Ich setzte ein CNY70 als Reflex-Lichtschranke ein. Das funktioniert an sich auch. Jetzt würde ich zur Entsörung aber gerne Modulieren und euch nach Empfehlungen bzw. Erfarhungen fragen. Wie macht ihr das? Was für eine Modulationsart empfehlt ihr bzw. von welcher ratet ihr ab? Reicht eine einfach "stupide" Modulation mittels einer entsprechenden Frequenz, d.h. z.B. 1 kHz. Auf der Empfängerseite, schaue ich dann, ob das empfangene Signal entsprechend moduliert ist (z.B. mittels FFT?). Oder ist etwas wie PLL nötig? Leider habe ich von PLLs bisher nicht allzu viel Ahnung und ich weiß nicht inwiefern das in Software machbar ist. Wie handhabt ihr das?
Ja, man kann mit einer festen Rechteck-Frequenz modulieren. Auf der Empfaengerseite macht man eine Synchrondemodulation, und dann fallen nicht passende Anteile weg. Wenn man mehrere Lichtschranken kreuz und quer angelegt sind, kann man mit einer Pseudozufallsfolge modulieren und damit auch demodulieren. Dann sehen sich Lichtschranken auch auf derselben Frequenz nicht.
Schmaler Stapel schrieb: > Wenn man mehrere Lichtschranken kreuz und quer angelegt sind, kann man > mit einer Pseudozufallsfolge modulieren und damit auch demodulieren. > Dann sehen sich Lichtschranken auch auf derselben Frequenz nicht. Kannst du das vielleicht ein wenig ausführen? Das wäre bei mir nämlich der Fall ...
Schmaler Stapel schrieb: > Synchrondemodulation Wie geht das? Mit schnellem ADC mit und ohne Puls samplen und die Differenz bewerten? Wie erfolgt die Bewertung bei einer Pseudozufallsfolge bzw. wie ist diese zu wählen? Bsp: A sendet 10101 und empfängt (Signal wird vom Objekt reflektiert) 11101, weil B dazwischenfunkt. Oder ist es wie bei Funk oder Multimasterbussen eine Kollisionsdetektion für Zeitmultiplex (jeder probiert kurz zu senden)?
Sens schrieb: > Wie erfolgt die Bewertung bei einer Pseudozufallsfolge bzw. wie ist > diese zu wählen? > > Bsp: A sendet 10101 und empfängt (Signal wird vom Objekt reflektiert) > 11101, weil B dazwischenfunkt. Statt einer Pseudozufallsfolge setzt man lieber zueinander orthogonale Impulsfolgen ein, z.B. in Form eines Walsh(-Hadamard)-Codes: https://de.wikipedia.org/wiki/Walsh-Code > Oder ist es wie bei Funk oder Multimasterbussen eine Kollisionsdetektion > für Zeitmultiplex (jeder probiert kurz zu senden)? Nein, bei Kanalkodierungen mit zueinander orthogonalen Symbolen wird das "Übersprechen" verhindert bzw. deutlich reduziert. Bei einer Lichtschranke ist die Sache sogar extrem einfach, da ja das Sendesignal als Referenz zur Verfügung steht.
Sens schrieb: > Schmaler Stapel schrieb: >> Synchrondemodulation > > Wie geht das? Das war vor mehr als sieben-und-einem-halben Jahr. Warum kaperst du einen Thread für eine allgemeine Frage? Mach doch einen neuen Thread auf. > Mit schnellem ADC mit und ohne Puls samplen und die Differenz bewerten? Ist Wikipedia kaputt? https://de.wikipedia.org/wiki/Synchrondemodulation > Wie erfolgt die Bewertung bei einer Pseudozufallsfolge Genauso? > bzw. wie ist diese zu wählen? Passend zur Anwendung. Es ist ein Unterschied, ob du einfach nur Fremdlicht unterdrücken willst oder ob du ein System von gepulsten lichtschranken hast die sich gegenseitig stören können oder ob du ein Sicherheitssystem für eine Bank baust, wo ein Angreifer die Impulsfolge nicht rekonstruieren können soll.
