Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welches Steckersystem bei 12V


von Christian K. (christianklisch)


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Hallo zusammen,

ich plane mehrere 12V-Schaltungen im Haus und wollte dazu eine 12V 
Versorgungsleitung legen. Nun bin ich am Überlegen, welche Art "Stecker" 
ich verwenden soll, um diese anzuschließen. Standardisiert scheinen ja 
die KFZ-Buchsen zu sein, jedoch sind mir diese recht grob und groß. Gibt 
es einen weniger bekannten Standard? Oder solle ich die KFZ-Buchsen 
verwenden?

Danke für Vorschläge
Christian

von Erich (Gast)


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Man muß wissen, WAS du anschliessen möchtest,
also Leistung bzw. Ampere.

Gruss

von Christian K. (christianklisch)


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u.A.: Telefonladestation, Schreibtisch-LED-Leuchte, Handyladekabel (nur 
hier wäre die KFZ Buchse praktisch), kleine Testschaltungen (Spielerei) 
...
In Summe max. 60 Watt. Dann ist auch die Spannungsquelle schon sehr gut 
ausgelastet.

von Peter II (Gast)


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dann denk aber auch daran an jeden abzweig sicherungen zu verbauen, denn 
wenn du einen Kurzschluss in der Schreibtisch-LED hast sollte nicht 
alles aus gehen.

von Klaus D. (kolisson)


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ich nehme für kleinere Leistungen in meiner 12 Volt schiene aus 
kostengründen di alten DIN Lautsprecherstecker.

Gruss Klaus

von Udo S. (urschmitt)


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Was spricht gegen 4mm Laborstecker (Bananenstecker)?
Gut du hast 2 Stecker (rot/schwarz) und könntest die verpolen wenn du 
völlig farbenblind bist, aber die Vorteile:
hohe Strombelastbarkeit
gute Verfügbarkeit
man kann die Geräte auch mal an ein Labornetzteil stecken

von U. B. (Gast)


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von Klaus D. (kolisson)


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LOL,

da muss er sich aber mal eine grössere Wohnung Kaufen .. !

allerdings ist von diesem Bild der Weg zu XLR auch nicht mehr weit falls 
die 1 Ampere von den LS Steckern nicht reicht.
Im Modellbau gibt es ja auch noch diese Hochstromverbinder.

Gruss Klaus

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus De lisson schrieb:

> ich nehme für kleinere Leistungen in meiner 12 Volt schiene aus
> kostengründen di alten DIN Lautsprecherstecker.

Aus Platzgründen sind da m.E. Winkelstecker besonders gut geeignet.
Mehr als 2A würde ich da aber nicht drüberlaufen lassen.
Gruss
Harald

von Christian S. (christianstr)


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5A bei 12V, macht bei einem Querschnitt von 1,5mm² und 5m Kabellänge 
bereits einen Spannungsfall von knapp 0,3V. Wie lang willst du das denn 
verlegen? Denke an hin und Rückweg ;)

Gruß Christian

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hohlstecker haben sich sogar bei Laptops durchgesetzt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlstecker

von Thomas R. (Gast)


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Für sämtliche trennbaren 12-V-Verbindungen verwende ich überall 
Powerpole-Connectoren.
Mir reichen meistens die untereinander kompatiblen Versionen für 15, 30, 
40 A. (siehe Foto)
Die 40 A-Version erfordert allerdings eine sauteure spezielle 
Crimpzange, die 15- und 30 A-Versionen lassen sich mit normalen 
Crimpzangen verarbeiten.
Für grössere Ströme gibt es dann noch Versionen bis 120, 240 und 350 A.
Deren Hauptvorteil ist, dass sie weder Stecker noch Buchse sind, sondern 
eben nur Connectoren.
So kann man Stromquellen und -Senken mit dem gleichen Connector 
ausrüsten.
Bei einem Akku stellt sich damit nicht die Frage, ob er eine Stromquelle 
(Buchsen) oder eine Stromsenke (Stecker) ist.
Verpolung ist (fast) unmöglich.

http://www.andersonpower.com/products/singlepole-connectors.html

Für kleine Verbraucher bis ca. 3 A verwende ich Cinch-Stecker.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Lothar Miller schrieb:

Hallo Lothar Miller,

> Hohlstecker haben sich sogar bei Laptops durchgesetzt...
> http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlstecker

Leider....ich hab mich aufgrund der Erkenntnis auch dazu Durchgerungen, 
bei einigen Projekten auch Hohlstecker zu verwenden.
Ich bereuhe es.

