Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Echounterdrückung durch Gegenschall


von Markus F. (Gast)


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Hat zufällig einer der werten Forenmitglieder Erfahrung in dieser 
Richtung? Es geht um ein Messsystem, das schallabhängig ist und darunter 
leidet, dass störende reflektierende Wellen aus der Umgebung es 
beeinflussen. Wir überlegen, dies mit Gegenschall zu unterdrücken. Wie 
geht man diesbezüglich vor?

von Matthias (Gast)


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Kann man den Schall nicht einfach messen, um ihn abzuziehen? Mit 
Gegenschall müsste man ihn auch messen und gegenphasig absenden.

von amateur (Gast)


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Soweit mir bekannt, sind alle diesbezüglichen Projekte, nachdem die 
Mittel dafür aufgebraucht waren, eingestellt worden.
Unter Laborbedingungen kann man zwar an einem vorher festgelegten Punkt 
jedem Toni den Garaus machen, aber bereits ein paar Zentimeter daneben 
kann es sogar zu einer Verstärkung kommen. Laufzeit, Phasenlage und 
Wellenlänge machen's.
Die einzig sinnvollen Möglichkeiten sind: Echos gar nicht erst entstehen 
zu lassen - schau Dir mal die Wände in einem Tonstudio an, oder den 
Krach auszusperren indem Du für ordentliche Schallisolierung sorgst.

von Matthias (Gast)


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amateur schrieb:
> schau Dir mal die Wände in einem Tonstudio an
Das ist ein gutes Stichwort. Ich bin nämlich genau über diese Thematik 
an das Thema gekommen. Lärmdämmung war nämlich auch der erst Denkansatz. 
Um mich darüber zu informieren, hatte ich in einschlägigen Foren 
recherchiert und stiess dabei auf dies hier:

http://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Raumakustik_und_Dämmung/147684/Thema_1.html

Der betreffende Experte gibt vor, mittels eines Helmholzresonators den 
Schall maßgeblich in den Griff bekommen zu haben und zwar den im 
Bassbereich, der ja am Kritischsten ist.

von amateur (Gast)


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>Der betreffende Experte gibt vor

Womit der "Anti"-Schall erzeugt wird ist relativ unwichtig.

Willst Du an einem bestimmten Punkt im Raum, eine Frequenz von z.B. 120 
Hz auslöschen, so muss Dein "Löschklang" ebenfalls 120 Hz haben und 
damit es nicht so langweilig wird, auch noch den gleichen Schalldruck 
und dieselbe Phasenlage.

Wohl gemerkt: Es geht, aber nur mit riesigem Aufwand und an exakt einem 
Punkt.
Wenn Du Dir vorstellst, das Deine Löschschallquelle ein 
lautsprecherähnliches Schallfeld erzeugt, also grob Kegelförmig, mit 
einer keulenförmigen Schalldruckcharakteristik, abhängig von der 
Auslenkung (Phasenlage) des Erzeugers...

von Klaus (Gast)


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Markus F. schrieb:
> Es geht um ein Messsystem, das schallabhängig ist und darunter
> leidet, dass störende reflektierende Wellen aus der Umgebung es
> beeinflussen.

Geh zum Messen auf ne Wiese.

MfG Klaus

von Udo S. (urschmitt)


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Klaus schrieb:
> Geh zum Messen auf ne Wiese.

Ne da summen jetzt wieder die Insekten. :-)

Warum auslöschen.
Den Raum für die eine Mikroposition die Echos einmal für alle Frequenzen 
ausmessen, und dann einfach von dem Signal abziehen.
Dazu brauchst du nicht noch extra Gegenschall erzeugen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Was ist das genau für ein Meßsystem? Definiere das wesentlich klarer!

Vielleicht reicht es ja bereits, die Messung kürzer als die Laufzeiten 
durch den Raum zu machen. Linkwitz hat dazu was ausgedacht:

von Matthias (Gast)


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Danke Abdul, das sehe ich mir gerne an.

>Messsystem

Es steckt in einem Gehäuse, deren Wände so in Schwingung versetzt werden 
sollen, dass die eintreffenden Wellen genullt werden. Die Wand soll also 
praktisch stehen. Da die Wand dann nicht mehr schwingt, kommt auch 
nichts mehr in den Innenraum. So die Theorie.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Aussichtslos, außer du bist bereit ganz viele Lautsprecher anzusteuern 
bzw. hast ein Budget aus dem Militärbereich. Für Stealth geben die 
gerne.

von Frischfisch (Gast)


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Vor kurzem gab es hier einen Thread über "Gummikondensatoren"


Beitrag "Kapazität bei angelegter Hochspannung"


Ich bin sicher, dass der Verfasser ähnliche Absichten verfolgt. Versuch 
doch mal, Dich mit ihm kurzzuschließen.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Matthias schrieb:
> Es steckt in einem Gehäuse, deren Wände so in Schwingung versetzt werden
> sollen, dass die eintreffenden Wellen genullt werden.

Das ist eine gängige Methode der Altivschalldämpfung und funktioniert 
theoretisch für einen Würfel sehr gut. Bei Quadern eher weniger.

Auf dem englischen Wiki gibt es einen guten Startpunkt für eigene 
Recherchen: https://en.wikipedia.org/wiki/Acoustic_quieting

Ansonsten die Standardsuchmaschine Deiner Wahl.

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