Forum: Platinen Was haltet ihr von diesem Platinenlayout?


von Baku M. (baku)


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Moin Buben und gefakte Mädels!
Mir ist da gerade etwas über den Weg gelaufen, und ich hätte gerne mal 
ein paar andere Meinungen als meine eigene dazu.
Also, was meint ihr zu diesem Platinenlayout?

Fragt ergebenst
Baku

: Verschoben durch Moderator
von Oliver S. (phetty)


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Was soll das sein?

HF-Voodoo?

von Christian B. (luckyfu)


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Sieht für mich nach handgezeichneter Platine aus. das gab es früher mal 
:)
Ich hab meine ersten Platinen auch noch so erstellt. Dafür spricht auch 
das Hartpapier Basismaterial mit Lötlackbeschichtung. Irgendetwas 
hornaltes sicherlich aus der Zeit, als es noch keine CAD Programme zum 
Layouten gab.

von John D. (Gast)


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Ich sehe hier nichts ungewöhnliches, obgleich mir die untere 
Zylinderkopfschraube zu nahe an der Leiterbahn ist.


> ein paar andere Meinungen als meine eigene dazu.

Du hast vergessen, diese zu nennen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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nö, kein Voodo

Das stammt aus Vor_PC_Zeiten und wurde mit der Schablone handgezeichnet
Das Wellenmuster war damals für enge parallel verlaufende Leiterbahnen 
mit alternierender Anschlußfolge beliebt.

13 anschlüsse in 12 Elypsen angeordnet, das sieht aus wie eine 
gemultiplexte Nixianzeigeeinheit

Baujahr zwischen 1965 und 1983 je nach Herkunft

Links unten die Signatur des Künstlers

Schön soetwas wieder einmal zu sehen ;)

Allerdings war er kein Ästeht sonst hätte er die harten Linien und Ecken 
bei den größeren Leiterflächen....

Namaste

von A. $. (mikronom)


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Winfried J. schrieb:
> Links unten die Signatur des Künstlers

Das ist lediglich ein aufgedruckter Stempel, wer den Mist gelötet oder 
geQMt hat.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ Andi

oh das habe ich nicht erkannt,zu geringe Auflösung und Kontrast.
Aber Qualität wurde damals noch geprüft und nicht gemanagt. :)

MfG
Winne

von M.A. S. (mse2)


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Baku M. schrieb:
> ...ich hätte gerne mal ein paar andere Meinungen als meine eigene dazu.
> Also, was meint ihr zu diesem Platinenlayout?
Charmant!
Erinnert mich an eigene selbstgemalte Layouts aus meiner Jugendzeit:
Mit Eding aufs Kupfer, dann in Mutters Kochtopf geätzt...

von Jens G. (jensig)


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Q Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne)

>nö, kein Voodo

>Das stammt aus Vor_PC_Zeiten und wurde mit der Schablone handgezeichnet

Die Wellen und Kurven sind aber aller sehr unterschiedlich. Das sieht 
also noch nicht mal nach Kurvenschablonen aus ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Baujahr zwischen 1965 und 1983 je nach Herkunft

Denke ich auch.  Ich habe noch einen UHF-Zählfrequenzmesser von HP,
dessen Platinen haben auch dieses „handgefeilte Aussehen“.

Dass alles schön eckig und kantig ist, das gibt's wohl erst, seit
Platinenentwürfe generell mit CAD-Systemen gemacht werden.

von Baku M. (baku)


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Ist aus einem Toshiba-Tischrechner 1969. Vermutlich hatte man damals an 
die professionelle Ästhetik von Platinen noch nicht so hohe Ansprüche. 
Ich finde es trotzdem irgendwie merkwürdig, so manche Ecke hätte man 
auch weglassen können, dann wäre das Layout einfacher geworden. Links 
oben in der Ecke war wohl gerade das breite Klebeband alle...

