Forum: Platinen Gekaufte Ätzküvette - absolutes No-Go bei der Elektronik!


von Frank Meier (Gast)


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Hi Leute!

Ich muss mal grad mein Erstaunen hier bei euch loswerden. Ich habe mir 
vor einiger Zeit eine Ätzküvette zugelegt - diese habe ich im Internet 
bei einem Online-Shop erworben.

Im Guten und Ganzen hat diese auch stets ihren Zweck erfüllt, das möchte 
ich hier auch ganz klar sagen. Die Heizleistung ist in Ordnung, die 
Temperatur wird schnell erreicht. Auch die Membranpumpe liefert genug 
Luft zum Umwälzen der Flüssigkeit. Das Gehäuse ist bis heute dicht!!!

Man kann dem ganzen Konstrukt schon ansehen, dass es selbstgebaut ist. 
Es besteht aus Plastikteilen, die mit Silikon zusammengeklebt sind und 
das definitiv per Hand. Dennoch macht das Gerät einen relativ soliden 
Eindruck.

Die Regelung der Heizung, sowie die Pumpe sind in einem seitlich am 
Gehäuse angebrachten Kästchen untergebracht. In diesem sind auch der 
Netzschalter und eine LED zur Signalisierung des Heizvorganges.

Soviel zur Beschreibung des Gerätes.

Jetzt ist sie jedenfalls kaputt! Am Vortag hatte ich noch ein Layout 
geätzt, wie gewohnt. Die Ätzflüssigkeit hole ich in der Regel immer raus 
wenn ich das Gerät nicht benutze. Da ich jedoch am nächsten Tag noch 
weiter machen wollte, beließ ich die Flüssigkeit in der Küvette.

Nächster Tag - ich schalte sie ein und im Inneren des Regelkastens 
EXPLODIERT irgendwas. Das EXPLODIERT schreibe ich extra groß, da es 
selbst so nicht annähernd beschreibt, was hier los war. Sicherung der 
Phase ebenfalls raus.

Großer Schreck, kurz geguckt, ob ich noch lebe - alles klar. Netzstecker 
gezogen, Sicherung wieder rein, da kein Licht mehr im Raum, 
Ätzflüssigkeit ausgeleert und den Kasten entfernt. Dieser war durch vier 
Schrauben verschlossen (Schrauben, die das Gewinde selbst in das 
gegenüberliegende Plastik schneiden). Eine der Schrauben war zusätzlich 
mit rotem Kleber gesichert, sodass ein Öffnen des Gerätes definitiv 
auffällt.

Gehäuse also offen, dicker schwarzer Rauch steigt aus dem Gehäuse auf 
und es stinkt extrem. Kleine Einzelteile schwimmen in der Flüssigkeit, 
welche sich auf dem Grund des Kästchens befindet. Somit war schonmal 
klar, dass das Rückschlagventil, welches sich in der Schlauchleitung 
befindet, versagt hat. Also war, bedingt durch das bereits gelöste 
Kupfer in der Flüssigkeit, eine sehr gut leitende Substanz in das 
Gehäuse gelaufen. Dass es da zu einem Kurzschluss kommen kann, das sehe 
ich ein. Das explodierte Teil war jedenfalls die Sicherung im Gehäuse 
(inklusive Halterung). Die hatte es wirklich zerlegt. Also hatte ich 
eine Mischung aus Plastik, Metall und Glas vor mir liegen.

Glück für mich, dass die Haussicherung rausgeflogen ist. Wenn das Gerät 
jetzt über Nacht komplett voll mit Wasser gelaufen wäre und ich den 
Netzstecker nicht gezogen hätte...nun gut, war ja aber nicht so.

Kann alles passieren, aber jetzt inspizierte ich dann natürlich auch mal 
den gesamten Innenaufbau des Kästchens und auch die Elektronik. Und da 
musste ich fast kotzen! Ach ja, an dieser Stelle sei angemerkt, dass auf 
dem Gehäuse ein CE-Aufkleber drauf war.

Im Gehäuse befindet sich eine Pumpe, welche ursprünglich in ihrem 
eigenen Gehäuse untergebracht war. Damit sie passt, oder warum auch 
immer, wurde sie einfach aufgesägt und mit Heißkleber in das Kästchen 
geklebt. Der Heizstab ist mit einer Lüsterklemme mit dem Rest verbunden 
(Adern verzinnt und nahezu ZERquetscht). Wo die Kabellänge nicht reicht, 
ist einfach noch ein Stück mehr Kabel angelötet. Der Aufbau im Inneren 
ist der absolute Schrott! Sowas habe ich noch nie gesehen und manchmal 
begnüge ich mich auch mit einer Behelfslösung, aber niemals so. Und das 
Ding wird gewerblich vertrieben.

