt nur 
0.18, das Filter dürfte also ein wenig nachschwingen.


PS
Du hattest Recht, das alte Filter entspricht ungefähr einem Bessel.

von B e r n d W. (smiley46)


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Es gibt hier einen interessanten Beitrag:
"Active R/C Filter Design"
http://www.azscqrpions.org/Tuthill_filter_presentation_08-09.pdf

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab das Filter nach Deinem Vorschlag abgeändert, waren ja nur 3 
Bauteile, und es gibt nochmal einen deutlichen Klanggewinn durch weniger 
Rauschen. Mit der AM-Qualität bin ich jetzt eigtl. fast schon zufrieden, 
es gibt da aber ein anderes Phänomen was ich momentan nicht richtig 
deuten kann:

Zunächst mal zum Aufbau: Momentan bestehen alle einzelnen Blöcke wie 
ZF-AMp, Mixer etc. aus einzelnen Modulen, die gemeinsam auf eine 
Kuperplatte geklebt und darüber auch geerdet sind. Die Module selber 
sind in Insellöttechnik aufgebaut. Der VFO ist in einem extra Alugehäuse 
untergebracht, Zuleitungen von Batterie + un - gehen durch eine 
Ferritperle, im Gehäuse sitzt nochmal ein Pi-Filter nach dem Vorschlag 
weiter oben, und eine 150u-Drossel.
Die Erdung des Ganzen erfolgt über Klemmenanschluss zum Heizkörper, 
wobei auch das Batterie (-) an dieser Masse hängt.

Komischerweise hatte gestern meine Vorselektion absolut keine Wirkung 
mehr. Bei der Fehlersuche hab ich dann gemerkt, dass die Signale immer 
dann deutlich lauter wurden, wenn man das VFO Gehäuse (welches auch auf 
Masse liegt) berührt. Daraufhin hab ich das Gehäuse über ne Klemme 
nochmal direkt an Masse gehängt, und siehe da, Signal war zwar leiser, 
aber die Vorselektion tut wieder was sie soll.

Also irgendwo ist da noch der Wurm mit dem gemeinsamen Nullpotential 
drinne. Jemand eine Idee?
Im Anhang eine Skizze wie sich die Situation des VFO darstellt.

Natürlich soll das Alles später ja in ein Metallgehäuse, aber momentan 
während dem Aufbau wär das zu umständlich.

von B e r n d W. (smiley46)


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Vermutlich ist es dann, wenn der schwarze Draht ohne Ferrit gleich auf 
die Kupferfläche gelötet wird. Das Plus ist ja trotzdem noch entkoppelt. 
Wenn auf Plus keine HF-Ströme fließen, tun sie das auf Minus auch nicht.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Gut, ich dachte schon es wäre irgendwas grundsätzliches schiefgelaufen. 
Aber wahrscheinlich muss nur die Betriebsspannung noch besser gesiebt 
werden und alle Masseleitungen so kurz als möglich.

Da ich mich bald an den BFO machen werde: Welches Modell nimmt man denn 
für Keramik-Resonatoren in LTSpice? Ich wollte die 455khz mit einem 
CSB455 von Murata erzeugen und die Seitenbänder über umschalten von 
parallelen Kapazitäten wechseln (auch wenn ich eigtl. erstmal nur LSB 
brauche, ich wollte gleich beide vorsehen).
Ich kenne aber nur die Modelle für Quarze, für Keramik hab ich nix 
gefunden. Ich weis nur, dass die Güte deutlich geringer als bei Quarzen 
ist.

von B e r n d W. (smiley46)


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> die 455khz mit einem CSB455 von Murata erzeugen
Der sieht gut aus!

> die Seitenbänder über umschalten von parallelen Kapazitäten
Wahrscheinlich wirst Du mit der Frequenz durch Kapazitäten in 
Reihenschaltung hinkommen.

> auch wenn ich eigtl. erstmal nur LSB brauche
Stimmt nicht. Wenn der VFO oberhalb liegt wechselt LSB auf die andere 
Seite, wenn er unterhalb liegt, dann nicht. Bei 80m liegt das Signal in 
der ZF als USB vor und bei 40m als LSB.

Das sind Werte, die ich mal in einem Forum gefunden habe:
Rs = 10 Ohm
Ls = 7,68 mH
Cs = 16,7421 pF
Cp = 272,761 pF

Fr = 443,9 kHz
Fp = 457,3 kHz
Q  = 2136

Er wird in Reihenresonanz betrieben und schwingt ohne Kondensator mit 
443,9 kHz. Mit einer Reihenkapazität kann er wahrscheinlich leicht bis 
455kHz gezogen werden. Möglicherweise macht es Sinn, die Mitte der ZF 
eher etwas tiefer auf 450 kHz zu legen. Oder Du findest ein Exemplar, 
welches von der Toleranz her etwas höher schwingt. Auf jeden Fall ist es 
schwer, in die Nähe der Parallelresonanz zu kommen, vorher reisst die 
Schwingung ab.

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Werte des Keramikschwingers stammen von da:
http://www.qrpportal.de/index.php?page=Thread&postID=52876#post52876

> Vermutlich ist es dann,
Schreibfehler, es soll lauten:
Vermutlich ist es dann besser, wenn der schwarze Draht ohne Ferrit 
gleich auf die Kupferfläche gelötet wird.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ah, nach Keramikfilter hatte ich garnicht gesucht. 1 Stunde hab ich in 
Katalogen und Datenblättern von murata nach den Werten geschaut.
Also dann besser mit Serienkapazitäten aufbauen. Mal schauen ob ich das 
genau genug hinbekomme, oder ob ich doch auf die alte Methode mit Drehko 
und "einpfeifen" des Signals zurückgreifen muss.
Konstruktiv sollte man den Oszillator ja eigentlich so wie meinen VFO 
aufbauen können?
Und was wäre empfehlenswerter als Produktdetektor: Einen der steinalten 
Diodenringmischer die ich hier liegen hab, oder wieder FET-Mischer wie 
am Eingang?
Ich vermute mal Ringmischer, da der FET-Mischer hinter der ZF sonst 
immer übersteuert wird? Ferrite für Ringkerntrafos zur Anpassung hab ich 
hier liegen.
Leider ist der Urlaub jetzt vorbei und in der nächsten Zeit werden die 
Fortschritte schleppender verlaufen. Aber ich berichte mal weiter hier, 
falls Interesse besteht.
Gern stelle ich auch ein paar Bilder vom Aufbau ein bei Zeiten.

von B e r n d W. (smiley46)


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Einen Produktdetektor hatte ich oben schon mal vorgeschlagen. Er stammt 
aus einem der beiden links:
Beitrag "Re: Einfach Mischer mit 2N3819"

Vorteil: Der Produktdetektor arbeitet mit 2 Dioden und es wird nur eine 
Wicklung ohne Mittelanzapfung benötigt. Dadurch ist ein normales 
Bandfilter mit Sekundärwicklung verwendbar. Es können auch 1N4148 
verwendet werden, nur muss dann der BFO ca. 1,5 Volt liefern.

von B e r n d F. (Gast)


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Was ich schon immer wissen wollte, da ich ein paar ADE-1 über habe:
Überwiegen die Vorteile ggü. dem SA612, wenn man stattdessen einen 
Ringdiodenmischer ADE-1 o.ä. als Produktdetektor einsetzt?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo B e r n d F.

Als Produktdetektor ist der SA612 ganz praktisch und spart Teile. Da hat 
der Dioden-Ringmischer keine Vorteile. Auch weil der Oszillator schon 
integriert ist. Mit den Anpassungen ist das auch nicht so tragisch, 
solange man am Eingang <= 1,5 kOhm und am Ausgang >= 1,5 kOhm bleibt. 
Bei mir läuft ein Ausgang als Produktdetektor, der zweite wird für die 
AM-Demodulation verwendet. Um für AM den BFO zu stoppen, lege ich Pin 6 
über einen 10k auf GND. Dadurch wird das ZF-Signal mit 1 multipliziert. 
Der dreistufige Schalter wechselt zwischen LSB, USB und AM.

Als 1. Mischer dagegen bietet ein Dioden-Ringmischer schon Vorteile. Im 
Verhältnis -13dBm zu 7dBm steigt die Großsignalfestigkeit. Auf der 
anderen Seite steigt auch der Aufwand, da alle 3 Anschlüsse mit 50 Ohm 
abgeschlossen werden wollen, das Oszillatorsignal muss schon stärker 
sein, dadurch ist auf jeden Fall eine Vorstufe bzw. ein Filter 
notwendig, welches verhindert, daß das Oszillatorsignal zur Antenne 
gelangt.

Auf der ZF-Seite wird idealerweise ein Diplexer nachgeschaltet, da das 
folgende ZF-Filter neben seiner Resonanz entweder hochohmig oder 
niederohmig wird. Der Diplexer leitet die ZF-Frequenz zum ZF-Filter und 
den Bereich ober- und unterhalb auf einen 50 Ohm Abschlußwiderstand. 
Manchmal wird einfach ein 50 Ohm Puffer-Verstärker nachgeschaltet, 
dieser muß nun Signale mit der Bandbreite des Vorfilters einschließlich 
des unerwünschten Mischproduktes (es entsteht ja rf+vfo und rf-vfo) 
verkraften.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Richtig, ich sehs gerade. Da war schon alles vorgesehen mit BFO und 
Mischer.
Allerdings, Diodenmischer als 1. Mischer: Wie funktioniert das? Man 
braucht doch ca. 7dBm um den Mischer auszusteuern, aber das würde doch 
bedeuten, dass ich das Signal schon in der Vorstufe sehr hoch verstärken 
müsste? Ausserdem bringt mir ja der passive mischer keinerlei Gewinn?

von Bastler (Gast)


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Gibts Aktuel einen Schaltplan vom Radio?

von B e r n d W. (smiley46)


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> 7dBm um den Mischer auszusteuern

Das betrifft das Oszillatorsignal, das Empfangssignal darf klein sein. 
Die Dioden wirken als Schaltdioden und polen das Empfangssignal mit dem 
Oszillatortakt um. Dabei muß mindestens die Schwellspannung der Dioden 
erreicht werden.

Ein Nachteil sind die Mischverluste und dadurch erhöhtes Rauschen, was 
aber durch den Vorverstärker ausgeglichen werden kann.

PS
Gibt es schon Fortschritte beim BFO?
Läßt er sich weit genug ziehen?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hab mich bis jetzt noch nicht drum gekümmert, evtl. im Laufe des Tages 
noch.

Schaltplan werde ich bei Gelegenheit auf jeden Fall noch machen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, bin gerade mit dem BFO fertig geworden. Momentan lässt er sich von 
448-455kHz ziehen mit einem 350pF Drehko.
Die Kapazitäten müssen sowieso noch angepasst werden um den richtigen 
Bereich zu treffen. Mal schauen ob es mit ner Umschaltung anstatt Drehko 
stabil genug bleibt.

von B e r n d W. (smiley46)


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> von 448-455kHz
Wie befürchtet. Wenn jetzt das Keramikfilter von 451 - 457 kHz 
durchlässt, kannst Du SSB auf das untere Ende verschieben. Falls nicht, 
kannst Du immer noch auf einen BFO mit LC-Bandfilter und Kapazitätsdiode 
ausweichen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nun, ich hatte im Netz vorher mal ein wenig gesucht und war auf diese 
Schaltung hier getroffen:
http://www.pan-tex.net/usr/r/receivers/sbfo.htm

Um einfach mal die Funktion zu testen hab ich alle Werte übernommen. 
Nach meiner Simulation sollte es aber möglich sein, durch Austausch der 
33pF den Ziehbereich auch über 455kHz zu erweitern.

Ich hoffe doch ich hab keinen Denkfehler drin, wenn ich annehme ich 
brauche für SSB +/- 3kHz (oder 2,7) neben der ZF?
Für SSB wollte ich dann versuchen mit den restlichen Resonatoren die ich 
noch habe ein Ladderfilter aufzubauen um näher an die 3kHz Bandbreite zu 
gelangen.
Ich denke da kann man dann auch noch ein wenig vermitteln, es muss ja 
dann nicht unbedingt die 455er ZF sein.

von B e r n d W. (smiley46)


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Dieser Pierce-Oszillator sieht gut aus. Falls er sich nicht weit genug 
ziehen läßt, kannst Du noch zwei Dinge probieren:

- Für C1 andere Werte zwischen 1n und 4,7n ausprobieren.

- Zwei Keramikschwinger parallelschalten,
  dies wird auch auf einer der verlinkten Seiten erwähnt.

> wenn ich annehme ich brauche für
> SSB +/- 3kHz (oder 2,7) neben der ZF?
Du benötigst von der Signalmitte für LSB 1,5 kHz höher und für USB 1,5 
kHz tiefer. Für CW nimmt man eher 600-700 Hz Abstand. Bei 6kHz 
Bandbreite könntest Du vorerst an das untere Ende des Filters rutschen.

> mit den restlichen Resonatoren
Du könntest versuchen, alle zu Vermessen und dann den mit der höchsten 
Frequenz für den BFO verwenden. Murata gibt je nach Typ +/- 0,3...0,5% 
Toleranz an.

von B e r n d F. (Gast)


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@Bernd W:

Dachte es sind +/- 3KHz (LSB, USB).
Die Bandbreite der NF ist ja schon 3KHz (2,7).
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ssb-de.png

Die Frequente mit 1,5KHz sind die Trägerfrequenzen im Sender:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ssb_filtermethode-de.png

von Sven N. (admiral_adonis)


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Bevor ich hier Verwirrung stifte:

Das war oben sehr unglücklich formuliert von mir. Die Bandbreite bei SSB 
beträgt zwar 3kHz, aber man muss natürlich von der Signalmitte aus um 
die Hälfte verschieben, also die 1.5kHz.
Rechts oben im Bild vom 1. Link sieht man das ganz gut. Träger liegt bei 
9001,5kHz, während die Mitte des SSB Spektrums bei 9000 kHz liegt.

von B e r n d F. (Gast)


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Sooo habe mal einen größeren TRimmer in meinen BFO eingebaut. Er geht 
jetzt von 9001,0 KHz bis 9003,7 KHz. Bei 9001,5 KHz sind alle Höhen weg 
und es klingt sehr dumpf, da versteht man besonders bei leisen Signalen 
nichts mehr.
Vorher war er bei 9002,4KHz, da war es OK. Habe auch ein 2,4KHz 
TP-Filter davor.

von ghost (Gast)


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9003,7 kHz ?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich nochmal:

Ich muss doch noch mal auf den blöden Transistoren rumreiten. Ich hatte 
vorhin versucht einen Ausgangsverstärker für meinen BFO zu entwerfen.
Ich kann zwar eine vorgegebene Schaltung aus dem Netz nutzen, aber 
eigtl. würde ich lieber was eigenes machen um das endlich mal zu 
kapieren.

Als vorgegebene Werte wären da:

Transistor 2N2222
Betriebsspannung Ub=5 V
Ausgangspegel Oszillator Uein=50mV

Welchen Arbeitspunkt müsste man nun wählen? 1mA? 0.1maA? Da man im 
Datenblatt keinerlei Kennlinien findet kann ich da nur raten.

Rechnet man das Ganze mit 1mA mal durch komme ich nach den Formeln die 
ich habe auf:

R_kollektor = [Ub-Uce]/Ic = [5V-2.5V]/1mA = 2.5kOhm

Und der Basisspannungsteiler:

R1 = [Ub-Ube]/[Iq+Ib] = [5V-0.7V]/[100uA+10uA] = 39.1kOhm

mit Basistrom Ib=Ic/B (Stromverstärkungsfaktor) = 1mA/100 = 10uA
und Querstrom Iq=10*Ib = 100uA

R2 = Ube/Iq = 0.7/1mA = 7kOhm

Nun hab ich aber wieder so geringe Werte beim Basisspannungsteiler, also 
muss irgendwo der Wurm drin sein.

Ich denke mein Hauptproblem ist einfach, dass ich keine Ahnung habe 
welchen Kollektorstrom ich annehmen muss.

Leider hat mir bis jetzt keine google-Suche die erhoffte Erleuchtung 
gebracht. Die Formeln hatte ich aus dem Elektronik-Kompendium.

von Achim M. (minifloat)


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B e r n d F. schrieb:
> Leider kann ich deine Datei nicht anschauen, da ich Linux verwende.

Hat noch keiner dem armen Bernd F. verraten, dass LT-Spice problemlos 
mit Wine unter Linux läuft?
mf

von B e r n d F. (Gast)


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Armer Mini Float, du kommst zu spät, das weiß ich in inzwischen.

von Achim M. (minifloat)


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Dann bin ich ja beruhigt.

von B e r n d F. (Gast)


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Freut mich für dich :D

von B e r n d W. (smiley46)



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Hallo Sven

> Ich muss doch noch mal auf den blöden Transistoren rumreiten.

Du hast ein Signal und den Innenwiderstand der Senke. Nehmen wir mal an, 
der Produktdetektor hat einen Innenwiderstand von 100 Ohm und benötigt 
0,7Vs. Nach dem Ohmschen Gesetz beträgt dann der Spitzenstrom 7mA. Bei 
der negativen Halbwelle wird dieser durch den Transistor getrieben 
(Emitterschaltung) und bei der positiven vom Arbeitswiderstand aus der 
Plusleitung. Den Ruhestrom würde ich dann mit ~12 mA wählen. Falls Du 
eine Drossel anstatt des Arbeitswiderstands verwendest, würde ein Strom 
von 8mA reichen.

Stromgegenkopplung:
-------------------
Der BF199 im LTspice hat ein hFE von 83, also fließt ein Basisstrom von 
0,15mA. Die Belastung für den Oszillator soll möglichst gering sein, ein 
Widerstand gegen Plus würde im Prinzip genügen. Stabilisieren kann man 
das Ganze mit einer Gegenkopplung. Der Emitterwiderstand soll 
stabilisieren, darf aber durch die niedrige Betriebsspannung von 5V 
nicht zu viel Spannung verbrauchen, sagen wir mal

0,9 Volt / 13 mA = 69 Ohm -> 68 Ohm

 Die restlichen 4,2 Volt teilen sich zur Hälfte der Transistor und der 
Arbeitswiderstand.

2,1 Volt / 13mA = 157 Ohm -> 150 Ohm

Die Basis liegt jetzt auf 0,9 + 0,7 = 1,6 Volt. Dann benötigt man einen 
Basisvorwiderstand von:

(5 V - 1,6 V) / 0,157 mA = 21.6k -> 22k

Falls die Verstärkung nicht ausreicht, kann zum Emitterwiderstand noch 
eine Reihenschaltung aus R und C geschaltet werden.

Spannungsgenkopplung:
---------------------
Es ist einfach ein kleiner Emitterwiderstand notwendig, sonst entstehen 
zu viele Harmonische. Oder die Basis müßte mit einer Stromquelle 
angesteuert werden. Am Kollektor liegen diesmal ungefähr 2,6V, am 
Emitter 0,3V und an der Basis 1V. Der Basisvorwiderstand errechnet sich 
aus

(2,6 V - 1V) / 0,15 mA = 10,7k -> 10k

Diese Schaltung hat einen niedrigeren Eingangswiderstand und mit Abstand 
die meisten Verzerrungen. Ohne den kleinen Emitterwiderstand wäre das 
eine Katastrophe. Da aber die Verstärkung zu groß ist, kann man das 
Signal durch einen Vorwiderstand (R8) reduzieren. Die Spitzen werden 
später durch den Produktdetektor sowiso abgekappt und dann sind diese 
Verzerrungen noch tragbar.

Kollektorschaltung:
-------------------
Diese und die erste Schaltung bieten hier die geringsten Harmonischen. 
Leider hat die Kollektorschaltung einen ziemlich geringen 
Ausgangswiderstand von 12 Ohm. Dies mag ein Diodenmischer überhaupt 
nicht. Würde man den R12 auf 82 Ohm erhöhen und dadurch in die Nähe des 
erwünschten Ausgangswiderstandes kommen, würde das Signal auf unter 0,5 
Volt absinken. Da die Kollektorschaltung keine Spannungsverstärkung hat, 
kann dies nicht ausgeglichen werden. Würde jedoch der Oszillator etwa 
1Veff liefern, wäre die Kollektorschaltung wieder im Rennen.

Fazit:
------
Ich würde hier die erste Schaltung mit Stromgegenkopplung verwenden und 
dabei C1 und R4 weglassen. Das Ausgangssignal fällt dann zwar um ca. 10% 
ab, aber das liegt noch im Rahmen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Vielen Dank, jetzt wird es endlich klar, wie man solche Schaltungen 
anhand der Anwendung dimensionieren muss.

Mir scheint aber ich hab ein anderes Spice Modell für den Bf199 
erwischt, denn bei mir verzerrt die 1. Schaltung ganz ordentlich und 
gibt auch nur 500mV ab.
Aber prinzipiell sollte es ja bei 455kHz auch mit dem 2N2222 gehen?
(Meine Transistorvorräte sind fast verbraucht^^)

von B e r n d W. (smiley46)


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> prinzipiell sollte es ja bei 455kHz auch mit dem 2N2222 gehen
Ja, sicher. Bei mir sieht es mit R1=82R und R3 zwischen 47k und 56k 
ziemlich gut aus. Dann muß der Oszillator nur noch mit dieser Last 
schwingen.

Nachtrag:
Wenn Du die Betriebsspannung, den Kollektor und den Emitter auf einem 
Diagramm darstellst, dann wird schnell klar, ob der Basisstrom noch 
etwas hoch oder runter muß. Genauso macht man das auch in der Realität.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Sooo,

es gibt wieder Fortschritte. Den BFO hab ich jetzt inklusive Verstärker 
mit 1Vss Ausgangspegel fertig. Dazu habe ich noch den Balancemischer aus 
deiner ZF-mod aufgebaut. Rundfunksender kann ich schon Demodulieren, hab 
aber eben auf die Schnelle keinen Amateurfunk gefunden. Ist ja noch 
keine Frequenzskala am Empfänger.
Und auch noch kein schmalbandiges 3khz Filter hinter dem Mischer.

Allerdings scheint der Mischer eine irre hohe Dämpfung zu haben? In der 
Simulation geh ich mit 1V rein und knapp 60mV kommen am Ausgang. Ist das 
normal? Oder hab ich was übersehen?

Ich bin allerdings ein bisschen anders vorgegangen und hab mit einem 
Übertrager gearbeitet und den ohmschen Spannungsteiler kapazitiv 
ausgeführt, was aber eigtl. kein Problem sein sollte. Zumindest laut 
meiner Simulation sollte dadurch die Durchlassdämpfung sogar etwas 
niedriger sein.

Was jetzt? NF-Vorstufe? Oder alles nochmal auseinanderpflücken weil ein 
Fehler drin sein muss?

von B e r n d W. (smiley46)


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Durch die Mittelanzapfung kann man eine bessere Schaltung verwenden.

Hilfreich wäre auch, den Übertrager aus einer Quelle mit Ri=1k zu 
speisen. Durch 9 dividiert wäre dann der Innenwiderstand auf der 
Sekundärseite bei 111 Ohm. Ganz allgemein gilt bei Leistungsanpassung, 
daß die Urspannung den doppelten Wert der außen zu messenden Spannung 
hat. Wenn Du also bei der Spannungsquelle 2 Volt angibst, kommen außen 1 
Volt an. Nach dem Übertrager sind es noch ca. 330 mV.

Dieses große Signal kann von einer Schottkydiode nicht mehr sauber 
verarbeitet werden, sie kommt in die Begrenzung. Dann funktioniert es 
mit einer 1N4148 oder jeweils zwei Schottkydioden in Reihe besser.

PS
Die beiden Kondensatoren C4 und C5 lagen sowiso parallel.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hm, leider kann ich dem Mischer jetzt gar keinen Ton mehr entlocken.

Spielt denn die Phasenlage irgendwie eine Rolle? Übertrager mal umpolen?

Oder kann ich gar nichts hören, weil noch nichts abgeschirmt ist und der 
BFO mir die ZF zustopft?

Brauche ich bei dem Mischer nicht noch einen Pfad nach GND?

Falls ich mit dem Diodenmischer nicht glücklich werde, spricht etwas 
dagegen hier auch wieder einen FET als Mischer einzusetzen?

von B e r n d W. (smiley46)


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> dem Mischer jetzt gar keinen Ton mehr entlocken
Das ist was Elementares. Schwingt der BFO? Der NF-Verstärker 
funktioniert, da ja AM noch spielt.

> Spielt denn die Phasenlage irgendwie eine Rolle?
Nur bei den Sekundärwicklungen müssen sich die Spannungen addieren, 
nicht Subtrahieren. Die Dioden müssen in entgegengesetzte Richtungen 
gepolt sein, sonst kommt auch nichts raus.

> noch nichts abgeschirmt ist und der BFO mir die ZF zustopft
Wenn der BFO nicht auf der ZF-Eingangsseite angeordnet ist und kurze 
Anschlussleitungen hat, sollte es funktionieren. Aber komplett 
ausschließen kann man das nicht. Dreh mal die Frequenz ein paar kHz nach 
unten, damit er aus dem Durchlassbereich rauskommt.

Der BFO sollte einen DC-Pfad gegen GND haben, nicht wie zuvor mit einem 
C dazwischen. Ansonsten ca. 1 k gegen GND schalten und auf der 
Ausgangsseite einen Kondensator 10µ zum Verstärker.

Normalerweise funktioniert das recht gut. Mit so einer Schaltung hab ich 
mir einen DC-Receiver für 40m gebaut. Der mischt also direkt von 7 MHz 
auf die NF runter. Aber wirklich wichtig ist, den Mischer niederohmig 
anzusteuern und in meinem Fall auch niederohmig (mit Diplexer) 
abzuschließen, sonst hast Du gleich 10-15 dB Dämpfung.

> einen FET als Mischer
Schau mal da (Schematic 4):
http://www.qrp.pops.net/cascoder1.asp

Da hättest Du keinen Pufferverstärker benötigt, weil der BFO hochohmig 
in den oberen Fet reingeht. Andererseits reduziert sich die Anzahl der 
Bauteile auch nicht.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Kann es sein, dass ich Esel den Übertrager falsch gewickelt habe?^^

Wie mir gerade auffällt hab ich die Primärwicklung einmal komplett rund 
auf FT82-61 und die Sekundärwicklungen dann bifilar AUF die 
Primärwicklung.

von B e r n d W. (smiley46)


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> auf FT82-61 und die Sekundärwicklungen dann bifilar
Hui, der ist aber groß, aber es müssen auch viele Windungen drauf. 
Möglicherweise ist dann der Koppelfaktor geringer, aber es sollte 
trotzdem funktionieren.

Ich hätte 5 Drähte a 90 cm parallelgenommen und verdrillt. Dann 38 
Windungen draufgewickelt und anschließend die jeweiligen Wicklungen 
(primär 3, sekundär 2) in Reihe geschaltet. Lediglich das Ausmessen der 
zugehörigen Drähte ist eine Fummelei. Damit kommt man auf einen 
Koppelfaktor von ca. 0,95.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, hab den Fehler gefunden^^. Am Übertrager waren sekundär die falschen 
Adern verlötet :-D.

Momentan hat er aber eben die Werte 1mH primär und 2*100uH sekundär. Was 
ja einem Widerstandsübersetzungsverhältnis von ca. 5 entspricht, da 
beide Sekundärwicklungen in Reihe liegen?

Ich habe aber am ZF-Ausgang so irgendwas um 8kOhm und muss auf ca. 100 
Ohm runter. Also müssten sich optimalerweise die Induktivitäten im 
Verhältnis 80:1 bewegen? Bin da momentan iwie verwirrt.

Da studiert man Nachrichtentechnik, aber sowas wird da nicht behandelt. 
Nur noch Digitalkram^^.

Momentan bin ich jetzt auf dem Stand, dass ich wieder AM höre, 
allerdings so leise, dass der NF-Amp voll aufgedreht werden muss. Aber 
das sollte mit Diplexer ja wieder besser werden. Trotzdem denke ich, 
dass die Anpassung iwie noch nicht stimmt am Eingang. Leider hab ich von 
Trafos wie gesagt nur ganz wenig Ahnung.

von B e r n d W. (smiley46)


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Kannst Du die Primärwicklung nicht irgendwo reinschalten? Oder einen 
Pufferverstärker davor? Vermutlich schließt die Primärwicklung auch das 
AM-Signal kurz.

> Leider hab ich von Trafos wie gesagt nur ganz wenig Ahnung.
Dazu müßtest Du eher Deine aktuelle Schaltung mal dranhängen, eventuell 
gibt es ja eine einfache Möglichkeit.

von B e r n d W. (smiley46)


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> 1mH primär und 2*100uH sekundär. Was ja einem
> Widerstandsübersetzungsverhältnis von ca. 5 entspricht

Die Last hängt aber immer nur an einer Sekundärwicklung, da die andere 
Diode sperrt. Dadurch ist das Verhältnis 10:1, aus 100 Ohm werden also 
10 kOhm. Die Primärimpedanz der 1mH Induktivität ist mit <3 kOhm zu 
niedrig. Da müßten primär doppelt so viele Windungen drauf, um auf 12k 
Impedanz bei 4mH zu kommen und dazu kommen dann noch die transformierten 
10k. Das ginge eher mit einem Doppelloch-Kern BN-43-2402 mit einem 
AL-Wert von 1440. Mit 53 Windungen hätte man die 4 mH, allerdings mit 
einem hauchfeinen Draht.

Da würde ich eher doch über eine andere Schaltungsvariante nachdenken.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Manchmal liegt das Problem ja ganz woanders! :-D

Das Signal war so leise weil der NF-Verstärker am schwingen war :-D

Das sind die Tücken von so fliegenden Aufbauten^^.

Nochmal mit dem Lautstärkeregler gespielt, und siehe da, nach ein wenig 
suchen höre ich SSB im 40m Band. Zwar immer noch recht leise, dh man 
muss die Lautstärke ziemlich hoch drehen und natürlich mehrere Sender 
auf einmal, da ja noch das breite AM-Filter verwendet wird.

Ich hatte mir gedacht jetzt erstmal so weiterzumachen:

Mischerausgang an Diplexer
evtl. noch NF-Vorstufe mit kleiner Verstärkung
dann versuchen aus den 3 Resonatoren die ich noch habe ein Ladderfilter 
aufzubauen.
Hier hatte ich mal ein Beispiel gefunden:
http://3.bp.blogspot.com/_NMj-9LgFijY/Su-haEhxdRI/AAAAAAAACF8/txhAP-_O8VE/s1600/SR-7DX_Rev1.JPG

Zwar für CW, aber man müsste ja nur die Bandbreite erhöhen.

Prinzipiell wärs dann ja auch kein Problem eine andere, eine tiefere ZF 
zu wählen, um auszugleichen, dass der BFO sich nicht über 455khz ziehen 
lässt?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Mischerausgang an Diplexer
Das ist nur beim ersten Mischer notwendig, falls ein Diodenmischer 
verwendet wird und dahinter z.B. gleich das Quarzfilter kommt. Bei einem 
JFet als Mischer bringt das IMHO nichts und beim Produktdetektor auch 
nicht.

> evtl. noch NF-Vorstufe mit kleiner Verstärkung
Lieber mit einer Kollektorschaltung bzw. Sourcefolger die 8k auf 1k oder 
weniger reduzieren.

> mit 3 Resonatoren die ich noch habe ein Ladderfilter
Drei sind vielleicht ein bisschen wenig. Du hast ja schon erwähnt, die 
Bauteilwerte beziehen sich auf CW. Die Kapazitäten müssen halbiert oder 
gedrittelt werden. Ein SSB-Ladderfilter wird automatisch auch einen 
flacheren Flankenverlauf haben. Aber einfach ausprobieren, drei Filter 
sind besser als gar keines.

> Prinzipiell wärs dann ja auch kein Problem,
> eine tiefere ZF zu wählen
Die rutscht automatisch tiefer, es sind ja die selben Schwinger und es 
werden Cs im nF-Bereich verwendet. Alternativ könntest Du versuchen, ein 
SSB-Filter in der Bucht zu ersteigern. Die schmaleren mit 2,4kHz sind 
leichter zu bekommen als die 2,7kHz.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

> Primärimpedanz der 1mH Induktivität ist mit <3 kOhm
Gerade hatte ich noch die Idee, Du könntest einen 120 pF Kondensator 
parallel zu der Primärspule schalten. Falls der Innenwiderstand 
tatsächlich 8 kOhm hat, erhöhst Du dadurch das Signal um 9dB.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab vorhin einfach mal einen neuen Übertrager mit passenden Werten 
und dem richtigen Transformationsverhältnis gewickelt.
Auf einem doppel-U-Kern ging das ganz fix und war mir lieber als jetzt 
noch eine Transistorstufe anzubauen, da die Dinger mir langsam knapp 
werden.

