Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PA-Endstufe Problem.


von 12345 (Gast)


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Hallo!

Ich habe eine McCrypt PA-8000 (ich weiß, dass sie nicht gerade beliebt 
ist und McCrypt nicht wirklich gut ist, aber Kommentare wie "schmeiß in 
den Müll" helfen mir nicht!)

Mein Problem ist, dass nach einer gewissen Zeit eine Art Ploppen zu 
hören ist und die Lautsprecher etwas brummen. Das schlimme daran ist, 
dass dann wohl an den Lautsprecherausgängen eine Spannung anliegt, denn 
die Basschassis sind "herausgedrückt". Auf diese Weise sind mir beim 
ersten mal meine Boxen abgeraucht.

Ich will die Endstufe jetzt möglichst reparieren, allerdings lässt sich 
dieses Phänomen nicht wirklich reproduzieren. Manchmal passiert es 2min 
nach dem anschalten, vor 3 Wochen lief sie auf einer Party 8Stunden am 
Stück auf volle Lautstärke ohne, dass das Problem einmal auftrat.

Bei der Suche bin ich auf mehere ähnliche Beiträge gestoßen...
zB. Hier: Beitrag "Endstufe defekt" (da ist auch ein 
Schaltplan der Endstufe)

Daraufhin habe ich den Widerstand R65 ersetzt, hat aber nichts genützt.
Ich habe auch gemessen, dass sobald das Problem auftritt von -14V zu 
+14V nur noch 14V und nicht wie normalerweise 28V anliegen.
Ich versuche momentan noch herauszufinden, ob es an den +14V oder den 
-14V liegt, allerdings tritt das Problem momentan komischweiße wieder 
nichtmehr auf...

Hat von euch jemand eine Idee, an welchen Bauteilen das noch liegen 
könnte?
Habe keine Lust, dass mir noch mehr Lautsprecher abrauchen.
Der Verstärker läuft zur Zeit die ganze Zeit an irgendwelchen 
Schrott-Lautsprechern und ich warte nur bis das Problem wieder auftritt, 
um dann zu messen, ob es an der positiven oder negativen Spannung 
liegt...

In der Nähe von R65 wurden auch alle Bauteile sehr heiß, da der 
Widerstand wirklich kochte. Kann hier evt. etwas Schaden genonmmen 
haben?
Ich habe ihn jetzt durch einen Ersatzwiderstand aus 9 anderen 
Widerständen, die ich auf einen Kühlkörper montiert habe, ausgetauscht.
Den Kühlkörper schraube ich dann seitlich in das Gehäuse, sodass 
möglichst keine anderen Bauteile mehr durch die Wärme in Mitleidenschaft 
gezogen werden...

Schonmal Danke!

von Paul Baumann (Gast)


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Ich sehe im Schaltplan auf Blatt 4, daß die -14 Volt auf Blatt 3 von
LED 1-8 angezeigt werden. Wenn die ausgehen, kannst Du auch ausgehen 
-und
zwar davon, daß die -14 Volt zusammenbrechen.

Guck Dir erst mal den Schaltungsteil auf Blatt 4 unten rechts an, der 
die
+/- 14 Volt erzeugt, insbesondere die Z-Dioden und Elkos, denn wenn von
denen einer einen (Fein-)Schluß hat, ist auch Schluß mit der jeweilgen
Spannung.

MfG Paul

von 12345 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ok Danke :)
Auf die LED´s habe ich ehrlichgesagt nicht geachtet...
Aber es leuchteten auf jeden Fall noch welche, aber ich weiß nicht genau 
welche.

Ich werde dann wohl am besten alle Bauteile des +-14V Netzteils tauschen 
?!
Ich habe noch mal ein Bild von diesem Teil der Platine gemacht.
MfG

von Kai K. (klaas)


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>Ich habe noch mal ein Bild von diesem Teil der Platine gemacht.

Fehlt da nicht ein Hochlast-Widerstand??

von Torsten B. (tbrox)


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Wenn die Chassis im Fehlerfall in eine Richtung herausgedrückt werden 
hast du an den Klemmen eine permanente Gleichspannung anliegen. Das 
killt natürlich auf Dauer jede Pappe.
Vermutlich hat die Endstufe einen Ausgangskondensator (großer Elko) in 
Reihe zur Klemme? Wie stehts um den? Macht der dicke Backen oder hat 
einen internen Kurzschluss der nur unter Temperaturveränderung sprich 
nach Erwärmen auftritt?

von Klaus R. (klaus2)


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...um auf nummer sicher zu gehen kannst du dir ja einen 
lautsprecherschutzschaltung bauen, das ist IMMER gut! Sie verzögert das 
Einschalt-Plopp und schaltet bei DC die Klemmen ab - rücksetzbar per 
Taste zB.

