Moin Leute, ich habe mir eine Zeilentrafoansteuerung mit dem NE555er gebastelt: Der 555er ist als Astabile Kippstufe beschaltet. Pin 3 vom 555er - also OUT - geht auf einen MOSFET und zwar den IRFP460 (kann 20A, 500V) OUT vom 555er geht also auf Gate, Source geht auf Masse und Drain geht dann über einen Draht, den ich um den Kern des Zeilentrafos gewickelt habe, auf Plus. Die ganze Schaltung betreibe ich über ein Labornetzteil mit etwa 16 Volt, die Stromaufnahme variert zw. 1,5 und 2A. Der MOSFET hängt an einem Kühlkörper und wird noch von einem Lüfter angeblasen, wird also höchstens lauwarm. Soweit sogut, der Zeilentrafo spuckt auch Blitze was das Zeug hält. Jetzt wollte ich aber etwas testen und habe dazu an das dicke rote Kabel des Zeilentrafos, das oben rauskommt, einfach mal einen Draht gehalten, der mit der Erdung der Steckdose verbunden ist. Ein Blitz - schwupp und die Schaltung macht keinen Muks mehr, nur wird der 555er sauheis, OUT also überlastet. Beim Prüfen habe ich dann erkannt, dass der MOSFET offenbar nicht mehr richtig sperrt. Ich habe leider kein Oszi um das jetzt zu visualisieren, aber stellt es euch so vor: Man beschaltet den MOSFET so, dass Source auf Masse geht und Drain über eine LED + Vorwiderstand auf Plus, Gate kommt abwechselnd an Plus und Minus der Schaltung. Eig. sollte die LED jetzt ausleuchten-ausgehen, tut sie aber nicht und leuchtet stattdessen auerhaft, wird nur geringfügig heller, wenn man Gate an Plus hebt; kurzum, der IRFP 460 ist am A****. Jetzt wüsste ich gerne, warum. Ich würde nur ungern weiter rumbasteln und noch ein paar töten, denn die sind teuer. Könnt ihr mir helfen? Danke im Voraus!
Hägar schrieb: > Jetzt wüsste ich gerne, warum. > Ich würde nur ungern weiter rumbasteln und noch ein paar töten, denn die > sind teuer. Zeig mal Deine Schaltung. So kann man nur raten. Gruss Klaus.
Ich habe sie doch beschrieben. Aber gut, hier der Schaltpan. R1 und R2 = 470 Ohm, C1 = 22nF Ergibt an OUT rechnerisch eine Frequenz von rund 70000 Hz.
Das Schaltbild kann so nicht stimmen. Beide Anschlüsse der Secundärwicklung hängen ja in der Luft. Wenn du davon einen Draht gegen Erde hälst passiert erst mal gar nichts. Da wird ja noch kein Stromkreis geschlossen. Anders sieht es aus wenn die Beiden Wicklungen nicht richtig galvanisch getrennt sind! Wer weis wo du da eine Hochspannung in deine Schaltung gejagt hast.
Oft ist die Sekundärseite der Hochspannung an dem "kalten" Ende nur schlecht isoliert, weil diese Seite im Normalbetrieb auf GND liegt. Außerdem hast du Kapazitäten in der Spule, kurzum, das Ding ist nicht wirklich floatend. Vermutlich hast du den Mosfet gekillt. Sollte ein Überspannungsimplus das Gate getroffen haben ist dieses quasi sofort kaputt. => Neuer Mosfet rein und keine HV in die Schaltung kommen lassen ;)
Die wäre Kontraproduktiv. Eine Freilaufdiode verhindert Induktionsspannung. Ein Zeilentrafo transformiert aber grade diese Induktionsspannung hoch um den Blitz zu erzeugen. Diode dran und da funkt nix mehr. Also nicht immer Freilaufdiode schreien nur weil ne Induktivität geschaltet wird ;) Nase schrieb: > Das Schaltbild kann so nicht stimmen. > Beide Anschlüsse der Secundärwicklung hängen ja in der Luft. Das ist eine Funkenstrecke, Schaltbild stimmt schon
Danke erstmal. wie kann ich denn Hochspannungsimpulse am MOSFET verhindern? Einen Kondensator paralle zur Wicklung um den Kern kann ich ja schlecht einbauen, dann ist mein Signal hinüber. Aber was ich halt absolut nicht kapiere: Das Ding schmeißt Minutenlang Funken zwischen dem dicken roten Kabel und dem etwas dünneren Kabel und den Pins - problemlos. Alle Kombinationen möglich. Und dann hebe ich das Rote Kabel an die Erdung, die ja eigendlich gar nix mit der Schaltung zu tun hat und mir krepiert der MOSFET?