Das Teil ist zwar irre groß, aber das stört mich eigtl. nicht, da im 
Gehäuse genug Platz ist und das Ding ja nicht mobil sein soll.

Auf jeden Fall ist jetzt zum Betrieb mit AM-Demodulator kein hörbarer 
Lautstärkeverlust mehr festzustellen.

Falls ich den Ausgangswiderstand in Spice richtig bestimmt habe, dann 
braucht man nach dem Produktdetektor wie du schon schriebst kein 
Anpassglied mehr zum NF-Verstärker.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab mal mit AADE ein Ladderfilter entworfen. Sieht ja eigtl. 
garnicht schlecht aus, bis auf die hohe Durchgangsdämpfung.

Die Bauteilwerte hab ich mal wie vom Programm berechnet stehen lassen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven,

geb mal bei der Spannungsquelle "AC 2" an, dann stimmen die Pegel. 
Direkt an der Spannungsquelle ergibt sich ein Pegel von 6 dB, nach dem 
2k sollten sich bei korrekter Anpassung 0 dB innerhalb der 
Filterresonanz ergeben. Dann ist die Dämpfung mit ~3 dB gar nicht so 
groß. Ist Dir auch aufgefallen, wo die Filtermitte liegt?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Jepp, 445kHz.

Das bedeutet ich brauche einen BFO von 443.5 - 446.5 kHz?

Leider krieg ich den BFO nur bis 444.5 gezogen, hab alle 4 Resonatoren 
probiert...1 einziges kleines Kilohertz fehlt :-(

Also muss wohl doch ein LC-BFO her? Reicht es aus den Keramikschwinger 
einfach durch einen geeigneten LC-Kreis zu ersetzen?

EDIT: Wobei, wer weis ob das Modell 100%ig stimmt. Evtl. lohnt es sich 
auch einfach mal aufzubauen und zu probieren?...

von B e r n d W. (smiley46)


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> 1 einziges kleines Kilohertz fehlt
Probiers mal mit einer Drossel 47-68µH in Reihe zum Quarz und den 
Ziehkondensator gegen GND.

> Evtl. lohnt es sich auch einfach mal aufzubauen
Die einzelnen Typen unterscheiden sich schon ein wenig. Und mit einer 
Drossel gehts noch ein Stück weiter. Versuch macht klug!

von Sven N. (admiral_adonis)


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Zum Glück hab ich alle alten Fernbedienungen aufgehoben: In den meisten 
waren auch die cbs455 drin.
Mit 4 davon in Reihe + 90uH Drossel komme ich jetzt auf 442khz tiefste 
BFO-Frequenz.

Allerdings hab ich ein wahnsinnig lautes Rauschen drin. Mal prüfen woher 
das kommt. Wahrscheinlich Oszillator. Allerdings ist das ganze auch noch 
n Versuchsaufbau mit Krokoklemmen, was das Ergebnis wahrscheinlich auch 
nicht besser macht. Demnächst mal fest montieren und weiter prüfen.

Jedenfalls kann man (zwar sehr leise) schon mal SSB empfangen mit dem 
selbstbau-Filter.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Scheint als hätte ich mich zu früh gefreut:

Der Oszillator produziert mit der Beschaltung einfach zu viele 
Störgeräusche.
In einer der Fernbedienungen war zwar ein Resonator BSU450 drin, der 
sich wunderbar von 457 bis 453 ziehen lässt, aber leider passt da ja das 
Filter wieder nicht.

Sieht so aus als komme ich hier erstmal nicht weiter...

von B e r n d W. (smiley46)


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> zu viele Störgeräusche
Möglicherweise handelt es sich um Pendelschwingungen.

Alternative:
------------
Das Keramikfilter ziehen (siehe Anhang)
Damit komme ich mit der unteren Flanke auf 445,5 kHz.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Scheinbar kommen die Störgeräusche daher, dass bei Reihenschaltung alle 
Harmonischen n=1,2,3 gebildet werden und mit fast gleicher Amplitude bis 
wenigstens über 2 MHz rausgehen.

Ich hab mir jetzt folgendes überlegt:

Da die Keramik-Resonatoren ja sehr günstig sind hab ich mir mal die 
gesamte Palette von 425-500kHz bestellt. Damit werde ich dann testen ob 
sich nicht doch ein BFO mit 1 Resonator von 443-447 kHz bauen lässt, 
ohne zu weit ziehen zu müssen.
Mit den jetzt frei gewordenen zusätzlichen 455ern könnte ich ein 
8-poliges Filter für SSB bauen.

Sollte ich mal ein SSB-Filter für 455kHz günstig finden werde ich mir 
eins besorgen. Leider hat alles was ich bis jetzt finden konnte den 
Preisrahmen für so ein Bastelprojekt völlig gesprengt (um 60€ nur für 
das Filter lohnt sich da einfach nicht). 15€ wäre da meine 
Schmerzgrenze.

In der Zwischenzeit werde ich mal versuchen wie in deinem Vorschlag das 
Filter zu ziehen, mal sehen was ich damit erreiche.

Ich stelle mir sowieso die ganze Zeit die Frage inwieweit man beim 
Filter Simulation und Realität vergleichen kann bei den Bauteilen die 
mir zur Verfügung stehen. Da ich kaum Styroflex habe musste ich 
teilweise auf Folienkondensatoren zurückgreifen, mit der bekannten 
Streuung.
Wenn ich im Spice die Werte aber mal ein wenig variiere scheinen die 
Bauteile erstaunlicherweise ja eher unkritisch zu sein?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Eine Frage hätte ich mal noch zur Anpassung von Keramikfiltern:

Ich hab ja für AM zunächst erstmal das LTU455E2 drin mit einer 6dB 
Bandbreite von +/- 7.5kHz und einer Impedanz von 1.5 kOhm.

Im Datenblatt findet man leider keine Anpassschaltung.

Dazu käme dann noch das Ladderfilter, bei dem AADE mir eine Impedanz von 
ca. um 50 Ohm vorraussagt und bei Abweichung Resonanztransformatoren an 
Ein- und Ausgang anhängt.

Welche Möglichkeiten hätte ich jetzt beide Filter an a) Mischer und b) 
ZF-Verstärker anzupassen, da diese ja für die Betriebsarten AM und SSB 
umschaltbar sein sollten?

Der Mischerausgang liegt laut Spice bei ca. 80kOhm und der ZF-Eingang 
dürfte so zwischen 3-5 kOhm liegen.

D.h. ich müsste von 80kOhm runter auf 1.5kOhm (bzw 50) und dann von 
1.5(50) wieder rauf auf 3-5 kOhm.

Normalerweise hätte ich jetzt Übertrager gewickelt, aber das wären dann 
gleich wieder 4 Stück, daher die Frage ob es hier auch eine einfachere, 
halbwegs zufriedenstellende Lösung gibt?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Der Mischerausgang liegt laut Spice bei ca. 80kOhm

IMHO sollte am Mischerausgang erstmal eine LC-Filter folgen. Dies 
hattest Du ja schon mal drin. Dann, wie Du schreibst, über die 
Resonanztransformation oder eine Koppelwicklung auf 1,5k runter.

> Welche Möglichkeiten hätte ich jetzt beide Filter an
> a) Mischer
> b) ZF-Verstärker anzupassen, da diese ja für die
> Betriebsarten AM und SSB umschaltbar sein sollten?

Ich würde die Filter kaskadieren, um wie im angehängten gif die untere 
Filterflanke des breiten Filters zur Verbesserung der flachen Seite des 
Ladderfilters zu benutzen. Denn die unteren Filterflanken fallen 
ungefähr zusammen. Auf der Unteren Seite hilft das zweite Keramikfilter, 
auf der oberen ist das Ladderfilter sowiso steiler.

Dann wäre die Reihenfolge: Mischer, LC-Filter, breites Keramikfilter, 
Verstärkerstufe, LC-Filter, irgendwo hier die Umschaltung zwischen SSB 
oder AM, LC-Filter, dann Verstärkerstufe, LC-Filter, dann Umschaltung 
Demodulatoren. Den Produktdetektor über eine Kollektorschaltung 
ansteuern.

> und der ZF-Eingang dürfte so zwischen 3-5 kOhm liegen.

Falls die Schaltung bis zu dieser Stelle schon einige dB Gewinn hat, 
kann einfach zur Anpassung ein weiterer 2.7k gegen GND geschaltet 
werden.

Impedanzanpassung:
Es gibt einmal passive Netzwerke wie Pi und T-Glieder. Auch über einen 
LC-Tiefpass/Hochpass kann man anpassen. Einfach beim AADE Filter 
Designer die Ein-/Ausgangsimpedanz angeben.

Dann gibt es Breitbandübertrager und Resonanzübertrager. Bei letzteren 
kann kapazitiv, über eine Anzapfung oder eine Koppelwicklung 
ausgekoppelt werden. Es kommt auch darauf an, ob ein breitbandiger 
Abschluß benötigt wird oder nur bei Resonanz.

Eine Bipolar-Basisschaltung kann zwischen 20 und 250 Ohm 
Eingangswiderstand haben je nach verwendetem Typ und Arbeitspunkt. Man 
kann eine Gegenkopplung einbauen, welche die Impedanz und die 
Verstärkung anpasst. Bei der Basisschaltung ist der Ausgangswiderstand 
hochohmig, bei der Emitterschaltung mittel und bei der 
Kollektorschaltung sehr niederohmig um 10 Ohm. Bei der Kaskodenschaltung 
wird das noch kombiniert, oder man kann einer Emitterschaltung eine 
Kollektorschaltung folgen lassen.

Zu jedem Pegel gibt es einen Widerstandswert, welcher das selbe 
äquivalente Rauschen erzeugt. Da sollte man deutlich drunter bleiben. 
Jede Verstärkung, Dämpfung und Mischen verringern den Dynamikbereich.

Es wird einfach immer klarer, wie wichtig es ist, vorher einen guten 
Plan zu haben. Keine Ahnung, wie weit fortgeschritten Dein Aufbau 
momentan ist und wieviel Du noch ändern möchtest. Könntest Du ein 
Blockdiagramm zeichen, wie Du Dir das vorstellst?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Es wird einfach immer klarer, wie wichtig es ist, vorher einen guten
>Plan zu haben.

Hehe, genau das ist der Punkt. Da das ganze ja als Lern- und Spaßprojekt 
aufgezogen wurde gibts keinen Pegelplan oder Ähnliches.

Allerdings habe ich darauf geachtet, alle Blöcke jeweils isoliert 
voneinander aufzubauen, d.h. es ist kein Problem den Mischer mal eben 
auszutauschen oder das Filter+Anpassung zu ändern.


Mir ist natürlich klar, dass ich hier keinen Hochleistungsempfänger 
erreichen werde. Ich versuche eben nur im Rahmen meiner Möglichkeiten 
das Optimum zu erreichen.
Z.b. kann ich beim ZF-Verstärker leider nicht auf die induktive 
Auskopplung an den Bandfiltern zurückgreifen, da ich hier verschiedenste 
Typen, ausgelötet aus alten Radios, verwenden muss. Primär kann ich die 
durchaus noch messen, aber auf der Sekundärseite fehlt mir die 
Messgenauigkeit bei meinem LC-Meter.

Das ist eben das Problem bei solchen "Lernprojekten", man hat nie die 
besten Möglichkeiten und muss vieles improvisieren.

Der momentane Stand sieht ungefähr so aus:

Preselektor->HF-Vorstufe->Mischer->ZF-Filter->ZF-Amp->a)AM-Demodulator/ 
b)Produktdetektor->NF-Tiefpass->NF-Verstärker.

Es funktioniert auch soweit, ich kann AM sehr laut und SSB in 
annehmbarer Lautstärke hören (Ich nutze momentan erstmal einen LC-BFO). 
Es gibt nur Probleme mit Eigenschwingungen der ZF und NF Stufe, was wohl 
an den Fehlanpassungen liegt.

Ich werde nächste Woche mal ein Blockdiagramm hier posten.

Wie gesagt, momentan ist es kein Problem in der Schaltung noch Blöcke 
einzufügen oder zu ändern, ich hab es extra so aufgebaut.

Hauptpunkt wäre aber eben die Anpassung der Filter, was ja wegen der 
Durchlasskurven recht kritisch ist.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Hier ist mal ein Vorschlag. Die Schaltung hat zwar beim Ladderfilter 
eine Dämpfung von 3 dB und beim LTU455 von >10 dB, da jedoch der 
Schwingkreis am Mischer kaum belastet wird, hat dieser eine richtig gute 
Resonanz. Komplett sollte das Signal also kaum schlechter werden.

Die Anpassungen sind jetzt halt zum Großteil durch Widerstände 
vorgenommen. Mit Sicherheit wird der Rauschabstand etwas schlechter 
werden, in welchem Maße, müßte man mühsam ermitteln oder einfach 
ausprobieren.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Das sieht doch sehr gut aus. Ich wusste nicht, dass es zulässig ist hier 
mit Widerständen anzupassen, dachte da wird die Dämpfung zu groß.

Um die Schaltung mal kurz nachzuvollziehen:

Mischerausgang geht auf 34kOhm Reihe, dann auf Sourceschaltung 2n3819 
zur Verstärkung und direkt auf Bf199 als Emitterfolger um niederohmig 
rauszugehen.
Dann die Umschaltung und je nach Filter bei LTU nochmal ein 
Sourcefolger(?) und beim Ladderfilter direkt auf den Zf-Amp.

Sehr schöne und vor allem einfache Schaltung, die ich erstmal so direkt 
übernehmen werde. Ich werde die Anpassglieder als einzelne Module 
aufbauen, also kann man später immer noch mal auf 
Resonanztransformatoren ändern.Momentan hab ich aber einfach keine Lust 
noch mehr von winzig kleinen Ringkernen (T-30-6) zu bewickeln^^.

PS: Vorhin kamen die Resonatoren mit der Post. Ich werde alle mal 
nacheinander einlöten und schauen welche Frequenzbereiche die abdecken.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Eben mal die verschiedenen Resonatoren durchgeprüft:

Schaltung ist die vom BFO, die ich mal gepostet hatte, Ziehkondensator 
ca. 40-750pF.

CSB429: 420.4 - 431.5 kHz
CSB455: 445.5 - 454.0 kHz
CSB470: 462.0 - 470.5 kHz
CSB485: 474.5 - 484.5 kHz

Man kann also davon ausgehen, dass man die Resonatoren immer ca. 10kHz 
von der Nennfrequenz nach unten ziehen kann.

Jetzt wäre noch interessent zu wissen wo jeweils die Mittenfrequenz für 
ein Ladderfilter liegen würde. Da es beim 455 bei ca. 445, d.h. an der 
unteren Frequenzgrenze liegt, kann man evtl. davon ausgehen, dass das 
bei den anderen Resonatoren dann ähnlich sein wird.

Was bedeuten würde, dass man keine Kombination BFO/Filter mit diesen 
Resonatoren erreichen kann, die passen würde.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Mischerausgang geht auf 34kOhm

Der muss nicht rein, das ist der Innenwiderstand des Mischers. Du kannst 
Dir vorstellen, was übrig bleibt, wenn er durch den ZF-Eingang mit 1,25k 
belastet wird.

> bei LTU nochmal ein Sourcefolger(?)

Ja, ohne wär der Unterschied zwischen LTU455 und Ladderfilter zu groß 
geworden. Ich werde das jetzt mal komplett simulieren und dann hier 
reinstellen.

> dass man die Resonatoren immer ca. 10kHz
> von der Nennfrequenz nach unten ziehen kann.

Möglicherweise geht es doch tiefer. Aber immer wenn die Drossel ins 
Spiel kommt, bildet diese mit der Parallelkapazität des 
Keramikschwingers einen Reihenschwingkreis, es entsteht eine zweite 
Resonanz oberhalb 1MHz und die Schaltung beginnt dort zu schwingen. 
Eventuell könnte man einen Butler-Oszillator verwenden, diesen jedoch 
nicht auf die 3 oder 5-fache einstellen, Sondern auf die Grundfrequenz. 
Damit wäre die andere Resonanz weg.

> wo jeweils die Mittenfrequenz für ein Ladderfilter liegen würde

Wenn Du vom 455-Schwinger ausgehst, sollte das ca. 7 kHz unter der 
angegebenen Frequenz liegen. Allerdings ändert sich die Filtermitte mit 
der Bandbreite. Die linke Filterflanke bleibt ungefähr gleich.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Erstmal scheint die erste Version des Pufferverstärkers Probleme mit dem 
Arbeitspunkt zu bereiten. Des weiteren ist die Gesamtverstärkung zu 
hoch. Deshalb hat er jetzt nur noch Stromverstärkung, belastet jedoch 
den ersten Schwingkreis noch weniger.

Beim ZF-Verstärker hab ich die Widerstandswerte des 
Basis-Spannungsteilers erhöht. Der Eingangswiderstand beträgt jetzt 
relativ genau 3 kOhm. Dadurch kann der JFet beim LTU455 entfallen und 
die Pegelverhältnisse werden sogar noch um 3-4 dB besser.

Wenn alles soweit funktioniert, würde ich an Deiner Stelle den 
ZF-Verstärker nochmal umbauen. Und zwar auf zwei Kaskodenstufen mit je 
einem Schwingkreis und einem dritten Schwingkreis für den Demodulator. 
Der letzte Schwingkreis entfernt breitbandiges Rauschen, das dann auch 
demoduliert werden würde. Der Aufwand wäre nicht größer als jetzt, aber 
die Kaskoden sind regelbar und vor allem die Schwingneigung ist 
wesentlich geringer.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hallo,

so langsam hab ich ja ein richtig schlechtes Gewissen, weil Du die ganze 
Arbeit für mich machst! :-D

Wenn alles steht wollte ich den ZF-Verstärker auf jeden Fall 
austauschen, der hat mir von Anfang an so nicht gefallen.

Beim BFO werde ich jetzt erstmal beim LC-Schwinger bleiben, er ist gar 
nicht so unstabil wie ich befürchtet hatte und ich hab keine Probleme 
mehr die richtigen Frequenzen zu treffen.

von Holm T. (Gast)


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Der Thread ist für mich einfach faszinierend.

Ich habe auch vor einen KW Empfänger zu basteln, bin aber noch dabei 
auszuklamüsern was ich aus dem recht umfangreich vorhandenen Material so 
auf die Beine stellen möchte.
Vorhanden sind u.A. DDR Quarzfilter mit 70,2Mhz, 18Mhz und 10,7Mhz 
Mittenfrequenz und ca 18Khz Breite als 1. ZF. Für die 2. ZW stehen 
mechanische Filter ebenfalls aus DDR Produktion zur Verfügung, 200Khz 
Mittenfrequenz, 9 Stück mit USB, LSB, und mit symmetrischen 
Durchlaßbereich, auch schmale Filter zur Trägerrestaurierung mit 110Hz 
Breite, 2 IE800 Ringmischer habe ich auch.

Ich hatte vor, einen Doppelsuper von ca 200Khz bis 30Mhz zu basteln,
1 ZF umschaltbar 10,7 bzw. 18Mhz und dann runter mischen auf 200Khz.
(Die Umschaltung um auf den Bändern liegender ZF aus dem Weg zu gehen).
Vorläufig bin ich auf der Suche nach geeigneten Quarzen um die ZF runter 
mischen zu können (10,6 und 17,9 Mhz) ggf. muß ich die schleifen lassen
was ich vorläufig umgehen möchte :-)
Ein Einfachsuper mit nur 200Khz Filtern fällt wohl wegen der fehlenden 
Spiegelfrequenzdämpfung aus.
Ich wollte den 1. Ringmischer direkt ohne Vorverstärkung an den Eingang 
hängen, nach den 1. beiden Quarzfiltern Aufholverstärker, dann sowas wie 
MC1496 oder K140MA1 oder B222, 20khz Filter mit Diodenumschaltung, 
Produktdetektor (weiß noch nicht wie.., A220 [TBA120]?)
Habt Ihr irgendwelche Hinweise für mich?
Hier in diesem Thread habe viel Know How abgreifen können, dankeschön.

Gruß,

Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Holm Tiffe

> auch schmale Filter zur Trägerrestaurierung mit 110Hz
Das scheint ja lange vorbereitet zu sein.

> den 1. Ringmischer direkt ohne Vorverstärkung an den Eingang
> nach den 1. beiden Quarzfiltern Aufholverstärker
Dir werden dann für die höheren Bänder von Anfang an 10 dB Rauschabstand 
fehlen, das läßt sich nicht aufholen. Nicht dass er taub wird. Eher 
einen Vorverstärker vorsehen, der sich per Tastendruck umgehen läßt.

Hast Du einen 80,9 MHz Quarz, um auf 10,7 runterzukommen?
Normalerweise habe ich mich auf 10,7 MHz als Quarzfilter festgelegt, die 
200kHz wären nicht unbedingt nötig. Sie aber haben wahrscheinlich eine 
sehr gute Qualität.

> um auf den Bändern liegender ZF aus dem Weg zu gehen
Ja, bei großsignalfester Auslegung reicht vorerst ein Tiefpass bis 30 
MHz, da ja die niedrigste Spiegelfrequenz bei 140 MHz liegt.

Der größte Aufwand wird wohl in der Frequenzaufbereitung bestehen. Der 
VFO muß von 70,2 bis 100,2 MHz reichen. Das geht sinnvoll nur mit PLL. 
In dieser Hinsicht wurde ja in den ehemaligen DDR-Geräten ein ziemlich 
großer Aufwand getrieben. Eventuell könnte man mit einem zweiten 
PLL-Kanal die 10,6 Mhz erzeugen. Falls alle Frequenzen aus einer Quelle 
stammen, heben sich Quarzdriften zum Teil auf. Die Referenzfrequenz für 
die PLL könnte synthetisch mit einem DDS Baustein im einstelligen 
MHz-Bereich erzeugt werden. Das geht mit einem günstigen Baustein, z.B. 
AD9850/51.

Der Takt könnte aus dem 80,9er Quarz stammen, optionalerweise 
thermostatisiert. Die Drift beträgt leicht vom Einschalten bis zur 
Stabilisierung 10-20 ppm, das entspricht 1-2 kHz beim VFO.

Dann würde ich noch einen FM-Demodulator vorsehen fürs 10m-Band.

von Holm T. (Gast)


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Du gehst jetzt von den 70,2Mhz Quarzfiltern aus, die ich hier eigentlich 
nicht benutzen wollte.
Ich wollte 10,7 oder 18Mhz und 200Khz benutzen.

http://www.tiffe.de/Robotron/EKD300/MQF.pdf

Das 10,7Mhz filter hat etwa die selben Daten wie das 18er. Die Daten des 
70,2Mhz Filters sind hier mit drin.

Ich habe 2 70,2Mhz Filter bin mir aber nach wie vor nicht sicher ob die 
OK sind, ich habe auf meinbem Wobbler noch keine vernünftige 
Durchlaßkurve dieser Filter darstellen können, mit dem 10,7 und 18Mhz 
Filtern ist mir das allerdings gelungen.

Die Daten der 200Khz magnetomechanischen Filter sind etwa so:

http://www.tiffe.de/MF200/MF200-E-0235.pdf und
http://www.tiffe.de/MF200/MF200-0120-8.pdf

Ich habe 2,35Khz mit positiver und negativer Ablage (LSB+USB) 
(MF200+E-0235, MF200-E0235), 5,7Khz LSB und USB (MF200+E0575 und 
MF200-E-0575), 110Hz, 150Hz,500Hz,1,4KHz, 1,9KHz (2x), 3,1KHz, und 6Khz 
mit symmetrischer Durchlaßkurve, außerdem noch obskure Filter für RTTY 
Demodulatoren mit 198,650 und 201,350 KHz Mittenfrequenz und 500Hz 
Breite sowie 199,550 und 200,450KHz und ebenfalls 500Hz Breite.

Wen es interessiert, der findet das komplette Eingangsteil des EKD300 
(Preselektorplatinen und 1. Mischer mit Quarzfilter 70,2Mhz) des DDR 
EKD300 auf ebay vom VK "koediefu" z.B. 250928335681. (Ich bin nicht 
verwandt oder verschwägert) (Schaltpläne dafür gibts bei www.funkamt.de)
Beim Funkamateur gibt es auch einen mit I2C programmierbaren 
Quarzoszillator SI570 mit 10-160Mhz und CMOS Ausgang für 24,50, das 
MQF70,2-1600 gibts dort auch für 19 Euro..

Das will ich aber Alles so nicht zusammenbauen weil das schon fix und 
fertig hinter mir steht in Form eines EKD500, einen EKD300 den ich auch 
noch besitze habe ich an einen Kumpel dauerverliehen..
Der EKD500 spielt gerade, allerdings nur MDR Info auf 1044Khz :-)

Der SI570 vereinfacht die Frequenzaufbereitung natürlich extrem, ich 
weiß nicht ob man das billiger "zu Fuß" hin bekommt auch wenn die 24,50 
nicht gerade für lau sind. IMHO kostet das Schleifen spezieller Quarze 
auch nicht weniger als 20 Euro/Stück. Dieses Teil gibts auch mit LVDS 
Ausgängen für noch höhere Frequenzen.

Ich wollte also mit der 1. ZF von 10,7 und 18Mhz arbeiten und werde auf 
der AREB in Dresden an diesem Sonnabend (13.10) mal nach passenden 
Quarzen gucken. Danach entscheidet sich dann was ich wie gebastelt 
bekomme.
10,615Mhz Quarze habe ich, (15KHz neben dem Ziel, ich bräuchte 10,600) 
bei 17,9 noch gar Nichts...

Ich habe das Zeug schon eine Weile lang gesammelt (wie man sicher merkt) 
und will just for Fun halt mal damit was bauen. Ich habe auch noch 
Strahlablenkröhren ähnlich 7360 da liegen, mit denen sich angeblich sehr 
großsignalfeste Balancemischer aufbauen lassen sollen... ist auch so 
eine Art Dauerprojekt, ein Röhrenempfänger wäre ja auch mal nicht 
schlecht, allerdings hat der dann (bei entsprechender Konsequenz Röhren 
verwenden zu wollen) noch größere Probleme mit der Frequenzaufbereitung, 
weshalb ich da eher das mal in der Bucht inklusive der Seitenbandquarze 
für 10 DM (!) geschossene XF9B verwenden wollen würde...


Einen an die rückseitige 200Khz ZF Buchse des EKD500 anflanschbaren F1A 
Demodulator (TBA120) habe ich schon mal gebastelt, die Platine liegt 
irgendwo herum :-)

Ich habe nur so gut wie keine Erfahrungen mit Schwingkreisimpedanzen und 
der Dimensionierung von Anpaßgliedern und gerade da enthält Euer Thread 
hier oben viel Wertvolles für mich..

Gruß,

Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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> Strahlablenkröhren ähnlich 7360
Ein 10m Röhrenprojekt gibt es bei mir auch in der Warteschlange. Zuerst 
hatte ich mir ein Graetz-Röhrenradio gekauft, um alle Betriebsspannung, 
Heizung usw. schon zur Verfügung zu haben. Obwohl das Ding so alt ist 
wie ich, spielt es so gut, dass ich es nicht übers Herz brachte, es zu 
opfern.

Dann hab ich ein weiteres, defektes Quelle-Röhrenradio aus der Bucht 
geholt und nur darauf geachtet, dass es auf einem Blechchassis aufgebaut 
ist. Dann das Frontend einschließlich UKW-Tuner komplett entfernt. Es 
gibt einen dreifach-Drehko, welcher auch mechanisch mit dem 
Seilzugsystem des Radios zusammenpasst. Das ZF-Teil soll mit einem 
selbstgebauten 9MHz Half-Latticefilter ausgestattet werden, die NF 
funktioniert nach Tausch eines Elkos wieder. Es fehlt "Nur" noch das 
Frontend mit Vorverstärker, driftarmem Oszillator und Mischer.

Der Vorverstärker soll rauscharm mit einer EF183 oder EF184 oder einer 
EC92 aufgebaut werden. Der Schwingkreis liefert schon kostenlose 
Verstärkung, deshalb wäre gerade eine Triode in Gitter- oder 
Zwischenbasis-Schaltung gut geeignet.

Als Mischer mit Oszillator soll eine ECH81 dienen. Vermutlich ist gerade 
diese Röhre als Mischer aber nicht besonders großsignalfest. Eventuell 
geht es besser im Gegentakt mit einer Doppeltrioden.

> Der SI570 vereinfacht die Frequenzaufbereitung
Davon hab ich noch nie einen verbaut. Meinst Du den C-MOS? Vermutlich 
muß wegen der Streuung erst die Frequenz vermessen werden. Die sollen ja 
ziemlich weit runtergehen, weiter als im Datenblatt angegeben.

von Holm T. (Gast)


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Solchen Röhrenradiokram habe ich auch zur Genüge und Röhren habe ich so 
viele, dass ich damit handeln muß (military-tubes.com)..

Ich schicke Dir gerne so eine Sheet Beam Tube (6AR8,6ME8,6JH8) für den 
Mischer (als Dankeschön für Dein breitgetretenes Wissen oben). Das Ding 
hat eine Art Strahlsystem mit Deflektorelektroden und 2 Anoden. Das Teil 
ist damit ein trägheitsloser Schalter.
Die Kennlinien entsprechen denen einer guten Pentode (wenn man die 
Deflektorelektroden bei Seite läßt). Die RCA 7360 war wohl die erste 
dieser Reihe, später wurden die verbessert und massenweise in 
amerikanischen Fernsehern eingesetzt (die oben genannten Röhren sind in 
den USA Schüttgut).

<VORSICHT!>
Du benutzt Linux?
dann guck mal hier, google nörgelt rum das die Seite Schadcode enthalten 
würde, mein FreeBSD wird wohl auch nicht gefärdet sein :-)

jlandrigan.com/files/Receivers/SSB%20Exciter%20Circuits%20Using%20the%20 
7360.pdf

/VORSICHT!>

Sie wurden massenweise in Synchrondemodulatoren in den NTSC Decodern 
eingesetzt. Da die 7360 in einigen kommerziellen Amateurfunkempfängern 
eingesetzt wurde, wird sie heute beinahe mit Gold aufgewogen. Die 
späteren Röhren sollen aber eigentlich besser sein. Schaltbeispiele habe 
ich.
Ein stabiler, SSB tauglicher  VFO ist bei Röhrentechnik wohl das größte 
Problem.

Ich habe den SI570 auch noch nie eingesetzt, bin nur beim stöbern 
darüber gestolpert und habe das Ding im Hinterkopf behalten.
Da man das Teil sowieso mit einem Rechner beheizen muß, kann dieser auch 
die Kalibrierung berücksichtigen. Ich habe mir aber noch keinerlei 
Gedanken gemacht ob die Dinger auch als VFO einsetzbar sind und in 
welchen Schritten Frequenzen innerhalb interessanter Bereiche 
einstellbar sind.
An baut aber für 25 Euro keinen digitalen PLL-VFO...

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Ich habe gerade mal Texas Instruments gebeten mir Samples des CDCE913 zu 
schicken, wenn ich das Datenblatt richtig interpretiere kann ich aus 
einer Referenzfrequenz sowohl 10,6 als auch 17,9Mhz generieren und das 
Ding hat einen EEPROM in dem es sich diese Konfiguration auch merken 
kann. Die programmierten Frequenzen sind dann über ein Pin umschaltbar.

Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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servus,

mittlerweile gibts wieder was neues: mittlerweile hab ich ein 8-poliges 
Ladderfilter wie im Anhang aufgebaut. Die Werte der Kondensatoren sind 
real gemessene Werte von 22nF und 4.7nF Bauteilen.

Ist ein bisschen sehr schmalbandig (laut Simulation) geworden und klingt 
auch im Betrieb etwas blechern, aber für einen schnellen Eigenbau und 
obendrein ersten Versuch ganz annehmbar finde ich.

Den BFO habe ich zu einem Colpitts-Oszillator umgebaut, mit dem sich der 
Resonator jetzt deutlich tiefer ziehen lässt. Momentan höre ich das 
beste Ergebnis bei SSB mit 444.5kHz BFO-Frequenz.

D.h. die simulierten 445kHz Mittenfrequenz vom Filter stimmen wohl mit 
der Realität nicht überein.
Interessant wäre nur zu wissen, liege ich mit dem BFO ober- oder 
unterhalb?

Normalerweise würde ich annehmen, da ich im 40m Band höre: Unteres 
Seitenband und nicht invertiertes Spektrum (da hörbar) -> BFO liegt 
unterhalb Filtermittenfrequenz?

von B e r n d W. (smiley46)


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@Sven

> Ist ein bisschen sehr schmalbandig (laut Simulation) geworden
> und klingt auch im Betrieb etwas blechern
Bei mir ist es meist so, dass die Simulation mit den vermessenen Werten 
gut aussieht und zum Schluß ist das Filter doch wieder zu schmal.

