Für ein Scannersystem habe ich vor Jahren eine Rotationsabbildung generiert, die einen Punkt mit möglichst hoher Geschwindigkeit über eine Fläche führen kann, weil die existente Lösung minderwertig war. Das habe ich aktuell wieder hervorgeholt, um die Vorschrift für ein darstellendes System zu nutzen. Es geht um die Erzeugung eines wachsenden Kreises, bzw. eines rotierenden Punktes. Herausgekommen ist eine Schnecke, deren Punkte eine überraschend regelmässige Position besitzen. Es gibt mehrere Geraden durch die Punkte und obwohl es eine binäre Zahl ist, beginnen die Punkte 64, 128 und 256 jeweils am Beginn eines Viertels. Die sich aus der Bildungsvorschrift ergebenden Parameter sahen mir sehr verdächtig aus und intuitiv kam ich auf folgendes Resultat für äquidistante Punkte, die sich nicht überlappen und die Fläche gleichmässig füllen. Die Frage ist nun, ist das Zufall oder Einbildung oder ist der Zusammenhang zwangsläufig? Wer kennt sowas oder kennt Bildungsvorschriften für solche Fälle? Ich habe mal recherchiert und nichts gefunden.
Ich habe es nun auch für ein 512er-System durchgespielt. Erstaunlich finde ich die optischen Wölbungseffekte, die entstehen, wenn man rechteckige Marker einsetzt. Dort setzt sich die Regelmässigkeit auch fort, allerdings ist der Startpunkt der 512 nicht mehr an einer Viertelbegrenzung. Also das scheidet als Regel erstmal aus. Ich habe bei der Vorgabe von PI und der Eulerzahl ein wenig grosszügig gerundet und gefunden, dass die Schnecke minimal rotiert, wenn man exaktere Werte einsetzt. Ich bin jetzt nicht mehr so sicher, ob das deterministische Werte sind - jedenfalls, was die Regelmässigkeit gegenüber Binärzahlen angeht. Diese bedürfen einer Multiplikation, die geringfügig unterhalb des Wertes Pi*Pi/e liegt. In jedem Fall eignet sich die so entstehende Schnecke schon mal als als Positionsvorgabe für eine entsprechende LED-Applikation, wer sowas braucht. Wie man sie ins EAGLE reinkriegt, steht hier: Beitrag "Re: EAGLE: Bauteile schneckenförmig platzieren"
Gibt es denn Parameter, bei denen sich keine Geraden herausbilden und die Punkte "chaotisch" über die Kreisfläche verteilt sind?
Ja, freilich - man braucht nur genügend krumme Werte nehmen. Dann bekommt man aber nicht mehr das, was ich haben wollte. Der eigentliche Ansatz war, die Punkte so zu verteilen, dass sie praktisch in allen Richtungen äquidistant sind. Es geht da um die statistische Flächenabdeckung. Der Vortrieb im Radius pro Schleife muss also der anteiligen Kreisbogenlänge entsprechen. Dass das herzustellen sein muss, ist klar und dass dort Kreiszahlen auftauchen auch. Verwunderlich fand ich nur, dass ausgerechnet zu den binären Startwerten 90 Grad-Winkel getroffen worden zu sein schienen. Ausserdem ergaben sich die geradzahligen Durchlaufwerte für eine Runde zu 6,12,18,24 ,,, Bezüglich der schönen mathematischen Zusammenhänge muss ich aber etwas zurückrudern- irgendwie scheint da ein kleiner Offset drinzustecken. Es kann aber auch sein, dass Excel den Sinus nicht richtig berechnet. Muss mal weiter probieren.
Wie kommst du eigentlich auf die "krumme" Konstante?
Wenn ich die Formel für die Überdeckung herleite, komme ich auf einen anderen Wert, nämlich
Ich sehe echt keine Stelle, wo hier e ins Spiel käme...
Habs mir nochmal angeschaut, die Parameter aus dem OP fallen komplett vom Himmel und scheinen schlicht und einfach geraten :-) Für die optimale Überdeckung mit n quadratischen Kacheln der Kantenlänge h stellt sich die Kreisfläche A folgendermaßen dar:
Somit gilt für den Raduis:
Für den Winkel gilt
und damit
Der Winkel ist also unabhängig von h, welches nur als Skalenfaktor agiert — ein größeres h wirkt wie ein Zoom. Wie man am angehängten Bild sieht, ergeben die Kacheln keine geraden Linien.
Leider funktioniert die SVG-Vorschau nicht korrekt :-(
Wenn man den Faktor in phi(n) etwas vergrößert, ergeben sich hingegen Linien im Kachelmuster. Hier die Grafik für
r ist wie im obigen Bild. Die Linien sind dunkelbraun hervorgehoben. Wegen
ergeben sich auch in der OP Grafik Linien, die allerdings nicht komplett gerade sind.
Hier die Grafik. mit 2 / sqrt{3}
Hoer noch die Grafik mit phi(n) wie im OP, man erkennt wie sich die dunklen Linien leicht winden.
Der Vollständigheit wegen hier noch die Herleitung des Parameters für die regelmäßige Anordnung der Punkte. Bei der regelmäßigen Anordnung kommen pro Umlauf 6 Punkte hinzu. Für die Anzahl n bedeuted das:
Wegen
ergibt sich für n
Vernachlässigung der Terme erster Ordnung und Umstellen nach φ bringt:
Die Punkte im OP liegen ähnlich, weil — warum auch immer — gilt
Der andere Skalenfaktor bei r, nämlich 2/π anstatt 1/sqrt(π), bewirkt wie oben erklärt nur eine lockerere Anordnung der Punkte im Sinne eines Zoomfaktors. Wegen
sitzen die Punkte weiter auseinander als bei der optimalen Anordnung. Anbei nochmal das Bild mit optimaler Anordnung der Punkte, jedoch so eingefärbt wie bei der regelmäßigen Anordnung. Die braunen Linien sind zu Spiralarmen verzogen wegen
Johann L. schrieb: > Habs mir nochmal angeschaut, die Parameter aus dem OP fallen komplett > vom Himmel und scheinen schlicht und einfach geraten :-) Ja und Nein, sie ergaben sich einst aus einer Optimierung für eine konkrete Anwendung. Dabei kommt es infolge der Vorwärtsbewegung zu einer optischen Verschmierung in Richtung der Schnecke und einer nur geringen Unschärfe zwischen den Bahnen i. A. der Belichtungszeit. Daher auch dies: >sitzen die Punkte weiter auseinander als bei der optimalen Anordnung. Die Parameter habe ich dann optisch eingestellt, soweit Excel das zuliess und spontan gesehen, dass sich scheinbar die o.g. Verhältnisse ergeben. Beim Ausprobieren entstand dann das erste Muster. Es war halt auffällig, dass ausgerechnet die Binärzahlen auf ganzzahligen 90Grad-Stellen zu sietzen schienen. Das stammt allerdings für höhere Werte nicht mehr. Und wie Du aufgezeigt hast, sehen die Werte für den mathematisch sauberen Fall der unendlichen Schnecke etwas anders aus. Allerdings ergbenen sich dabei auch nur scheinbar perfekte Strukturen: Die Spiralen in Deinem untersten braunen Diagramm zeigen das Problem: Bei einem Umlauf von Spirale zu Spirale gibt es immer irgendwo einen Bruch. Verfolgt man z.B. die Abstände zwischen den jeweils 2.ten Punkten der dunkelbraunen Spiralarmen, so ist immer ein Abstand von 1 dazwischen, aber links oben sind es 2. Wäre es nicht so, wäre es ja auch ein geschlossenes System aus Ringen.
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