Also, hopp! Dann bist du auf jeden Fall auf Nummer sicher - gescheite PA 
hätte das eh :)

Klaus.

von 12345 (Gast)


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@Kai:
Der fehlende Hochlastwiderstand ist eben dieser R65, der so saumässig 
heiß wird.
Den habe ich auf einen Kühler verbannt und an der Unterseite der Platine 
über Kabel angelötet.

@Torsten:
Das mit der Gleichspannung habe ich mir auch überlegt...
Es gibt da meines Wissens keinen Ausgangskondensator. Kann ihn zumindest 
weder auf der Platine, noch im Schaltplan finden.
Ich denke eher, dass das Problem an der Eingangsseite liegt, also der 
Frontplatine bzw. deren Stromversorgung. Warum sollten sonst auch die 
+-14V beim Auftreten des Fehlers fehlen?

Außerdem springt der Lüfter sofort an, sobald das Problem auftritt. 
Dieser ist aber wohl Lastabhängig geregelt. Was wieder für ein 
Eingangsseitiges Problem spricht.
(auch wenn die Endstufe komplett kalt ist und man für 1s voll aufdreht 
springt der Lüfter sofort an)

von 12345 (Gast)


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@Klaus: Danke für den Tipp ;)
Hast du da zufällig einen guten Schaltplan dafür?

Meine Anlage ist komplett selbstgebaut, deshalb hat sie sowas nicht...
Die PA-Boxen halten das Ganze auch aus, nur hatte ich zwischenzeitlich 
alte Hifi-Boxen daran laufen und die sind dann halt sofort abgeraucht...

von Klaus R. (klaus2)


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...der springt an, weil seine referenspg nicht mehr passt, vermute ich. 
Irgendwas in der DC versorgung scheint krum, zumindest würde ich da mal 
suchen. Belaste die +/-14V doch einfach mal mit einem adequaten 
lastwiderstand und schaue, was passiert?

Klaus.

von 12345 (Gast)


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Habe mal etwas herumprobiert...
Von +14V nach -14V liegen 29V an.
Wenn ich einen 1kOhm Widerstand zwischen +14V und -14V halte sinkt die 
Spannung auf 27V. Die LEDs werden minimal dunkler, allerdings kein 
Brummen o.ä. und vom Ton her läuft die Endstufe ganz normal weiter ohne 
Unterschied.

von Ben _. (burning_silicon)


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Solche Fehler sind sehr schwer zu finden. Das was Du schreibst deutet 
auf einen Wackelkontakt, kalte Lötstelle oder Kabelbruch hin. 
Erwartungsgemäß treten solche Fehler nie auf wenn man gezielt nach ihnen 
sucht. Man könnte meinen, der Gehäusedeckel ist fehlerhaft, denn sowie 
man das Gehäuse zuschraubt ist der Fehler wieder da.

von 12345 (Gast)


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eben genau das Regt mich momentan tierisch auf :(
Anscheinend haben ja aber mehrere dieses Problem.
Werde dann wohl mal alles nachlöten und die ganzen Bauteile rund um das 
+-14V Netzteil austauschen.

Grobes Schütteln der Endstufe oder etwas herumbiegen macht garnichts 
aus.
(ich weiß, dass man sowas normal nicht macht)

Momentan läuft sie jetzt wieder nachdem vorhin das Problem gleich 6mal 
in 15min aufgetreten ist, läuft sie jetzt schon wieder seit 3 Stunden 
ohne Probleme
Gruß

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Ich hatte schon mehrfach in den McCrypts Ausfälle an NT-Elkos mit 
diversen Erscheinungsbildern in der NF, auch zeitlich variiert. Eine 
ESR-Messung zeigte dann alsbald den genauen Übeltäter, trotzdem der 
Austausch aller Elkos im NT angeraten ist.
Das Schaltbild ist hier im Forum auch bereits veröffentlicht worden.

von Ben _. (burning_silicon)


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Naja, Käufer vernünftiger Endstufen haben solche Probleme nicht. ;)

**Rumms!!** ach Mist nun ist mir der Zaunpfahl abgebrochen.

Wackel mal im Betrieb vorsichtig an allen möglichen Kabeln und 
Steckverbindern, mit einem isolierten Gegenstand (zB. Plastik-Stab) 
kannst Du auch auf die Platine drücken oder an bestimmten Bauteilen 
wackeln. Vielleicht läßt sich der Fehler so eingrenzen. Kältespray kann 
auch helfen, aber bei einem Wackelkontakt eher selten.

