Forum: Offtopic Mathe "Quiz"


von Mike M. (mikeii)


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Jetzt will ich das doch mal hier probieren.
In fast jedem Social Network findet man diese Frage und die Leute 
fressen sich gegenseitig, weil jeder meint die richtige Antwort zu 
haben.

Jetzt mal für euch, was kommt raus:


  12/4(1+2) = ?

von Dirk W. (gnulf)


Angehängte Dateien:

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Siehe Anhang.

von D. I. (Gast)


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http://www.wolframalpha.com/input/?i=12%2F4%281%2B2%29&dataset=

Meint 9, was auch meine intuitive Auswertung gesagt hätte.

1. Klammer auflösen => 12/4*3
2. Punktoperationen von links nach rechts ausführen => 3*3 => 9

Wie kommt man auf 3?

von D. I. (Gast)


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D. I. schrieb:
> Wie kommt man auf 3?

Ich käme so auf 3:

12/4(2+1) => (12(2+1)) / (4(2+1)) => 36/12 => 3

Das ist doch schmarrn

von Mike M. (mikeii)


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Leute, ohne Technik, nur mit Kopf bitte!

von Frank B. (frank501)


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Wenn man das geteilt als Bruchstrich sieht, käme man auf 1

Frank

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Mike Mike schrieb:
> 12/4(1+2) = ?

Die Frage ist ja nur ob (1+2) unter oder neben dem Bruchstrich steht, 
sollte es darunter sein wäre es besser so geschrieben:
12/[4(1+2)]
Daher sage ich mal:
12/4=3
3*(1+2)=9

von D. I. (Gast)


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Mike Mike schrieb:
> Leute, ohne Technik, nur mit Kopf bitte!

Hab ich doch gesagt wie und komme auf 9:

Frank B. schrieb:
> Wenn man das geteilt als Bruchstrich sieht, käme man auf 1
>
> Frank

Nur wenn der hintere Teil geklammert wäre, so steht doch da:

von Karl H. (kbuchegg)


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Mike Mike schrieb:
> Leute, ohne Technik, nur mit Kopf bitte!

Das hat mit Kopf nichts zu tun. Das ist ein reine Konventionssache, ob 
man

  a/b*c

als

1)  a/(b*c)

auffasst, oder als

2)  (a/b)*c


meines Wissens nach ist die übliche Interpretation 2)
Daran ändert auch nichts, dass c selbst wieder ein Term ist.

von D. I. (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Konventionssache

Damit überforderst du aber schon das durchschnittliche Klientel der 
Quelle wo das herkommt :D

von Mike M. (mikeii)


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Erstaunlich, dass hier kein Blödsinn zu Stande kommt.
Klar ist 9 richtig.

Es muss von links nach rechts gerechnet werden.

Bruchstrich wäre etwas anderes, ist aber unter anderem ein Punkt, bei 
dem viele sagen, deswegen käme 1 raus.
Oder man müsste erst mal rechnen und dann die Division.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Soviel zur Kompetenz der "social networks"....

von Mike M. (mikeii)


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von A. $. (mikronom)


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Dirk W. schrieb:
> Siehe Anhang.

Dafür startest du extra MAPLE? Klick mal hier: 
http://www.google.de/?tbs=li:1#output=search&tbs=li:1&sclient=psy-ab&q=12%2F4(1%2B2)

von D. I. (Gast)


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Mike Mike schrieb:
> Beispiele vom "Krieg"

Ich mein, ich verschwende ja hin und wieder schon die ein oder andere 
Minute in Foren, aber bitte, wtf.

Gott sei dank ist Borderlands 2 gleich von Steam runtergeladen.

von D. I. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Dafür startest du extra MAPLE? Klick mal hier:

Viel interessanter fände ich wie Maple auf 3 kommt, falls das keine 
Fotomontage ist

von Uwe R. (aisnmann)


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Mike Mike schrieb:
> Erstaunlich, dass hier kein Blödsinn zu Stande kommt.

Ja doch, ich hatte 12 raus...
Der Rechenweg hatte aber gestimmt, nur das Teilergebniss 12/4 ergab bei 
mir 4...
... multipliziert mit 3 war das dann wieder 12 ...

bye uwe ;o)))

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hat jemand Lösungsvorschläge, Argumente oder Anmerkungen, die vor zwei
Jahren

  Beitrag "Kleine Mathefrage aus dem Internet: 48÷2(9+3)=?"

bzw. vor vier Jahren

  Beitrag "EInfache Algebra Aufgabe"

in ca. 127 Beiträgen noch nicht gepostet worden sind?

Dann her damit :)

von B. S. (bestucki)


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Uwe R. schrieb:
> Der Rechenweg hatte aber gestimmt, nur das Teilergebniss 12/4 ergab bei
> mir 4...
> ... multipliziert mit 3 war das dann wieder 12 ...

