Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Step-Up-Wandler


von Großes F. (112)


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Hallo,

ich möchte gerne einen Step-Up-Wandler mit einem Mikrocontroller diskret 
aufbauen. Der Aufbau ist im Prinzipbild oben gezeigt.

Für die Dimensionierung habe ich erstmal 10uH genommen, um den Aufbau 
auszuprobieren. Die Diode hat 0,2V Durchbruchspannung. Der Transistor 5 
Ohm Rds_on.

Nun habe ich etwas herum gespielt, bekomme aber irgendwie nicht genügend 
Leistung heraus.

Bei dem Tastverhältnis 50% und sehr hochohmiger Last (I=500uA) klappt 
die Verdopplung der Spannung. Wenn ich aber Ströme zwischen 20mA und 
40mA ziehen möchte, komme ich in keiner Weise über den Eingangspegel 
hinaus...

Meine bisherigen Frequenzen lagen im Bereich von 30kHz bis ~100kHz... 
Wie stehen die Chancen, mit höheren Frequenzen den Soll-Output erreichen 
zu können?
Muss man mit so einem Schaltwandler zwingend in den MHz-Bereich 
vorstossen?

Welches wären typische Einstellparameter?

mfg

von Matthias L. (Gast)


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> habe ich erstmal 10uH genommen, um

Schonmal was von Sättigungsstrom gehört?

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html

von Ben _. (burning_silicon)


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Ganze 5 Ohm Rds(on)? Wie ungeeignet ...

So ein Wandler läuft problemlos mit 40-50kHz. Meine Erfahrung mit nicht 
100%ig passenden Spulen ist, daß auf weiten Bereichen des 
PWM-Verhältnisses ganz wenig bis nichts passiert, und der 
Leistungszuwachs irgendwann recht schlagartig auf wenigen Prozent des 
Bereichs einsetzt.

Geh mal mit dem Tastverhältnis über die 50% hinaus. Solange der Kern 
nicht Sättigung geht kannst Du damit rumspielen. Kern in Sättigung 
merkst Du ganz grob und ohne große Messung daran, daß die Impulsströme 
extrem werden und der FET heiß wird. Leider fehlen ein paar wichtige 
Betriebsparameter (Eingangsspannung, Ausgangsspannung, wie gut ist der 
Treiber für den FET) um da genaueres zu sagen.

Der FET muß in diesem Schaltungen sehr schnell schließen. Das erfordert 
einen guten Treiber und oberhalb 200kHz wird die Treiberleistung unschön 
hoch.

Das Schaltbild was Du angehängt hast ist zum Beantworten Deiner Fragen 
absolut unbrauchbar, weil wer die Grundschaltung für einen 
Step-Up-Wandler nicht kennt, wird Dir auch nicht helfen können.

von J. T. (chaoskind)


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Moin erstmal,

ich hab mir mal so eine Ladungspumpe zusammengebastelt gehabt, da hab 
ich mit relativ niedrigen Frequenzen gepumpt, ich glaub so um die 10Khz. 
Wie groß meine Spule tatsächlich ist, weiß ich nicht, aber nach 
Simulation mit Spice und quasi rückwärts Entwickeln, dürfte die so 1mH 
haben, wobei das natürlich einige Größenordnungen mehr als 10uH ist. 
Aber damit bin bei ungeregelten 16V Eingangsspannung an einer 10KOhm 
Last auf knappe 180V gekommen... Die Spule stammt aus einem 
Uraltsteckernetzteil, wenn ich mich recht entsinne. Allerdings hab ich 
ne BipoTranse genommen und keinen FET. Bei der Pulsweite hab ich mich 
eher im 90% Bereich bewegt. Irgendwann nachdem ich mir nen Tiny13 für 
die PWM zerschoßen hab, weil ich auf dem Steckbrett unvorsichtig 
war(800V aus 220uF mag er wohl nich), bin ich dazu übergangen, die PWM 
mit nem NE555 zu machen, bei Potis dran, und du kannst wunderbar quasi 
beliebige Werte für Pulsweite und Frequenz einstellen. Das hat 
austüfteln vom idealen PWM/Freq recht gemütlich gemacht =)

frohes Basteln, jendrik

P.S. Das von lippy gepostete Tool ist ziemlich schick!

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Großes Fragezeichen schrieb:
> Welches wären typische Einstellparameter?

Hiermit kannst du dir auch deine Bauteile passend dimensionieren.
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/aww_smps.html

Bei 12V EIngangs und 24V Ausgangsspannung, 100kHz, bei 40mA kommt er auf 
fast 2mH.
Bei 12V EIngangs und 24V Ausgangsspannung, 100kHz, bei 1mA kommt er auf 
fast 80mH.

von hinz (Gast)


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Großes Fragezeichen schrieb:
> Die Diode hat 0,2V Durchbruchspannung.

Muss ja eine ganz dolle sein....

von J. T. (chaoskind)


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Na er wird wohl die Flussspannung gemeint haben... also wohl ne 
Schottky...

Das hier immer gleich soviel gemosert werden muss, wenn mal 
Begrifflichkeiten durcheinander kommen. Es ist halt nicht jeder ein 
Profi, und Verwechselungen können vorkommen. Kein Grund mit dem Finger 
auf jdm zu zeigen.

Zumindest mein ich, dass man an den 0.2V sehen kann, das sicher nicht 
die Durchbruchspannung gemeint war...

MfG Chaos

von Falk B. (falk)


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@  hinz (Gast)

>> Die Diode hat 0,2V Durchbruchspannung.

>Muss ja eine ganz dolle sein....

