Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Bohren mit Dremel-Klone


von amadeus (Gast)


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Schon wieder ich. Diesmal gehts nicht um Bohrhammer, sondern um einen 
Workzone Dremelklone, frisch bei Aldi gekauft, 160 Watt (glaub ich), und 
regelbare Drehzahl. Ich geb zu, ich kauf das einfach aus Lust, ohne 
konkreten Bedarf - allerdings hat sich das oft auch schon als nützlich 
erwiesen.

Egal, hab dann zuhaus gemerkt, dass das zum Schleifen und Gravieren 
ausgewiesen ist. Eigentlich dachte ich, dass ich damit auch einmal ein 
Loch in eine Platine oder womöglich sogar in ein Blechgehäuse bohren 
könnte.

Da ich grad nix zum Probieren da hab, frag ich einfach mal unverbindlich 
- kann man mit dem Teil auch bohren? Ich denke, mit den verschiedenen 
Klemmeinsätzen, oder wie man das nennt, könnte man auch schlanke Bohrer 
bis vielleicht 2 oder 3 mm reinbekommen.

Wenn ja, was sollte man da als Drehzahl einstellen für
A) Blech
B) Platine
Erfahrung/Meinung?

Grüsse



PS: Hab natürlich auch ne richtige Bohrmaschine, aber die ist etwas 
overkill für den Elektronikbereich.

von Johannes M. (johannesm)


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Ich bohre mit einem Dremel die Löcher für meine Platinen, das sollte mit 
so einem Klon eingentlich auch gehen. Von 0,5 mm bis ca. 3,5mm habe ich 
damit schon gebohrt.
Drehzahl kann ich nicht genau sagen, habe noch die alte Version ohne 
Anzeige, für Platinen benutze ich Stufe 2 (insg. 5 Stufen, 10k-33k 
Drehzahl).
Blech habe ich damit noch nicht gebohrt.

von во'дка (Gast)


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Es gibt Tabellen, die über die Drehzahl von verschiedenen Bohrern 
(Spanwinkel etc.) und deren Durchmesser respektive dem zu bohrenden 
Material Auskunft geben. Platinen kannst du damit bohren, das 
eigentliche Problem dürfte die Halterung dieser Maschine sein, wenn man 
verschleissarme Bohrer (VHM bricht sehr leicht) benutzen möchte. Selbst 
die beiliegende Welle macht das nicht einfacher. Zudem haben diese 
Maschinen keinen Normhals zum Einspannen in normale Bohrständer. So wie 
AL*I sie bewirbt, sollte man sie auch benutzen. Zum Gravieren von 
Mustern in Colaflaschen oder zum Aufwerten von Trinkgläsern aus der 
traditionsreichen Kühnemanufaktur (sogenanntes Kühne-Kristall).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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во'дка schrieb:
> Zudem haben diese
> Maschinen keinen Normhals zum Einspannen in normale Bohrständer.

Entspricht das Gewinde zufälligerweise dem des "Original"-Dremels? Dann 
gibt es Adapter, die man darauf schrauben kann, um das Ding in einen 
Bohrständer einspannen zu können.

Beitrag "Re: Proxxon Bohrständer und Dremel"

von во'дка (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Entspricht das Gewinde zufälligerweise dem des "Original"-Dremels? Dann
> gibt es Adapter, die man darauf schrauben kann, um das Ding in einen
> Bohrständer einspannen zu können.
Ja, es entspricht diesem, wenn wir von der gleiche Maschine reden. Fakt 
ist aber, des es max. 10 Gewindegänge hoch ist und aus Platik(ABS ?). 
Ich traue dem Frieden nicht so recht.

Ich habe bestenfalls das org. Spannfutter von Rei**elt dort anschrauben 
können, um Bohrer mit verschiedenen Schäften einspannen zu können. Das 
war es aber schon.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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во'дка schrieb:
> Ich habe bestenfalls das org. Spannfutter von Rei**elt dort anschrauben
> können,

Es gibt keinen Grund, Namen zu verstümmeln.

Wo bitte hast Du dieses Futter drangeschraubt? An das ABS-Gewinde des 
Gehäuses? Wenn nein, was hat das mit der Fragestellung zu tun?

von во'дка (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wenn nein, was hat das mit der Fragestellung zu tun?
War als Zusatzinfo gedacht, da der TO nur von Spannhülsen geschrieben 
hat.

von amadeus (Gast)


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Ist durchaus interessant, danke!

Dieses Spannfutter bei Reichelt, welches ist das? Das Teil von Proxxon?