Probiers mal so:
Abschlusswiderstände
82 Ohm

Kondensatoren gegen GND
3.3 6x3.9 3.3 nF

Reihenkapazitäten
3.9 18 15 15 18 3.9 nF

@Holm
> Ich schicke Dir gerne so eine Sheet Beam Tube
Vielen Dank für das Angebot, ich komme da vielleicht drauf zurück. Ich 
hatte ja zuvor schon Schaltungsvarianten mit dieser Art Röhre gesehen. 
Erst muss das Mischerkonzept stehen und auch mit der restlichen 
Schaltung zusammenarbeiten. Trioden und andere Röhren habe ich genügend, 
die kann ich in meinem Leben nicht verbauen.

Der CDCE913 sieht erst mal interessant aus. Die Spreizspektrum Funktion 
muß auf jeden Fall aus bleiben. Wie gut das Phasenrauschen ist und wie 
fein sich die Frequenz einstellen läßt, kann ich momentan noch nicht 
beurteilen. Hast Du Dir das Datenblatt schon genauer angeschaut?

Dafür solltest Du am Besten einen neuen Thread am Besten im HF-Forum 
aufmachen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nun, zum Verstehen von Sprache reicht es ja voll aus, 2.4 oder 2.7 kHz 
sind da für mich erstmal kein Unterschied (für viele natürlich schon). 
Ich bin da sowieso kaum verwöhnt, da ich SSB bisher immer mit einem 
Audion mit Differenzverstärker zur Entdämpfung (nach b.kainka) gehört 
hatte. Der einzige Filter in dem Gerät (bis auf die beiden 
Schwingkreise) ist ein Tiefpass 2 Khz 1.Ordnung^^.

Im Vergleich dazu tuts die Leiter schon sehr gut, man hört so gut wie 
keine Nebenkanäle. Aufgrund der etwas hohen Durchgangsdämpfung werd ich 
evtl. nur für SSB noch einen kleinen Verstärker mit max. +6dB 
nachschalten, am besten wohl einen FET. Liegt wahrscheinlich an der 
schlechten Güte der Kondensatoren. Musste da aus Platzgründen auf Kerkos 
zurückgreifen.

Auf jeden Fall war die funktionierende SSB-Demodulation nochmal eine 
echte Herausforderung, hat doch einige Nerven gekostet^^.

Eine Frage noch zum Verständnis:

Momentan ist der BFO noch mit Drehko regelbar. Wenn ich drehe hab ich 
irgendwann vor der optimalen Frequenz ein großes Lautstärkemaximum, wo 
ich schwache Sender zwar sehr laut höre, aber das ganze dann auch mit 
unerträglichen Störgeräuschen (Rauschen, lautes Pfeifen) überlagert ist. 
Drehe ich noch etwas weiter bis zu den 444.5, dann wird es zwar wieder 
leiser, aber ich habe dann eine gute Sprachverständlichkeit und nur 
wenig Störung und Rauschen.
Ist das eine Eigenart vom Schwebungssummer, oder noch ein Fehler der 
Schaltung?
Eigentlich sollten ja alle hohen Frequenzen durch den NF-Tiefpass recht 
gut gedämpft werden, daher verwirrt mich das etwas.

Allerdings, ich muss es nochmal erwähnen:

Noch ist bis auf den VFO absolut NICHTS abgeschirmt!

Als Dioden verwende ich 2 1N4148 und die BFO Amplitude stelle ich nach 
Gehör ein. HF-Tastkopf sagt 800mV, aber da ich keine Möglichkeit habe 
den zu eichen sagt das wenig aus.

von Holm T. (Gast)


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Die SSB Filter im EKD500 den ich hier habe sind IMHO auch 2,7Khz breit, 
jedenfalls steht das wohl auf den Filtern. Am Gerät steht +- 3,0.
Die Modulation ist aber gut verständlich. Der EKD300 hatte ein 2,35Khz 
breites Filter (von der Sorte wie ich es verbasteln will) und IMHO war 
das immer die gesuchte Bandbreite für Afu..

Gruß,

Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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> dann auch mit unerträglichen Störgeräuschen
> Ist das eine Eigenart vom Schwebungssummer

Das kenne ich so nicht. Möglicherweise schwingt die ZF doch noch oder 
der BFO schlägt auf den 1. Mischer durch. Dann bilden sich dort F+BFO, 
F-BFO und möglicherweise Kreuzmodulationsprodukte. Wenn dies dann auf 
die normale Empfangsfrequenz VFO+ZF oder die Spiegelfrequenz fällt...

Es ändert sich normalerweise beim Verstellen der Frequenz die Tonhöhe 
und beim ändern der Amplitude die Lautstärke. Die Amplitude darf so groß 
gewählt werden, daß die Lautstärke schon wieder ein klein wenig abfällt.

Für die Frequenz wäre es ideal, die Filterkurve zu kennen. Falls die 
-6dB Punkte bekannt sind, dann von dort aus noch 200 Hz höher bzw. 
tiefer. Das Filter hat an dieser Stelle meist schon 20 dB Dämpfung.

Das passt auch zum Thema:
Beitrag "Re: Ladderfilter berechnen und bauen"

Einfach den Receiver am Line-In der Soundkarte anschließen, beim Mixer 
die Quelle auswählen und bei Spectran auf Start clicken. Der BFO 
befindet sich im Bild bei Null Hz. Das Filter soll von dort noch 
deutlich ansteigen. Ohne Rauschgenerator kann auch eine Stelle ohne 
Empfangssignal dienen. Dreht man nun auf ein CW-Signal, wird eine Linie 
im Wasserfall sichtbar.

Spectran läßt sich hier herunterladen:
http://www.weaksignals.com/

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also die ZF schwingt soweit ich das beurteilen kann nicht mehr, hab alle 
in Frage kommenden Bereiche mal abgehört mit einem Scanner.

Es scheint wohl eine Rückkopplung irgendwo zu sein, wie mir scheint 
spielt der überdimensionale Übertrager vom Produktdetektor da eine 
Rolle. Dachte eigtl. dass ein Doppel-U-Kern auch selbstschirmend ist wie 
ein Ringkern. Scheint aber nicht der Fall zu sein.

Wahrscheinlich lohnt es nicht weiter nach der Ursache zu suchen, bevor 
nicht Mischer und BFO/PD in ihren Abschirmkästen sind.

Bei SSB schlagen die hohen Töne ziemlich durch, was bei starken Sendern 
unangenehm für die Ohren ist. Lohnt sich da ein Begrenzer aus 2 oder 4 
antiparallelen Dioden am NF-Eingang?

Spectran werd ich mir die Tage mal ansehen, hab momentan noch ne 
Studienarbeit parallel^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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Ein Vorwiderstand 3k und zwei antiparallele Dioden 1N4148 machen schon 
Sinn. Das Begrenzt das Ausgangsssignal auf ca. 0,5 Volt. Dann könnte man 
noch einen Tiefpass dahintersetzen, oder einen 10nF zu den Dioden 
parallelschalten, um die hohen Frequenzen durch das clippen zu 
reduzieren.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hab mich eben mal schnell an einer FET-Kaskode versucht.

Sieht eigtl. schon ganz gut aus fürn ersten Versuch denk ich. Am Anfang 
schwingt das Ausgangssignal etwas, aber nach 1-2ms beruhigt sich das 
Ganze dann scheinbar...

von B e r n d W. (smiley46)


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Sobald die Kurve oben spitz wird, würde die Schaltung schwingen. Mach 
mal zum Schwingkreis 57k parallel, das entspricht einer Güte von 100.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ah ja, das funktioniert super.

Da ich ja momentan, bedingt durch die 2 verschiedenen Filter mit 2 ZF 
(445 und 455) arbeite, was wäre die beste Lösung:

-neues Ladderfilter für AM bauen (wieviele Resonatoren wären sinnvoll?)

-2 Schwingkreise pro Kaskode, die umgeschaltet werden

-AM Filter ziehen (10kHz erscheint mir aber zu viel)

Oder wird der Frequenzbereich in der Praxis nicht so schmal werden, dass 
man den Unterschied an Verstärkung bemerken würde, wenn ich die Mitte 
auf 450 lege?

Man kann zwar die Schwingkreise noch stärker bedämpfen, aber damit sinkt 
dann natürlich wieder die Verstärkung...

von B e r n d F. (Gast)


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Geht das auch so?
ZF-Filter für SSB/AM/CW umschaltbar->ZF-Verstärker (breitbandig ohne 
selektive Elemente)->ZF-Filter für AM?

Wäre mal interessant wg. Vor-und Nachteile zu Svens selektiven 
ZF-Verstärker.

von B e r n d W. (smiley46)


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@Sven

> neues Ladderfilter für AM bauen
> wieviele Resonatoren wären sinnvoll?
Mindestens auch 8 Resonatoren. Breite Filter fallen leider flacher ab 
und werden noch unsymetrischer. Bei dieser Lösung würden sich die linken 
Filterflanken decken. Die rechte Filterflanke des AM-Filters würde dann 
bis ca. 450 kHz reichen. Laut Berechnung beträgt die maximal erreichbare 
Breite 8 kHz.

> 2 Schwingkreise pro Kaskode, die umgeschaltet werden
Ich hab Dir einen Vorschlag angehängt. Dem ersten Filter wird bei der 
niedrigeren Frequenz ein C mit 27pF parallelgeschaltet. Das zweite 
Filter ist durch die Bedämpfung am Ausgang sowiso ziemlich flach. Wird 
es auf die Mitte zwischen den Filtern eingestellt, macht der Unterschied 
nur 1 dB aus.

> AM Filter ziehen (10kHz erscheint mir aber zu viel)
Das fertige Filter läßt sich vermutlich kaum ziehen. Es enthält 
möglicherweise auch 8 Resonatoren und Du kommst nur an die Äußeren dran.

> damit sinkt dann natürlich wieder die Verstärkung
Die Verstärkung bis nach den Keramikfiltern beträgt ca. 30 dB. Das ist 
eigentlich schon zu viel.

Antenne, Verst, ZF-in
min: 1µV * 30 = 30µV
mid: 100µV * 30 = 3mV
max: 10mV * 30 = 300mV

Die ZF sollte sich soweit regeln lassen, daß am Ausgang ca. 150mV 
rauskommen. Der Regelbereich umfasst dann -6 dB bis 74 dB. Das sollte 
gerade so möglich sein und entspricht einem Dynamikumfan von 80 dB. 
Steigt das Eingangssignal über 10 mV, könnte mit einem HF-Regler 
zurückgedreht werden.

von B e r n d W. (smiley46)


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@B e r n d F.

> ZF-Filter für SSB/AM/CW umschaltbar->ZF-Verstärker
> (breitbandig ohne selektive Elemente)->ZF-Filter für AM?

Üblich ist:
-> ZF-Filter für SSB/AM/CW umschaltbar
-> ZF-Verstärker breitbandig (MC1350 mit AGC)
-> Ein Schwingkreis zur Beseitigung des breitbandigen Rauschens
-> AM-Demodulator bzw. Produktdetektor.

Ein sauber aufgebauter Kaskoden-Verstärker rauscht etwas weniger und die 
Schwinggefahr ist geringer, da sich die Verstärkung auf zwei Stufen 
aufteilt.

Der MC1350 hat eine Verstärkung von 50 dB und einen Regelumfang von 60 
dB. Um auf die 74 dB Verstärkung zu kommen, wäre auch eine weitere Stufe 
notwendig. Falls die Schaltung bei höheren Frequenzen und 50 dB 
Verstärkung schwingt, kann eine Abschirmung quer über den Chip helfen, 
um den Eingang vom Ausgang zu entkoppeln.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Die aktuelle Schaltung hat einen gravierenden Nachteil, der 
Regelspannungsbereich reicht von -2V bis +2V. Ohne negative Spannung ist 
der Regelbereich viel zu klein. Der Empfänger würde bei Signalen > 100 
µV bereits übersteuern.

Jedoch gibt es einen Ausweg, die Hybrid-Kaskode:

http://www.qrp.pops.net/wwv-5-supplemental.asp
http://www.ka7exm.net/hycas/hycas_200712_qst.pdf
http://www.youtube.com/watch?v=dy4YEf3hHcY

PS
Bin schon am Simulieren!

von Sven N. (admiral_adonis)


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Servus,

habe den Verstärker gerade in Betrieb genommen, aber leider ist der 
Empfang damit enttäuschend schlecht.
Wo ich mit altem Amp schon zurückdrehen muss, hört man hier nur die 
stärksten AM-Sender ganz leise im Hintergrund.
Irgendwas muss ich übersehen haben, finde aber momentan den Fehler in 
der Schaltung nicht...

von B e r n d W. (smiley46)


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Hast Du die AGC-Leitung auf Plus gelegt?

Mess mal die Gleichspannungen an einer Stufe, also Gate1, Source 1, 
Drain1+Source2, Gate2, Drain2. Die Spannung muss Schritt für Schritt 
zunehmen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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AGC hab ich bislang noch gar keine. Die Spannungen:

Gate1 1,3

Source2 1,15

Drain2-Source1 2,5

wobei 1 oberer FET und 2 unterer

von B e r n d W. (smiley46)


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Das sieht erst mal wie in der Simulation aus. Sind die Spannungen in der 
zweiten Stufe identisch?

Die könntest die zweite Stufe noch aufmotzen wie die Erste mit der 
R6/C10 Kombination.

R1 und R5 können noch auf 27k reduziert werden, aber das bringt nur 3-4 
dB. Dieser C2 mit 3.3 pF ist ein wenig klein, nimm lieber um 100 pF.

von B e r n d W. (smiley46)


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Ich bin davon ausgegangen, dass die letzte Stufe vor dem Demodulator mit 
Schwingkreis noch bleibt.

von B e r n d F. (Gast)


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Die Hybrid Cascode verwende ich in meinem Empfänger. Sie ist ziemlich 
unempfindlich was den Aufbau auf Lochraster angeht. Ich verwende als 
Trafo einen FT37-43 (falls der FB43-2401 nicht zur Hand ist) ohne 
Probleme.
Der Verstärker sollte wg. HF-Einstreuungen (starke AM-Sender leise zu 
hören) in einen Blechkasten verfrachtet werden.

von Sven N. (admiral_adonis)


Angehängte Dateien:

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Also ich hab momentan zum Testen erstmal den Aufbau wie im Bild 
eingefügt anstelle des alten Amp.

Laut Simulation sollte dieser ziemlich genau die gleich Verstärkung, 
etwas über 80dB liefern.

Die Spannungsteiler am Gate der oberen FET hab ich erstmal wie in meinem 
ersten Entwurf gelassen, scheinbar sind die genau dafür da, um nur mit 
positiver Spannung später regeln zu können.

Ich hatte aber erstmal nur eine manuelle Regelung über das Poti am 
Source der 2. Stufe vorgesehen, bis es läuft.

PS: Ich hoffe doch nicht es gibt unterschiedliche Pinbelegungen beim 
2n3819?

Ich bin ausgegangen von (flache Seite nach oben) links nach rechts: 
Drain, Gate Source...

von B e r n d W. (smiley46)


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Laut Simulation sollte es funktionieren. Jedoch durch die 20k Last 
bricht die letzte Stufe mehr als 10 dB ein.

Ich interpretier das Datenblatt so (siehe oben), nach Philips, ON-Semi. 
und Vishey. laut Fairchild ist es gerade andersrum.

Nachtrag:
Es gibt einige JFets, die sind symetrisch aufgebaut wie z.B. der J310. 
Dadurch können diese Typen ohne große Nachteile umgedreht werden. Das 
hab ich mal in der Simulation probiert und es macht tatsächlich keinen 
Unterschied. Wenn also das Simulationsmodell stimmt, ist in der Mitte 
das Gate!

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ja genau, ich meine nämlich auch zwei unterschiedliche 
Anschlussbelegungen gesehen zu haben.

Aber gut, das Gate ist in jedem Fall in der Mitte, also kanns daran wohl 
nicht liegen.

Ich muss mir morgen nochmal in aller Ruhe meinen Aufbau ansehen, evtl. 
ist es ja doch ein blöder Verdrahtungsfehler.

Denn laut Simulation kann ich ja in etwa die gleiche Lautstärke wie 
vorher erwarten.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Eben hab ich noch mal alles gecheckt, finde aber einfach keinen Fehler. 
Die Schaltung ist an sich ja auch sehr übersichtlich.

Auch alle FET hab ich durchgemessen, alle i.O.

Können beide Stufen gegenseitig so stark koppeln, dass die 
Gesamtverstärkung so weit sinkt? Kann ich mir nicht vorstellen, da alle 
Verbindungen auch recht kurz gehalten sind und die Schwingkreise 
abgeschirmt.

Bei Gelegenheit baue ich mal deinen Schaltungsentwurf für eine 
Bipo-Kaskode nach, vielleicht geht das ja.
War nur mal ein Versuch das Ganze mit FET's zu bauen, davon hab ich noch 
50 Stück, aber Bipos kaum mehr.

von B e r n d F. (Gast)


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Also die Verstärkung hängt von der Größe des Arbeitswiderstandes, der 
Steilheit der Transistoren (da gibt es Streuungen innerhalb eines Typs) 
oder der Transitfrequenz in Verbindung mit der zu verstärkenden Frequenz 
ab (fällt bei 455 KHz nicht ins Gewicht).

von B e r n d F. (Gast)


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Nachtrag zur Steilheit bei FETs - vielleicht schreibt Bernd W. noch was 
dazu:

Ich selketiere die FETs immer so:
Man misst Idss (laut Datenblatt beim 2N3819 20 mA - also schonmal 
weniger als beim J310) indem man das Gate und Source gg. Masse legt und 
über einen 100 Ohm Widerstand am Drain den Spannungsabfall misst.
Der Transistor mit dem höchsten Idss wird herausselektiert. Bei den 
Transistoren mit dem höchsten Idss wird wieder die mit der niedrigsten 
Pinch-Off-Spannung herausgesucht. Die Pinch-Off misst man indem man 
einen Widerstand von ca. 100K an die Source gg. Masse schaltet und am 
Source misst.
Der Transistor mit der niedrigsten Pinch-Off und dem höchsten Idss hat 
grob die grösste Steilheit. Man kann alerdings auch ein Id-Ugs-Diagramm 
erstellen. Da sieht man die Steilheit am besten (an der eingezeichneten 
Kennlinie bei Upichoff nach rechts und links, zB um 0,5V bei einem 
Signal von 1Vss).

von B e r n d W. (smiley46)


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> Können beide Stufen gegenseitig so stark koppeln,
> dass die Gesamtverstärkung so weit sinkt?

Die Folgestufe hat einen Eingangswiderstand von > 100k. Jedoch beträgt 
die Eingangskapazität des 2N3819 8pF, was die Schwingkreisresonanz etwas 
nach unten verschiebt und welche außerdem mit dem 100pF 
Koppelkondensator einen kapazitiven Spannungsteiler bildet. Zusammen mit 
dem 470k Widerstand gehen etwa 2dB verloren.

Die Gesamtverstärkung beträgt momentan nur gut 70 dB. Eine Pufferstufe 
mit 2N3819 als Gate-Source-Folger am Ausgang bringt alleine 10 dB 
weniger Verlust und der zweite Schwingkreis bekommt eine schöne 
Resonanz.

von B e r n d F. (Gast)


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OT:
Apropos Impedanzwandler.
Wie errechnet sich der Ausgangswiderstand?
In meinem Buch steht Ra=1/S. Also ist er von der Steilheit abhängig.
Ich möchte zum Beispiel einen grösseren Arbeitswiderstand an meiner 
Mischstufe (unbedämpfter Parallelschwingkreis) um ein Quarzfilter mit 
500 Ohm anschzuliessen.
So eine Schaltung mit Mischer->Impedanzwandler->Filter habe ich 
zumindest noch nicht gesehen. :)

Frage wie Berechnet man den Impedanzwandler und steigt die 
Mischverstärkung?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab da auch nochmal was:

Momentan kann ich tagsüber schon ganz gut SSB hören im 40m Band, aber 
der Übertrager den ich verwende kommt mir noch komisch vor (davon 
abgesehen dass er übergroß geraten ist :-D ):

Im Bild sieht man den Aufbau, es handelt sich um 2 einzelne U-Kerne, die 
ich einfach mit Klebeband zusammen fixiert habe. D.h. der Luftspalt im 
Bild ist nur zum besseren Verständnis.

nur wie schaut das mit dem Koppelfaktor und den Verlusten aus? Sollte 
ich lieber doch alle Windungen an 1 Ende, anstatt an den 
gegenüberliegenden unterbringen?
Ich frag lieber erstmal, bevor ich den wieder auseinanderpflücke^^.

Und dann für die weitere Entwicklung des "Projekts":

Weis jemand wo ich für kleines Geld eine digitale Frequenzanzeige 
bekommen könnte? Muss nicht mehr als einen Offset für die ZF können.
Selber bauen wollte ich nichts, da der Umfang wahrscheinlich den des 
Empfängers übersteigen würde^^.
Bausatz wäre natürlich ok.
Das günstigste was ich finden konnte war:

http://www.qrpproject.de/DL4YHFcounter.html

Würde 35€ kosten.

Allerdings fehlt mir natürlich ein Programmer für PIC's. Könnte ich aber 
evtl. an der Uni erledigen.

von B e r n d F. (Gast)


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OT:

Habe mal etwas zur Drainschaltung berechnet:
Ze = 1 MOhm auf Za = 500 Ohm


Re = 1MOhm (von Gate auf Masse)

Ra:

BF245B mit Idss = 10mA (gemessen)
           Up = 3,3V (gemessen)
           gm = Idss / Up
           gm grob = 3,3mS
Ra = 1 / 3,3 * 10^-3

Ra = 303 Ohm
------------

Rs = 1KOhm um auf Up zu kommen.

Za = Rs || Ra
Za = 1000 Ohm || 303 Ohm

Za = 232 Ohm
============


Also um auf 500 Ohm zu kommen von Source auf das Quarz-Filter ein 
Widerstand von 270 Ohm in Reihe.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven: Die Frequ.-Anzeige finde ich OK. Habe selber diesen Bausatz im 
Einsatz um VFO-Freq. zumessen.
Ein Offset habe ich allerdings noch nicht programmiert. ;)

Der PIC im Bausatz ist schon programmiert.

von B e r n d W. (smiley46)


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> der Übertrager den ich verwende kommt mir noch komisch vor

Mir auch. Den Besten Koppelfaktor erhält man durch Verdrillen, den 
zweitbesten durch Verschachteln der Wicklungen. Also in diesem Fall die 
Sekundärwicklung obendrauf.

> einen FET als Mischer, Schau mal da (Schematic 4):
> http://www.qrp.pops.net/cascoder1.asp

Ich hab diese Schaltung nochmal aufgegriffen. In der Simulation im 
Anhang funtioniert das ziemlich gut. Außerdem würde der Kern wegfallen.

>> http://www.qrpproject.de/DL4YHFcounter.html
> Würde 35€ kosten.

Bei den LEDs ist der Stromverbrauch relativ hoch. Ich würde da einen 
Frequenzzähler wie diesen vorziehen:
http://www.sprut.de/electronic/pic/projekte/frequenz/freq.htm

Der hat wesentlich mehr Stellen. Für einen Kurzwellen-Receiver sollte 
die Auflösung wenigstens 100Hz betragen. Das Material kostet ~10Euro. 
Aufbau auf Lochraster an einem Abend. Allerdings sollte die Ablage 
umschaltbar sein zwischen -445, -455, 448 und 455 kHz. Da müßte man 
genau sowas finden, offenen Quellcode modifizieren oder selbermachen. 
Eventuell gab es das auch hier im Forum schon mal.

Auch noch was:
Bucht# 160897290785

von B e r n d W. (smiley46)


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Zweiten Anhang vergessen!

von Sven N. (admiral_adonis)


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Der Zähler aus der Bucht sieht mal top aus. Mal schaun ob ich den 
Zuschlag kriege.

Den Übertrager hatte ich in der Zwischenzeit wieder rausgeschmissen und 
ersetzt durch eine Ringkern. Da ich nur ca. 2x35uH und 1x330uH auf den 
Ring wickeln konnte (diesmal Adern verdrillt) wegen dem Platz hab ich 
der Primärwicklung noch 390pF parallel angehängt, so dass der ZF-Amp 
jetzt auf einen Schwingkreis arbeitet, was auch das Rauschen verringert 
hat. Laut Simulation komme ich jetzt auch wie in deinem jüngsten Anhang 
so mit 120-140mV aus dem PD.

Keine Ahnung was für Nachteile das mit sich bringt, auf jeden Fall 
funktioniert es recht gut. Ich kann momentan zahlreiche Stationen auf 
40m hören aus Russland, Spanien etc. Alles mit 20m Langdraht, aber noch 
ohne das Anpassgerät dazwischen.

Bei der FET-Kaskode hatte ich mal wieder nicht dran gedacht, dass der 
Ausgangswiderstand viel höher als bei Bipos ist.
Ich werde deinen Sourcefolger gleich mal noch anhängen und dann nochmal 
testen.
Von einem FET Zf-Verstärker verspreche ich mir weniger 
(Verstärker-)Rauschen, oder kann man das so pauschal nicht sagen?

Den FET-Produktdetektor werde ich zum Vergleich auch bald mal aufbauen.

Ich hab auch mal ein paar Led-Treiber für ein S-Meter bestellt:
http://www.qsl.net/n6bg/thunt/ledsmtr.html

wobei mir wahrscheinlich 10 Led's reichen werden. Wo greift man die 
Spannung für SMeter/AGC am besten ab? Bei AM kenne ichs am Demodulator.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Wenn die beiden JFets beim Produktdetektor getauscht werden, 
funktioniert die Schaltung besser und es reduziert deutlich die 
Verzerrungen.

Dann hab ich erste Simulationen mit der AGC durchgeführt. Nach wie vor 
gibt es den Nachteil der negativen Regelspannung. Optimalerweise müßte 
ein PI-Regler rein, damit die Regelabweichung gegen Null geht. Die 
AGC-Spannung verhält sich einigermaßen proportional zur Signalstärke, 
wenn auch nicht linear. Der Diodengleichrichter könnte auch einen 
Pufferverstärker vertragen, da er den Schwingkreis deutlich belastet.

> dass der Ausgangswiderstand viel höher als bei Bipos ist.
Je nach Arbeitspunkt können die Bipolartransistoren am Kollektor auch 
ziemlich hochohmig werden. Das Verhalten ist doch Ic = Ib*hFe. Der 
Kollektor verhält sich also mehr oder weniger wie eine Stromsenke 
gesteuert vom Basisstrom. Ideale Stromquellen/Senken haben aber einen 
unendlichen großen Innenwiderstand.

> Von einem FET Zf-Verstärker verspreche ich mir weniger
> (Verstärker-)Rauschen, oder kann man das so pauschal nicht sagen?
Nein, kann man nicht. Aber sie belasten den Schwingkreis recht wenig. 
Für Bipolar wären dafür Koppelwicklungen notwendig.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nochmal ein kleines Update:

Nachdem ich in meiner Kaskode einfach keinen Fehler finden konnte, hab 
ich spaßeshalber einfach noch eine 3. Stufe dazugepackt um mal zu 
schauen was rauskommt.

Und siehe da, jetzt ist die Lautstärke vergleichbar oder besser als beim 
alten Amp und das Rauschen ist DEUTLICH zurückgegangen.

Wie gut der Empfang wirklich ist werd ich zwar erst erfahren wenn ich 
mal ne zeitlang höre und die Callsigns mitschreibe, aber zumindest 
konnte ich vorhin ein QSO Ukraine-Japan mithören, wobei es beim Japaner 
leider nicht mehr für verständliche Sprache gereicht hat, aber man 
konnte im Hintergrund immerhin das typische "SSB-Quaken" hören.

EDIT: Wärs nicht möglich den Regelbereich zu erhöhen, indem man 
zusätzlich zur ZF- auch die HF-Stufe mit an die Regelung anschließt?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Wärs nicht möglich den Regelbereich zu erhöhen, indem man
> zur ZF- auch die HF-Stufe mit an die Regelung anschließt?

Das hat man früher auch so gemacht. Eine zurückgeregelte Vorstufe 
verliert aber ihre Großsignalfestigkeit. Es soll ja zurückgeregelt 
werden, weil das Eingangssignal zu groß ist. Außerdem kann das starke 
Signal innerhalb des Vorfilters liegen, aber außerhalb des ZF-Filters, 
dann wird es durch die AGC nicht erfasst.

Der Regelbereich der ZF reicht völlig aus. Der Mischer kann aber mit 
Signalen über 10 mV überfahren werden, auch weil die Verstärkung bis 
nach dem Mischer 30 dB beträgt. Deshalb ist ein HF-Regler oder eine 
schaltbares Dämpfungsglied notwendig.

> Wie gut der Empfang wirklich ist werd ich zwar erst erfahren
> wenn ich mal ne zeitlang höre und die Callsigns mitschreibe
Wenn beim Einstecken der Antenne das Rauschen sich mindestens 
verdreifacht und das schon abseits der Zivilisation, also nicht mitten 
in der Großstadt mit allen Störungen, dann ist das ein Hinweis.

Die Japaner kommen bei mir mit der Zimmerantenne auch ziemlich schwach 
an. Meist fängt sich die Loop weniger Störungen ein. Wäre für 40m eine 
Antennenlänge von knapp 10m nicht empfangsstärker?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Ich mach mir gerade Gedanken über die Regelbarkeit der Kaskode. Um mit 
einer niedrigen Betriebsspannung funktionieren zu können, sollte ein 
JFet mit kleiner Abschnürspannung verwendet werden. Dein Fet ist für 
HF-Vorstufen und Mixer ausgelegt und benötigt daher einen erhöhten 
Ruhestrom. Um auf unter Null dB regeln zu können, muß also das 
Spannungsniveau des unteren Fet auf 2 Volt über das Niveau des oberen 
Fet angehoben werden, nur dann kann der obere Fet sperren. Dadurch wird 
leider eine höhere Betriebsspannung in der Größenordnung von 7 Volt 
benötigt.

Der BF245A und andere Typen mit ähnlich niedrigem Uth haben da deutliche 
Vorteile. Es funktioniert schon mit 5 Volt und der Regelbereich ist 
größer.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>leider eine höhere Betriebsspannung in der Größenordnung von 7 Volt

Prinzipiell nicht so tragisch, würde für mich nur bedeuten extra für den 
ZF-Amp noch einen LM340 zu verbauen. 1 Dreibein und 2 Kondensatoren mehr 
fallen in meinem Aufbau sowieso nicht mehr auf :-D.

Letztlich ist aber sowieso auf jeden Fall noch eine manuelle Regelung 
mit dabei.

Welche Abstufungen nimmt man denn für einen Abschwächer? -3dB, -6dB, 
-12dB...? Die Bauteilwerte kann man bequem mit AADE berechnen.
Bei meinem Audion reicht ein normales Poti als Abschwächer.

>Wäre für 40m eine
>Antennenlänge von knapp 10m nicht empfangsstärker

Dann wäre die Antenne aber wieder niederohmig, und das dämpft die 
Vorselektion zu stark?
Momentan kann man meines Wissens von einer Impedanz von ca. 2kOhm 
ausgehen, handelt sich für 40m ja um einen engespeisten Halbwellendipol.

von Holm T. (Gast)


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@Sven: Beim Funkamateur (box73.de) gibt es derzeit ausgelötete 
Ringmischer IE500 für 5 Euro/Stk. Du solltest zugreifen denke ich. IMHO 
machen die 0,5Mhz bis 1Ghz. Dort gibts natürlich auch Schweinenasen aka 
Doppellochkerne aus unterschiedlichen Ferriten. Diverse Quarzfilter gibt 
es auch, ich weiß nicht recht ob da der Eigenbau lohnt..

Enttäuscht war ich von amidon.de, Keine Bestellbestätigung, der Shop ist 
auf einem Stand von vor Jahren, Die Schottkydioden die ich für den 
Mischer wollte waren ausverkauft..bleibt nur die lange Lieferzeit. Dafür 
gabs irgendwelchen Lakritzekram.

@BerndW: Ich habe indessen die CDCE913 bekommen und mich etwas 
eingehender damit befaßt. Dazu habe ich u.A. auch die Software von TI 
heruntergeladen die beim Teiler errechnen helfen soll... die Software 
kann man eigentlich nur als krank bezeichen (ich weiß nicht ob die mehr 
Bugs als Features hat, aber es fühlt sich so an) und wenn man da einen 
Takt und eine gewünschte Frequenz eingibt...kommt nur Käse heraus. 
Selbst wenn man Parameter vorgibt, weiß diese Mist immer besser wie man 
nicht zum richtigen Ergebnis kommt. Ich habe aber von Jemandem einen 
Linux Treiber zusammen mit 2 Supportprogrammen gefunden die ganz gut 
rechnen können.