Was ich schon hatte, bei einer Rockford Fosgate KFZ-Endstufe mit 3kW - 
Fehler im Netzteil, aus irgendwelchen Gründen gibts plötzlich einen 
kapitalen Kurzschluß und kurz danach geht alles wieder wie's soll. Das 
lag (intern!!!) an einem der Leistungs-FETs. Keine Ahnung wie das geht, 
zeitweise war der FET messtechnische 100% in Ordnung, in der nächsten 
Sekunde hatte er einen glatten Durchschuss. Da hab ich auch ewig 
gesucht.

von Kai K. (klaas)


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Daß eine 14V-Spannung ausfällt, liegt wahrscheinlich daran, daß die 
zugehörige 60V-Spannung in die Knie geht. R22 und R65 sind nämlich 
relativ groß, um die BDs zu entlasten. Wenn aber die 60V Spannung zu 
sehr abfällt, können die BDs nicht mehr regeln und die entsprechende 
14V-Spannung sackt plötzlich ab.

Leichtes Brummen, während die Membran herauskommt, also eine 
Gleichspannung am Ausgang der Endstufe, entsteht beispielsweise dann, 
wenn ein Gleichrichterkreis in die Knie geht, beispielsweise weil C8 
und/oder C9 Kapazität verloren haben. Auch ein Wackler oder eine 
schlechte Lötstelle hier, kann das bewirken.

Es gibt noch einen anderen Mechansimus, der leichtes Brummen und eine 
Ausgangsgleichspannung zur Folge haben kann: Hochfrequenzschwingung der 
Endstufe. Wenn die Endstufe mit voller Wucht schwingt, werden riesige 
Versorgungsströme gezogen, was den Ripple auf den Versorgungsspannungen 
kräftig erhöht, was bei Endstufen mit schlechter PSRR als leichtes 100Hz 
Brummen vernehmbar wird. Wenn eine Endstufe ins Schwingen gerät, klippt 
die Ausgangsspannung und wird unsymmetrisch. Es entsteht schnell eine 
resultuierende Gleichspannung, die die Membran aus der Ruhelage drückt.

von Ben _. (burning_silicon)


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Bei sowas bleiben Dir aber maximal 5 Sekunden bis die Endtransistoren 
oder deren Treiber gestorben sind. Die Sicherung vom Trafo (oder der 
Endstufe selbst wenn sie nach dem Trafo noch eine hat) sollte schneller 
sein. Wenn nicht kommt sie eben hinterher.

Check mal das RC-Glied am Ausgang der Endstufe. Bei HF-Schwingungen wird 
dort meistens gnadenlos der Widerstand verbrutzelt.

von MaWin (Gast)


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> Daß eine 14V-Spannung ausfällt, liegt wahrscheinlich daran, daß die
> zugehörige 60V-Spannung in die Knie geht.

Oder weil der Vorwiderstand abgeraucht ist.

von Kai K. (klaas)


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>Bei sowas bleiben Dir aber maximal 5 Sekunden bis die Endtransistoren
>oder deren Treiber gestorben sind.

Nicht unbedingt. Ich hatte mal einen Gitarrrenverstärker zur Reparatur, 
der geschwungen hat, weil das Eingangskabel der Endstufe direkt am 
Ausgang vorbeigelegt war. Man hörte ein leichtes Brummen und ein 
merkwürdiges Rauschen. Wenn man am Lautstärkepoti gedreht hat, konnte 
man extrem lautes Knacken und Poltern hören. Da warst du schlagartig 
hell wach...

Letztlich spielt immer auch die Schwingfrequenz und die fließenden 
Ströme eine Rolle, wielange eine Endstufe das aushält. Der obige 
Gitarrenverstärker hat das Spiel jedenfalls eine halbe Stunde lang 
geduldig mitgemacht, bis ich das falsch verlegte Kabel entdeckt habe.

von 12345 (Gast)


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Hallo!
Danke für die Tipps!
Ich habe mich jetzt vorhin einfach mal hingesetzt und die gesamte 
Platine nachgelötet... Kalte Lötstellen kann ich somit schoneinmal 
ausschließen.
Außerdem habe ich abgesehen von den dicken 10000uF Elkos alle anderen in 
der Endstufe ersetzt. Ich hoffe das behebt das Problem.
Bisher läuft die Endstufe, aber ich werde mich melden, sobald der Fehler 
wieder auftreten sollte.
Gruß

von Kai K. (klaas)


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>Außerdem habe ich abgesehen von den dicken 10000uF Elkos alle anderen in
>der Endstufe ersetzt.