Noch schlimmer wird es bei der "Steuer-Platine". Diese ist definitiv 
auch selber geätzt (Was war zuerst - die Platine oder die Küvette...) - 
Die 230V, welche über einzelne Adern irgendwo an die Platine gelötet 
sind, werden dann über 2mm-dicke Leiterbahnen weitergeführt. Daneben die 
Niederspannungseite, ohne es jetzt genau untersucht zu haben, tippe ich 
auf ein Kondensatornetzteil. Ein paar Leiterbahnen fehlen, ich weiß nur 
nicht, ob diese mit einem Messer entfernt wurden, oder ob diese 
weggeraucht sind (sie sind jedenfalls nicht schwarz, daher ist erstere 
Variante durchaus plausibel).

Die ganze Platine ist natürlich unten auf dem Boden des Kästchens, die 
Flüssigkeit ist also direkt an den 230V. Leider auch nicht lackiert o.ä.

Ich muss sagen, dass ich sehr erstaunt über so schlechte Qualität bin! 
Vielleicht stelle ich mich an, aber das ist meiner Meinung nach so 
definitiv nicht zulässig, bzw. sollte anders gemacht sein.

Ich habe mal ein paar Bilder angehängt, damit ihr euch selbst ein Bild 
machen könnt.

So, wollte einfach mal meinen Frust loswerden....danke fürs Zuhören!

von Frank Meier (Gast)


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Ach ja - noch ein Nachtrag:

Gibt es eine Standardbelegung für die Kabel in den Heizstäben? Würde mir 
natürlich jetzt gerne was eigenes bauen.

ROT
SCHWARZ
BRAUN
BLAU

Ansonsten muss ich die einfach mal durchmessen. Müsste ja theoretisch 
nur ein Heizwiderstand und ein Messwiderstand sein.

von schadenfreudiger (Gast)


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you got what you paid for ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Frank Meier schrieb:
> Noch schlimmer wird es bei der "Steuer-Platine".
> Diese ist definitiv auch selber geätzt
Das sieht für mich eher wie ein zweckentfremdetes chinesisches 
Spitzenerzeugnis aus, das irgendwie verbastelt wurde...

von Frank Meier (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Das sieht für mich eher wie ein zweckentfremdetes chinesisches
> Spitzenerzeugnis aus, das irgendwie verbastelt wurde...

OK, kann auch sein. Selber-geätzt wäre höchstwahrscheinlich auch eher 
ohne Bestückungsdruck. Dann revidiere ich das!

Die Zweckentfremdung würde auch auf die ggf. extra entfernten 
Leiterbahnen, sowie der professionellen Kabelmontage von unten 
hindeuten.

von Frank Meier (Gast)


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So, ich hab die Drähte mal ausgemessen:

ROT-BLAU: 160R
SCHWARZ-BRAUN: 12k

Sonst sind untereinander keine Verbindungen.

In wie weit ändert sich der Widerstand der Zeizwicklung beim Erhitzen? 
230V/160R = 1,44A und das macht theoretisch erstmal 330W. Und das ist ja 
eher utopisch. Ich werde das Teil natürlich jetzt nicht einfach mal ans 
Netz hängen. Weiß da jemand was?

von asd (Gast)


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> wurde sie einfach aufgesägt und mit Heißkleber in das Kästchen
> geklebt.

Das ist in der Tat etwas seltsam, aber vielleicht hatte der Bastler eine 
Ladung dieser Pumpen rum liegen die er verbauen wollte.

> Der Heizstab ist mit einer Lüsterklemme mit dem Rest verbunden
(...)
> Wo die Kabellänge nicht reicht,
> ist einfach noch ein Stück mehr Kabel angelötet.

Naja, ist doch einwandfrei gebaut, das Ding. Ich weiß nicht warum 
Lüsterklemmen Schrott sein sollen. Oder (gut gemachte) Lötverbindungen. 
Vielleicht nicht die Methode bei Großserien-Fertigung, aber für 
Einzelstücke und Kleinserien immer noch Stand der Technik.

> Und das
> Ding wird gewerblich vertrieben.