> Jetzt wollte ich aber etwas testen und habe dazu an das dicke rote > Kabel des Zeilentrafos, das oben rauskommt, einfach mal einen Draht > gehalten, der mit der Erdung der Steckdose verbunden ist. Der Strom findet seinen Weg, wenn auch über den Kern in die Primärseite. Beitrag "Re: Strommessung an Hochspannung"
Hab auch mal mit so zeugs rumgespielt...naja, immer schön die Finger weg von der sek. Seite:-) Also was ich vorschlagen würde: - 70kHz ist zu viel...die Frequenz sollte sich an die des ZTrafo halten und diese dinger sind im TV genau auf 15,625 KHz resonant....also dein C mit ca 100nF ersetzen. - Der Mosfet geht kaputt weil die sekundärseite nicht an masse liegt, also muß ein Ende an Minus = Source = Pin1 NE555. ...danach darfst do aber das offene Ende nicht mehr berühren...ging wahrscheinlich vorher auch nicht :-( - Achso...und schau das dein handy usw mindestens 1m von der funkenstrecke weg liegt, sonst brauchst du ein neues....geht aber problemlos, die können eine zerstörung durch Feldhochspannung nicht nachweisen:-)
Daniel V. schrieb: > 70kHz ist zu viel...die Frequenz sollte sich an die des ZTrafo halten > und diese dinger sind im TV genau auf 15,625 KHz resonant Auch das Tastverhältnis kann hier eine Rolle spielen. Der (Rücklauf-)Puls am Trafo sollte schon so rund 4µs sein, die restlichen 60µs sind für den 'Hinlauf'. Optimal wäre es, die gleichen Resonanzverhältnisse wie im Original-TV hinzubekommen. Tony schrieb: > Freilaufdiode wäre auch mein Hinweis! Ne, das ist, wie oben schon gesagt, kontraproduktiv. Wen die Bodydiode des MOSFet nicht reicht bzw. zu langsam ist, dann eben noch eine schnelle dazu parallel.
> 70kHz ist zu viel
Na ja, das ist halt so eine typische Kleinkinder-Bastelschaltung.
Würden die alles richtig machen und wirklich 150W bei 35kV rausholen wie
ein Fernseher wären die alle tot.
Die Freilaufdiode kann eine 500V Z-Diode von Drain zu Gate sein, die den
MOSFET einschaltet wenn die Spannung seinen Grenzwert erreicht, damit
die Leistung dann im MOSFET und nicht in der Freilaufdiode verheizt
wird.
Man müsste noch eine Menge berechnen, die Spannungsfestigkeit des Trafos
je nach Windungsende, die Effekte von nur 16V statt 120V
Versorgungsspannung im Fernseher.
Streuinduktivität? Avalanche-Betrieb des MOSFETs? Wofür sonst braucht man sonst einen (zwangsbelüfteten) Kühlkörper bei den paar Ampere?