Der CDCE 913 hat wohl ein paar Defizite, Fürs 2m Band ist er nicht mehr 
recht zu gebrauchen, wenn man den VCO mit 160 Mhz fährt (bis 230 ist 
spezifiziert) kann man nicht mehr am Ausgang teilen (dann hätte man ja 
nur 80Mhz) und das hat zur Folge das man kein 25Khz oder 12,5Khz Raster 
erzeugen kann. Ein anderer meckert an, dass der Chip in der PLL keinen 
Jitter Attenuator hat. Für meine Zwecke wird er aber funktionieren denke 
ich zumal die Frequenzen am Ausgang (10,8 bzw. 18,1Mhz) sich ja auch 
noch mit 2 Filtern glätten lassen. Nebenbei fallen da auch noch 200Khz 
raus. Soweit die Theorie. Ausprobiert habe ich noch Nichts, erstens ist 
das Ding TSSOP14 und 2. hatte ich noch nicht ausreichend Zeit.
Ich muß mir ja erst mal irgendwas schnappen mit dem ich den Dingern per 
I2C die Parametrisierung einbruzeln kann.
Ich war heute auf der Areb in DD, die erstmals in der alten Mensa der 
dortigen Uni abgehalten wurde, feine Sache, mir hat es gefallen. Ich 
habe mich auch durch mehrere Quarzkisten gewühlt, aber die von mir 
benötigten Frequenzen natürlich nicht gefunden. Mechanische Filter auch 
SSB geeignete gab es reichlich, war aber halt schon gut eingedeckt. Auch 
XF9* war im Angebot für relativ kleines Geld. Habe u.A. einen schicken 
KW Drehko gekauft..

Gruß,

Holm

von B e r n d F. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> @Sven: Beim Funkamateur (box73.de) gibt es derzeit ausgelötete
> Ringmischer IE500 für 5 Euro/Stk. Du solltest zugreifen denke ich. IMHO
> machen die 0,5Mhz bis 1Ghz. Dort gibts natürlich auch Schweinenasen aka
> Doppellochkerne aus unterschiedlichen Ferriten. Diverse Quarzfilter gibt
> es auch, ich weiß nicht recht ob da der Eigenbau lohnt..

Soviel ich weiß geht der IE-500 bis 500 MHz und ist vergleichbar mit dem 
ADE-1. Bei ebay bekommt man 2 Stk für umgerechnet EUR 5,50 und EUR 2,11 
Versand. Amidon Ringkerne (=Micrometals) bekommt man bei reichelt oder 
im qrp-shop.de ohne Probleme.
Ich denek Sven sollte ersteinmal das aktuelle Projekt zu Ende bringen 
ehe man wieder irgendetwas umbaut (fehlender Diplexer und ZF-Amp mit 2 
parallelen FETs in Gate-Schaltung).

von Sven N. (admiral_adonis)


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Kurze Zwischenfrage:

Bei meinem Preselektor aus 2 gekoppelten Parallelschwingkreisen hab ich 
mir weiter nichts gedacht, und das wie beim Detektorempfänger aufgebaut, 
mit 2 Spulenkörpern die ca. 1-2cm voneinander entfernt montiert sind.

Oder sollte man lieber alle 3 Spulen (Koppelwicklung Antenne und beide 
Schwingkreisspulen) auf 1 Spulenkörper wickeln?

Ich kenns bei Bandfiltern eben so, mit etwas Abstand, um den richtigen 
Koppelfaktor zu bekommen.

Momentan läuft irgendwie ein Contest, da kann ich wenig zur 
Empfindlichkeit sagen, da hier alles so stark einfällt, dass ich 
deutlich zurückdrehen muss.

von Holm T. (Gast)


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Okok, ich halte ab jetzt die Klappe.

Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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Wieso das?

Alle Ideen und Anregungen sind willkommen.

Ringmischer hab ich sogar 2 hier, steinalte "ANZAC MD-108".

Ich will halt nur nicht allzu viel dazukaufen, sondern lieber immer mit 
dem auskommen was ich hier so rumliegen habe.
Sonst könnte ich auch einfach NE612 als Mischer und MMIC-Zf-Verstärker 
benutzen.
Ich finde aber gerade durch die ganzen Probleme und (Verständnis-) 
Schwierigkeiten bei einem diskreten Aufbau lernt man am meisten.
Und mal ehrlich, bis auf den Spaß- und Lerneffekt ist mein Projekt 
vollkommen sinnlos^^.

Alles in Allem bin ich aber mit dem momentanen Stand recht zufrieden. 
Die Störgeräusche bei SSB sind weg, der Zf-Verstärker arbeitet (fast) 
gut und ich war erstaunt wie gut das Eigenbau-SSB-Filter doch arbeitet.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> leider eine höhere Betriebsspannung in der Größenordnung von 7 Volt
> Prinzipiell nicht so tragisch, würde für mich nur bedeuten
> extra für den ZF-Amp noch einen LM340 zu verbauen.

> Bei meinem Audion reicht ein normales Poti als Abschwächer.
Das reicht hier auch, welchen Widerstand hat das Poti beim Audion?

>> Wäre für 40m eine Antennenlänge von knapp 10m nicht empfangsstärker
> Dann wäre die Antenne aber wieder niederohmig,

Der Rothammel sagt auch 2 kOhm. Anpassung an 50 Ohm durch eine 
Koppelwicklung mit 1/6 der bisherigen Windungszahl. Für die Dämpfung 
kommt das aufs Gleiche raus. Mit Koax kann man die Antenne etwas aus dem 
Störnebel herausheben. Für guten Empfang zählt eher der Störabstand als 
die absolute Signalstärke.

> mit 2 Spulenkörpern die ca. 1-2cm voneinander entfernt montiert sind

Hört man das beim Durchstimmen, ob die Filter über- oder unterkritisch 
gekoppelt sind?

> Enttäuscht war ich von amidon.de
Ich auch, die Internetseite ist schrecklich.

@holm
> Der CDCE 913 hat wohl ein paar Defizite. Für meine Zwecke
> wird er aber funktionieren denke ich zumal die Frequenzen
> am Ausgang (10,8 bzw. 18,1Mhz) sich ja auch noch mit
> 2 Filtern glätten lassen.

Hat den überhaupt mal jemand für Funkanwendungen benutzt? Für PLL 
braucht es doch einen zweiten Oszillator. Das kann dan nur ein 
RC-Oszillator sein. Wie kriegen die den Jitter weg? Das Funktionsprinzip 
des Chips ist mir noch nicht ganz klar. Halte uns auf dem Laufenden.

Keine Ahnung, obs unter Linux funktioniert, hast Du dieses Programm 
probiert?
Beitrag "PLL_Prog für TI CDCE9xx"

> Mechanische Filter auch SSB
Für Sven wäre evtl. ein 455 KHz mechanisches SSB-Filter interessant. 
Leider sind alle preisgünstigen für FM und damit viel zu breitbandig.

> Soviel ich weiß geht der IE-500 bis 500 MHz
Manchmal bau ich mir die Diodenmischer selber. Ein Vorteil: Es kann 
schon eine Anpassung vorgenommen werden. Bei Reihenschaltung von zwei 
Wicklungen kommt man auf 200 Ohm und bei drei Wicklungen auf 450 Ohm. 
Dann passt der Mischer z.B. direkt in die Sourceleitung eines JFet. 
Entweder auf Doppellochkeren gewickelt oder z.B. den kleinen Ringkern 
FT23-43.

> Okok, ich halte ab jetzt die Klappe
Es hat sich niemand beschwert.


Nachtrag:
> Sonst könnte ich auch einfach NE612 als Mischer
IMHO funktioniert die aktuelle Schaltung besser als ein NE612

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Hört man das beim Durchstimmen, ob die Filter über- oder unterkritisch
>gekoppelt sind?

So rein vom Höreindruck würde ich sagen unterkritisch. Der Bereich den 
man treffen muss ist wirklich sehr schmal.

Darum die Frage: Nur Abstand verringern, oder gleich auf 1 Körper 
wickeln?
Ich vermute aber bei letzterem ist die Gefahr von überkritischer 
Kopplung mit den 2 Maxima zu groß.

Ich würde nur gern die Verluste so gering wie möglich halten, aber ich 
frag hier lieber erstmal bevor ich alles wieder auseinanderpflücke.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven:
Ich würde zuerst den Abstand der Spulen verringern.
Danach könnte man als nächsten Schritt auch eine Hochpunktkopplung mit 
kleinem C (ca. 4,7pf) verwenden.
Zur Not auch mit LTSpice simulieren.

von B e r n d F. (Gast)


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Nachtrag:
Deine ANZAC-Mischer kannst du natürlich verwenden, diese entsprechen 
laut INet dem SBL-1/ADE-1.
Der Diplexer dahinter ist nicht so kritisch im Aufbau und Abgleich 
(beide Kreise auf max. Antennenrauschen einstellen).
Der Diplexer ist dazu da, damit der Mischer am IF-Port bei jeder 
Frequenz 50 Ohm sieht.
Die darauf folgende Stufe mit 50 Ohm-Eingang sind 2 FETs parallel mit 
10mS Steilheit (Pärchen - ausmessen!!). Diese Stufe in Gateschaltung ist 
rückwirkungsarm und sollte breitbandig sein.
Man kann natürlich eich einen P8002 verwenden, nur ist dieser sehr 
teuer.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Nur Abstand verringern, oder gleich auf 1 Körper wickeln?
> bei letzterem ist die Gefahr von überkritischer Kopplung
> mit den 2 Maxima zu groß.

Wenn Du schon zwei getrennte Spulen hast, dann schieb sie mal ziemlich 
dicht zusammen, ob Du zwei Höcker bekommst.

> Ich würde zuerst den Abstand der Spulen verringern.
> Danach könnte man als nächsten Schritt auch eine
> Hochpunktkopplung mit kleinem C (ca. 4,7pf) verwenden.

> Zur Not auch mit LTSpice simulieren.

Hab ich grad probiert. Es scheint mit induktiver Kopplung komischerweise 
immer unterkritisch zu bleiben. Mit den Daten ganz oben: 7µH, 40pF und 
20k sieht es mit einem Koppelkondensator zwischen 1 und 1.2 pF noch 
unterkritisch aus, aber mit 8 dB Gewinn. Die kritische Kopplung ist für 
meinen Geschmack schon zu breit. Aber möglicherweise koppeln die Spulen 
jetzt schon kapazitiv.

@B e r n d F.
Ich würd an Svens Stelle den Receiver erstmal so fertigbauen. In Kürze 
ensteht das Konzept für die zweite Generation. Da kommt dann ein 
Diodenmischer rein, oder ein Schaltmischer, mit Quadratur oder was auch 
immer.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Ich würd an Svens Stelle den Receiver erstmal so fertigbauen

Ist ja mehr so als Langzeitprojekt angelegt, zum immer mal wieder dran 
rumbauen und verbessern.

Nächste Schritte werden sein:

-Eingangsmischer durch den 2-fach FET-Mischer ersetzen.

-BFO um OSB ergänzen (Umschaltung wollte ich evtl. über Relais machen 
wegen Kabellänge)

-Preselektor umbauen auf 2x330pF mit 2:1 Unteresetzung

-Schauen wo ich die Spannung für AGC und S-Meter abgreife, evtl. 
OPV-Schaltung zur Pegelanpassung etc.

-Abschirmungen für alle nicht-NF Baugruppen herstellen

und irgendwann dann schließlich mal in ein Gehäuse einbauen und 
Frequenzzähler vorne dran.

von Holm T. (Gast)


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>Wieso das?

...weil ich nicht den Eindruck hatte das das Jemand hier wissen 
wollte...

>Hat den überhaupt mal jemand für Funkanwendungen benutzt? Für PLL
braucht es doch einen zweiten Oszillator.

Keine Ahnung ob den schon Jemand benutzt hat, habe mich darum noch nicht 
gekümmert. Eine Anwendung für einen Reziprokzähler habe ich im QRP Forum 
gefunden:
http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=7622

Das Blockdiagramm des ICs gibts im Datenblatt auf der ersten Seite:

http://www.ti.com/lit/gpn/cdce913

Danke für den Link zum Programmierprogramm, evtl. probiere ich das mal 
aus.
Ich habe allerdings auch I2C Routinen in meinen Atmel Bibliotheken, (ich 
mache manchmal Firmware für die Industrie). Es ist relativ egal ob ich 
mir erst was mit einem FT232 basteln muß oder irgend so ein Platinchen 
mit Einem AVR her nehme.

Ich dächte der P8002 sollte durch 3 J310 ersetzt werden...

Gruß,

Holm

von B e r n d F. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ich dächte der P8002 sollte durch 3 J310 ersetzt werden...

Da reichen z.B. 2 BF246B/C. Die, die ich von reichelt bekommen haben 
hatten einen Idss ca. 60mA bei Up um die 6V. Wie gesagt es kommt auf die 
Streuung der Typen an. Man kann mit dem BF246 auch Pech haben. ;)
Hier ist zum Beispiel nur ein U310 (J310) in Gate-Schaltung verbaut:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Moppert-Doppelsuper-Kurzwellenempfaenger_Collins-Filter/Oszill-Verst_Mischer_Diplexer_ZF-VV_1-ZF.gif

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> -Eingangsmischer durch den 2-fach FET-Mischer ersetzen.

Warum nicht gleich einen Dual-Gate-FET? Ist in etwa das Gleiche nur 
einfacher aufzubauen und ist fast "Plug and Play". ;)
Natürlich freut man sich mehr, wenn man 2 FETs als Mischer zum laufen 
bekommt. ;)

von B e r n d F. (Gast)


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Sry Sven hatte vergessen, 50 FETs hast. Dann nimm 2 FETs als Mischer. ;)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Eine Anwendung für einen Reziprokzähler
Bei dieser Anwendung zählt nur der mittlere Takt, beim Receiver jede 
einzelne Schwingung. Gut daß die beiden Frequezen konstant bleiben. Ein 
Filter hoher Güte danach ist sicher hilfreich, wie bei einer 
Frequenzvervielfachung.

> Das Blockdiagramm des ICs
Das hatte ich mir schon angeschaut. Da ist leider kein VCO 
eingezeichnet.

fvco = fin * N / M   ; (N: 1..511, M: 1..4095)
fvco = 27 * 182 / 27 = 182 MHz

fout = fvfo / pdiv;   (output divider pdiv: 1..127)
fout = 182 / 10 = 18,2 MHz

Das bedeutet, man muß die höchste Frequenz finden, welche sich ohne Rest 
mit pdiv zur entgültigen Frequenz teilen läßt. Wird durch Zehn 
dividiert, verringert sich das Phasenrauschen um ungefähr diesen Betrag. 
Dann läßt sich der Quarz noch ziehen.

> Ich dächte der P8002 sollte durch 3 J310 ersetzt werden
Mit einem Bipolar in Basisschaltung erreicht man auch leicht 50 Ohm. Die 
Schaltung könnte zwischen Mischer und Roofing-Filter auch passiv 
bleiben. Was ist besser, zweimal mit 7 dB oder einmal mit 14 dB zu 
verstärken. Jedenfalls muß dann der Vorverstärker die 14 dB 
großsignalfest verkraften.

von Holm T. (Gast)


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Ich habe mich vorhin dran erinnert, dass ich im Teileschrank noch einen 
13Mhz OCXO liegen habe (Fa. QK??) Ich habe mittlerweile die 
Anschlußbelegung herausbekommen und auch herausgefunden das es ein 12V 
Typ ist (schwingt erst bei 6,irgendwas an). Das "schiefe Ding" läßt sich 
auch als Referenz für den CDCE913 verwenden:

/calc_coeff -v  -i 13000000 108000000
Result: [3996;481] Err=0 Hz; Fvco=108000000 Hz; p=1; q=16; r=296; VCO 
Range: 0; Valid: yes;
F9C94204$
./calc_coeff -v  -i 13000000 181000000
Result: [3982;286] Err=0 Hz; Fvco=181000000 Hz; p=1; q=27; r=242; VCO 
Range: 3; Valid: yes;
F8E79367$

Die Ziffern in den eckigen Klammern sind N und M.
Eigentlich wollte ich 33Mhz verwenden (weil diese Frequenz außerhalb des 
geplanten Empfangsbereiches liegt und ich einen Quarzoszillator aus 
einem ollen Motherboard verwenden wollte, allerdings hätte sich da die 
Frequenz nicht ändern lassen, bei OCXO geht das natürlich).

 ./calc_coeff -v  -i 33000000 181000000
Result: [2715;495] Err=0 Hz; Fvco=181000000 Hz; p=2; q=21; r=465; VCO 
Range: 3; Valid: yes;
A9BE8AAB$
./calc_coeff -v  -i 33000000 108000000
Result: [1656;506] Err=0 Hz; Fvco=108000000 Hz; p=3; q=26; r=92; VCO 
Range: 0; Valid: yes;
6782E34C$


..oder 27Mhz:

./calc_coeff -v  -i 27000000 108000000
Result: [2044;511] Err=0 Hz; Fvco=108000000 Hz; p=2; q=16; r=0; VCO 
Range: 0; Valid: yes;
7FC00208$
./calc_coeff -v  -i 27000000 181000000
Result: [3258;486] Err=0 Hz; Fvco=181000000 Hz; p=2; q=26; r=396; VCO 
Range: 3; Valid: yes;
CBAC634B$


In Beiden fällen wollte ich durch 10 Teilen und der erste Ausgang kann 
200Khz als BFO und zu Referenzzwecken liefern (die mech. Filter 
erledigen das mit den Seitenbändern, keine BFO Alage nötig, bzw. Träger 
wird restauriert..)

Das hier beschreibt die Macke wenn man am Ausgang nicht mehr Teilen kann 
weil man die hohe Frequenz braucht:

$ ./calc_coeff -v  -i 8000000 161425000
Result: [3511;174] Err=287 Hz; Fvco=161425000 Hz; p=0; q=20; r=31; VCO 
Range: 2; Valid: yes;
DB70FA82$

287Hz Fehler. TI hat sich da echt vertan und M zu kurz gemacht (zu 
wenige Bits).

..oder mit den Default 27Mhz:

./calc_coeff -v  -i 27000000 161425000
Result: [2810;470] Err=531 Hz; Fvco=161425000 Hz; p=2; q=23; r=430; VCO 
Range: 2; Valid: yes;
AFAD72EA$

Die Software zur Berechnung liegt hier:
https://github.com/Lampus/cdce913

Wenn man die TI Software im "Hand" Modus überzeugt hat die Parameter zu 
löffeln sind diese auch valid und der EEPROM Datensatz läßt sich 
ausgeben.


Das mit dem P8002 habe ich nur gelesen, ich habe derzeit weder den 
J/U310 noch den P8002.

Gruß,

Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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> 13Mhz OCXO
Also praktisch driftfrei.

Die niedrige ZF liegt doch bei 200kHz und die hohe bei 10,7 bzw. 18 MHz, 
benötigst Du nicht 10,9 und 18,2 MHz zum Runtermischen?.

von Holm T. (Gast)


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..hast Recht.

Das läßt sich auch generieren, wobei der aber der Solver irgendwelchen 
Käse baut. Muß mal gucken was da los ist, aber mit N=4088 und M=292 
kommt man bei 18,2 und mit N=3270 und M=39 auf 10,9Mhz raus, jeweils für 
13 Mhz Clock.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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..Quatsch mit dem Fehler, hatte mich nur um eine 0 vertan, wollte 1,82 
Ghz raus haben.. :-)

$ ./calc_coeff -v  -i 13000000 182000000
Result: [4088;292] Err=0 Hz; Fvco=182000000 Hz; p=1; q=28; r=0; VCO 
Range: 3; Valid: yes;
FF800387
$ ./calc_coeff -v  -i 13000000 109000000
Result: [4033;481] Err=0 Hz; Fvco=109000000 Hz; p=1; q=16; r=370; VCO 
Range: 0; Valid: yes;
FC1B9204
$

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Ich habe noch eine ältere Version der TI Software gefunden, die nicht 
ganz so viele Macken hat: http://www.ti.com/litv/zip/scac119b

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Ich habe aber noch eine Design Macke dieses ICs gefunden. Es ist zwar 
möglich 2 völlig getrennte PLL Setups in den EEPROM zu schreiben (PLL1_0 
und PLL1_1) und somit durch Umschalten der Select Leitung S0 10,9 bzw. 
18,2 Mhz zu erzeugen ohne weitere sonstige Aktionen, da das über die PLL 
Konigurateion mit M und N läuft,aber die Ausgangsteiler Pdiv1 -2 und -3 
sind in dem Ding nur ein Mal vorhanden und hängen nicht an der PLL 
Konfiguration, so dass der Ausgang Y1 nur bei einer der Frequenzen die 
200Khz erzeugen kann weil dafür der Teilerfaktor (545 oder 910) geändert 
werden müßte. Das halte ich für reichlich seltsames Design...

Wenn man das Ding natürlich "live" von einem Mikrorechner über die I2C 
Schnittstelle konfiguriert ist das egal, man kann den Inhalt dieser 
Register jederzeit ändern.

Da ich nun drüber nachdenke so ein Ding auch evtl. als VCO einzusetzen 
ist das eventuell nicht schlimm. (mal sehen ob das geht, man müßte mal 
rechnen..)

In welchem Kanalraster wird denn auf Kurzwelle üblicherweise gesendet, 
5Khz?
Was wäre ein erstrebenswerter Abstand der diskreten VFO Frequenzen?

Ich kurbele mit meinem EKD500 die Amateurbänder eigentlich immer 100Hz 
Weise durch.. (ist auch 10Hz-weise möglich aber dann kurbelt man sich 
wund..)

Gruß,

Holm

von B e r n d F. (Gast)


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So habe mal einen 2-FET-Mixer simuliert. Der Sinus sieht allerdings 
merkwürdig aus. In der Realität muss in den Schwingkreis ein R damit der 
Mischer nicht schwingt - oder ein Schwingkreis mit geringer Güte.

von B e r n d W. (smiley46)


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@Holm

> man kann den Inhalt dieser Register jederzeit ändern
Sollte man den Ausgang zuerst abschalten, dann die Frequenz ändern und 
dann wieder einschalten? Wer weiß, was sonst in der Zwischenzeit für 
Frequenzen rauskommen.

Hallo Bernd,
5 Volt Oszillatorsignal bzw. 10Vss ist aber viel. Da wird bestimmt schon 
die Gate-Source-Diode leitend. 1-2 Volt sollten ausreichen. Es ist sogar 
möglich, daß bei einem kleinen Empfangssignal im ersten ZF-Filter das 
Oszillatorsignal überwiegt.

> In der Realität muss in den Schwingkreis ein R damit der
> Mischer nicht schwingt - oder ein Schwingkreis mit geringer Güte.

Typische ZF-Filter haben eine Güte zwischen 50 und 120.

Rp = Q * sqr(L/C)
Rp = 100 * 857 ~= 86 kOhm

Die Simulation ist nur korrekt, wenn das Modell stimmt. Vor allem in der 
HF hat jede Spannungsquelle ihren Innenwiderstand. Dann gibt es auch 
Rückwirkungen über die Miller-Kapazität.

von Sven N. (admiral_adonis)


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N'Abend,

ich hab seit heute diese Variante hier im Einsatz. Die 200k am 
Drainkreis sind da, um auf die 200kOhm der Folgestufe zu kommen.

von B e r n d F. (Gast)


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So habe mal die Innenwiderstände der HF-Quellen mal fiktiv auf 3K und 
die Spannungen niedriger gewählt (VFO 2,5V und RF 0,2V).
Jetzt geht es. Danke Bernd!

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo B e r n d F.

Schau Dir mal die Kreuzmodulation an. Als einzigen Unterschied habe ich 
R6 von 100k auf 10k verkleinert. Das Signal vor dem Roofing-Filter solte 
so klein bleiben, wie man es bezüglich des Rauschens gerade noch 
verschmerzen kann.

Bei einem guten, großsignalfesten Mischer sieht man außer den beiden 
"richtigen" Signalen gar nichts.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Da die nächsten Tage die Frequenzanzeige eingebaut wird, mache ich mir 
schonmal Gedanken wie ich am besten das VFO Signal auskoppel.

Kann man einfach mit einem kleinen C, welches den VFO-Kreis wenig 
belastet, auskoppeln und dann noch eine Verstärkerstufe dahinter?

Der Zähler braucht wohl minimal 25mV.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven: Entweder eine kleine Wicklung auf die VFO-Spule oder ein kleines 
C am Source. Wenn du ein kleines C verwendest (nicht so aufwändig wie 
die Wicklung), dieses als Trimmer ausführen, um den Pegel einstellen zu 
können. DC4KU hat zum Beispiel beide Puffer (für Mischer und Zähler) 
parallel an den VFO angeschlossen. Für den Zähler lieber mehr als die 
25mV verwenden, damit er über den gesamten Freq.-Bereich sicher zählt.
Vielleicht reicht bei dir sogar nur ein Impedanzwandler. Kommt darauf 
an, was für ein Pegel nach dem Koppel-C aus deinem VFO kommt.

von B e r n d F. (Gast)


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Nachtrag: Ich würde es so machen:
VFO->Puffer->Puffer mit Mischer||Puffer mit Zähler

von B e r n d F. (Gast)


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Ich habe mal ein Blockdiagramm zur Zähleranbindung gemacht.
Der erste Puffer ist ja bei Sven schon vorhanden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Danke,

genau so werd ich es machen. Koppelwicklung kam nicht in Frage, da ich 
mit 6 umschaltbaren Spulen im VFO arbeite.


Gestern hab ich noch eine kleine Vorstufe für den NF-Verstärker 
eingeschleift um die ganz leisen SSB-Stationen hörbar zu machen. 
Allerdings ist dadurch das Rauschen so gestiegen, dass man das 
Antennenrauschen nicht mehr darin wahrnehmen kann.
Kann ich also davon ausgehen, dass diese Sender hier so schwach 
einfallen, dass da mit Verstärken nichts mehr zu holen ist, da das SNR 
schon so schlecht ist, dass ich ohnehin fast nur noch Rauschen 
verstärke?
Blöd formuliert, ich hoffe ihr wisst was ich meine^^.

2. Frage die ich mir stelle betrifft die FET's:

Im Normalfall strebt man bei allen Hf-Anwendungen Leistungsanpassung an, 
schon allein um Reflexionen zu vermeiden.
Nur warum ist es bei FET's nicht günstiger eine Spannungsanpassung zu 
wählen, da diese ja (annähernd) leistungslos spannungsgesteuert sind?
Bei spannungsgesteuerten Bauteilen würde man ja erstmal vermuten, dass 
man die maximal mögliche Spannung am Eingang will?

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Im Normalfall strebt man bei allen Hf-Anwendungen Leistungsanpassung an,
> schon allein um Reflexionen zu vermeiden.
> Nur warum ist es bei FET's nicht günstiger eine Spannungsanpassung zu
> wählen, da diese ja (annähernd) leistungslos spannungsgesteuert sind?

Sapnnungsanpassung hat man zum Beispiel, wenn man einen Schwingkreis am 
Gate hat der nicht belastet werden soll. Hier hat der FET den Vorteil, 
dass man ohne Anzapfung bzw. Verluste im Spannungs-Pegel arbeiten kann. 
Also LC-Kreis direkt an das Gate und fertig.
Hat man aber eine niederohmige Vorstufe, dann muss ein R vom Gate nach 
Masse, welches genau dem Za der Vorstufe entspricht. Ist also nicht viel 
anders als beim BiPo, nur dass der FET einfacher zu händeln ist, eben 
durch seinen hochohmigen Eingangswiderstand bei der Source-Schaltung.
Ergo beim FET auch immer eine Leistungsanpassung vornehmen.

von Holm T. (Gast)


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..interessiert Euch das hier:

http://www.ka7exm.net/hycas/hycas_200712_qst.pdf

Was ist denn eigentlich in heutiger Zeit von einem Kaaskode ZF Amp mit 
CA3028 bzw. CA3005 zu halten? Ich habe noch etliche MA3005 von Tesla,
die enthalten ja einen CA3028. Da kann man Differnetial oder Kaskode 
Amps draus bauen.. Die Kaskode kann ja auch AGC.

Gruß,

Holm

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Gestern hab ich noch eine kleine Vorstufe für den NF-Verstärker
> eingeschleift um die ganz leisen SSB-Stationen hörbar zu machen.
> Allerdings ist dadurch das Rauschen so gestiegen, dass man das
> Antennenrauschen nicht mehr darin wahrnehmen kann.

Dann ist der Pegel vor der NF-Stufe oder vor dem ZF-Verstärker zu klein.
Rauschen kommt auch durch einen schlechten Aufbau oder durch 
Fehlanpassung.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>oder durch Fehlanpassung.

Denke das wird es sein. Die Vorstufe hängt hinter dem aktivem Tiefpass, 
welcher hier schon mal gepostet wurde.

Da liegt der Ausgang wohl so bei ein paar hundert Ohm, natürlich 
abhängig von der Frequenz...

von B e r n d W. (smiley46)


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Ist es ganz sicher der NF-Verstärker, rauscht es auch, wenn der 
Demodulator auf GND gelegt wird? Solche NF-Stufen werden praktisch immer 
in Spannungsanpassung betrieben. Jedoch sollten die Widerstände nicht zu 
groß ausgelegt werden, da ja sonst wieder thermisches 
Widerstandsrauschen dazukommt. OPs haben durch die Gegenkopplung 
Ausgangswiderstände im einstelligen Ohmbereich. Die können locker eine 
Last von 500 Ohm treiben.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Holm

Du hast hier ja gesehen, daß eine Kaskode in der ZF gute Ergebnisse 
bringt. Ich hab auch zwei CA3054 in Wartestellung mit zwei Kaskoden auf 
einem Chip. Das Verstärkungs-Bandbreiten-Produkt liegt irgendwo über 500 
MHz. Das Ergebnis wird vermutlich ähnlich gut sein, wie mit den JFets.

von Holm T. (Gast)


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Ich habe indessen gelesen das die Dinger "are roaring like the niagara 
falls..".

Ich kann mit "noise figure 8db" nicht viel anfangen..

Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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>rauscht es auch, wenn der Demodulator auf GND gelegt wird?

Kommt in der Tat leider wieder vom Demodulator. Irgendwas stimmt wohl am 
BFO-Verstärker immer noch nicht.

von B e r n d W. (smiley46)


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Rauscht es noch, wenn man den VFO abschaltet/abklemmt? Dann sollte kaum 
Rauschen vernehmbar sein.

von B e r n d F. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ich kann mit "noise figure 8db" nicht viel anfangen..

Eine NF von 8dB ist noch zu gebrauchen (laut HF-Design von W7ZOI), 
aber nicht mehr stand der Technik.
Leider weiß ich mangels Messtechnik nicht, wie laut ein 8dB NF ist. ;)

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Kommt in der Tat leider wieder vom Demodulator. Irgendwas stimmt wohl am
> BFO-Verstärker immer noch nicht.

Hast du eine aktuelle Schaltung von Produktdetektor+BFO+BFO-Amp?
Möglicherweise war schon ohne der zusätzlichen NF-Stufe der SNR nicht 
gerade gut. Denn wenn schon vorher der SNR zu schlecht ist und dann 
naoch mehr verstärkt wird dieser noch schlechter, da das Rauschen mehr 
angehoben wird als das Nutzsignal.
Wenn ich zum Beispiel den HF-Regler meines ZF-Verstäkers zu weit 
aufdrehe, so tritt das Antennenrauschen immer mehr in den Vordergrund...

von Sven N. (admiral_adonis)


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Im Anhang mal der BFO-Verstärker. Ich denke ich kenne jetzt auch das 
Problem.
Da ich zwischendurch den Oszillatortyp geändert habe passt der Amp nicht 
mehr. Vorher brauchte ich die 3 Stufen um auf ca. 1Vs zu kommen, aber 
jetzt bringt ja der Oszillator alleine schon 1.5V.