Da hat jemand seine Stunden verbracht was händisch zusammen zu bauen 
damit du nicht deine wertvolle Zeit dafür verwenden musst. Und es dir 
dann für (vermutlich recht wenig) Geld überlassen. Der hätte vermutlich 
auch Hartz-4 kassieren und im Hobbyraum sein eigenes Ding machen können. 
Du solltest ihm die Füße küssen statt dich über Details aufzuregen.

> dass das Rückschlagventil, welches sich in der Schlauchleitung
> befindet, versagt hat.

Das sehe ich als die einzige Stelle mit Fehlkonstruktion. Warum 
Rückschlagventil? Die sind doch eh nie 100% dicht. Man führt den (Luft?) 
Schlauch i.A. über den oberen Rand nach unten so dass bei Pumpe aus auch 
ganz ohne Ventil nichts raus läuft.

von dolf (Gast)


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ich nutz ne schnöde 200w aquariumheizung von eheim mit eingebautem 
thermostat.
es sind max. 35°c erreichbar was bei fecl3 völlig ausreicht.
da braucht man nix basteln und vom chinamann hinterhofbastelmeister 
isses auch nicht.

von Frank Meier (Gast)


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Also es scheint ein NTC 12k zu sein. Habe das Ding mal manuell erhitzt 
und der Widerstand sinkt.

dolf schrieb:
> ich nutz ne schnöde 200w aquariumheizung

Also sind so hohe Wattzahlen garnicht so unwahrscheinlich.

dolf schrieb:
> da braucht man nix basteln und vom chinamann hinterhofbastelmeister
> isses auch nicht

Ja, wäre natürlich ne Möglichkeit, aber die Heizung ist ja da. Da kaufe 
ich ja jetzt keine neue.

von Frank Meier (Gast)


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asd schrieb:
> Naja, ist doch einwandfrei gebaut, das Ding.

Das sehe ich anders, aber das ist ja auch Ansichtssache.

asd schrieb:
> Ich weiß nicht warum
> Lüsterklemmen Schrott sein sollen.

Habe ich ja nicht gesagt. Der ganze konstruktive Aufbau ist meiner 
Meinung nach dennoch unterste Schiene.

asd schrieb:
> Da hat jemand seine Stunden verbracht was händisch zusammen zu bauen
> damit du nicht deine wertvolle Zeit dafür verwenden musst.

Naja, das sehe ich anders. Er baut die Teile um Geld dran zu verdienen.

asd schrieb:
> Der hätte vermutlich
> auch Hartz-4 kassieren und im Hobbyraum sein eigenes Ding machen können.

Ja, super Argument. Das hätte er natürlich auch machen können, da hast 
du vollkommen Recht.

asd schrieb:
> Du solltest ihm die Füße küssen statt dich über Details aufzuregen.

Noch so ein Spitzenkommentar. Das hätte er sicherlich verdient, ja!

von Marian (Gast)


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Ist das zufällig eine Anlage von dem hier:

Beitrag "Spruehaetzanlage"

?

Falls ja, hätte sich die Elektronik schon mal sehr verbessert :-)


Marian

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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asd schrieb:
> Man führt den (Luft?) Schlauch i.A. über den oberen Rand nach unten
> so dass bei Pumpe aus auch ganz ohne Ventil nichts raus läuft.
Oder/Und man plaziert den "Reglerkasten" über dem Flüssigkeitsniveau...

von Frank Meier (Gast)


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Marian schrieb:
> Ist das zufällig eine Anlage von dem hier:

Mhh...ich wollte ja keinen Firmennamen nennen, habe ich ja bewusst nicht 
gemacht.

Aber spätestens bei dem Bild hier isses eh klar:

Beitrag "Re: Spruehaetzanlage"

Rückschlüsse überlasse ich euch...

von dolf (Gast)


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Frank Meier schrieb:
> Ja, wäre natürlich ne Möglichkeit, aber die Heizung ist ja da. Da kaufe
> ich ja jetzt keine neue.

dann schraub dir doch nen einfachen zweipunktregler mit ssr als 
schaltstufe zusammen.
ein einfacher schmittrigger aus drei transis + ssr sollte da voll 
genügen.
hab das mal mit dem schmittrigger a302d aus ddr produktion gebaut.
der ic geht da für sehr gut.
kn electronic hat den für 0,1teuro im angebot.
die regelung geht heute noch (aquarium).
temp. und hysterese sind (in grenzen) einstellbar.
als sensor dient ein ntc 47k.