IdS,
Baku

von Martin S. (sirnails)


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Sieht doch schön aus! Kunst liegt im Auge des Betrachters :)

Mal ehrlich: Im Vergleich zur Freiluftverdrahtung, die davor noch Gang 
und Gäbe war, ist das doch wunderschön!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Baku M. schrieb:
> Vermutlich hatte man damals an
> die professionelle Ästhetik von Platinen noch nicht so hohe Ansprüche.

Anders: man hätte die heute durch die CAD-Systeme üblich gewordenen
„eckigen“ Platinenentwürfe damals als eher unästhetisch angesehen.

von Martin S. (sirnails)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Baku M. schrieb:
>> Vermutlich hatte man damals an
>> die professionelle Ästhetik von Platinen noch nicht so hohe Ansprüche.
>
> Anders: man hätte die heute durch die CAD-Systeme üblich gewordenen
> „eckigen“ Platinenentwürfe damals als eher unästhetisch angesehen.

Stimmt. Damals störte sich niemand an hingepfuschte Lötstellen eines 
300W Lötkolbens mit 5mm Spitze und dem guten Dachdeckerlot.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Martin Schwaikert schrieb:
> Damals störte sich niemand an hingepfuschte Lötstellen eines
> 300W Lötkolbens mit 5mm Spitze und dem guten Dachdeckerlot.

Das hätte das olle Pertiknacks gar nicht ausgehalten.  Da musste
man schon ordentlich löten können, zumal die Lötkolben noch keine
Temperaturregelung hatten.

Wenn du dir die Platine mal anguckst, über die Qualität der
Lötstellen kannste nicht meckern.  Da ist manches „ästhetisch wertvoll
geroutete“ Billigheimer-Produkt heutzutage gruselig gelötet im
Vergleich.

von Martin S. (sirnails)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn du dir die Platine mal anguckst, über die Qualität der
> Lötstellen kannste nicht meckern.

Ich meckere nicht, ich frotzel ein bisschen :)

Damals wie heute hat man immernoch das Problem mit kalten Lötstellen. 
Früher konnte man aber wenigstens noch anständig reparieren. Heutzutage 
ist halt spätestens bei BGA oder Folien-Chip-Kondensatoren so ziemlich 
Schluss.

Mit dem tollen Teac-Hifi-Gedöhns von nem Bekannten habe ich ja auch so 
meine Freuden gehabt. Nachdem ich die komplette Endstufe nachgelötet 
habe, fand ich bestimmt zehn Bauteile, deren Anschlussdrähte das Lötzinn 
nicht anständig aufgenommen haben. Nachdem ich sie dann mit einem 
Glasradierer nachbearbeitet und neu gelötet hatte lief sie wieder 
einwandfrei. Jetzt spinnt der nächste Kanal. Also das ganze Spiel von 
vorne...

von Reinhard Kern (Gast)


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Baku M. schrieb:
> und ich hätte gerne mal
> ein paar andere Meinungen als meine eigene dazu

Selbst wenn du das Layout redigitalisierst und durch den DRC-Check 
deines CAD-Systems jagst, findet sich wohl nichts was zu beanstanden 
wäre. Und da immer noch Funktion vor Schönheit geht, gibt es garnichts 
zu meckern, wahrscheinlich funktioniert die LP ja auch seit 1969. So 
weit muss ein heutiges PC-Motherboard erst mal kommen.

Ich möchte nicht wissen, was die Elektroniker in 40 Jahren von den 
heutigen primitiven 8Lagen-Multilayern mit der steinzeitlichen 
SMD-Technik halten. Wahrscheinlich lachen sie sich krumm und johlen 
"Guck mal, da hat man noch GELÖTET!".

Gruss Reinhard

von Martin S. (sirnails)


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Reinhard Kern schrieb:
> Ich möchte nicht wissen, was die Elektroniker in 40 Jahren von den
> heutigen primitiven 8Lagen-Multilayern mit der steinzeitlichen
> SMD-Technik halten. Wahrscheinlich lachen sie sich krumm und johlen
> "Guck mal, da hat man noch GELÖTET!".