EDIT: Wenn ich den VFO abklemme wird das Rauschen auf jeden Fall leiser.

von Holm T. (Gast)


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Naja 8dB über thermischem Rauschen, Tesla selbst, also der Hersteller 
der MA3005 die ich hier habe sagt typisch 7,8, kleiner 9,5dB. bei 
typisch 20 größer 15dB Verstärkung in Kascode (wenn ich Apk und Apd 
richtig deute).

http://katalogy.ic.cz/MA3005.html (Daten unten auf der Seite sind 
relevant)

Die Frage bleibt halt ob sich da Etwas draus bauen läßt was heute noch 
brauchbar erscheint oder ob man nicht lieber einen DDR A281 (TAA981) da 
rein setzt wie es zum Beispiel das Funkwerk Köpenick im EKD 300 gemacht 
hat.
(Spannungsverstärkung 96dB (9V) bei 70dB Regelumfang und 7,2% Klirr (?)
vom Rauschen redet im Datenblatt gar Keiner)
Dieser wird natürlich auch nicht mehr das Nonplusultra sein, die haben 
die Dinger früher auch ausgemessen und mit bunten Punkten versehen. Mir 
geht es im Prinzip ähnlich wie Sven, ich habe haufenweise Zeug da und 
möchte das "sinnvoll" verbasteln. Normalerweise hatte ich vor, den 1. 
Mischer ohne Vorstufe an die Antenne zu hängen, d.h. vor dem Mischer 
gibts keine Verstärkung, danach ein Quarzfilter mit 4dB Betriebsdämpfung 
und erst dann den ersten ZF Amp. Wird wohl so nicht gehen zumal dann die 
8dB Rauschen auch ganz vorne sitzen. Also muß zumindest zwischen 
Ringmischer mit -6dB, Diplexer und dann 1. ZF Stufe (?) erst mal Jemand 
aufholen mit mindestens 10dB und geringem Rauschen...sieht wohl nach 
einer FET Kascode aus...oder BF981? Beim BF981 wären das 12db und 0,7dB 
Rauschen...

Gruß,

Holm

von B e r n d F. (Gast)


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Sieht aus wie clipping am Ausgang deines BFO-Amps. Die Verstärkuung ist 
viel zu hoch.

von B e r n d F. (Gast)


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BTw: Gemessen wurde zw. R14 und R15.
Wenn dein BFO genügend Pegel liefert reicht nur eine 
Impedanzwandler-Stufe.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Das kommt davon wenn man ständig was umbaut, dann passt irgendwann gar 
nix mehr :-D.

Also ich denke bei dem Oszillatorpegel reicht wohl ein Impedanzwandler 
um auf die 100 Ohm vom Detektor zu kommen?

von B e r n d F. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Die Frage bleibt halt ob sich da Etwas draus bauen läßt was heute noch
> brauchbar erscheint oder ob man nicht lieber einen DDR A281 (TAA981) da
> rein setzt wie es zum Beispiel das Funkwerk Köpenick im EKD 300 gemacht
> hat.

Na klar warum nicht?

Holm Tiffe schrieb:
> Normalerweise hatte ich vor, den 1.
> Mischer ohne Vorstufe an die Antenne zu hängen, d.h. vor dem Mischer
> gibts keine Verstärkung,
Sieht gut aus.

> danach ein Quarzfilter mit 4dB Betriebsdämpfung
Danach kommt der Diplexer und die erste IF-Stufe mit ca. 7dB, um die 
Mischerverluste auszugleichen.

> und erst dann den ersten ZF Amp. Wird wohl so nicht gehen zumal dann die
> 8dB Rauschen auch ganz vorne sitzen. Also muß zumindest zwischen
> Ringmischer mit -6dB, Diplexer und dann 1. ZF Stufe (?) erst mal
Jup.

Im Prinzip ist es so: Antenne->Preselektor (Vorkreis,ca. -1.5dB)->1. 
Mischer (-5.5dB bei SBL-1)->Diplexer->IF-PreAmp (+7dB)->ZF-Filter 
(-4dB)->IF-Amp usw.
Du musst eine Gesamtverstärkung von der Antenne bis zum 
ZF-Verstärkereingang (Cascode mit AGC) von ca. 3dB haben.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, hab mal eine neue Schaltung simuliert. Am Ausgang hab ich noch ein 
Pi-Glied angehängt um die Oberwellen abzuschwächen. Spricht was dagegen 
das so zu machen?
Der Pegel sollte ja locker ausreichen um den Diodenmischer (2x 1n4148) 
anzusteuern?

Vor den Emitterfolger evtl. noch ein Widerstand in Reihe um den Pegel 
noch etwas abzusenken, damit der Transistor nicht bis 5 V am Eingang 
bekommt.

von B e r n d F. (Gast)


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Sieht gut aus. Habe noch C11 eingefügt, da sonst der Emitter-Strom über 
die Last fließt.
Sind jetzt etwa 1,1Vss.
Die Oberwellen sehen auch gut aus.
Aufbauen und testen würde ich sagen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Wegen dem C11 bin ich mir unsicher. Normalerweise kommt der rein, klar. 
Aber ich glaube in dem Fall brauch ich den DC-Pfad nach GND wegen dem 
Detektor?

Aber gut, einfach ausprobieren.

von ArnoR (Gast)


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> Vor den Emitterfolger evtl. noch ein Widerstand in Reihe um den Pegel
> noch etwas abzusenken, damit der Transistor nicht bis 5 V am Eingang
> bekommt.

Keine gute Idee, weil der Eingangswiderstand des Emitterfolgers etwa 12k 
ist und daher auch ein Abschwächerwiderstand im Kiloohm-Bereich liegen 
müsste. Das wäre der Grenzfrequenz und dem Rauschen nicht gerade 
zuträglich. Besser irgendwo die Verstärkung reduzieren.

Übrigens kann man auf R3 und C8 gut verzichten und die Spannung am 
Sourcewiderstand als Basisspannung für den Emitterfolger nehmen. Das 
hätte auch den Vorteil, dass die Temperaturabhängigkeit des 
Arbeitspunktes von Q3 viel kleiner wäre.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven: mach mal C11 auf 10n, sonst ist der Pegel laut Simu für den 
Ringdemodulator zu klein. Mit 10n sind es etwa 2,8Vss.
1,1Vss reichen für die 1N4148 nicht, um diese voll durchzusteuern.
DC hat am Ringdemod. nix zu suchen. ;)

von Michael (Gast)


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Hallo zusammen,
ich muß mich mal einmischen. Ich würde auch R3 und C8 weglassen, dann 
aber einen pnp-Transistor verwenden. Sonst liegt der Arbeitspunkt zu 
niedrig.
Was mich aber am meisten wundert ist der Produktdetektor im Bild PD.png. 
M.E. müsste zwischen den Dioden und L3 noch ein Kondensator nach Masse 
liegen. Sonst muß sich das BFO-Signal durch die Drossel quälen und die 
hat etwa 2kOhm. Lieg ich falsch?

Das, was ihr hier schreibt ist echt spannend. Mehr davon!

Grüße
Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

L3 ergibt einen weiteren Pol bei 40kHz, das bringt nichts und kann 
komplett weg. Am Ausgang des Filter ist ein Lastwiderstand notwendig, 
sonst gibt es eine Resonanzüberhöhung (Siehe Anhang).

von Sven N. (admiral_adonis)


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Verstehe, also weg mit der 1. Drossel. Der Lastwiderstand wäre in dem 
Falle ja dann das aktive Tiefpassfilter. Aber es muss trotzdem noch ein 
Widerstand um 1 kOhm parallel davor, da der TP-Eingang ja hochohmig ist?

von B e r n d W. (smiley46)


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Beim 100 Ohm handelt es sich um den Innenwiderstand des 
Produktdetektors. Es ist kein weiterer 1k Vorwiderstand notwendig, 
dieser würden zusammen mit dem Abschlußwiderstand zu einer Dämpfung von 
ca. 5dB führen.

Aber der Abschlußwiderstand sollte passen. Der anschließende Verstärker 
belastet vermutlich mit ca. 10k und erwartet eine niederohmige Quelle. 
Deshalb würde ich wenigstens 1,5k oder 1,8k gegen GND schalten. 
Ansonsten müßte das zusammen mit dem Aktivfilter simuliert werden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Genau so meinte ich es. Das pi-Filter mit 1.3-18 kOhm abschließen, dann 
das aktive TPF.

von B e r n d F. (Gast)


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Apropos Filter:
Ich habe das Butterworth-LPF nochmal neu berechnet.
Die Oberwellenunterdrückung ist besser, jedoch ist die Einfügedämpfung 
jetzt höher. Es sollte für den Mischer noch reichen. ;)

von B e r n d W. (smiley46)


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@B e r n d F.

Ist das Filter überhaupt nötig, wie sieht denn das Signal ungefiltert 
aus? Wenn da ein paar Harmonische enthalten sind, womit sollen die sich 
mischen, ist ja nix da.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nun, ich dachte es hilft vllt. etwas das Rauschen vom BFO wegzubekommen. 
Das Rauschen ist aber auch nicht bei allen Frequenzen gleich, es wird 
von 444khZ nach oben hin lauter. Ich hab keine Idee was das sein kann, 
ob vielleicht der Resonator es nicht mag so tief gezogen zu werden?

Da ich gleich die Induktivität für das pi-Filter wickeln wollte:

Ich hab hier noch einen grünen Ringkern aus einem Schaltnetzteil, 
Al-Wert liegt so um 5400. Geht der noch für den Bereich 500kHz?

Ansonsten hab ich nur noch gelbe Amidon Ringkerne.

von B e r n d F. (Gast)


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Also ohne dem Filter sieht das BFO-Signal im Spektrum etwa so wie im 
Bild BFO_Filter_alt aus.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also ich hab gerade mal alle Änderungen soweit durchgeführt, und mit dem 
Filter ist das Rauschen in der Tat deutlich zurückgegangen.
Vielleicht haben die Keramikschwinger ja irgendwelche Nebenresonanzen 
die das Spektrum in meiner Schaltung dann zum Lattenzaun machen.
Ich muss morgen mal ein Bild einstellen, damit ihr seht was ich immer 
mit "Aufbau" meine^^.

Die Zf-Kaskoden hängen jetzt an 7.3 V stabilisiert, ich musste die 
Drain-Schwingkreise aber mit 100kOhm bedämpfen, da es am Schwingen war.

Jetzt sollte aber dann auch der Ausgangswiderstand der STufen von vorher 
ca. 470kOhm auf 100kOhm runtergangen sein?

Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher ob meine Methode den 
Ausgangswiderstand zu bestimmen richtig funktioniert.

Ich mache es so, dass der Eingang kurzgeschlossen wird, und am Ausgang 
eine Spannungsquelle eingefügt wird.

Dann einen AC-Sweep und Spannung an out/Strom, wie im Bild zu sehen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich mache es so, dass der Eingang kurzgeschlossen wird,
> und am Ausgang eine Spannungsquelle eingefügt wird.

Ich mach es genau umgekehrt:
Vorne ein Signal rein, das Ausgangssignal ohne Last ermitteln und dann 
einen Lastwiderstand anhängen, bis das Signal 6 dB fällt. Du könntest 
mal testen, ob das gleiche Ergebnis rauskommt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ja, haut genau hin. Sollte dann also so stimmen.


Wegen dem rauschenden BFO:

Kann der Verstärker sich das Rauschen denn vielleicht irgendwie über die 
Versorgungsspannung einfangen?
Ich hab eben mal eine 150u Drossel in die +Leitung eingefügt, und das 
Rauschen wurde zwar nicht besser, aber hat sich schon irgendwie 
verändert.

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Wegen dem rauschenden BFO:
>
> Kann der Verstärker sich das Rauschen denn vielleicht irgendwie über die
> Versorgungsspannung einfangen?

Das ist möglich, besonders wenn man rauschende Spannungsregler erwischt. 
Austesten kann man das am schnellsten, wenn man eine Batterie anklemmt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also die Versorgungsspannung scheint es nicht zu sein. Ich hab noch mal 
zusätzlich die Ausgänge der Regler mit Pi-Gliedern geblockt und auch mal 
ne 6V Batterie ausprobiert.

Das Rauschen erinnert mich ein wenig an den Ton den man beim Audion hat 
wenn man die Rückkopplung bis ganz ganz kurz vor den richtigen 
Schwingungseinsatz anzieht.

Bernd(W) hatte ja auch schon mal geschrieben, es könnten 
Pendelschwingungen des Oszillators sein?

Nur was könnte man dagegen tun?

Irgendwie muss das ja in den Griff zu bekommen sein.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das Rauschen erinnert mich ein wenig an den Ton den man
> beim Audion hat wenn man die Rückkopplung bis ganz ganz
> kurz vor den richtigen Schwingungseinsatz anzieht.

So ähnlich wie ein Terzrauschen? Wenn Du die BFO-Frequenz verstellst, 
ändert sich der Frequenzbereich des Rauschens?

Ein Mischer rauscht prinzipiell ein klein wenig. Aber es existiert ein 
Rauschspektrum auf der ZF-Frequenz, also 445 oder 455 kHz, denn diese 
Frequenz wird als einzige nicht weggefiltert. Falls jetzt der BFO 
einsetzt, mischt der Produktdetektor dieses Rauschen auf einen hörbaren 
Bereich, also NF, herunter.

Deshalb hatte ich gefragt, ob das Rauschen viel leiser wird, wenn man 
den VFO abstellt. Bei mir wird es dann um mindestens 20dB leiser, denn 
dann hörst Du nur noch das Rauschen, welches hauptsächlich durch die 
1.ZF-Stufe verursacht wird. Bei Dir eventuell auch der 1. Mischer, denn 
dieser kann das an seinem Gate entstehende Rauschen auf der ZF-Frequenz 
verstärken und das erste Filter nimmt diese Frequenz dankend an.

Wenn der VFO läuft, mischt der erste Mischer das Rauschen auf der 
Empfangsfrequenz und auf der Spiegelfrequenz zur ZF. Dort wird gefiltert 
und es bleibt nur Rauschen mit ein paar kHz Bandbreite zurück.

Weiter hinten werden die Filter breiter und es wird auch das Rauschen 
des unerwünschten Seitenbandes verstärkt. Der Produkdetektor mischt dies 
ebenfalls auf die NF herunter. Das Rauschen kann dadurch im schlimmsten 
Fall 3dB lauter werden.

Klemm mal, von der Antenne kommend, Stufe für Stufe ab und versuch 
rauszufinden, ab wann das Rauschproblem eventuell plötzlich weg ist.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Wenn Du die BFO-Frequenz verstellst, ändert sich der Frequenzbereich des 
>Rauschens?

Ja genau, und je höher die BFO-Frequenz, desto lauter.

Terzrauschen war mir bis jetzt kein Begriff, aber nach dieser Seite 
hier:
http://institut17.kug.ac.at/index.php?id=4246

würde ich fast sagen es kommt schon dem Oktavrauschen (4. Beispiel in 
der Schleife) sehr nahe, nur noch höher in der Frequenz, aber da will 
ich mich nicht festlegen

>Deshalb hatte ich gefragt, ob das Rauschen viel leiser wird, wenn man
>den VFO abstellt

Wird auf jeden Fall leiser, wieviel dB ca. kann ich aus Mangel an 
Erfahrung nicht sagen.

>Klemm mal, von der Antenne kommend, Stufe für Stufe ab und versuch
>rauszufinden, ab wann das Rauschproblem eventuell plötzlich weg ist.

Werd ich morgen (bzw. heute) mal machen, ich kann aber jetzt schon so 
viel sagen, dass man nur noch ein ganz leises Grundrauschen hört, wenn 
ich den Ausgang vom Oszillator nach Masse kurzschließe.

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> würde ich fast sagen es kommt schon dem Oktavrauschen (4. Beispiel in
> der Schleife) sehr nahe, nur noch höher in der Frequenz, aber da will
> ich mich nicht festlegen

Klingt bei mir genauso. Nur das im 4. Bsp in der Schleife der BFO für 
SSB zu weit über der ZF schwingt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>der BFO für SSB zu weit über der ZF schwingt.

Eieiei...ich glaube da liegt da der Hund begraben :-D

Wenn ich ganz bis ans Ende vom BFO drehe wurde das Signal immer deutlich 
leiser, aber das Rauschen war dann auch weg. Ich dachte aber immer ich 
gehe da aus dem Durchlassbereich des Filters raus. Naja, grad noch mal 
ein bisschen Kapazität mehr parallelgeschaltet, und jetzt erreiche ich 
einen Punkt, wo das Rauschen (vom BFO) gegen 0 geht, aber auch das 
SSB-Signal hört man jetzt leiser.

Allerdings kann es ja sein, dass das Signal allgemein sehr schwach 
einfällt. Die Tagesdämpfung spielt im 40m Band ja noch eine Rolle.

Ich muss unbedingt mal das SSB-Filter nach der weiter oben genannten 
Methode vermessen. Aber so wie's aussieht liegt die Mittenfrequenz dann 
wohl doch ziemlich genau da, wo sie auch in der Simulation liegt.

Richtig testen kann ichs wohl erst am Wochenende, unter der Woche 
scheint mir zumindest 40m ziemlich leer zu sein?

von B e r n d F. (Gast)



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Da Sven etwas von Bildern über Versuchsaufbauten sagte, hier mein 
Empfänger:

1. Gesamtansicht. Rechts die 2. Oszillatoren - beide Colpitts (XO 48MHz 
und VFO mit Drehko). Links unten der Preselektor. Rechts oben mein 
tolles Netzteil. ;)
2. Ansicht des BFO links (wenn man Bauteile schnell von oben wechselt, 
sollte man immer auf Neosid-Drosseln Acht geben. ;)
Rechts unten der Produktdemodulator mit dem berühmten SA612. Darüber der 
NF-Filter mit NF-Amp LM386.
3. Mischer 1 und 2:
Links 2. Puffer mit Dämpfungspad und ADE-1
Mitte: Links Diplexer, daneben IF-PreAmp und das tolle 1. ZF-Filter ;).
Diese Platine wurde mind. 20mal ein-und ausgebaut und die Schaltung 
geändert, was man sehr gut erkennen kann ;). Endversion mit Quarzfilter 
45MHz. Aufbau in Manhattan-Technik mit GND-Groundplane.

4. 9MHz Quarz-Ladder
Rechts im Bild: unten links der Impedanzwandler, welcher 2. Mischer und 
Quarzfilter verbindet.

Alle Platinen sind nicht gerade HF-gerecht über Drähte mit den 
Teko-Gehäusen verbunden (wg leichten Ein-und Ausbau, para. L). In der 
Endversion wird das natürlich behoben. ;)

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nach dem sauberen Aufbau in Schirmkästen trau ich mich jetzt nicht 
mehr^^.

Da werd ich bestimmt ausgelacht :-D.

von B e r n d W. (smiley46)


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- Signal in Filtermitte
   -> Lautestes Signal

- BFO abstimmen
   -> Tonhöhe stimmt (Beat)

- BFO sollte 200 Hz neben der Filterkante schwingen
   -> Seitenbandunterdrückung funktioniert

> das SSB-Filter vermessen
Bin schon gespannt!

Momentan traue ich dem induktiv gekoppelten Vorfilter nicht. Bei der 
Simulation haben sich zwei weit auseinanderliegende Peaks ergeben. Eine 
kritische Kopplung daraus zu machen, erfordert einen Koppelfaktor von 
<0,01 und damit eine Dämpfung und Fehlanpassung der Antenne.

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Wenn ich ganz bis ans Ende vom BFO drehe wurde das Signal immer deutlich
> leiser, aber das Rauschen war dann auch weg. Ich dachte aber immer ich
> gehe da aus dem Durchlassbereich des Filters raus.
Denke ich auch. Filter max 2,7KHz zum Beispiel. Der BFO ist aber zum 
Beispiel über/unter 3KHz der ZF. Da ist aber fast nichts mehr zum 
mischen da, da das ZF-Filter zum Beispiel 458KHz oder 452Khz mehr 
dämpft.
Damit wird der NF-Pegel immer leiser, jemehr der BFO von der 
ZF-Mittenfreq. weg ist. In die andere Richtung hat man Schwebungs-0 
(BFO==ZF) oder die NF ist sehr dumpf (nur Tiefen).

von B e r n d F. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> - BFO sollte 200 Hz neben der Filterkante schwingen
>    -> Seitenbandunterdrückung funktioniert
Also oben im Bild ist eine Durchlasskurve Quarzfilter 9MHz (habe dishal 
genommen, da es schneller geht, faher kein 455KHz)
B(3dB)=2,7KHz
Die fm liegt bei etwa 9002KHz. Die Rechte Flanke (bei 3dB) liegt bei 
9003,35KHz. Also muss der BFO bei 9003,55KHz schwingen?
Also etwa 1,5KHz zur fm...

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Nach dem sauberen Aufbau in Schirmkästen trau ich mich jetzt nicht
> mehr^^.
>
> Da werd ich bestimmt ausgelacht :-D.

Du kannnst ruhig ein Foto machen. Meine frühen Aufbaue waren auch alle 
ohne Blechkasten.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Also etwa 1,5KHz zur fm
Ja genau. Man kann noch 100 Hz hoch oder runter probieren, das verändert 
etwas den Klang. Weiter weg gibt mehr Höhen, näher dran mehr Tiefen.

Ist das Filter breiter als 3 kHz, sollte sich der BFO auf jeden Fall 
schon auf der Filterflanke befinden, sonst geht die 
Seitenbandunterdrückung verloren.

von Holm T. (Gast)


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@Sven: Ich habe außer Teilen gar Nichts zum fotografieren, das ist noch 
schlechter :-)

Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also ich hab das jetzt mal so eingestellt, dass der BFO bei 443,55 kHz 
+/- 50 Hz liegt, damit ist das Rauschen weg und der Empfänger hat 
endlich sowas wie Empfindlichkeit, denn man hört ein deutliches 
Ansteigen vom Rauschpegel wenn die Antenne dran ist.

@Holm: Ich mach heut Abend mal Bilder, dann seht ihr mein Chaos^^.

von Holm T. (Gast)


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...ich bin hier Caos gewöhnt und lt. den Kommentaren von diversen 
"Bastelkumpels" ist das kein Alleinstellungsmerkmal.

:-)

Gruß,

Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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Zwei meiner Schandtaten:

1.Bild
DC-Receiver für 40m mit Ohrhörer und Ausziehantenne. Die 9Volt Batterie 
hielt im Urlaub eine gute Woche.

2.Bild
DC-Receiver 40m von innen. Die Induktivität des Diplexers mit 3,8 mH ist 
selbstgewickelt mit einem Drahtwiderstand von nur ca. 2,4 Ohm. Als OPs 
für das 8-polige, aktive NF-Filter hab ich LM833 verwendet. 
Verbesserungsfähig wäre noch eine langsame Drift des VFO und leichtes 
Rauschen bei zugedrehtem Lautstärkeregler. Vermutlich sind die 
Widerstände zu hochohmig ausgelegt, denn an den LM833 liegt es eher 
nicht.

3.Bild
Superhet für 40m
Beitrag "Re: Superhet-Audion"
Der Superhet mit Quarzfilter ist nach und nach aus dem Superhet mit der 
regenerativen ZF entstanden. Deshalb war der Platz zum Schluss auch 
etwas beengt. Er würde in das etwas größere Brillenetui passen. Dem 
ZF-Filter ist noch ein zwischen 2,6 und 0,4 kHz umschaltbares NF-Filter 
nachgeschaltet. Der VFO ist fast driftfrei und der Drehko hat ein 
Planetengetriebe eingebaut.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Na dann will ich auch mal^^.

Links unten im Gehäuse VFO 3 bis ~12 MHz, Mitte links Linearregler 5 und 
7.3V, darüber BFO noch mit Drehko zum Abstimmen.
Mitte oben 3-stufige ZF-Kaskode, darunter (vom Blitz verdeckt) 
Pufferstufe für Filter und rechts hochkant die "Filterbank".
Mitte unten der 1. Mischer.
Rechts unten Vorstufe, über der Vorstufe aktives NF-Filter und 
NF-Verstärker ganz rechts oben.

Die einzelnen Module sind halt zum testen einfach schnell 
zusammengefrickelt.
Später im Gehäuse wollte ich generell abgeschirmte Kabel mit Schirm an 
einer Seite gegen GND verwenden.
Für die Versorgungsspannung wollte ich da aus Kostengründen billiges 
Audio-Koax nehmen, spricht doch nichts dagegen?

Aufbauen im Gehäuse wollte ich es dann so in der Art hier:

http://www.qrp.pops.net/cascoder1.asp

von B e r n d W. (smiley46)


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So schlecht sieht das erstmal gar nicht aus. Solange die langen 
Leitungen in jeder Stufe abgeblockt sind.

Die Antenne geht in das induktiv gekoppelte Filter dann in den 
Vorverstärker. Verwendest Du den UKW-Teil des Drehko? Der weitere Weg 
zum Mischer wird nicht richtig ersichtlich. Hat die Vorstufe einen 
Arbeitswiderstand gegen GND?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nein, ich verwende ganz normal die 2x500pF. Bei der Vorstufe hab ich 
viel simuliert, aber mit Vorwiderstand von je 2.2MOhm pro FET bekam ich 
die beste Leistungs und Spannungsverstärkung .

Von der Vorstufe geht ein kurzes Leiterstück an den Mischereingang. Die 
1k Lastwiderstand an der Vorstufe stellen den Gatewiderstand des 
Mischers dar.

von B e r n d F. (Gast)


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So schlimm sieht das alles nicht aus.
Es geht nicht nach dem Aussehen, sondern darum ob es funktioniert.

BtW: Habe gar nicht gewusst, dass es Drehkos mit integrierten 
Planetengetriebe gibt. Was für eine Untersetzung hat der Drehko?

von B e r n d W. (smiley46)


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Schalte erst mal jeweils 20k parallel zum Schwingkreis. Dann änder den 
Koppelfaktor des Vorfilters von 0,7 auf 0,07 und schau, was der kleine 
Peak bei 9,5 MHz macht. Der Große und der Kleine sind die Auswirkungen 
eines extrem überkritisch gekoppelten Filters.

Normalerweise haben zwei Wicklungen nebeneinander auf einem Wickelkörper 
einen Koppelfaktor von 0,5-0,7. Leider läßt sich das so mit dem normalen 
Übertragermodell in LTspice nicht simulieren. Es kann sein, daß es 
funktioniert. Hast Du eine Möglichkeit festzustellen, wieviel vom 
Antennensignal am 1.Fet ankommt? Wenn Du die Antenne direkt an den 2. 
Schwingkreis ankoppelst und den Drehko darauf abstimmst, wird das Signal 
dann lauter?

> 1k Lastwiderstand an der Vorstufe
Der R8 entspricht also dem Mischer? Der Mischereingang ist doch auch 
hochohmig. Der Vorverstärker macht dann 22dB. Der Mischer kann durchaus 
eine Mischverstärkung von 20 dB erreichen. Das ist IMHO vielzuviel. Die 
beiden Stufen rauschen nur unnötig und der Mischer wird schnell 
übersteuert.

Ausgehend von einem Antennenwiderstand von 2k kann das Vorfilter 6-7dB 
Gewinn machen. Das reicht ungefähr, damit das Mischerrauschen kaum ins 
Gewicht fällt. Der Mischer könnte so direkt an ein korrekt 
dimensioniertes Vorfilter geschaltet werden. Nach dem Mischer liegt ein 
um 20 dB erhöhtes Signal vor und eine weitere Verstärkung macht erst 
nach dem ZF-Filter Sinn.

@B e r n d F.
> Was für eine Untersetzung hat der Drehko?
Bei 6 Umdrehungen bewegt sich der Drehko um 180°, also ca. 12:1. Er hat 
in der Achse ein Planetengetriebe und dann noch eine 
Zahnraduntersetzung.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Hast Du eine Möglichkeit festzustellen, wieviel vom Antennensignal am 1.Fet 
>ankommt?

Leider nein, der Tastkopf ist dafür zu unempfindlich. Am 
Antennenanschluß messe ich 0.7mV, am FET nichts mehr. Nur liegt ja auf 
der Antenne auch das gesamte Spektrum.

>Wenn Du die Antenne direkt an den 2. Schwingkreis ankoppelst

Ja, wird lauter. Allerdings nicht so extrem wie ich erwartet hätte.

>Der Mischereingang ist doch auch hochohmig.

Ich hatte die 1k am Gate vom Mischerfet gewählt um in die Nähe der 
Leistungsanpassung zu kommen. Sollte ich da lieber wieder auf 
Spannungsanpassung gehen?

Reicht die Rückwirkungsdämpfung vom Mischer, um zu verhindern dass über 
die Antenne abgestrahlt wird?

Ich hatte diese Form der Vorstufe gewählt weil die schnell aufgebaut war 
für erste Tests. Muss ja keinesfalls so bleiben.

Kann man die beiden Spulen evtl. einfach über einen Sourcefolger 
koppeln?
Der Anhang war erstmal ein Schuss aus der Hüfte, aber der 2. Peak ist 
schonmal weg.
Da muss man aber sicher noch gegenkoppeln um die Verstärkung zu 
verringern?

von B e r n d F. (Gast)


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In HF-Design gibt es schöne Rechenbeispiele für Eingangsfilter wie dem 
dort sogenannten "Double tuned Circuit"
Ich habe mal ein Filter für 40m und einer Impedanz von 2KOhm berechnet 
und vor den FET Verstärker geschalten und simuliert.
Vielleicht kann man darauf aufbauen?

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven ahttest du nicht einne Haufen gelber Ringkerne? Sin das T50-6 von 
Amidon?
Dann kannst du die für das 40m-Filter verwenden, wenn 40m gewünscht.
Für 80m müsste man etwas anderes finden. Da laut Tabelle ein Qu=250 
(T50-6) angegeben ist und damit auch gerechnet wurde.

von B e r n d W. (smiley46)


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@B e r n d F.
Aber was passiert, wenn der Drehko von 20-500 pF durchgestimmt wird? Der 
rechte Schwingkreis wird durch die Gate-Kapazität verstimmt, deshalb ist 
das Filter schief. Das selbe kann auch am Eingang passieren, wenn die 
Antenne nicht rein ohmisch wirkt.

@Sven
> Ja, wird lauter
Bei richtig abgestimmtem Filter sollte es am Eingang lauter sein, da ja 
hochtransformiert wird.

> Ich hatte die 1k am Gate vom Mischerfet gewählt um in die
> Nähe der Leistungsanpassung zu kommen.
Ja, Spannungsanpassung.

> Reicht die Rückwirkungsdämpfung vom Mischer, um zu verhindern
> dass über die Antenne abgestrahlt wird?
Das Oszillatorsignal liegt ja nicht genau auf der Resonanz. Wieviel noch 
durchkommt, kannst Du simulieren. Schau einfach das Spektrum am 
Antennenanschluß an und such nach dem Peak der Oszillatorfrequenz.

> Kann man die beiden Spulen evtl. einfach
> über einen Sourcefolger koppeln?
Entweder über einen 1-2pF Kondensator koppeln und den Mischer direkt 
drauf, falls das VFO-Signal genügend gedämpft wird oder mit einem Fet 
entkoppeln. Solange das Signal noch klein ist, würde ich 
Arbeitswiderstände vermeiden, denn die bringen zusätzliches Rauschen in 
die Vorstufe. Emitter bzw. Sourcewiderstände rauschen nicht, wenn sie 
mit einem Kondensator HF-mäßig überbrückt sind.

von B e r n d W. (smiley46)


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Nachtrag zur Schaltung:

Beim zweiten Schwingkreis im Sourcekreis wurde dieser durch den Source 
mit wenigen 100 Ohm angesteuert. Dadurch konnte das Filter seine Güte 
nicht entfalten. Im Drainkreis haben beide Filter zu sehr über die 
Millerkapazität gekoppelt. Mit der identischen Koppelwicklung (1µH) im 
Sourcekreis passt es sehr gut. Daran angekoppelt kann direkt der Mischer 
folgen.

Du mußt nur ein wenig auf den Gleichlauf der beiden Schwingkreise 
achten. Da dann beide Filter gleich aufgebaut sind und jeweils ein Gate 
an den Schwingkreis gekoppelt wird, sollte die Abstimmung nicht allzu 
schwierig ausfallen. Sind die beiden Drehko-Pakete identisch?

von B e r n d F. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Aber was passiert, wenn der Drehko von 20-500 pF durchgestimmt wird? Der
> rechte Schwingkreis wird durch die Gate-Kapazität verstimmt, deshalb ist
> das Filter schief. Das selbe kann auch am Eingang passieren, wenn die
> Antenne nicht rein ohmisch wirkt.

Das ist die normale Durchlasskurve eines solchen Filters. So ist sie 
auch in meiner Literatur abgebildet. Auch ohne FET sieht die Kurve so 
aus, nur das die Spitze runder ist ist.
Da ein Drehko zum Einsatz kommen soll ist die Sache eh erledigt.
Da kommt dann ein normaler selektiver Verstärker (abstimmbar) als 
Vorstufe(n) in betracht (siehe ZF-Verst. nur mit Drehko in den 
Schwingkreisen)?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Sind die beiden Drehko-Pakete identisch?

Ja sind identisch. Aber der 500er fliegt wohl noch raus und ein kleiner 
2x330pF mit Getriebe kommt rein. Mit 6uH Spulen sollte der 
Variationsbereich gerade noch ausreichen.
Das Verhältnis der Koppelwicklungen ändert sich ja im Verhältnis 
6uH/4.5uH * 1uH = 1.33uH.
Ich werd das am we mal so aufbauen wie in deinem Schaltungsvoschlag.
Momentan hab ich noch das "Problem", dass die ZF Verstärkung ziemlich 
hoch ist seit ich auf einen höhere Spannung gewechselt habe.
Laut Simu ca. 130dB. Da fliegt dann doch besser wieder 1 von den 3 
Stufen raus?