0x12 / 0x04 = 0x04

0x04 * 0x03 = 0x0C = 12d

Aber nur wenn du mit Integern rechnest...

von B. S. (bestucki)


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von Dumdi D. (dumdidum)


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Mike Mike schrieb:
> 12/4(1+2) =

ganz klar

12/4(1+2)= (1 2/4) * 3 = 6/4 *3 = 9/2

(in der links nach rechts Schreibweise sind die gemischten Brüche immer 
so schwer zu identifizieren)

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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be stucki schrieb:
> Wikipedia meint dazu: (12/4)*(1+2)
> 
http://de.wikipedia.org/wiki/Operatorrangfolge#Reihenfolge_gleichwertiger_Operatoren

hilf mir mal kurz, habe den Artikel jetzt nur überflogen, konnte aber 
keine entsprechende Stelle finden. Wo  g e n a u  steht das in dem 
Artikel?

Ich stehe auf dem Standpunkt, dass die Auswertung des fraglichen 
Ausdruckes nicht eindeutig definiert ist.

Die Festlegung von links nach rechts auch bei unterschiedlichen 
Operatoren der selben Priorität ist meiner Meinung nach eine Spezialität 
in Programmiersprachen. Mir ist keine entsprechende Konvention in der 
Algebra bekannt.

Falls mit

be stucki schrieb:
> K&R natürlich auch.

Kernighan und Ritchie gemeint sind, wird der Denkfehler dadurch nur 
perpetuiert. Es ist selbstverständlich nicht zulässig von der Existenz 
einer Programmiersprachen-Konvention auf die Existenz einer 
entsprechenden Algebraischen Konvention zu schließen.


Vlg
 Timm

von Karl H. (kbuchegg)


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Timm Reinisch schrieb:


> hilf mir mal kurz, habe den Artikel jetzt nur überflogen, konnte aber
> keine entsprechende Stelle finden. Wo  g e n a u  steht das in dem
> Artikel?

1
Ein Operator heißt linksassoziativ, wenn A op B op C op D ausgewertet
2
wird als ((A op B) op C) op D;
3
4
.....
5
6
Die übrigen zweistelligen Operatoren werden als linksassoziativ definiert,
7
d. h. zum Beispiel .....


> Ich stehe auf dem Standpunkt, dass die Auswertung des fraglichen
> Ausdruckes nicht eindeutig definiert ist.

Das wäre schlecht. Denn dann gäbe es unter den Mathematikern Chaos ende 
nie, bzw. Papers wären unlesbar, weil alles in Klammerorgien untergeht.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>
>
>> hilf mir mal kurz, habe den Artikel jetzt nur überflogen, konnte aber
>> keine entsprechende Stelle finden. Wo  g e n a u  steht das in dem
>> Artikel?
>
>
> [code]
> Ein Operator heißt linksassoziativ, wenn A op B op C op D ausgewertet
> wird als ((A op B) op C) op D;

intuitiv widerstrebt es mir, dir zu widersprechen, denn Du gehörst für 
mich zu den kompetentesten und hilfreichsten Mitgliedern dieses Forums!

Genau die Stelle hatte ich auch im Auge, aber da steht "op" ! Und nicht 
"op1" "op2"!
Eine Division ist aber keine Multiplikation, der Abschnitt daher nicht 
einschlägig!

N.B. wir reden hier ja nicht über Programmiersprachen, da ist die Lage 
natürlich klar.

Vlg

 Timm

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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die Hauptfrage ist doch, ob ein wegelassener Multiplikationspunkt 
stärker bindet, als ein hingeschriebener (afaik nein).
bei
12/4*(1+2) = ?
wär es eindeutig.

Dirk W. schrieb:
> Diesen Beitrag bewerten:
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>
>   ▼ nicht lesenswert
>
>
>
>       Siehe Anhang.

das is aber eine Manipulation, oder?

von B. S. (bestucki)


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Timm Reinisch schrieb:
> Eine Division ist aber keine Multiplikation

Aber man kann eine Division in eine Multiplikation überführen:
12/4=12*4^(-1)

Ich würde so vorgehen:
- Potenz vor Punkt vor Strich (sollte allen bekannt sein)
- Anschliessend alles von links nach rechts (ausser Potenzen)

Ausserdem würde kein Mathematiker Formeln/Terme mit ASCII-Zeichen 
darstellen. Dafür gibst Bruchstriche und dann ist es eindeutig (Ausser 
man schafft es, zwei gleichlange Bruchstriche untereinander 
hinzukritzeln).

Vlad Tepesch schrieb:
> die Hauptfrage ist doch, ob ein wegelassener Multiplikationspunkt
> stärker bindet, als ein hingeschriebener (afaik nein).

Es gilt: 2x=2*x
Daher ist es in beiden Fällen eine Multiplikation und warum sollte eine 
Multiplikation manchmal stärker binden? Das wäre ja nochmehr Willkür und 
Uneindeutigkeiten.

von Karl H. (kbuchegg)


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Timm Reinisch schrieb:

> intuitiv widerstrebt es mir, dir zu widersprechen, denn Du gehörst für
> mich zu den kompetentesten und hilfreichsten Mitgliedern dieses Forums!
>
> Genau die Stelle hatte ich auch im Auge, aber da steht "op" ! Und nicht
> "op1" "op2"!
> Eine Division ist aber keine Multiplikation, der Abschnitt daher nicht
> einschlägig!