Die Stecker sind nicht sehr robust, und die meisten ohne die 
Isolierwulst vorene, die Einrasten kann (z.B. bei Sony) rutschen sehr 
leicht heraus.
Ausserdem, eine "Standardisierung" bieten sie nicht. Das tun übrigens 
auch Zigarettenanzünderstecker und KFZ-Normstecker nicht, weil die für 
12V und 24V Systeme gleichvermassen verwendet werden. Du bist also vor 
Verwechselungen nie sicher.

KFZ-Normstecker  würde ich gegenüber den Zigarettenanzündersteckern 
immer bevorzugen. Sie sitzen besser weil rastend und haben größere 
Kontaktflächen.
Bild z.B. hier: 
https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowArtikel%2837F102%29&context=SE:KFZ+Normsteckdose&l=d&jump=ArtNr_37F102
OK, es gibt natürlich auch in dem Bereich Murks.

Für den TO: Schau Dir doch mal diesen Thread an:

Persönlich würde ich Rundsteckverbinder nach DIN 72585 oder Anderson 
Powerpoles vorschlagen.
Mate N Lock bzw. Mini Mate N Lock wären noch Vorschläge für Fälle wo 
nicht so oft gesteckt wird, z.B. für Baugruppen, die nur im 
Reperaturfalle getauscht werden. Tatsächlich halten sie mehr als die 
paar 100 angegebenen Steckzyklen aus.

Schau Dir doch mal diesen Threads an, da wurde das ganze schon 
diskutiert:
Beitrag "Stromversorgung gebaut: NEMA Steckverbinder statt Bananenstecker"
und
Beitrag "12V Outdoorstecker"
Sowie
Beitrag "12V-Steckverbinder für Amateurfunk"

Das Hauptproblem ist, das eigentlich keine Vereinbarung existiert, wie 
welche Stecker für welche Versorgungsspannung zu belegen sind. Ein 
verabredetes System (eine "Norm") darüber existiert NICHT.

Es gibt noch ein paar Leute, die sich darüber Gedanken gemacht haben. 
Aber wirklich ausgegoren ist das ganze noch nicht. Vor allem bei den 
Fällen fehlenden Verpolungssicherheit rollen sich mir immer die Fußnägel 
auf.
Siehe:
http://www.amateurfunk.de/notfunk/news/2009/07/Steckernorm.php
und
http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php/Steckernormen_im_Notfunkdienst

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Thomas R. (Gast)


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Hier mal eine typische Anwendung:
Das ist ein Amperestundenzähler für Ströme bis 20 A.
Der taugt z.B für Solarzellentests, zum Akkukapazität oder 
Laptopenergieverbrauch zu messen.
Der Eigenstromverbrauch liegt bei ca. 50µA.
Ob Quelle und Senke links oder rechts sitzen ist egal.

von Christoph K. (Gast)


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Ich verwende bei mir xt60 Stecker. Die schaffen 60A, halten sehr stabil. 
Ich habe die nach dem Löten mit Heißkleber versiegelt. Wenn man den 
Stecker mit Hylomar bestreicht bekommt man die dann auch Wasserdicht.
Ich habe vorher draussen Bananenstecker verwendet,  die sind 
weggegammelt und dann, als der Widerstand größer wurde, weggeschmolzen. 
Mit xt60 keine Probleme mehr. Ist nicht billig, aber dafür wertig.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd Wiebus schrieb:

>> Hohlstecker haben sich sogar bei Laptops durchgesetzt...
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlstecker
>
> Leider....ich hab mich aufgrund der Erkenntnis auch dazu Durchgerungen,
> bei einigen Projekten auch Hohlstecker zu verwenden.
> Ich bereuhe es.
>
> Die Stecker sind nicht sehr robust, und die meisten ohne die
> Isolierwulst vorene, die Einrasten kann (z.B. bei Sony) rutschen sehr
> leicht heraus.