Matthias Sch. schrieb: > des MOSFet nicht reicht bzw. zu langsam ist, dann eben noch eine > schnelle dazu parallel. Die große Kunst ist: die Kennline des MOSFETS in dem Bereich zu benutzen wo er am Leben bleibt. Da wir nicht wissen wie steil oder böse Deine Impulse sind, wirst Du wohl noch einige MOSFETS brauchen, bis es optimal läuft. In ungünstige Fällen brennen auch noch Leiterzüge weg.
MaWin schrieb: > die Spannungsfestigkeit des Trafos > je nach Windungsende, die Effekte von nur 16V statt 120V > Versorgungsspannung im Fernseher. Zumal ZTrafos natürlich nicht dafür gedacht sind, auf Kurzschluss und Funken zu arbeiten, sondern eine geregelte Hochspannung im mA Bereich zu liefern. Wenn das dann noch ein Diode-Split Trafo ist, knallt dabei irgendwann die Diode durch.
freilauf schrieb: > Wo ist die Freilaufdiode? Eine Freilaufdiode ist zwar nicht angebracht, eine Spannungsbegrenzung für den Schalttransistor per Z-Diode o.ä. aber schon. Zusätzlich eine Begrenzung des Gates auf ca.15V auch mit Z-Diode. Gruss Harald
MaWin schrieb: > Na ja, das ist halt so eine typische Kleinkinder-Bastelschaltung. > Würden die alles richtig machen und wirklich 150W bei 35kV rausholen wie > ein Fernseher wären die alle tot. Wer sagt denn, dass der Zeilentrafo aus einem Fernseher kommt? Der kommt aus einem Röhren-PC-Bildschirm. Wikipedia meint hierzu: "In Monitoren wird der Zeilentrafo mit verschiedenen Frequenzen betrieben, die von der Auflösung des vom Computer gesendeten Bildes abhängen. So beträgt beispielsweise die Zeilenfrequenz eines Monitors bei einer Auflösung von 1024×768 Pixeln und 85 Hz Vertikalfrequenz etwa 68,7 kHz." Und mit meinen 70000 MHz bekomme ich nunmal die besten Ergebnisse. Es ist nicht so, dass ich es noch nicht mit 16000 Hz versucht hätte.
Hägar schrieb: > Und mit meinen 70000 MHz Respekt! Nicht jeder schafft es, einen NE555 mit 70 GHz schwingen zu lassen ;-)
HF schrieb: > Respekt! Nicht jeder schafft es, einen NE555 mit 70 GHz schwingen zu > lassen ;-) Tja :D Ist mir auch aufgefallen, nachdem ich auf Absenden geklickt hatte.
HF schrieb: > Respekt! Nicht jeder schafft es, einen NE555 mit 70 GHz schwingen zu > > lassen ;-) Der 555er ist auch bei 70KHz nicht mehr ideal...
Eventuell ist deine Versorgungsspannung nicht Potentialgetrennt zum Netz und somit zum PE. Sonst gäbe es beim berühren des PE mit dem HV Abgang des Diodensplittrafos nicht so einen Knall.
Mit einem billigen Netzgerät hatte ich beim rumspielen mit Zeilentrafo mal etwas ähnliches. In dem Netzteil war ein kleiner Kondensator vom + zum PE, der durchgeschlagen war.
Hägar schrieb: > Aber was ich halt absolut nicht kapiere: Das Ding schmeißt Minutenlang > Funken zwischen dem dicken roten Kabel und dem etwas dünneren Kabel und > den Pins - problemlos. Alle Kombinationen möglich. > Und dann hebe ich das Rote Kabel an die Erdung, die ja eigendlich gar > nix mit der Schaltung zu tun hat und mir krepiert der MOSFET? Ich weiß gar nicht, was du hast? Du wolltest eine "Schaltung" bauen, die durchaus nicht mehr ungefährliche Energiemengen unkontrolliert entlädt. Das ist dir auf ganzer Linie gelungen. Es ist sicher besser, der MOSFET ist tot, als du.