Was ich auch gerne nochmal ändern/optimieren würde ist das Pi-Glied 
hinter dem Produktdetektor. Im Anhang hab ich mal 4 Versionen simuliert, 
wobei die erste der aktuelle Zustand ist, die anderen sind teilweise mit 
AADE entworfen.
Den PD hab ich nochmal mit einkopiert zur Verdeutlichung. Irgendwie find 
ich keine bessere Möglichkeit als die aktuelle.

von B e r n d W. (smiley46)


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> wie in deinem Schaltungsvoschlag
Auf jeden Fall ist eine Pufferstufe notwendig, um den VFO zur Antenne 
genügend zu dämpfen.

> das Pi-Glied hinter dem Produktdetektor
Das ist schon ziemlich optimal auf eine AM-Bandbreite ausgelegt.

> Den PD hab ich nochmal mit einkopiert zur Verdeutlichung
Bei out4 ist die Dämpfung zu groß. Dieses Filter sollte zusammen mit dem 
Aktivfilter simuliert werden, da sich die Durchlasskennlinien 
beeinflussen.

> Laut Simu ca. 130dB.
> Da fliegt dann doch besser wieder 1 von den 3 Stufen raus?
Normalerweise sollten 2 Stufen reichen.

Gesamtverstärkung in dB:
Vorverstärker   7
Mischer        20
ZF             70
NF             33
------------------
Gesamt        130

Das reicht, um von 1µV auf 3Volt zu kommen. Wenn später die AGC durch 
das Eigenrauschen schon 20 dB zurückregelt, nützt das Keinem.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ja, man hört auch dass jetzt der Rauschpegel viel zu hoch ist, durch die 
jetzt unnötige 3. Stufe.
Aber ausbauen ist ja zum Glück einfacher als einbauen^^.

Eben hab ich mich nochmal den Siebgliedern für die Versorgungsspannung 
gewidmet:

Bis jetzt hatte ich da einfach immer 100 Ohm und 2x100 oder 220nF in 
Pi-Schaltung genommen und das auch nicht weiter hinterfragt.

Aber laut Simulation wäre doch die unterste Version v3 die mit den 
wenigsten Bauteilen und der besseren Siebwirkung?
v1 hätte die größte Dämpfung, aber 1 Bauteil mehr. Da könnte man auch 
evtl. einfach bei v3 größere Elkos nehmen.
Wäre auch besser zu bauen für mich, da mir die Folienkondensatoren 
ausgehen, aber Elkos zu 100en vorhanden sind.

Die Version mit Drossel anstatt Widerstand macht in der Simulation immer 
Probleme wegen der Resonanz je nach Größe der Induktivität.
Also ist es wohl besser einfach die Versorgungsspannung ein wenig zu 
erhöhen um den Spannungsabfall am Widerstand auszugleichen?
Verbrauch spielt bei meinem Aufbau keine Rolle, Batteriebetrieb ist 
erstmal nicht vorgesehen.

von Michael (Gast)


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Hallo Sven, Bernd und Bernd,

Ich muß mich gerade in LTSpice einarbeiten und da mich euer Thema eh 
interessiert habe ich die Beispiele mal aufgegriffen und nachvollzogen.

Jetzt habe ich mal eine andere Schaltung für den BFO ausprobiert. Dabei 
fällt mir auf, daß die Simulation ein komisches Ergebnis liefert, wenn 
ich die Kopplung meines BFO-Schwingkreises kleiner als Eins mache. Das 
verstehe ich gar nicht.

Das verwendete ZF-Filter ist ein TOKO RMC-202313. Die Daten sind aus dem 
Katalog bzw. gerechnet. Die beiden Spulen rechts (L1 und L2) stellen 
eine Wicklung mit Anzapfung dar. 180pF sind intern, 10pF extern. Für den 
Kopplungsgrad habe ich keine Zahlen.

Was mache ich falsch?

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Oszillator ist auch in der Realität so schwingfreudig, daß er auf 
einer Resonanz aus L2 und Basiskapazität anfängt zu schwingen. Die 
Lösung ist, nicht an die Anzapfung, sondern an das obere Ende des 
Schwingkreises zu koppeln.

von Michael (Gast)


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Ich nehme mal an, Du hast die Induktivitäten vergrößert, um die 
geringere Kopplung auszugleichen. Mit welcher Formel hast Du das 
berechnet?

Das komische ist nur, daß ich die Schaltung mit Anzapfung aufgebaut und 
gemessen habe und sie in der Praxis besser funktioniert als in der 
Simulation. Und das obwohl die Kopplung bestimmt nicht 1 ist.

Gibt es einen Trick um möglichst schnell den Schwingungseinsatz zu 
finden? Ich tue mich schwer mit der Software...

Einstweilen vielen Dank!

von B e r n d W. (smiley46)


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> Mit welcher Formel hast Du das berechnet?
Ich hab die neue Induktivität über das Frequenzverhältnis hochgerechnet.

> und sie in der Praxis besser funktioniert als in der Simulation.
Weil da noch andere Verluste dazukommen. Mach mal in die Leitung von der 
Basis zum Kollektor einen Widerstand >= 220 Ohm rein, dann geht es auch 
an der Anzapfung.

> Gibt es einen Trick um möglichst schnell den
> Schwingungseinsatz zu finden?

Im "Control Panel" bei Compression alle Haken entfernen.
Bei ".tran 0 200u 0 10n" <- Timestep auf <= 1/100 der Periode stellen.
Bei ".tran 0 200u 0 10n startup" das Startup aktivieren oder die 
Betriebsspannung z.B. so "PULSE(4 10 1u 1n 1n 10n 1)" erzeugen

von Michael (Gast)


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Danke, hab ich soweit verstanden.

Vielleicht kann das ja jemand gebrauchen: Ein amplitudenstabilisierter 
BFO. Bei Belastung läuft die Frequenz leider etwas weg aber die Spannung 
bleibt stabil.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich wollte nochmal kurz auf die Vorstufe zurückkommen, bevor ich die nun 
aufbaue:

Warum macht es Sinn die Schwingkreise mit 15k zu bedämpfen? Dadurch wird 
ja im oberen Bereich die Spiegelfrequenzunterdrückung sehr schlecht.

Der Resonanzwiderstand müsste sich bei den Werten und der Annahme eines 
Spulenwiderstands von 2 Ohm zwischen 120 bis 9 kOhm bewegen.

R_res = L / (R_spule * C) = 6uH / (2*330pF) ~= 9kOhm

D.h. bei Ankoppeln einer Antenne mit 2kOhm Impedanz über eine 
Koppelwicklung von 1.3u an 6u wird der Widerstand auf 4.6*2kOhm = 
9.2kOhm hochtransformiert.
Also würde es für den untersten Wert des Resonanzwiderstands passen.
Optimal wäre natürlich eine variable Einkopplung, aber mechanisch eher 
schlecht zu machen schätze ich.

Umgerechnet auf eine 50 Ohm Antenne würde das dann bedeuten, dass man 
mit ca. 33nH einkoppelt? Also um den Faktor 180 hochtransformieren muss?

Also nicht dass ich den Werten die in der Simulation gegeben sind nicht 
traue, mich interessiert nur wie man darauf kommt.

von Michael (Gast)


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@ Sven:
> Eben hab ich mich nochmal den Siebgliedern für die Versorgungsspannung
> gewidmet

Du solltest aber beachten, daß Elkos bei 455kHz wahrscheinlich mehr 
induktiv als kapazitiv sind. Ein Folienkondensator könnte da noch 
wirken, aber erst mit Keramikkondensatoren bist Du auf der sicheren 
Seite.

100nF hat bei 455kHz etwa 3 Ohm und dämpft mit 100 Ohm Vorwiderstand 
ganz gut die Störungen von der Versorgungsspannung. (nicht in die andere 
Richtung.) Ein Elko mit nur 1µF wäre schon weit unter einem Ohm und da 
weißt Du, daß Du das besser nicht glaubst.

Besorge Dir mal eine HF-Tapete, dann kannst Du das das schnell 
abschätzen.

von Michael (Gast)


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@ Sven
> Ich wollte nochmal kurz auf die Vorstufe zurückkommen, bevor ich die nun
> aufbaue

Ich würde das so rechnen:
Die 2kOhm von der Antenne werden mit N1^2/N2^2 = L1 / L2 
hochtransformiert. Wie Du schon geschrieben hast etwa 9,2 kOhm.
Xl = 2*Phi*f*L = 2*Phi*3,5MHz*6µH = 130 Ohm
Die Leerlaufgüte von L2 würde ich zu 100 annehmen.
Leerlauf-Resonanzwiderstand 100 * 130 Ohm = 13kOhm
Und dann wird alles parallel geschaltet:
Rres = 9k2 // 13k // 15k = 4 kOhm
Daraus ergibt sich die reale Schwingkreisgüte zu Rres / Xl = 30,5

von Sven N. (admiral_adonis)


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Aha!

So weit hatte ich jetzt gar nicht gedacht. Man darf sich eben nicht 
immer auf die Simulation verlassen wenn man ideale Bauteile einsetzt.

Also dann am besten ein Pi-Glied aus 2x100n Kerko und 100 Ohm 
Widerstand?

EDIT: Aber warum die Vorstufe mit 15k noch Dämpfen? Das verschlechtert 
ja die Güte des Schwingkreises und hätte nur den Vorteil einer etwas 
größeren Bandbreite.

von Michael (Gast)


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Ja, so würde ich das jedenfalls machen.

Nochmal zu Deiner Vorstufe:
Was ich da gerade geschrieben habe gilt natürlich nur für einen 
Kopplungsgrad von eins. Sonst stimmt das mit dem Übersetzungsverhältnis 
ja nicht. Aber dafür gibt es ja die Simulation.

Wenn Du in Deiner Schaltung die Eingangsspannung mit einer Amplitude von 
Eins angibst und den Plot mal auf lineare Darstellung umstellst, dann 
siehst Du die Spannungsverhältnisse besser. Aus V(in) = 0,47V wird die 
Spannung V(filt1) mit etwa 1,3V. Das ist ein Verhältnis von 2,7 und etwa 
gleich der Wurzel aus L2/L1.
Am Source des ersten FETs steht etwa die gleiche Spannung und geht in 
das nächste Filter. Hier kennen ich den Ausgangswiderstand nicht und bin 
zu faul das nachzurechnen. Aber da die Kurven an Filt 1 und Filt 2 etwa 
gleich breit sind schätze ich mal das wir die gleiche Güte haben und 
auch einen Gleichlauf hinbekommen.

von Michael (Gast)


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Ich habe mal die Schaltung so umgebastelt, daß Du die beiden Kreise 
getrennt untersuchen kannst.
Jetzt muß man es so hinbiegen, daß etwa die gleichen Resonanzfrequenzen 
an den beiden Filtern entstehen. Z.B. Sourcewiderstand etc.

von Michael (Gast)


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Z.B. so.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Warum macht es Sinn die Schwingkreise mit 15k zu bedämpfen?

Güte eines Parallelschwingkreises
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis

Q = Rp * sqr(C/L)
Q = 15k * sqr(100e-12F / 6e-6H)
Q = 61

Der Wert für die Güte ist nur geschätzt, Du kannst natürlich auch 120 
annehmen, dann kommen eben 30k ran. Aber Simulationen mit idealen 
Bauteilen sind sinnlos. Natürlich hat ein Schwingkreis mit unendlicher 
Güte ein sehr gutes Verhalten, aber so ist die (HF)Welt nicht.

> eine 50 Ohm Antenne würde das dann bedeuten, dass man
> mit ca. 33nH einkoppelt?

Nicht ganz, es wird bei 50 oder 60 nH liegen. Durch den Koppelfaktor 
kleiner Eins spielt das XL der Primärwicklung auch eine Rolle und die 
ist auch noch frequenzabhängig.

@Michael
Die Anpassung mag zwar stimmen, aber die 2k würden ganz ordentlich 
rauschen. Dann besser die Windungszahl nochmal halbieren, um auf 280nH 
zu kommen. Leider steigt dann die Verstärkung wieder überproportional 
an. Oder wie wäre es, den Koppelfaktor zu reduzieren? Ein K von 0,4 oder 
0,3 sieht ganz gut aus.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hehe, jetzt hab ichs kapiert. Ich hatte die 15k als real zu verbauenden 
Widerstand angesehen :D.

Is schon wieder zu spät^^.

0.4 könnte ich wohl erreichen, wenn ich die Koppelwicklungen auf dem 
gleichen Körper mit etwas Abstand aufbringe?

von B e r n d W. (smiley46)


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> 0.4 könnte ich wohl erreichen, wenn ich die Koppelwicklungen
> auf dem gleichen Körper mit etwas Abstand aufbringe?

Direkt auf das Kalte Ende Wickeln wird ca. 0,8 ergeben, gleich daneben 
0,6 und ein paar mm Abstand 0,3-0,4. Eventuell kann auf max. Gewinn 
abgeglichen werden, aber das verschiebt sich nur um 2-3 dB.

von Michael (Gast)


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Ich denke, daß mit der induktiven Kopplung ist ziemlich unflexibel. Ich 
würde es lieber mit kapazitiven Teilern realisieren.

Morgen mehr...

von B e r n d W. (smiley46)



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> Ich würde es lieber mit kapazitiven Teilern realisieren.
Erstmal benötigt der JFet einen Gleichstrompfad gegen GND. Am 
Sekundärkreis geht kapazitiv gar nichts, denn da sitzt der Drehko. 
Weitere Kondensatoren an der Primärwicklung ergeben eine weitere 
Resonanz. Ein festes Filter für 40 oder 80m ist einfacher aufzubauen.

Dann käme doch noch wie gehabt das Doppelfilter am Eingang in Betracht 
und vom Fet gegen GND eine Drossel mit ca. 100µH. Die Schaltung hat 6-7 
dB Gewinn, was IMHO vollkommen reicht. Keine extrem rauschenden Teile. 
Der Mischer wird ~6 dB rauschen, aber dafür wurde ja vorverstärkt. So 
bleibt die Schaltung auf jeden Fall wesentlich großsignalfester als mit 
>20dB Verstärkung. Die Empfindlichkeit dürfte immer noch deutlich unter 
1µV bleiben.

Anscheinend kann man jetzt Induktivitäten doppelt koppeln:
K1 L1 L2 0.01
K2 L1 L4 0.8
Ich könnte schwören, daß das vorher noch nicht ging. L4 koppelt zu L1 
und L1 zu L2 induktiv und zusätzlich der C3 kapazitiv. C3 ist nicht 
unbedingt erforderlich, verbessert aber die Kopplung des Filters bei 
höheren Frequenzen. Die Rückwärtsdämpfung des VFO ist auch ok, da kommen 
noch ca. 20µV. Das Übersprechen ist da vermutlich größer.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Anscheinend kann man jetzt Induktivitäten doppelt koppeln:

Welche Version von LTSpice? Ich hab 4.15s. Irgendwie prüft das Programm, 
ob die Wickelverhältnisse für reale Transformatoren erreichbar sind. 
Manchmal gehts, meistens aber nicht.

Hier die Formel die erfüllt sein muss:
http://www.orcad.com/documents/community.faqs/pspice/020331.aspx

Ich hab nochmal ein wenig nach Vorstufen umgesehen und bin auf die hier 
in Gateschaltung gestoßen:

http://www.seekic.com/circuit_diagram/Basic_Circuit/DOUBLE_TUNED_JFET_PRESELECTOR.html

Die Verstärkung ist zwar wieder höher, aber man kann die ja sicher noch 
verringern, zb durch Widerstand parallel zur Drossel?
Zumindest wäre die Verstärkung hier über den gesamten Bereich sehr 
konstant.
Und die 150 Ohm am Drain (oder source, je nachdem wie man den fet 
einsetzt) sollten ja eigentlich nicht sehr stark rauschen?

Was ist von der Schaltung zu halten? Ich wollte ganz gern von den 
passiven Kopplungen weg, das ist ohne Messmittel immer so ein 
Glücksspiel.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Welche Version von LTSpice? Ich hab 4.15s.
Hier ist es 4.16, daheim weiß ich gerade nicht.

> auf die hier in Gateschaltung gestoßen
So wie im Anhang gehts auch. Ich hatte das Gefühl, es existiert eine 
leichte Schwingneigung/Entdämpfung, deshalb der R4 mit 5k. Aber man 
würde die Drossel sparen. Ob die Sekundärwicklung eine Anzapfung hat 
oder extra gwickelt, ist ja Geschmacksache. Die Verstärkung beträgt hier 
17dB.

Jetzt hast Du wohl die Qual der Wahl.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Bleibt mir wohl nix anderes übrig als alles mal zu probieren^^.

Aber darum mache ich das ja, der Weg ist hier quasi das Ziel.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Kennt jemand eine Möglichkeit die Gateschaltung in der Verstärkung zu 
regeln? Manuell reicht, aber falls die nicht regelbar ist, zb wie bei 
der Sourceschaltung durch den Sourcewiderstand, scheidet sie von 
vornherein aus.

von B e r n d W. (smiley46)


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Du kannst die Koppelspule am Source kleiner machen bzw. die Anzapfung 
nach unten versetzen. Dann wird auch die Güte des 1. Schwingkreises noch 
ein wenig besser. Aber die Antenne bleibt dämpfend erhalten.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Aber im laufenden Betrieb über Regler,dh Poti, gibts da keine 
Möglichkeit?

von B e r n d W. (smiley46)


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Am einfachsten an der Antenne.

von Michael M. (michaelm)


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Moin, @ Sven:

Dein Gate muss ja nicht unbedingt auf Massepotential liegen; genausogut 
könnte es auch an einem Poti hängen, das mit +/- x Volt einen 
Spannungsteiler bildet.

HF-Klatsche vom G gegen Masse und fertig...

Eine qualitativ genaue HF-mäßige Beurteilung überlasse ich gerne den 
HF-Experten hier ;-)

Gruß Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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@Michael

Wenn Du den Ruhestrom reduzierst, wird das Großsignalverhalten 
schlechter. Du drehst aber gerade zurück, weil eine starke Störung 
einfällt. Das ist kontraproduktiv. Man könnte das Poti zwischen 
Koppelwicklung vom 1. Kreis und Source schalten, aber dann fließt DC 
über den Schleifer und es rauscht beim Drehen.


Nachtrag
Man könnte sich ein Dämpfungsglied mit Pindioden vorstellen. Auf jeden 
Fall darf keine zusätzliche Kreuzmodulation entstehen, denn deshalb 
dreht man ja zurück.

von Michael (Gast)


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Nabend,

ich bin etwas langsamer als ihr und simuliere gerade die 
Kaskode-Verstärker aus dem ZF-Zweig von oben.
Nun sehe ich in der FFT so einen Buckel, links neben der 
Resonanzfrequenz. Der liegt so 30 - 40dB unter dem Maximum. Kann mir 
jemand sagen was das ist und wie ich das weg bekomme?

Danke
Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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Bei mir kommt nur der Peak. Gib mal beim J2 einen richtigen Typ an. Bei 
FFT Hamming verwenden. Im Control Panel die Kompression abschalten. Die 
Transienten Simulation mit max. Schriitweite: ".tran 0 3ms 0 10n".

von Michael (Gast)


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Moin,
ich hatte überlesen, daß man die Kompression jedesmal wieder ausschalten 
muß.
Was spricht gegen BF245B? Ich habe die Bibliothek eingebunden.

von B e r n d W. (smiley46)


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> daß man die Kompression jedesmal wieder ausschalten muß
Ja, schade daß sich LTspice das nicht für nächstes mal merkt.

> Was spricht gegen BF245B?
Nichts, aber in Deiner Datei war beim oberen JFet noch kein richtiger 
Typ angegeben.

von B e r n d F. (Gast)


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Richtig einbinden kann man die neue lib wohl nicht, sodass die neuen 
FETS nach "Pick new JFET" in der Liste erscheinen?

von Michael (Gast)


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Nö, hab ich auch nicht gefunden.

von Michael (Gast)


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Ich hab mal was gebastelt:
Das ist ein regelbarer ZF-Verstärker, der auch abgeregelt noch ein gutes 
Großsignalverhalten zeigt. (Das tut die Kaskode nicht.)

Die BF240 sind da nur drin, weil ich davon Unmengen hier habe. Mit dem 
Widerstand im Sourcekreis bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Das 
kann man noch optimieren. Vor allem die Abhängigkeit des Rauschen von R7 
ist seltsam.

Der Aufwand geht gerade noch so. Eigentlich nur ein Transistor mehr.

von Michael (Gast)


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Bild vergessen

von B e r n d W. (smiley46)


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Mir gefällt auf jeden Fall, daß die Reglespannung von 0 bis 4 Volt einen 
schönen, einfach zu handhabenden Bereich überstreicht. Geht es auch noch 
mit 5 oder 6V Betriebsspannung?

von Michael (Gast)


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Ja, 5V reicht auch. Regelspannung 0 - 3V und R13 angepaßt.

Ich finde es vor allem gut, daß man so die Stufen in einer definierten 
Reihenfolge dichtmachen kann.

von Michael (Gast)


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Das Großsignalverhalten im abgeregelten Zustand geht auch noch.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Sooo...

nachdem ich das halbe Wochende mit Vorstufen verbracht hab bin ich am 
Ende doch wieder beim induktiv gekoppelten Bandfilter mit 1 Sourcestufe 
am Ausgang gelandet.
Praktisch gesehen bekomme ich damit den besten Kompromiß aus 
Empfindlichkeit und Trennschärfe.
Ganz ohne Verstärker wird der Empfänger zu taub, zumindest glaube ich 
das, da man nur mit Verstärker den Vorkreis auf das Antennenrauschen 
abstimmen kann.

Der Verstärker hat jetzt wie beschrieben nur noch 1 Stufe, aber durch 
Abschirmung und eine Drossel am Drain ist die Verstärkung genauso hoch 
wie beim alten 2-stufigen.

Den 100k-Ohm Gatewiderstand habe ich auf gut Glück einfach mal durch 
eine 1N4148 in Durchlassrichtung ersetzt.
Am Pegel ändert sich im Vergleich zu vorher (mit 100k am Gate) nichts, 
aber das Rauschen wird hörbar weniger.
Nachteile hab ich bis jetzt keine bemerkt, mich wundert aber dass es 
funktioniert, da ja eigtl. der DC-Pfad nach GND fehlt?

Source habe ich komplett mit 20nF überbrückt, Verzerrungen hab ich keine 
bemerkt, obwohl man ja normalerweise wenigstens mit 20-30 Ohm 
gegenkoppelt.

Das ist jetzt sicher keine Vorstufe wie man sie normalerweise in "guten" 
Empfängern bauen würde, aber für meinen Aufbau hier bringt es so erstmal 
das beste Ergebnis.
Alle anderen Schaltungen hatten größere Nachteile als diese. Die 
Gateschaltung belastete den Schwingkreis zu stark, und die Trennschärfe 
war hinüber.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

> Den 100k-Ohm Gatewiderstand habe ich auf gut Glück
> einfach mal durch eine 1N4148 in Durchlassrichtung ersetzt.

Der Fet bekommt seinen Arbeitspunkt über den Leckstrom der Diode und der 
Platine. Die Eingangsdiode des Fet ist deutlich hochohmiger als eine 
1N4148.

C4 mit 2,5 pF ist kontraproduktiv. Der JFet hat eine Eingangskapazität 
von bis zu 8pF, dazu kommen nochmal 2pF von der Diode. Zusammen mit dem 
C4 ergibt das einen kapazitiven Spannungsteiler und damit unnötigen 
Signalverlust.

Falls Du den Fet schützen willst, sind 2 antiparallele Dioden nötig.

> Das ist jetzt sicher keine Vorstufewie man sie
> normalerweise in "guten" Empfängern bauen würde
Ich würde die nicht als schlecht bezeichnen. Zur Gateschaltung gehört 
auch die entsprechende Koppelwicklung, damit die Güte erhalten bleibt. 
Manchmal, z.B. bei UKW-Radios, wird der Eingang absichtlich bedämpft und 
der abgestimmte Schwingkreis kommt erst nach der Vorstufe.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Falls Du den Fet schützen willst, sind 2 antiparallele Dioden nötig.

Das ist bekannt, aber die Überlegung war dahingehend, das Rauschen von 
den 100k irgendwie zu beseitigen und die Diode zur 
Arbeitspunkteinstellung zu benutzen. Leider geht aus dem Datenblatt 
nicht hervor welchen Widerstand man bei den typischen Eingangspegeln 
erwarten kann.
Mir fehlt da einfach die praktische Erfahrung, ich hatte nur iwo 
gelesen, dass der Gatewiderstand eines FET durch eine Diode ersetzt 
werden kann.
Ich bin da mehr nach Trial&Error vorgegangen.
Im Internet hab ich da leider nicht viel gefunden was mich weiterbringt.
Sollte ich eine andere Diode verwenden? Germanium (OA 81, AA118 etc.) 
hätte ich noch einige da.
Oder doch lieber wieder die 100kOhm einlöten?


>C4 mit 2,5 pF ist kontraproduktiv

Hab ich durch 12p ersetzt

>Zur Gateschaltung gehört auch die entsprechende Koppelwicklung, damit die >Güte 
erhalten bleibt.

Hatte da ziemlich viel rumprobiert, auch mal mit nur 1-2 Windungen zum 
Auskoppeln. Aber entweder war der Pegel zu niedrig, oder die 
Trennschärfe viel zu schlecht.
Das Hauptproblem liegt wahrscheinlich im praktischen Aufbau, die 
parasitären Effekte sind einfach schlecht in den Griff zu bekommen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Drossel 1mH hat wahrscheinlich eine Eigenresonanzum um ca. 1 MHz. 
100-220µH wäre noch ok. Falls es eine Schwingneigung gibt, kann man zur 
Drossel 2k Ohm oder weniger parallelschalten, bis es aufhört. Die 
Drossel macht dann trotzdem Sinn, weil am Drain ein DC von 10 Volt 
liegt. Die Verstärkung beträgt dann immer noch 10 dB.

Wie machst Du den Gleichlauf? Möglicherweise ist ein kleiner Trimmer mit 
ca. 4-16pF notwendig parallel zum C1, da sich parallel zu C2 weitere 
parasitäre Kapazitäten auf die Resonanz des zweiten Kreises auswirken.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Oder doch lieber wieder die 100kOhm einlöten?
>> C4 mit 2,5 pF ist kontraproduktiv
> Hab ich durch 12p ersetzt

An der Stelle ist fürs Rauschen bei Resonanz ein 1Meg besser als ein 
100k, weil der 1Meg den Schwingkreis nicht bedämpft und das Signal 
kaputtmacht. Wenn du den C4 wegläßt, ist doch der Gleichstrompfad 
optimal hergestellt ohne jegliche Verluste. Die Gatekapazität fließt in 
die Resonanz mit ein.

Dann, wie zuvor gesagt, falls es schwingt, die Drossel am Drain 
bedämpfen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Wenn du den C4 wegläßt, ist doch der Gleichstrompfad optimal hergestellt >ohne 
jegliche Verluste

Hatte ich in der SImulation probiert, und dadurch wurde der Frequenzgang 
ab 7mhz total abgeflacht. Mit 100uH Drossel+1kOHm parallel sieht es aber 
gut aus.

von B e r n d W. (smiley46)


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> dadurch wurde der Frequenzgang ab 7mhz total abgeflacht
Der war abgeflacht, weil die Schaltung geschwungen hätte. Änder mal in 
der Simulation den 1k auf 2 oder 3k -> die Kurve wird sehr spitz. Bei 
10k wird sie wieder flach. Das ist genau das Verhalten eines Audions 
beim Schwingungseinsatz. Darüber wird es wieder breitbandiger.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ja richtig, man merkt es auch dadurch, dass der Verstärker plötzlich 
"handempfindlich" wird wenn man in die Nähe kommt.

Ich hab jetzt 100uH auf T68 und 1k parallel und C4 durch eine direkte 
Verbindung ersetzt.
Das dürfte ja jetzt das Optimum sein was man an Rauschverhalten aus 
dieser Schaltung rausholen kann?
Source- und Drainwiderstände haben einen Bypass und Gatewiderstand gibts 
auch keinen.
Falls die Verstärkung doch zu hoch sein sollte, kann ich ja immer noch 
mit einem Abschwächer am Eingang arbeiten.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Falls die Verstärkung doch zu hoch sein sollte

Falls die Grundverstärkung zu hoch ist, dann am Drain den 1k auf 470R 
reduzieren. Im normalen Betrieb mit einem Poti am Eingang, dies sollte 
ca. 10k haben, um schwache Signale nicht zu sehr zu bedämpfen. Am 50R 
Eingang ist 1k besser geeignet.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich denke ich werde einfach ein passendes Poti über Umschalter 
zuschaltbar machen, wobei ich fast glaube dass es ausser bei starken 
AM-Stationen sowieso nicht nötig sein wird.

Momentan steck ich ein bisschen in dem Dilemma, dass einige SSB 
Stationen stark ankommen, das kann ich mit dem ZF-Amp abregeln, aber 
manche kommen auch recht schwach, so dass bei voller ZF Verstärkung die 
Lautstärke immer noch recht mager ist.
3 Kaskoden sind aber wieder der Overkill, und es lässt sich dann nicht 
mehr weit genug abregeln. Eine höhere HF-Verstärkung scheidet natürlich 
auch aus.

Wahrscheinlich ist hier eine stärkere NF-Stufe der beste Weg, abgesehen 
von einer angepassten Antenne.
Der AN7112 den ich momentan verwende bringt laut Datenblatt angeblich 
rund 0,5 Watt an 8 Ohm.
Closed Circuit Gain soll so bei 50dB liegen.
Evtl. bringt auch einfach ein anderer Lautsprecher als der kleine 
Brüllwürfel der jetzt dranhängt was.
Und zur Not besteht ja immer noch die Möglichkeit Kopfhörerbetrieb für 
schwache Stationen.

Mal schauen was ich da noch mache, ansonsten läuft es jetzt echt gut. 
Störgeräusche vom BFO weg, Rauschpegel insgesamt DEUTLICH gesunken und 
die Empfindlichkeit reicht wenigstens aus um das Antennenrauschen zum 
Abstimmen nutzen zu können.

von Michael (Gast)


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Nabend,

herzlichen Glückwunsch. Hat sich dann ja gelohnt.

@B e r n d W
> Falls die Grundverstärkung zu hoch ist, dann am Drain den 1k auf 470R
> reduzieren.
Ich dachte immer die Steilheit ist proprotional zu Wurzel Is. Dann wäre 
es doch umgekehrt?

Grüße, Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Michael

Der Arbeitspunkt ändert sich nicht, da die Drossel vom Drain nach Plus 
nur ein paar Ohm hat. Andererseits verhält sich die Wechselspannung 
proportional zum Widerstand, da I praktisch gleich bleibt -> halber 
Widerstand, halbe Spannung.

von Michael (Gast)


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Sorry, Drain- und Source-Widerstand verwechselt. Hast ja recht...

Späße, Michael

von Holm T. (Gast)


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....schon alle?

Oooooochh...
Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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Soo, kleines Update:

Heute mal den Frequenzzähler angeschlossen (Danke nochmal für den Tip), 
ich habs erstmal ohne zusätzlichen Puffer direkt mit 4,7pF kapazitiv am 
Ausgang VFO versucht. Hat auch auf Anhieb geklappt, der Pegel am Zähler 
liegt so bei 100-150mV, was völlig ausreicht.

Gibt es Gründe trotzdem den Mehraufwand von zusätzlichen Pufferstufen in 
Kauf zu nehmen, auch wenn es so schon gut funktioniert?

Kann diese direkte Auskopplung den Drift des VFO verschlechtern?

Störgeräusche kommen keine vom Zähler.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Kann diese direkte Auskopplung den Drift des VFO verschlechtern?
Nur wenn sich die Frequenz beim Anschließen deutlich ändert.

> Störgeräusche kommen keine vom Zähler.
Dann ist das erstmal ok. Möglicherweise findest Du später noch 
Pfeifstellen. Eventuell den ganzen Frequenzbereich mal ohne Antenne 
durchdrehen. Dann kannst Du immer noch versuchen, diese Störungen 
wegzudämfen.


Noch eine Frage zu den 2N3819:
Im Datenblatt hab ich inzwischen entdeckt, daß bei Ugs = 0 sich die 
Drainströme von 2 bis 20 mA unterscheiden. Konnest Du das auch 
feststellen, oder sind die Streuungen innerhalb einer Charge wesentlich 
geringer?