Genau die könnten aber einen Schuß haben. Häng doch einfach mal für 
längere Zeit ein DVM an die fetten Elkos und beobachte die Spannung. 
Wackel auch mal den Elkos. Ändert sich dann was? Dann achte auch auf die 
Nennspannung der fetten Elkos. Ist die ausreichend bemessen? Werden die 
Elkos im Betrieb warm?

von 12345 (Gast)


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Hi!
Ausgelegt sind die beiden für 63V,
Beim Wackeln daran passiert nichts, heute lief die Endstufe aber wieder 
den ganzen Tag ohne einen Aussetzer... Warum werden sie nicht.
Was ist ein DVM ?

von Elo (Gast)


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63V Elkos bei 60V Normspannung ist wohl etwas zu viel des Guten > 
gespart an der Reserve !
DVM = Digital-Volt-Meter

von 12345 (Gast)


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Leider habe ich keine 10000uF Kondensatoren da, sonst hätte ich diese 
auch getauscht...

Morgen hänge ich dann mein Multimeter mal daran.

Diese Kondensatoren sind doch aber eigentlich nur der "Puffer" der 
Netzteils, oder?
Wenn diese defekt wären (keine Kapazität mehr) müsste das Problem doch 
auftreten, sobald das Netzteil selbst nichtmehr genug Strom liefern 
kann, also zB. bei hoher Lautstärke und viel Bass. Außerdem müssten doch 
dann zB. die LEDs bei starkem Bass "flackern". Oder habe ich da einen 
Denkfehler?

Würde einer der Elkos einen Kurzschluss produzieren müsste er doch 
sofort knallen, bzw. die Sicherung davor auslösen. (Der Ringkerntrafo 
hat 440VA bei 60V ! das dürfte der Elko kurzgeschlossen ja wohl nicht 
aushalten?! )
Gruß

von Kai K. (klaas)


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>Wenn diese defekt wären (keine Kapazität mehr) müsste das Problem doch
>auftreten, sobald das Netzteil selbst nichtmehr genug Strom liefern
>kann, also zB. bei hoher Lautstärke und viel Bass.

Genau.

Aber es kann auch Kontaktprobleme im Elko bzw. an den Lötstellen geben, 
die nur sporadisch auftreten. Oder sind an den Anschlüssen des Elkos 
Stecker? Schau doch mal, ob es da ein Kontaktproblem gibt. Auch am 
fetten Gleichrichter hat man oft Stecker. Schau mal, ob hier ein 
Kontaktproblem besteht.

>Würde einer der Elkos einen Kurzschluss produzieren müsste er doch
>sofort knallen, bzw. die Sicherung davor auslösen.

An einen Kurzschluß habe ich jetzt nicht gedacht, sondern eher an ein 
Kontaktproblem.

von Ben _. (burning_silicon)


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Na, Kurzschluß im Netzteil würde ich ausschließen. Da entsteht bei 
derart leistungsfähigen Netztrafos sehr schnell viel Wärme, und das 
endet meistens immer damit, daß entweder die fehlerhafte Stelle komplett 
wegbrennt oder viel magischer Rauch entsteht. Der Schaden ist dann auf 
jeden Fall nicht sporadisch. Bei durchgeschlagenen Elkos entsteht viel 
gelb-brauner Schmadder, weil der Elko seine Innereien über die komplette 
Platine spuckt.

von 12345 (Gast)


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Soo... habe bei den beiden dicken Kondensatoren (C8, C9) etwas 
herumexperimentiert...

Klopfen, Wackeln o.ä. macht nichts aus.
Ich hatte ja aber auch schon alle Kontakte nachgelötet.
Bisher trat das Problem aber immernoch nicht wieder auf.