Wahrscheinlich werden sie sagen: "Und das nannten die gedruckte 
Schaltung? Die konnten ja nicht einmal Kondensatoren und Spulen 
drucken." - und befüllen ihre Elektronikdrucker mit einer sonderbaren 
Paste.

von Diodenes (Gast)


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Trotzdem ist das Layout schon sehr scheusslich - Edding hin, 
Rubbelsymbole her (und die Schraube zumindest fragwürdig). Wie kann man 
dem armen Lötknecht denn sowas antun? Das Auge lötet doch mit!

Diese Platine ist wahrscheinlich in der Geisterbahn designt worden und 
ist ästhetisch das grusligste, was jemals zusammengeätzt worden ist, 
quasi die "Fettecke" unter den Platinen.

Ich schlage diese Augenpein deshalb für den soeben ausgelobten 
"Quasimodo"-Award vor.

von Martin S. (sirnails)


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Ach was, seh das mal nicht zu schwarz. Was lange währt, kann nicht so 
schlecht sein :)

von Diodenes (Gast)


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Hehe, stimmt. Ich meinte tatsächlich auch wirklich nur das 
zurechtgekrakelte Layout - aber vielleicht verzaubert die Platine den 
Betrachter auf ihrer Oberseite ja mit hinreissend schöner Bestückung :-)

von RAY (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Sieht für mich nach handgezeichneter Platine aus. das gab es früher mal
> :)

Also ich tippe ja eher auf geklebt - vor allem die größeren Flächen - 
einfach mit einem breiten Band (evtl. auch aus der Schutzfolie einer 
fotobeschichteten Platine herausgeschnitten) geklebt, deshalb ist es 
auch so eckig.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Fotobeschichtung war damals noch Positivlack. Von Resist konnten die nur 
träumen. Die Filme für die Belichtung wurden mit Tusche gezeichnet und 
anschließend kopiert um ein Negativ zu erhalten, wenn nicht gar die 
Platine selbst mit Lack gezeichnet wurde wie ich es slbst noch in den 
70ern tat.
Leider wurden die Unikate (Platinen eines Selbstbau_MW_Super) Opfer von 
Erziehungsmethoden bzw. deren Ausfalls.

Naja das war noch eine andere Zeit.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Fotobeschichtung war damals noch Positivlack. Von Resist konnten die nur
> träumen.

Der Lack nennt sich auf Englisch einfach resist.  Er widersteht
nämlich dem Ätzbad.

von Peter K. (peterka2000)


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Das ist Tonertransfehrmethode für sehr arme Leute!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter K. schrieb:
> Das ist Tonertransfehrmethode für sehr arme Leute!

Bahnhof?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Fotobeschichtung war damals noch Positivlack. Von Resist konnten die nur
>> träumen.
>
> Der Lack nennt sich auf Englisch einfach resist.  Er widersteht
> nämlich dem Ätzbad.

Gut, dann drücke ich mich konkreter aus. Gemeint war Laminierbares 
Resist.

...

von Reinhard Kern (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Von Resist konnten die nur
> träumen.

Ganz so ist es nicht, dry film photoresists gibt es seit 40 Jahren:

http://www2.dupont.com/Imaging_Materials/en_US/products/dryfilmPhotoresist/

Gruss Reinhard

von Der Chris (Gast)


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Man kann auch mit Eagle sehr abweichende Layouts erstellen... :D
Ist halt sehr aufwendig.

von Reinhard Kern (Gast)


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Der Chris schrieb:
> Man kann auch mit Eagle sehr abweichende Layouts erstellen

Wird aber trotzdem immer wieder empfohlen, weil man angeblich ein 
Vermögen an Eisenchlorid einspart - naja, immerhin ein auch ökologisch 
korrekter Gesichtspunkt.

Dafür kommt das nicht abgeätzte Kupfer beim Verschrotten zurück in die 
Umwelt.

