Hallo Zusammen,
ich habe schon öfter z.B. in OPV Appnotes zu Transimpedanzverstärkern
gelesen, dass hier die Regel gilt, je höher der Rückkoppelwiderstand,
desto geringer die Rauschspannung. Nach
für die Rauschspnnung eines Widerstands verstehe ich das nicht so ganz.
Wo liegt mein Denkfehler?
Vielen Dank!
Achim
Das Signal wächst direkt mit R, das Rauschen aber nur mit der Wurzel aus
R. Je größer R, umso größer der Signalrauschabstand. Aber am besten ist
es, du hast auch ohne großes R schon ein ausreichend großes Signal...
Hmmm... das klingt sehr einfach aber einleuchtend - danke! Dann noch
eine Frage: Ich habe ab und zu gesehen, dass an Transimpedanzverstärkern
der nichtinvertierende Eingang nicht direkt, sondern mit einem
Widerstand in Höhe des Widerstands im Rückkoppelzweig gegen Masse
geschaltet wird. Was hat das für einen Sinn?
>Ich habe ab und zu gesehen, dass an Transimpedanzverstärkern der >nichtinvertierende Eingang nicht direkt, sondern mit einem Widerstand in>Höhe des Widerstands im Rückkoppelzweig gegen Masse geschaltet wird. Was>hat das für einen Sinn?
Sicherlich keine Maßnahme zur Reduzierung des Eigenrauschens...
Beitrag "Re: Frage zum Impedanzwandler: mit- und ohne R"
Vielen Dank, jetzt ist mir einiges klarer. Jetzt noch eine kurze Frage:
schließt ein parallel geschalteter Kondensator (bspw. an dem
Beschriebenen zur Bias Kompensation) die Rauschspannung des Widerstands
"kurz"?
In dem Kontext hier habe ich gelesen, dass Aktive Rueckkopplungen u.U.
besser sein koennen, da man das thermische Rauschen des
Rueckkoppelwiderstandes umgehen kann.
Bisherige google suchen haben allerdings nichts brauchbares ergeben.
Gibt es hier zufaellig jemanden, der sich mit sowas auskennt und der
mich (und den Threadersteller) in die richtige Richtung weisen kann? Ich
denke an Photodiodenverstaerker, da diese oefter 1M oder groessere
Widerstaende haben und daher das Rauschen auf dem Widerstand zum Problem
werden kann...
Felix
Hi Abdul,
Hast du da nen Link der zu den Verstaerkerschaltungen fuehrt? Ich habe
auf der Seite nicht gefunden, wo die Aktive Rueckkopplung erklaert wird.
Sieht mir so aus als wuerde der Highland PH200 Detektor diese benutzen,
aber der Schaltplan war nicht zu finden...
> In dem Kontext hier habe ich gelesen, dass Aktive Rueckkopplungen u.U.
besser sein koennen, da man das thermische Rauschen des
Rueckkoppelwiderstandes umgehen kann.
Ich halte diese Aussage für ein Märchen.
Was meinst du mit "aktive" Rückkopplung?
Helmut:
Phil Hobbs nennt das offenbar "current feedback". Ich denke das Prinzip
ist den Mega- oder Gigoohm Widerstand durch aktive Bauteile zu ersetzen,
um das thermische Rauschen zu unterdruecken wenn man viel Verstaerkung
braucht.
Wie gesagt habe ich Probleme Details dazu zu finden. Hoert sich schon
logisch und nicht nach einem Maerchen an, da bei 1MOhm das thermische
Rauschen durchaus hoeher sein kann als das Rauschen des OP Verstaerkers.
Wenn du da zufaellig mehr zu weisst, nur raus damit.
Danke!
Felix
Man kann auch einen hochohmigen Gegenkopplungswiderstand durch ein
niederohmiges T-Netzwerk aus drei Widerständen ersetzen - also eine Art
Spannungsteiler.
>Wie gesagt habe ich Probleme Details dazu zu finden.
Das ist kein Wunder, wenn er seine Schaltung vermarkten will. An anderer
Stelle spricht er auch von "photon feedback architecture" und irgendwo
scheint er auch einen Optokoppler eingesetzt haben zu wollen. Nicht ganz
durchsichtig...
