Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehalt in Vertrag aufgerundet / Was muss dann ausbezahlt werden?


von EGS_TI (Gast)


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Guten Morgen liebe Forengemeinde!

In meinem neuem (hahaha, hab mir grad echt nen Artikel zur 
Adjektivdeklination reingezogen xD) Arbeitsvertrag wurde ein Stundenlohn 
festgehalten.
Dieser wird dann mit 172,3 h multipliziert (40h-Woche).
Im Vertrag wurde dann noch der aufgerundete Betrag festgehalten.

Ich ging jetzt davon aus, dass der aufgerundete Betrag mein Monatsgehalt 
ist.

In der Brutto/Netto-Abrechnung steht sowohl mein Stundenlohn drin, als 
auch der aufgerundete Betrag als Monatsgehalt.

Jedoch passen Brutto und Netto nicht zusammen. Was mir tatsächlich 
ausgezahlt wurde ist der nicht aufgerundete Betrag
(Stundenlohn €/h x 172,3h).

Dies macht einen Unterschied von 20 € Netto aus, was sich aufs ganze 
Jahr schön summiert.

Kennt sich hier irgendjemand mit der Rechtslage aus?


Vielen Dank fürs Lesen!

von Floh (Gast)


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Frag doch einfach mal deine Kollegen / Chef.

von treinisch (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> In meinem neuem (hahaha, hab mir grad echt nen Artikel zur
> Adjektivdeklination reingezogen xD)

was meinst Du denn mit reingezogen? In Schnipsel geschnitten und 
gegessen? Gelesen jedenfalls nicht.


Viele Grüße

 Timm

von Klaus (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> In meinem neuem (hahaha, hab mir grad echt nen Artikel zur
> Adjektivdeklination reingezogen xD) Arbeitsvertrag

Und trotzdem hast du es falsch gemacht...

von EGS_TI (Gast)


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treinisch schrieb:
> meinem neuem

Ich war mir nicht sicher, ob neuen oder neuem... Mein Bauchgefühl und 
der Artikel sagten/sagen "neuem".

von MaWin (Gast)


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> Kennt sich hier irgendjemand mit der Rechtslage aus?

Bei einem Arbeitsvertrag mit Gehalt für einen Angestellten
gilt der Monatsbetrag,
bei einem Arbeitsvertrag mit Lohn für einen Arbeiter gilt
der Stundenlohn.

von EGS_TI (Gast)


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treinisch schrieb:
> was meinst Du denn mit reingezogen?

Überflogen...

von EGS_TI (Gast)


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MaWin schrieb:
> Bei einem Arbeitsvertrag mit Gehalt für einen Angestellten
> gilt der Monatsbetrag,

Bei mir steht zumindest "Gehalt" drin. Was ist der Unterschied zwischen 
Angestelltem und Arbeiter?

von Ulrich S. (voodoofrei)


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EGS_TI schrieb:
> Dieser wird dann mit 172,3 h multipliziert (40h-Woche).
> Im Vertrag wurde dann noch der aufgerundete Betrag festgehalten.

Bekommst du die Überstunden ausgezahlt?

Wenn ja, dann wird dieser (schlechte) Satz dazu verwendet, den Betrag 
möglichst gering zu halten.

von dito (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> Ich war mir nicht sicher, ob neuen oder neuem... Mein Bauchgefühl und
> der Artikel sagten/sagen "neuem".

"in meinem neuen Arbeitsvertrag" ist aber richtig!

von MaWin (Gast)


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> Was ist der Unterschied zwischen Angestelltem und Arbeiter?

Der eine bekommt ein Monatsgehalt, der andere Stundenlohn.

> Bei mir steht zumindest "Gehalt" drin.

Also Angestellter.

von Backflow (Gast)


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"Seit der Reform des Betriebsverfassungsgesetzes im Jahre 2001 wird 
gesetzlich nicht mehr zwischen Angestellten und Arbeitern unterschieden, 
§ 5 Abs. 1 BetrVG subsumiert beide unter dem Oberbegriff 
„Arbeitnehmer“."

aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeiter

von Rudi Radlos (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> Im Vertrag wurde dann noch der aufgerundete Betrag festgehalten.

1.Vertrag ist Vertrag. Frag Deine Personalabteilung.
2.Es gibt kurze und lange Monate. Das sollte aber bei Gehalt egal sein.

von Michael K. (charles_b)


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EGS_TI schrieb:
>
> Jedoch passen Brutto und Netto nicht zusammen.

Das geht nicht nur dir so. Wie hieß es doch mal so schön? Mehr Netto vom 
Brutto?

> Was mir tatsächlich
> ausgezahlt wurde ist der nicht aufgerundete Betrag
> (Stundenlohn €/h x 172,3h).
>
> Dies macht einen Unterschied von 20 € Netto aus, was sich aufs ganze
> Jahr schön summiert.

