Warum ist ein Starkstrom-Relaise ungeeignet, um Datenleitungen zu schalten?
Relais (bitte ohne e am Schluss) haben auch einen Mindeststrom auf den Schaltkontakten.
Stefan schrieb: > Warum ist ein Starkstrom-Relaise ungeeignet, um Datenleitungen zu > schalten? Definiere "Starkstrom". Meinst du 400V-Schütze? Oder einfach nur ein 20A KFZ-Relais? Definiere "Datenleitungen". Sapnnungen? Frequenzen? Ströme? USB3.0? Firewire? 24V-Signale? Audio-Signale?
Weil durch die geringen Stöme und Spannungen die Kontakte beim Schalten nicht freigebrannt werden und langsam aber sicher oxidieren und hochohmig werden. Relais für kleine Spannungen und Ströme (kleiner 5V, kleiner 10mA) haben spezielle Kontaktwerkstoffe, u.a. eine Hartvergoldung.
Hei, ohne dass Du viel definieren musst: hrhr Deine "Starkstrom"-Relais haben einen Kontaktwerkstoff, der an der Oberfläche korrodieren kann. Ein Mindeststrom sorgt dafür, dass diese Schicht beim Schaltvorgang zuverlässig durchdrungen wird. Das Gleiche kann auch mit Lichtschaltern passieren, die nur geringste Leistungen schalten müssen. (z.b. den digitalen Eingang einer SPS) Irgendwann sind die an den Kontaktflächen einfach minimal oxydiert, so dass sie kleine Ströme nicht mehr zuverlässig schalten. Relais für kleine Ströme haben z.B. vergoldete Schaltkontakte. Diese korrodieren nicht, sind aber für höhere Ströme ungeeignet. Darum gibts für diese unterschiedlichen Anwendungen unterschiedliche Relais... Grüße, Tom
Danke für die Antworten. @Lothar: Ich beziehe mich auf den Thread Beitrag "Keine angaben über erforderliche Kühlung bei 100W LED", wo ich über diese Aussage gestolpert war.
Ich hätte ja auf Beitrag "Datenübertragung über Relaiskontakte" getippt ... Zufälle gibt's. Drei mal das gleiche Exotenthema an einem Tag ...
Tom P. schrieb: > Relais für kleine Ströme haben z.B. vergoldete Schaltkontakte. Diese > korrodieren nicht, sind aber für höhere Ströme ungeeignet. ...oder man hat Vielstoffkontakte. Wenn man damit aber nur einmal einen höheren Strom geschaltet hat, sind die für kleine Ströme nicht mehr geeignet. Gruss Harald
Stefan schrieb: > Warum ist ein Starkstrom-Relaise ungeeignet, um Datenleitungen zu > schalten? Es wurde ja oben schon so einiges genannt. Aus früheren Zeiten kenne ich Relais noch, weil ich damit in der Telefontechnik zu tun hatte. Telefonanlagen für Kunden, und die zentrale Vermittlungstechnik. Für die Schaltwerke hatte man billigeren Kontaktwerkstoff, z.B. eine Art Messing, dort interessierten Übergangswiderstände nicht so besonders. Für die hochwertigen Stromkreise wie die Übertragungsstromkreise (Sprechstromkreise) hatte man aber auch Silberkontakte aus Reinsilber, da rauscht und knistert im Telefonhörer fast nichts mehr. Gold, Platin, Rhodium, und ähnlich teuere Materialien hatte man sogar eher gar nicht. Nicht unbedingt alleine der Strom war für die Funktion wichtig, sondern auch der richtig angepaßte Kontaktfederdruck. Die Silberkontakte waren halbkugelförmig, und erzeugen an der Auflagestelle eine sehr hohe punktuelle spezifische Kraft (Berührung zweier Kugeloberflächen). Dabei verformt sich die Kugelform etwas, und hartes Oxid bzw. Schmutz platzt ganz von alleine ab. Selbstreinigung. Irgendwann je nach Belastung ist solch ein Kontakt aber auch mal fällig für den Austausch. Die Doppelkontakte wurden mit teueren Feinwerkzeugen justiert. Ich habe noch alte Ausbildungsbücher von 1974 mit vielen Details, das Wissen geht aber auch etwas verloren. Im Internet findet man wiederum kaum bis gar nicht so schöne Detailbeschreibungen. Im Auto hatte man auch noch den Unterbrecherkontakt. Der war aber flächig, und aus Wolfram, mußte ja die Niederspannungsseite der Zündspule mit einer Größenordnung bis zu 10A treiben. Aber auch dort verwendete man später Transistorzündungen, wobei der Kontaktstrom dann verschwindend gering wurde. Störungen waren mir aus der Zeit aber auch nicht bekannt, der Kontakt hatte einfach einen hohen Federdruck (wer so ein Teil schon mal in der Hand hatte). Im rein mechanischen Betrieb direkt an der Zündspule entstanden durch Erosion aber oft an einem Kontakt ein Krater, und an der Gegenseite ein Kegel. Den Kegel konnte man gelegentlich mit einer Feile aber noch weg schleifen, man mußte den Kontakt nicht unbedingt immer gleich weg werfen. Die Hersteller rieten aber natürlich von sowas ab, die wollen ja schließlich Ersatzteile verkaufen.
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