Die etwas spezielleren TIA-Schaltungen, die ich kenne, zielen alle
darauf ab, die Detektorkapazität vom "-" Eingang des TIA zu isolieren.
Dem "-" Eingang des TIA soll also vorgegaukelt werden, daß dort eine
ganz kleine Detektorkapazität sitzt. Damit soll erreicht werden, daß das
Eingangsspannungsrauschen des OPamp nicht so stark mitverstärkt wird,
wie das der Fall wäre, wenn die volle Detektorkapazität mit der
Gegenkopplungskapazität den verstärkungsbestimmenden Spannungsteiler
bilden würde.
Ein anderer Vorteil der kleineren "Detektorkapazität" am "-" Eingang des
TIA ist die erhöhte Stabilität der Schaltung, die dann eine kleinere
Gegenkopplungskapazität beim TIA zur "phase lag" Kompensation erfordert.
Dadurch steigt automatisch die Bandbreite des TIA oft ganz extrem.
Die Bandbreitenvergrößerung ist wohl der eigentliche Grund dieser
Spezialschaltungen. Wer nur eine sehr eingeschränkte Bandbreite von
unter sagen wir mal ein paar kHz benötigt, profitiert von diesen
Spezialschaltungen nämlich praktisch überhaupt nicht.
>Hoert sich schon logisch und nicht nach einem Maerchen an, da bei 1MOhm >das
thermische Rauschen durchaus hoeher sein kann als das Rauschen des OP
>Verstaerkers.
Wenn du einen OPamp im TIA hast, der mit 5nV/SQRT(Hz) am Eingang
rauscht, dann erzeugt der OPamp in einem bestimmten Frequenzbereich eine
Ausgangsspannung von rund 500nV/SQRT(Hz), wenn in der Gegenkopplung
effektive 1pF sitzen und der Detektor 100pF mitbringt. Ein 1M Widerstand
rauscht dagegen mit thermisch 130nV/SQRT(Hz).
Nein, es ist gerade das Eigenrauschen des OPamp, das hier zum Problem
wird und weswegen diese Spezialschaltungen zum Einsatz kommen, und nicht
der Gegenkopplungswiderstand.
>Man kann auch einen hochohmigen Gegenkopplungswiderstand durch ein>niederohmiges T-Netzwerk aus drei Widerständen ersetzen - also eine Art>Spannungsteiler.
Was das Rauschen erheblich verschlechtert...
Alex schrieb:> Man kann auch einen hochohmigen Gegenkopplungswiderstand durch ein> niederohmiges T-Netzwerk aus drei Widerständen ersetzen - also eine Art> Spannungsteiler.
mit dem Nachteil das das Gesamtrauschen der Schaltung wieder schlechter
wird (es gilt nicht mehr Noise = Wurzel(Rnoise)) und der Offsetfehler
des Opamps noch weiter mitverstärkt wird.
> Helmut:> Phil Hobbs nennt das offenbar "current feedback". Ich denke das Prinzip> ist den Mega- oder Gigoohm Widerstand durch aktive Bauteile zu ersetzen,> um das thermische Rauschen zu unterdruecken wenn man viel Verstaerkung> braucht.
Dann zeig mal einen Link. Ansonsten halte ich das weiterhin für ein
Märchen.
Hobbs lebt von diesen Ideen und daher hält er sich zurück. Da gibts ein
Buch von ihm und endlos viele Usenet-Posts mit vielen Details. Aber Kai
hat es schon auf den Punkt gebracht. Ergänzend noch:
Diese Spezialkonstrukte sollen auch ungewöhnlich hohe Widerstandswerte
im Gigaohm-Bereich und Kapazitäten in der Rückkopplung weit unter 1pF
ersetzen.
Es gibt auch noch ein paar korrelative Ansätze in wissenschaftlichen
Abhandlungen: Dann gelten die herkömmlichen Rauschberechnungen für
unkorrelierte Elemente nicht mehr - aus qadratischen Einzelfaktoren
werden eher lineare. Man kommt also günstiger weg.
Praktische Schaltungen findest du bei LTC. Die gehen schon ziemlich
weit, aber nicht auf obiges Niveau! Brauchst du das überhaupt? Eine APD
kann man auch nicht bei normalen Laborlicht benutzen ;-)
Und ein einzelner Transistor in der ersten Stufe rauscht weniger als ein
OpAmp! Brauch aber dann mehr Entwicklerwissen...