Gruss Reinhard

von Christian B. (luckyfu)


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Was man an Ätzlösung einspart zahlt man aber bei Durchkontaktierten 
Platinen an Galvanisch abgeschiedenem Kupfer wieder drauf.
Das ist somit allenfalls bei Einlagigen Platinen von Vorteil.
Sobald es galvanisch bearbeitete Platinen werden ist dieser Vorteil also 
mit Sicherheit ins Negative verkehrt.

von Christian B. (casandro)


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Also 1969 waren Platinen noch nicht "normal". Es gab sie schon, aber 
eher in progressiveren Bereichen. Mein Tektronix Oszi hat nur eine 
Platine und das ist für die Speicherschaltung, das war 1969 noch in 
Produktion.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ Christian

Ich muss dir widersprechen bereits 1958/59 gab es in der DDR ein Radio
"Minorette" welches eine "gedruckte" Schaltung beinhaltetewelche das 
komplette Chassis ersetzte. leider fehlt ein Foto der Platinenunterseite
das sähe nämlich eleganter aus als das Beispiel des TO das exemplar 
meine Mutter habe ich leider auß den Augen verloren

http://www.radiomuseum.org/r/funkwe_dre_minorette_a201.html

Was den dry film photoresists von dupont angeht davon konnte ich nicht 
einmal träumen, mir fehlte schlicht die Kenntniss seiner Existenz, von 
Verfügbarkeit wollen wir gar nicht reden, das dürfte zu  peak of cold 
war militärisch relevant genug gewesen sein es nicht gleich dem Ostblock 
zu schenken.  :)

aber eventuell weis ja auh hier jemand etwas dazu

Namaste

von Martin S. (sirnails)


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Winfried J. schrieb:
> das sähe nämlich eleganter aus als das Beispiel des TO das exemplar

Ich sag ja immer wieder: Bei all der Lästerei über unseren geteilten 
Bruder vergisst man gerne, dass nicht alles schlecht war. Die hatten 
drüben auch viele kluge Köpfe, die beachtliches zustande gebracht haben. 
Eigentlich sogar mehr als wir, denn sie mussten ja auch noch gegen die 
Planwirtschaft antreten.

Reinhard Kern schrieb:
> Wird aber trotzdem immer wieder empfohlen, weil man angeblich ein
> Vermögen an Eisenchlorid einspart

Im Industriemaßstab ist das Zeug saumäßig billig, etwa 50ct. bis 1 Euro 
pro kg.

> - naja, immerhin ein auch ökologisch
> korrekter Gesichtspunkt.

Aus der verbrauchten Ätzlösung lässt sich das Kupfer wieder ausscheiden, 
Eisen-III-Chlorid ist bei entsprechender Verdünnung dem Spinatwachstum 
förderlich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:

> Ich muss dir widersprechen bereits 1958/59 gab es in der DDR ein Radio
> "Minorette" welches eine "gedruckte" Schaltung beinhaltetewelche das
> komplette Chassis ersetzte.

Der „Ilmenau 480“ hatte auch eine:

http://www.radiomuseum.org/r/stern_sonn_ilmenau_480_6480w.html

Leider auch hier kein Foto der Platinenunterseite.

Der hier ist nur ein paar Jahre später gebaut:

http://www.radiomuseum.org/r/telefunken_steuergeraet_opus_2550_hi.html

Hatte ich neulich einen zur Reparatur in den Fingern.  Leider hat man
damals wohl noch lernen müssen, mit dem Medium „Gedruckte Schaltung“
umzugehen.  Den Leiterzug mit der Anodenspannung direkt neben den der
AFC-Spannung zum Tuner mit nichtmal 1 mm Abstand zu führen, hat diesem
Teil arg zugesetzt: es hat 'ne Weile gedauert, bis ich geschnallt
habe, dass der Tuner deshalb völlig neben der Spur war.  Zwischen
beiden Leiterbahnen war das Pertinax verkohlt.

Sowas hatte ich damals beim Ilmenau nicht erlebt, kann aber gut Zufall
gewesen sein.