Normalerweise bestehen Stecksysteme immer aus einem festen und
einem federnden Teil. Wobei, je nach System, einmal der Stecker
und einmal die Buchse federnd ausgeführt wird. Eine solche
Paarung ist aber zumindest für den Innenleiter bei Hohlsteckern
nicht gegeben. Deshalb köönen sie, zumindest theoretisch, weniger
Strom befördern als DIN-Stecker, denen man ja eigentlich auch nur
1A zutraut.
Gruss
Harald

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd Wiebus schrieb:
> Die Stecker sind nicht sehr robust, und die meisten ohne die
> Isolierwulst vorene, die Einrasten kann (z.B. bei Sony) rutschen sehr
> leicht heraus.
Naja, ich hatte vorrangig den Anwendungsbereich im Auge von dem
Christian K. schrieb:
>> u.A.: Telefonladestation, Schreibtisch-LED-Leuchte, Handyladekabel (nur
>> hier wäre die KFZ Buchse praktisch), kleine Testschaltungen (Spielerei)
Also ortsfest, geringer Strom und nicht lebensnotwendig, da tut es der 
billige Hohlstecker allemal...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Harald Wilhelms, hallo  Lothar Miller.

>> Die Stecker sind nicht sehr robust, und die meisten ohne die
>> Isolierwulst vorene, die Einrasten kann (z.B. bei Sony) rutschen sehr
>> leicht heraus.
> Normalerweise bestehen Stecksysteme immer aus einem festen und
> einem federnden Teil. Wobei, je nach System, einmal der Stecker
> und einmal die Buchse federnd ausgeführt wird. Eine solche
> Paarung ist aber zumindest für den Innenleiter bei Hohlsteckern
> nicht gegeben.

Die für Laptops sind doch in dieser Hinsicht meistens sogar etwas 
besser.
Der Hohlkontakt im Stecker ist federnd ausgelegt. Entweder eine 
harnadelförmige Feder, die manchmal zwei Sicken aufweist, in die 
umlaufende Rillen im Pin der Buchse sogar einrasten können, oder ein 
federndes, längst geschlitztes Rohr. Das gibt, verteilt, hohe 
Kontaktkraft und eine Reibung beim Einstecken, die die guten Kontakt 
gewährleistet, bzw. vor dem rausrutschen schützt.
Die Aussenkontakte sind in der Buchse oft als federnde Lappen ausgeführt 
und bilden eine Kontakttulpe.

Leider sind diese Stecker untereinander oft inkompatibel, was Teilweise 
auch wiederum gut ist, weil die Polaritäten (und Spannungen) oft 
unterschiedlich sind. Somit wird einer Verwechslung manchmal 
entgegengewirkt. Oft lässt sich der Stecker aber noch weit genug 
hineinwürgen, um Schaden anzurichten. Und wenn es nur verbogene 
Steckerkontakte sind.

Die Hohlstecker, die man lose als Buchse oder Stecker bekommt, sind aber 
von nicht so guter Qualität.

> Deshalb köönen sie, zumindest theoretisch, weniger
> Strom befördern als DIN-Stecker, denen man ja eigentlich auch nur
> 1A zutraut.

Die Stecker gehören trozdem zu den technischen Schwachpunkten von 
Laptops. In meinem Umfeld haben sich schon mehrere Leute dort irgendwas 
abgerissen, bzw. einen Wackelkontakt.

> Naja, ich hatte vorrangig den Anwendungsbereich im Auge von dem
> Christian K. schrieb:
>> u.A.: Telefonladestation, Schreibtisch-LED-Leuchte, Handyladekabel (nur
>> hier wäre die KFZ Buchse praktisch), kleine Testschaltungen (Spielerei)
> Also ortsfest, geringer Strom und nicht lebensnotwendig, da tut es der
> billige Hohlstecker allemal...

Da hast Du auch wieder recht.....die meiste Konsumerelektronik geht in 
den Muell ohne wirklich kaputt zu sein. Ich habe z.b. nur gebraucht 
PCs....Ich will nicht über die technisch geplante Obsoleszenz eines 
Produktes schimpfen, wenn die soziale Obsoleszenz noch schneller 
zuschlägt. :-/

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

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