Da die einzigen Elkos über 60V, die ich gerade finden konnte, 680uF/200V 
waren, habe ich die einfach mal eingebaut. (sind ja nur die 
Pufferkondensatoren)

Bisher verhielt die Endstufe sich beim Ausschalten immer etwas seltsam 
(siehe Video). Ich habe mir jedoch nie etwas dabei gedacht und fand es 
immer nur nervig, dass ich vor dem Ausschalten die Lautstärke 
herunterdrehen musste um nicht ein komisches Knacken und kurzzeitig sehr 
laute Musik aus den Lautsprechern zu hören.
Dachte aber das sei normal, weil es schon so ist, seit ich die Endstufe 
(gebraucht!) gekauft hatte.
Nun ist mir aber aufgefallen, dass sich das Ganze unterbinden lässt, 
indem ich C8 kleiner als C9 mache (hier also C8=680uF ; C9=10000uF)
Ist es eventuell sinvoll, C8 etwas kleiner zu machen als C9, wenn ich 
diese tausche? (muss sowieso  welche kaufen)

Hier zur Veranschaulichung Videos von dem ganzen:

C8=10000uF  C9=10000uF : 
ftp://jonas-h.ftpaccess.cc/Guest/mccrypt/10000-10000.m4v
(Knacken...)
C8=680uF    C9=680uF   : 
ftp://jonas-h.ftpaccess.cc/Guest/mccrypt/680-680.m4v
(Knacken nur insg. kürzer)
C8=680uF    C9=10000uF : 
ftp://jonas-h.ftpaccess.cc/Guest/mccrypt/680-10000.m4v
(kein Knacken oder Lautwerden, aber längeres Nachleuchten)
C8=10000uF  C9=680uF   : 
ftp://jonas-h.ftpaccess.cc/Guest/mccrypt/10000-680.m4v
(Knacken aber sehr kurz und intensiver (Lüfter springt sogar an) )

Links einfach kopieren...
Gruß
Jonas

von Ben _. (burning_silicon)


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Das ist meistens so wenn die Spannungen so weit zusammenbrechen, daß die 
Gegenkopplung und damit auch der Verstärkungsfaktor nicht mehr stimmt.

von 12345 (Gast)


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ist es also sinvoll C8 etwas zu verkleinern?
Den Boxen wird das Knacken usw. beim Aussschalten ja auch bestimmt nicht 
gut tun.

von Kai K. (klaas)


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>ist es also sinvoll C8 etwas zu verkleinern?

Nein, nicht wirklich.

Wie wird denn bei dir die Endstufe ein- und ausgeschaltet? Was ist denn 
bei dir an den Basen von TR10 und TR20 angeschlossen? Das ist eigentlich 
eine Mutingschaltung, mit der zwar nicht ganz geräuschlos geschaltet 
werden kann, aber fast.

>Auf diese Weise sind mir beim ersten mal meine Boxen abgeraucht.

Solange der Fehler nicht gefunden wurde, kannst du dir provisorisch mit 
einem fetten bipolaren Elko zwischen Endstufenausgang und Lautsprecher 
gegen zerstörerische Gleichspannung helfen. So ähnlich wie hier, in 
Figure 4 (aber bitte bipolar!):

http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000129.pdf

Oder zwei 4700µF/63V...100V antiseriell pro Endstufe, so über den 
Daumen. Wäre auch bipolar und würde dir auf jeden fall helfen, die 
Lautpsrecher zu schützen, auch wenn es klanglich reichlich albern ist.

von Ben _. (burning_silicon)


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Ich würd ja empfehlen einen Lautsprecherschutz nachzurüsten, der auch 
das Ein- und Ausschaltknacken abfangen kann. Auch wenn der dann mehr 
Wert sein dürfte als der komplette Rest der Endstufe.

von 12345 (Gast)


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Hi!
Das mit dem Muting hört sich interessant an, könnte ich ja dann 
zeitverzögert anschalten und beim Ausschalten sofort muten.
Ein/Augehschaltet wird die Endstufe einfach über einen Schalter vor dem 
Ringkerntrafo, also vergleichbar mit Stecker rausziehen/reinstecken.
Das mit TR10/20 messe ich heute mittag mal...

von Ben _. (burning_silicon)


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Die Dinger funktionieren so, daß sie beim Einschalten der 
Versorgungsspannung die Ausgänge zeitverzögert einschalten und beim 
Abschalten (wird über eine Spannungsüberwachung vor dem Gleichrichter 
erkannt) sofort trennen, bevor die Versorgungsspannung der Endstufe 
zusammenfällt.

von 12345 (Gast)


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Aber genau das macht meine Endstufe ja offensichtlich nicht !?
Welche Bauteile kommen da als defekt in Frage?

von Kai K. (klaas)


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Hier ist gezeigt, wie man beim STK4024 muten kann:

http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/sanyo/STK4024V.pdf

von Ben _. (burning_silicon)


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In Deiner "Endstufe" ist sowas wahrscheinlich auch gar nicht vorgesehen 
um das Lautsprecherrelais und die Handvoll Bauteile einzusparen, die zu 
dessen Steuerung nötig wären.