Um Netto-Unterschiede herauszufinden, musst du schon steuertechnisch 
vorgebildet sein. Wegen Progression, anteiligen Sozialausgaben etc. ist 
es wirklich leichter, den Bruttobetrag zu vergleichen und nicht den 
Nettobetrag.

Doch so wie es ausieht, hat man mit dir den Stundenlohn verhandelt.
Dass du dann nicht das (freiwillig) aufgerundete bekommst und dich jetzt 
ärgerst erinnert mich an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_von_den_Arbeitern_im_Weinberg

Wie sagt doch schon Dr. Hirschhausen:
1. Es macht dich glücklich, wenn dir dein Chef 500 Euro mehr im Monat 
gibt.
2. Es ärgert dich zu Tode, wenn du erfährst, dass deine Kollegen nun 
1000 Euro mehr im Monat bekommen.

von EGS_TI (Gast)


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Das komische ist ja, das für nach der Probezeit nur ein neues 
Monatsgehalt im Vertrag (+ 13.. :) ) festgehalten wurde und kein 
Stundenlohn.

von Michael K. (charles_b)


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EGS_TI schrieb:
> Das komische ist ja, das für nach der Probezeit nur ein neues
> Monatsgehalt im Vertrag (+ 13.. :) ) festgehalten wurde und kein
> Stundenlohn.

Nun ja, du wirst halt zu den außertariflich Bezahlten gehören. Die 
kriegen ein Monatgehalt, können bei Zeiterfassung mal ein paar 
Überstunden ansammeln oder abfeiern, sind, aber für das Produkt der 
Arbeit verantwortlich, nicht für die abgesessene Zeit.

Da ist es normal, dass ein Monatsbrutto drin steht und die "normale" 
Arbeitszeit, sagen wor 40 oder 35 Stunden pro Woche.

Bei Stundenlohnabrechnungen hättest du ja jeden Monat andere Zahlen auf 
dem Tisch. Da wird als erstes der Lohnbuchhalter verrückt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Es ist doch egal, was im Vertrag steht. Nach 1 Jahr stimmt die Zahl eh 
nicht mehr. Und so wie ich das rechne geht es hier um ein viertel 
Prozent...

Fahr damit jetzt mal jemandem an den Karren und du wirst dich wundern, 
wie lange der sich deinen Namen merken kann...

von Klaus I. (klauspi)


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genervt schrieb:
> Was soll denn das Gefasel von Leistung und Know-How und dazugelernt
> ect.???

Stimmt schon, wenn jemand soetwas bringt kann er in einer entsprechenden 
Firma gleich niedergebügelt werden. Aber auch andere Firmen stellen nur 
Leute genau für Arbeit X ein, alles andere ist reine Hoffnung.

> Was zählt ist am ende nur, ob jemand bereit ist, für die Arbeit X den
> Betrag Y zu bezahlen.

Ja, dass ist wohl der grosse Trend. Auch wenn die Vorgesetzten Z keine 
Ahnung mehr vom Tagesgeschäft X haben.


> Selbst wenn einer in der Firma Sch.... zu Gold verwandelt, wird er nur
> dann mehr Gehalt bekommen, wenn der Personalentscheider fürchtet, dass
> der AN geht und die Suche nach Ersatz schwierig ist.

Und wer ist der Personalentscheider? Im Human-Ressources hat keiner ein 
persönliches Problem damit, dass eine gute Kraft von X verschwindet...

Nennenswerte Gehaltserhöhungen gibt es im allgemeinen nur bei einem 
Wechsel des Arbeitgebers. Ist halt meine Erfahrung und wenn man sich ein 
bisschen umhört nicht nur meine Erfahrung.

Was "genervt (Gast)" geschrieben hat, stimmt in meinen Augen für die 
meisten Firmen wirklich. Und letztendlich ist es auch jedem Entscheider 
egal, ob jemand geht. Im Gegenteil, damit können sie gegenüber der HR 
vielleicht noch einen Mitarbeiter mehr rausschlagen.

von genervt (Gast)


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Klaus I. schrieb:
> Und letztendlich ist es auch jedem Entscheider egal, ob jemand geht.

Stimmt so nicht ganz.

Wenn kündigende entsprechend "Systemrelevant" war, hat die Firma ein 
mittelschweres Problem.