Mal als Einstieg:
http://www.google.de/search?hl=de&source=hp&q=site%3Alinear.com+bf862+photo&gbv=1
Der BF862 ist je nach Geschwindigkeitsbereich so ein Geheimtipp. Gilt
als der rauschärmste JFET in seinem Arbeitsbereich und bezahlbar. Nahe
am theoretischen Minimum.
Hey Danke Abdul,
Dein post ist sehr hilfreich, sieht so aus als koennte man das gut als
Startpunkt nehmen, um ein wenig mehr zu lernen.
Brauche ich es? Um ehrlich zu sein nicht wirklich fuer die Sachen, die
ich zuhause mache. Auf der Arbeit sieht es anders aus, da benutzen wir
einige von den Sachen die Hobbs mitentwickelt hat. Habe seine aelteren
Publikationen ueber die Balanced Detectors gelesen und fand das Thema
sehr interessant. Daher habe ich mich halt darueber gewundert, was in
den neueren Entwicklungen eigentlich so drinsteckt. Wuerde einfach gerne
damit etwas rumspielen und ein besseres Gefuehl dafuer kriegen was geht
und was nicht.
Ist also quasi etwas, was ich als Hobby interessant finde und auf der
Arbeit benutzen/anwenden kann, da ich viel mit empfindlicher
Laserspektroskopie mache.
Der BF862 sieht interessant aus auch wenn er nicht als matched pair
kommt. In den aelteren Schaltungen scheint man die normalerweise zu
brauchen, um nen logarithmischen Output zu kriegen.
Falls du oder jemand anderes Interesse an sowas rumzubasteln oder sich
auszutauschen, schickt mir doch einfach ne PM. Ich suche immer nach
interessanten Leuten mit denen man sich ueber sowas austauschen kann.
Felix
Eine alternative zum klassischen TIA ist die Kompensation des Stromes
mit einer 2. Fotodiode, die als eine Art Optokoppler arbeitet. So eine
Schaltung habe ich mal in einem Gerät zur Messung sehr kleiner Ströme
(Massenspektroneter) gesehen. Der "Optokoppler" bestand da aus einer
LED und einer Diode im Glasgehäuse, ähnlich einer 1N4148.
>Eine alternative zum klassischen TIA ist die Kompensation des Stromes>mit einer 2. Fotodiode, die als eine Art Optokoppler arbeitet. So eine>Schaltung habe ich mal in einem Gerät zur Messung sehr kleiner Ströme>(Massenspektroneter) gesehen. Der "Optokoppler" bestand da aus einer>LED und einer Diode im Glasgehäuse, ähnlich einer 1N4148.
Sehr interessant! Und was war dann das eigentliche Meßsignal? Der Strom
durch die LED?
Genau: das Ausgangssignal war der Strom durch die LED, bzw. in dem Fall
genauer das Tastverhältnis bei der LED.
Das gibt im Idealfall das doppelte Shotnoise statt dem
Widerstandsrauschen. Bei nicht so extrem kleinen Strömen ist das
zusätzliche Shotnoise aber ggf. auch größer. Dazu reicht es schon, wenn
die Spannung am Rückkopplungswiderstand im TIA größer ist als etwa 25 mV
wird. Für einen 100 M Widerstand in der Rückkopplung liegt der
Break-even Punkt dann bei etwa 250 pA - drunter kann die Version mit der
Photodiode besser sein, darüber ist der Widerstand besser.
100Mohm, da wird das Ding leider ziemlich langsam sein, oder? Also nur
für Meßgeräte, nicht für Datenübertragung.
Hast du deine Überlegungen auch mal bei APDs oder gar PMTs gemacht? Die
im Single-Photon-Betrieb!
Die Physiker basteln dann gerne mit Charge-Amps. Soll irgendwie
rauschärmer sein. Habs aber nie vertieft.
Wenn es um größere Strome geht, ist der klassische TIA für eine
Photodiode oder ähnliches schon nicht so schlecht: aber etwa 25 mV
(kT/e) an Spannung am Widerstand ist schon das Schrotrauschen von der
Quelle (sofern die Phototen unabhängig von einander kommen) großer als
das Thermische Rauschen durch den Widerstand. Sofern die Ströme nicht
besonders klein sind, kommt man relativ leicht in den Bereich. Schwierig
wird es nur bei kleinen Strömen, weil Widerstände über etwa 100 M schon
schwierig werden.