von Frank Meier (Gast)


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Laut Homepage hat die Heizung eine Leistung von 100W. Demnach müsste der 
Widerstand der Heizwicklung in Aktion ja noch drastisch steigen.

von Frank Meier (Gast)


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Marian schrieb:
> Ist das zufällig eine Anlage von dem hier:
>
> Beitrag "Spruehaetzanlage"

Ich muss aber sagen, dass die "Elektronik" ja mal noch viel besser ist, 
als die in meinem Kasten ;-) Das haut ja den stärksten Neger aus der 
Astronautenkapsel...[sorry, war letzte Woche bei Johann König]

von dolf (Gast)


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Frank Meier schrieb:
> Das haut ja den stärksten Neger aus der Astronautenkapsel

der kam gut !!!

ich würd mir das nicht wagen so etwas von pfusch unter´s volk zu 
bringen.

von Lästermaul (Gast)


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Da muss man genau hinsehen. Das China-Engineering Logo lässt sich leicht 
mit dem CE-Kennzeichen verwechseln.

von Teo D. (teoderix)


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Frank Meier schrieb:
> In wie weit ändert sich der Widerstand der Zeizwicklung beim Erhitzen?
> 230V/160R = 1,44A und das macht theoretisch erstmal 330W. Und das ist ja
> eher utopisch. Ich werde das Teil natürlich jetzt nicht einfach mal ans
> Netz hängen. Weiß da jemand was?

Ist das so ne "Glasstab-Heizung" ähnlich wie Aquarium Teile?
Wenn ja, dann sollte man ein leichtes glühen der Heizspirale sehen 
können. Was einer Temperatur von ~>700C° entspricht!
Wenn man dann noch den Temperaturkoeffizienten, der üblicherweise 
verwendeten Legierung, nach schlägt und rechnet kommt man sicher auf ca. 
250W.
Die angeblichen 100W erscheinen mir etwas wenig, hierfür?
Hatte allerdings diese Problematik seit Jahrzehnten nicht mehr und wage 
es kaum das noch ab zu schätzen!


Wo war eigentlich die Sicherung, ich kann da nichts erkennen.
Zeig doch auch mal die Küvette, bitte.

von Drobel (Gast)


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Frank Meier schrieb:

> .... Das haut ja den stärksten Neger aus der
> Astronautenkapsel...[sorry, war letzte Woche bei Johann König]

Ist das auch ein Alltagsrassist?

von Frank Meier (Gast)


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Lästermaul schrieb:
> Da muss man genau hinsehen. Das China-Engineering Logo lässt sich leicht
> mit dem CE-Kennzeichen verwechseln.

Ja gut, aber das Teil hat er ja hier in Deutschland zusammengeflickt.

Teo Derix schrieb:
> Ist das so ne "Glasstab-Heizung" ähnlich wie Aquarium Teile?

Nee, die Heizung ist aus Metall. So'n beheizter Dildo halt. Kann ich 
morgen aber auch gerne mal Fotos reinstellen.

Teo Derix schrieb:
> Die angeblichen 100W erscheinen mir etwas wenig, hierfür?

Keine Ahnung. Habe aber nochmal auf der Homepage geschaut - die Küvette 
ist immernoch im Angebot. Und da steht 100W.

Teo Derix schrieb:
> Wo war eigentlich die Sicherung, ich kann da nichts erkennen.

Die war in dem großen Loch, welches man im 5. Bild erkennen kann. Aber 
die hat es halt total zerlegt. Da war nurnoch der Kopf, wo man 
normalerweise die Sicherung von außen rausdrehen konnte, sowie ein Teil 
vom Gewinde mit der Sicherungsmutter innen vorhanden. Aber auch davon 
kann ich gerne morgen ein Bild reinstellen.

Teo Derix schrieb:
> Zeig doch auch mal die Küvette, bitte.

Auch morgen, kein Problem.

Drobel schrieb:
> Ist das auch ein Alltagsrassist?

Nee, der hat Teile von alten TKKG-Kassetten vorgespielt und das Publikum 
sollte raten, wie es weiter geht. Da gab's dann drei Möglichkeiten zur 
Auswahl. Das ganze dreimal. Das dieser Satz auf einer KINDERkassette 
vorkommt, hätte natürlich niemand gedacht, aber beim dritten Ausschnitt 
war es dann wirklich so. Ich habe früher (tm) aber nie TKKG gehört, war 
eher der 5-Freunde-Typ, daher war ich doch recht erstaunt, wie brutal es 
in den Folgen vorzugehen scheint ;-) Da kam unter anderem auch "Wir 
knüppeln alles nieder, was uns in den Weg kommt..." und ähnliches.