> Was den dry film photoresists von dupont angeht davon konnte ich nicht
> einmal träumen, mir fehlte schlicht die Kenntniss seiner Existenz, von
> Verfügbarkeit wollen wir gar nicht reden, das dürfte zu  peak of cold
> war militärisch relevant genug gewesen sein es nicht gleich dem Ostblock
> zu schenken.  :)

Physikalisch wirkende Trockenresiste für die Platinenherstellung
wurden zumindest während meines Studiums bereits als Stand der Technik
propagiert. Das heißt, dass sie auch im Osten bereits Ende der 1970er
Jahre verfügbar gewesen sein dürften (wir hatten ein Leiterplatten-
praktikum damit).  Diese waren negativ arbeitend, und der unbelichtete
Lack wurde mit CCl4 rausgelöst als „Entwicklung“.  Problematisch dabei
war, dass der rausgelöste Lack eine Neigung hatte, sich wieder in den
Fenstern abzusetzen, mann musste also wenigstens zweimal in
verschiedenen Lösungen entwickeln, damit keine Reste mehr verblieben.
Diese Technik scheint heute komplett ausgestorben.

Eine Rolle positiv arbeitenden, chemisch zu entwickelnden Festresists
von duPont hatte mein Professer mal (Anfang/Mitte der 1980er Jahre)
von einer Dienstreise aus den USA mitgebracht.  Über die Anwendung
dieses Resists zur Strukturierung dicker Schichten auf Silizium habe
ich meine Diplomarbeit geschrieben …  (Leider hatte er keinen
Entwickler mit dabei, den musste ich „nacherfinden“.)

von Hardy F. (hardyf)


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Der Chris schrieb:
> Man kann auch mit Eagle sehr abweichende Layouts erstellen... :D
> Ist halt sehr aufwendig.

Ich würde mich sehr für diese Methode interessieren.
Vermutlich sicher nicht nur ich.

Chris, erklärst du uns das bitte ?

Vielen Dank.

Da sollte jemand mal ein ulp programmieren, das wäre einfach super.

Ich kann das leider nicht...

von Ellen Moore (Gast)


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> Man kann auch mit Eagle sehr abweichende Layouts erstellen... :D
> Ist halt sehr aufwendig.

Das sieht sehr interessant aus, wenn man eine CNC Fräsmaschine im Hause 
hat ... wobei dann größere Abstände zwischen den Leiterzügen gewählt 
werden sollten.

von Der Chris (Gast)


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Wie gesagt, dieses Layout-Verfahren ist sehr zeitaufwendig :(

Bild 01.png:
Im ersten Schritt wird das Layout im klassischen Sinne erstellt, damit 
man schonmal einen Überblick über die Leiterbahn-Führung bekommt und die 
Bauteilpositionen einigermaßen sinnvoll festlegt.

Bild 02.png:
Der aufwendigste Schritt: Jede Leiterbahn wird als Polygon im 
bRestrict-Layer nachgezogen wie er endgültige Verlauf sein soll. Damit 
die Leiterbahn nicht von der Massefläche durchkreuzt wird, muss man über 
jede der Polygon-Linien nochmals "normale" dünne Leiterbahnen im 
Bottom-Layer nachzeichnen.

Bild 03.png:
Nachträglich können die Bauteilpositionen noch etwas angepasst werden 
und die Leiterbahnen inkl. Massefläche noch etwas optimiert werden. Zum 
Schluss noch die Polygon-Flächen berechnen lassen ;-)
Ist halt extrem viel Handarbeit.


Bild Layout2.png:
Das ganze geht auch bei einfachen Mikrocontroller-Schaltungen ;-)

PS: Leider bin ich zum ULP-Schreiben auch etwas zu blöd :D

von Hardy F. (hardyf)


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Danke für die Erklärung.

Also wirklich reine Zeichenarbeit... :(

Da muss doch was mit Polygonen zu machen sein, irgendwo im Forum wurde 
da mal was angedeutet - angeblich wäre es easy so was als ulp zu 
schreiben, schrieb da jemand.