Gruß, Bernd

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Noch eine Frage zu den 2N3819:

Dazu kann ich leider nichts sagen, ich mach mir nicht die Mühe die 
vorher auszumessen. Kann ich aber gerne mal machen, und gebe dann das 
Ergebnis weiter.
Ich weis aber zumindest aus einem anderen Forum, dass die Streuungen da 
wohl auch in der Realität beträchtlich sind.
Also eigtl. würde es sich schon lohnen vorher zu selektieren.

Nochmal was zum VFO Drift:

Ich hab das jetzt einfach mal so gelöst, dass der VFO konstant an der 
Spannung (5V) hängt. D.h. solange das Netzteil an angeschlossen ist 
läuft der.
Dadurch hab ich auch bei meinem 0815-Aufbau absolut keinen Drift mehr 
schon direkt ab Einschalten.
Einfacher gehts nicht, und der Stromverbrauch ist ja auch sehr gering.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Noch eine Frage zu den 2N3819:
>> daß bei Ugs = 0 sich die Drainströme von 2 bis 20 mA unterscheiden.
> dass die Streuungen da wohl auch in der Realität beträchtlich sind.

Die Spanne ist fast so groß wie zwischen BF245A und BF245C. Das macht 
vor Allem bei den Kaskoden einen riesen Unterschied. Falls der Obere ein 
großes Uth hat, dann läßt sich die ZF schlechter regeln.

von Sven N. (admiral_adonis)


Angehängte Dateien:

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Da bald erste AGC-Experimente anstehen überlege ich wo ich nun die 
Regelspannung abgreife.
Da ich für SSB und AM verschiedene Demodulatoren verwenden werde bleibt 
eigtl. nur noch die Regelspannung aus dem NF-Zweig zu gewinnen?

Gibts da eine gängige Praxis?

Ich hatte mir das so wie im Anhang gedacht. Aber wäre schöner wenn es 
eine einfachere Möglichkeit gäbe.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Erstmal hat eine AGC spezifische Eigenschaften. Es gibt die "Attack 
Time" und die "Release Time".

Attack Time:
Ist sie zu langsam, fallen Dir bei einem lauten Signal die Ohren ab, 
bevor etwas zurückregelt. Ist diese zu schnell, spricht sie auf 
Zündfunken, Gewitter usw. an und regelt zurück. Das Ansprechen der AGC 
auf Zündfunken kann mit einem Noise-Blanker verhindert werden, dies ist 
allerdings eine andere Geschichte.

Release Time:
Bei AM ist eine etwas langsamere Release Time günstiger, da ja nur 
Schwund ausgeregelt werden muß. Auch ist es für AM besser, auf die HF zu 
regeln, da sonst bei leisen Passagen aufgeregelt wird.
Bei SSB soll eher schneller wieder was zu hören sein, da ja zwei 
unterschiedlich starke Stationen sich abwechseln können.

Die Ansprechzeit eines Gleichrichters ist proportional zur 
gleichgerichteten Frequenz. Es würde also Sinn machen, an einer 
geeigneten Stelle der Schaltung, an welcher bei beiden Modulationsarten 
ZF-Signal anliegt, einen Gleichrichter vorzusehen, welcher einen 
Kondensator mit einer kurzen Zeitkonstanten auflädt und mit einer 
langsamen entlädt. Falls es solch eine Stelle nicht gibt, kann zur Not 
auf die NF geregelt werden. Wird mit Schottkydioden gleichgerichtet, 
kann das Signal auf ca. die Größe des Diodenschwellwertes oder etwas 
größer geregelt werden.

Nur ein Beispiel, die 3.Schaltung mit S-Meter:
http://homepage.tinet.ie/~ei9gq/ifamp.html

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hallo Bernd,

sieht so aus als müsste ich mal meine Regelungstechnik I+II Unterlagen 
rauskramen^^.

Spaß beiseite. Der Link hat mir schonmal den richtigen Weg gezeigt, ich 
bin aber gerade dran das etwas anders zu realisieren.
Zunächst greife ich mir mit einer kleinen Kapazität (12p) das ZF Signal 
an der letzten Kaskodenstufe ab und richte es gleich. Momentan läuft ein 
Contest auf 40m mit vielen sehr starken Stationen, und ich messe am 
Gleichrichter max. ca. 100mV.
Diese Verstärke ich mit einem LM358 um den Faktor 50 (Der Faktor kann 
über Poti von 2-100 geregelt werden).
Damit hätte ich dann schonmal die Spanne 0-5V für mein LED-S-Meter.
Dann wollte ich mittels LM358 als Differenzverstärker die AGC-Spannung 
erzeugen. Ich brauche für die FET-Kaskode ja 0V (für max Dämpfung) bis 
ca. 2.5V (max Verstärkung).
Die Realisierung der Schaltung ist hier kein Problem, da ja alle 
Verstärker im DC-Bereich arbeiten.

Zuerst hatte ich verworfen das so zu machen, da ich dachte es kostet 
mich zu viel Lautstärke. Denn es wird ja Leistung vom ZF-Verstärker 
abgezweigt. Aber scheinbar ist das zu vernachlässigen, denn im Betrieb 
ist es so kaum zu merken.

Sobald ich Alles fertig aufgebaut habe wird natürlich auch das 
Schaltbild folgen.

Aber könnte ja sein ich hab einen groben Denkfehler drin, dann bitte 
sofort "STOP!" rufen^^.

Deshalb der kurze Zwischenstand hier schon mal.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

In der Tat ist das ein regelungstechnisches Problem. Die einfachste 
Variante, ein P-Regler, hat im Endeffekt bei kleinem Kp immer eine 
Regelabweichung hörbare Regelabweichung. Macht man das Kp recht groß, so 
gibt es vor allem bei starken Signalen ein Überschwingen, wobei das 
Signalerst erst komplett weggeregelt wird und dann wieder kommt. Der 
Gleichrichter reagiert schneller und die Kaskode wird im unteren Bereich 
unlinear. Du hat ja ein Poti, damit wirst Du den Kompromiss finden. Der 
Ladewiderstand, der Elko, der Entladewiderstand und das Kp sind 
ausschlaggebend. Sehr aufwendige AGCs arbeiten noch mit zwei 
unterschiedlichen Release-Zeiten. Nach 100-200 ms wird auf die 
Schnellere umgeschaltet.

> Ich messe am Gleichrichter max. ca. 100mV.
Ich würde versuchen, hier etwas mehr Signal zu bekommen. Eventuell 
sollte bei schwachen Stationen 50mV gleichgerichtet werden und bei 
Starken 200-300mV. Falls der AM-Demodulator durchläuft und nur das 
NF-Signal umgeschaltet wird, ist dieser Schwingkreis die richtige Stelle 
zum Abgreifen der ZF. Ansonsten könntest Du auch vor dem Gleichrichter 
die HF noch etwas verstärken.

Die OPV-Geschicht sollte so ok sein. Auch der LM358, welcher am unteren 
Ende to Rail kann, ist eine gute Wahl.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Servus,

ich hab die Regelung gestern noch so weit aufgebaut, dass ich sie 
testweise mal anhängen konnte.
Ich habe im Betrieb jetzt 2 empfangsstärkeabhängige Spannungen:

1. 0   - 5 V für das S-Meter
2. 2.5 - 0 V für die AGC

Ich hab das sogleich auch mal mit (langen) losen Kabeln angeschlossen, 
aber scheinbar klappt das so nicht, der Ton klingt recht dumpf und man 
hört Störgeräusche wie an- und absteigende Pfeiftöne.

Ich vermute da koppelt HF ein und wird durch die OPV mit verstärkt. Ich 
werd nachher mal an jeden OPV EIngang einen Kerko gegen Masse schalten 
und das Ganze mit kurzen Leitungen einbauen.
Auch werd ich wohl die HF doch wie vorgeschlagen noch mal verstärken.

Dann sehen wir weiter.

von B e r n d W. (smiley46)


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Zwischen negativem Eingang und Ausgang des OPs einen C mit 10 nF -> 
Tiefpassverhalten. Auf jeden Fall verhindern, daß die Kaskoden HF-mäßig 
koppeln. Die Regelverstärkung erstmal nicht zu hoch einstellen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Kann ich eigtl. direkt vom OPV-Ausgang auf den Regeleingang der Kaskode 
gehen?
Der OPV ist doch niederohmig am Ausgang, wie koppel ich da am besten auf 
die Kaskode?
Momentan sind beide Kaskoden einfach parallel am OPV Ausgang und kriegen 
von da ihre 2.5 - 0 Volt je nach Signalstärke.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Momentan sind beide Kaskoden einfach parallel am OPV Ausgang
>> und kriegen von da ihre 2.5 - 0 Volt je nach Signalstärke.

Über je einen Vorwiderstand vom OP zum Gate. Von den Gates gegen GND 
müssten ja sowieso Kondensatoren eingebaut sein.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Zwischen negativem Eingang und Ausgang des OPs einen C mit 10 nF ->
>Tiefpassverhalten.

Der Tip war Gold wert! Alle Störgeräusche weg und der Klang auch wieder 
voll da. Besten Dank!

Baue jetzt gleich noch schnell das S-Meter auf, und dann hab ich ja fast 
den ganzen Empfänger soweit von der Funktion her stehen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> dann hab ich ja fast den ganzen Empfänger soweit
> von der Funktion her stehen.
Ja super, davon leben wir: Von Erfolgserlebnissen.

Wie gut funktioniert jetzt der Frequenzzähler und die ZF-Ablage?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Funktioniert einfach klasse, trotz der einfachen Auskopplung ohne 
Pufferstufen.
Ich konnte bis jetzt auch keinerlei Störgeräusche durch den Zähler 
selber feststellen, was man ja in manchen Bauberichten liest.

Die ZF-Ablage ist durch Jumper umschaltbar, ich schalte also mit einem 
Mehrfachschalter Filter, Demodulator und ZF-Ablage gleichzeitig um, wenn 
ich von SSB auf AM wechsle.
Zusätzlich könnte man auch noch umschalten, ob die Ablage addiert oder 
subtrahiert wird, je nachdem wo der Oszillator nun schwingt.

Auf jeden Fall sehr sehr angenehm endlich zum testen nicht mehr die 
Frequenz mit einem externen Empfänger über den VFO-Sinus suchen zu 
müssen^^.

Ich werd das jetzt auch erstmal so lassen ohne Pufferstufe, gestern 
musste ich schon das Netzteil ausmustern weil ich mittlerweile über den 
120mA bin, die es liefern kann.
Momentan hängt der Aufbau am Labornetzteil, alle anderen 
Steckernetzteile die ich übrig habe sind Schaltnetzteile, und über das 
Störspektrum was da über das Kabel reinkommt brauchen wir nicht weiter 
sprechen^^.

Mal schauen ob ich noch ein gut gesiebtes Trafonetzteil irgendwo 
rumfliegen habe, ich wollte ungern auch noch das NT selber bauen müssen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Servus zusammen,

heute hab ich das S-Meter noch aufgebaut, und es hat auch gleich auf 
Anhieb gut funktioniert.

D.h. ich muss mir jetzt langsam Gedanken darüber machen wie ich den 
Einbau ins (Metall-)Gehäuse realisiere.

Es verhält sich ja so, dass jeder Funktionsblock als einzelnes Modul auf 
einer Kupferfläche vorliegt. Ich hab das Foto nochmal angehängt, wo man 
es sieht.

Wie könnte ich das Ganze jetzt am elektrisch günstigsten in ein Gehäuse 
packen? Vor allem wegen der Masseführung.

4 Bohrungen in die Platte von jedem Modul und dann mit dem 
Empfängerboden verschrauben? Oder eine durchgehende Kupferfläche wie in 
dem Foto zu sehen, und die Module dann rundherum auflöten und ins 
Gehäuse schrauben?

von B e r n d F. (Gast)


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Hmm, ich sehe kein Foto. ;)

von Sven N. (admiral_adonis)


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Sorry, vergessen^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Pack das Ganze mal auf das Blech mit Kontakt und probier aus, ob sich 
was verschlechtert.

> Ich hab das Foto nochmal angehängt
Da bekommt der Begriff "Geisterbild" eine ganz neue Bedeutung.


Modifiziert:
>> und die Module dann rundherum auflöten
>Einen Blechstreifen am Modul und unten anlöten?
An zwei Ecken jeweils einen Draht auf die Grundfläche löten. Wenn es 
keine Probleme macht, dann so lassen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ok, dann werd ich die Module einfach fest auf der Grundplatte verlöten, 
Trennbleche zur Abschirmung dazwischen und den ganzen Aufbau dann ins 
Gehäuse setzen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hier wie versprochen noch meine AGC-Schaltung.

Die Simulation entspricht nicht ganz der Realität, zb hab ich anstatt 
BAT43 OA81 Germanium-Spitzendioden verwendet. Aber ich denke man kann 
die Funktion nachvollziehen.

Zum Einstellen suche ich mir erst einen Sender, der extrem stark 
einfällt. Dann stelle ich das 500k Poti so ein, dass knapp 5 V am 
Ausgang vom 1.OP anliegen -> S-Meter Vollausschlag.

Die Hälfte davon, also 2.5V wird dann von einer Vergleichsspannung (100k 
Poti) subtrahiert und das Ergebnis stellt die AGC Spannung dar.
Im Idealfall also bei starken Sendern ~0V -> Kaskode regelt max. ab.

In der Simulation passen die Pegel nicht richtig, aber in der Realität 
funktioniert es gut.

Das S-Meter besteht aus einem LM3914 und einer LED-Bar mit 7xgrün und 
3xrot.
Natürlich kann man nicht wirklich auf S-Stufen eichen, es ist nur eine 
Relativanzeige und mehr als kleine Spielerei gedacht. Dafür wars auch 
nicht allzu aufwändig.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ach ja, eins noch:

Beim Gehäuseeinbau abgeschirmtes Kabel verwenden?

Wenn ja, Schirm an beiden Enden anschließen, oder nur an einem 
(Masseschleifen)?

von B e r n d W. (smiley46)


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HF-Leitungen werden meist beidseitig geerdet.

Von der Antenne zur Platine mit Koax und beidseitig den Schirm 
anschließen. Vom Vorfilter und vom VFO zum Mischer auch.

Im 455kHz-Bereich ist abgeschirmte Leitung in der Regel nicht nötig. 
Jedoch muß die Betriebsspannung schön abgeblockt werden.

Bei einer ZF auf 9 oder 10 MHz wäre das eine andere Geschichte. Ohne 
alles zu schirmen, kommt man auf keine vernünftige Weitabdämpfung. Es 
gibt übersprechen zwischen allen Komponenten im Gerät. Am Besten werden 
soger die Betriebsspannungen mit Durchführungskondensatoren in die 
Module geführt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ok, dann spart mir das ja schon mal eine Menge Aufwand. Dass alle 
Leitungen so kurz wie möglich ausgeführt werden versteht sich von 
selbst.

Was mir noch nicht so ganz einleuchtet: Viele Module haben hochohmige 
Ausgänge/Eingänge, aber Koax liegt ja zwischen 50 und 75 Ohm. Nimmt man 
die Fehlanpassung einfach in Kauf?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Viele Module haben hochohmige Ausgänge/Eingänge

Deshalb baut man HF-Module in 50 Ohm Technik. Aber bei der niedrigen 
Frequenz beträgt die Länge des Koaxkabels nur einen kleinen Bruchteil 
der Wellenlänge. Die Kabelkapazität addiert sich jedoch zu einem 
angeschlossenen Schwingkreis hinzu. Dieser muß dann neu abgeglichen 
werden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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D.h. man würde sich bei einem "professionellen" Empfänger tatsächlich 
die Mühe machen jedes Modul mit Wandlerstufen Ein/Ausgangsseitig auf 50 
Ohm anzupassen?

Naja, ich werd mich damit begnügen nur wie von Dir vorgeschlagen die 
Module mit Frequenzen im MHz Bereich abzuschirmen.
Für so kleine Hobbyprojekte lohnt so ein großer Aufwand imho nicht.

Und momentan ist garnix geschirmt, und es funktioniert ja schon recht 
gut.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, ich hab noch nicht aufgegeben, es geht immer weiter mit dem 
Empfänger.

Ich hab nochmal die VFO Pufferstufe überarbeitet und noch ein paar 
Spulen gewickelt. So komme ich jetzt auf einen durchgehenden 
Empfangsbereich von 3,5 MHz - ca. 17 Mhz. Wobei oberhalb von 12 MHz aber 
die VFO-Ausgangsspannung auf ca. 0,6Vss absinkt.
Ich konnte aber mit einem 2m Draht durchaus Sendungen im 20m Band 
empfangen.
Es scheint also noch zu reichen.

Der VFO-Drift lässt natürlich oberhalb von 10 MHz zu wünschen übrig, 
konnte aber stark verbessert werden durch das Ausfüllen des gesamten 
VFO-Gehäuse mit Schaumstoff. Für einen freilaufenden VFO ohne spezielle 
Kompensationsmaßnahmen ist es ok denke ich.
Lässt man den Oszillator durchgehend eingeschaltet ist der Drift sowieso 
fast weg.

Der Vorstufe hab ich noch pro Plattenpaket vom Drehko ein kleines 
Trimmer-C spendiert,der Gleichlauf zwischen beiden Kreisen lässt sich 
jetzt sehr genau einstellen.

Der BFO kann jetzt mittels Relais zwischen OSB und USB umgeschaltet 
werden, da der Empfangsbereich nun über 10MHz hinausgeht.

Allgemein ist das Eigenrauschen jetzt so gering, dass man ohne Antenne 
gar nichts mehr hört im Lautsprecher.

Da ich morgen wohl mit der Frontplatte beginne hab ich mal einen kleinen 
Plan gemacht (siehe Anhang) mit dem Frontplatten-Designer von Schaeffer 
.

Leider bin ich von der Anordnung etwas eingeschränkt, da der VFO ja nun 
schon in seinem Gehäuse sitzt, ebenso wie die Vorstufe. Daher die etwas 
ungünstige Anordnung der Drehknöpfe für Band, Vorkreis etc.
Durchbrüche/Bohrungen sind gelb eingefärbt, die restlichen Umrisse nur 
Hilfslinien um die Abmessungen der Module abschätzen zu können.

Bin ja sehr gespannt ob das ganze Handwerk nach dem Einbau noch 
funktioniert^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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Großes Lob, auch das Design sieht gut aus!

>> Der VFO-Drift lässt oberhalb von 10 MHz zu wünschen übrig
Es gibt den Begriff "kalter Thermostat". Der Oszillator wird in ein 
kleines Gehäuse mit Wärmekapazität gepackt und außenrum isoliert. Alle 
driftenden Bauteile im Thermostaten sollten irgendwie 
temperaturgekoppelt sein, sei es durch Wachs, einen Tropfen 
Wärmeleitpaste o.ä., um Temperaturfluktuationen im VFO-Gehäuse zu 
verringern. Dein Ausstopfen des Restvolumens verhindert Konvektion. Die 
Drift hört nicht komplett auf, aber wird erträglicher.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven:

Die Planung der Frontplatte sieht gut aus.
Baust du das Gehäuse aus kupferkaschierten Material?


Wg. der Amplitudenstabilisierung:
Kann man eine AGC für einen Oszi bauen? Pufferstufe aus DG-Fet und 
Regelung am G2? dc4ku sprach das mal an, jedoch nur mit einen 
Literaturhinweis. Eine praktische Schaltung habe ich jedoch noch nicht 
gesehen.
Man macht das warsch. grob so: Lose Koppelung am Schwingkreis, 
Gleichrichtung und Siebung und dann an das G2?

@Bernd W:
Wg Temp.Drift:
Reicht auch ein doppelkaschiertes FR4-Gehäuse+Styroporplatten von außen 
ankleben und die Spule in (Bienen)Wachs eingießen?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Baust du das Gehäuse aus kupferkaschierten Material?

Nein, das Gehäuse ist ein fertiges Blechgehäuse. Eigentlich ist mir die 
Wandstärke ein bisschen zu gering, aber wo es sowieso schon im Keller 
lag^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Amplitudenstabilisierung: Kann man eine AGC für einen Oszi bauen?
> Pufferstufe aus DG-Fet und Regelung am G2?

HF-Gleichrichter und Oszillator mit DG-Mosfet. Über G2 wird dann 
geregelt. Wenn das HF-Signal zur Regelung nach dem Puffer abgegriffen 
wird, gleicht sich sogar dessen Frequenzgang aus. Der Regler selbst 
besteht am Besten aus einem Operationsverstärker als PI-Regler 
geschaltet.

> Reicht auch ein doppelkaschiertes FR4-Gehäuse+Styroporplatten
> von außen ankleben und die Spule in (Bienen)Wachs eingießen?

FR4-Gehäuse geht auch, aber je mehr Wärmekapazität und 
Wärmeleitfähigkeit, desto besser. Beim Vergießen geht es darum, alle 
driftenden Bauteile thermisch miteinander zu verbinden. Dann driftet 
nicht jedes Teil einzeln hin und her, sondern das ganze Gebilde hat eine 
resultierende Drift, die sich teilweise aufhebt. Teile, welche sich im 
1/100 mm Bereich wie ein Bimetall bewegen, erzeugen auch Drift. Diese 
werden auch durch das Bienenwachs fixiert.

Starke Drift durch:
Kapazitätsdiode
Transistor
Kondensator (kein NP0 oder Styroflex)
mechanische Instabilität
Betriebsspannung

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab bei meinem VFO die Transistoren thermisch über dicken 
Kupferdraht untereinander und mit der Trägerplatte der Spulen gekoppelt. 
Quasi eine primitive Heatpipe.
Anfangsdrift ist zwar höher, aber dafür pendelt es sich viel schneller 
ein.

Mit einer Heizung in Form von Leistungswiderständen hatte ich auch mal 
experimentiert, aber das war nicht so der Hit.

Die simpelste Methode scheint mir immer noch, dem VFO einen eigenen 
Regler zu geben und ihn bei eingestecktem Empfänger immer an der 
Spannung zu lassen.
Man könnte ja auch über sowas wie einen Standby-Mode nachdenken, also 
anstatt EIN/AUS Schalter eben OFF-STDBY-ON. Wobei auf Standby dann eben 
alle Oszillatoren (die nicht Quarzstabil sind) laufen und der Rest 
abgeschaltet bleibt.

@BerndW:

Muss es zwingend Bienenwachs sein, oder geht zur Not auch normales 
Kerzenwachs?
Ich muss auch noch ein paar Spulen eingießen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Muss es zwingend Bienenwachs sein, oder geht zur Not auch normales
> Kerzenwachs? Ich muss auch noch ein paar Spulen eingießen.

Normales kaltes Wachs broselt gerne oder bekommt einen Riß. Bienenwachs 
bleibt elastischer. Eine Kerze aus Bienenwachs sollte im Supermarkt oder 
Geschenkladen erhältlich sein. Allerdings hab ich bisher auch meist 
normales Wachs verwendet.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hab mal ein paar Bilder gemacht während der Arbeiten am Gehäuse. Macht 
noch nicht viel her momentan, wird aber noch^^.

Ich hoffe ich komme mit dem Platz hin, wie man sieht ist das Gehäuse 
gegenüber dem jetzigen Aufbau eher klein. Ich werde aber einiges an 
Platz sparen, indem ich manche Module senkrecht auf die neue Grundplatte 
löten werde. Ausserdem können Bauteile wie die Regler auch an der 
Gehäusewand fixiert werden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Morgen, ich mal wieder:

Nachdem jetzt alles im Gehäuse ist, musste ich leider den AM-Demodulator 
nochmal umbauen, da mit dem aktiven die Gesamtverstärkung einfach zu 
hoch ist, übersteuerte bei fast allen Sendern.

Weil auch noch Platzmangel dazukommt will ich jetzt wieder zurück zu 
einem einfachen passiven Diodendemodulator. Im Anhang hab ich mal einen 
aufgebaut, die Signalquelle mit 100k Innenwiderstand ist die ZF-Kaskode, 
der Sourcefolger die letzte ZF-Stufe, Ausgangsimpedanz liegt so bei rund 
300 Ohm laut Simulation.

Nun kommt ja im Vergleich zum Eingangssignal nicht besonders viel 
NF-Pegel raus. Ich hatte sowieso Probleme zu bestimmen in welchem 
Bereich sich der Eingangswiderstand bewegt, da es bei der Simulation 
stark vom Widerstand Diode nach GND abhängt.
Vom Detektorempfänger meine ich zu wissen, dass der Eingang eher 
niederohmig sein müsste, da man da ja die Diode gewöhnlich an einer 
Spulenanzapfung betreibt.
Wenn möglich wollte ich mir eine extra Anpassstufe für AM sparen, zur 
Auswahl stünden 1 mal der ZF-Ausgang an der Kaskode mit 100kOhm, und 
dann wie in der Simulation der Sourcefolger mit ca. 300 Ohm.

Änderungen sollten sich auf die AM-Schaltung beschränken, da der 
Sourcefolger für den Übertrager vom Produktdetektor optimiert ist.

Gerade noch machbar wäre eine kleine 1-Transistor Stufe zur Anpassung. 
Ich möchte in den AM-Teil nicht mehr viel Aufwand stecken, es soll nur 
so gut werden, dass man den Vorkreis am Antennenrauschen abstimmen kann.

PS: Ich hab die Schaltung noch nicht getestet, vielleicht erscheint mir 
der NF-Pegel auch nur so gering, bewegt sich aber im üblichen Rahmen?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Entweder
- den C12 größer auf z.B. 100nF
oder
- siehe Anhang

Gruß, Bernd

von Sven N. (admiral_adonis)


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Danke, funktioniert jetzt zufriedenstellend. Das Vorspannen und 
entkoppeln mit Kondensator der Diode war in dem Fall natürlich Quatsch 
wenn ichs mir jetzt anschaue^^.
In Anlehnung an Deinen Vorschlag hab ich die Schaltung wie im Anhang 
abgeändert.
Den Sourcefolger hab ich nicht umgebaut, das alte Schaltbild war nur 
nicht auf dem neuesten Stand^^.
Als Diode habe ich anstatt Germanium eine 4148 eingesetzt, da immerhin 
7-8V anliegen können.
Im praktischen Vergleich ergab sich da kein Lautstärkeunterschied.
Der Ausgangspegel ist so zwar geringer als in Deiner Version, was aber 
kein Problem ist. Im Mittel reicht die Lautstärke jetzt um mit den 0,5W 
Audio einen Raum zu beschallen.

Ich merke hier auch, dass der Empfänger für AM-Rundfunk vielleicht schon 
einen Tick zu empfindlich ist. Als Abschwächer hängt hinter der Antenne 
ein 1kOhm Poti, aber bei starken AM-Sendern ist nur das untere 1/8 
wirksam. Muss wohl noch ein Widerstand parallel zum Poti.

Beim SSB-Empfang kann ich zum Vergleich meinen AR8200 benutzen:
http://www.thiecom.de/ar8200.htm
Von der Empfindlichkeit her kann sich mein Aufbau da durchaus mit dem 
Scanner messen.
Wenn da nur diese eine Sache nicht wäre:
Das Netzteil packt ordentlich 50/100-Hz-Brummen rein heul.
Bemerkt hab ich das erst als ich eine Kopfhörer-Buchse eingebaut hab, 
mit Lautsprecher ist es nicht wahrnehmbar. Es kommt aber definitiv vom 
NT, da auf Batteriebetrieb alles sauber ist.

Möglicherweise ist das aber auch ein Masseproblem, wenn man mit einem 
Schraubenzieher während Betrieb auf die Massefläche oder an Masse 
liegende Regelknöpfe klopft, dann hört man das und sieht es auch 
deutlich als Ausschlag am S-Meter.

Aber gut, das werden wohl keine unlösbaren Probleme sein. Halt noch die 
letzten Fehler ausmerzen nachdem jetzt alles im Gehäuse steckt, und 
danach Deckel drauf und gut^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das Netzteil packt ordentlich 50/100-Hz-Brummen rein
Verschwindet das Brummen bei zugedrehter Lautstärke? Die Kaskoden 
sollten mit einer gut gefilterten Spannung hinter einem richtigen 
Längsregler versorgt werden. Mit einem RC oder LC-Filter muß der Elko 
schon >=1000µF haben.

Verschwindet es mit Batterie, jedoch mit eingestecktem Netzteil? Es 
könnte sich der VFO mit der ZF zurückmischen und diese HF z.B. über die 
Netzleitung entkommen. In einem Netzgleichrichter wird dann die HF 
moduliert und das verbrummte Signal über den Eingang wieder empfangen. 
Obwohl dies eigentlich ein Problem von DC-Receivern ist, kann man es 
nicht komplett ausschließen.

Dann könnte es sich noch um eine Masseschleife handeln, welche als große 
Windung das Streufeld des Netztrafos einfängt.

> an Masse liegende Regelknöpfe klopft, dann hört man das
Mikrofonie kommt oft von Keramikkondensatoren oder von der 
Oszillatorspule bei der sich die Wicklung bewegt oder der Abstand zum 
Abschirmblech. Das Poti kommt auch in Frage. Nimm einen harten 
Kunststoffstab und teste damit jedes einzelne Bauteil auf Mikrofonie.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Als Regler verwende ich einen L200C für die 10V und einen LM317 für 5V.
Eingangsseitig hängen da ca 2500uF davor + die Aussenbeschaltung der 
Regler wie im Datenblatt angegeben + zusätzlich Kerkos für schnelle 
Impulse.

>Verschwindet das Brummen bei zugedrehter Lautstärke?

Ja, ist dann irgendwann weg.

Ich hab nochmal ein wenig geforscht, und mit Labornetzteil ist das 
Brummen auch weg. Ich will aber das Gerät nicht immer an dem riesen 
Klotz betreiben, daher versuch ich gleich nochmal ein 12V 
Wechselspannungsnetzteil mit einem Gleichrichter zu versehen und 
halbwegs passabler Siebung.

>Nimm einen harten Kunststoffstab und teste damit jedes einzelne Bauteil auf 
>Mikrofonie.

Scheint keine Mikrofonie zu sein, der Effekt tritt nur mit leitenden 
Gegenständen auf. Evtl. sogar normal?

von B e r n d W. (smiley46)


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> der Effekt tritt nur mit leitenden Gegenständen auf.
Durch statische Aufladung und durch das 230V Netz lädt sich jedes 
Metallteil auf, besonders wenn man es anfasst. Beim Berühren des Chassis 
gibt es eine kleine Entladung: Es Funkt!

Ist das Chassis geerdet bzw. hängt es am Schutzleiter? Falls nicht, 
könnte es auch die Spannung auf dem Chassis sein.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Ist das Chassis geerdet bzw. hängt es am Schutzleiter?

Das war es natürlich, Wackelkontakt in der Anschlussklemme zum 
Heizungskörper...Das kommt davon wenn man nur alten Mist hat^^.

Das Brummen ist mit anderem Netzteil zwar schon besser, aber immer noch 
zu störend bei höheren Kopfhörer-Lautstärken.
Würde der Saugkreis im Anhang in der Praxis was bringen?
Mit den 100Hz liege ich doch richtig, wegen der Verdopplung vom 
Brückengleichrichter?

von B e r n d W. (smiley46)


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Gibt es Stellen/Betriebsspannungen, bei denen ein 2200µF Elko oder 
größer eine Besserung bringt?

Oder kann es sein, daß die Eingangsspannung für den L200 nicht reicht 
und von dort überlagerte Wechselspannung durchschlägt? Dropout voltage 
typ. 2 Volt.

von Holm T. (Gast)


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Der Saugkreis bringt wenig. Die 100Hz sind schon richtig.
Ich habe eine platzbedingt zu kleine Drossel in Röhrenverstärkern in 
Resonanz gebracht, es brummt weniger, aber wie das als Kurvenform 
aussieht was da noch durch kommt willst Du nicht wissen. Es ist lange 
her das die Netzspannung sinusförmig war, die Schaltspitzen der 
Gleichrichter tun ein übriges.

Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Oder kann es sein, daß die Eingangsspannung für den L200 nicht reicht
>und von dort überlagerte Wechselspannung durchschlägt?

Da sollte genug Luft sein, am Eingang liegen ca. 15 Volt an.

Ich werd gleich noch mal verschiedene Stellen mit den 2200uF 
ausprobieren. Irgendwie muss das ja in den Griff zu bekommen sein.

Man treibt ja keinen Aufwand für einen empfindlichen Empfänger und lebt 
dann mit Brummen im Kopfhörer^^.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nochmal ein Update:

Ich hab am Eingang alle Elkos bis auf 1x 470uF ausgebaut. Und folgender 
Effekt stellt sich ein:

Mit den 470uF wird das Brummen leiser wenn man die Lautstärke reduziert.
Schalte ich parallel noch 1000uF dazu, wird das Brummen leiser, wenn man 
die Lautstärke ERHÖHT.

