Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was macht der Ingenieur im Organigramm?


von Peter Z. (Gast)


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Was macht der Ingenieur im Organigramm?

Das Bild das ich angehängt habe ist ein Beispiel für ein sogenanntes 
Organigramm.
So ein Organigramm zeigt die Verantwortungsbereiche der einzelnen 
Mitarbeiter innerhalb einer Firma.
Als die Firma in der ich lange Jahre gearbeitet habe in finanziellen 
Schwierigkeiten war,
hat die Geschäftsleitung einen Unternehmensberater hinzugezogen. Der hat 
so ein Organigramm erstellt.
Auf diesem Organigramm war die die Entwicklungsabteilung und ich nur ein 
kleiner unbedeutender Ast, eigentlich ganz unwichtig.
So einen unwichtigen Ast kann man ganz einfach abschneiden. Ich hatte 
dann die Entlassung in der Tasche, der
Betriebsrat hat interveniert, aber nichts erreicht. Später habe ich 
gehört, das sie die Entwicklung outgesourst haben sollen,
oder einfach nichts mehr neu entwickelt. Heute, 5 Jahre später ist die 
Firma insolvent, das Inventar ist versteigert,
die Gebäude werden abgerissen. Ich habe von einigen ehemaligen Kollegen 
gehört, das sie in anderen Firmen
untergekommen seien, da freut man sich dann. Von anderen habe ich 
gehört, sie seien schon lange Arbeitslos.
Ob der Unternehmensberater ein teures Auto fährt weiß ich nicht, ich 
vermute es mal einfach so.

Meine These:
Die BWL Leute haben in der Wirtschaft das sagen. Die Struktur erfassen 
sie in Organigrammen. Dort sind Ingenieure unwichtige
Seitenäste, die man bei Bedarf stutzen kann. Wem es also in seinem Leben 
auf Wohlstand, Macht und Einfluss ankommt,
der sollte dafür Sorge tragen in so einem Organigramm an leitender 
Position zu stehen, und nicht ein kleinen Seitenast zu sein.

: Gesperrt durch User
von n-plus-1-gast (Gast)


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Völlig richtig, die Kaufleute haben letzten Ende das Sagen. Und das ist 
auch gut so, denn sie geben uns das Geld.
Jedem steht es frei, statt einem Ingenieurberuf einen kaufmännischen 
Beruf zu erlernen oder zu studieren.

von :-) (Gast)


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Was sagt eigentlich der Datenschutz dazu?
Die Firma gibt es ja wirklich.

Also bei Sie.... hätte ich nicht nur meinen Arbeitsplatz gefährdet.
Sondern noch eine Strafanzeige frei Haus :-) hinterher kommen.

von Peter Z. (Gast)


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:-) schrieb:
> Was sagt eigentlich der Datenschutz dazu?
> Die Firma gibt es ja wirklich.

Nein, das von mir als Beispiel gezeigte Organigramm ist lediglich ein 
Übungsbeispiel das in der Ausbildung zum Bürokaufmann Verwendung findet.
Ich wollte das zuerst schreiben, habe dann aber den Satz wieder 
gestrichen weil ich gedacht habe das es vom wesentlichen ablenkt.

von Udo S. (urschmitt)


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n-plus-1-gast schrieb:
> Völlig richtig, die Kaufleute haben letzten Ende das Sagen. Und das ist
> auch gut so, denn sie geben uns das Geld.

In der Firma in der ich arbeite hat(te) ein Ingenieur das Geld und die 
Leitung.
die Aussage "die Kaufleute geben uns das Geld" klingt für mich nach 
einem Spruch aus der 2. Klasse.
Auch Siemens, Daimer, Bosch, Porsche wurden von Ingenieuren gegründet.
Die Liste kann endlos fortgesetzt werden. Vor allem im Mittelstand.

von Davis (Gast)


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n-plus-1-gast schrieb:
> Völlig richtig, die Kaufleute haben letzten Ende das Sagen. Und das ist
> auch gut so, denn sie geben uns das Geld.
> Jedem steht es frei, statt einem Ingenieurberuf einen kaufmännischen
> Beruf zu erlernen oder zu studieren.

Du hast das Selbstbewustsein von Kohlsuppe.

von Peter Z. (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Auch Siemens, Daimer, Bosch, Porsche wurden von Ingenieuren gegründet.