Andreas S. schrieb: > orthogonale > Impulsfolgen Gibt es dazu für nicht-Mathematiker anschauliches Material? Hier steht ein bisschen was Beitrag "Was passiert, wenn man Rauschen mit Rauschen mischt?": Marek N. schrieb: > Macht man sich doch auch bei UMTS und GPS zu Nutze, wo jedes Bit mit > einer Walsh-Hadamard Sequenz gechippt wird, um so gleichzeitig innerhalb > eines Kanals mehrere Datenströme mittels Codemultiplex zu übertragen. Im > Empfänger wird dann das Signal mit dem gewünschten Code korreliert. Alle > Signale mit anderen Codes fallen bei der Kreuzkorrelation raus, weil sie > untereinander und zum Nutzsignal orthogonal sind und die Autokorrelation > mit dem Nutzsignal liefert ein Maximum an der verzögerten Stelle tau, > die von der Laufzeit des Signals abhängt. Beitrag "Orthogonale Signale" Ich habe dazu https://youtu.be/L4Gvu3gQ0wg?t=591 angefangen, und mache bei den Linearitätsanforderungen für CDMA (3 Zustände für 2 Teilnehmer) erstmal Pause. Schließe ich daraus korrekt, dass im Fall der Reflexlichtschranke mindestens eine "richtige" Frequenzmodulation anstelle AN/AUS stattfinden muss? Entspricht das einfache Messen der Differenz mit und ohne "Licht" überhaupt einer Frequenz(de)modulation? Dann wären z.B. 3 Frequenzen ja noch recht einfach zu senden und empfangen (aus, 1 KHz, 1,5 kHz). Müssen die Sender synchronisiert sein? Verwandt: Beitrag "Lock-IN Verstärker (Kreuzkorrellator) vs. Integrator"
Sens schrieb: > Schließe ich daraus korrekt, dass im Fall der Reflexlichtschranke > mindestens eine "richtige" Frequenzmodulation anstelle AN/AUS > stattfinden muss? Was auch immer du unter "richtige" Frequenzmodulation verstehst - eine richtige Frequenzmodulation wirst du bei einer IR-LED nicht hinbekommen. Auch gibt die kein kohärentes Licht ab. Allenfalls kannst du sie amplitudenmodulieren und die Modulationsfrequenz frequenzmodulieren.
my2ct schrieb: > Was auch immer du unter "richtige" Frequenzmodulation verstehst - > eine richtige Frequenzmodulation wirst du bei einer IR-LED nicht > hinbekommen. Auch gibt die kein kohärentes Licht ab. > Allenfalls kannst du sie amplitudenmodulieren und die > Modulationsfrequenz frequenzmodulieren. Daher die Anführunugszeichen. ASK/OOK mit 3 Frequenzen, statt "nichts" und "Träger".
Noch eine orthogonale Folge, keine Ahnung ob die dafür taugt: https://de.wikipedia.org/wiki/Linear_r%C3%BCckgekoppeltes_Schieberegister#Gold-Folgen "lassen sich 2^m−1 neue Codefolgen erstellen, die alle ein relativ kleines periodisches Kreuzkorrelationsmaximum zueinander aufweisen, d. h., sie stehen fast orthogonal zueinander."
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CNY70 schrieb im Beitrag #3043883: > Reicht eine einfach "stupide" Modulation mittels einer entsprechenden > Frequenz, d.h. z.B. 1 kHz. Das kommt auf die Art deiner Störungen an. Normale, für wenige ct käufliche IR-Fernbedienungs- und Lichtschrankenempfänger-ICs filtern auf Modulationsfrequenzen von 30..56 kHz.
Sens schrieb: > Andreas S. schrieb: >> orthogonale >> Impulsfolgen > > Gibt es dazu für nicht-Mathematiker anschauliches Material? Als Elektrotechniker kennst du die Spektralzerlegung nach Fourier? Die Fourier-Basis ist orthogonal. > Schließe ich daraus korrekt, dass im Fall der Reflexlichtschranke > mindestens eine "richtige" Frequenzmodulation anstelle AN/AUS > stattfinden muss? Nein. Die Modulationssignale müssen nur orthogonal sein. Diskrete Modulation (vulgo: an/aus) ist natürlich leichter machbar, wird deshalb vorgezogen. https://de.wikipedia.org/wiki/Walsh-Funktion zeigt ein paar solcher orthogonaler Signale. Und es ist eine Amplitudenmodulation. > Entspricht das einfache Messen der Differenz mit und ohne "Licht" > überhaupt einer Frequenz(de)modulation? Natürlich nicht. Wie kommst du darauf? Synchrondemodulation ist Kreuzkorrelation. Entscheidend ist die Amplitude des empfangenen Signals.
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