Kann man daraus vielleicht auf die Fehlerquelle schließen?

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann hast Du eventuell zwei Brummquellen. Meist erscheint einem der 
Fehler ziemlich unlogisch. Ein Brummen aus der ZF oder Demodulator 
kompensiert das Brummendes NF-Verstärkers. Dreh erst mal die Lautstärke 
ganz zurück, dann muß Ruhe sein. Erst wenn das beseitigt ist, nach dem 
Brummen aus der Vorstufe suchen. Macht eventuell der Massepunkt des 
Potis einen Unterschied?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hat sich erledigt :-D.

Bei solchen komischen Fehlern hilft ja meist nur probieren, also erstmal 
alle Eingangs-Elkos ausgelötet. Und schon ist das Brummen minimal. 
Scheinbar mögen die Längsregler keine großen Kapazitäten am Eingang. 
Denn wenn ich die gleichen Elkos jetzt am Ausgang der Regler betreibe 
bleibt auch alles ruhig. Man hört es jetzt nur noch wenn man die Antenne 
abnimmt und sich wirklich genau darauf konzentriert. Damit kann ich 
leben.

Ich werd jetzt vorsichtshalber noch je einen Kerko über die Dioden vom 
Brückengleichrichter meines Selbstbau-NT ziehen und dann solls das auch 
gewesen sein.

Vielen Dank nochmal für die Hilfe und fürs Mitdenken.

Falls Interesse besteht stell ich in den nächsten Tagen noch ein paar 
Fotos vom fertigen Gerät ein.

von B e r n d W. (smiley46)


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> noch ein paar Fotos vom fertigen Gerät ein.
Bin schon gespannt!

von Sven N. (admiral_adonis)


Angehängte Dateien:

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N'Abend zusammen.

Wie angekündigt jetzt mal ein paar Bilder vom sich der Fertigstellung 
nähernden Empfänger.

Ich schreib mal nix weiter dazu, in dem Gewirr erkennt man sowieso kaum 
noch was.
Nur soviel, wie man sieht musste ich letztlich alle Module aus 
Platzgründen hochkant mit Blechstreifen auf der Grundplatte auflöten.
Es ist aber bei weitem nicht so instabil wie es aussieht, die Platten 
sitzen bombenfest. Möglicherweise ist die Bauweise an manchen Stellen 
sogar vorteilhaft, da sich dadurch ja schon eine gewisse Abschirmung 
ergibt.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Auf den ersten Blick ist es ein ziemlicher Drahtverhau. Es ist aber auch 
einiges drin. Von außen sieht es richtig gut aus. Das Gerät wird Dir 
sicher noch viel Spass bereiten.

Der größte Erfolg ist nicht mit auf dem Bild. Einmal ein gewisser Stolz, 
sowas zum Laufen zu bringen und die gewonnene Erfahrung und mit try and 
error sich schrittweise ans Ziel herangetastet zu haben.

Gruß, Bernd

PS
So rein aus Neugier, gibt es schon einen Plan für das nächste Projekt?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Auf den ersten Blick ist es ein ziemlicher Drahtverhau

Absolut, noch mehr Verbindungen hätten es nicht sein dürfen.

Was auf den Bildern aber nicht so gut rüberkommt, der Großteil der Kabel 
ist eigtl. nur Stromversorgung und geschirmtes Audiokabel. Die 
wichtigsten Signalverbindungen sind zum Großteil nicht an die Schalter 
geführt, sondern werden durch ein Doppel und ein Vierfach-Relais 
umgeschaltet.
Letztlich wird das auch noch deutlich aufgeräumter werden sobald ich 
sicher bin, dass nicht noch irgendwo Fehler drinstecken. Dann werden die 
fliegenden Leitungen alle noch mit Kabelbindern gebündelt und fixiert.

Eins ist aber sicher: Das nächste Projekt entsteht direkt im ausreichend 
großen Gehäuse mit viel Platz zum ein- und auslöten.

Die Erfahrung die ich mit diesem Empfänger gewonnen habe ist definitiv 
Gold wert, und an der Stelle auch noch mal ein großes Dankeschön, dass 
Du mit viel Geduld und Sachverstand auch meine dümmsten Fragen hier 
immer beantwortet hast. Mein Dank gilt natürlich auch allen anderen die 
hier im Forum geholfen haben.

Demnächst werde ich nochmal versuchen das Ladderfilter nach Deiner 
Methode mit Spectran am Rechner zu vermessen. Sollte das Ergebnis 
schlecht sein, kann man drüber nachdenken die Resonatoren mal zu 
selektieren und evtl. ein besseres Filter hinzubekommen.
An Wochenenden mit Contest und hoher Bandbelegung merkt man doch schon 
manchmal, dass die Nachbarstation deutlich reinstört.

Das nächste zeitnahe Projekt wird wohl in Richtung Experimente mit 
Antennen/Anpassung gehen. Momentan stehen mir ja nur der kurze Draht mit 
willkürlicher Länge im Zimmer und eine 20,5m L-Antenne im Garten zur 
Verfügung.
Zusätzlich hab ich zwar noch eine W3DZZ, aber da muss ich die Ankopplung 
im Fußpunkt und die Traps nochmal ändern.

Ich schätze aber Empfang von ganz entfernten Stationen, Australien etc. 
kann ich mit meinen Möglichkeiten hier abschreiben, selbst wenn der 
Empfänger das hergeben sollte an Empfindlichkeit. Mehr als 4m 
Antennenhöhe und 25m Antennenlänge sind hier praktisch nicht 
realisierbar.

Ansonsten hatte ich auf längere Sicht mal vor was mit SDR zu versuchen. 
So in Richtung USB-gesteuerter VFO etc.

von B e r n d F. (Gast)


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Sieht nicht schlecht aus das Teil und bin auch auf das nächste Projekt 
gespannt.
Leider komme ich mit meinem Projekt nicht weiter, da ich schon 14+ Tage 
auf den Feintrieb für den Drehko aus UK warte.

Der RIT der VHF-Oszillatoren wird vorerst über C-Dioden, die an einer 
Anzapfung der Spule hängen realisiert.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hi, hab eben mal die beiden Filterkurven mit Spectran bestimmt. Sieht 
leider (wie befürchtet) nicht so wahnsinnig toll aus.
Das SSB Filter ist natürlich viel zu unsymmetrisch und die Welligkeit 
liegt auch jenseits von gut und böse.
Kann man anhand der Filterkurve Rückschlüsse darauf ziehen bei welchen 
Bauteilen, Resonatoren oder Kondensatoren, die Bauteilwerte zu stark 
streuen?

Fraglich ob es sich überhaupt lohnt da noch was zu machen, d.h. ob das 
Ergebnis mit meinen Mitteln hier daheim überhaupt zu verbessern ist.
Prinzipiell geht es ja, die Sprachqualität ist eben 
"gewöhnungsbedürftig".

Auffällig auch, dass die Filterkurve bei Einstellung auf USB (am 
Empfänger) deutlich besser aussieht.

von B e r n d W. (smiley46)


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Kann es sein, daß bei LSB der BFO sich schon im Filterbereich befindet? 
Verstell ihn mal in Richtung höherer Frequenzen, dann muß die 
Filterkurve sich vom Nullpunkt weg verschieben.

> lohnt da noch was zu machen
Ein wenig besser geht es schon. Wenn der BFO richtig sitzt, kannst Du 
die Anpassung des Filters hoch/niederohmiger machen. Das beeinflußt die 
Welligkeit. Dann kann man parallel zu jedem C im Filter einen um Faktor 
10 kleineren parallel schalten, um zu sehen, ob sich was verbessert.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Kann es sein, daß bei LSB der BFO sich schon im Filterbereich befindet?

Da gab es ja von Anfang an Probleme, bei zu hoher Einstellung kam es ja 
zu Störgeräuschen. Ich schau mir das nachhar nochmal an.

Zwischendurch aber mal eine Antennenfrage:

Ich hab jetzt meine W3DZZ neu aufgehangen und frag mich gerade wie ich 
die symmetrische Antenne am besten an den unsymmetrischen Eingang 
ankoppel.
Das Antennenkabel ist zweiadrig verdrillte Kupferlitze (also rund 
100-120 Ohm nach meiner Information) und ist wegen der Anpassung etwas 
außerhalb der Dipolmitte angeschlossen.
Der Empfänger besitzt über einen 9:1 UNUN quasi 3 Eingänge mit 50, 100 
und 450 Ohm.
Jetzt dachte ich mir es wäre am einfachsten am Ende des Antennenkabels 
kurz vor dem Empfänger einfach einen 1:1 Strombalun einzufügen. Denn die 
100 Ohm am Eingang hätte ich ja bereits durch den UNUN.
Aber auch nach längerer Suche hab ich keine Formel gefunden, mit der 
ichdie nötige Induktivität berechnen könnte. Auch bin ich mir über das 
Wickelschema nicht ganz klar. Aber für eine Mantelwellensperre (nichts 
anderes scheint ein Strombalun ja zu sein?) sollte es doch reichen die 
verdrillten Adern einfach ganz normal durch den Ringkern zu führen? Oder 
gilt auch bei Zweidrahtleitung dieses Schema?:

http://www.mydarc.de/do7fh/grafiken/bilder/loop-choke.jpg

Beim Antennenkabel handelt es sich nicht um eine abgestimmte 
Speiseleitung, ich hab aber hier einen einfachen, unsymmetrischen 
Antennentuner zur Verfügung.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, ich hab versucht die BFO Frequenz nochmal etwas zu verschieben, aber 
die Beule in der Filterkurve scheint wohl nicht daher zu kommen.
Wenigstens hab ich jetzt beide Filterflanken gleich liegen.
Falls die Nachteile von dieser hohen Welligkeit des Filter nur in 
schlechter Sprachqualität liegen kann ich damit erstmal leben.

von B e r n d W. (smiley46)


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> einen 9:1 UNUN quasi 3 Eingänge mit 50, 100 und 450 Ohm.
Sind das nicht 50, 200 und 450?

Mit einem 3:2 Verhältnis transformiert es die Impedanzen 2.25:1.
Damit dürfte 112/2.25 = 50 Ohm recht gut passen. Das XL des 
Eingangskreises sollte >= Faktor 5 der Antennen/Kabelimpedanz bei der 
niedrigsten Frequenz haben. Das sind dann > 500 Ohm bei 3,5 MHz -> ca. 
25µH.

Für den Eingang sind alle drei Wicklungen in Reihe geschaltet. Dann 
entfallen auf eine Wicklung ca. 2,8µH.

> Oder gilt auch bei Zweidrahtleitung dieses Schema?:
> bilder/loop-choke.jpg

Das ist eine Mantelwellensperre. Die verhindert, daß das Kabel beim 
Senden mitschwingt und die Sendeenergie über die Kabelabschirmung zurück 
in den Shack fließt und dort Störungen verursacht.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Sind das nicht 50, 200 und 450?

Ja, richtig. Mein Fehler.

Also wäre für meinen Fall dann doch eher ein Spannungsbalun mit einem 
WINDUNGSverhältnis 3:2 passend?

>Das ist eine Mantelwellensperre

Ich kenne das auch als Mantelwellensperre oder auch stromkompensierte 
Drossel, aber bei der Suche nach
"1:1 Balun" bin ich immer wieder auf diese Anordnung gestossen. Wird 
wohl auch als "Strom-Balun" bezeichnet. Ich sehe aber auch nicht wie da 
das Signal symmetriert werden sollte...
Der Begriff Balun scheint nicht immer korrekt verwendet zu werden, den 
9:1 UNUN findet man auch als "Magnetic Balun", obwohl er komplett 
unsymmetrisch ist.

PS: Wie verhält es sich eigtl. wenn man 2 Ringkerne stapelt? Verdoppelt 
sich die Induktivität pro Windung?

von B e r n d W. (smiley46)


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> wenn man 2 Ringkerne stapelt?
Vermutlich nicht ganz. Und beim doppelten AL-Wertwürde sich die 
Windungszahl nicht halbieren. Bei einem T30-6 wären das nur 20 anstatt 
28 Windungen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich steh grad auf dem Schlauch wie ich das Wickeln muss^^. Bei 3 
Windungen krieg ich ja keinen Mittelabgriff für die Symmetrie hin?
Rein schematisch stelle ich mir das so vor:

http://www.dj4uf.de/lehrg/a03/bild3-15.gif


Aber lohnt sich der Aufwand bei einer reinen Empfangsantenne überhaupt?

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann 6:4 statt 3:2, dann gibt es einen Mittelabgriff.

> lohnt sich der Aufwand bei einer reinen Empfangsantenne überhaupt?

Den Unterschied wird man so vermutlich nicht hören.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, es gibt wieder was Neues. Ich hab am Wochenende ziemlich viel 
rumprobiert in Sachen Antenne. Dabei hab ich als Referenz immer meinen 
~20,5m Draht genommen, da der auf allen Bändern immer ein recht 
brauchbares Signal bringt.
Zuerst hatte ich versucht mit dem Dipol über Balun direkt an den 
Empfänger zu gehen, aber das Signal wurde meist extrem leise. Ich hab 
dann verschiedene Balunschaltungen durchprobiert, 1:2 als Trafo, 1:4 und 
1:1 als Spartrafo. Aber das beste Ergebnis bekam ich tatsächlich mit 
einem 1:1 Strombalun in Verbindung mit einem unsymmetrischen Tuner.
Scheinbar kann man eine Mantelstromsperre tatsächlich als 
Symmetrierglied verwenden. Das nennt sich dann wohl "Balun für 
undefinierte Impedanzen" und passt für mich hier am besten, da ich zwar 
die Impedanzen am Empfängereingang und am ANtennenfußpunkt ungefähr 
abschätzen kann, aber alles was dazwischen liegt ist unbekannt. 
Möglicherweise hat die Speiseleitung eine unglückliche Länge und wirkt 
als Transformationsglied. Zum Nachmessen müsste aber die Antenne wieder 
runter...

Nachlesen kann man es einmal hier:
http://dg0sa.de/balun1zu1undefklein.pdf

,und im Rothammel Antennebuch aus den 70ern wird auch die aufgewickelte 
Speiseleitung als Mantelstromsperre/Symmetrierglied angegeben.

Da mein alter Tuner aber eine schlechte Abstufung bei der Induktivität 
hatte (nur 2uH-Stufen) hab ich mal schnell einen neuen 
zusammengebruzzelt. Hat 3 Anschlüsse, Masse, unsymmetrisch, symmetrisch 
und ist ein ganz einfaches L-Match (Tiefpass). Der Schalter in der Mitte 
legt den Drehko (700pF) entweder an den Eingang oder Ausgang, der 
Kippschalter links schaltet nochmal 700pF parallel zum Drehko, um den 
Abstimmbereich zu vergrößern.
Die Induktivität beträgt ca. 20uH aufgeteilt in 12 Stufen (0, 160nH, 
640nH...). Der Ringkern stammt aus einem alten ATX-Netzteil. Ich hatte 
da zuerst Bedenken, da solche Kerne aus Speicherdrosseln normalerweise 
nicht HF-geeignet sind, aber die Verluste scheinen marginal zu sein.
Die Mantelstromsperre hat übrigens eine Induktivität von ca. 300uH.

Hat der Aufwand was gebracht?

Definitiv ja. Mit dem Tuner lässt sich der Dipol auf allen Bändern 
anpassen, und der Störpegel sinkt im Vergleich zum Langdraht ganz 
beträchtlich. Ich höre jetzt Signale die vorher im Störnebel lagen und 
gar nicht gehört werden konnten.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Da ich noch ein bisschen mit verschiedenen Antennen experimentieren 
möchte:

Habt Ihr noch ein paar Vorschläge für eine "gute DX-Antenne". Ich setz 
das mal in "", da es DIE Antenne ja bekanntlich nicht gibt.

Sollte in folgenden Grenzen liegen:

Gesamtlänge <30m, mit Abwinkeln und "um die Ecke" auch mehr möglich
Länge Speisekabel 2-adrig max. 15-20m, Koax hab ich leider keins mehr

Momentan verhält es sich so:

Die ~20m Draht (kein Speisekabel, Drahtende direkt an Tuner/RX geben den 
größeren Pegel, aber auch viel mehr Störungen.

Mit der W3DZZ sind die Störungen viel geringer, aber auch der Pegel 
sinkt etwas. Allerdings hab ich gemerkt, dass man sie (kein Wunder) 
natürlich auf den Bereichen zwischen 80,40 und 20m nur sehr 
eingeschränkt benutzen kann.

Flugfunk auf 6,6MHz z.B. geht eigtl. nur mit dem Langdraht (ich nenns 
mal so, auch wenn er ja eigtl. nicht l>lambda ist) gut.

Gibts da noch was, um ein bisschen mehr Empfang rauszuholen, die W3 
vllt. durch einen ganz normalen Dipol mit einer "Kompromißlänge" 
ersetzen und den dann über Tuner "hinbiegen"?

Dass das alles ein Kompromiß (mit Verlsuten) sein muss ist mir schon 
klar, aber ich kann/will ja nicht für jedes Band eine eigene Antenne 
aufhängen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab jetzt erstmal die Aussenantennen so gelassen und mir lieber was 
für den Winter, wenn das Fenster zu bleiben soll gebaut:

Eine Loop-Antenne mit ca. 66cm Durchmesser. Für 40 und 20m wird mit 
einem 270pF Kondensator abgestimmt, für die tieferen Bänder kann man 
jeweils Kondensatoren parallel schalten.
Ich war doch sehr überrascht wie gut die Loop funktioniert.
Um die Empfindlichkeit für das 20m Band zu steigern (da höre ich mit 
keiner Antenne mehr das Grundrauschen, was das Abstimmen vom Vokreis 
schwierig macht, trotz Skala) überlege ich noch einen zuschaltbaren 
Vorverstärker ins Tuner-Gehäuse zu packen.

Mal schauen was die Experimente am we so ergeben.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich war doch sehr überrascht wie gut die Loop funktioniert.
Das Signal ist etwas schwächer, aber der Signal-Störabstand ist in der 
Regel besser.

> Um die Empfindlichkeit für das 20m Band zu steigern
Die Antenne hat bei 20m einen deutlich höheren Wirkungsgrad, als bei 
40m. Wenn der Störpegel >1µV beträgt, ist eine Verstärkung nicht 
notwendig.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Um die Empfindlichkeit für das 20m Band zu steigern
Ich drücks nochml anders aus, wenn der Rauschpegel beim Anschließen der 
Antenne kräftig ansteigt, ist eine Verstärkung nicht notwendig oder 
sogar schädlich.

Der Durchmesser der Antenne kann bis ca. 1,2m gesteigert werden, um 
damit noch 10m empfangen zu können. Außerdem kann der Materialdurmesser 
erhöht werden. Z.B. 10mm Kupfer-Heizungsrohr sind beliebt oder 
Alu-Fahrradfelgen, möglichst von einem 28" Rad. Die Felge hat einen 
Stoß, dort auseinandersägen und den Drehko dran.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also so ab ca. 12 MHz hört man gar keinen Anstieg vom Rauschpegel mehr, 
egal welche Antenne verwendet wird. Daher wollte ich eben noch einen 
kleinen Vorverstärker der bei Bedarf zugeschaltet werden kann in die 
Tunerbox packen, quasi um das Antennenrauschen wieder über das 
Eigenrauschen des Empfängers anzuheben. Mal sehen ob es was bringt, oder 
ob das SNR zu schlecht wird.

Die Loop wollte ich nicht größer bauen, da es sonst als Tischantenne zu 
unhandlich wird

von B e r n d W. (smiley46)


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> Also so ab ca. 12 MHz hört man gar keinen Anstieg mehr

Beim Selbstbau oder beim Weltempfänger?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Beim Selbstbau oder beim Weltempfänger?

Beim Selbstbau. Beim Scanner hört man es noch deutlich, aber hier merkt 
man auch dass der für lange Antennen viel zu empfindlich ist, man muss 
zwingend den Abschwächer (-10dB nehme ich an) aktivieren.

von B e r n d W. (smiley46)


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Auf 20m ist das Band eher tagsüber sporadisch offen. Es ist durchaus 
möglich, daß Du bisher zum falschen Zeitpunkt versucht hast. Oder 
funtioniert es mit der Langdraht?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also tagsüber hab ich mit Langdraht schon ein paar Stationen empfangen, 
aber da man eben kein Antennenrauschen hört dachte ich, dass die 
Empfindlichkeit noch gesteigert werden sollte.
War ein QSO zwischen Italien und einer Gegenstation mit A3.. oder A6, 
ich konnte aber nur den Italiener hören.

von B e r n d W. (smiley46)


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> aber da man eben kein Antennenrauschen hört dachte ich, dass die
> Empfindlichkeit noch gesteigert werden sollte.

Kann sein, probiers einfach aus.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Habs mal aufgebaut, aber es hat sich gezeigt, dass sich der 
Rauschabstand zu sehr verschlechtert.

Ich werd mich also mehr auf die Optimierung der Antennenanlage 
konzentrieren.

Was ich immer noch nicht verstehe, warum mit dem Dipol alle Signale 
leiser sind, als mit Langdraht oder Loop. Am Aufbau kann es eigtl. nicht 
liegen, ich hab mich da peinlich genau an die Anleitung gehalten. 
Aufgehängt ist er in ca. 6m Höhe, das Maximum was ich hier machen kann. 
Die Zuleitung besteht aus verdrilltem Zweidraht, mit ca. 20m Länge. Das 
Ganze geht ja dann über die Mantelwellensperre an den unsymmetrischen 
Tuner. Ohne Tuner und Sperre, d.h. Zweidraht direkt an den unsym. 
Empfängereingang bringt zwar ein Bisschen mehr Lautstärke, aber auch 
viel mehr Störungen. Und der Langdraht funktioniert über den Tuner sehr 
gut, also schließe ich den als Ursache auch aus.

Bleibt eigtl. nur noch die Zuleitung als Fehlerquelle. Aus praktischen 
Gründen kann ich die Leitung nich freihängend ins Haus führen, hängt an 
3 Punkten jeweils ein kurzes Stück an einem Ast.
Eigentlich hatte ich mir von einem Dipol ja besseren und gleichzeitig 
auch störungsfreieren Empfang versprochen als mit dem endgespeisten 
Langdraht.

von B e r n d W. (smiley46)


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> aus verdrilltem Zweidraht
Wie ist der Wellenwiderstand?

> Langdraht funktioniert über den Tuner sehr gut
Vielleicht geht der Tuner von 50 auf 2k, aber nicht von 50 auf 70?

In der Anleitung zum Balun steht:
Bitte nicht in einem 50 Ohm System einsetzen!

Könntest Du das aufzeichnen, Antenne, Kabel, Anpassgerät, Kabel, 
Empfänger mit 1. Schwingkreis mit vermuteten Impedanzen?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Zwar nicht besonders schön, aber auf die Schnelle:

Links der erste Schwingkreis und die Einkoppelwicklung L2. Die 50 Ohm 
sind zwar mit der Simulation ermittelt, aber es sollte auch in der 
Praxis nahe dran liegen, denn mit einer echten 50 Ohm Antenne 
(kommerziell) funktioniert er besser als die transformierten über 1:9 
UNUN.

Tuner und Empfänger sind über 50Ohm Koax verbunden. Der Tuner ist ein 
L-Match, wobei das C entweder auf Ein- oder Ausgang geschaltet werden 
kann.

Die Mantelstromsperre sitzt am Eingang vom Tuner. In 50 Ohm Systemen 
soll man den wohl nicht einsetzen weil er auch mit Zweidraht gewickelt 
wird, also wohl auch um 100 Ohm hat. Daher dachte ich, es passt ungefähr 
zu meiner Speiseleitung. Deren Z setze ich auch mal mit 100-120 Ohm an, 
so les ich es zumindest überall. Die Leitung ist aber nicht gekauft, 
sondern ich hab Einzeladern mit dem Akkuschrauber verseilt.
Die 20m gehen dann aus der Bude raus an die Antenne.
Der Dipol ist dann wie erwähnt eine W3DZZ, etwas aus der Mitte 
eingespeist um die 100 Ohm Fußpunktwiderstand zu erreichen. Den groben 
Wert dazu hatte ich iwo im Netz gefunden, hab ihn leider nicht mehr im 
Kopf.

Was ich mich allerdings Frage: Woher weis die Speiseleitung eigtl., dass 
sie kein Teil der Antenne ist?

PS: Den Langdraht würde man da wo das rote Kabel reingeht anschließen, 
und den anderen Anschluß auf Masse. Vertauschen geht auch, das Signal 
wird dadurch nicht schlechter.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Woher weis die Speiseleitung, dass sie kein Teil der Antenne ist?

Durch das Verdrillen heben sich die Magnetfelder nach außen hin auf. 
Wenn das Anpassgerät richtig eingestellt ist, wird auch nichts zur 
Antenne zurückreflektiert. Wenn die Antenne z.B. 80 Ohm hat und die 
Leitung 120, so findet je nach Länge der Speiseleitung eine 
Transformation statt und das Anpassgerät muß diese transformierte 
Impedanz an 50 Ohm anpassen können.
Hat das Anpassgerät eine schöne Resonanz/Maximum?

Die unsymetrisch gekoppelte W3DZZ kenn ich so nicht und der Rothammel 
läßt sich dazu auch nicht aus. Auch Google ist ratlos.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich denke ich hab den Fehler jetzt gefunden:

>so findet je nach Länge der Speiseleitung eine Transformation statt

Nochmal 2 Meter zusätzlich eingefügt, und der Pegel ist um Längen höher. 
Vielleicht waren die 20m ganz unglücklich, da es Vielfache von lambda/4 
für 80 und 40m sind. Keine Ahnung, auf jeden Fall funktioniert es jetzt 
astrein und das Signal ist sowohl stärker als auch störungsärmer als mit 
Langdraht. Genau wie ich es mir erhofft hatte.

>Hat das Anpassgerät eine schöne Resonanz/Maximum?

Ja, das Anpassen funktioniert einwandfrei, sowohl für Draht als auch 
Dipol. Auch der Loop kann man damit auf manchen Bändern noch etwas mehr 
entlocken.

>Die unsymetrisch gekoppelte W3DZZ kenn ich so nicht

In meiner 75er Ausgabe (8.Auflage) wird angegeben den Dipol direkt mit 
50 Ohm Koax zu speisen, oder aber besser, mit 120Ohm verdrilltem 
Zweidraht.

Mantenlwellensperre+unsymmetrischer Tuner hatte ich aus dem PDF welches 
ich hier verlinkt hatte entnommen.
Aber jetzt scheint es ja tatsächlich zu funktionieren.

Um das Symmetrieren mit der Mantelsperre besser zu verstehen hab ich mal 
versucht das zu simulieren. Das rote Signal wäre dann das 
Ausgangssignal, und die beiden anderen, die ich bewusst mit Gleichanteil 
zur besseren Übersicht belegt habe, sind die um 180° verschobenen 
Signale der beiden Dipoläste. Abschlusswiderstand ist keiner dran, damit 
man auch deutlich sieht was passiert.
Die Sperre scheint nichts anderes zu tun, als ein Signal phasenverkehrt 
zum anderen zu addieren (Induzierte Spannung entgegengesetzt zur 
Ursache/Strom). Wenn nun irgendwelche Fehlanpassungen auftreten 
resultiert das ja in einem Blinanteil des Widerstands und Verschiebungen 
in Phase und Amplitude, wodurch das Gesamtsignal kleiner wird am 
Ausgang. Mit dem unsymmetrischen Tuner biegt man dann quasi einen Pfad 
solange hin, bis das Signal dort wieder deckungsgleich (d.h. eigtl. um 
180° verschoben) über dem anderen liegt. So würde ich mir das erstmal 
ganz kurz und knapp erklären.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Vielleicht waren die 20m ganz unglücklich

Das kann passieren.

> sind die um 180° verschobenen Signale der beiden Dipoläste

Anstatt das delay zu benutzen, warum schreibst Du nicht bei Phi[deg] 180 
rein, das geht einfacher und stimmt auch noch, wenn sich die Frequenz 
ändert.

Ansonsten scheint jetzt alles zu funktionieren. Bezüglich Antenne muß 
ich auch mal was tun. Meine Drahtantenne hängt einfach so rum. Ich 
könnte einen Dipol unters Dach bauen mit einer ferngesteuerten 
Abstimmung oder gleich nach draußen, dann aber mit Blitzableiter.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Anstatt das delay zu benutzen, warum schreibst Du nicht bei Phi[deg] 180 >rein

Hoppla. Ich geb zu, ich habs grad erst entdeckt^^.

>mit einer ferngesteuerten Abstimmung

Falls ich, als Modellpilot, da was empfehlen darf: Mittlerweile bekommt 
man die billigsten Koax-Helis um 20€. Da hat man dann gleich eine 
Funkfernbedienung, 2 Motoren und meist noch das Getriebe. Mit einem 
Schneckenantrieb o.Ä. kann man sicher die Drehzahl so weit runtersetzen, 
um feinfühlig abstimmen zu können.

>dann aber mit Blitzableiter.

Da sollte ich mich evtl. auch nochmal drum kümmern. Momentan besteht der 
Blitzschutz darin, das Antennenkabel abens aus dem Fenster zu werfen 
bzw. drauf zu hoffen, dass der Blitz sich lieber die Groundplane vom 
Vadder nimmt^^.

PS: Hier hab ich noch ein PDF gefunden wo es ähnlich gelöst wird wie ich 
es jetzt gemacht habe, nur in einer verbesserten Version mit passenden 
Ferriten etc.:
http://www.dx-wire.de/easyway.pdf

Die Variante mit 1:4 Balun die dort eingangs als schlecht erwähnt wird 
hat bei meinem Aufbau absolut versagt, war so gut wie kein Signal zu 
hören.

von Michael (Gast)


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Hallo Sven,
wenn Du statt einem L-Gliedes ein Phi-Glied zur Anpassung verwendest 
geht es wahrscheinlich auch mit den 20m-Zuleitung. Deine Spule wie 
gehabt, und vorne und hinten einen Drehko gegen Masse.
Mit dem L-Glied hast Du immer ein minimales Übersetzungsverhältnis, 
welches Du nur mit sehr sehr großen Kapazitäten unterscheiten kannst. 
Mit Phi-Glied kommst Du auch auf 30 - 70Ohm.
Als Spule habe ich früher immer so ein altes Drahtpoti aus 
Lautsprecherboxen genommen. 10Ohm und ca. 5cm Durchmesser. Das waren 
vielleicht 50 oder 100 Windungen auf einem Toroid. Der Verlustwiderstand 
spielt eigentlich keine Rolle (wie Du bestimmt schnell simulieren 
kannst).

Grüße, Michael

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hi,

sehr gute Idee mit dem Drahtpoti. Zufällig hab ich genau so eins hier 
noch rumliegen. Für eine Pi-Schaltung fehlt mir leider der Platz in der 
Frontplatte. Sobald ich an kompaktere Drehschalter komme mach ich aber 
mal ne neue und probiers aus.

Besten Dank

von Sven N. (admiral_adonis)


Angehängte Dateien:

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Hätte da noch mal ne Frage zum Empfängereingang:

Man liest immer wieder von statischer Aufladung bei Antennen, Ableiten 
selbiger über Drosseln etc. und den Schutz des Empfängereingangs mit 
Funkenstrecken.

Im Anhang sieht man den Eingang wie er sich bei meinem Machwerk 
darstellt. Da ich im Gehäuse einen 9:1 UnUn fest verbaut habe, hat der 
RX 3 Antenneneingänge, wovon ich mittlerweile aber nur den 50 Ohm 
benutze da ich jetzt mit Tuner arbeite. Ich dachte aber ich lass ihn mal 
drin, denn er stört ja nicht weiter (sagt zumindest die Simulation). 
Zusätzlich liegen noch die 4 Dioden als Überspannungsschutz über dem 
gesamten Gebilde, wobei ich k.A. habe ob das überhaupt was bringt, denn:

Über den UnUn liegt der Eingang ja gleichspannungsmäßig sowieso auf 
Masse. Anfangs hat mich das etwas verwirrt, weil man meinen sollte das 
Signal würde doch stark gedämpft, aber scheinbar reichen die 30uH 
(Xl=660 Ohm bei 3.5 MHz) der 1. Wicklung um für die HF eine Drossel mit 
ausreichender Sperrwirkung darzustellen?.
Wie dem auch sei, ich nehme mal an, dass statische Aufladungen durch den 
UnUn gegen Masse abfließen und ich kann mir einen Entladewiderstand im 
Tuner sparen?

Zum Schaltbild: Links der UnUn mit den Dioden, weiter rechts auf die 
Einkoppelwicklung der Vorstufe und von da auf die 1 MOhm, die den 
EIngangswiderstand vom HF-Vorverstärker simulieren.

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