Tja so ist das halt in dieser Welt - wer billig kauft, kauft zweimal!

von Raimund R. (corvuscorax)


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Sorry Folks, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich habe diesen Thread 
erst jetzt 'entdeckt'.

Nur noch mal zur Erinnerung, ich bin derjenige, der die PCBs und 
Schaltpläne in mühevoller nächtelanger Kleinarbeit erstellt und als PDF 
generiert hatte.

Kommen wir aber nun mal zu dem genannten Problem:
- überprüfe erst einmal die zentrale Befestigungsschraube(!) des 
Ringkerntrafos. Wie lang ist diese? Bei meinen beiden Endstufen waren 
beide Schrauben so lang, das sie eine kleine Delle im Deckel 
hervorriefen. Eigentlich noch kein Problem, da das Gehäuse eigentlich 
auch innen lackiert ist - aber wehe die Schraube bekommt elektrischen 
Kontakt mit dem Deckel. Denn das hatte einer meiner Endstufen. Damit 
gibt es nun eine in sich geschlossene Windung durch den Kern via 
Schraube und über das Gehäuse. Dabei fing dann auch der Trafo an etwas 
zu 'knurren'. Ich möchte nicht wissen, wie viel Ampere in dieser 
kurzgeschlossenen Windung dabei geflossen sind. :-(
Kürze diese Schraube dann unbedingt! Im Fehlerfall brechen alle 
Betriebsspannungen mehr oder weniger ein und es könnte die Ursache für 
Dein Problem sein.
- Der Lüfter wird tatsächlich abhängig von der Ausgangsspannung (aber 
völlig lastunabhängig) gesteuert. Springt er im Problemfall sofort an, 
kann das nur(!) durch eine positive (DC-)Ausgangsspannung, bedingt durch 
D5 (siehe p4, links unten) der Endstufe erfolgen.
- Durch TR9/TR32 ist eine OCD (Over-Current-Detection) eingebaut. Diese 
scheint aber in Deinem Fehlerfall wohl nicht zu greifen - sie limitert 
vmtl. nicht, denn sonst würden sicherlich die 8-Ampere-Sicherungen 
schmelzen. Wo genau die OCD greifen müßte, konnte ich leider auch nicht 
ermitteln, da ich weder den Wert von R87 noch R91 (aus welchen Gründen 
auch immer - aber vmtl. durch einen Wachskleks unter dem sie begraben 
sind) ermitteln konnte. Im Falle eines durchlegierten 
Endstufentransistors hilft die OCD leider nur bedingt bis gar nicht.

Solange also nicht eindeutig klar ist, was mit allen Betriebsspannungen 
im Fehlerfall passiert, wird's schwer auf die Ursache zu schließen.

Im Schaltplan sind mir mittlerweile auch noch zwei Fehler aufgefallen:
Auf p2 (= Seite 2) ist der [+]-Eingang von OpAmp A4 offen. Hier muss 
natürlich "AMP2 (p3)" mit einem grünen Quadrat dran.
Weiterhin ist bei C28/R14, auf der selben Seite, ein 'Knotenpunkt' in 
der 'Luft', der dort nichts zu suchen hat.

von 12345 (Gast)


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Hi!
Erstmal VIELEN DANK! für den Schaltplan und die Tipps!
Das mit der Schraube werde ich mir mal ansehen. Ich vermute mittlerweile 
wirklich, dass der Fehler wohl durch eine kalte Lötstelle oder einen 
defekten Kondensator ausgelöst wurde. (oder eben durch die Schraube)
Seit ich alles nachgelötet habe und die Kondensatoren getauscht habe 
lief die Endstufe jetzt seit mehr als 10Std. ohne Probleme.

Da du die Endstufe ja wahrscheinlich auch besitzt... verhällt sich deine 
beim Ausschalten genauso wie meine, oder ist da auch irgendwo ein Fehler 
bei meiner?

Ansonsten habe ich jetzt gerade meine High-/Lowpassfilter fertig, die 
dann noch an den Eingang kommen :D bisher funktioniert alles.