Naja, offtopic. Morgen mache ich Bilder vom Rest. Aber dann muss ich das 
Logo des Herstellers zukleben, damit keiner sieht, dass das Ding von HWE 
ist........ups! Naja, war anhand des Bildvergleichs ja nun eh schon 
klar.

Gruß und schönen Abend!

von Frank Meier (Gast)


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So, einen Tag später, aber hier sind noch Bilder:

Foto6 zeigt die gesamte Küvette
Foto7 einen Ausschnitt von der Verarbeitung
Foto8 den Platinenhalter
Foto9 den Rest der Sicherung
Foto10 die Stabheizung

Gruß

von Georg W. (gaestle)


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asd schrieb:

> Naja, ist doch einwandfrei gebaut, das Ding. Ich weiß nicht warum
> Lüsterklemmen Schrott sein sollen. Oder (gut gemachte) Lötverbindungen.
> Vielleicht nicht die Methode bei Großserien-Fertigung, aber für
> Einzelstücke und Kleinserien immer noch Stand der Technik.

Das Problem ist die Kombination aus Lüsterklemme und verzinnten Adern. 
Das Zinn kriecht unter der Belastung und irgendwann gibt es einen 
Wackelkontakt. Mir kam schon einmal so etwas unter, da war die 
Isolierung der Lüsterklemme aufgrund der erhöhten Wärmeentwicklung schon 
teilweise geschmolzen. Korrekt wäre es mit einer Aderendhülse oder einer 
Klemme mit Drahtschutz.

Ich habe seit 2 Jahren eine Sprühätzanlage vom selben Anbieter. Die ist 
wohl aus China, da sie im landestypischen labbeligen Karton mit einer 
Beschriftung in dem komischen für Asien typischen Font verpackt war. Den 
Schaltkasten werde ich mal per Gelegenheit inspizieren. Ansonsten ist 
die Qualität dem Preis entsprechend.

von dolf (Gast)


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die Heizung ist aus Metall. So'n beheizter Dildo halt. Kann ich
morgen aber auch gerne mal Fotos reinstellen.

sieht wie ne aquarienheizung aus.
die gibt´s auch aus metall.
das ätzgerät scheint mit naps zu ätzen.
bei meinem ätzgerät wär diese heizung ruck zuck aufgelöst (fecl3 + 
salzsäure)
das zäugs ätzt auch edelstahl.
dildo mit 230v~ anschluß....;-))

hier ne schaltung die schon jahre lang ein süßwasseraquarium auf 
temperatur hält.
nur das ssr ist ein anderes.
der kleinste brauchbare 9v~ printtrafo bei reichelt ist der EE 20/10 209 
:: Trafo 0,5VA, 2x 9V, 2x 28mA
wenn man beide wicklungen parallel schaltet dürfte das zum versorgen der 
schaltung locker reichen.
den a302 findet man z.b. bei kn electronic und in der bucht.
mfg

von Guest (Gast)


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Das Symbol des BC547 ist falsch!

von Frank Meier (Gast)


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dolf schrieb:
> hier ne schaltung die schon jahre lang ein süßwasseraquarium auf
> temperatur hält.

Danke, werde ich mir mal anschauen. Irgendein 2-Punkt-Regler tut es ja 
wirklich. Oder direkt volles Programm mit uC und Display...nee!

Guest schrieb:
> Das Symbol des BC547 ist falsch!

Jo, das stimmt :-) Da wird nicht viel passieren.

Georg W. schrieb:
> Ansonsten ist
> die Qualität dem Preis entsprechend.

Das stimmt. Wie gesagt, das Ding ist bis jetzt immerhin dicht. Hatte 
jetzt auch nie das Gefühl, dass das Teil irgendwann auseinanderfällt. 
Nur die "Steuerung" ist der Horror!

von Georg W. (gaestle)


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Sodele, bei meiner sieht es schon deutlich besser aus, nur die 
Lüsterklemme mit den verzinnten Litzen ist noch anzukreiden. Das 
Netzteil stammt von Meanwell.
Das Heizelement ist auch anders ausgeführt, es hat nur 2 Anschlüssen 
(Lüsterklemme). Einstellbar ist hier nichts. Das habe ich auch nie 
wirklich vermisst.