Die Lösung mit der Kompensation des Strom durch einen Photostrom geht
schon in Richtung Ladungsverstärker, denn es bleibt eine Kapazität in
der Rückkopplung.
Beim PMT oder gutem APD im Single Photon betrieb ist die Verstärkung im
Detektor bereits so hoch, das das Rauschen des Verstärkers nicht mehr so
kritisch ist - gefragt ist dann vor allem ein schneller Verstärker,
damit man noch eine genügend hohe Zählrate erreichen kann.
Naja, was APDs und PMTs abgeht liegt die ultimative Empfindlichkeit bei
einzelnen Photonen. Das wird besonders interessant wenn man an der
genauen Zeit, an der nen Photon auf dem Detektor auftrifft interessiert
ist.
Fuer das woran ich grade arbeite habe ich allerdings ne komische
Lichtintensitaet. Zu hoch fuer einzelphotonen APD und PMT, aber zu klein
um sich nicht ueber den Verstaerker Sorgen machen zu muessen. In meinem
Fall (Si Detektor im sichtbaren Bereich - ~0.4 A/W) liegt der Photostrom
grob im nA Bereich. Daher die Frage, das scheint mir nen unbequemer
Messbereich zu sein...
Hinzugesagt sei, dass ich nicht an dem DC Signal interessiert bin,
sondern an einem kleinen AC Anteil, der Aufmoduliert ist (AC(RMS) ist
etwa 1/100000stel des DC Stroms). Daher probier ich da im Moment mit
Hobbs autobalanced Detektoren rum und gucke, was es sonst fuer
Alternativen gibt.
Kai, ist das Rauschspektrum bei der LED Geschichte flach? Finde es hoert
sich interessant an und ich sollte wohl mal durchrechnen, ob das nicht
was bringen koennte. Hast du da zufaellig noch mehr Information zu? Ich
gehe morgen mal zu meinen Mass-Spek Fuzzi und gucke mal, ob der sich da
mit auskennt...
Felix
Bei einem Strom von 1 nA käme man mit einem TIA mit 30 M Ohm in der
Rückkopplung schon in den Bereich, dass das Schrotrauschen (also die
Statistik der Elektronenzählung) mit dem Rauschen des Widerstandes
vergleichbar wird. Das einzige Problem könnte da höchstens die
Grenzfrequenz werden - die hängt halt vom Detektor und dem Verstärker
ab. Es macht dabei ggf. auch nichts wenn die Signalfrequenz schon im
Bereich des 1/f Abfalls ist, das kann man bei Bedarf nach einer
Verstärkung auch wieder korrigieren.
Eine Frage ist dann noch ob das Licht aus einem Laser oder einer
Inkohärenten Quelle stammt: das gibt Unterschiede mit Schrotrauschen.
Bei AC Strömen im fA Bereich darf die Bandbreite dann so oder so nicht
mehr groß sein, denn mehr gibt die Photonenstatistic ggf. nicht her,
denn besser als ein Zählen der Photonen wird auch der beste Verstärker
nicht, der den Strom als kontinuierliche Größe behandelt.
Wir benutzen Laser, aber wie du gesagt hast kann da das Schrotrauschen
anders aussehen. Wir benutzen nichtlineare Optik, um ein ganzes Spektrum
an Licht zu bekommen, was dazu fuehrt dass das Rauschen hoeher ist als
bei nem guten einfarbigen Laser.