Warum der mosfet nun gestroben ist, hat noch niemand gesagt... Ich tippe auf Überspannung. Was hast Du für einen Mosfettreiber verwendet? in deiner schaltung ist jedenfalls keiner eingezeichnet. Man bräuchte ein Oszilloskop, welches du parallel zum Transistor schaltest. Dann siehst Du auch, weshalb der "ablebt". Nochwas: wie entmagnetisierst Du den Kern? Du durchfährst die Hystereseschleife vom Kern nur in eine Richtung?
klaus auf arbeit schrieb: > Warum der mosfet nun gestroben ist, hat noch niemand gesagt... Das kann auch keiner genau sagen. > Ich tippe auf Überspannung. Alle anderen vor Dir auch. :-) Gruss Harald
klaus auf arbeit schrieb: > Nochwas: wie entmagnetisierst Du den Kern? Du durchfährst die > Hystereseschleife vom Kern nur in eine Richtung? [ ] Du kennst die Funktionsweise eines Zeilentrafos klaus auf arbeit schrieb: > Was hast Du für einen Mosfettreiber verwendet? in deiner schaltung ist > jedenfalls keiner eingezeichnet. Man bräuchte ein Oszilloskop, welches > du parallel zum Transistor schaltest. Dann siehst Du auch, weshalb der > "ablebt". Er nutzt direkt den Ausgang des 555. Nicht das beste aber 555er lebt. Ein Oszi wäre allerdings wirklich hilfreich, wenn der 555 zu langsam schaltet kann der Mosfet durch den langen Linearbetrieb stück für stück durch Hotspots zerstört werden
Bssss! schrieb: > Er nutzt direkt den Ausgang des 555. Nicht das beste aber 555er lebt. Der 555 ist als FET-Treiber eigentlich gar nicht so schlecht. Er hat eine Gegentaktendstufe, die mindestens 200mA treiben kann. Gruss Harald
Ein Oszilloskop habe ich leider nicht. Schade, dann bleibt wohl die Ursache für die Überspannung am MOSFET ungeklärt. Naja, dann werde ich mich zukünftig eben hüten, die Erdung an den Zeilentrafo zu hängen.
Hägar schrieb: > Ich habe sie doch beschrieben. Aber gut, hier der Schaltpan. R1 und R2 = > 470 Ohm, C1 = 22nF > Ergibt an OUT rechnerisch eine Frequenz von rund 70000 Hz. Hallo, dass die Schaltung Murks ist, wurde ja bereits angedeutet. Hier findest Du etwas weiter unten einige gut funktionierende und auch eine viel einfachere Schaltung zu diesem Thema: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap13_3/Kapitel13_3.html#13.3.1 Insbesondere zu beachten sind die Hinweise zur Ansteuerung von Zeilentrafos mit der richtigen Polarität. Jörg
klaus auf arbeit schrieb: > Nochwas: wie entmagnetisierst Du den Kern? Du durchfährst die > Hystereseschleife vom Kern nur in eine Richtung? [ ] Du kennst die Funktionsweise eines Zeilentrafos Offenbar ja nicht, schade aber auch :( Flusswandler oder Sperrwandler? Schön, das gerade der Link oben kam eben MIT dem Hinweis auf die Polarität der Sekundärwicklung. Die parasitären Kapazitäten spielen mit der Streuinduktivität des Zeilentrafos einher und bilden einen Resonanzkreis, welcher in der "Aus" Phase des Fets munter vor sich hin klingelt. 200mA sind nicht etwas wenig, wenn man vernünftige Scaltzeiten erreichen will? Ist der 555 vernüftig abgeblockt und klingelt das Gate nicht? Man kann nicht mal eine 100V Z-diode von Drain nach Gate legen, um den Fet im ernstfall durchzusteuern und seine U_GS auf ungefährliche Werte zu senken, da der 555 sicherlich schaden nimmt. Tipp: schalte einen TLP250 zwischen NE555 und dem MOSFET.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.