Aber wie ist die Ätzbrühe überhaupt an die Elektrik gekommen? Geht die 
Luftleitung wirklich von unten in die Küvette oder oben über den Rand 
und es hat den Saughebereffekt gegeben?
---
Tante Edith fragt sich weshalb das Bild wieder doppelt ist. Kann das 
einer von den Mods korrigieren? Danke.

von uwegw (Gast)


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Ich hab auch so ein Gerät, allerdings etwas älter, und wie bei Georg W. 
hat die Heizung auhc nur zwei Anschlüsse und eine interne Regelung 
(mechanisch mit Bimetall, einstellbar).
Bei mir hat sich irgendwann die Küvette verabschiedet, an der Unterseite 
ist die Naht aufgerissen, und ich habe sie nicht mehr dicht bekommen. 
Daraufhin hab ich eine neue Küvette mit identioschen Maßen selbst 
gebaut, aus zwei Plexigalsplatten und Plexiglas-Vierkantmaterial, 
geklebt mit Expoidharz. Entlag des Randes habe ich alle paar cm 
Schrauben (Kunststoff) gesetzt, um die Last auf der Verklebung zu 
reduzieren. Hält super.
Die Pumpeneinheit habe ich weiterverwendet. Ich glaube, da sollte ich 
bei Gelegenheit auch mal nen Blick reinwerfen...

von Frank Meier (Gast)


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Die Luftleitung geht von oben rein. Ist schon seltsam.

von Georg W. (gaestle)


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Frank Meier schrieb:
> Die Luftleitung geht von oben rein. Ist schon seltsam.

Das ist einfach: Die Flüssigkeit muss es nur bis zum Scheiteilpunkt 
schaffen, ab hier geht es von alleine bis die Küvette leer ist. Gründe 
gibt es viele:
-Die warme Pumpe kühlt ab und die Luft in Pumpe und Schlauch zieht sich 
zusammen und saugt Wasser nach
-Der Luftdruch steigt: Änderung gestern in Stuttgart 4,5 hPa ss, das 
sind 450 Pa ss. 1 Pa entspricht 0,1mm Wassersäule. Also ergibt dies eine 
Änderung des Wasserspiegels im Schlauch von 45mm.
-Du hast das Gerät bewegt

Du müsstest am höchsten Punkt für eine automatische Belüftung sorgen, 
die verhindert dass sich ein Unterdruck aufbaut. Oder die Pumpe hoch 
genug anbringen.

von Frank Meier (Gast)


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OK, das klingt plausibel! Dann noch das defekte Rückschlagventil...das 
ist komplett voll mit Kristallen vom Natriumpersulfat. Kann man auf 
jeden Fall Luft durchpusten, wie auch ziehen. Das ist hin.

von Frank Meier (Gast)


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Bewegt habe ich das auf jeden Fall :)

von Timm T. (Gast)


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Wie ich nach einer versifften Pumpe lernen durfte: Schlauch immer 
abziehen, wenn man fertig ist. Meine Küvette hat zwei Löcher für die 
Schlauchdurchführung, in das zweite stecke ich das Schlauchende in die 
Küvette zurück.

von Klaus B. (kabe)


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Frank Meier schrieb:
> Ach ja, an dieser Stelle sei angemerkt, dass auf
> dem Gehäuse ein CE-Aufkleber drauf war.

Das heißt nur, dass der „Inverkehrbringer“ behauptet, den entsprechenden 
europäischen Vorschriften zu genügen... alleine darauf würde ich jetzt 
nicht viel geben.

Klaus

von Frank Meier (Gast)


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Klaus Busse schrieb:
> alleine darauf würde ich jetzt
> nicht viel geben.

Das tue ich auch nicht. Finde es nur noch eine Dreistigkeit obendrauf.

von Michael_ (Gast)


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Frank Meier schrieb:
> OK, das klingt plausibel! Dann noch das defekte Rückschlagventil...das
> ist komplett voll mit Kristallen vom Natriumpersulfat. Kann man auf
> jeden Fall Luft durchpusten, wie auch ziehen. Das ist hin.

Timm Thaler schrieb:
> Wie ich nach einer versifften Pumpe lernen durfte: Schlauch immer
> abziehen, wenn man fertig ist. Meine Küvette hat zwei Löcher für die
> Schlauchdurchführung, in das zweite stecke ich das Schlauchende in die
> Küvette zurück.