In der Regel führt man auch ein entsprechendes Kündigungsgespräch und 
wenn dabei rauskommt, dass der flüchtige deshalb wechselt, weil man 
keine marktüblichen Gehälter zahlen wollte oder dem Gehaltswunsch nicht 
nachgekommen ist, dann hat der personalverantwortliche ein Problem bei 
seiner nächsten Gehaltsrunde. ;)

Die Pfeifen lässt man hingegen gerne ziehen.

von Michael K. (charles_b)


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genervt schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>> Und letztendlich ist es auch jedem Entscheider egal, ob jemand geht.
>
> Stimmt so nicht ganz.
>
> Wenn kündigende entsprechend "Systemrelevant" war, hat die Firma ein
> mittelschweres Problem.
>
> In der Regel führt man auch ein entsprechendes Kündigungsgespräch und
> wenn dabei rauskommt, dass der flüchtige deshalb wechselt, weil man
> keine marktüblichen Gehälter zahlen wollte oder dem Gehaltswunsch nicht
> nachgekommen ist, dann hat der personalverantwortliche ein Problem bei
> seiner nächsten Gehaltsrunde. ;)
>
> Die Pfeifen lässt man hingegen gerne ziehen.

An sich das richtige Vorgehen. Doch ob einer systemrelevant ist, ist im 
Personalbüro eher unbekannt. Dort ERSCHEINEN die "systemrelevant", die 
immer mit einer dicken Klappe daherkommen und Dampfplauderei betreiben, 
was sieeee wieder tolles bewerkstellig hätten.

Meine Theorie: ob einer systemrelavant IST, kann man schwer sagen. Nur 
nachher, da kann man sagen ob einer systemrelevant WAR.

von Backflow (Gast)


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>Wenn kündigende entsprechend "Systemrelevant" war, hat die Firma ein
>mittelschweres Problem.

Da sage ich nur, die Friedhöfe sind voll von angeblich unersetzlichen, 
systemrelevanten Leuten.

von genervt (Gast)


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Backflow schrieb:
>>Wenn kündigende entsprechend "Systemrelevant" war, hat die Firma ein
>>mittelschweres Problem.
>
> Da sage ich nur, die Friedhöfe sind voll von angeblich unersetzlichen,
> systemrelevanten Leuten.

Es gibt drei Sorten "Systemrelevante":

1) Die, die sich dafür halten.

2) Die, die es sind.

3) Die, denen man es sagt.

von Backflow (Gast)


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>Es gibt drei Sorten "Systemrelevante":

Meine Erfahrung ist, daß paraktisch alle "Sytemrelevante" zur Kategorie 
1) gehören.
Keine Firma kann es sich auf Dauer leisten, von "Systemrelevanten" 
abzuhängen. Die könnten ja z.B. kündigen, und was dann?

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:
>>Es gibt drei Sorten "Systemrelevante":
>
> Meine Erfahrung ist, daß paraktisch alle "Sytemrelevante" zur Kategorie
> 1) gehören.
> Keine Firma kann es sich auf Dauer leisten, von "Systemrelevanten"
> abzuhängen. Die könnten ja z.B. kündigen, und was dann?

Die könnten sogar gefährlich für die Firma werden, weil sie zu viel Know 
how vereinen... Die Firma wird erpressbar.

Heute abend: noch mal beim Getränkemarkt gewesen, vor mir eine 
vielleicht 14-jährige, die für ihren Alten Zigaretten holen sollte. Der 
Kassenmann wollte erst nicht, aber der Marktleiter "kannte" den Typ wohl 
und so bekam das Mädel die Kippen. Der Kassenmann sagte dann noch was 
von hoher Geldstrafe, wenn es rauskäme.

Ich dreh den Spieß mal um: ab sofort kann der Typ sich seine Kippen wohl 
dort umsonst abholen. Denn wenn er die nicht umsonst kriegt, läuft er 
zur Gewerbeaufsicht und zeigt den Laden an, weil sie seiner Tochter 
Kippen verkauft haben. Verführung Minderjähriger und so.
Wie doof kann man sein, wegen eines Typs, der zu faul ist um seine 
Kippen selber zu holen, den ganzen Laden zu riskieren.

Nur so viel zu "systemrelevant".

von Klaus I. (klauspi)


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genervt schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>> Und letztendlich ist es auch jedem Entscheider egal, ob jemand geht.
>
> Stimmt so nicht ganz.
>
> Wenn kündigende entsprechend "Systemrelevant" war, hat die Firma ein
> mittelschweres Problem.
>
> In der Regel führt man auch ein entsprechendes Kündigungsgespräch und
> wenn dabei rauskommt, dass der flüchtige deshalb wechselt, weil man
> keine marktüblichen Gehälter zahlen wollte oder dem Gehaltswunsch nicht
> nachgekommen ist, dann hat der personalverantwortliche ein Problem bei
> seiner nächsten Gehaltsrunde. ;)
>
> Die Pfeifen lässt man hingegen gerne ziehen.

Gibt es da jetzt schon öffentliche Vergleichstabellen dafür oder reden 
wir noch immer über CEOs, die ihren Jahressatz jederzeit öffentlich 
machen ;-) Oh, da habe ich das Wort "Systemrelevant" übersehen ;o)

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