Lies den ganzen Abschnitt.
Die Begriffe sind zwar ein wenig durcheinander gewürfelt, es ist aber 
klar, dass mit Op eine ganze Klasse von Operatoren gemeint ist. Nämlich 
die, die auf gleicher Rangstufe stehen, die vorher mal definiert wurde

  3) Addition und Subtraktion
  2) Multiplikation und Division
  1) Potenzierung


Nicht umsonst lautet ja auch die Überschrift dieses Unterkapitels
"Reihenfolge gleichwertiger Operatoren", d.h. in diesem Kapitel ist mit 
Op sowohl Multiplikation als auch Division bzw. auch wilde Mischungen 
der beiden gemeint.
Du kannst ja mal probieren, das anders zu formulieren und du wirst 
feststellen, so einfach ist das gar nicht, wenn man nicht in Textorgeien 
ausarten will, die kein Mensch mehr lesen kann.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Vlad Tepesch schrieb:
> die Hauptfrage ist doch, ob ein wegelassener Multiplikationspunkt
> stärker bindet, als ein hingeschriebener (afaik nein).

Genau das ist der Punkt.

Durch das Weglassen des Multiplikationszeichens rücken die beiden
Operanden näher zusammen, was zumindest visuell eine stärkere Bindung
signalisiert. Geht man in diesem Fall tatsächlich von einer stärkeren
Bindung aus, ist das Ergebnis 1. Behandelt man hingegen die implizite
Multiplikation gleich wie die explizite, ist das Ergebnis 9.

Für diesee Unterscheidung scheint es aber keine allgemein akzeptierte
Festlegung zu geben:

  http://en.wikipedia.org/wiki/Order_of_operations#Exceptions_to_the_standard

Deswegen besteht der einzige Weg aus dem Dilemma darin, im Zweifelsfall

- das Multiplikationszeichen explizit hinzuschreiben
  12/4·(1+2) = 9

- zusätzliche Klammern zu setzen
  12/(4(1+2)) = 1

- die Operanden so anzuordnen, dass der der Ausdruck eindeutig wird
  12(1+2)/4 = 9

- Bruchstriche zu verwenden
   12               12
  –––––– = 1  bzw.  ––(1+2) = 9
  4(1+2)             4

Aber das ist im Wesentlichen alles schon in den beiden oben verlinkten
Uralt-Threads diskutiert worden.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Hab ich aus Neugierde mal im AVR Studio getestet.

Der Ausdruck:
ldi temp,12/4(1+2)
liefert die Fehlermeldung.
error: syntax error, unexpected '('

Der Ausdruck:
ldi temp,12/4*(1+2) liefert 0x09

von Dave C. (dave_chappelle)


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Ich glaube nicht, dass es eine "richtige" Antwort gibt.
Das müsste man mit einer Klammer mehr etwas klarer machen.

Gruss

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Yalu X. schrieb:
> Vlad Tepesch schrieb:
>> die Hauptfrage ist doch, ob ein wegelassener Multiplikationspunkt
>> stärker bindet, als ein hingeschriebener (afaik nein).
>
> Genau das ist der Punkt.

jawohl!


> Für diesee Unterscheidung scheint es aber keine allgemein akzeptierte
> Festlegung zu geben:
>
>   http://en.wikipedia.org/wiki/Order_of_operations#Exceptions_to_the_standard

das ist zu schwach formuliert! Die Quelle gibt dediziert prominente 
Beispiele, die der impliziten Multiplikation eine höhere Priorität 
zuordnen! Wow! Das war mir in dieser Intensität nicht klar.

> Aber das ist im Wesentlichen alles schon in den beiden oben verlinkten
> Uralt-Threads diskutiert worden.

Ich habe aber noch einen neuen Aspekt:
Welcher Erkenntnisgewinn entsteht, wenn Lehrer auf Basis frei erfundener 
Regeln solche Psychospielchen mit Schülern spielen und welche 
Aussagekraft haben die daraus resultierenden Bewertungen und welche 
praktische Relevanz hat derartige philologische Onanie.

Vlg

 Timm

von M.A. S. (mse2)


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Ich ziehe aus alledem nur den Schluss, dass meine persönliche Regel für 
solche Fälle sehr sinnvoll ist:

Es ist besser, durch den Einsatz (eventuell) redundanter Klammern jeden 
auch nur denkbaren Zweifel über die Auswertungsreihenfolge zu beseitigen 
als zu versuchen, Zeichen auf Papier oder Bildschirm zu sparen.

Besonders in Situationen wie diesen, wo die eigentlich korrekte Notation 
mit waagerechten Bruchstrichen nicht möglich ist und stattdessen solche 
Haup- und Grundschulnotationen mit 'Geteiltdurchzeichen' zum Einsatz 
kommen (müssen, weil es nicht anders geht).

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