... und ward nie wieder gehört.

von M. K. (sylaina)


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Hardy F. schrieb:
> angeblich wäre es easy so was als ulp zu
> schreiben, schrieb da jemand.

Hier schreiben hin und wieder einige wie einfach etwas sein soll von 
denen man später nix mehr hört. Hier sind halt viel Leute unterwegs und 
da wird auch viel Quatsch geschrieben…aber natürlich auch viel Gutes, 
das Schwierige am Forum ist, dass Richtige zu erkennen. Mal ist es 
leicht, mal schwer. ;)

von Hardy F. (hardyf)


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Michael Köhler schrieb:
> das Schwierige am Forum ist, dass Richtige zu erkennen. Mal ist es
> leicht, mal schwer. ;)

Mag sein.

Eine Frage des IQs der Lesenden.

Wolltest du doch sicher so verstanden wissen ?

Sorge dich nicht, es gibt genügend Leute, die zu differenzieren imstande 
sind.

von Reinhard Kern (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Diese Technik scheint heute komplett ausgestorben.

Zu recht, aber nicht weil sie nicht funktioniert hätte - Lösemittel 
haben die blöde Eigenschaft, dass sie entweder brennbar oder giftig 
sind, und die entsprechend gesicherten Anlagen, z.B. mit Ex-Schutz, sind 
ein vielfaches teurer als für wässrige Verfahren. Auch ist PVC erheblich 
billiger als Edelstahl.

Gruss Reinhard

von Georg A. (georga)


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> Da muss doch was mit Polygonen zu machen sein,

Man nimmt das outlines.ulp, produziert ein script-File damit, legt den 
neuen Layer 101 an und startet das Skript. Von dem Layer muss man dann 
nur die Negativ-Version belichten..

von Hardy F. (hardyf)


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... und das sieht dann so aus wie das grüne Ergebnis vom Chris ?

von Georg A. (georga)


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Auf jeden Fall ist die kupferfreie Fläche minimal, und darum gehts doch 
beim Selberätzen.

von Hardy F. (hardyf)


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Da hast du recht,
aber speziell das Leiterbahnen-Bild von Chris habe ich schon oft bei 
professionellen Platinen gesehen und es würde sich hervorragend eignen, 
durch Isolationsfräsen hergestellt zu werden, wobei damit die Fräswege 
wohl optimaler nicht ausfallen können.

Stichwort : Voronoi

Wer schafft es, dazu ein Tool zu schreiben ?

In pcb2gcode ist es drin, aber nicht alle sind fit in Linux...

von Der Chris Ö. (der_chris_123)


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So, hab mich mal hier registriert :)

Georg A. schrieb:
> Man nimmt das outlines.ulp, produziert ein script-File damit, legt den
> neuen Layer 101 an und startet das Skript. Von dem Layer muss man dann
> nur die Negativ-Version belichten..

Habs mal ausprobiert und nicht wirklich so brauchbare Ergebnisse 
bekommen, wie mit meinen "manuellen" Layouts.

Ein passendes ULP zu schreiben schätze ich als recht schwierig ein, denn 
dazu müsste das ULP ja wissen, wie die Massefläche am EMV-effektivsten 
verlaufen sollte. Des Weiteren sind die Leiterbahnen ja soweit 
aneinander liegend, dass sich Abstände minimieren und das Layout auch 
dazu noch "hübsch" aussieht.

Wenn es ein ULP geben sollte, dann wird man trotzdem nicht komplett ohne 
"Handanlegen" auskommen :-/

von Hardy F. (hardyf)


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Bei EMV-kritischen Platinen ist "Handanlegen" immer angesagt.

Soweit soll und muss das zu erstellende ulp garnicht gehen.

Es genügt, aus den jeweiligen Leiterbahnen die entsprechenden Polygone 
zu errechnen, um dann so ein Aussehen der Platine wie bei dir zu 
erzeugen.

von Hardy F. (hardyf)


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