Das kann ich nur bestätigen. Das Zeug kriecht bei Nichtbenutzung die 
Leitung hoch und kristallisiert in den Ventilen aus.

von Jürgen W. (hardy_jw)


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Hi,
da hast Du/Sie ja noch einmal Glück gehabt, sozusagen. Mit Wasser und 
Strom ist nicht zu spaßen.

Nicht umsonst gibt es in Europa "CE", dass nicht damit erledigt ist, 
dass man beim Conrad oder vergleichbarem Anbieter einen Aufkleber kauft 
und draufpappt ("Was kostet eine CE?", "29 cent, beim Conrad").

Mit dem Anbringen des CE Zeichens erklärt der Inverkehrbringer / 
Verkäufer / erster Anbieter innerhalb Europas, dass er eine zutreffende 
EU Richtlinie einhält. Dort steht dann sinngemäß, dass man damit auch 
alle weiteren EU-RL einhält, die ein CE Zeichen auslösen. Wenn man ein 
CE anbringt, obwohl es gar keine zutreffende Richtlinie für das Produkt 
gibt, so ist das auch geregelt -> Bußgeld. Trifft aber bei Dir NICHT zu. 
Das Produkt benötigt tatsächlich eine CE und die Einhaltung mindestens 
einer EU-RL, der Niederspannungsrichtlinie.

Weiterhin hast Du in den Lieferunterlagen sicherlich eine sogenannte 
Konformitätserklärung erhalten, aus der ersichtlich ist, welche 
Richtlinien als eingehalten erklärt wurden. Weiterhin müssen sich dort 
Normen befinden, nachdem der sogenannte "Stand der Technik" erreicht 
wurde oder es musste ein alternatives Verfahren angewandt werden, dass 
mindestens den Anforderungen der einschlägigen Normen entspricht oder 
sicherer ist. Diese MUSS dem Produkt beiliegen bzw. von einer webseite 
zu beziehen sein, ohne zusätzliche Kosten usw.

Weiterhin hast Du mit dem Produkt sicherlich auch eine Betriebsanleitung 
/ Bedienungsanleitung erhalten, in Landessprache, in der der sichere 
Betrieb erläutert sein muss. Wenn dort steht, dass z.B. die 
Ätzflüssigkeit bei einer Pause über einen längeren Zeitraum entfernt 
werden muss, da die Komponenten das nicht aushalten -> unsicheres 
Produkt - ein NOGO.

Falls einer der obigen Punkte fehlt, so gehe auf die Seite www.icsms.org
Wähle dort Dein Land (es gibt ca. 2 Dutzend Flaggen), Verbraucher, und 
"unsicheres Produkt melden". Du bekommst dort, abhängig von Deinem 
Wohnort, die für Dich zuständige Gewerbeaufsicht genannt, Adresse / Tel 
/ Fax /email. Dort den Fall schildern, mit Fotos, Rechnung / 
Liederschein und allem drum und dran. Du kannst auch vorher anrufen - 
die "beißen" nicht - und Fragen stellen. Man wird von dort das Ganze 
dann an die zuständige Gewerbeaufsicht im Bezirk des Verkäufers 
weiterleiten. Der Verkäufer bekommt dann umgehend "Besuch", wenn er Pech 
hat innerhalb von 1-2 Arbeitstagen (FR bei Deiner Bescheid sagen, MO 
morgen um 8 Uhr Gewerbeaufsicht beim Verkäufer). So wie Du das 
schilderst, wird ein sofortiges Vertriebsverbot erlassen. Und eigentlich 
auch eine Rückrufaktion auferlegt. Damit müssten dann die Verkaufserlöse 
zurück bezahlt werden.

Weiterhin sollte das den Staatsanwalt interessieren, den dass hätte ja 
auch mit einem Stromschlag, also schwere Körperverletzung oder Tod, 
ausgehen können. Und da von dem Gerät sicherlich mehrere verkauft 
wurden, wird auch nicht wegen "mangelndem öffentlichen Interesse" die 
Akte nach 6-8 Wochen einfach geschlossen.

Ich möchte nicht in der Haut des/der Verkäufer stecken. Zumindest vom 
Finanziellen her läuft das Richtung Hartz IV. Was der Staatsanwalt 
macht, ist schwer einzuschätzen.

Allerdings passiert immer nur dann etwas, wenn die zuständigen Stellen 
auch etwas erfahren. Das gilt sowohl für die Gewerbeaufsicht als auch 
für den Staatsanwalt. Denn das CE Zeichen ist eine eigenverantwortliche 
Erklärung des Inverkehrbringers - das prüft (zunächst) niemand. Nur bei 
Unfällen oder Meldungen.