Die Gründung dieser Firmen ist über hundert Jahre her.
Heute haben da die Kaufleute das sagen!

von Peter Z. (Gast)


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Davis schrieb:
> n-plus-1-gast schrieb:
>> Völlig richtig, die Kaufleute haben letzten Ende das Sagen. Und das ist
>> auch gut so, denn sie geben uns das Geld.
>> Jedem steht es frei, statt einem Ingenieurberuf einen kaufmännischen
>> Beruf zu erlernen oder zu studieren.
>
> Du hast das Selbstbewustsein von Kohlsuppe.

Was hat Kohlsuppe mit Selbstbewustsein zu tun?

von ABC (Gast)


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Peter Zz schrieb:
> Wem es also in seinem Leben
> auf Wohlstand, Macht und Einfluss ankommt,
> der sollte dafür Sorge tragen in so einem Organigramm an leitender
> Position zu stehen, und nicht ein kleinen Seitenast zu sein.

Naja. Das kann aber auch nach hinten los gehen. Wenn im Organigramm zu 
viele leitende Positionen aufgeführt sind, werden dann ganz schnell mal 
Abteilungen zusammengelegt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von asshole (Gast)


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Peter Zz schrieb:
> Meine These:
> Die BWL Leute haben in der Wirtschaft das sagen. Die Struktur erfassen
> sie in Organigrammen. Dort sind Ingenieure unwichtige
> Seitenäste, die man bei Bedarf stutzen kann.
Alter Spruch unter BWLern: Der Ingenieur ist das Kamel auf dem der BWLer 
durch die Wüste reitet.

Noch ein Spruch von BWLern: Ingenieur ist man nicht, die hält man sich.

Also auf der Hierarchiebene Depp vom Dienst, dafür ist im Organigram 
kein Platz.

von Kai S. (kai1986)


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Das Problem an der ganzen Sache ist meiner Beobachtung nach ein viel 
grundlegenderes, als die Frage, ob der Ingenieur oder der Kaufmann die 
Entscheidung trifft. Das Problem ist, dass keiner Entscheidungen trifft, 
sondern versucht wird nach Standardmethoden zu arbeiten, damit man die 
Schuld von sich schieben kann, wenn etwas schief geht. Je höher die 
Positon der jeweiligen Person ist, desto besser geht das dann auch.
Wenn es in einer "Standardfirma" Probleme gibt fängt die 
Geschäftsleitung nicht an zu schauen, woran es liegen könnte und 
entsprechen Entscheidungen zu treffen, sondern ruft die 
Unternehmensberatung an. Die kommt dann, macht irgend einen Vorschlag 
(beliebt ist Personalabbau, weil man damit Ausgaben senken kann und sich 
das erst mit Verzögerung auf die Einnahmen auswirkt), der dann von der 
Geschäftsführung befolgt wird. Wenn die Firma dann Pleite geht ist es 
halt so, es hat aber keiner einen Fehler gemacht, weil jeder sich 
"abgesichtert" hat. Hätte die Geschäftsführung hingegen eine Arsch in 
der Hose gehabt und ihre Arbeit richtig gemacht, dann wär ihnen z.B. 
aufgefallen, das sie seit dem Inovativen Produkt vor 20 Jahren nur noch 
das bauen, was es auch von 5 andern Firmen zu kaufen gibt. Dann wäre 
eine Möglichkeit in die Konstruktionabteilung zu gehen und zu sagen: 
"Hier, wir brauchen was neues, was sonst keiner hat, hier habt ihr ne 
halbe Million, macht mal."
Dabei kann dann was gutes bei rauskommen, es kann aber auch in die Hose 
gehen und dann wäre natürlich die Geschäftführung "schuld".

Das Organigramm, ein schön aussehendes Stück Papier, das nem 
Außenstehenden einen Überblick über die Firma geben kann, der 
Firmenorganisation aber absolut nichts nutzt.

Gruß Kai

von oszi40 (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Dabei kann dann was gutes bei rauskommen, es kann aber auch in die Hose
> gehen und dann wäre natürlich die Geschäftführung "schuld".

Du hast noch vergessen zu ergänzen, daß es Firmen gibt, die ein 
Eigentümer leitet und andere wo dahergelaufene Manager das schnelle Geld 
machen wollen. Der "kleine Unterschied" ist, daß der Eigentümer meist 
auch in ferner Zukunft noch von seiner Firma leben/profitieren möchte. 
Siehe praktisches Beispiel Quelle: Solange Schikedanz noch lebte, 
funktionierte der Laden.


> Das Organigramm, ein schön aussehendes Stück Papier, das nem
> Außenstehenden einen Überblick über die Firma geben kann, der
> Firmenorganisation aber absolut nichts nutzt.