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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amadeus schrieb:
> Ich geb zu, ich kauf das einfach aus Lust,
> ohne konkreten Bedarf
Der perfekte Konsument also ;-)

amadeus schrieb:
> kann man mit dem Teil auch bohren?
Es geht schon, ist aber keine Freude, z.B. mit solchen: 
http://www.yatego.com/tooltime-werkzeuge/p,4c038cae94350,47a9cca50430f5_4,proxxon-hss-bohrer-no-28852 
man hat aber gerade bei dünnne Bohrern das Problem, das die leicht 
brechen gerade die HM Bohrer, also besser nicht das gute Stück für 20€ 
einspannen ;-)

von amadeus (Gast)


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>> Ich geb zu, ich kauf das einfach aus Lust,
>> ohne konkreten Bedarf
>Der perfekte Konsument also ;-)

Na ja, balanciert durch eine gehörige Portion Geiz. Das geht so: 
Wochenlang nach dem besten Teil für x kucken. Tests suchen. Foren 
nerven. Irgendwas fasziniert grad - man könnts mal brauchen. Dann läuft 
einem was ähnliches bei Aldi und co über den Krabeltisch (muss aber 
schon mechanisch oder elektrisch sein), bum, gekauft. Für Klamotten 
müsste man mich hintragen, bevor ich da was aus Lust kaufe.

Muss aber sagen, das hat sich schon gelohnt. Irgendwann ne 50 EUR 
Ständerbohrmaschine gekauft, Jahre nicht benutzt, dann braucht man sie 
plötzlich, und so schrottig das Teil ist - es bohrt besser als die 
Bohrmaschine von Hand. Irgendwann ein Billig-Laser-Nivellierer zum 
Tapezieren gekauft, jahrelang im Keller. Jetzt bin ich am Bauen, siehe 
da, plötzlich kann man den Jungs auch mal einen halben Meter Höhenfehler 
beim Fundament nachweisen, und das Teil ist erstaunlich genau.

Was ich auch gern mache, bei Pollin unnütz Zeug bestellen. Die 
Befriedigung ist enorm, wenn man es dann in die extra bestellten 
Plastikböxchen von Conrad wegsortiert. Da liegt in Summe bestimmt für 
einen Tausender Zeug rum.

OK, das war jetzt offtopic.

Grüsse und danke für obige Tips.

von Klaus I. (klauspi)


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amadeus schrieb:
>>> Ich geb zu, ich kauf das einfach aus Lust,
>>> ohne konkreten Bedarf
>>Der perfekte Konsument also ;-)
>
> Na ja, balanciert durch eine gehörige Portion Geiz. Das geht so:
> Wochenlang nach dem besten Teil für x kucken. Tests suchen. Foren
> nerven. Irgendwas fasziniert grad - man könnts mal brauchen. Dann läuft
> einem was ähnliches bei Aldi und co über den Krabeltisch...

Höhö, wieviele Leute jetzt wohl eine fundierterer Erkärung für Ihren 
Sammeltrieb haben, möchte ich mir jetzt gar nicht ausmalen.

Bei mir ist es natürlich ja was ganz anderes, ich kaufe nur wenn ich es 
wirklich brauche und wissenschaftlich korrekt Kosten/Nutzen sowie 
Anschaffung/Nutzdauer über Tage hinweg abgewogen habe oder das Teil halt 
in einer imaginieren Parallelwert nie wieder so preisgünstig bekommen 
würde ;-)

Aberdann kommt dieser eine Moment alle zehn Jahre, dass man das Teil ja 
eben beim Discounter sehnsüchtig angeblickt hat und jetzt würde man es 
wirklich benötigen. Naja, da hat man dann immer noch Erklärungen warum 
man es nicht selbst kaufen wollte oder man kann Gott und der Welt zürnen 
(oder der Ehefrau, wenn man sichs traut).

Dank dieser wiedergewonnen moralischen Überlegenheit kann man dann ganz 
gerne wieder über eigene unproduktiven Entgleisungen (z.B.: diverse 
Dachzelte und Falt-Kanadier) hinwegsehen oder muß seiner Frau auch mal 
dankbar sein. Das letztere einem entgegen der vernunft manchmal stoppt, 
aber dann ab und an doch nicht so umbarherzig ist, jeden Spleen zu 
verbieten ;-)

;-) Wie dem auch sei, vielen Dank diesen Beitrag!

von Paul B. (paul_baumann)


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KlausI schrub:
>Bei mir ist es natürlich ja was ganz anderes, ich kaufe nur wenn ich es
>wirklich brauche und wissenschaftlich korrekt Kosten/Nutzen sowie
>Anschaffung/Nutzdauer über Tage hinweg abgewogen habe....

So mache ich das auch. Das ist vernünftiger, als dann die Bude mit
unbrauchbaren Schrott zu füllen, den man nicht wegwerfen kann, weil
er ja Geld gekostet hat.

MfG Paul

von Paul B. (paul_baumann)


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Edith hat's zu spät gesehen:

"unbrauchbarem Schrott" -so ist das besser

MfG Paul

von Amadeus (Gast)


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Ich glaub Euch kein Wort :-)

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