Gruß
Jonas

von Raimund R. (corvuscorax)


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12345 schrieb:
> Hi!
> Erstmal VIELEN DANK! für den Schaltplan und die Tipps!
> Das mit der Schraube werde ich mir mal ansehen. Ich vermute mittlerweile
> wirklich, dass der Fehler wohl durch eine kalte Lötstelle oder einen
> defekten Kondensator ausgelöst wurde. (oder eben durch die Schraube)
> Seit ich alles nachgelötet habe und die Kondensatoren getauscht habe
> lief die Endstufe jetzt seit mehr als 10Std. ohne Probleme.
>
> Da du die Endstufe ja wahrscheinlich auch besitzt... verhällt sich deine
> beim Ausschalten genauso wie meine, oder ist da auch irgendwo ein Fehler
> bei meiner?

Das kann ich weder dementieren noch bestätigen, da ich meine Endstufen 
nur dann ausschalte, wenn ich auch keine Musiksignal mehr anliegen habe.
Ein Ausschaltknacken oder -ploppen konnte ich ebenso wenig hören. Vmtl. 
hängt das wirklich alles mit Deiner vermeintlich defekten Endstufe 
zusammen. Sporadisch auftretende Fehler sind auch wirklich besch... zu 
finden. :-(
Um aber evtl. die Qualität der Sieb-ELKOs (C8 & C9) rudimentär zu 
checken, kannst Du ja mal den AC-Anteil (also das 'Brummen') auf den 
±60V-Rails messen. Bei 15000µF, und dem relativ geringen Ruhestrom der 
Endstufe - ist ja keine Class-A) sollte eigentlich nicht allzuviel an 
'Brumm' zu messen sein, evtl. nur einige zig- bis hundert Millivolt. Den 
Ruhestrom selbst, oder gar konkrete Spannungen an markanten Stellen habe 
ich bislang noch nicht gemessen, aber ich gedenke dies noch zu tun, um 
dann die Werte in den Schaltplan einzutragen. Also wird es in Zukunft 
sicher einen Update der Schaltung mit diesen Erweiterungen und den 
Fehlerkorrekturen geben. Hoffentlich sind mir bis dann auch irgendwie 
die fehlenden Bauteilwerte bekannt und ich kann sie 
eintragen/korrigieren. Hier benötige ich z.B. dringend die Werte von R87 
und R91. Falls es wirklich 910 Ohm sein sollten, würde man etwa 6V über 
den Emitterwiderständen benötigen um die OCD zu triggern. Im normalen 
Betriebsfall müßte diese Spannung entweder über den oberen ODER unteren 
Emitterwiderstand abfallen, was bedeutet, dass 6V dividiert durch 0,33 
Ohm einem Strom von rund 18A entsprechen würde - und das pro 
Endstufentransistor-Paar(!). Naja, mit 36 Ampere würde zwar die träge 
8-A-Sicherung sehr schnell schmelzen - ABER - laut DB von Toshiba, 
stehen unter den 'Absolute Maximum Ratings' nur 15A! Damit können diese 
910 Ohm eigentlich nicht stimmen.

> Ansonsten habe ich jetzt gerade meine High-/Lowpassfilter fertig, die
> dann noch an den Eingang kommen :D bisher funktioniert alles.
>
> Gruß
> Jonas

von Andreas (Gast)


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Hallo alle zusammen!

Was die Werte von R87 und R91 betrifft, kann ich helfen: Diese sind bei 
meiner PA-8000 MKII jeweils 91 Ohm.

Ich habe diese Endstufe günstig gebraucht (defekt) bekommen, glaubt ihr 
man könnte durch Nachrüsten einer Lautsprecherschutzschaltung und dem 
Austausch der unterdimensionierten Sieb-Elkos was halbwegs gescheites 
daraus machen? Oder lieber gleich neu bauen?

Gruß,
Andreas

von Raimund R. (corvuscorax)


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Andreas schrieb:
> Hallo alle zusammen!
>
> Was die Werte von R87 und R91 betrifft, kann ich helfen: Diese sind bei
> meiner PA-8000 MKII jeweils 91 Ohm.

DANKE. Ich werde es dann in die Schaltpläne einarbeiten.
Wenn Du schon einmal dabei bist, es fehlen noch ein paar andere Werte, 
z.B. die von einigen Z-Dioden (wenn ich mich recht erinnere). Falls Du 
also noch eine Endstufe offen haben solltest und Messungen durchführen 
könntest, wäre ich Dir dankbar. Da ich z.Z. ein Haus baue, bin ich mit 
dsbzgl. Aktivitäten arg im 'Rückstand', um es mal gelinde auszudrücken.