Dann frag mal Deine IT-Freunde. Die finden das manchal hilfreich, um 
eine logische Firmenstruktur aufzubauen.

von Wolfgang H. (Gast)


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Ja, Peter,

> Die Gründung dieser Firmen ist über hundert Jahre her.
> Heute haben da die Kaufleute das sagen!

Aber das ist kein Naturgesetz.
Sondern klugerweise gibt man eher denen das Sagen, die in den 
wichtigsten Fragen die höchste Kompetenz haben.

Wer einen gerade gekauften Einspänner umrüsten will von Pferdeantrieb 
auf Benzinantrieb, der braucht dafür weniger kaufmännisches Geschick, 
sondern mehr handwerkliches und ingenieurtechnisches.

Wenn seine Firma mit ihrem großen Namen noch Importware verscherbelt, da 
braucht es keine Techniker mehr, außer die Hilfskräfte in der IT und den 
Hausmeister.
Sobald die Firma mehr Garantieklagen hat, wird ein Jurist den Vorsitz 
übernehmen.

Die Zwangslage für den Entwickler in einem Geschäft, das hauptsächlich 
Handel betreibt: Die Verkäufer sind Kaufleute, die verstehen von Technik 
nicht viel. Schon gar nicht, wie sie dort Marktsegmente öffnen könnten. 
Die Risiken einer Marktöffnung können sie gar nicht handeln, dafür sind 
sind sie nicht ausgebildet. Sie sind Händler.
Folglich verkümmert die Technik immer weiter - bis sie abgewickelt und 
die restlichen Leistungen eingekauft werden.

Mit anderen Worten: Als Techniker in solch einem Unternehmen die Akquise 
selber übernehmen. Das verzögert das Ende hinaus. Vielleicht gibt's ja 
auch was ganz Neues, dessen Erfindung dann neue Chancen eröffnet.

Ciao
Wolfgang Horn

von ggn (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Beitrag "Top-Level Guys"

Forumsbesucher, die obige Karikatur auch in der deutschen Interpretation 
anschauen möchten, denen wird hier weitergeholfen:

Beitrag "Re: Enttäuscht vom Arbeitgeber: Wer ranklotzt verliert!"

von Heiner (Gast)


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mal wieder ein Berufsjammererthread.

Viele BWLer können vom Ing Arbeitsmarkt nur träumen. Ings die wirklich 
wollen schaffen es auch ins Management, nur viele wollen halt nur 
Entwickler sein.

von Ich (Gast)


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Heiner schrieb:
> nur viele wollen halt nur  Entwickler sein.

Wieso "nur"?

Das erinnert mich an meine Zeit als Externer bei Siemens, da geilten 
sich die Siemensianer an ihren Überstunden auf.

150 Überstunden/Monat - na super!

Einer meinte mir ungefragt sagen zu müssen wie viel er für seinen neuen 
BMW hingelegt hat.

Die Typen wee Zuckerle, die mit dem Porsche Cheyenne, die dafür Monate 
unterwegs sind - super klasse, so viel bekomme ich nicht aufs Konto.
Hätte nichts dagegen, aber ich setzte andere Prioritäten.

Lernprozess:
Der tollste, beste Ingenieur ist ohne vernünftigen Kaufmann 
aufgeschmissen,
der tollste, beste Kaufmann ohne vernünftigen Ingenieur auch.

Ansonsten Firma wechseln.

von Marx W. (Gast)


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Peter Zz schrieb:
> Was macht der Ingenieur im Organigramm?

Na, was wohl!
Er füllt eine PLANSTELLE AUS!

Was soll nur immer das Gejammere über die "BÖSEN" BWL`er?
Sind doch auch nur  arme Schweine!

von Lach (Gast)


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Der Mitarbeiter "X" kostet Monatlich eine Summe "Y". Die Mächtigkeit der 
Summe "Y" ist ein Wert von 40% der Gesammtausgaben. Mitarbeiter "X" wird 
entlassen um die Mächtigkeit der Gesammtausgaben zu reduzieren und die 
Mächtigkeit des Gewinns zu erhöhen. Am Monatsende hat Mitarbeiter "X" 
seine Kündigung und ist sofort freigestellt.

Einen Monat später:

A: Guten Morgen! Warum ist das Projekt nicht fertig?
B: Weil sie den einzigsten Mitarbeiter in der Entwicklung entlassen 
haben!

von ronny (Gast)


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Lach schrieb:
> B: Weil sie den einzigsten Mitarbeiter in der Entwicklung entlassen
> haben!

"Einzigen", nicht "einzigsten".

Der Superlativ lässt sich nicht weiter steigern.

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