Der einzige Weg, wie wir im Moment das Rauschen im Zaun halten ist per
Lock-In nur eine sehr kleine Detektionsbandbreite zu haben. Stellt sich
halt trotzdem die Frage wie hoch das Rauschen des Verstaerkers ist und
in meinem Fall ist das Laserrauschen momentan noch hoeher als
Schrotrauschen oder Verstaerkerrauschen. Da gibts dann aber auch wieder
Tricks, um Laserrauschen zu reduzieren, siehe Phil Hobbs und Nirvana
Photodetektoren. Allgemein finde ich das Thema sehr interessant, man hat
praktisch immer was, worueber man sich den Kopf zerbrechen kann :)
Ulrich: Was machst du beruflich (wenn man fragen darf)? Bist du Student
oder an irgendeiner Uni angestellt? Wir sind an unserer Uni die einzige
Gruppe, die mit sowas rumkaempft, da waere es gut wenn man nen Paar
Leute von ausserhalb kennt, die aehnliche Sorgen haben ;)
Wenn das Rauschen des Lasers stärker ist, bringt es nicht viel das
Rauschen des Verstärkers viel weiter zu senken. Für einen Laborversuch
wäre ggf. sogar ein gekühlter Widerstand noch eine Option, falls der
wirklich begrenzend wird.
Je nach Einstellungen könnte man ggf, noch was am Lock-in-verstärker
machen: einfach nur die lange Integrationszeit am Lock-in einstellen ist
nicht optimal, zumindest bei einem analogen Gerät. Ein Integrieren am PC
statt nur im Lockin (per Tiefpassfilter) kann ggf. die Wartezeit für das
Einschwingen auf einen neuen Wert reduzieren.
Ich bin prom. Physiker, aber momentan nicht in der Physik tätig.
Ulrich, das stimmt soweit alles. Der Verstaerker wird erst nen Problem
wenn wir das Rauschen vom Laser entfernt haben. Dazu haben wir
balanced detectors und noise eaters. Das ist im Moment noch in Arbeit,
mal sehen ob das so funktioniert wie es gedacht ist.
Auf der Lock-in Seite haben wir nicht mehr viel Raum. Wir nehmen nen
DSP Lock-in mit 1s Zeitkonstante und 24dB/oct roll-off. Das scheint
gut optimiert zu sein und gibt uns ne Detektionsbandbreite von 78 mHz.
Die Idee den Widerstand einfach in Stickstoff zu tunken hatten wir
auch, allerdings wuerde das das Problem mit der Bandbreite nicht
Loesen. Wir brauchen ~5 kHz, von daher ist die groesse des
Widerstandes auch limitiert. Bisher sind wir noch nicht da, aber wir
denken dass das vermutlich das naechste Problem wird.
Ueber deine Idee jenseits der Grenzfrequenz zu messen muss ich erstmal
in Ruhe nachdenken. Intuitiv wuerde ich sagen es ist besser den
Widerstand so zu waehlen, dass das Signal grade so um die 1% abfaellt.
Welchen Vorteil man hat wenn man sagen wir mal 90% Abschwaechung hat
erschliesst sich mir im Moment noch nicht. Ich erinner mich irgendwann
mal eine Abbildung gesehen zu haben, wo Verstaerkung von Signal und
Rauschen das Verhaeltnis bei hoeheren Frequenzen aendern. Hoffentlich
finde ich die Appnote wieder, das koennte vielleicht tatsaechlich ne
Option sein.
Du meinst die Rauschbandbreite von Widerständen? Die ändert sich bis in
den THz Bereich nicht. Danach wirds weniger. Theoretisch könnte man mit
einem Mischer das Signal dorthin verfrachten und dort verstärken. Leider
rauscht der Mischer auch :-(( Ne andere Idee ist eine Fotodiode als
Mischer. Die sollen am geringsten Rauschen in dieser Anwendung. Die
Mischung geschieht direkt auf der Oberfläche der Fotodiode. Da gabs mal
ein Projekt mit Datenübertragung per gesteuertem Laserstrahl aus dem
All.
OK, ich fühle schon, damit weit weg von den allgemeinen Interessen zu
sein ;-)
Die Bandbreitenbegrenzung durch den Widerstand und den zur Stabilität
ggf. nötigen parallelen Widerstand wirkt sich auf die Verstärkung für
das Signal und das Rauschen aus. Es ändert sich also erstmal das Signal
Rauschverhältnis nicht, und hinter dem TIA kann man dann die Spannung
verstärken und bei Bedarf auch den Frequenzgang wieder gerade biegen -
bei eine solchen Schmalbandigen Messung geht es auch ohne. Die Kapazität
in der Rückkopplung kann man nicht ganz vermeiden, und sei es auch nur
eine Prasitäre. Man kann aber den Widerstand größer (und damit weniger
Stromrauschen) wählen, wenn man keine Rücksicht auf die Grenzfrequenz
nehmen muss.