Zwei antiparallel Germaniumdioden ;-)

von schrammler (Gast)


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Sowas habe ich auch schon einmal aufgebaut. Meine Induktivität betrug 
damals wie bei l.t. 1mH. Probier einfach mal eine andere Spule aus. Die 
Induktivität hat einen großen Einfluss auf deine Leistung.

Den genauen Induktivitätswert kannst du dir ja auch für deine gewünschte 
Leistung berechnen.

von Matthias L. (Gast)


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>Die Induktivität hat einen großen Einfluss auf deine Leistung.


Wie oft denn noch? Der Sättigungsstrom ist wichtig. Und 
Leistungsbestimmend ist das Volumen des Luftspaltes

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Und Leistungsbestimmend ist das Volumen des
> Luftspaltes

Bei einem StepUp Wandler ist kein Luftspalt notwendig.

von Falk B. (falk)


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@  Hans Jelt (step_up_mosfet)

>> Und Leistungsbestimmend ist das Volumen des
>> Luftspaltes

>Bei einem StepUp Wandler ist kein Luftspalt notwendig.

Jaja. Step Up ist viel zu allgemein. Die hier diskutierte Schaltung ist 
ein Sperrwandler, und dessen Drossel muss Energie speichern, welche dann 
transformiert wird. Dazu braucht sie einen Luftspalt. Siehe Spule.

Einen Step Up kann man auch mit einem Trafo als Flußwandler bauen, dort 
braucht und will man keinen Luftspalt haben, weil keine Energie im Trafo 
gespeichert werden soll. Siehe Transformatoren und Spulen.

von Ben _. (burning_silicon)


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oO *POPCORN!* Lange nicht mehr so gelacht.

von Tipsi (Gast)


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Schau einfach ins Datenblatt des LM3487 rein.
Ist eine wunderbare Anleitung für die Dimensionierung drin. Das Problem 
bei großen Induktivitäten ist auch der Innenwiderstand... Bei dem 
entsteht bei dem jeweiligen Spitzenstrom ein Spannungsfall und den musst 
du zusätzlich noch im Tastverhältnis berücksichtigen...

Für eine kleinere Drossel entweder mit der Taktfrequenz hochgehen oder 
einen größeren Ausgangsstrom ziehen...
Wenn die Taktfrequenz höher wird brauchst du bald einen Treiber...

Und dein Ausgangskondensator sollte groß genug sein...

Und nimm einen Fet mit kleinerem Rdson

Toll ist beispielsweise der: IRLR3410

von MaWin (Gast)


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> Bei einem StepUp Wandler ist kein Luftspalt notwendig.

Doch. Anders bekommst du die notwendige BH-Kurve nicht hin.
Auch als distributes air gap im Ringkern.

> ich möchte gerne einen Step-Up-Wandler mit einem Mikrocontroller
> diskret aufbauen.

Warum ?

Sind dir fertige Schaltwandler langweilig geworden und du suchst höheren 
Anspruch ?

Baust du deine Schaltung in Millionenstückzahl und kannst durch Nutzung 
des übrigen PWM-Ausgangs viele Euros einsparen ?

Sieht nicht so aus.

Ist es nicht eher so, daß du Schaltwandler nicht verstehst, nicht 
verstehst warum in fertigen Chips so viele Funktionsblöcke drin sind, 
warum die komplizierte RC Kompensationsnetzwerke brauchen 
zurReglerkcompensation brauchen und warum die diese überhaupt machen, 
die du nicht berechnen kannst, und warum deine Prinzipschaltung noch 
lange keinen Schaltwandler ergibt ?


Meinst du nicht, daß man dann erst mal die fertigen Chips nehmen sollte, 
deren Funktionseinheiten einen vor Kurzschluss und Überlastung, vor 
dead-lock  bei Unterspannung und Zerstörung bei fehlender Last oder 
schlicht und einfach laienhafter Fehldimensionierung schützen, und daß 
deren Regelverfahren dir viel Arbeit abnimmt, als daß du sie in einem uC 
mal eben so abbildest ?

Nur mal als Beispiel die Berechnung der Reglerkompensation eines 
Buck-Konverters:
Beitrag "Re: Verdammte Regelung eines 200W Buckwandlers!"

Du hast bisher nicht das geringste über Schatreghler verstanden, ausser 
daß du ein Prinzipschaltbild gesehen hast und dir dachtest "ach ist das 
einfach", und bei kompletten Schaltbildern "versteh ich nicht".

Der sinnvolle Weg ist nun nicht, all das wegzulassen, was du nicht 
verstehst und beim simplen Prinzip uz bleiben, sondern den 
Chipentwicklern einfach mal zu glauben, daß so viele Funktionseinheiten 
schon sinnvoll sind damt der Schaltregler zuverlässig arbeitet. GERADE 
wenn man Anfänger ist, sind Prinzipschaltung, die bei geringer Spannung 
zu viel Strom ziehen und die Eingangsspannung so weit einbrechen lassen 
daß sie gar nicht mehr ansteigt, bei kapazitiver Last merken daß sie 
keine Strombegrenzung haben und keinen slow turn on, dank fehlender 
Kompensation muntere Ausgangsspektrum erzeugen daß er nur so schwingt 
und hörbar pfeift, und beim kleinstem Auslegungs- oder Aufbau-Fehler 
gleich kaputt gehen weil jegliche Schutzsdchaltungen fehlen.

Der isnnvolle Weg ist, einen fetigen Chip zu nehmen, und sich an die 
vorgeschlagenen Dimensionierung zu halten. Und wenn alle deine 
Schaltregler mit Chip wunderbar laufen und du jede Eventualität kennst, 
DANN kannst du dir mal Gedanken machen, ob man durch Nutzung des uC 
nicht ein paar cent sparen kann.

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