> Ich habe diese Endstufe günstig gebraucht (defekt) bekommen, glaubt ihr
> man könnte durch Nachrüsten einer Lautsprecherschutzschaltung und dem
> Austausch der unterdimensionierten Sieb-Elkos was halbwegs gescheites
> daraus machen? Oder lieber gleich neu bauen?

Naja, eine Lautsprecherschutzschaltung nachzurüsten sollte nicht das 
Problem sein oder darstellen. Schaltungen dazu gibt es zuhauf, es stellt 
sich nur die Frage, woher die dazu benötigte Betriebsspannung bezogen 
werden kann.
Da in meinen beiden Endstufen die 12V-Auxiliary-Power-Supplies (im 
Schaltplan auf Seite 4, mitte-links) vorhanden sind (an zwei 1/4-Zoll 
Mono-Klinkenbuchsen), kann ich da sicherlich gut Reden, bei vielen 
scheint dieses zusätzliche Netzteil aber nicht verbaut zu sein, so evtl. 
auch bei Dir.

Zu den ELKOs kann ich folgendes sagen:
Meiner Meinung nach sind sie nicht(!) unterdimensioniert. 15mF bei 60V 
und der max. Ausgangsleistung sind völlig okay. Wenn Du bei leisen 
Musikpassagen kein netzteilbedingtes Brummen vernehmen kannst, warum 
möchtest Du dann die ELKOs vergrößern? Erst bei lauten Musikpassagen 
wird Leistung vom Netzteil, und damit auch aus den ELKOs angefordert, 
aber ob man dann noch ein Brummen wahrnehmen kann, wage ich sehr stark 
zu bezweifeln. Wenn z.B. die Brummunterdrückung 'nur' 40dB betragen 
würde, die Endstufe bei Vollast einen Brumm von z.B. 10Vss auf den 
Power-Supply-Rails hätte, wären das im Audiosignal nur 100mVss, was an 
Leistung an einer 4-Ohm-Last lediglich etwa 12,5mW entsprechen würden. 
Die max. Ausgangsleistung wären dann bei 'nur' noch (geschätzten) etwa 
±45V-Rails (60V minus die 10V minus VCEsat minus Abfall über die 
0,33-Ohm-Emitter-Rs) immer noch knapp 250W - und da will jemand ein 
Brummen mit 12,5mW raushören können?!? DEN möchte ich kennenlernen, der 
DAS fertigbringt. ;-)

Hier wird von vielen (meiner subjektiven Meinung nach) zu viel Panik 
verbreitet und stets unterdimensionierte Sieb-ELKOs propagiert. Klar, 
ist die Endstufenschaltung sehr empfindlich auf 
Betriebspannungschwankungen (Schaltungsdesign), dann sind auch 
Brummeffekte am Ausgang messbar. Die Frage ist nur WANN treten diese in 
Erscheinung und sind wir überhaupt in der Lage dies an diesen 
'Arbeitspunkten' (eben bei z.B. extremen Lautstärken) noch als solches 
wahrzunehmen?!
Die Audio-Kompression (hinlänglich bekannt als) MP3 führt uns doch 
eigentlich sehr gut vor Augen(/Ohr), was wir aus einem Musiksignal ganz 
unterbewusst bereits herausfiltern (können) und gar nicht mehr 
interpretieren/wahrnehmen. Diese Anmerkung aber auch nur ganz am Rande. 
;-)

von Raimund R. (corvuscorax)


Lesenswert?

@Andreas:
Ich habe die fehlenden Bauteilwerte im Schaltplan noch mal gesucht und 
die folgenden Komponenten ohne Wertangabe gefunden:

- R44 = ?k? (Schaltplan-Seite 1, mitte-oben, 3k3 sind nicht verifiziert)
- L1 = ??µH (Schaltplan-Seite 1, rechts, vmtl. ein paar µH)
- L2 = ??µH (Schaltplan-Seite 2, rechts, vmtl. ein paar µH)
- ZD5 = ??V (Schaltplan-Seite 4, links-unten)
- R87 & R91 (hattest Du bereits mit 91 Ohm verifiziert)

@Andreas und @Alle:
Falls Du, oder irgend jemand Anders, sie ermitteln könnten, wäre ich in 
der Lage die Schaltpläne und Platinen entsprechend zu vervollständigen 
und (endlich) zu finalisieren.

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