Wenn man die Schwankungen des Lasers und das Schrotrauschen unterdrücken
will, läuft das so weit ich weiß sowieso auf eine Kompensation des
Stromes mit einer 2. Fotodiode hinaus. Aber man gewinnt natürlich
nichts, wenn man dann statt des Schrotrauschens des Lasers das
entsprechende gleich große Rauschen aus der Rückkopplung hat - da ist
dann der Widerstand in der Regel besser. Mit 1 nA Strom käme man mit 100
M als Widerstand auf eine Spannung von 100 mV, liegt also mit den
Rauschen durch den Widerstand unter dem Schrotrauschen einer
inkohärenten Quelle. Von der Geschwindigkeit kommt man mit 100 M und 1
pF auf eine Grenzfrequenz von rund 1,5 kHz, liegt also nicht so viel
unter der Signalfrequenz. Wie große der Kondensator sein sollte hängt
natürlich vom Detektor und dem Verstärker ab.
Im Prinzip könnte ein DSP Lockin auch richtig integrieren - 24 dB/oct
spricht aber eher für einen klassischen Filter. Wenn man da beim
Übergang zum nächsten Messwert länger als etwa 0,5 s warten muss, wäre
noch etwas zu hohlen, denn die Wartezeit ließe sich fast ganz vermeiden
mit einem FIR Filter (z.B. echtes Integral) statt einem klassischen IIR
Filter. Das ist ggf. nur eine Frage der Einstellungen am Lockin oder
ggf. des Programms am PC.
Ich suche immernoch nach der Appnote, die Signal Gain und Noise Gain als
funktion der Frequenz zeigt. Da war meiner Erinnerung nach nen
Unterschied bei hohen Frequenzen. Kann aber auch sein, dass ich das
falsch in Erinnerung hab.
http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/624012fe.pdf
Die Appnote hier zeigt nen anderen Weg. Erstmal mit der Verstaerkung
hoch und dann einfach durch 10 Teilen (Siehe Fig 13). Der Weg ist
clever, aber nicht ganz das, wonach ich gesucht hatte.
Ulrich: Bei dem Lockin muss ich mal nachgucken, ob er auch integrieren
kann. Im Moment warten wir 10s (Es dauert ~10 Zeitkonstanten bis Signal
genug abgeklungen ist bei 1s TC/24dB rolloff). In der Beschriebung habe
ich nichts gesehen, was darauf hindeutet dass man es einfach umstellen
kann. Hast du analoge LockIns benutzt oder auch digitale? Wir haben SR
830 (und SR 844 fuer RF Sachen in anderen Projekten).
>Ich suche immernoch nach der Appnote, die Signal Gain und Noise Gain als>funktion der Frequenz zeigt.
Für den normalen TIA? Ist im Anhang schön erklärt.
Ich habe bisher nur mit analogen Lockins gearbeitet. Entsprechend weiss
ich nicht, was man bei den Digitalen Lockin so alles einstellen kann.
Logisch wäre es aber wenn der Lockin auch richtig Intergrieren kann,
oder statt dem klassischen Tiefpass auch einen FIR Filter unterstützt.
Das würde einem den größten Teil der Wartezeit sparen. Es muss ja nicht
sein das man per DSP genau die alten analoge Lösung nachmacht, mit allen
schwären, wenn es auch besser geht. Logisch wäre es eigentlich wenn der
DSP basierte das schon anbietet.
Wenn der Lockin das nicht unterstützt, ginge es aber auch mit dem PC der
die Daten aufnimmt:
Statt dann 10 s zu warten und dann 1 s zu messen, könnte man 0,5 s
warten (bei z.B. 100 ms Zeitkonstante) und dann vielleicht 2 s lang z.B.
alle 50 ms einen Wert auslesen und dann den PC das Aufsummieren bzw.
mitteln machen lassen. Das wird bereits weniger Rauschen geben als nur
ein Wert mit 1 s Zeitkonstante auf den man 5-10 Sekunden warten muss.
Das Rauschen kann man sich relativ gut in einer Simulation, mit einer
Spice Version (z.B. LTSpice) anschauen. Interessant ist ggf. auch LT
Design Note 399.