Grüße
Hardy_JW / Jürgen

von Georg W. (gaestle)


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Jürgen Willnecker schrieb:
> Wenn dort steht, dass z.B. die
> Ätzflüssigkeit bei einer Pause über einen längeren Zeitraum entfernt
> werden muss, da die Komponenten das nicht aushalten -> unsicheres
> Produkt - ein NOGO.

Genau das schreibt jeder Kochtopfhersteller, da die darin aufbewahrten 
Speisen sonst einen Fremdgeschmack annehmen oder der Beschichtung 
schaden könnten. Demnach dürfte es keine Kochtöpfe mehr geben.

Falls ich hier den richtigen gefunden habe habt ihr noch ein weites Feld 
zu beackern: http://www.xing.com/profile/Juergen_Willnecker

von Jürgen W. (hardy_jw)


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Georg W. schrieb:
> Demnach dürfte es keine Kochtöpfe mehr geben.

Es geht bei den ganzen CE RIchtlinien AUSSCHLIESSLICH um 
Personenschäden. Das muss man zunächst einmal verstehen und genau die 
Fälle unterscheiden.

Sachschäden: egal! Produktionsziel nicht erreicht: egal! Kaufmännisch 
nicht darstellbar / zu hohe Kosten wenn sicher: völlig egal!

Wenn also die Speisen im Kopftopf einen anderen Geschmack annehmen, der 
NICHT gesundheitsschädlich ist: egal! Da beschweren sich nur die Kunden: 
äußerst lästig. Daher der Hinweis. Wenn sich Teile der Beschichtung 
lösen würden, die Gesundheitsschäden verursachen würden, auch 
langfristig: geht nicht  unzulässig  wird vom Markt genommen / 
finanzielle Rückabwicklung. Da gibt es dann auch wieder bestimmte 
Normen. "Ungeregelter Bereich" des ProdSG, dort das dazugehörige 
Amtsblatt besorgen (www.baua.de). Dort findet man in Form von Normen den 
"Stand der Technik" (= Anforderung in der Richtlinie) beschrieben, den 
der Inverkehrbringer zum Zeitpunkt des jeweiligen Verkaufs erfüllen 
muss.

Zurück zur Küvette:
- wenn die Berührung von 230 Volt AC mit einer (leitenden) Flüssigkeit 
niemals zu Tod, Verbrennungen, Lähmungen, oder Gliedmaßverlusten führen 
würde, sondern nur zu einem Erschrecken, dann wäre das zulässig und 
NICHT zu beanstanden. Die Grenze liegt bei 50 bzw. 60 Volt DC / AC. In 
Nassbereichen arbeitet man prinzipiell mit FI-Schalter oder Trenntrafo 
oder mit ungefährlicher Kleinspannung von z.B. 12 oder 24 Volt. Die, die 
sich nicht auskennen, arbeiten mit allem, was die Technik hergibt. Ich 
persönlich habe einen 30mA FI Schalter als Zwischenstecker - den nehme 
ich bei allem was unsicher aussieht. Ich war (als junger Ingenieur und 
ganz junger Bastler) schon zu oft beim Basteln an der falschen Leitung.
- im privaten Bereich gilt kein Arbeitsschutz bzw. Vergleichbares. Unter 
anderem deshalb gibt es pro Jahr ca. 6000 Todesfälle. Genausoviel wie 
als Selbstmorde erkannte Selbstmorde (also ohne Dunkelziffer) und etwas 
mehr als tödliche Unfälle im Straßenverkehr (<6000).
- Solange nichts passiert, gibt es tatsächlich keinen Ärger. Wenn Du den 
Blitzer im Ort geschickt mit 95 km umfährst, passiert ja auch nichts. Es 
darf nur keiner sehen und das irgendwie nachweisen können.
- Selbst wenn etwas passiert, dann hängt das davon ab, ob fundiert 
vorgetragen werden kann (Fachkenntnisse). Solange niemand dem Richter 
das richtig erklärt, heißt das "Bedienungsfehler" und der Betreffende 
landet in einem der sozialen Sicherungssysteme oder auf dem Friedhof.

Also spendiert bei solchen Aktionen mindestens den FI Schalter davor. 
Noch besser: nix mit 230 Volt und Flüssigkeiten bei Undichtigkeiten 
verwenden.

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